Das Ende vom Anfang...? von Jayle ================================================================================ 01 ~ August X813 | Der ganz 'normale' Alltag | ---------------------------------------------- Es war ein ganz normaler Tag, im Jahre X813, in Magnolia. Nun ja, fast. Es kam darauf an, wie man normal definierte…   „DRAGNEEL!“ „Welcher!?“   „Alle Drei!“ „Alle Drei!?“   „Die Ältesten versuchen den Jüngsten zu fassen zu bekommen!“ „Aber der ist doch erst vier! So schwer kann das doch nicht sein!“   „Das sind die Dragneels, verdammt!“ „Auch wieder wahr….“   „HEY! Mein schöner Stand! Passt gefälligst auf, wo ihr hin rennt!“   „DRAGNEEL!!“   Eine blonde Frau, ließ beschämt ihren Kopf etwas hängen. Warum nur, musste das jedes mal so laufen, wenn sie mit ihrer Familie einkaufen ging? Immer endete es damit, dass alles im Chaos versank….und ihr Familienname aus jeder Ecke geflucht wurde.   „Haruto hält wohl wieder alle ziemlich auf Trab, was?“, umspielte ein verunglücktes Lächeln, die Lippen eines sechzehnjährigen Mädchens. Ihre Schulterblatt langen, blonden Haare, hatte sie zu zwei Knoten, an den Seiten ihres Kopfes zusammen gebunden. Ihre dunklen Augen, schimmerten in der Sonne etwas gräulich.   Die Angesprochene hob ihren Kopf in Richtung Himmel und seufzte schmunzelnd „Er ist eben unfassbar neugierig und erforscht gerne seine Umgebung.“ „Wenn er nicht gerade dabei ist, alles mögliche essen zu wollen?“, gab die Jüngere belustigt von sich. „Wen der Drei meinst du?“, richtete die Frau, ihre braunen Augen, auf die ihrer Tochter. Nach diesen Worten, lachten sie gemeinsam.   „Ich bin wirklich froh, dass du nicht so geworden bist, wie dein Vater, oder dein Zwillingsbruder. Das hätte ich nicht durchgehalten~.“, zog die Ältere, verzweifelt, ihre Augenbrauen zusammen, als sie gepolter hinter sich vernahm. „Oh doch und wie du das hättest. Ohne dich wäre Papa sicher schon vor die Hunde gegangen.“, entgegnete die Sechzehnjährige, woraufhin es erneut schepperte. Als ihre Mutter stoppte, tat sie es ihr gleich und sah zu ihr auf, weshalb sich erneut ein verunglücktes Lächeln auf ihren Lippen nieder ließ. Oh oh….   „Jetzt reicht´s!“, mit diesen Worten, drückte sie ihrer Tochter ihre Tasche in die Hand, machte auf dem Absatz kehrt und stapfte verärgert, auf das Chaos hinter ihnen zu. „Natsu Dragneel, wenn ich dich in die Finger bekomme, mache ich Hackfleisch aus dir!“   „Also ein gewöhnlicher Tag, in Magnolia~.“, ertönte eine bekannte Stimme, neben der Zurückgelassenen. „Sanae! Ist deine Familie auch gerade unterwegs?“, lächelte die Dragneel, ihrer besten Freundin entgegen. Jene besaß schwarze, wellige Haare, welche sie zu einem hohen Zopf zusammen gebunden hatte. „Ja, meine Mutter wollte sich noch ein bestimmtes Buch kaufen und irgendwie haben wir uns ihr dann alle angeschlossen.“, lächelte die, ein Jahr Jüngere, warm.   „REDFOX!“ Sanae seufzte lächelnd „War ja klar, dass mein kleiner Bruder die Füße wieder nicht still halten kann.“ „Bist du sicher, dass dein Vater nicht auch die Finger im Spiel hat?“, lenkte die Ältere belustigt ein. Die Angesprochene dachte kurz darüber nach „Ich schätze, du könntest recht haben, Misaki. Der einzig Normale, von den Männern unserer Familie, ist Nobu.“   Die Freundinnen tauschten kurz Blicke aus, ehe sie etwas lachten. „Gut, okay. Ganz so normal ist er dann doch nicht.“, musste Sanae zugeben. Misaki sah von rechts, nach links. Auf Beiden Seiten herrschte Chaos. „Zum Glück ist unsere Gildenmeisterin nicht hier.“ „Elsa? Stimmt wohl. Andererseits würden eh nur unsere Väter einen auf den Deckel bekommen.“, verschränkte die Redfox, locker, ihre Arme vor der Brust. „Aber wenn sie von diesem Chaos erfährt….kommt es so oder so auf das Selbe hinaus. Immerhin werden die Leute sich wieder alle bei ihr beschweren.“, lenkte die Ältere ein.   Daraufhin schwiegen sich die Mädchen kurz an. „Sollen wir Erdbeerkuchen kaufen gehen?“ „Ja… Deine Mutter macht eurem Vater eh grade die Hölle heiß und meine wird Papa sicher ebenfalls tadeln. Immerhin sollte er nur fünf Minuten auf Hayate aufpassen… Ohne Erfolg, wie man sieht.“   Nach der Erkenntnis, dass diese Situation eh nicht mehr zu retten war, machten die Freundinnen sich schleunigst auf, eben genannten Obstkuchen zu besorgen. Vielleicht konnten sie die Gildenmeisterin damit zumindest etwas milde stimmen…   ….   Die Augenbraue Titanias versuchte wirklich, nicht verärgert nach oben zu zucken. Allerdings scheiterte sie bei diesem Vorhaben. Momentan lehnte sie an dem Tisch, in dem Raum, den sie Büro nannte. Vor ihr standen, wie die Orgelpfeifen, Familie Dragneel und Redfox.   Eine unheimliche Stille umgab die Gruppe. Natsu setzte sein übliches Grinsen auf und wollte gerade Luft holen, um etwas zu sagen, da steckte sein Kopf auch schon in der nächsten Wand.   „Kein Wort! Wie oft müssen wir dieses Thema jetzt noch durchkauen?! Wegen euch habe ich hier lauter Beschwerden von Leuten liegen, deren Stände ihr zerstört habt!“, deutete Elsa verärgert auf den Papierstapel, der hinter ihr, auf dem Tisch lag.   „Aber was haben wir mit dem zu tun, was der Salamander verbockt hat?“, seufzte Gajeel murrend und verstummte schlagartig, als ihn die Augen der Gildenmeisterin förmlich an funkelten. „Vielleicht nicht mit den Ständen, aber dein jüngster Sohn hat einen Laden förmlich in die Luft gesprengt! Er ist vier, was läuft bitte in euer Erziehung verkehrt!?“, entgegnete die Fernandez erzürnt. Der Angefahrene erwiderte ihren Blick gelangweilt „Kann ja nicht jeder so einen lahmen Vorzeigesohn haben, wie du.“   Levy, welche Hayate auf dem Arm trug, lächelte verunglückt. So viel zu dem, dass ihr Mann dachte, er wäre schlauer wie Natsu… Ersterer hing nun nämlich, neben Zweiterem, in der Wand. „Tut uns wirklich leid, Elsa. Aber unsere Jüngsten sind sehr eigen. Unterschiedlich, aber im Chaos stiften total gleich.“, sah die Script Magierin von der Angesprochenen, zu dem Vierjährigen auf ihrem Arm.   Lucy tat es ihr gleich. „Da muss ich ihr recht geben. Zudem ist Haruto ziemlich flink, für sein Alter. Wenn er aus bückst, dauert es ziemlich lange ihn wieder einzufangen.“ Der kleine Dragneel spielte mit den Haarsträhnen seiner Mama. „Aber da war ein ganz toller Schmetterling! Den wollte ich mir unbedingt näher ansehen.“, richtete er seine großen, braunen Augen, strahlend auf die ihren.   „Und mich hat der Ladenbesitzer gestört. Er hat gesagt, für das eine Spielzeug bin ich noch zu klein.“, murrte Hayate trotzig. Die Lippen seiner Mutter umspielte ein verunglücktes Lächeln „Aber das ist doch kein Grund, den Laden in die Luft zu jagen. Wie hast du das überhaupt angestellt?“ „Naja, Papa hat mir mal gezeigt, wie man das mit unserer Magie anstellen könnte.“   Eben Genannter spürte, wie viele vielsagende Blicke auf ihn gerichtet waren, weshalb er beschloss, seinen Kopf lieber noch in der Wand zu lassen. Jedoch sah seine Frau das etwas anders und beförderte ihn mit ihrer Magie, durch die Wand. „Auf die Erklärung bin ich äußerst gespannt, Gajeel.“, ging sie auf ihn zu. Ihr ältester Sohn, hob fraglich eine Augenbraue. Seine jüngere Schwester hingegen, lächelte verunglückt.   „Wenn du das nächste mal etwas jagen willst, komm erst zu mir, dann helfe ich dir.“, schmunzelte Ryu, seinem kleinen Bruder entgegen. Dieser jedoch, schielte vielsagend zu ihm „Nein. Das letzte mal hast du alles kaputt gemacht.“ Der Angesprochene blinzelte „Häh? Das….stimmt doch so gar nicht!“ „Ja wohl. Du hast das tolle Tier gebrutzelt….“ „Das wollte dich fressen, verdammt!“ „Gar nicht, das wollte auch nur gucken. Du bist doof, Nii – San.“ „Du!...Das!….. Du denkst wirklich, dass dir jemand freundlich gesinnt ist, der seine Zähne fletscht?“ „Er hat doch nur gelächelt.“   Ryu legte seine Hand an sein Gesicht und murmelte etwas unverständliches vor sich hin. Das konnte doch alles nicht wahr sein…. Misaki tätschelte tröstend die Schulter ihres älteren Zwillings.   „Dagegen solltet ihr eindeutig etwas unternehmen. Sonst wird Haruto noch schlimmer wie sein Vater.“, nuschelte Elsa, zwischen dem Kuchen in ihrem Mund, hervor. Die Angesprochenen blinzelten. Wann hatte sie sich hingesetzt und angefangen, genüsslich den mitgebrachten Erdbeerkuchen zu essen?   „Man, was ist denn hier passiert?