Die Sache mit der Gerechtigkeit von Yinchan (like Bonnie & Clyde) ================================================================================ Kapitel 1: Fragen über Fragen ----------------------------- Mit Schwung beförderte sie die Zeitung, die sie gerade eben durchgegangen war, in die Schublade. Genau eine Woche war seit dem Vorfall vergangen und sie hatte sich geweigert den Dienst nach der psychischen Belastung dieses sinnlosen Todes zu pausieren. Ein normales Unterfangen, wenn jemand zu Tode kam. Wieder mal die Bürokratie, die dachte, dass man so einen Burnout oder eine Belastungsstörung vermeiden konnte. Sie hatte sich darauf geeinigt zwei Tage lang zu einem Nervenklempner zu gehen und mit diesem über das alles zu reden. Doch wirklich zur Ruhe hatte sie das innerlich nicht gebracht, auch wenn sie es äußerlich nicht zeigte. Genau heute sollte der junge Mann, der sein Leben verloren hatte, beerdigt werden und das machte sie unruhiger als sie zugeben wollte. Nervös zupfte sie schließlich an der Fallakte herum, die ihr heute Morgen auf den Schreibtisch gelegt wurde. Sie hatte darauf bestanden diese noch einmal durchzusehen, damit auch alles Wichtige schwarz auf weiß in den Unterlagen stand. Schließlich schlug sie die Akte auf und fing das lesen an. Von Zeile zu Zeile wurden ihre Augen größer und es bildete sich langsam ein dicker Knoten in ihrer Kehle, der ihr das Schlucken erschwerte. Was sollte diese Scheiße?! Genüsslich paffte Captain Smoker an seinen Zigarren und verteile Anweisungen an einige der Polizisten, die an ihm vorbei gingen. Es gab viel zu tun, seit sie letzte Woche einen Drogenring hatten hochgehen lassen. Naja, zumindest einen Teil davon, denn noch immer wurden hochgefährliche chemische Drogen auf den Straßen verteilt. Und solange dies der Fall war, konnte hier niemand die Füße hochlegen. Natürlich konnte man niemals alle Drogendealer in einer so großen Stadt wie diese fernhalten, aber nach und nach wurden immer mehr Leichen durch Drogenmissbrauch gemeldet. Seit etwa einem halben Jahr war es besonders extrem und langsam pisste dem 'Weißen Jäger' diese Tatsache an. Nicht hier, nicht in seiner gottverdammten Stadt. Wer auch immer so viele Drogen in die Stadt brachte, er würde diese kleinen Pisser finden und wenn es das Letzte war, was er tat! Als er den Flur entlangging, blieb er vor Officer Tashigis Schreibtisch stehen. Sie war eine treue, aufmerksame Polizistin, ein Vorzeigecop, wie er im Buche stand und das trotz ihrer Tollpatschigkeit. Seit einer Woche jedoch war sie irgendwie neben der Spur. Sie war oft in Gedanken versunken, hatte Akten geschreddert, die eigentlich ins Archiv gebracht werden mussten und überhaupt war ihre Einstellung in den letzten Tagen mehr als fragwürdig gewesen. Er persönlich war der Meinung, dass Jango, der Seelenklempner des Präsidiums, ihr nicht wirklich etwas gebracht hatte. Der war vielleicht gut zur Unterhaltung, da er es öfter schaffte sich selbst zu hypnotisieren, aber wirklich sinnvoll war er hier nicht. Wenn es nach ihm ginge hätte er diesen Idioten schon längst rausgeschmissen. Stirnrunzelnd betrachtete er seinen Schützling, die auch jetzt nicht wirklich anwesend zu sein schien. Ihr Blick war starr auf ein Bündel Zettel gerichtet und ihr Gesicht war so blass, dass man denken konnte sie wäre ein Geist. Smoker seufzte genervt, wedelte mit einer Hand kurz vor ihrem Gesicht herum, um ihre volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Erst, als sie den Blick auf ihn richtete, steckte er die Hände in die Hosentaschen. "Alles okay? Du siehst nicht gerade aus, als würdest du gleich Luftsprünge machen. Hast du mir vielleicht irgendetwas mitzuteilen?" Aufgeschreckt von der großen Hand, die vor ihrem Gesicht rumgefuchtelt wurde, blickte sie schließlich zu ihrem Chief und Mentor auf. Sie brauchte einige Minuten um die Frage, die er ihr gestellt hatte, zu registrieren und weitere Sekunden um überhaupt eine passende Antwort dafür zu finden. Mit ihm war schließlich nicht gut Kirschen essen und sie bezweifelte, dass er ihr Glauben schenken würde, wenn sie wieder mit diesem wehleidigen Thema anfangen würde. Schließlich klappte sie die Akte zu. Sie war vorsichtig geworden. Es war nichts speziell gegen ihren Chief, eher gegen den Big Boss. Sie hatte Sakazuki – der im Präsidium eigentlich nur als „Der rote Hunde“ (Aka Inu) bekannt war – nach dem Vorfall im Krankenhaus darauf angesprochen. Mit eiskalter Miene hatte er nur zu ihr gesagt: „Ein kleines Reh sollte sich nicht in das Jagdrevier eines Jägers begeben! Pass auf wo dein Platz ist und misch dich nicht weiter ein!