Das Ende vom Anfang...? von Jayle ================================================================================ 10 ~ September X813 | Von Gruselhäusern - zu Gruselwäldern | ------------------------------------------------------------ Virgo wirbelte den Seelenfresser immer noch gelassen durch die Gegend. Inzwischen ähnelte es allerdings mehr einer Lasso – Bewegung.   Die kleine Gruppe schaffte es derweil die – inzwischen wirklich zerstörte – Villa zu verlassen. Allerdings stellte sie das vor das nächste Problem.   „War der Wald zuvor auch schon so dicht?“, erhob Nobu fraglich seine Stimme und trug weiterhin Misaki, da Natsu selbst von Lucy gestützt wurde. Der Ältere musste sich leider eingestehen, dass ihn all das doch mehr laugte, als er anfangs dachte. Aus diesem Grund stützten die Fullbuster sich gegenseitig und Trust Tadashi. Wendy betrachtete ihre Umgebung unruhig. „Es sieht nicht nur dichter aus, es ist auch so. Zudem riecht hier momentan alles gleich.“ „Also bilde ich mir das nicht bloß ein?“, schmunzelte Natsu verzweifelt.   Ein verzerrtes, finsteres Lachen erklang hinter ihnen. Die Gruppe sah zu Virgo zurück, welche den Seelenfresser weiterhin im Kreis herum schleuderte. Aus diesem Grund klang das Lachen des Geistes auch ‚etwas‘ merkwürdig.   „Scheinbar haben wir dieses Glück unserem Seelenfresser Freund zu verdanken.“, lächelte Tadashi ironisch. „Nicht, dass der das gleich noch als Kompliment sieht….“, hob Nobu skeptisch eine Augenbraue. Allerdings kamen von dem Geist keinerlei Geräusche mehr.   Natsu und Wendy horchten beinahe Zeitgleich auf und sahen in eine bestimmte Richtung. „Hast du das auch gehört?“, wollte der Dragneel wissen. Die Angesprochene nickte etwas „Ja, das war eindeutig Gajeels Gefluche….“   Nun war es an Nobu, stutzig zu werden „Mein Vater ist hier?“ „Scheinbar schon, zumindest wenn das nicht auch irgendein Trick ist.“, stimmte Wendy zu. Der Redfox dachte kurz nach und betrachtete nüchtern den dunklen Wald. War ja irgendwie klar….dass sein Vater kommen würde…. „Der soll mich nie wieder belehren, von wegen, blindlings in irgendwelche Fallen zu laufen….“ Anschließend setzte er einen Fuß vor den Anderen.   „Willst du da jetzt einfach rein laufen?“, erhob Tadashi seine Stimme fraglich. Der Jüngere stoppte und sah über seine Schulter zu ihm zurück. „Sicher. Sollen wir sie da drin verrotten lassen?“ „Und wenn es doch eine Falle ist?“ „Willst du ewig hier warten, um es herauszufinden?“ „Mit deinem Egoismus bist du aber gerade dabei, Misaki in Gefahr zu bringen.“   Der Fernandez blinzelte, als er das zuversichtliche Grinsen auf Nobus Lippen bemerkte. „Keine Sorge, ich werde schon auf den kleinen Schussel aufpassen.“ Nach diesen Worten, ging er einfach weiter. Tadashi wollte zuerst noch etwas sagen, schloss seinen Mund aber wieder. Er richtete seine Augen auf Natsu und Lucy, welche dem Eisenmagier zufrieden nachsahen und anschließend folgten. Gerade verstand Tadashi die Welt nicht mehr. Es wunderte ihn, dass sogar der Salamander nichts dazu sagte.   Nach und nach liefen die Anderen dem Redfox hinterher. Trust schielte schmunzelnd zu dem Jüngeren. „Er hat eben schon bewiesen, auf sie aufpassen zu können.