Der Festplan von YukiKano (Weihnachten bei Familie Kaiba) ================================================================================ Kapitel 1: 22. Dezember ----------------------- Es gab kaum eine Sache die Seto Kaiba so sehr hasste wie Weihnachten! Denn den vollen Straßen, dem Gewimmel in den Einkaufshäusern, dem Konsumterror und den andauernd ankommenden Abwesenheitsnotizen seiner Partner und Kunden konnte er nun wirklich nichts abgewinnen. Am liebsten würde er diese drei Feiertage durchgehend in seinem Büro verbringen. Ein Sofa zum Schlafen war ja zu mindestens schon mal vorhanden – obwohl der Brünette eh nie viel schlief. Allerdings würde die Körperpflege in diesem Bürokomplex ein wahrhaftiges Problem darstellen. Und da er keine Lust hatte jeden Tag zwei Stunden durch die Stadt kutschiert zu werden, fiel diese Möglichkeit ins Wasser. Aber vermutlich war das sowieso nur eine optionale Lösung, wenn man keinen kleinen Bruder namens Mokuba hat. Denn Setos Bruder liebt Weihnachten. Und genau aus diesem Grund hat Seto Arbeitsverbot - volle fünf Tage lang! Der Schwarzhaarige Zwerg dehnte die Weihnachtsfeiertage nämlich gerne mal aus. Genau zu sagen dauert Weihnachten bei dem Überbleibsel von Familie Kaiba vom 23. Dezember bis zum 27. Dezember an. Es gab sogar einen sogenannten "Festplan" den Mokuba mal aufgestellt hatte. Und dieser Plan beinhaltete alles, was Weihnachten nur so mit sich brachte. Das Haus schmücken, den perfekten Weihnachtsbaum kaufen, Geschenke besorgen, Lebensmittel holen, Plätzchen backen - man könnte diese Liste unendlich weiterführen! Seufzend lehnte sich Seto zurück und massierte sich die Schläfen. Zum Glück gab es dieses Jahr einen anderen Dummen der mit seinem kleinen Bruder diesen bescheuerten Plan abarbeiten konnte! Seto würde am Ende nur die Früchte ernten! Joseph Jay Wheeler hätte am liebsten laut angefangen zu schreien, als der kleine Kaiba ihn in das nächste überfüllte Geschäft zog. Last-Minute Shopper und ihr Zeitmangel! Wie er das hasste. Wenn man seinen Liebsten eine Freude machen wollte, sollte man sich schon ein bisschen mehr Zeit für das richtige Geschenk nehmen und nicht immer erst auf den letzten Drücker losrennen. Joey für seinen Fall hatte seine Geschenke schon vor zwei Wochen gekauft und in Setos Villa versteckt. Heute war er nur in dieser menschlichen Stampede gefangen, weil Mokuba noch einige Dinge besorgen wollte und weil Joey noch ein paar Lebensmittel brauchte. Beim Durchsehen der Rezepte seiner Mutter war ihm nämlich aufgefallen das Setos Angestellte nicht alles gebracht hatten, was er benötigte. »Oh schau mal!«, rief Mokuba ihm zu, riss sich von seiner Hand los und stürmte zu einer Vitrine in der Schmuckabteilung. Er knallte seine kleinen Fingerchen ans Glas und starrte mit großen Augen auf eine Armbanduhr. Der Blonde Duellant rollte lediglich mit den Augen. War ja klar; normale Geschenke kannte Familie Kaiba ja nicht! Interessiert beugte sich Joey trotzdem ein wenig über die Vitrine. Als ihm allerdings der Preis der Uhr ins Auge sprang, wandte er sich gleich wieder ab. Die konnte er sich höchstens leisten, wenn er bei Seto in der Firma anfing und drei Jahre ununterbrochen arbeitete. Vielleicht nicht mal dann. »Denkst du Seto könnte die gefallen?