“ „Ich verstehe nicht warum Commander Inu kein Prozess gemacht wird. Auch, wenn es Notwehr gewesen wäre, muss doch trotzdem ein Prozess stattfinden?! Ist das nicht eigentlich das normale Verfahren bei sowas?“ Sie verstand einfach nicht warum dieser verfluchte Bericht die Tatsachen so verdrehte. Es stank so elendig nach einer dicken fetten Lüge und keinen kümmerte diese Tatsache. Sie wollte diese verflixte Unwahrheit aufklären und wenn sie es alleine in Angriff nehmen musste. Smoker aschte ungeachtet auf den Boden, während er abermals seufzte. Tashigi hatte ihm von diesem Vorfall erzählt, jedoch wusste er nicht, was er von dieser ganzen Geschichte halten sollte. Sie hatte steif und fest gesagt, dass sie keine Waffen in den Händen des erschossenen Portgas Ace gesehen hatte. Der Commander jedoch behauptete das Gegenteil, dass es Notwehr gewesen wäre und er keine andere Wahl gehabt hätte. Eine Waffe hatte in der Nähe des Erschossenen gelegen. Ob es tatsächlich seine gewesen war, konnte keiner sagen, jedoch wurde die Waffe als Beweisstück beschlagnahmt. Doch dieses besagte Beweisstück war noch auf den Weg ins Präsidium verloren gegangen. Dummer Zufall oder doch Absicht? Auf die Frage wusste der Captain keine Antwort, allerdings riss bei Smoker langsam aber sicher der Geduldsfaden. Aka Inu war ihm schon immer ein wenig suspekt gewesen, seine Schuld am Mord von Portgas beweisen konnte er jedoch nicht. "Ich verstehe, dass dich das alles nervt. Für mich sind das auch zu viele Zufälle auf einmal, aber uns fehlen die Beweise", erklärte der Hüne und fuhr sich über den breiten Nacken. Ob er es wollte oder nicht, ihm waren die Hände gebunden. "Tu mir einen Gefallen und lass das nicht zu sehr an dich heran. Damit tust du niemandem einen Gefallen, vor allem dir selbst nicht." Das war vorerst das Letzte, was er zu diesem Thema zu sagen hatte, also ging er langsam Richtung Kaffeeautomat. Eine Tasse Coffein hatte er wirklich bitter nötig. Sie ließ sich in das Polster ihres Stuhles sinken, verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte leise. Sie nickte schließlich auf Smokers Worte hin und beobachtete ihn im Augenwinkel. Sie musste mehr erfahren, dass hier ließ ihr keine Ruhe. Sie war schließlich Polizistin geworden um für Gerechtigkeit zu Sorgen. Mit diesen Gedanken stand sie auf, legte die Mappe in ihre Schreibtischschublade, packte ihre Dienstwaffe, sowie Dienstmarke und marschierte aus dem Büro, geradewegs Richtung Wagen und stieg ein. Sie startete den Motor, während sie sich immer und immer wieder dieselben Fragen ins Gedächtnis rief. Irgendwo musste es eine Antwort geben und die wichtigste Antwort, die sie haben wollte, war auf die Frage, was dieser Ace überhaupt mit diesem ganzen Drogending zu tun hatte. Er erschien wirklich nicht wie der große Gangster, eher wie ein Unbeteiligter, weswegen sie noch weniger verstand, warum der Commander ihn höchst selbst erschossen hatte. In Gedanken versunken bog die junge Polizistin die letzte Abzweigung vor ihrem Ziel ab und brachte den Wagen zum Stillstand. Sie krallte sich mit beiden Händen nochmal am Lenkrad fest, schloss die Augen und atmete einmal tief durch, bevor sie den festen Griff löste und schlussendlich die Wagentür aufstemmte. Nun stand sie hier. Vor dem Friedhof. Völlig überfordert. Sie wusste nicht, ob ihre Ratlosigkeit (wo sie denn überhaupt anfangen sollte) sie hierhergebracht hatte oder ihr schlechtes Gewissen, das sie immer noch so sehr quälte. Wobei sie nichts hätte tun können, um ihn zu retten. Sie wiegte sich von einem Bein auf das andere, als sie vor dem eisernen Tor stand, was direkt in den städtischen Friedhof führte. Die Menschenmenge, die sie in der Ferne sah, schien die Gesellschaft der Beerdigung zu sein. Leider war sich die Blauhaarige selbst nicht mehr sicher um wieviel Uhr diese anfangen oder gar enden würde. Sie hätte sich diese verdammte Zeitung vielleicht doch mitnehmen sollen. In ihr breitete sich ein mulmiges Gefühl aus, als sie weiterhin die Menge durch das Gitter beobachtete. Sie verstand selbst wie makaber es war, dass ausgerechnet sie, als Unterstellte des Mannes, der Portgas D. Ace erschossen hatte, in diesem Augenblick vor dem Friedhof erschien, um an der Beisetzung teilnehmen zu können. Unschlüssig war sie durch das Gittertor geschlüpft, der Kiesweg unter ihr hatte ein knirschendes Geräusch von sich gegeben, als würde sogar dieser dagegen protestieren, dass sie weiterging. „Wollen Sie jetzt ernsthaft dahin gehen?! Besitzen sie tatsächlich diese Dreistigkeit?!