“ Als Tadashi fragend zu dem Älteren aufsah, blickte dieser schon wieder in die Richtung, in der die Anderen verschwanden. „Wir sollten auch gehen. Ehrlich gesagt finde ich es doch ziemlich unheimlich hier….fast ganz allein~.“, fügte Trust hinzu und setzte gesagtes, einfach in die Tat um.   Der Angesprochene stimmte einfach stumm zu und richtete seinen Blick geradeaus. Aus irgend einem Grund wurde er das Gefühl nicht los, dass sich etwas zwischen Nobu und Misaki verändert hatte. Nur war er sich nicht sicher, ob ihm das gefallen sollte, oder nicht.   ….   Die Gruppe ging eine Weile schweigend durch den dunklen Wald, der lediglich vom Mondlicht erhellt wurde, was sich durch die dichten Baumkronen kämpfte.   Nobu musste zugeben, dass er diesen Wald wesentlich unheimlicher fand, wie die zerfallene Villa zuvor. Die Dunkelheit machte ihm zwar nichts aus, aber die Geräusche… Das Knacken im Gebüsch, wenn ein Tier aufschreckte. Die Augen der Tiere, welche unheimlich im Mondlicht aufblitzten. Das Scharen irgendwelcher nachtaktiven Wesen…. All das machte ihn nervöser, wie er zugeben wollte.   Er schluckte schwer und lenkte seine Augen auf die junge Frau, welche immer noch tief und fest auf seinen Armen schlief. Inzwischen schmiegte sie sich etwas an ihn und fühlte sich anscheinend pudelwohl auf seinen Armen. Ein Gedanke, der Nobu zum schmunzeln brachte. Während er sie so betrachtete, bemerkte er, wie sein Puls in die Höhe schoss. Dies machte ihn – zu seiner Nervosität – nun auch noch verlegen.   Die ganzen Geschehnisse vorhin, ließen ihm keine Zeit, über seine Taten nachzudenken. Gerade hatte er diese allerdings…und war froh darüber, dass es so dunkel war. Er hatte das Gefühl, sein Kopf würde glühen. Was ritt ihn in der Villa nur dazu, Misaki andauernd an sich zu zerren? Im Nachhinein war ihm das schon unangenehm…. Und gerade trug er sie auch, als sei es selbstverständlich. Am liebsten würde er sich die Haare raufen.…   Nobu ließ seine Augen erneut auf der Jüngeren ruhen. Der Gedanke, sie vielleicht Tadashi zu überlassen, gefiel ihm allerdings auch nicht…. Ein leichter Rotschimmer zierte seine Wangen, während er leise – aber verlegen – grummelte. „Was machst du nur mit mir, Schussel….“   Tadashi betrachtete den Rücken des Redfox. Er starrte ihn förmlich an. Trust begann zu schmunzeln und flüsterte ihm etwas zu „Vom bloßen anstarren, fällt er nicht plötzlich Tod um~.“ Sofort bildete sich ein sichtlicher Rotschimmer auf den Wangen des Jüngeren und er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Älteren. Er wollte etwas kontern…..wusste aber nicht genau, was eigentlich.   Ihm gefiel zwar nicht, was er sah, aber letztlich war es nichts, für das er Nobu verantwortlich machen sollte. Er seufzte und wandte seinen Blick wortlos wieder ab. Nun blieben seine Augen an den Fullbuster haften. Gray und Kyoko hatten schon immer ein sehr liebevolles Vater – Tochter Verhältnis. Das hinderte Gray aber nicht daran, Kyoko einem harten Training zu unterziehen. Doch vermutlich gerade weil er seine Tochter liebte, trainierte er sie so hart. Juvia verschonte Sota ja genauso wenig und schmiss ihn – wörtlich – immer wieder ins kalte Wasser.   