“, trat Gray durch die Tür, von der nur noch die Hälfte übrig war. Daraufhin blieb sein Blick an Natsu hängen….oder viel mehr, an dem, was von ihm zu sehen war. „Ich denke, ich möchte es vielleicht doch nicht wissen.“ „Denkst du, ihm geht es gut, Papa?“, kam ein sechzehnjähriges Mädchen - mit langen, dunkelblauen und welligen Haaren - hinter dem Fullbuster zum Vorschein. Ihre hellen, blauen Augen, stachen förmlich hervor. „Natsu hat schon schlimmeres hinter sich. Dem wird es gut gehen. Keine Sorge, Kyoko.“, umspielte ein leichtes Schmunzeln die Lippen des Älteren. „Gut, wenn du das sagst.“, lächelte sie und begrüßte anschließend die anderen Anwesenden. Wunderte sich aber, dass diese sie so verdutzt musterten. Nobu drehte sogar seinen Kopf beschämt zur Seite. „Stimmt etwas nicht?“, fragte Kyoko blinzelnd.   „Wo sind eure Hosen?“, wollte Misaki wissen und beantwortete der Gleichaltrigen somit auch gleich ihre Frage. Die Fullbusters blickten an sich herunter und ließen anschließend ihre Blicke suchend schweifen. „Eben hatten wir sie noch an!“ „Ja….wenn wir den selben Weg zurück gehen, sollten wir sie finden!“, nickte die Jüngere ihrem Vater zu, welcher dieses erwiderte. Anschließend verschwanden sie so schnell, wie sie gekommen waren.   „Die Beiden sind zwar ein hervorragendes Team, haben aber auch die selbe, merkwürdige Angewohnheit...“, lächelte Lucy verunglückt. Als sie zur Seite blickte, weil sie dort etwas im Augenwinkel bemerkte, stand plötzlich Natsu neben ihr. Dies ließ sie etwas zusammen zucken. „Wo kommst du denn so plötzlich her?“ Der Angesprochene betrachtete sie blinzelnd und deutete mit seinem Daumen, auf die kaputte Wand hinter sich „Aus der Wand, weist du doch. Was soll diese blöde Frage?“ In dem Moment konnte man seiner Frau deutlich ansehen, dass sie sich eine ganz andere Frage stellte. Warum war sie noch einmal mit so einem Trottel verheiratet? Der Treudoof alles ernst nahm, was man von sich gab? Wahrscheinlich genau, weil er so aufrichtig und treu war.   „Ich glaube, sie meinte das anders, Papa.“, schmunzelte Ryu. Der Angesprochene sah zu ihm „Achso? Warum fragt sie dann nicht direkt, was sie meint?“ Sein Ältester betrachtete ihn verdutzt, ehe er seufzend lächelte „Passt schon. So kennen und lieben wir dich eben.“ Misaki beobachtete die Beiden lächelnd.   Das Geräusch einer Handfläche, die auf Holz prallte, zog die Aufmerksamkeit aller auf sich. „So! Kommen wir zum wesentlichen. Ich habe einen Auftrag für euch.“, erhob Elsa ihre Stimme, wonach alle von ihr, zu der leeren Kuchenpackung und zurück sahen.   „Meisterin, du hast noch Sahne im Gesicht.“, lenkte Nobu ein, woraufhin die Angesprochene einen leichten Rotschimmer bekam, sich schnell die Sahne aus dem Gesicht wischte und sich räusperte. „Wie dem auch sei, geht es um einen Auftrag den ihr Acht übernehmen sollt. Nach dem, was mir mitgeteilt wurde, hat irgendeine dunkle Gilde ihre Finger im Spiel.“ „Das wird einfach, die können wir doch locker auseinander nehmen!“, grinste Natsu und erhielt dafür einen warnenden Blick Titanias. „Lass mich gefälligst ausreden! Wenn du das machst, sprengst du nur wieder alles in die Luft. Aber das geht nicht, weil der Auftragsort ein Kreuzfahrtschiff ist. Jagst du es in die Luft, geht ihr alle Baden.“, fuhr die Gildenmeisterin fort.   „K – Kreuzfahrtschiff!?“, kam es von Gajeel und Natsu beinahe zeitgleich. „Keine Sorge, Wendy wird euch bis zum Hafen begleiten und sich um eure Reisekrankheit kümmern. Allerdings muss sie danach selbst gleich weiter.“, nahm Elsa den Drachentötern den Wind aus den Segeln, bevor sie anfangen konnten sich zu beschweren.   „Was hat es denn mit dieser dunklen Gilde auf sich?“, interessierte es Misaki viel mehr. Doch der Blick ihrer Meisterin ließ vermuten, dass diese das auch nicht genau wusste. „Da es sich um ein Kreuzschiff handelt, hätte ich auch lieber die Fullbusters, sowie meinen Mann und Sohn hin geschickt. Aber die sind momentan alle irgendwie beschäftigt. Zudem wird es auf dem Kreuzfahrtschiff eine Feier, anlässlich eines Jubiläums geben, also verhaltet euch dementsprechend.“, nachdem sie das sagte, richtete sie ihre Augen vielsagend auf die Drachentöter „Das gilt besonders für euch Beide, verstanden!? Macht Fairy Tail bloß keine….nicht noch mehr Schande.“   Gajeel ließ mürrisch seine Hände in den Hosentaschen verschwinden „Warum hackt die eigentlich immer nur auf uns herum?“ „Das frage ich mich schon seit Jahren.“, verschränkte Natsu die Arme vor seiner Brust.   „Sagen sie, nachdem sie in Magnolia wieder ein riesiges Chaos hinterlassen haben….“, lächelte Lucy verzweifelt. „So sind unsere Männer eben. Aber das wussten wir auch schon, bevor wir sie geheiratet haben.“, schmunzelte Levy. Anschließend wurden die Ausdrücke der Mütter, heiter und teils etwas unheimlich. Jene richteten sie auf die Vierjährigen, welche sie immer noch auf ihren Armen trugen. „Das bedeutet, dass Tante Mira auf euch aufpassen wird~.“, wurde das Lächeln der Dragneel breiter. „Oh ja~. Da werdet ihr sicher wieder viel Spaß haben.“, stimmte die Redfox zu.   Haruto und Hayate sahen entgeistert zu ihren Müttern. „Nein! Nicht Tante Mira!“ Ihre älteren Geschwister betrachteten sie amüsiert. Ja, Tante Mira konnte sehr eigen sein, wenn sie wollte. Hayate sah beinahe flehend zu seiner Mama „Bitte sag, dass Onkel Laxus auch da ist!“ „Leider nicht, da er ebenfalls unterwegs ist.“, antwortete Levy heiter.   „Ich glaube, unsere Brüder haben gerade ihre Seelen verloren.“, lenkte Nobu trocken ein. Sanae sah zu ihrem Bruder auf „Wundert es dich? Wenn er da ist, wird sie nicht so schnell gruselig.“   „Ich weis noch, wie Mira uns damals eine Gruselgeschichte erzählt hat und Misaki und Nobu deswegen Nächtelang nicht schlafen konnten.“, schmunzelte Ryu. Seine Schwester murrte verlegen „Das war auch unfair. Damals habe ich ihr Kleid nicht mit Absicht in Brand gesetzt… Da hatte ich meine Kräfte noch nicht so unter Kontrolle.“ „Viel schlimmer war, dass ich mitleiden musste.“, seufzte Nobu.   „Erwähnte ich schon, dass Mirajane ihr erstes Kind erwartet?“, schien es Elsa gerade in den Sinn zu kommen. Die Augen der anderen beiden Mütter, begannen förmlich zu leuchten „Was, wirklich?“ „Ja, sie hat es mir letztens erzählt, da sie den dritten Monat überstanden hat. Laxus versucht es zwar zu verbergen, ist aber stolz wie Oscar. Die Zwei haben sich ja auch lang genug Zeit gelassen.“, stützte Titania ihren Kopf auf ihre Hand.   Plötzlich fingen die Vierjährigen an, zu weinen wie Schlosshunde. Ihre Mütter sahen blinzelnd zu ihnen herunter.   „Was hast du jetzt wieder gemacht, Salamander?“, schielte Gajeel, zu eben Genanntem, hinunter. Diesen Blick erwiderte Natsu gleichermaßen „Ich stehe die ganze Zeit neben dir, warum also, sollte ich dafür verantwortlich sein?“ Ihre älteren Kinder hingegen, schienen zu ahnen, wo das Problem lag. Immerhin brachte eine Schwangerschaft Stimmungsschwankungen mit sich und Mira war auch schon so ab und zu unheimlich genug.   „Sollen sie sich mal nicht so anstellen. Wir haben es ja schließlich auch überlebt.“, zuckte Nobu mit den Schultern. „Würdest du dir jetzt gerne noch mal ihre Gruselgeschichte anhören?“, lächelte Sanae zu ihrem Bruder auf. Jener schluckte schwer und wich ihrem Blick aus „N – Na klar! Macht mir nichts mehr aus!“ „Deine Knie zittern, Nobu… Derartige Lügen solltest du noch mal üben.“, schmunzelte Ryu. „Red nicht so einen Quatsch, mir geht es blendend!“ „Sehe ich… Der bloße Gedanke an ihre Geschichte lässt dich erzittern.“ „Halt die Klappe, Dragneel!…. Lachst du mich etwa aus? Hey! Selbst du, Sanae?!“   „Entschuldige, Nii – San. Aber der Anblick ist einmalig.“, musste die Angesprochene wirklich an sich halten, nicht laut loszulachen. Aber als sich ihre beste Freundin nicht mehr zusammenreißen konnte, konnte sie sich selbst auch nicht mehr zurückhalten. Der Ausgelachte murrte trotzig „Warum lachen eigentlich alle nur mich aus? Misaki ist doch genauso ein großer Schisser.“ „Aber sie zittert nicht, bei der bloßen Erinnerung daran.“, klopfte Ryu ihm freundschaftlich auf den Rücken. Nobu grummelte verlegen „Ach, ihr könnt mich doch alle...“   Die Männer sahen noch kurz ihren Frauen nach, welche mit den Jüngsten zu Mirajane wollten. Auch, wenn die Kleinen sich immer noch lautstark sträubten. Danach richteten sie ihre Augen auf die älteren Kinder. „Ey, Salamander. Geht es nur mir so, oder gefällt dir der Gedanke auch nicht sonderlich, dass unsere Sprösslinge mit einer dunklen Gilde in Berührung kommen sollen?