Broken Wings von Disqua ================================================================================ Kapitel 21: Neid ausser Kontrolle --------------------------------- Bager hatte sich absolut keine Zeit gelassen und war auf direktem Wege zu Michael gegangen. Zumindest war dies ihr Plan. Allerdings wurde sie von Mekane aufgehalten. Sie hatte sich selbst schon gewundert, wo dieser abgeblieben war. “Aus der Hölle zurück?”, fragte sie scherzhaft als dieser ihren Weg kreuzte oder eher, ihn unbeabsichtigt versperrte. Angesprochener zuckte zusammen, als wäre er ertappt. “Sag es nicht Luzifer, bitte!” Bager hob skeptisch eine Augenbraue und musterte die Todsünde vor sich. “Du warst wirklich in der Hölle? Das wird Ärger geben”, stellte sie beinahe amüsiert fest. “Sag nichts Luzifer, bitte! Ich habe mich vielleicht ein wenig gelangweilt und mich dann lieber anderweitig amüsiert. Ich weiss, ich habe damit gegen Luzifers Regeln verstossen, aber kann man es mir verübeln? Dieser Schongang den er hier fährt ... “ Bager legte nun auch ihren Kopf ein wenig schief und schien eindringlich zu überlegen. “Du hast damit klar gegen seine Anweisungen gehandelt, ich wünsche dir viel Glück. Du weisst, er riecht Lügner auf eine ziemlich grosse Entfernung. Ich sage ihm nichts, aber vielleicht könnte ich dafür demnächst einen Gefallen einfordern. Sei auf der Hut.” Nun war es an Mekane ein wenig skeptisch zu wirken, ehe er dann doch ein wenig breiter grinsen musste. “Wenn du mich in deinem Bett haben willst, jederzeit, du wirst es nicht bereuen.” “Schwachkopf, ganz bestimmt nicht diesen Gefallen. Mach dir darüber keine Gedanken, pass nur auf das du Luzifer nicht über den Weg läufst oder seinen engsten Vertrauten. Du lebst gefährlich”, warnte sie ihn und wollte eigentlich weiter gehen, wurde dann allerdings festgehalten. “Was habe ich verpasst?”, wollte Mekane nun doch wissen und wirkte gar nicht mehr so selbstsicher wie zuvor. “Finde es heraus, du hast doch Langeweile. Ein Tipp, geh Wache halten bei den Engeln, dann fällt dein Verschwinden vielleicht nicht auf und wenn du Tsorn triffst, pass auf was du sagst, er ist ein Spürhund und nutzt jegliche Schwäche direkt aus. Oh und weil ich ein gutes Herz habe, kümmer dich vielleicht ein wenig um Uriel, war doch dein Schützling. Er weiss mehr, sehr viel mehr und es wäre doch deine Aufgabe gewesen die Informationen zu bekommen. Schlechte Arbeit, Mekane, also wenn ich Luzifer wäre, hm... “ Sie hatte zwar absolut keinen Plan davon, dass sie Tsorn nun wieder in die Hände spielte, aber sie hatte die Hoffnung, dass dieser genau so etwas erwartete. Immerhin wollten sie Luzifer helfen schneller hinter die Geheimnisse zu kommen und ein Vollidiot wie Mekane würde für sie alles tun. Dieser merkte noch nicht einmal, dass sie ihn anlog und ihm Uriel, anstatt Gabriel aufhalste. “Für welchen Preis?”, wollte dieser dann wissen. Er blieb ein dummer Dämon, eine Schande für die restlichen Generäle und Todsünden. “Je nachdem wie gut du deine Arbeit machst …” Sie kam ein klein wenig näher und flüsterte die nächsten Worte in Mekanes Ohr. “Dann wirst du eine unvergessliche Nacht erleben.” Mekane schluckte hart und liess eine Hand über Bagers Seite wandern, was diese kurzerhand über sich ergehen liess. Diente es schliesslich einem grösseren Zweck. “Dann werde ich dies sofort erledigen, du kannst auf mich zählen.” Bager blickte Mekane hinterher und setzte ihren eigenen Weg fort. Männliche Dämonen waren leicht zu manipulierende Vollidioten, sofern sie auf