«, fragte Mokuba skeptisch und drehte seinen Kopf zu Joey. Schön war die Uhr aus Silber ja, und auch das blaue Ziffernblatt passte hervorragend zu dem Brünetten, allerdings entschied sich Joey dazu Mokuba diese Idee schnellstmöglich auszureden. Er hatte keine Lust das Ziel tausender lauernder Taschendiebe zu werden, nur weil Mokuba mit einem Piratenschatz draußen herumrannte. Also redete er dem Kleinen ein, aus diesem Weihnachten ein bescheidenes Fest zu machen. Immerhin gab es noch viele andere Leute die es zu beschenken galt. Yugi, Yami, Tea, Tristan, Duke, Ryou und Bakura wollten schließlich am ersten Weihnachtsfeiertag vorbeikommen. Joey vermutete zwar nicht, dass jeder von Ihnen ein Geschenk für unbedingt nötig hielt, wollte aber trotzdem für jeden eine Kleinigkeit zur Hand haben. Denn trotz unzähliger Abmachungen sich gegenseitig nicht zu beschenken, lagen jedes Mal aufs neue gefühlte 1.000 Päckchen unter dem Baum. Der Blonde betrachtete den kleinen Kaiba lächelnd. Dieser hielt ein Päckchen Duell-Monsters-Karten in der Hand und sah die glitzernde Verpackung an, als wäre es ein Goldschatz. Joey freute sich zwar auf Weihnachten - auch wenn es für ihn noch schrecklich viel zu erledigen gab, allerdings am meisten auf den 24. Dezember. Der war nämlich nur "seiner kleinen Familie" vorbehalten. Gefühlte zehn Jahre später saßen Joey und Mokuba endlich wieder in einem Wagen von Setos Firma. Der Kofferraum war bis zum Anschlag mit Geschenken und Lebensmitteln gefüllt. Da Weihnachten für Joey nämlich ein ganz besonderes Fest war, hatte er heute Morgen alle Angestellten aus der Kaiba Villa in den Weihnachtsurlaub geschickt. Er selbst wollte alle nötigen Vorkehrungen für die bevorstehenden Tage treffen. Das hieß kochen, putzen und Geschenke einpacken. Schon jetzt schallte er sich selbst einen Idioten! ◦ ’°’◦ ★ ☆ ★.◦’°’◦ Gegen 21.00 Uhr zog sich Seto die wichtigsten Unterlagen auf einen USB-Stick und fuhr anschließend seinen Rechner runter. Obwohl Mokuba ihm zwar strikt verboten hatte unter den Feiertagen zu arbeiten, gab es nun einmal Sachen die sich nicht aufschieben ließen. Das musste auch ein kleiner Bruder mit einem unwiderstehlichen Hundeblick verstehen und auch der feste Freund, der unter Umständen den noch viel verführerischen Hundeblick draufhatte. Pünktlich gegen halb Zehn verließ Seto das Gebäude. Die Putzkräfte nickten ihm zu, er gab sich Mühe dies zu erwidern. Früher hatte er das nie getan, aber Joey hatte ihm erklärt, dass man auch durch aus etwas freundlicher zu seinen Angestellten sein konnte. Als daraus dann erst eine hitzige Diskussion und anschließend ein heftiger Streit entstanden ist, hatte sich Seto vorgenommen diese Bitte in die Tat umzusetzen - oder es zu mindestens zu versuchen ... Joey zu liebe! Allerdings erwies sich das als schwerer, wie gedacht. Als er den großen Bürokomplex aus Glas verließ, erwartete ihn zu seiner Verwun-derung kein leerer Wagen in dem er noch in Ruhe ein paar Geschäftsunterlagen hätte durchgehen können, sondern Joey und Mokuba, beide mit einem dicken fetten Grinsen im Gesicht. Innerlich stöhnte Seto genervt auf. Womit hatte er das verdient? Gönnten ihm die beiden denn wirklich keine Sekunde Ruhe? »Seto, Seto ... Wir haben so viele tolle Geschenke gekauft!«, begrüßte ihn Mokuba aufgeregt, umarmte ihn so gut es ging. Der Größenunterschied war immer noch erheblich. Aber der Kleine hatte sich vorgenommen Seto noch zu überholen. Sein großer Bruder war nämlich bereits ausgewachsen und Mokubas Wachstumsschübe fanden gerade erst ihren Anfang. Trotz der unsterblichen Bruderliebe die die beiden verband, sehnte sich Seto im Moment jedoch nach jemand ganz anderem. Und dieser jemand lehnte lächelnd am Auto, wartete auf seine Begrüßung. Joey hatte bereits zu Beginn ihrer Beziehung verstanden und akzeptiert, dass er niemals die erste Geige für Seto sein würde. Aber das war für ihn kein Problem, denn im Moment kamen beide - Mokuba und er - ziemlich kurz! Denn wenn Seto seine Zeit nicht in der Firma verbrachte, verbrachte er sie im Arbeitszimmer. Tür verschlossen und Störung untersagt! Wenige Augenblicke später löste sich der Brünette Kaiba von seinem Bruder, ging direkt auf seinen Freund zu. Des Blonden Lächeln wurde noch eine Spur breiter. Auch wenn er manchmal der Meinung war, seine Beziehung glich