“ Tashigi zuckte erschrocken zusammen, als der fast schon angriffslustige Tonfall an ihr Ohr drang. Sie drehte sich perplex zu der Person um, von der diese Worte kamen. Knapp vor ihr stand eine junge Frau mit violettem kurzem Haar, blauen Augen und einer schlanken Figur. Sie trug schwarz, was Tashigi im Kopf bestätigte, dass auch sie eine der Trauergäste sein musste. Ihr ganzes Auftreten symbolisierte Tashigi, dass sie besser die Biege machen sollte und das so schnell sie ihre Beine trugen. Mit eiskaltem Blick musterte die Frau Tashigi von oben bis unten und als ihr Blick wieder auf ihrem Gesicht zum stehen kam, verengten sich ihre Augen gefährlich zu Schlitzen. „Nein ich will niemanden hier beleidigen… ich… ich bin hier, um… ?!“ Die Stimme der Polizistin zitterte gefährlich und jegliche Professionalität war irgendwo ganz weit nach unten gerutscht. Warum war sie nur so nervös? Das war sie doch sonst nicht. Vermutlich war diese makabere Situation der Grund, warum sie so unsicher war. Sie biss die Zähne fest zusammen, versuchte den dicken Kloß in ihrem Hals herunter zu schlucken, damit sie endlich frei sprechen konnte. Kurz überlegte sie, ob es wirklich nötig gewesen war hier aufzutauchen und die Hinterbliebenen zu belästigen. Andererseits: was blieb ihr großartig übrig? Sie hatte kaum Anhaltspunkte und die Chance, die sich ihr gerade bot, war vielleicht auch die einzige, die sie hatte. „Ich habe ein paar Fragen!“, spuckte sie schließlich aus. Und wieder schwabbte die Unsicherheit über sie hinweg, als die Frau ihr gegenüber die Augenbraue erst überrascht nach oben zog, bevor sie wieder zu dem wutverzerrten Gesichtsausdruck zurückkehrten. Hätten Blicke töten können, wäre Tashigi wahrscheinlich schon 1000 Tode durch die grausamsten Arten gestorben. „Fragen?! Die Fragen hätten Sie stellen sollen, bevor das alles passiert ist! Bevor dieser beschissene Polizeiauflauf auf unschuldige Menschen schießt und sie tötet!“ „Bitte beruhigen Sie sich. Ich meine das hier nicht böse.“ Die junge Polizistin konnte es sich nicht leisten zuviel Aufsehen zu erregen, denn sie war unerlaubt hier. Ohne offiziellen Beschluss hätte sie nichtmal eine einzige Frage stellen dürfen. „ICH soll mich BERUHIGEN?!“, fing die Kurzhaarige an zu schimpfen. Wie konnte dieses Miststück es nur wagen?! „Ich bin hier auf der Beerdigung eines Menschen, der mir sehr sehr wichtig war. Und Sie kommen hier hin, wollen mit irgendwelchen Fragen nerven und SIE sagen mir, ICH soll mich beruhigen?!!“ Der jungen Frau stiegen immer mehr Tränen in die Augen, bis sie ihr über die Wangen kullerten und im Stoff ihrer Kleidung versickerten. „Ich denke Sie sollten jetzt besser gehen!“, sagte sie mit zittriger Stimme und ging dann, ohne ein weiteres Wort zu sagen, wieder zu ihren Freunden zurück. Deprimiert und überfordert sah sie der jungen Frau hinterher und seufzte schließlich tief auf. Ihr Unwohlsein verstärkte sich erneut, was ihr einen scharfen Stich durch die Brust versetzte. Sie wusste, dass sie die Wahrheit herausfinden musste. Um sich selbst den Frieden zu geben und vielleicht auch den Angehörigen. Schließlich machte die Polizistin kehrt und ging zurück zu ihrem Wagen, um dann wieder Richtung Revier zu fahren. ___________________________________________ Nami sah auf als ihre Schwester Nojiko wutentbrannt und traurig auf sie zuschritt. Sie tätschelte Ruffy, dem Bruder des verstorbenen Ace', noch einmal die Schulter und stand dann auf, um sich ihrer Schwester zuzuwenden. "Alles okay bei dir? Ist irgendetwas passiert?", fragte die jüngere verwirrt, während sie sich eine ihrer orangenen Haarsträhnen hinter das Ohr strich. Dass ihre Schwester durch den Wind war, war ihr klar - schließlich hatte sie ihren Freund verloren. Aber da war noch mehr, denn ihre plötzliche Wut war davor noch nicht da gewesen. Die Angesprochene schüttelte nur kurz den Kopf und ging auf die nächstbeste Bank zu, die sich ihr darbot. Sie wischte sie die Tränen weg, als sie sich hingesetzt hatte und blickte nur ausdruckslos auf das Grab ihres verstorbenen Freundes. "Gerade war eine Polizistin hier und wollte noch ein paar Fragen stellen. Einen beschisseneren Zeitpunkt hätte sie sich nicht aussuchen können", schniefte Nojiko. Kaum hatte sie den Satz beendet, hatte sich Sanji - ein guter Freund ihres Geliebten - neben sie gesetzt und aufmunternd eine Hand auf ihre Schulter gelegt. Er hatte mit