Ein verunglücktes Lächeln bildete sich auf Tadashis Lippen, als er an sein eigenes Training zurück dachte. Seine Mutter hätte ihn einmal beinahe umgebracht, weil sie es etwas zu gut mit dem Training meinte. Ab da beschloss sein Vater, das vorerst zu übernehmen, bis er sich selbst vernünftig gegen seine Mutter wehren konnte. Tadashi nahm es ihr nie übel, da ihm klar war, weshalb sie das tat. Er wusste, bevor seine Mutter ihm schadete, rammte sie sich eher selbst das Messer in die Brust. Doch bevor das geschah, würde er alles tun, um das zu verhindern. Und auch, wenn sei sehr eigen war, zog sie ihn – auf ihre Art – groß. Streng – aber liebevoll.   Tadashi seufzte schmunzelnd. Er war Gedanklich ja komplett abgedriftet… „An was auch immer du gedacht hast, es scheint deine Laune verbessert zu haben.“, lächelte Trust zufrieden. Der Jüngere sah gut gelaunt zu ihm auf „Wenn es anders wäre, würde ich zu Hause bestimmt ordentlich ärger bekommen.“ Der Ältere blinzelte kurz fragend, ehe ihm bewusst wurde, um wen es gehen musste. „Ja, dass kann ich mir bei dieser Frau tatsächlich gut vorstellen. Soweit ich weis, soll sie wirklich ein sehr gutes Gespür besitzen.“ „Allerdings. Ein Grund mehr, weshalb ich keine Geheimnisse vor meiner Mutter haben könnte, selbst wenn ich wollte.“, entgegnete Tadashi. Eine Tatsache, die Segen und Fluch zugleich sein konnte.   Wäre das nicht der Fall, wer weis, wo er dann jetzt stünde? So oft, wie seine Mutter ihn im Teenageralter irgendwo heraus boxte. Zumal er wirklich nur ungern an diese Zeit zurück dachte. Seine rebellische Phase….   …..   Wendy seufzte leidig. Sie liefen nun schon gefühlte Ewigkeiten durch diesen finsteren Wald. Obwohl sie Gajeels Gefluche immer wieder hören konnten, fanden sie ihn nicht. Zu allem Üble, wurde ihr immer wieder schlecht…. Sie hatte das Gefühl, sich ausruhen zu müssen, wollte ihren Freunden aber nicht zur Last fallen.   Sie blinzelte, da sie sich plötzlich auf Lokis Armen wiederfand. Wendy linste über seine Schulter – zu Lucy. Diese lächelte ihr warm entgegen. Die Jüngere wollte widersprechen, erhielt aber einen mahnenden Blick von der Älteren, weshalb sie sich ihren Protest verkniff. „Unterschätze Lucy lieber nicht. Für sie ist es doch schon lange ein leichtes, zwei Stellargeister zu rufen. Und du siehst wirklich nicht gut aus, Wendylein~. Wenn du erst mal einen wundervollen Babybauch hast, wirst du deinen Mann sicher noch mehr von den Socken hauen.“, grinste der Stellargeist. Auf die Wangen der Angesprochenen schlich sich ein verlegener Rotschimmer. Allmählich bekam sie ein schlechtes Gewissen, dass so viele es vor Romeo wussten….   Kurze Zeit später, begann es unter ihren Füßen leicht zu beben, weshalb die Gruppe stehen blieb und sich fraglich umblickte. Nobu hingegen starrte nüchtern geradeaus. „Ich denke mal, mein Vater schlägt nun vor lauter Frust auf den Boden ein.“ Nach seiner Aussage, ertönte wieder das schallende, dunkle Lachen des Seelenfressers – der im übrigen immer noch wie ein Lasso behandelt wurde.   „Ich glaube, er sagt irgendetwas….aber durch das Schleudern hören wir es nur bruchstückweise...“, sah Tadashi fraglich zu dem Geist und versuchte die Wörter zu filtern.   As. Ur. Un. Gang. In. Isem. Alt. Afen. Ote. Cht.   Keiner wusste so recht, was das nun heißen sollte. Allerdings horchten die Drachentöter wieder zeitgleich auf, richteten ihre Aufmerksamkeit aber in unterschiedliche Richtungen. Sekunden darauf, ertönten merkwürdige Geräusche aus dem dichten Wald um sie herum.   