mehr einer Rentner-Ehe, als einer Beziehung unter Teenagern, kam er trotzdem nicht von ihm los, auch wenn er es versuchte. Er gab sich große Mühe verständnisvoll zu sein, aber des Öfteren nervte es tierisch, wenn Seto abends einfach Todmüde in sein Bett fiel ohne das sie großartig viele Worte miteinander gewechselt hatten. An manchen Tagen bekam Joey nicht mal eine Begrüßung zu hören. Aber im nächsten Moment bemerkte man auch, dass Seto durch Joey menschlicher geworden war. Und das hatte Joey schon des Öfteren dazu gebracht ihn nicht einfach fallen zu lassen, obwohl er immer wieder kurz davor war. Ein weiterer negativer Aspekt war, dass Seto nicht öffentlich zu Joey stehen wollte, aus Angst Konkurrenten könnten das als eine Schwäche von ihm sehen und diese ausnutzen. Der Blonde hatte sich dazu noch nie laut geäußert, aber wenn er sich wegen Bauchschmerzen zum Arzt trollte um nicht in die Schule gehen zu müssen, hängte es eigentlich immer damit zusammen. Heute schien Seto das allerdings nicht viel zu interessieren. Er machte zwei große Schritte mit seinen langen Beinen, dann stand er vor seinem Freund, stellte seine Tasche ab. Wortlos griff er nach der Hüfte des Blonden, drückte seine Lippen verlangend, aber sanft auf die seines Freundes. Joey musste blinzeln vor Verwunderung. Wann hatten sie sich denn das letzte Mal so geküsst? Dem 16-Jährigen fiel es nicht mehr ein. »Könnt ihr damit nicht warten bis wir zu Hause sind und ich schlafe?«, neckte Mokuba die beiden, stieß Seto an und stieg anschließend in den Wagen. Das Pärchen löste sich voneinander. Seto ließ Joey allerdings nicht gleich los, hielt ihn noch einen kurzen Augenblick fest. Er wusste ganz genau das sein Freund nach solch einem Kuss gerne weiche Knie bekam und was wäre der Brünette denn für ein Freund, wenn er nicht dafür sorgte das Joey in der Senkrechten blieb. »Wir reden nachher«, sagte Seto abschließend, ließ die Hüfte seines Gegenübers los. Dann stieg er in den Wagen, Joey verdattert hinterher. Die Tür flog zu und der Wagen setzte sich in Bewegung. ◦ ’°’◦ ★ ☆ ★.◦’°’◦ Da Seto nicht eingeweiht war, was seine Hausangestellten betraf, war er sichtlich verwundert als er in ein leeres Haus kam, wo ihm niemand den Mantel und die Tasche abnahm, ihn fragte wie sein Tag war und ihn anschließend wieder in Ruhe ließ. Und er konnte sich schon genau denken wer für diese Änderung verantwortlich war! In Mokubas Originalen Fassung des "Festplans" war die kurzfristige Beurlaubung von Angestellten nämlich nicht vermerkt gewesen. Passend dazu kam sein Freund an ihm vorbei, rempelte ihn mit voller Absicht an. »Hilfst du uns dann mal?«, fragte dieser neckisch, zwinkerte ihm mit einem Auge zu und verschwand in der Küche, um dort die Lebensmittel ordentlich zu verstauen. Seto war bereits eine Sekunde später im in Begriff dazu, sich in Bewegung zu setzen, Joey den Marsch zu blasen und anschließend seine Angestellten wieder zurück zu holen, als plötzlich Mokuba - lächelnd wie ein Honigkuchenpferd - an ihm vorbeilief. »Es ist so schön wenn nur die Familie anwesend ist!«, freute er sich. Sein großer Bruder nahm die Geschwindigkeit aus seiner Bewegung, starrte dem kleinen Schwarzhaarigen verwirrt hinterher. Nur die Familie? Aber Joey war doch noch da! Weit nach Mitternacht, war Seto nicht eine Sekunde lang zum Arbeiten gekommen. Mokuba und Joey hatten ihn erfolgreich davon abgehalten. Erst erklärten sie ihm lang und breit die Speisekarte für die nächsten Tage, dann wollten sie von ihm das er beim Schmücken half. Jetzt lag sein kleiner Bruder allerdings im Bett, schlief tief und fest. Das Pärchen hatte es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht. Bei gedimmten Licht sahen sie sich irgendeinen alten Film im Fernsehen an und kuschelten dabei. Seto genehmigte sich ein Glas Wein und Joey hatte sich auf Cola beschränkt. Er verstand nicht wie man diese rote, bittere Brühe trinken und dann auch noch genießen konnte. Oder auch Setos Liebe zu Kaffee konnte er überhaupt nicht nachvollziehen. Während der Abspann auf dem Bildschirm lief, wollte sich Joey bereits auf den Weg ins Bett machen, als Seto ihn jedoch zurückhielt und ihn wieder aufs Sofa zog. »Was ist denn noch?