angehört, wie sich die Blauhaarige über die Polizei beschwert hatte. "Ich weiß, dass das ein mieser Zeitpunkt für eine Befragung war, aber vielleicht ist das ein gutes Zeichen. Immerhin haben wir uns doch alle darüber aufgeregt, dass die Bullen nicht sorgfältig genug ermittelt haben", erklärte der Blonde und sah zwischen den beiden süßen Schwestern hin und her. Er wollte gerade wieder ansetzen, als Ruffy auf sie zuging, vor Nojiko in die Hocke ging und zu ihr aufsah. "Diese Frau, mit der du dich da gerade unterhalten hast... Ich hab sie erkannt. Als Ace gestorben ist, war sie auch da. Sie hat noch versucht Ace zu retten. Ich glaube nicht, dass sie uns was böses will." Auch die Orangehaarige lies sich auf die Bank fallen, direkt neben ihre Schwester. Sie blickte zu Ruffy und runzelte kurz die Stirn. "Polizisten die noch helfen... eine Seltenheit geworden heutzutage", motze sie los. Dabei zog sie noch ein Taschentuch aus der Verpackung, das sie dann Nojiko reichte. Dankend nahm Nojiko die Taschentücher ihrer Schwester entgegen und wischte sich damit die Tränen weg, während Ruffy sie immernoch anstarrte. "Hat sie noch irgendwas bestimmtes gesagt?", fragte der Schwarzhaarige nach, doch die junge Frau schüttelte nur den Kopf. "Nein. Sie meinte nur, dass sie noch ein paar Fragen hätte." Ruffy ließ die Schultern hängen und stellte sich dann wieder aufrecht hin. "Wenn dieses Polizeimädchen ausgerechnet heute hier aufkreuzen musste, geht es bestimmt um irgendwas wichtiges. Ich rufe da morgen am besten mal an." ___________________________________________ Nachdem Tashigi am Revier angekommen war, machte sie sich sofort auf den Weg zu den Akten, um dort weiter nachzuforschen. Dort unten war es immer angenehm ruhig, aber auch sehr dunkel. Ein wenig Unbehagen hatte sich in der Blauhaarigen breitgemacht, als sie die Ordner der vergangenen Fälle durchging. Sie suchte weiter nach Delikten, in denen das Opfer verwickelt war. In den letzten Tagen war sie schon öfter hier unten gewesen und immer mehr hatte sie das Gefühl bekommen, beobachtet zu werden. Erneut stöberte sie die alten Akten hervor, die mit dem Verstorbenen zu tun hatten. Sie hatte sich die Mühe gemacht jede herauszusuchen, in denen er auch nur erwähnt wurde und es handelte sich dabei um mehrere Kisten. Sie hatte sich schon durch einige dieser durchgewühlt. Sie hatte alle Zettel bis auf den letzten Buchstaben durchgelesen und doch nichts Brauchbares gefunden. Das Einzige, was sie bisher sinnvolles Zustande gebracht hatte, war die Akten chronologisch zu ordnen. Nun konnte sie besser nachvollziehen, wann was geschehen war. Sie hatte neben sich einen Notizzettel gelegt, um sich Namen und Adressen von jeglichen Zeugen und Bekannten, die mit Ace aufgelistet waren, zu notieren. Irgendwo musste sie ja anfangen und am besten würde sie sdort starten, wo es Leute gab, die Ahnung von dem hatten was Ace vor seinem Tod getan hatte. Stutzig blieb ihr Blick auf den Zeilen eines bestimmten Falles stehen. Hierbei ging es scheinbar um den Tod eines Polizisten vor 5 Jahren. Verwirrt blätterte sie weiter, wurde von Zeile zu Zeile verwirrter. Eigentlich ergab es keinen Sinn, denn dieser Fall war ohne Prozess einfach so geschlossen worden. Es schien nie wirklich ermittelt worden zu sein, dabei wusste jedermann, dass die Rache des gesamten Justizsystems auf einen niederschütten konnte, sobald man einem Polizisten nur ein Haar krümmte. Egal, ob dahinter eine einzelne Person, eine Sekte oder eine Mafia steckte. Sich einen Cop vorzuknöpfen, war vermutlich das Dümmste, was jemand tun konnte. Sogar der Name ihres Mentors Smoker war in den Akten zu finden, was sie noch stutziger werden ließ. Ausgerechnet er war mit so einem großen Gerechtigkeitssinn ausgestattet, dass dieser so etwas niemals hätte ruhen lassen können. Sie konnte es in diesem Moment einfach nicht nachvollziehen. Officer Lines öffnete die Türe zum Beweismittellager und entdeckte dort seine Kollegin Officer Tashigi Lamont, die alles andere als erfreut aussah. Sie hielt eine Akte in der Hand und war noch blasser im Gesicht, als sie sowieso schon war. Hatte er etwas entscheidendes verpasst? „Du bist heute ziemlich blass. Geht es dir gut? Du solltest vielleicht besser nach Hause gehen!“, warf der Officer ein und machte sich weiter an die Arbeit, behielt Tashigi jedoch aus dem Augenwinkel im Blickfeld. Er befürchtete, dass ihr jeden Moment die Beine wegknicken könnten. Aufgeschreckt von der Stimme sah sie in die Richtung ihres Kollegen. „Nein, nein. Mir geht es gut!