“, erhob Gajeel seine Stimme. Jedoch bekam er keine Antwort und sah deswegen zu dem Dragneel herunter, welcher nachdenklich ihre Kinder beobachtete. „Naja, Elsa wird schon wissen, was sie tut. Ich vertraue ihr, dass sie unsere Kinder noch nicht zu großen Gefahren aussetzt. Außerdem...“, unterbrach Natsu sich selbst und erwiderte den Blick des Redfoxs „...sind wir auch noch da. Sowie Lucy und Levy. Zudem ist Fairy Tail ja nicht irgendeine Gilde.“   Das zuversichtliche Grinsen des Salamanders, steckte Gajeel an, weshalb sich auf seinen Lippen ein Schmunzeln bildete. „Stimmt, aber denk daran, wir dürfen nichts in die Luft jagen.“ „Wird nicht leicht, aber ich werde mein bestes versuchen. Doch sollten sie meine Familie bedrohen, garantiere ich für nichts.“   „Natsu, das habe ich gehört!“, kam es verärgert von Elsa. Der Angesprochene blinzelte „Wo hast du deine Ohren denn überall!?“ „Wenn du noch mal was zerstörst, geht das von deinem Anteil der Belohnung ab!“ „Und wenn meine Gegner angefangen haben?“ „Dann auch!“ „Aber das ist unfair! Man wird sich ja wohl noch wehren dürfen!“ „Du bist inzwischen ein erwachsener Mann und Familienvater, also benimm dich auch so!“ „Was hat das eine mit dem anderen zu tun!?“   Lucy, welche ein Stockwerk tiefer, zusammen mit Levy und ihren Söhnen, vor Mira stand, lächelte verunglückt.   Vielleicht sollte sie bei ihrer Ankunft auf dem Kreuzschiff überprüfen, wo sich die Rettungswesten, sowie Rettungsbote befanden und wie viele Menschen an Bord waren…. 02 ~ August X813 | Kreuzfahrt mit Hindernissen | ------------------------------------------------ „Das…..“ „….ist ganz schön prachtvoll….“, beendete Levy, den Satz ihrer besten Freundin. Das Kreuzfahrtschiff vor ihnen, sah ziemlich teuer aus… Die Frauen schluckten schwer.   „Warum wirst du denn so blass?“, sah Natsu fragend zu Lucy hinunter. „Ich rechne nur aus, wir groß unsere Schulden werden könnten….“, gab die Angesprochene leidig von sich. In ihrem Kopf kreisten derweil eindeutig zu hohe Zahlen. Am liebsten würde sie sofort kehrt machen. Ihr Mann betrachtete sie indessen blinzelnd.   Gajeel hingegen, bekam ebenfalls einen vielsagenden Blick zugeworfen. „Nun sieh mich nicht so an. Ich werd schon die Füße still halten.“, murrte er. „Deine Worte in Gottes Ohr….“, lächelte Levy verunglückt. Schließlich kannte sie den Älteren besser.   Die vier Jüngsten betrachteten ihre Eltern amüsiert. Misaki seufzte lächelnd „Mamas Sorge ist sicher nicht ganz unberechtigt.“ „Wohl wahr~.“, stimmte ihr Bruder schmunzelnd zu. „Auf so einem Dampfer laufen bestimmt nur schicke Leute herum. Darauf habe ich jetzt schon keine Lust mehr.“, lenkte Nobu ein. Seine kleine Schwester sah zu ihm auf „Stell dich mal nicht so an. Wenn der Auftrag von unserer Meisterin kommt, muss er wichtig sein.“ Der Ältere brummte „Ich habe ja nie das Gegenteil behauptet, oder?“ „Du hast es nicht ausgesprochen. Da liegt der kleine aber feine Unterschied.“ „Manchmal bist du wirklich ein Klugscheißer, weist du das?“ „Aber nur bei dir, Nii – San~.“ „Na vielen Dank auch.“   „Kommt ihr?“, sah Lucy fragend zu den Vieren zurück, während die anderen Drei schon auf das Kreuzfahrtschiff vorgingen. Die Jugendlichen nickten und folgten ihren Eltern schnell. Nicht, dass das Schiff gleich noch ohne sie ablegte.   ….   Die Zimmer der Acht, befanden sich alle nebeneinander. Immer für jeweils zwei Personen ausgerichtet, weshalb sie nicht lange über die Zimmerverteilung nachdenken mussten.   Kurz nachdem sie ihre Zimmer betraten, hörten sie, wie der große Dampfer ablegte und sich langsam in Bewegung setzte. Als Natsu aus Reflex übel werden wollte, fiel ihm wieder ein, dass Wendy sich ja um dieses kleine Problemchen gekümmert hatte. Leises Gekichere aus dem Nebenzimmer, zog seine auf sich. „Sie scheinen Spaß zu haben, das freut mich.“, stoppte Lucy, lächelnd, neben ihm. „Zumal man sich bei den Mädchen keine Gedanken machen muss, dass sie das Schiff in die Luft jagen~.“ Ein Kommentar, den sich die Stellargeistmagierin nicht verkneifen konnte. Ihr Mann verschränkte daraufhin trotzig seine Arme vor der Brust „Du scheinst ja wirklich viel vertrauen in mich zu haben.“ Die Angesprochene lachte leicht „Ich vertraue dir. Aber du neigst halt schnell dazu, zu übertreiben.“ Nachdem sie das sagte, packte sie ihren Koffer weiter aus und musterte die eingepackten Bikini. Welchen sie wohl….?   Zwei Arme legten sich locker um ihre Taille, während es sich ein Kopf auf ihrer Schulter bequem machte. Natsu richtete seine dunklen Augen auf die Badeklamotten. „Bei so wenig Stoff, wie der eine Bikini hat, kannst du auch gleich nackt gehen.“ Die Angesprochene lief prompt knallrot an und legte das beschriebene Teil zur Seite. „Schon gut….ich nehme den Anderen.“ Ein breites Grinsen umspielte die Lippen des Älteren. „Manchmal kannst du wirklich brutal ehrlich sein, weist du das?“, schmunzelte Lucy etwas. „So lange ich damit meine Ziele erreiche~.“, knabberte er an ihrer Halsbeuge. „Dachte ich mir fast. Aber sag mal, was genau wird das, wenn es fertig ist?“, schielte die Jüngere vielsagend zu dem Drachentöter. Jener erwiderte den Blick gleichermaßen „Wenn wir schon so ein tolles Bett haben, sollten wir es auch gleich ausprobieren, denkst du nicht?“   „Wie immer die Ungeduld in Person, was?“ „Möglich~.“   ~~   „Das ist wirklich ein total süßer Bikini!“, lächelte Sanae, ihrer besten Freundin, heiter entgegen. Jene hatte sich gerade, eben genannte Kleidungsteile angezogen und betrachtete ihr Ebenbild in dem Spiegel. „Den hat Mama mit mir zusammen ausgesucht.“, gab Misaki glücklich von sich. Sie liebte ihre Mutter sehr, weshalb sie sich jedes Mal freute, wenn sie etwas zusammen unternahmen.   „Nicht zu übersehen. Wenn es nach meinem Vater geht, sollte ich am besten mit Badeanzug und dicker Winterjacke durch die Gegend laufen….“, umspielte die Lippen der Redfox, ein verunglücktes Lächeln. „Dafür hast du aber ziemlich viele Bikini.“, beäugte die Ältere interessiert, den Inhalt des Koffers, der Scriptmagierin. „Mama kann sich eben durchsetzen, auch wenn ihre Größe das meist nicht vermuten lässt. Wenn jemand Papa unter Kontrolle hat, dann sie.“, gab Sanae belustigt von sich und tat es ihrer Freundin gleich. „Also, welchen soll ich anziehen?“   ~~   „Bist du sicher, dass du gleich so zum Pool gehen willst?“, betrachtete Ryu Nobu skeptisch. Der Ältere zuckte mit den Schultern „Klar, warum nicht?“ „Vielleicht weil du Hose und T – Shirt trägst? Du kannst hier ruhig in Badeklamotten herum laufen, haben die anderen Gäste eben doch auch gemacht.“   „Aber ich will doch gar nicht schwimmen gehen.“ „…...War irgendwie zu erwarten….“ „Willst du damit irgendetwas andeuten, Dragneel?“ „Nein, wie kommst du darauf~? Und könntest du mich vielleicht beim Namen nennen?“ „Keine Lust. Mein Vater nennt deinen ja auch Salamander. Also nenne ich dich Dragneel.“ „Du eiferst also deinem Vater nach?“ „Problem damit?“ „Keinesfalls. Aber irgendwann wirst du mich schon beim Namen nennen~.“, grinste Ryu zuversichtlich. Nobu wandt sich von ihm ab „Vergiss es.“ Mit diesen Worten, verließ er das Zimmer.   Der Feuermagier sah ihm schmunzelnd nach und zog sich eine Stoffweste über, welche er vermutlich eh gleich seiner Schwester umlegen würde. So wie er sie kannte, dachte sie wieder nicht daran, eine mitzunehmen. Somit wäre sie den Blicken der Typen, hilflos ausgeliefert. Ein Gedanke, der ihm als großer Bruder nicht gerade gefiel. Auch wenn er nur fünf Minuten älter war.   Nachdem er das erledigte, folgte er seinem Vorgänger durch die Tür und kam beinahe zeitgleich, mit den Mädchen, auf den Flur.   „Nii – San!...Wo hast du denn Nobu gelassen?“, stoppte Misaki vor ihrem Bruder und sah sich suchend, nach eben Genanntem, um. „Er ist schon vorgegangen. Vermutlich kommt er nicht mit zum Pool.“, seufzte Ryu schmunzelnd, zog seine Stoffweste aus und seiner Schwester wieder an. Wie er vermutete, trug sie keine. Die Jüngere blinzelte und bedankte sich letztlich.   Sanae beobachtete die Zwillinge lächelnd. „Mein Bruder verträgt zu viel Nackte Haut eben nicht~. Vor allem nicht, wenn so viele Frauen im Bikini herum laufen. Sicher geht er auf die Aussichtsplattform und betrachtet das Meer.