Nobu schluckte hart und drückte Misaki unbewusst mehr an sich. Er ließ seinen Blick schweifen und weitete seine Augen. Eine merkwürdige Gestalt trat aus dem Dunklen hervor. Jene bewegte sich merkwürdig und stellte sich als Untoter heraus, nachdem das Licht ihn beschien.   „Das wird euer Untergang sein. In diesem Wald schlafen Tode nicht.“, übersetzte Wendy entsetzt die Wortfetzen des Seelenfressers. Lucy klammerte sich nervös an ihren Mann, welcher unbeeindruckt drein schaute. „Also hat der Eisenfresser, mit seiner Aktion, die Untoten befreit?“, schlussfolgerte Natsu, drehte seinen Kopf nach rechts und setzte mit seinem Feueratem gelassen einen Untoten in Brand.   „Bist du verrückt!? Wir sind mitten im Wald, willst du uns umbringen, indem du hier alles in Brand setzt!?“, gab Gray verärgert von sich und löschte das kleine Feuer mit seiner Eismagie. Der Angesprochene seufzte genervt. „Dann haue ich sie eben zu Matsch. Oller Klugscheißer.“ Die Freunde grummelten sich verärgert an, jedoch wurde ihre Aufmerksamkeit, schnell an anderer Stelle verlangt. Plötzlich kamen aus allen Ecken Untote.   Drei rückten Lucy ziemlich auf die Pelle, wodurch sie sich immer mehr – vor allem panisch und angeekelt – an Natsu presste. Seine Laune verbesserte sich dadurch nicht gerade. Ihm wäre es eindeutig lieber, dass sie sich gerade aus anderen Gründen an ihn pressen würde. Er richtete seine Augen genervt auf die lebenden Toten. „Ich habe gerade echt miese Laune. Also lasst lieber eure toten Griffel von meiner Frau!“   Lucy blinzelte. Es dauerte keine zehn Sekunden, da lagen die drei Untoten – auseinander gerupft – auf dem Boden.   Gray fror derweil die wandelnden Leichen ein und zerschlug diese Eisstatuen letztlich. Er wollte, dass Kyoko sich noch schonte, weshalb seine Tochter ihm einfach nur bei dem zusah, was er tat.   Loki trat den Untoten – mit Leichtigkeit – die Köpfe von den Schultern, während er Wendy weiterhin auf seinen Armen trug.   Virgo nutzte indessen den Seelenfresser dazu, die Toten von sich zu halten. Wenn sie ihn schon bei sich tragen musste, weshalb nicht gleich nutzen?   Tadashi und Trust wurden von den Untoten umzingelt. Diese fielen kurz darauf zu Boden, da ihnen der Kopf abgetrennt wurde. Ein goldener Ring drehte sich mit hoher Geschwindigkeit um sich selbst, was ihn zu einer scharfen Waffe werden ließ. Der Fernandez sah überrascht zu dem Älteren auf, der gerade zufrieden vor sich hin lächelte. Tadashi musste zugeben, dass er Trust scheinbar unterschätzte. Er dachte, dass dieser Kerl nur große Reden schwingen konnte. Aber scheinbar hatte er doch ziemlich was auf dem Kasten. So wie die anderen Chaos Moon Mitglieder, die sie bisher kennen lernten.   ~~   Nobu gefiel es zwar nicht, musste nun aber wohl dadurch, diese lebenden Toten zu bekämpfen. Er überzog seinen Fuß mit einer Eisenschicht und wollte gerade zutreten, als er im Augenwinkel sah, wie Misaki zu sich kam. Schlechtes Timing. Und wie er befürchtete, erschreckte sich die Jüngere und klammerte sich reflexartig so sehr an ihn, dass er nach hinten über kippte.   Der junge Mann landete unsanft, mit seinem Rücken, auf dem harten, sandigen Boden. Ein schmerzhaftes Seufzen trat über seine Lippen, während seine eine Hand auf Misakis Rücken und seine Andere neben ihm lag. Durch die Baumkronen konnte er ein paar Sterne aufblitzen sehen. Er tätschelte beruhigend ihren Rücken „Du hast echt ein miserables Timing, kleiner Schussel.