“ Sie bestärkte ihre Worte mit einer abwinkenden Handbewegung und widmete sich schließlich wieder den Unterlagen. Sie betrachtete angestrengt das Datum der Fallakte und etwas in ihrem Kopf fing an zu rattern. Irgendetwas war besonders an diesem Datum, sie kam nur im Moment nicht darauf, was es war. Als sie schließlich die Kiste, die noch neben ihrem Bein stand, nach dem entscheidendem Zahnrad durchforstete, das in ihrem Kopf im Moment nicht einrasten wollte, fiel ihr etwas entscheidendes auf. Das Zahnrad fügte sich schließlich doch ein und es war wie ein Klicken, was den Zusammenhang herstellte. Entschlossen, ein weiteres Rätsel gefunden zu haben, was mehr Fragen aufwarf, als es eigentlich lösen sollte, packte sie die alte Fallakte und stürmte Richtung Smokers Büro. Ohne anzuklopfen öffnete sie die Tür schwungvoller als beabsichtigt und legte Smoker die eben gefundenen Papiere vor die Nase. „Wieso wurde niemals ermittelt?! Portgas war darin verwickelt und nach diesem Fall hier reißt seine Verbrecherlaufbahn einfach ab! Er war nach diesem Vorfall nicht einmal wieder aktenkundig geworden. Wie kann das sein, dass nicht ermittelt wurde, obwohl es hier um den Tod eines Polizisten geht? Das ergibt keinerlei Sinn!“ Nachdem sie ihrem Chef lang und breit, wie ein Wasserfall redend, ihren kleinen Erfolg - der allerdings mehr Fragen aufwarf als davor - dargebracht hatte, sah sie ihn erwartend an. Sie hoffte auf Antworten und sie hoffte, dass ihr Mentor sie ihr beantworten konnte. Sie suchte nach jedem kleinem Faden, der ihr erklärte, welchen Grund es haben könnte, dass Portgas D. Ace einfach so aus dem Weg geräumt werden musste. Ohne Skrupel und ohne Gewissen. Smoker versuchte aus ihrem Redeschwall schlau zu werden. "Und was willst du mir damit sagen? Nur, weil ein Kleinkrimineller irgendwann keine Verbrechen mehr begeht, heißt das noch lange nicht, dass die Fälle irgendetwas miteinander zu tun haben", erklärte der Raucher, nachdem er an seinen Zigarren gepafft und den blauen Dunst in die Luft gepustet hatte. Er konnte ja verstehen, dass sie den Commander etwas anhängen wollte. Er selbst empfand für dieses Arschgesicht tiefste Verachtung und wollte ihn am besten eine Kugel zwischen die Augen jagen, aber es gab keinerlei Hinweise, die Aka Inu irgendwie hätten belasten können. Sie atmete einmal tief durch und lies sich dann schließlich auf den Stuhl sinken, der vor seinem Schreibtisch stand. Fast schon flehend sah sie ihn an. Warum zur Hölle taten sich in diesem Fall immer mehr Fragen auf und keinerlei Antworten? "Ich meine... warum war Portgas D. Ace dort? Warum war er an der Einsatzstelle, obwohl er schon seit Jahren keine Delikte mehr zu verbüßen hatte?" Mit ernstem Blick betrachtete sie ihren Chef. "Es muss doch einen Grund dafür geben, warum es von Vorteil für die Polizei bzw. Sakazuki ist, das er stirbt?!" Etwas erschöpft strich sie sich die Haare aus dem Gesicht und seufzte wieder leise auf. Irgendwie hatte ihr Kollege wohl wirklich Recht. Sie sollte heute früher nach Hause gehen und sich hinlegen. Vielleicht sollte sie versuchen das alles auf sich beruhen zu lassen, aber sie konnte es einfach nicht - zu stark war ihr Gerechtigkeitssinn. Mit verschränkten Armen betrachtete Smoker die Polizistin. Sie steigerte sich in eine Sache hinein, die ihr ganz und gar nicht gut tat. Smoker zog noch ein letztes mal an der Zigarre, bevor er diese in dem Aschenbecher ausdrückte. Tashigi sah mehr als fertig aus und er konnte es sogar irgendwie verstehen. Zwar wusste er nicht, ob das, was sie ihm da erzählte, der Wahrheit entsprach, aber sollte sie Recht haben, hatte sie sich definitiv ein paar freie Tage verdient. "Am besten du gehst erstmal nach Hause. Nimm dir ein paar Tage frei, du bist entschuldigt", warf Smoker ein, während er eine neue Zigarre aus seinem Schreibtisch fischte. Ja, er hatte eine Zigarrenschublade. 