“ In dieser Hinsicht, war ihr Bruder wirklich leicht zu durchschauen.   „Sind unsere Eltern eigentlich schon weg?“, warf Ryu fragend in die Runde. „Ich glaube nicht, eben hat es noch im Zimmer unserer gepoltert.“, richtete Misaki ihre dunklen Augen, auf die Zimmertür ihrer Eltern. „Und meine diskutieren bestimmt noch über die Badeklamotten meiner Mutter….“, umspielte Sanaes Lippen, ein verunglücktes Lächeln, da genau in diesem Augenblick ihr Vater zu hören war. „Sage ich ja.“   Gerade als der Dragneel vorschlagen wollte, dass sie ja vorgehen könnten, stolperten erst ihre Eltern aus ihrem Zimmer und wenig später die anderen Beiden. Die Tochter zweiterer, spürte den starren Blick, ihres Vaters auf sich, welcher gerade etwas äußern wollte, aber schon zum Schweigen gebracht wurde. Die Magie ihrer Mutter machte es möglich. Mehr wie ein paar grummelige Töne, brachte Gajeel nicht mehr über die Lippen.   „Lasst uns gehen~. Er kann ja gerne weiter grummeln, wenn er möchte. Davon lassen wir uns die Laune nicht verderben.“, lächelte Levy fröhlich und ignorierte die Laune ihres Mannes gekonnt. Dieser fand das zwar weniger amüsant, beugte sich jedoch letztlich seinem Schicksal. Gegen diese Frau hatte er eben keine Chance.   ….   Die Augen der weiblichen Fairy Tail Mitglieder, begannen zu leuchten. „So ein toller Swimmingpool!“, lächelte Misaki, schnappte sich die Handgelenke ihrer besten Freundin und ihres Bruders und flitzte mit ihnen zusammen los.   „Und weg sind sie~.“, grinste Natsu und wollte selbst schleunigst hinterher, wurde jedoch von seiner Frau zurück gehalten. Seine Augen legte er unverständlich auf die der Jüngeren. „Erst musst du mir beim eincremen helfen. Oder soll das einer der netten Männer hier übernehmen~?“, deutete Lucy auf die jungen Männer, um sie herum. Der Angesprochene blinzelte „Dann frag sie doch. Ich möchte jetzt gerne ins Wasser.“ Die Stellargeistmagierin sah zu ihm, als hätte sie den Witz nicht verstanden. Ohne noch etwas dazu zu sagen, schnappte sie sich seinen Unterarm und zog ihn mit sich. „Du wirst deiner Frau jetzt den Rücken eincremen, basta!“ „Aber ich dachte, das könnten auch Andere übernehmen? Warum muss ich das dann jetzt machen?“ „Kannst du nicht wenigstens mal ein bisschen eifersüchtig sein?“ „Eifer….was?“ „Vergiss es…..“   Levy sah ihren Freunden amüsiert nach. Sie selbst wollte es sich auf einer Liege bequem machen und ein wenig lesen. Aus diesem Grund ging sie auf eine der Freien zu…. Dabei entging ihr nicht, dass ihr Mann sie auf Schritt und Tritt verfolgte. Zudem die respektvollen Blicke der Männer, um sie herum. Ein verzweifeltes Lächeln zierte das Gesicht der Scriptmagierin. Wie konnten diese beiden Drachentöter nur so dermaßen unterschiedlich sein?   Die Redfox breitete ihr Handtuch auf der Liege aus und ließ sich anschließend auf diese sinken. Ein Sonnenschirm spendete ihr Schatten, weshalb sie problemlos zu Gajeel aufsehen konnte. Ein Lächeln zeichnete ihre Lippen „Jetzt wo du alle anderen Männer verängstigt hast, kannst du beruhigt schwimmen gehen.“ Ein ertappter Rotschimmer schlich sich auf die Wangen des Angesprochenen. Er kratzte sich unschuldig, mit einem Finger, an der Wange und wich ihrem Blick aus. „Ich weis nicht, was du meinst~.“   „Die Anderen scheinen auf jeden Fall Spaß zu haben. Hast du Natsus tollen Sprung vom Turm gesehen?“, lächelte Levy. Sofort richtete ihr Mann seine Aufmerksamkeit auf den Swimmingool „Das kann ich hundertmal besser!“ Es dauerte etwas, aber nach kurzer Zeit, richtete er seine Augen mürrisch auf die Jüngere. „Du Biest.“   „Papa, geh ruhig ins Wasser. Ich werde bei Mama bleiben. Lesen ist mir ohnehin lieber.“, stoppte Sanae lächelnd neben ihm, während sie sich etwas abtrocknete. Nach einem kurzen, skeptischen Blick, verschwand der Ältere dann doch schnell ins Wasser. Wie ein fröhliches Kind… Die Sechzehnjährige ließ sich in der Zeit auf die freie Liege, neben der ihrer Mutter, nieder. „Papa und sein ausgeprägter Beschützerinstinkt~.“, streckte die Jüngere sich lächelnd. „Besser so, wie anders. Letztlich meint er es ja nicht böse und möchte nur das beschützen, was ihm wichtig ist.“ „Du meinst, was ihm gehört, Mama.“ „Krass bezeichnet, ja….“ Das Mutter – Tochter Gespann tauschte kurz Blicke aus, ehe sie gemeinsam lachten. Trotz dessen liebten sie das Familienoberhaupt, so wie es war.   Lucy blinzelte verwundert, als Natsu sie während des Wasserballspielens, plötzlich in den Arm nahm und trotzig, sowie mürrisch, in eine Richtung starrte. Sie folgte diesem Blick mit ihren braunen Augen und konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen. „Was ist denn so witzig?“, sah er, wie ein beleidigtest Kind, zu ihr herunter. Die Angesprochene legte ihre Arme, locker, um seinen Nacken und lächelte zufrieden. „Schon gut.“ Er konnte also doch eifersüchtig werden.   „Also, ich will euch ja ungern stören, aber wenn ihr nicht mehr mitspielen wollt, gebt uns wenigstens den Ball.“, erhob Ryu seine Stimme, direkt neben seinen Eltern. Dies ließ seine Mutter schlagartig erröten. „Na klar wollen wir noch mitspielen. Ich werde hinter Gajeels Punktevorsprung sicher nicht zurück stehen~.“, grinste sein Vater. Der Jüngere blinzelte „Seit wann spielen wir denn um Punkte?“ Lucy schaute genauso fragend drein, ehe die Beiden schmunzeln mussten. Typisch.   ~~   Nobu sah sich währenddessen auf dem Kreuzfahrtschiff um. Die Hände in den Hosentaschen, ließ er seinen Blick schweifen. Bis jetzt konnte er noch nichts ungewöhnliches erkennen. Allerdings gab es auch Bereiche, die er nicht betreten durfte, da sie nur für die ‚reichen‘ Leute war. Dazu fragte er sich, ob es überhaupt möglich war, Mitglieder einer dunklen Gilde, einfach so zu erkennen? Immerhin könnten es alle möglichen Leute sein. Sicher wären sie nicht so dumm, sich auffällig zu verhalten. Zudem stellte sich die Frage, welches Ziel sie wohl haben könnten? Was war so besonders an diesem Schiff? Oder war es eine Person, die interessant war? Doch bei dieser großen Menge an Menschen, würde es schwer werden, den oder die Eine zu finden.   Nobu stoppte, als er etwas im Augenwinkel bemerkte. Er ging ein paar Schritte rückwärts und sah zu einer Treppe, welche augenscheinlich in das Untergeschoss führte. Er dachte kurz daran, einen Blick zu riskieren. Aber da bemerkte er schon den mahnenden Ausdruck, eines Angestellten und ging dementsprechend schnell weiter. Das war wohl nichts. Aber er würde wieder zurück kommen. Das stand fest. Irgendwie hatte Nobu bei dieser Treppe ein mulmiges Gefühl, welchem er nachgehen wollte. Vielleicht wurde er aber auch einfach nur seekrank…   ~~   Während die Dragneel Frauen die Sonne genossen, fochten ihre Männer immer noch den Wasserballspiel – Kampf aus. Lucy seufzte zufrieden, während sie auf dem Bauch lag und ihren Rücken bräunte. Ihre braunen Augen, richtete sie auf ihre Tochter, welche auf dem Rücken neben ihr lag. „Schon irgendwie unfair, dass ihr keinen Sonnenbrand bekommen könnt~.“ Misaki schützte ihre Augen, mit einem Arm vor der Sonne und streckte den Anderen in die Höhe, woraufhin sie ihren Handrücken betrachtete. „Naja, unsere Körper müssen ziemlich viel Hitze standhalten.“, mit diesen Worten, loderten kurz kleine Flammen, um ihren Zeige- und Mittelfinger auf. Anschließend ließ sie ihren Arm wieder auf ihren Bauch sinken und erwiderte den Blick ihrer Mutter lächelnd „Ich bewundere es viel mehr, dass Kyoko extreme Kälte nichts ausmacht. Dafür, dass ihr kleiner Bruder so eine Frostbeule ist~.“   „Stimmt schon. Trotzdem müssten sie und Gray sich nicht unbedingt, immer und überall, ausziehen.“, entgegnete die Ältere belustigt. Wenn sie daran zurückdachte, dass der Fullbuster damals fast halbnackt zu seiner eigenen Hochzeit gegangen wäre…. Oder zu der Geburt seiner Kinder. Obwohl Juvia damit wohl am wenigsten Probleme gehabt hätte. Zumindest kam ihr Mann immer pünktlich….   „Mama? Was schaust du plötzlich so unentspannt?“, blinzelte Misaki verwundert. „Mir ist nur gerade wieder in den Sinn gekommen, dass euer Vater nicht unbedingt der Pünktlichste ist.“, antwortete die Angesprochene. Ihre Tochter setzte sich etwas auf und stützte ihren Oberkörper, auf ihren Unterarmen ab. „Wie genau meinst du das? So unentspannt, wie du guckst.