ihre weiblichen Reize ansprangen. Sie selbst machte sich nun endlich auf den Weg zu Michael, hoffte dabei inständig, dass dieser alleine war und sie ungestört sein würden. Zwar war dieser Kerl nach wie vor nicht ihr Typ Mann, aber nach dieser Begegnung mit Mekane, war selbst Michael ihr recht. Bager betrat die Zelle und war kurz überrascht als sie ihn nicht mehr im Raum stehend, sondern auf der Pritsche liegend sah. Ein Vorteil für sie, eindeutig, aber dennoch ein wenig verwundernd. “Wer hat dich von den Qualen der absterbenden Arme erlöst?”, wollte sie amüsiert wissen und setzte sich ohne Umschweife auf dessen Unterleib. Eine Aktion die Michael leise aufächzen liess. “Gadles”, war die kurze und knappe Antwort. Die allerdings noch zu mehr Verwirrung sorgte. “Gadles? Wieso?” Bager spürte, dass sie wieder ein wenig unruhig wurde. Sollte dieser sie durchschaut haben, hatte sie ein Problem. Zur Not konnte sie noch immer alles auf Luzifer abwälzen, aber dann würde ihr gar keine Zeit mehr bleiben. “Er weiss nichts von dem Deal mit dir. Er war hier, hat mich ausgefragt und bedroht, aber er hat keine Ahnung”, stellte Michael ruhig fest und beruhigte Bager damit deutlich. “Gut, falls doch, werde ich dich mit in den Abgrund ziehen, unser kleines Geheimnis, sollte eindeutig unser kleines Geheimnis bleiben, aber, du darfst mir gerne die Frage beantworten”, forderte sie ihn erneut auf. “Laut seinen Worten wäre es langweilig, wenn ich nicht vollkommen einsatzfähig wäre. Wofür auch immer.” Bager blieb nach wie vor relativ ruhig. Was hatte Gadles vor? Vor kurzem wollte er ihn noch foltern und jetzt? Was für einen Sinneswandel hatte die Hochmut? Sah er Michael als anständigen Gegner an? “Du bist bestimmt nicht wegen Gadles hier, oder?”, wollte Michael von ihr wissen und lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf sich. “Nein, natürlich nicht, im Gegenteil”, stellte sie dann mit einem süffisanten Lächeln fest und rutschte ein wenig tiefer, beugte sich zeitgleich ein wenig nach vorne und leckte ihm über die Ohrmuschel. “Weisst du, einen anständigen Mann zu finden, der meinen Ansprüchen genügt ist ziemlich schwierig. Die niederen Dämonen beschaffen mir keine Befriedigung und Menschen? Die werden meist wahnsinnig, was die Sünde leider ausmacht, aber du, du scheinst mir stark genug zu sein, um meinen Ansprüchen gerecht zu werden”, schnurrte sie ihm leise ins Ohr und spürte Michaels erschaudern. Vernahm jedoch auch sein amüsiertes Auflachen. “Du bist doch nicht deswegen hier”, stellte er fest und blickte kurz darauf in ihre Augen. “Stimmt, du bist nicht ganz mein Typ Mann. Deine Anmut ist nicht echt und grundsätzlich bist du eine Mogelpackung. Tsorn oder Raphael, die wären nach meinem Geschmack, aber ersterer will mich nicht und zweiterer, nun Luzifer würde mich töten, auf der Stelle”, gab sie ehrlich zu und leckte ihm leicht über die Lippen. “Aber da haben wir etwas gemeinsam, oder? Dein Angebeteter hat dich bisher auch nicht erhört, daher bin ich so gütig, dir ein wenig Ablenkung zu verschaffen.” Michael spürte wie er langsam aber sicher wütend wurde. Doch es war nicht nur Wut welche in ihm aufstieg, diese Hitze, war das ihr Blut? “Spürst du es? Wie dein Blut in Wallung gerät? Meine Macht über dich? Ich kann dir geben was du willst, eine perfekte Illusion, du kannst deinen Raphael ficken, das bekommen, was du seit jeher willst.” Michael wusste nicht wie ihm geschah. Nach und nach verschwamm Bagers Bild vor seinen Augen und wurde zu Raphael. Eine Illusion, wie