'Wer frei von Laster ist, der werfe den ersten Stein', oder wie ging der Scheiß nochmal? Eigentlich war das nicht das Ziel, das sie erreichen wollte, doch sie wusste, dass sie keinerlei Chance hatte, wenn ihr Vorgesetzter so etwas beschloss. Dabei hatte sie sich am Anfang der Woche gekonnt herausgeredet und war dem Zwangsurlaub so entgangen. Sie hatte selbst nicht erwartet, dass diese bescheuerte Fallakte sie so aus dem Konzept bringen würde. Innerlich verfluchte Tashigi ihren viel zu starken Gerechtigkeitssinn, der ihr schon öfter ins eigene Fleisch geschnitten hatte. Sie nickte schließlich nur auf die Worte des Älteren, stand auf und verließ genauso schnell das Büro, wie sie gekommen war. Als sie an ihren Schreibtisch kam, verstaute sie die alte Akte in ihrer Schublade, die sie mit einem geschickten Dreh am Schlüssel verschloss. Vielleicht würden ihr diese Papiere irgendwann noch einmal nützlich sein und in ihrer Schublade konnten die Zettel genauso gut vollstauben, wie unten in der Beweismittelkammer. Außerdem würde sie spätestens morgen auf eigene Faust weitere Zeugenaussagen sammeln, die sie vielleicht ein wenig weiterbringen konnten. Zumindest war ihre Hoffnung noch nicht gestorben. Mit diesem Gedanken verließ sie das Präsidium, um ihre paar Tage Freizeit abzusitzen. Schlafgetrunken richtete sich Tashigi auf und schnappte sich ihrem Morgenmantel. Diese penetrante Haustürklingel wollte nicht aufhören vor sich hin zu schrillen. Es war die Art und Weise, wie man nicht aus dem Schlaf gerissen werden wollte. Sie hatte selbst nicht erwartet, dass sie nach dem gestrigen Tag so müde werden würde. Als nach einiger Zeit die Tür immer noch verschlossen blieb, klingelte es erneut. Kurz darauf wurde die Eingangstür aufgerissen und nun standen sich Officer Lamont und Officer Lines gegenüber. Etwas peinlich berührt sah der Polizist bei Seite, als er seine Kollegin im Morgenmantel erblickte. Er hatte sie anscheinend geweckt. Wie peinlich. "Guten morgen", grüßte er nur knapp. "Ich hoffe, ich störe nicht." Verwirrt dreinblickend musterte sie ihren Kollegen, der in voller Montur vor ihrer Haustüre stand. Sie hatte noch nie die Ehre erhalten, dass irgendjemand vom Präsidium vor ihrer Tür stand – mal abgesehen von Smoker, der sie morgens sehr früh abholte, wenn sie einmal Streife zusammen fuhren. „Was führt Sie so früh zu mir, Officer Lines?“ Es musste etwas wichtiges sein, sonst würde er nicht hier nicht vor ihrer Haustür stehen. Es war eher ungewöhnlich, als normale Tagesordnung. "Nun...", fing der Cop an und fuhr sich mit der Hand über den Bart. "Ich soll Ihnen diesen Brief geben. Der kommt direkt von ganz oben. Es sieht wohl so aus, dass sie für einige Zeit in den Zwangsurlaub versetzt werden", erklärte der Ältere und hielt ihr den Brief hin. Er hatte ein bisschen Getuschel im Büro mitbekommen und einige der Infos beunruhigten ihn doch etwas. Warum genau Officer Lamont vorläufig vom Dienst ausgeschlossen wurde, darüber hatte er nur wenig mitbekommen. Erschrocken blickte sie den Kollegen an, nachdem sie seine Worte registriert hatte. Tashigi war sich nicht ganz sicher, ob sie das wirklich richtig verstanden hatte. Ohne weitere Worte schnappte sie sich den Brief, rieß ihn auf und las es sich fassungslos durch. "Bitte was?! Dieser...", entfuhr es ihr sauer. Was sollte das?! Was hatte sie getan, dass dieser Schuft von Aka Inu so eine Dreistigkeit bot?! "Warum?!", fauchte sie sauer - mehr das Papier als den Polizisten - an. Lines seufzte. Er konnte Lamonts Fassungslosigkeit verstehen. Auch er hatte sich gefragt, was diese ganze Aktion bringen sollte, daher hatte er im Revier die Ohren gespitzt und ein bisschen was herausgefunden. "Es war von irgendeinem Anruf von einem Monkey D. Ruffy - oder so ähnlich - die Rede gewesen und auch von einem Verhör, das nicht abgesprochen gewesen wäre. Mehr habe ich leider auch nicht erfahren können. Tut mir Leid." Lines verstand ja, dass man sich an die internen Regel der Polizei halten sollte. Darunter zählte auch das Absprechen von Verhören und anderen dringlichen Polizeiarbeiten. Diese Regelungen gab es nicht ohne Grund, verkniff sich aber diesen Gadanken vor Lamont laut auszusprechen. Die Brillenträgerin war fassungslos. Was sollte das? Jetzt wurde das alles immer verstrickter und umso mehr wollte sie diese verdammte Wahrheit herrausfinden. Und genau das würde sie auch heute machen! Die Adressen hatte sie sich gestern alle zusammen geschrieben und zum Glück hatte sie den Zettel direkt in ihrer Jackentasche gesteckt. "Okay... danke für die Information", meinte sie lächelnd und verabschiedete sich dann schließlich von Officer Lines. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, zerknüllte sie den eben erhaltenen Brief und schmieß ihn in die nächstgelegene Ecke. "Ihr könnt mich alle mal!", knurrte sie sauer und machte sich dann auf den Weg ins Bad. Dort machte sie sich fertig, zog sich an und richtete sich die Haare. Gut, dann eben ohne Uniform und inoffiziell. Ihr konnte ja keiner nachweisen, dass sie nicht vielleicht einfach Freunde besuchte. Mit schnellen Schritten ging sie in ihre kleine offene Küche, machte sich einen Kaffee - denn ohne den würde sie sicher den Tag nicht überstehen. Nachdem sie die Thermoskanne befüllt hatte, schritt sie zu ihrer Arbeitsjacke und zog dort Notizblock, sowie die Adressen heraus. Sie blickte kurz auf die Uhr, vergewisserte sich, dass es nicht zu früh war und machte sich dann schließlich auf den Weg. Nach einer geschlagenen Stunde erreichte sie schließlich das Wohnviertel von Monkey D. Ruffy. Sie hatte ja nicht geahnt, dass es so weit weg von ihrer Wohnung sein würde. Seufzend stieg sie aus dem Auto, blickte noch einmal auf ihren Notizzettel, um die Adresse aufzufrischen und ging dann an dann der Straße entlang, um die richtige Hausnummer zu finden. Als sie schließlich genau davor stand, blickte sie auf das Klingelschild, wo sie nach einigen Minuten auch den Namen "Portgas/MonkeyD." entziffern konnte. Einmal tief durchatmend drückte sie schließlich auf den kleinen silbernen Knopf neben dem Namensschild, in der Hoffnung, dass irgendjemand zu Hause war. Ruffy kratzte sich müde den Hinterkopf und gähnte herzhaft, als er, nur in Boxershorts und Shirt bekleidet, Richtung Tür ging und den Summer betätigte. Vermutlich Nami. Sie trat ihn meistens höchstpersönlich aus dem Bett. Seit Ace's Tod nahmen ihre Besuche immer mehr zu und eigentlich war ihm das nur allzu recht. Müde trottete er Richtung Wohnzimmer... und erstarrte in der Bewegung. Vor ihm saßen Nami und ihre Schwester Nojiko an dem Esstisch und tranken genüsslich Kaffee. "Wie seid ihr hier reingekommen?", hakte er nach, als Nami nur vielsagend den Wohnungsschlüssel hochhielt und an der Tasse nippte. Dann zeigte er mit dem Daumen über die Schulter hinweg Richtung Tür. "Und wer hat dann da geklingelt?" Die beiden Besucherinnen zuckten nur mit den Achseln. Sie zumindest nicht. Tashigi drückte die alte schwere Türe auf, als der Summer ertönte und trat in den kühlen Altbau. Mit langsamen Schritten ging sie die knarzende Treppe hinauf. Vor der Tür, der mit den Nachnamen der Gesuchten versehen war, blieb sie stehen. Mit einer zaghaften Handbewegung klopfte sie an den Holzrahmen der Eingangstür, die direkt danach aufsprang. Etwas verwirrt lugte sie durch den Spalt in den Flur hinein. "Hallo?", fragte sie vorsichtig in die Wohnung hinein, als ihr dann auch schon der Gesuchte entgegenkam - nur in Boxershorts und Shirt bekleidet. Sie wurde kurzzeitig rot um die Nase, blickte kurz beiseite. "Tut mir Leid, wenn ich so früh störe." Mit diesen Worten zog sie schließlich ihren Dienstausweis heraus, zeigte diesen dem jungen Mann, den es scheinbar recht wenig störte in Boxershorts hier zu stehen. "Ich bin Officer Lamont. Sie hatten scheinbar bei mir im Büro angerufen, als ich nicht mehr dort war, weswegen ich sie aufsuchen wollte. Ich hätte einige Fragen an Sie wegen des Todes ihres Bruders. Darf ich reinkommen?", meinte sie so ruhig wie es ging. Ruffy beäugte seinen neuen Gast fragend. Sie war es tatsächlich. Die Polizistin, die noch versucht hatte Ace das Leben zu retten. Der Schwarzhaarige setzte sein freundlichstes Lächeln auf, das er gerade parat hatte. Sie war wegen einer wirklich beschissenen Lage hier, aber er war sich sicher, dass sie nur helfen wollte. "Klar!", versicherte Ruffy zuversichtlich und ließ sie eintreten. Hinter ihr schloss er die Tür, ging danach wieder zu Nami und Nojiko rüber. "Danke", erwiederte sie nur kurz und trat ein. Sie folgte dem Schwarzhaarigen und erblasste kurz, als sie die violetthaarige vom Vortag erblickte. Erfreut sah auf jeden Fall anders aus und dieses Gefühl hatte sie schon gestern deutlich zu spüren bekommen. "Ruffy, wenn du schon Besuch bekommst, dann zieh dir zumindest eine Hose an!", motze Nami kopfschüttelnd ihren Freund an. Mit hervorgezogener Lippe trottete Ruffy zurück in sein Zimmer und zog sich eine Hose über. So viel Aufregung wegen so ein bisschen Stück Stoff. "Möchten Sie einen Kaffee?", fragte die Füchsin schließlich an Tashigi gewandt. Diese schüttelte den Kopf und lächelte verlegen. Auf die Handgeste Namis, sich zu setzen, ging sie jedoch ein. Gähnend schlurfte Monkey D. Ruffy zu den anderen zurück, setzte sich auf einen der Stühle und legte den Kopf auf die Tischplatte. Er war müde, verdammt müde, aber es ging hier um Ace und das hatte Vorang. Nojiko starrte in die Tasse, die sie in Händen hielt und schwieg vorerst. Sollte sich Ruffy erstmal um die Polizistin kümmern, sie selbst hatte gerade nicht wirklich viel Mitteilungsbedarf. Sie wartete, bis Ruffy wieder im Raum war, zog dann ihr Notizblock