“ Lucy drehte sich auf den Rücken, da jener anfing heiß zu werden. Sie zog ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen und lächelte etwas. „Hätte Gray ihn damals nicht geweckt, hätte euer Vater wohl seine eigene Hochzeit verpennt, weil er am Tag zuvor, zu lange mit einem Auftrag beschäftigt gewesen war.“   „Papa hat einen Tag vor eurer Trauung, einen Auftrag erledigt?“ „Ja, aber danach habe ich erfahren, dass er es getan hat, um für eine kleine Hochzeitsreise Geld zu verdienen.“ „Dann kannst du es ihm eigentlich ja nicht mal übel nehmen.“ „Nein, leider nicht~. Aber das mit euren Geburten hätte ich ihm übel nehmen können…. Euer Vater hatte wirklich ein miserables Timing, was das anging. Beide Male war er unterwegs, als es losging und ein Mitglied von Fairy Tail musste ihn suchen gehen. Letztlich kam er immer auf die letzte Sekunde.“   „Aber immerhin war er da und so wie ich Papa kenne, vollkommen aus der Puste.“, lächelte Misaki, welchem sich ihre Mutter anschloss. „Nicht nur das, total dreckig. Gray nimmt es ihm heute noch übel, dass er damals die Aufmerksamkeit eines riesigen, merkwürdigen Wesen auf sich ziehen musste, damit er los konnte.“ Die Sechzehnjährige sah zu ihrem Vater, Bruder und Gajeel, welche sich immer noch im Wasser kabbelten. Ein sanftes Lächeln zierte ihre Lippen. „Bestimmt hattet ihr damals viel Spaß zusammen auf Reisen. Als Kinder haben Ryu und ich, eure Geschichten von früher, immer geliebt~.“   „Spaß wäre sowohl unter-, wie auch übertrieben. Es kam immer darauf an. Aber wir haben uns nicht unterkriegen lassen und alle zusammen viel durchgemacht. Doch was wir anfingen, brachten wir jedes mal gemeinsam zu Ende.“, gab Lucy nostalgisch von sich. Sie hielt kurz inne und lachte etwas „Andererseits, hat sich daran eigentlich nie viel geändert.“ Die Stellargeistmagierin richtete ihre braunen Augen, auf die Dunklen ihrer Tochter „Nur, dass unsere Familie gewachsen ist. Unser alter Gildenmeister, Makarov, war so froh euch alle noch kennen lernen zu dürfen, bevor er starb. Es freute ihn, dass die Familie von Fairy Tail begann Früchte zu tragen und kleine Feen geboren wurden.“   Misakis Lippen wurden von einem Lächeln geziert „Opa Makarov~. Das er sich freut, kann man auf vielen Fotos sehen. Er sieht auf jedem aus, als könnte er jeden Augenblick anfangen vor Freude zu weinen.“ Die Feuermagierin hielt kurz inne, ehe sie schmunzeln musste „Hat Tadashi ihn damals nicht beinahe, aus versehen, mit seiner Magie in die Luft gejagt?“ Ihre Mutter lachte kurz „Oh ja~. Der Kleine wollte unbedingt seinem Papa nacheifern, weshalb die Gilde, mal wieder, fast in die Luft geflogen wäre. Ich weis noch genau, wie Elsa nicht recht wusste, ob sie ihren Sohn tadeln oder stolz sein sollte. Makarov verhinderte das Schlimmste und gab nur amüsiert von sich, was für ein explosiver, kleiner Fratz Tadashi nicht war und dass er sicher mal ein guter Magier werden würde.“   „Damit hatte er ja nicht unrecht. Tadashi und Gerard gehören mit zu den stärksten Teams von Fairy Tail. Gefolgt von Gray und Kyoko, sowie Juvia und Sota. Zu Viert sollen die Fullbusters sogar ziemlich gefährlich sein.“, dachte die Jüngere laut. Lucy schmunzelte „Lass das bloß nicht deinen Vater hören. Für ihn gehören wir ebenfalls zu den besten Teams Fairy Tails. Wenn es nach ihm ginge, wären wir wohl das Beste~.“ „Bestimmt könnte man uns da auch irgendwo einordnen, allerdings finde ich Eigenlob eher unangebracht. Ich bewundere Papa und Ryu schon fast dafür, dass sie dieses Problem nicht haben. Sie wissen, was sie können und hauen es ihren Gegnern, wenn es sein muss, auch verbal um die Ohren. Ob das allerdings immer so sinnvoll ist~.“, lächelte Misaki verunglückt. Wenn sie an all ihre letzten Aufträge zurück dachte, war es eher suboptimal gewesen…   Plötzlich wurde es sehr nass und kalt um die Dragneel Frauen. Sie blinzelten verdutzt, während sie dort, wie zwei begossene Pudel, saßen. Sie blickten in die Gesichter von Natsu und Ryu, welche ihnen amüsiert entgegen grinsten. „Ihr habt ausgesehen, als könntet ihr eine Abkühlung vertragen~.“, schmunzelte Zweiterer. „Ganz meine Meinung. Besonders unsere liebe Misaki scheint zu lange in der Sonne gesessen zu haben~. Unsere Familie so zu unterschätzen.“, hockte sich der Familienvater vor seine Tochter und schnippte ihr liebevoll gegen die Stirn.   Die Angesprochene wirkte kurz verwirrt, ehe ein verstehendes Lächeln, ihre Lippen zierte. Sie verdrängte eindeutig zu häufig, wie gut die Ohren ihres Vaters waren. Auf einmal fand sie sich auf den Armen von Natsu wieder. „Dafür bekommst du jetzt eine Abkühlung~.“, mit diesen Worten, lief der Drachentöter auf den Pool zu. Seine Tochter klammerte sich sofort an ihn „Papa!“ Sekunden später, verschwanden die Beiden gemeinsam, mit einem lauten Platschen, unter der Wasseroberfläche.   Lucy und Ryu sahen ihnen belustigt nach. Besonders, da Gajeel mit seiner Frau und Tochter, dass selbe tat.   Bis jetzt schien alles noch problemlos zu verlaufen, jedoch rückte der Abend und somit die Feier immer näher. Lucy hoffte inständig, dass sich alles nur als ein Fehlalarm herausstellte. 03 ~ August X813 ---------------- Am frühen Abend, waren die Fairy Tail Mitglieder dabei, sich für die Feier vorzubereiten. Lucy bürstete ihrer Tochter gerade die Haare, während jene vor einem Spiegeltisch saß. Die Jüngere bemerkte schnell, dass ihre Mutter nachdenklich wirkte. „Ist alles in Ordnung?“   Die Angesprochene blinzelte verwundert und lächelte schließlich etwas. „Natürlich, was sollte denn sein?“ „Mama, man sieht es dir an. Du kannst wirklich eine erbärmliche Lügnerin sein, wenn du willst~.“, schmunzelte die Jüngere. Die Stellargeistmagierin hielt mit der Bürste inne, während ihr Lächeln unsicher wurde. „Ich mache mir sicher nur wieder zu viele Gedanken. Aber Elsas Blick möchte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen, als sie uns von diesem Auftrag erzählte. Schließlich kannte sie die genauen Einzelheiten selbst nicht, nur dass wir ein Auge auf die Feier haben sollen. Eigentlich würde ich mir darüber keinen Kopf zerbrechen, aber die Summe der Belohnung, war für eine solch simple Aufgabe einfach zu hoch.“ Sie legte die Bürste auf die Ablage des Spiegeltisches und begann anschließend die Haare ihrer Tochter zurecht zu machen.   „Früher, als ich ungefähr in eurem Alter gewesen bin, hätte ich mich vermutlich einfach über dieses leicht verdiente Geld gefreut. Doch eben genau diese Erfahrungen von damals zeigen, dass man sich nie zu früh freuen sollte.“, fuhr Lucy fort. Misaki sah über das Spiegelbild ihrer Mutter, zu eben jener auf. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen „Um es auf den Punkt zu bringen, du sorgst dich einfach. Weil Ryu und ich zum ersten Mal mit einer derartigen Gilde in Berührung kommen könnten. Aber das brauchst du nicht, immerhin sind wir deine und Papas Kinder. So schnell haut die Dragneels nichts aus den Socken.“   Die Angesprochene lachte etwas „Das stimmt. Und ich weis nicht recht, ob mir dieser Punkt nicht auch zu denken geben sollte….“ Nach diesen Worten, befestigte Lucy die Haare ihrer Tochter noch mit ein paar Spangen. „So, fertig!“ Die Jüngere drehte ihren Kopf etwas vor dem Spiegel, um die Frisur besser betrachten zu können. Ein dankbares Lächeln zierte ihre Lippen „Wie immer toll, danke Mama.“   „Lucy, ich glaube, ich habe beim Binden der Krawatte irgendetwas verkehrt gemacht….“, kam Natsu aus dem Nebenzimmer und wurde daraufhin von Frau und Tochter beblinzelt. Erstere seufzte schmunzelnd „Was hast du denn da gemacht? Wie kann man so einen Knoten in die Krawatte machen?“ „Ich hab es wie in der Anleitung gemacht.“ „Welche Anleitung?“ „Na, die auf dem Tisch lag.“ „…...Die war für Origami…. Das erklärt auf jeden Fall alles….“ „Ori….was? Kann man das essen?“ „Nein, das ist eine Papierfaltkunst.“ „Oh….“   Während die Stellargeistmagierin versuchte, den Knoten aus der Krawatte zu bekommen, beobachtete ihre Tochter sie belustigt. „Ob die Beiden sich je ändern werden?“, stoppte Ryu amüsiert neben ihr. „Hoffentlich nicht. Anders würde ich mir unsere Eltern nicht wünschen. Du etwa?“, entgegnete die Jüngere. „Auf keinen Fall. Wer braucht schon sterbenslangweilige Eltern?