sie selbst sagte und doch fühlte es sich so real an. “Was willst du?”, fragte er leise nach und schnappte nach Luft, als sie ihre Hand in seinen Schritt legte. “Was willst du, Michael?”, stellte sie die Gegenfrage und fing an ihn leicht zu massieren. Die Reaktion war zufriedenstellend. Sehr sogar. “Dich, einmal nur, dich”, flüsterte er leise und wurde von der Illusion komplett eingenommen. “Gut, dann sollst du mich bekommen, Michael”, raunte sie ihm gegen die Lippen und begann weiter ihn zu stimulieren. Dieser gab sich ihr vollkommen hin, drängte sich ihr zwischenzeitlich entgegen und verlangte nach mehr. Etwas, dass sie ihm gerne gab. Diese Leidenschaft, bemerkenswert und traurig zugleich. Es dauerte nicht lange, hatte sie sich von ihrer Unterkleidung befreit und sein bestes Stück so freigelegt, dass er ohne grosse Mühe in sie gleiten konnte. Dabei entglitt ihr selbst ein leises aufstöhnen. “Sht, uns darf niemand erwischen, sonst bekommen wir Probleme”, flüsterte sie leise an Michaels Lippen, ehe sie diese zu einem Kuss verschloss. Sie liess ihm einen Moment, hatte sie ja bereits herausgefunden, dass Michael nicht so erfahren war, wie er gerne wäre. Zumindest nicht für einen Mann seines Alters. Langsam begann sie sich zu bewegen und spürte schnell wie sich Michael ihr entgegen drängte und in sie zu stossen begann. Eine Tatsache die Bager tatsächlich begrüsste und sich kurz in dem Gefühl verlor. Sie berief sich allerdings schnell wieder auf ihre eigentliche Mission und jetzt da Michael in seiner Lust gefangen war, konnte sie angreifen. “Michael, hilfst du mir?”, wollte sie dann schnurrend wissen und sein Blick traf den ihrigen voller Lust. “Bei allem was du willst”, keuchte er leise und hob seine Hüfte zu einem festeren Stoss, was ein kurzes Aufstöhnen ihrerseits zur folge hatte. “Hilf mir, mich zu erinnern, bitte”, flehte sie beinahe und drückte sich nun selbst fester auf Michaels Schoss, ehe sie kurz inne hielt und ihn mit ihrem Blick fesselte. “Wieso hat Uriel dir geholfen? Hast du ihn ausgenutzt?” Michael schloss die Augen für einen Moment, was Bager für sich ausnutzte und sich wieder fester bewegte. “Nein, er hat, mir freiwillig geholfen, weil er dachte es wäre das beste für dich. Niemals würde ich solche Gefühle ausnutzen, ich weiss wie schmerzhaft es ist nicht gesehen zu werden”, beantwortete er ihr die Frage ehrlich und wurde mit einem Kuss belohnt. Schnell wurde dieser von Michaels Seite aus gierig erwidert und Bager konnte die Sehnsucht deutlich spüren. “Was hat er getan?”, flüsterte sie leise gegen seine Lippen und schaute ihm erneut in die Augen. “Dein Gedächtnis gelöscht, es versiegelt, deswegen konntest du auch Gottes Fragen nicht beantworten und wurdest bestraft. Es tut mir leid”, flüsterte Michael leise und Bager beschloss ihn zu erlösen. Sie wurde wieder fester in ihren Bewegungen und genoss Michaels Höhepunkt, löste sich langsam von ihm und liess die Illusion schwinden. Vorsichtig beugte sie sich über ihn und strich ihm leicht über die Wange. “Ich hoffe, es war wie du es dir erträumt hast.” Michael atmete schwer und schnappte nach Luft. Er sah Bager ein wenig verwirrt an und ihm wurde erst jetzt klar, was er zugelassen hatte. Während ihm diese kleine Tatsache klar wurde, sorgte Bager dafür, dass er sich nicht an ihr Gespräch erinnern konnte. Zumindest an das während ihres Aktes. Was Michael nicht wusste, bereitete ihm keine unnötigen Probleme. “Ich muss leider wieder los, ehe Gadles oder Luzifer auftaucht. Halte durch, mein Versprechen