«, fragte der Blonde etwas verwirrt, dabei schwang aber auch ein klein bisschen Angst in seiner Stimme mit. Seto war bereits den ganzen Abend schon so unglaublich ruhig gewesen und Joey wartete geradezu auf seine Predigt. Allerdings seufzte der Brünette nur, zog seinen Freund wieder an sich, strich ihm durch die Haare. Wie er diese zerzausten blonden Fransen liebte! »Was erwartet mich die nächsten Tage?«, fragte der Brünette leise, vergrub anschließend sein Gesicht in den geliebten Haaren. Gott, wann war er seinem Freund das letzte Mal so nahe gewesen? Es kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor! Als Joey diese Frage hörte, konnte er aufatmen. Doch keine Predigt - zum Glück! Er hasste Predigten von Seto. Die ähnelten immer denen von seinem Vater ... Und einer von der Sorte reichte ihm bereits! »Also? Ich höre!«, forderte Seto seinen Freund noch einmal auf, ließ seine Hände anschließend unter Joeys weißes Shirt gleiten. Diesem fiel es nun schwer klare Worte herauszubringen, denn dafür lenkten ihn die großen Hände einfach zu sehr ab. Seufzend drehte er sich in Setos Armen um, blickte ihm fest in die Augen. Dieser Blick genügte und der Brünette schmolz bereits dahin, sah gleichzeitig aber auch, dass er seinen Freund wirklich etwas vernachlässigt hatte in letzter Zeit. Langsam zog er seine Hände zurück, legte sie an die Wangen des Blonden. »Es tut mir Leid ... Hündchen.« Verschmitzt begann der schwerreiche Firmenchef zu grinsen. Und von da an gab es kein Halten mehr. Die Münder der beiden prallten hart und unnachgiebig aufeinander. Beinahe gleichzeitig versuchten sie mit ihrer Zunge die Mundhöhle des jeweils anderen einzunehmen. Dabei lag so viel unterdrücktes Verlangen und Erregung in diesem stürmischen Kuss. Seto wurde tiefer in die beige Ledercouch gedrückt, seine Hände wurden links und rechts neben seinem Kopf festgenagelt. Und bei Joey? Bei dem waren sämtliche Sicherungen durchgebrannt! Über die Feiertage und deren Programm konnten sie auch morgen noch sprechen. Jetzt gerade zählte erst mal nur sein Freund, der nach gefühlten Jahrtausenden endlich wieder Zeit für ein bisschen Zweisamkeit einräumen konnte. Es sich unter der Dusche selbst zu besorgen, war nämlich nicht annähernd so gut, wie Seto ganz tief in sich zu haben! Vor lauter Gier und Angst, der Körper des jeweils anderen könnte sich in Luft auflösen, wenn sie ihn loslassen würden, wussten die beiden gar nicht richtig wo sie anfangen sollten. Joeys Hände landeten unter dem Hemd des Brünetten, dann in dessen Nacken, anschließend wieder unter dessen Oberkörperbekleidung. Seto hingegen schien die ganze Sache etwas pragmatischer anzugehen, denn seine Hände konzentrierten sich vorwiegend auf Joeys Hose. Alles andere konnte erst mal warten! Schließlich landete Setos Hemd auf dem Boden, was dem Größeren plötzlich in Erinnerung rief, dass er noch einen kleinen Bruder hatte der jederzeit im Wohnzimmer auftauchen konnte. Und Mokuba hatte in den letzten Monaten oft genug bewiesen, wie gut er für Überraschungen sorgen konnte. Joey schien genau dasselbe in den Sinn gekommen zu sein, denn der Blick den sich die beiden anschließend zu warfen erklärte alles. »Schlafzimmer?