“, richtete der Feuermagier seine braunen Augen, auf die Dunklen seines Zwillings. Er hielt ihr seine Hand entgegen „Aber langsam sollten wir trotzdem los~.“ Misaki schmunzelte und legte ihre Hand in seine, ehe sie sich erhob „Ich weis, die Arbeit ruft.“ „Na, ob man das wirklich so nennen kann?“, betrachtete Ryu sie „Gut siehst du aus. Aber dann muss ich die Kerle wieder von dir fernhalten~.“ „Nun übertreibst du aber, Nii – San.“, lachte die Jüngere.   ~~   Im Festsaal angekommen, warteten die Redfoxs schon auf die andere Familie. „Gut seht ihr aus.“, lächelte Levy. Dieses Kompliment, gab Lucy heiter zurück. Ihre Töchter zog es sofort auf die Tanzfläche, wohingegen deren Brüder schweigend nebeneinander standen und ihre Umgebung beäugten.   ….   Nach einiger Zeit, gesellte Gajeel sich zu dem Salamander. Ersterer ließ seinen Blick schweifen, während Zweiterer zu ihm hoch schielte. „Ist es dir auch schon aufgefallen?“, erhob der Redfox seine Stimme. Der Angesprochene analysierte den Saal erneut. „Hier halten sich viele, aus den Zeitungen bekannte, Gesichter auf.“ „Ja, aber es sind nicht irgendwelche Leute. Unter ihnen befinden sich viele wichtige und mächtige Geschäftsleute.“ „Reden wir hier von legalen oder illegalen Geschäften?“   Ein Grinsen umspielte Gajeels Lippen „Das ist eine gute Frage, Salamander. Ich bin eben durch die Massen gestreift und habe mich ein bisschen umgehört. Was ich allerdings so gehört habe, klang nicht unbedingt Gesetzestreu~.“ „Um welche Art von Geschäften handelt es sich?“ „Waffen, die einem die gesamte magische Energie entreißen.“ „Gesamte…!?“, wurde Natsu der Mund zu gehalten. „Verdammt, nicht so laut, Idiot!“, zischte der Gleichaltrige. Sekunden später fragte er, ob der Dragneel sich beruhigt hatte, woraufhin dieser mürrisch nickte.   „Verstehe ich das also richtig, dass es um Waffen geht, die jedes Wesen, mit magischer Energie, sofort auslöschen könnten?“, dachte der Salamander laut. Der Redfox stimmte stumm zu, ehe er fortfuhr „Vermutlich. Stellt sich nur die Frage, warum wir hier sind. Augenscheinlich ist das die Feier eines ziemlich finsteren Konzerns.“ „Ich schätze eher, dass es sich um eine dunkle Gilde handeln könnte.“, lenkte Natsu ein und spürte den skeptischen Blick seines Nebenmannes auf sich. „Na, überlege doch mal. Dieses Jubiläum ist sicher auch nur ein Vorwand. Nirgendwo wird erwähnt, um was für ein Jubiläum es sich überhaupt handelt.“ Gajeel blinzelte. Tatsache. Er hatte recht. Aber hieße das nicht…. „Warte, soll das bedeuten, wir sind in eine Art Falle getappt?“ „Ich würde es nicht abstreiten. Zumal ich noch ein paar Mitglieder, kleinerer und unbekannterer Gilden gesehen habe. Scheinbar haben nicht nur wir den Auftrag erhalten.“   Gajeel ballte eine Faust „Es war also eine Finte, um die Waffen gleich an ein paar Versuchskaninchen ausprobieren zu können. Aber weshalb sollte eine dunkle Magiergilde mit Waffen hantieren, die Magie absaugen?“ Die dunklen Augen des Dragneel, richteten sich auf die Roten des Gleichaltrigen. „Wäre doch praktisch für sie, wenn es keine anderen Magier mehr gäbe, außer ihnen?“ Der Angesprochene schluckte. Da war etwas wahres dran. Dennoch war diese Tatsache echt übel. Solche Waffen sollten nicht existieren.   „Ich schätze, unsere Frauen haben all das auch schon durchschaut.“, blieb Natsu mit seinem Blick, an einer gewissen Stelle, hängen. Jenem folgte der andere Drachentöter, mit seinem eigenen und blinzelte. „Warte, flirten unsere Frauen da gerade mit diesen Kerlen?“ „Ja, siehst du doch.“ „Und das macht dir überhaupt nichts aus? Wie kannst du da so gelassen bleiben? Ist dir Lucy so...“ „Rede lieber nicht weiter, sonst jage ich aus versehen doch noch etwas oder jemanden in die Luft.“, kam es beinahe drohend von Natsu. „Selbst ich verstehe, dass sie das machen, um an Informationen zu kommen. Sagst du nicht immer, du wärst schlauer als ich?“   Der Angesprochene schielte vielsagend zu ihm hinunter. Was Allgemeinwissen und solche Dinge anging, war er es auch definitiv. Aber was zwischenmenschliche Beziehungen anging….musste er zugeben, dass der Salamander ihm da wohl ein bisschen was voraus hatte. „Wie dem auch sei, wir sollten etwas unternehmen. Sanae und Misaki scheinen nämlich noch nichts zu ahnen. Ihre Brüder hingegen schon, so wie die sich umsehen. Gut so. Dann können wir uns sorgenfrei dem Problem annehmen.“, erhob er seine Stimme.   Natsu nickte zustimmend „Ja. Ihre Brüder werden sie schon im Auge behalten.“ Nach diesen Worten, tauschten die Männer kurz Blicke aus und verschwanden in verschiedenen Ecken der Menge.   ~~   „Deswegen also ein Schiff….“, murmelte Ryu, der seine Augen über die Massen streifen ließ. Nobu, welcher neben ihm stand, nickte kaum sichtbar. „Auf dem Meer, können wir nicht einfach die Flucht ergreifen. Es sei denn uns wachsen plötzlich Flügel.“, seufzte er. Sein Nebenmann schmunzelte etwas. Anschließend sah dieser, wie ihre Schwestern beim Tanzen gegen zwei junge Männer stießen. Ryu musterte die Situation genaustens. Sie schienen also doch schon mitbekommen zu haben, dass etwas nicht stimmte. Sie verwickelten die Typen in ein ungezwungenes Gespräch. Da waren die Beiden wohl ganz wie ihre Mütter.   „Ich werde etwas prüfen, behalte du unsere Schwestern im Auge, Dragneel. Wehe wenn nicht.“, meinte Nobu, ehe er auf dem Absatz kehrt machte und seiner Wege ging. Der Angesprochene blickte ihm fragend nach. Gesprächig wie immer, dieser Kerl. Aber nun gut, was blieb ihm anderes übrig, als es einfach hinzunehmen? Alleine lassen wollte er die Mädchen immerhin auch nicht. Besonders, wo sie sich mit diesen merkwürdigen Gestalten unterhielten.   ~~   Lucy und Levi seufzten derweil tief, während ihre Gesprächspartner an der Bar waren, um etwas zu bestellen. „Die Beiden reden wirklich ohne Punkt und Komma.“, gab die Stellargeistmagierin leidig von sich. Ihre Freundin lächelte verunglückt. „Aber immerhin verhaspeln sie sich deswegen des öfteren. Dadurch konnten wir in Erfahrung bringen, dass sie hier sind, um sich eine Waffe ansehen zu können, die die Welt verändern soll… Wenn das mal keine klare Aussage war.“   Lucy stimmte ihr schweigend zu und lenkte ihre Augen in eine gewisse Richtung, etwas schräg nach hinten. „Zumal wir seit geraumer Zeit beschattet werden. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen diese beiden Kerle haben Dreck am stecken.“ Levy folgte ihrem Blick unauffällig, mit dem Ihren. Anschließend musste sie etwas schmunzeln, weil Gajeel dies scheinbar ebenfalls auffiel, da er sich offensichtlich in das Sichtfeld der Kerle stellte. Daraufhin schnappte Levy sich die Hand ihrer besten Freundin und zog sie schnell mit sich, woraufhin sie in der Menge untertauchten.   Nachdem sie verschwunden waren, setzte Gajeel einfach seinen Streifzug fort und grinste zufrieden, als er im Augenwinkel den verwirrten Blick der Typen erkennen konnte.   ~~   Ryu rettete derweil Sanae und Misaki aus ihrer misslichen Lage. Die Kerle wollten sie unbedingt mit auf ihr Zimmer nehmen, was dem Dragneel gar nicht gefiel, ebenso wenig wie den Mädels. Die Typen waren scheinbar wirklich nur da, um junge Frauen aufzureißen. Von denen bekamen sie nicht die geringsten Informationen, was auf diesem Schiff vor sich gehen könnte.   „Ryu, warte….“, murmelte seine Schwester, weshalb er fragend zu ihr herunter blickte. Sie machte ihm deutlich, dass er sich unauffällig verhalten sollte. Deswegen taten Sanae und er so, als würden sie sich über irgendetwas angeregt unterhalten. Misaki fixierte indessen mit ihren dunklen Augen, ein paar kuriose Gestalten, am Rand des Saals,. Irgendetwas schien ins Rollen zu geraten. Als einer der Typen zu ihr sah, begann sie wie auf Kommando zu lächeln und sich in das Gespräch der anderen Beiden einzubringen. Durch ihr schnelles handeln, verlor der Kerl schnell das Interesse an ihr.   Allerdings wurde den Jugendlichen schnell klar, dass der Saal von diesen Kerlen eingekreist wurde. Sie wurden also quasi umzingelt. „Kommt es mir nur so vor, oder werden explizit wir angestarrt?“, flüsterte Sanae. Die Zwillinge bestätigten ihre Aussage stumm. Vermutlich wussten diese Typen, aus welcher Gilde sie stammten und Fairy Tail war nicht unbedingt ein unbeschriebenes Blatt….   