Broken Wings von Disqua ================================================================================ Prolog: -------- Es war vorbei. Der Himmel war eingenommen und unzählige Dämonen sperrten unzählige besiegte Engel in provisorische Gefängnisse. Wie konnte es soweit kommen? Wie konnten die Dämonen, allen voran Luzifer, so die Oberhand gewinnen und die so stolzen Engel in die Knie zwingen? Luzifer schritt über das Schlachtfeld und begutachtete sein Werk. Nichts erinnerte an den strahlenden Himmel. Überall lagen Trümmer herum und die gefallenen Engel zierten den Boden des so stolzen Himmelreiches. Sie hätten es einfacher haben können, sich direkt ergeben und sich seiner Macht unterwerfen, aber sie mussten kämpfen und nun eine bittere Niederlage einstecken. Und doch war er nicht zufrieden. Er hatte den Krieg gewonnen, den Himmel eingenommen, aber Gott hatte er nicht besiegt. Genauer gesagt, er hatte keine Ahnung, wo sich dieser befand, hatte dieser sein Volk im Stich, sich selbst überlassen und ein wenig imponierte ihm der Kampfgeist der Zurückgelassenen. Es minderte jedoch nicht seinen Ärger über Gott. Dieser Krieg sollte seine Rache werden, seine Genugtuung und nun? Er hatte gesiegt, doch von der Genugtuung war er weit entfernt. "Luzifer? Was sollen wir mit all den Engeln machen?", wollte einer seiner Generäle wissen und wurde eiskalt von ihrem Regenten ignoriert. Dieser schritt mit grossen Schritten auf den Palast zu, welcher beinahe unversehrt geblieben war und wollte diesen betreten, als ihn einer seiner Generäle erneut zurück hielt. "Wir haben hier ein kleines Platzproblem. Wir haben so viele Gefangene, die Kerker des Palastes reichen nicht aus und unsere improvisierten Gefängnisse laufen über, was sollen wir tun?" Luzifer seufzte ein wenig entnervt auf. Er hatte andere Probleme, er musste Gott finden, um diese Sache zu beenden. "Macht mit ihnen, was ihr wollt. Diejenigen, die zu schwer verletzt sind, tötet sie, wir brauchen keinen Ballast." Er hatte nicht vor, den Samariter zu spielen, die Verletzten zu pflegen und sie wieder aufzupäppeln, nicht einmal seine eigenen Leute kamen in den Genuss dieses Services. "Euch ist bewusst, dass auch einer der Erzengel schwer verletzt wurde?", wollte sein General mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen wissen. Einen Erzengel zu töten wäre genau nach seinem Geschmack. Diese überheblichen Engel, die sich über sie alle stellten, gingen jedem Dämonen gegen den Strich. "Es werden keine Erzengel getötet. Ich hoffe, ihr habt euch an meine Anweisungen gehalten und jeden einzeln in einer Zelle untergebracht. Sie sollen keine Chance haben, ihre Kräfte zu vereinen. Sie sind nach wie vor sehr stark und auch wenn Gottes Abwesenheit sie ein wenig schwächt, ihr solltet sie nicht unterschätzen. Nicht eine Sekunde." Der General nickte leicht und wies zwei seiner Männer an den Auftrag ihres Bosses auszuführen. "Was sollen wir mit dem Erzengel machen? Ihn aufpäppeln und den Zorn unserer Leute auf uns ziehen? Luzifer, es sind so viele Dämonen verwundet und dem Tode nahe. Sie würden es nicht verstehen, wenn du einen Engel bevorzugst." Luzifer zuckte lediglich mit den Schultern und betrat den Palast Gottes. Ihm war es eigentlich egal, was seine Dämonen von ihm hielten. Er hatte sie nicht gezwungen ihm zu folgen, es war ihre Entscheidung, dem Teufel in den Rücken zu fallen und diesen Krieg mit zu bestreiten. "Es ist jedem selbst überlassen, ob er hier bleibt und weiter mit mir kämpft oder ob er zurück in die Hölle will. Ich zwinge euch nicht. Ich führe meinen Kampf auch alleine weiter." Der General folgte seinem Boss und überholte ihn, um sich vor ihm aufzubauen. Die Gleichgültigkeit, die Luzifer teilweise an den Tag legte, war ihm ein Dorn im Auge. Sie folgten ihm, weil sie ihm vertrauten und weil sie sich sicher waren, dass dieser wusste, was er tat. In diesen Momenten waren sie sich jedoch nicht mehr wirklich sicher und diese Unsicherheit hatte ihnen Luzifer zu nehmen. "Was ist der weitere Plan? Ich muss euren Männern Anweisungen geben." Luzifer schob den kleineren Dämon zur Seite und musterte ihn ein wenig missgünstig. Konnte er nicht einfach seine Ruhe haben und sich erst einmal sammeln? "Tötet die schwer verwundeten Engel, die Restlichen behaltet ihr gefangen. Die schwer verletzten Dämonen schickt ihr ins Höllenreich zurück, die Übrigen brauche ich hier. Der Kampf ist noch nicht vorbei, nicht solange Gott nicht gestürzt ist, hast du mich verstanden?" Der General nickte leicht und wollte sich auf den Weg machen die Befehle auszuführen, wurde von Luzifer jedoch zurück gehalten. "Bring mich zuerst zu Metatron, ich habe ein Wörtchen mit ihm zu wechseln." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)