«, keuchte Joey völlig außer Atem. Seto nickte nur, sammelte gleichzeitig sein Hemd auf. Joey kümmerte sich währenddessen um die komische Lampe, deren Helligkeit man einstellen konnte. Kurze Zeit später wurde er allerdings davon weggezogen und Seto machte das Licht so beiläufig aus, als hätte er in seinem Leben nie etwas anderes getan. Zwischenzeitlich griff der Brünette nach der Hand seines Freundes, zog ihn die breite Marmortreppe empor. Bis zum Schlafzimmer war der Weg eigentlich nicht mehr lang, aber Joey lief dem 18-Jährigen dann doch etwas zu langsam. Daher wurde der Blonde kurzer Hand gegen die nächst beste Wand gedrückt und geküsst. Dabei bemerkte der Blonde die vorwitzigen Finger, welche Seto um seine Oberschenkel legte sofort und ließ sich bereitwillig hochheben. Automatisch schlang er die Beine um die Hüften seines Freundes. Dieser trug ihn hinfort. Ganz weit weg von Mokubas Zimmer, an welchem Sie gerade vorbeigelaufen waren. Der kleine war nun wirklich noch zu jung, um zu hören wir Joey vor Lust quasi schrie! Und Seto hatte sich ganz fest vorgenommen Joey heute zum Schreien zu bringen, bis der Blonde heißer wurde! Der Blonde wurde in einer einzigen Bewegung aufs Bett geschmissen. Bevor er sich allerdings an die neue Umgebung und die komplette Dunkelheit gewöhnen konnte, war Seto schon über ihm und drückte ihm erneut die Lippen hart auf den Mund. Während sie sich also im Bett hin und her kugelten, dabei immer wieder Gefahr liefen von der Bettkante zu fallen, küssten sie sich hitzig und erkundeten den Körper des anderen. Beide hatten das Gefühl, die Besonderheiten des anderen gar nicht mehr zu kennen, denn das letzte Mal lag wirklich schon erschreckend lang hinter ihnen. Das musste sogar Seto zugeben, der ansonsten eigentlich nicht so gierig auf Sex war. Er hatte sich da besser unter Kontrolle. Mit Joey gingen - was dieses Thema betraf - nämlich manchmal die Pferde durch. Was auch gut so war, denn ansonsten würden die beiden wohl oder übel niemals voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Aber heute war dem Brünetten so etwas von egal, dass sein Freund ab und an zu stürmisch war. Und Joey konnte eh jeder den Buckel hinunterrutschen, der es jetzt wagte sie zu stören. Selbst Mokuba würde er in diesem Moment zum Mond schießen! Sie wollten sich nur noch nah sein, nichts anderes. Im Moment könnte die Welt untergehen und es wäre ihnen am Arsch vorbeigegangen! Während Seto Joeys Hals küsste, ihn an dieser ganz speziellen Stelle unter dem Ohr verwöhnte, kümmerte er sich um das weiße T-Shirt seines Freundes. Das sollte nämlich endlich verschwinden und Seto Platz zum Spielen bieten. Für das entledigen des Kleidungsstücks musste er sich allerdings einmal kurz von dem Blonden lösen, was dieser nur mit einem tiefen knurren quittierte. Einem lustverhangenen, aber auch verärgerten knurren. Der Firmenchef widmete sich wieder dem Hals seines Geliebten, erkundete gleichzeitig dessen straffen Oberkörper mit seinen Händen. Von Joey würde er nie im Leben genug bekommen können! Besagtem dauerte das Vorspiel allerdings bereits zu lang. Kurzerhand drehte er die beiden um, sodass nun er oben lag. Ihre Blicke trafen aufeinander. Schwer atmend hielten sie einen kurzen Augenblick inne. Und dann begann Joey mit dem was er eigentlich vorhatte, dieses Mal allerdings nicht so hitzig. Er nahm seinen Platz direkt auf der Mitte von Kaiba ein, sah von oben auf ihn herab und begann ganz vorsichtig mit den Händen über seinen Oberkörper zu streichen. Manchen Stellen gab er dabei mehr Aufmerksamkeit als anderen, aber das juckte Seto nicht im geringsten, denn sein Freund verwöhnte ausschließlich die richtigen Stellen. Der Blonde genoss den Anblick seines Freundes, der keine Anstalten dazu machte, sich wehren zu wollen. Es gab nur ganz wenige Momente in denen man mit Seto machen konnte was man wollte. Und genau jetzt war so ein Moment gekommen, in dem Seto alles mit sich machen ließ! Vermutlich könnte Joey den Brünetten