Misaki blinzelte verdutzt, als ihr Vater an ihr vorbeizog, seine Hand an ihren Rücken legte und sie auf diese Weise mit sich nahm. Als sie zurück blickte, sah sie, dass Gajeel das selbe mit Sanae tat und Ryu von ihrer Mutter mitgezogen wurde. Levy schien derweil wohl nach Nobu zu suchen.   „Wir sollten uns verstreuen. Diese komischen Typen scheinen es besonders auf uns abgesehen zu haben.“, meinte Natsu nebenbei und erklärte seiner Tochter danach die Einzelheiten von dem, was sie schon in Erfahrung bringen konnten. Die jüngere weitete ihre Augen etwas. Eine Waffe, die Magiern ihre magischen Kräfte entriss? „Soweit wir hören konnten, ist diese Waffe noch in der Prüfungsphase. Zudem soll es zwei Funktionen geben. Bei einer lebt das Opfer weiter, bei der Anderen stirbt es. Außerdem soll es irgendwie möglich sein, dass der Anwender die magischen Kräfte auf sich überträgt.“, erklärte Natsu weiter, während er ihre Umgebung scharf ihm Auge behielt.   Misakis Ausdruck wurde besorgt. „Wie soll das möglich sein? Und vor allem, was hätte Derjenige davon?“ „Mehr macht, schätze ich. Aber so ganz verstehe ich den Sinn des ganzen auch noch nicht. Vielleicht stimmen die Informationen ja auch gar nicht. Schließlich gibt es unter diesen Menschen die Wissenden und die Spekulanten. Schwer, da die richtigen Infos heraus zu filtern.“, entgegnete Natsu. Seine Tochter schwieg nachdenklich. Irgendwie passte all das für sie noch nicht zusammen. Allerdings erklärte es, weshalb sich auf diesem Kreuzfahrtschiff verschiedene Gilden aufhielten.   „Warte.“, kam es knapp über Natsus Lippen, wobei er seinen Arm hob, sodass seine Tochter nicht weiterkam. Jene betrachtete ihn unsicher. „Es riecht nach Rauch….viel Rauch.“, sofort richtete der Ältere seine Aufmerksamkeit in die Richtung, aus der der Geruch stammte und konnte sehen, wie anfing Rauch durch die Türschlitze in den Saal zu dringen. Misaki blinzelte verdutzt, als ihr Vater begann zu schmunzeln. „Ich werde wohl wieder einen bösen Einlauf von Elsa bekommen. Aber ich habe nicht vor, mich ausräuchern zu lassen.“, während er das sagte, bildeten sich Flammen um seine Faust, mit welcher er auf die Wand einschlug, welche sich neben ihm befand.   Beinahe zeitgleich hörten sie es auch auf der gegenüber liegenden Seite knallen. Scheinbar hatten die Drachentöter den selben Einfall…. Die Rauchschwaden, welche sich gerade an der Decke bilden wollten, zogen sofort durch die neuen Öffnungen nach draußen.   „Das kann ja nur Fairy Tail sein~.“, ertönte die Stimme eines jungen Mannes, neben dem Dragneel, welcher seine Augen auf jenen richtete. Der Typ sah etwas verwundert drein, als er keine Reaktion des Älteren bekam, obwohl er dessen Tochter in seiner Gewalt hatte. Doch Natsu stand einfach nur gelassen dort und begann sogar zu schmunzeln. „Darf ich fragen, was so amüsant ist? Ich habe deine Tochter, ist dir das so gleichgültig?“, hielt er das Messer etwas näher an die Kehle der Jüngeren.   „Es ist einfach nicht mein Stil, mich um meine Feinde zu sorgen~.“, grinste der Angesprochene. Der Unbekannte verstand die Welt nicht mehr. Weshalb sollte er sich um ihn Sorgen machen? Immerhin hatte er doch die Tochter des Älteren… Sekunden später spürte er, wie die Klinge in seiner Hand, heiß wurde. Sehr heiß. So heiß, dass er sie fallen lassen musste und er irritiert zu dem Blondschopf vor sich blickte.   „Wenn man eine Geisel nimmt, sollte man sich über dessen Fähigkeiten im klaren sein, denkst du nicht?“, sah Misaki lächelnd zu ihm zurück, ehe sie dem Kerl mit voller Wucht - den Absatz ihres Schuhs - in den Fuß rammte. Jenen hielt der Typ sich schmerzvoll und winselte förmlich „Warum muss ausgerechnet ich - die Dragneel - in die Finger bekommen?“ „Dein Pech, würde ich sagen? Ich sage ja immer, man sollte sich auch nicht mit den Dragneel Frauen anlegen. Aber auf mich hört ja keiner~.“, zuckte Natsu amüsiert mit den Schultern und pustete dem Unbekannte etwas Rauch ins Gesicht, woraufhin dieser panisch weglief.   Misaki blinzelte „Was war das denn für einer?“ Nachdem sie das sagte, zog ihr Vater sie mit einem Ruck zu sich, weshalb sie mit ihrem Rücken, gegen seine Brust prallte und ihren Kopf fragend hob. Kurz darauf flog ein Kerl durch das Loch in der Wand, geradewegs ins Meer.   „Finger Weg von meinem Sohn!“ Misaki lächelte verunglückt. „Mama wütet also wieder….“ „Man sollte sich eben nicht über ihre Babys hermachen. In der Taurus Form hat eure Mutter schon immer ordentlich ausgeteilt.“, schmunzelte Natsu, ehe er seine Tochter über seinen Kopf hob, da knapp an ihnen erneut jemand vorbei flog. Die Hochgehobene linste zu ihrem Vater hinunter „Aber findest du all das nicht auch etwas zu einfach?“ Ohne zu antworten, setzte Natsu die Jüngere neben sich ab. Er ließ seinen Blick schweifen. Genau da lag ja das Problem. Was bezweckten ihre Feinde mit diesem herumgealber?   „Die Typen, die uns angreifen, beherrschen keine Magie, so viel steht fest.“, meinte Misaki. Was sollte das? Warum griffen sie sie dann an? Während sie ihren Blick schweifen ließ, bemerkte sie, dass die Mitglieder der anderen Gilden scheinbar den gleichen Gedanken besaßen.   Was hatte all das zu bedeuten? 04 ~ August X813 ---------------- Währenddessen bei Fairy Tail….   „Mama, willst du zuerst die Gute oder die schlechte Nachricht hören?“, betrat Tadashi das – inzwischen wieder hergestellte – Büro Elsas. Jene sah fragend von den Papieren auf ihrem Schreibtisch, zu ihrem Sohn auf. „Zuerst die Schlechte.“, trat es über ihre Lippen, wobei ihre braunen Augen ernst auf dem Jüngeren ruhten. Jener schmunzelte etwas, da er mit dieser Antwort rechnete.   „Auf unserem Weg hier her, haben Papa und ich etwas komisches aufgeschnappt. Angeblich sollen heute auf einem bestimmten Kreuzfahrtschiff, neue Waffen an Magiern getestet werden. Was genau es damit auf sich hat, konnten sie uns nicht sagen. Nur das es nichts gutes sein soll. Kein Wunder. Mitten auf dem Meer kann man nicht flüchten….“, entgegnete der junge Mann und bemerkte danach, wie seine Mutter schwer schluckte. Tadashis Augen wurden etwas größer „Sag nicht, Leute von uns sind auf diesem Schiff?“   Elsa verkrampfte eine Hand „Leider doch und dir wird nicht gefallen, wer dort ist.“ Immerhin wusste sie, wie wichtig ein gewisses Mädchen auf diesem Dampfer, ihrem Sohn doch war. Ein leichter Seufzer trat über ihre Lippen, ehe sie schmunzelte. „Das sind wohl meine Gene.“, betrachtete sie die nun leere Stelle, vor ihrem Schreibtisch. Die Tür fiel gerade ins Schloss, da öffnete sich jene auch schon wieder und Gerard betrat fragend den Raum.   „Warum ist unser Sohn gerade, wie von einem Schwarm Wespen verfolgt, aus der Gilde gestürmt?“ „Weil er erfahren hat, dass Misaki sich auf dem Schiff befindet, von dem ihr gehört habt.“, antwortete Elsa, während sie sich von ihrem Stuhl erhob. Ihr Mann betrachtete sie ruhig. „Sollte es mich wundern, dass du noch so ruhig dort stehst?“ Titania verschränkte ihre Arme locker vor ihrem Oberkörper, sah aus dem Augenwinkel durch das Fenster und lächelte etwas.   „Die Nachricht ist zwar nicht besonders positiv, aber ich glaube nicht, dass ich mir Sorgen machen muss. Höchstens, dass zwei gewisse Drachentöter, wieder alles in die Luft jagen.“ Elsa konnte durch das Fenster beobachten, wie ihr Sohn aufgebracht mit Kyoko und Gray sprach, welche erst besorgt wirkten und anschließend entschlossen mit ihm zusammen weiterzogen. „Außerdem werden sie schon gerettet. Wenn das überhaupt notwendig sein sollte.“   Gerard hob schmunzelnd eine Augenbraue. Er ging ein paar Schritte auf sie zu und stoppte vor ihr „Mir kannst du nichts vormachen. Ich sehe dir an der Nasenspitze an, dass du dir Sorgen um unsere Freunde machst.“ Elsa erwiderte seinen Blick trotzig und verlegen. Konnte er das nicht lassen? Sie seufzte mürrisch „Bring mich zu den Leuten, die dir und Tadashi von all dem erzählt haben.“ Ihr Mann lächelte zufrieden, was die Jüngere irgendwie peinlich berührte, weil dieses verdammte Lächeln eine merkwürdig, siegessichere Ausstrahlung besaß. Daher lief sie einfach an ihm vorbei. „Kommst du?“   „Bin ja schon unterwegs.“, schmunzelte der Fernandez, wobei er ihr folgte.   ~~   Auf dem Kreuzfahrtschiff war indessen das pure Chaos ausgebrochen, an welchem tatsächlich mal nicht die Drachentöter verantwortlich waren. Es tauchten sogar immer wieder ein paar Magier aus der Menge auf, welche die Mitglieder der Gilden angriffen. Allerdings schienen sie es tatsächlich vorwiegend auf die Feen abgesehen zu haben.   