gilt nach wie vor.” Sie verabschiedete sich mit einem Schmunzeln und überliess Michael sich selbst. Natürlich hatte sie vorher noch alle Spuren beseitigt. Mekane bekam Bagers Worte nicht mehr aus dem Kopf. Sie würde sich ihm endlich hingeben, sollte er nützliche Informationen bekommen. Er wäre ja wirklich dumm, wenn er diese Chance nun nicht nutzen würde. Er lief ohne Umwege direkt auf die Zelle der Engel zu, betrat diese und hatte im ersten Moment keine ahnung wer Uriel eigentlich war. “Können wir dir weiterhelfen?”, wollte Chamuel nach einem Moment der Stille wissen und lediglich ein Brummen war die Antwort. “Du bestimmt nicht.” Er blickte in die Runde und versuchte abzuleiten. Seine Wahl fiel dann tatsächlich auf Uriel und er nahm diesen einfach mit. In einer separaten Zelle angekommen, warf er ihn grob in diese und schloss die Tür hinter sich. Dass sie die Engel eigentlich mit Samthandschuhen anfassen sollten, war in diesem Moment auch komplett vergessen. “Mir ist zu Ohren gekommen, dass du mehr weisst, als alle anderen. Tun wir uns beide einen Gefallen und beenden diese Unterhaltung schnellst möglich. Du sagst mir, was du weisst und ich kann zu meiner Frau. Deal?” Mekane verschränkte die Arme vor seiner Brust und durchbohrte Uriel quasi mit seinem Blick. “Ich weiss nichts”, kam es nach einer Weile von Uriel und ein Schnauben entkam seiner Kehle. “Lügner. Wir alle wissen, dass du mehr weisst, also spiel keine Spielchen, es wäre sogar für dich sehr viel besser, wenn du es mir einfach sagst.” Mekane kam noch einen Schritt näher und zog Uriel wieder grob auf die Beine, drückte ihn dann hart gegen die Wand. “Rede, du Stück Dreck. Ich bin mir nicht zu Schade meine Hände schmutzig zu machen. Also spuck die Wahrheit schon aus.” Er spuckte ihm in den Nacken und drückte ihn noch härter gegen die Steinmauern. “Ich weiss wirklich nichts was von Belang ist. Alles was ich weiss, wissen deine Freunde bereits. Michael ist derjenige, der euch helfen kann, aber nicht tun wird, also lass mich in Ruhe.” Uriel hatte eindeutige Schmerzen, auf so einen Angriff war er nicht vorbereitet und er hatte Mekanes Kraft eindeutig unterschätzt. “Ach, die anderen wissen Bescheid? Ich aber nicht? Wieso? Sind sie es mehr wert? Du Stück Dreck wirst mir genau dasselbe erzählen wie sie bereits wissen, JETZT!” Fuhr er ihn noch ein wenig harscher an und trat ihm gegen die Wade, was Uriel leise aufkeuchen liess vor Schmerz. Mekane war der Neid, er sollte ihn nicht provozieren, wie ihm augenblicklich klar wurde. “Ich, weiss es nicht, ich bin nicht dabei, wenn ihr über eure Sachen redet. Ich sitze in einem kalten Kerker, also bitte, ich weiss nichts”, begann er beinahe zu flehen und zuckte bei einem weiteren Schlag hart zusammen. Diese Sünde würde ihn töten, wenn er ihm keine Infos gab, aber er hatte Michael versprochen niemals etwas zu sagen, egal zu wem. Für einen Moment hoffte er, Raphael würde seine Schutzmauern wieder hochfahren und hasste sich zeitgleich dafür, dass er sich dies wünschte. “Wird es bald? Ich habe nicht ewig Geduld und du solltest mich wirklich nicht reizen, du elendes Geschöpf.” Ein weiterer harter Schlag folgte und Uriel biss sich auf die Zunge. Er würde stark bleiben und kein Wort sagen. Er würde keinen Freund verraten, niemals. “Dann muss ich wohl anderes Saiten aufziehen”, drohte er ihm erneut und wollte einmal mehr zuschlagen, als seine Hand jedoch festgehalten wurde. “Das solltest du lieber nicht tun!” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)