jetzt auch fragen ob er ihm eine Insel kaufen würde und der CEO würde mit Sicherheit ohne zu zögern "ja" sagen. Grinsend strich der Blonde mit seinen Händen des Blauäugigen strafe Brust hinab und anschließend wieder hinauf. Zufrieden bemerkte er, wie Seto anfing zu zittern und auch dessen Erregung ging nicht spurlos an dem Blonden vorbei. Der Braunäugige biss sich auf die Unterlippe, schob dann sein Becken nur ein kleines Stück vor. Der Ältere hatte das Gefühl explodieren zu müssen als Joey das tat. Normalerweise hatte er sich ja besser im Griff, aber nach einer einmonatigen Durststrecke durfte auch ein Seto Kaiba mal die Kontrolle verlieren. Allerdings gab ein Kaiba nicht auf und ein Kaiba bekam auch immer was er will. Und im Moment wollte Kaiba nur Wheeler - und zwar ganz! All die Erregung unterdrückend, warf Seto Joey von sich runter, kletterte im nächsten Moment auf ihn und nestelte unwirsch an dessen Jeans herum. Nach drei kleinen Bewegungen hatte er diese bereits offen und bekam somit die Chance sie dem Blonden auszuziehen. Ganz langsam zog er also die Hose, samt Boxershorts, hinab, grinste seinen Freund dabei böse an. Als Joey schließlich die Hose ganz samt über die Füße glitt, zog sich Seto seine eigene auch gleich noch aus. Nur einen kurzen Augenblick später war er wieder über seinem Geliebten, rieb sich verlangend an diesem und küsste ihn leidenschaftlich. Joeys Erregung wurde so bis zum Äußersten ausgereizt. Daher dauerte es auch nicht lange bis er zitternd und stöhnend kam, seinen Freund gleich mit über die Klippe riss. Es dauerte nicht lange - vielleicht fünf hektische Atemzüge - und der Blonde wurde rot, weil er dieses Ende so nicht gewollt hatte, aber trotzdem viel zu ausgelaugt für eine zweite Runde war. Beschämt wand er den Kopf ab. Seto brauchte ein, zwei Atemzüge mehr, um wieder zur Ruhe zu kommen, robbte dann Hoch zum Kopf des großen Betts. »Lass uns schlafen«, sagte der Brünette, versuchte es betont liebevoll klingen zu lassen. Gleichzeitig klopfte er auf das weiche Kopfkissen neben seinem eigenen. Joey brauchte einen kleinen Augenblick um die Schamröte aus seinem Gesicht zu verbannen, dann folgte er seinem Freund. Der Profi-Duellant nahm den Blonden begehrend in die Arme, schloss genießerisch die Augen. Einen kurzen Augenblick war es still im Raum, dann begann Joey zu zittern wie Espenlaub. Man hörte ihn schluchzen, dann fielen die ersten Tränen auf Setos Haut. Der Blauäugige hatte keine Ahnung wie er damit umgehen sollte, war er doch noch nie sonderlich gut im Trösten gewesen. Und außerdem: Warum weinte sein Freund denn jetzt? Auch Joey wusste nicht ganz genau weshalb er nun weinte. Klar, es tat ihm schrecklich leid das Seto nicht ganz auf seine Kosten gekommen war und das sich der Brünette vermutlich etwas ganz anderes vorgestellt hatte. Aber zu weinen hatte sich Joey eigentlich schon vor langer Zeit abgewöhnt. Denn egal wie viele Tränen am Ende geflossen sind: Gebracht hatten sie ihm nie etwas! »Es tut mir leid«, nuschelte Joey weinerlich, klammerte sich so sehr an Setos Arme das man hätte meinen können, er würde verschwinden wenn er ihn losließ. Das Schluchzen wurde noch lauter. Der CEO verstand die Welt nicht mehr. Warum entschuldigte er sich denn jetzt? »Hey ... Warum weinst du?«, hauchte der Firmenchef ganz leise. »I-ich h-hab dich en-entäuscht«, krächzte der Blonde, hatte das Gefühl an seiner Stimme zu ersticken. Seto wusste nicht mehr was er sagen sollte, hatte gar keine Ahnung wie er seinen Freund beruhigen sollte. Also zog er den Anderen einfach noch näher an sich, vergrub sein Gesicht in dessen Haaren. Und nur kurze Zeit später drifteten beide ins Land der Träume ab. Der eine vor Erschöpfung, der andere vor reiner Müdigkeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)