und den Stift aus der Tasche, damit sie alles notieren konnte, was für sie von Bedeutung war. "Ich möchte erstmal mein Beileid aussprechen. Was dort passiert ist, war nicht ganz korrekt", begann sie ruhig. Der darauf empörte Ton, der aus Richtung Nojiko kam, ignorierte die Beamtin gepflegt. Dann wandte sie sich direkt an den Schwarzhaarigen. "Meine erste Frage ist, warum genau waren Sie an diesem Ort? Diese Gegend war schließlich nie sehr sauber gewesen." "Naja, ich war mit Ace unterwegs und wir hatten eigentlich kein richtiges Ziel. Er meinte lediglich zu mir er wolle sich noch mit jemanden treffen, der dort oft zu sein schien. Was passierte, war natürlich nicht geplant. Wir gerieten da nur zufällig hinein", erwiderte Ruffy auf die Frage hin. Tashigi nickte kurz, notierte sich das und tippte sich mit dem Stift kurz an die Lippen. "Ich habe mich in verschiedene Akten eingelesen... Ihr Bruder hatte mehrere Verbrechen, die er auch ausgebüßt hat. Nur..." "ICH WUSSTE ES! Sie sind nur hier um Ace schlecht zu machen, ihn als Kriminellen abzustempeln, damit die Aussage dieser stinkenden Polizisten stimmt!", fauchte Nojiko sauer los. Tashigi sah überrumpelt zu der Violetthaarigen und schüttelte schließlich den Kopf. "Nein, so war das nicht gemeint! Das war sicherlich nicht meine Absicht! Ich möchte die Wahrheit wissen!" Nami zog skeptisch die Augenbraue hoch und fing an zu grinsen. "Sind sie deswegen ohne Marke und damit außer offiziellen Dienst hier?" Tashigi erstarrte kurz, sah die Orangehaarige erstaunt an und blickte daraufhin beiseite. "Das tut nichts zur Sache! Ich möchte einfach nur meine Fragen beantwortet haben und dann bin ich weg... und ich bitte Sie kein Wort darüber zu verlieren!", meinte sie ertappt. "Wie?" Verwirrt blickte Nojiko zwischen Nami und Tashigi hin und her. "Naja Schwesterchen, die junge Dame hier ist nicht im Dienst, sonst wäre sie in voller Montur hier und mit einem Partner hier!" Nachdem Nami das ausgesprochen hatte, setzte sich Nojiko schließlich fragend auf ihren Stuhl zurück und blickte verwirrt Tashigi an, die nur kurz nickte. "Ich würde gerne wissen, ob Ace in den letzten fünf Jahren irgendwelche Straftaten begangen hat. Ab einem bestimmten Vorfall hat er keine Anzeigen mehr gehabt. Ich möchte etwas herausfinden, nur deswegen frage ich." Nojiko, Nami und Ruffy sahen sich gegenseitig an, schluckten kurz und Nojiko seufzte kurz auf. "Er war kein unbeschriebenes Blatt... er hat hier und da immer wieder zu mir gesagt, dass er etwas zu erledigen hatte, er müsse etwas für einen guten Freund wegbringen. Ich denke, dass er ab und zu immer noch als Drogenkurrier unterwegs war", meinte Nojiko grübelnd. "Er meinte aber zu mir, dass er damit aufhören wolle, deswegen wollte er auch dorthin gehen. Das letzte mal. Ich weiß nicht wen er treffen wollte, aber er meinte es wäre in ein paar Minuten erledigt und würden wie wieder gehen", fügte Ruffy noch hinzu. Der junge Mann war der festen Überzeugung, dass er der jungen Polizistin vertrauen konnte, weswegen er keinerlei Scheu zeigte ihr die Wahrheit zu sagen. Er befand es nicht für nötig irgendetwas zu verschönern. "Und Sie beide wissen wirklich nicht, wer diese besagte Freund ist?", fragte Tashigi schließlich. Nojiko und auch Ruffy schüttelten den Kopf. Nojiko seufzte hörbar auf. "Er hat nie einen Namen genannt, aber fragen Sie vielleicht mal Zorro. Er hat ab und zu mit Ace ein paar Geschäfte abgewickelt und waren gut miteinander befreundet, so wie wir alle. Vielleicht weiß er, wer dieser Freund war." Tashigi setzte zum Schreiben an, hielt jedoch noch mal inne, bevor sie die ersten Buchstaben auf das Papier brachte. "Und der volle Name?" "Lorenor Zorro. El, O, Er, Eh, En, O, Er... wie man's spricht", buchstabierte Nami, während sie wieder nach ihrer Kaffeetasse griff und daran nippte. Danach gab sie der Polizistin noch die Adresse des besagten Mannes, die daraufhin entschlossen aufstand und den Notizblock samt Kulgelschreiber wieder in der Gesäßtasche verschwinden ließ. "Vielen Dank für Ihre Hilfe, wirklich", bedankte sich die Brillenträgerin, verabschiedete sich dann von den dreien und ging zur Wohnungstür. Mit dieser neuen Information machte sie sich schließlich auf den Weg zur besagten Adresse. Vielleicht kam sie ja jetzt dem Ziel langsam näher. Zumindest hatte sie nun die Annahme, dass Ace auch weiterhin seine Kurrierdienste wahrnahm. Was sie stutzig machte, war, dass ihre Kollegen ihn nie wieder verhaftet hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)