“   Misaki linste unsicher, von seiner Brust, zu ihm auf. Sofort schoss ihr die Röte ins Gesicht und ihr wurde die Tatsache bewusst, an wen sie sich da eigentlich so ängstlich klammerte. Nun war sie hin und hergerissen und wusste nicht, ob sie nun vor Verlegenheit von ihm springen, oder sich vor Angst lieber doch an ihn klammern sollte. Sie entschied sich schnell für Zweiteres, als sie die komischen Geräusche der Untoten wahrnahm.   Nobu konnte sich nur schwer ein amüsiertes Schmunzeln verkneifen, als er ihren Zwiespalt bemerkte. Ihm fiel erst jetzt auf, wie viele niedliche Seiten die Jüngere an sich hatte. Er richtete sich ein wenig auf und sah zu Misaki herunter, welche seinen Blick unsicher erwiderte. „Hier auf dem Boden fällt es mir doch etwas schwer, dich zu beschützen. Denkst du nicht, es wäre leichter, wenn wir aufstehen?“   Die Feuermagierin würde gerade am liebsten im Erdboden versinken. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Kopf vor Scham rauchen würde. Misaki legte ihre Augen erneut auf die des Älteren. Zu ihrer Verwunderung, beruhigte sie sein ruhiger Blick - der so fokussiert auf ihr lag – sofort.   Nachdem die Beiden merkten, wie sehr sie sich gegenseitig anstarrten, wandten sie sich rasch voneinander ab. Konnten sich dann aber doch ein leichtes Lachen nicht verkneifen. Diese Situation war einfach zu verrückt. Anschließend legte Misaki ihre Hand, in die von Nobu, welche er ihr zuvor entgegenhielt. Der Redfox zog die Dragneel, liebevoll, mit sich zusammen hoch. Er ließ seinen Blick schweifen. Um sie herum hatten sich, während ihres kleinen Unfalls, eine Menge Untote gesammelt.   Ein nervöser Druck an Nobus Hand, ließ ihn zu Misaki herunter blicken. Unruhig stellte sie sich näher an ihn heran. Der Eisenmagier sah zu ihren Freunden, welche alle selbst schwer beschäftigt waren. Also war das schon mal keine Option. Daher ratterte er in seinem Kopf die Möglichkeiten herunter, die er jetzt hatte. Viel Zeit blieb ihm dazu gerade nicht.   Aus Reflex zog Nobu Misaki zu sich und wich ein paar Schritte zurück. Ein Untoter wollte sie gerade angreifen. Der junge Mann knurrte leise, aber verärgert.   „Tut mir leid. Hätte ich nicht solche Angst vor diesen Dingen, wäre ich nicht so ein Klotz am Bein.“, sah Misaki reumütig zu dem Älteren auf. Sie fühlte sich wirklich schlecht, da ihre Beine momentan wie festgewurzelt waren. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick. Dabei kam ihm eine Idee. „Du bist kein Klotz am Bein, nur weil sie sich gerade so anfühlen. Außerdem kannst du helfen, uns hier heraus zu bringen.“ Misaki betrachtete ihn verwundert. Sie konnte helfen? Trotz ihrer Angst? Sollte das tatsächlich wahr sein?   Ein glückliches Lächeln zierte ihre Lippen. „Ich möchte helfen, was soll ich tun?“ Nobu blinzelte verlegen, richtete seinen Blick zur Seite und legte seine freie Hand in den Nacken. „Naja, ich dachte vielleicht, dass wir deine entflammten Hände als Waffe benutzen könnten, um den Untoten ihre Köpfe abzuschlagen. Allerdings….müsste ich dich dazu an den Beinen durch die Gegend schleudern….“, erst als er es sagte, merkte er, wie blöd sein Vorschlag eigentlich klang. Dazu müsste sie ihm blind vertrauen. Immerhin hätte er die Verantwortung für sie. „Weist du was, vergiss e-.“ „In Ordnung.“   Der Redfox hielt einen Moment inne und sah danach verwirrt zu der Dragneel. Hatte sie ‚in Ordnung‘ gesagt!? Misaki lachte leicht, da sie seine bedröppelte Reaktion so herrlich fand. Sie ließ ihre Augen auf den Seinen ruhen „Es ist effektiv, geht schnell und ich bin nicht unnütz. Außerdem haben wir keine Zeit mehr.“ Der Ältere erwiderte ihren Blick stumm. War sie nun leichtsinnig oder mutig? Dumm oder schlau? Naiv oder vertrauensselig?   Die merkwürdigen Geräusche der Untoten, holten ihn wieder in die Realität zurück. Er seufzte. Sie hatten wohl keine andere Wahl. „Gut. Aber sobald etwas ist, machst du dich bemerkbar!“, meinte er ernst, woraufhin die Jüngere entschlossen nickte.   Misaki umschloss ihre Hände mit einer geringen Flammenschicht, wonach sie zu Nobu blickte, der ihr zunickte. Jenes erwiderte sie, sprang in die Höhe, woraufhin er ihre Beine – an ihren Waden – mit den Händen griff. Durch den überschnitt, von ihrer beider Armen und Beinen, hatten sie den nötigen Halt.   ~~   „Was zum….“, huschte es irritiert über Tadashis Lippen. Trust, der neben ihm stand, schmunzelte „Interessante Idee. Zudem ziemlich effektiv, wie es aussieht. Sie mähen ihre Feinde förmlich nieder.“ Der Jüngere schielte zu ihm auf. Das mochte zwar sein…aber „Es ist auch ziemlich waghalsig und gefährlich. Was macht Nobu, wenn er den halt verliert, oder Misaki plötzlich gepackt wird?“ „Hmhm~. Ich sehe schon, wenn es um dieses Mädchen geht, verstehst du keinen Spaß, was?“, gab Trust amüsiert von sich, was den Angesprochenen erröten ließ. „Das….so kann man das nicht sehen.“, redete Tadashi sich heraus. Oder versuchte es zumindest. Irgendwie…   ~~   „Da wird mir schon vom bloßen zusehen schlecht….“, murmelte Wendy in ihre Handfläche und hielt sich mit ihrer freien Hand, den Bauch. Loki richtete seinen Blick sofort auf sie „Wenn du dich übergeben musst, sag bescheid! Ich hätte das nur sehr ungern auf meinem Anzug.“ Da die Conbold nach seinen Worten immer blasser wurde, beschloss er kurzerhand, sie vorsichtshalber in die Nähe eines Busches zu bringen. Dies stellte sich wenig später als gute Entscheidung heraus. Die werdende Mutter sprang von seinem Arm und übergab sich ins Gebüsch. Loki ging zu ihr und hielt ihr die Haare, wobei er beruhigend über ihren Rücken strich.   Lucy beobachtete das besorgt, fuhr aber stark zusammen, als sie einen Untoten neben sich bemerkte. Aus Reflex – und definitiv ungewollt – schlug sie ihm ihre Faust ins Gesicht, die nun in seinem Kopf steckte. Ihr fuhr es eiskalt den Rücken hinunter „Iheee… Ist das ekelig….“ Natsu sah prüfend über ihre Schulter. „Warum hast du das nicht gleich gemacht? Scheint sehr effektiv zu sein.“ Seine Frau sah angeekelt zu ihm „Weil das total widerlich ist!? Meine Faust steckt in dem toten Gehirn, dieses untoten Kerls! Der zappelt noch! Siehst du das!?“   Der Ältere betrachtete sie einen Moment und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Wie lange hatte er diesen Blick nicht mehr gesehen? Sein kleiner Hasenfuß Lucy. Irgendwo her musste ihre Tochter das ja haben. Er streckte seinen Arm, an ihrem entlang, griff mit seiner Hand nach dem Kopf des Untoten und ließ diesen kurz in Flammen aufgehen. Jene schadeten seiner Frau natürlich nicht.   „Besser?“, drehte er grinsen seinen Kopf zu ihr. Lucy sah trotzig und verlegen zu ihm auf, lächelte aber letztlich dankbar. „Ja, besser.“, sie gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange, ehe ihr Blick an ihrer Tochter und Nobu hingen blieb. Jenem folgte ihr Mann, als er bemerkte, dass sie etwas interessantes zu sehen schien.   Natsu verschränkte seine Arme locker vor der Brust und beäugte die Jüngeren weiterhin. „Zwar noch etwas unausgereift, aber eine durchaus interessante Idee.“, murmelte er und grinste erneut zu seiner Frau „Wollen wir auch?“ Die Angesprochene sah entgeistert zu ihm „Bist du verrückt!? Schon mal daran gedacht, dass ich kein Feuer um meine Hände erschaffen kann!?“ „Also, wenn es nur das ist~.“, entgegnete der Ältere gelassen und blickte zu ihren Händen. Mit diesen fuchtelte die Jüngere daraufhin herum. „Nein, vergiss es! Ich werde mich von dir nicht durch die Gegend wirbeln lassen!“, meinte Lucy, bekam aber schnell zu spüren, dass sie in ein Fettnäpfchen getreten war.   Ihr Mann sah schmollend – und irgendwie enttäuscht – zu ihr hinunter. Sie schluckte schwer. Das war so unfair…..er wusste genau, dass sie gegen diesen Blick keine Chance hatte. Sie legte eine Hand auf seine Brust und seufzte lächelnd, bevor sie zu ihm aufsah. „Ich vertraue dir, aber können wir nicht einfach weiter machen, wie bisher? Das hat doch bis jetzt auch ganz gut funktioniert.“, wie man an den ganzen – nun wieder leblosen – Untoten erkennen konnte. Natsu schnaufte mürrisch „Nagut.“ Was sollte er auch machen, wenn sie ihn auf diese Weise ansah?   Daraufhin zog etwas in seinem Augenwinkel, seine Aufmerksamkeit auf sich. „Hm?“ Nobu beförderte Misaki gerade in die Luft, fing sie wieder auf und rannte eilig in ihre Richtung. Was war denn nun los? Der Redfox stoppte neben ihnen und wollte gerade etwas sagen, da rauschte jemand an ihnen vorbei.   „Aus dem Weeeeg!“ Die Vier blinzelten verdutzt. War das gerade Gajeel, der Sanae unter seinen Arm geklemmt hatte?   „Papa?“, kam es überrascht aus einer anderen Ecke. Tadashi betrachtete seinen Vater überrascht, der eben neben ihm stoppte. „Schön, dich wohlauf zu sehen. Wäre auch schwer gewesen, deiner Mutter das Gegenteil zu erklären….“, lächelte Gerard verunglückt. „Aber wir sollten wirklich weiter. Da kommt eine riesige Horde Untoter. Denn anstatt weniger, wurden es immer mehr. Egal wie viele wir erledigt haben.“, fuhr er fort.   Wie aufs Stichwort, ertönte das Geräusch vieler trampelnder Füße. Daher ließen sich alle nicht zweimal bitten und nahmen ebenfalls ihre Beine in die Hand.   Loki sprintete mit Wendy voraus, dicht gefolgt von Virgo – samt Seelenfresser. Natsu zog Lucy, während des Rennens, auf seine Arme. Nobu lief mit Misaki dicht hinter ihnen. Gray tat es dem Salamander mit Kyoko gleich und folgte ihnen eilig. Das Schlusslicht bildeten Tadashi, Trust und Gerard. Jener erstellte zuvor aber noch eine Art Barriere. „Das wird sie zumindest ein paar Minuten aufhalten.“   Somit waren sie jetzt wohl, vom Regen – in die Traufe geraten. Die Gruppe war nun zwar vereint, aber würde ihnen diese Tatsache dabei helfen, aus diesem Wald zu entkommen? 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