Während Lucy ihrem Sohn weiterhin in ihrer Taurus Form den Rücken freihielt, kümmerte Ryu sich mit seinen FlameWeapons, um die Magier. Er erschuf aus seiner Feuermagie flammende Waffen, welche den Gegner somit nicht nur verletzten, sondern auch Verbrennungen zufügen konnten. Zu seinen liebsten Waffen gehörten seine beiden FlameBlades. Diese flammenden Klingen benutzte er am liebsten, da sie ihm beim Kämpfen nicht störten und schnell agieren ließen.   ~~   Misaki stand derweil, mit ihrem Vater - auf dem Deck des großen Dampfers – Rücken an Rücken. Sie betrachteten ihre Gegner. „Es ist wirklich schade um das schöne Kleid, welches ich mit Mama ausgesucht habe…“, sah die Jüngere an sich herunter. Ihr Vater schielte schmunzelnd zu ihr zurück „Ich kann das auch gern alleine übernehmen~.“ Misaki erwiderte seinen Blick, schüttelte ihren Kopf etwas und lächelte zu ihm auf „Nein. Wir machen das wie immer zusammen. Was wäre ich denn sonst für eine Tochter, die ihren Vater wegen eines Kleides alles alleine machen lässt?“   Ein Grinsen umspielte Natsus Lippen „Damit hätte ich eher weniger ein Problem~.“ Auf diese Aussage hin, lachte seine Tochter leicht „War mir klar.“ Kurz nach ihren Worten, verbrannte sich einer der feindlichen Magier seine Füße, die plötzlich in Flammen aufgingen.   Misaki richtete ihre dunklen Augen auf den Kerl, welcher versuchte das Feuer an seinen Füßen, mit wildem trampeln zu löschen. „Ganz schön Feige, jemanden hinterrücks angreifen zu wollen. Besonders, wenn man sich noch unterhält.“ Ihr Gegner betrachtete sie verwirrt, woraufhin die Flammen an seinen Füßen verschwanden und fiese Verbrennungen zurück ließen.   „Scheinbar wollen sie unbedingt mit uns spielen~.“, schmunzelte Natsu - voller Vorfreude. Seine Tochter lächelte „Sieht so aus.“ Nachdem sie das sagte, wurden ihre Hände von Flammen umgeben und sie wehrte den nächsten Angriff ab. Ihr Vater hingegen tat es ihr mit seiner Faust gleich und schlug auf den Boden, was einige ihrer Gegner von den Füßen fegte….allerdings auch das Deck des Schiffes ziemlich beschädigte….   Misaki lächelte verunglückt. „Papa, was hast du an ‚nicht in die Luft jagen‘ nicht verstanden?“ Der Angesprochene schmunzelte „Noch habe ich ja nichts in die Luft gejagt.“ „Das stimmt zwar irgendwie…..aber…. Ich denke unsere Meisterin meinte damit auch, das Schiff heile zu lassen.“ „Dann soll Elsa sich das nächste mal genauer ausdrücken.“ „Ich denke, das hat sie getan, Papa.“ „Na sowas…. Fällt mir meine eigene Tochter in den Rücken.“, verengte Natsu vielsagend seine Augen.   Die Jüngere wollte gerade etwas entgegnen, musste sich allerdings bücken, woraufhin sie ihren Fuß entflammte und zu einem Tritt nach oben zog. Ihr Angreifer flog - im hohen Bogen - auf den unteren Teil des Kreuzfahrtschiffes. Natsu grinste zufrieden, als Misaki sich wieder aufrichtete. „Das ist meine Tochter.“ Die Angesprochene wirkte nach diesen Worten etwas verlegen, seufzte wenig später lächelnd und zerriss den Rock ihres Kleides, weil dieser störte und eh schon zerfetzt, sowie eingerissen war. Nun reichte ihr dieser bis knapp über die Knie. „Also wenn etwas bei uns eine geringe Lebensdauer hat, dann sind es wohl Klamotten~.“, schmunzelte die Dragneel. Indessen wirbelte ihr Vater zwei weitere Angreifer von Bord - geradewegs ins Meer. Anschließend grinste er ihr entgegen „Als du Klein warst, hast du ständig unsere Klamotten in Flammen aufgehen lassen. Ich fand es gut, deine Mutter hingegen eher weniger. Besonders wenn wir gerade unterwegs waren. Später hat sie dann immer Ersatzklamotten eingepackt.“   Misaki blinzelte peinlich berührt. Das wusste sie ja gar nicht… Natsu schmunzelte „Im Gegensatz zu deinem Bruder, hast du schon ziemlich früh deine magischen Kräfte ausprobiert.“ „Jetzt weis ich auch, weshalb damals einige Mitglieder von Fairy Tail, Sicherheitsabstand zu mir gehalten haben, sobald ich in der Nähe war.“, stellte die junge Frau, verunglückt lächelnd, fest. Kurz darauf drehte sie sich mit Schwung und wollte einem Typen eine verpassen, allerdings wich dieser aus und traf ihr Gesicht. Misaki nutzte die Kraft des Aufpralls und rammte dem Kerl ihr Knie in die Magenkuhle.   Die junge Frau rieb sich die getroffene Stelle an ihrer Wange, während ihr Angreifer sich vor ihr krümmte. Misaki musterte ihn, wobei sie unbewusst ihre Hand auf ihrer Wange ruhen ließ. Irgendetwas kam ihr an all dem immer noch komisch vor. Andauernd griffen sie urplötzlich irgendwelche Leute aus den Massen an…. Misaki weitete ihre Augen etwas und wandt sich schnell zu ihrem Vater, welcher sich gerade mit zwei Typen rangelte.   „Papa, ist es möglich, dass diese Menschen fremdgesteuert werden!?“ Natsu hielt inne, während er die Gesichter der Männer, jeweils in einer Hand, gelassen von sich drückte. Anschließend betrachtete er, durch seine Finger, die Augen seiner Angreifer. Diese wirkten tatsächlich etwas trüb, weshalb sein Blick ernst wurde, er die Typen leicht in den Nacken schlug und sie bewusstlos zu Boden sanken.   Ohne noch etwas zu sagen, hob er seine Tochter auf seine Arme und sprang in das Loch im Boden, welches er vorhin hinterlassen hatte. Somit gelangen sie wieder in das Innere des Schiffes. Misaki betrachtete ihren Vater fragend, sowie besorgt. „Papa?“   ~~   Levy suchte derweil immer noch nach ihrem Sohn. Wohin war dieser bloß verschwunden? Er konnte sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben…. Die Redfox schluckte schwer, schüttelte ihren Kopf und setzte ihren Weg eilig fort. Sie musste diese negativen Gedanken aus ihrem Kopf verbannen! Immerhin war Nobu auch Gajeels Sohn!   Wenig später stoppte sie an einem kleinen Gang, welcher zu einer Treppe – ein Stockwerk tiefer - zu führen schien. Die Script - Magierin ließ ihren Blick kurz schweifen. Keiner da. Gut. Ohne weiter darüber nachzudenken, folgte sie Gang und Treppe. Jene führte ziemlich weit nach unten. Levy war sich kurz nicht sicher, ob das Schiff tatsächlich so groß war?   Unten angekommen, musste sie nicht lange überlegen, da sie nur einen Weg zur Auswahl hatte und jenem dementsprechend folgte. Die Tür am Ende des Ganges zog sie mit Mühe auf und blinzelte verdutzt, als sie den Rücken ihres Sohnes erblickte. „Nobu? Was machst du hier unten?“ Der Angesprochene sah nicht zu ihr, antwortete aber „Unwichtig. Das hier solltest du dir vielleicht ansehen.“   Levy musterte ihn kurz fragend, kam seinen Worten aber nach und stoppte neben ihm. Ihre Augen wurden schlagartig größer. „Das….“ Nobu richtete seinen Blick monoton geradeaus. „Ja, das sind die Waffen, um die es wohl hier geht. Allerdings sind sie von einer magischen Barriere umgeben.“ Seine Mutter sah zu ihm auf, ehe sie wieder zu den Waffen blickte. Obwohl es angeblich Prototypen sein sollten, sahen diese Schusswaffen ähnlichen Modelle, ziemlich fertig aus…. Im Gegensatz zu den Normalen, schienen diese eine Art Speicher zu besitzen. Speicher…..für die magischen Kräfte ihres Opfers….   An manchen dieser Speicher befanden sich zudem kleine, schmale Schläuche, mit einer Art Armreif am Ende. Vermutlich übertrug sich bei diesen Modellen, die gewonnene Energie, sofort auf den Anwender. Levy betrachtete all das besorgt. Anschließend wich dieser Ausdruck einem Ernsten. Sie trat vor ihren Sohn, welcher fragend auf ihren blauen Schopf sah.   „Lass mich nur machen, ich werde diese Barriere schon irgendwie lösen.“ Nobu blinzelte „Und dann?“ Seine Mutter glaubte nicht, dass sie das jemals sagen würde… Sie richtete ihre Augen auf ihn und lächelte „Und dann darfst du all das hier kurz und klein schlagen. Wir können zwar nicht wissen, ob das alles ist, aber es wäre schon mal ein Anfang.“ Der Angesprochene betrachtete sie kurz, ehe ein ernstes Schmunzeln seine Lippen umspielte „Alles klar.“   ~~   Sanae lächelte verunglückt. Während sie einfach nur dastand, räumte ihr Vater um sie herum auf. Sobald sie etwas machen wollte, ging er dazwischen und übernahm das.   Allerdings fiel ihr nach einiger Zeit etwas komisches an der Decke auf, weshalb sie die Stelle fragend musterte. Irgendwie…. Sie weitete ihre Augen. „Papa, Vorsicht!“ Gajeel richtete sofort seine Aufmerksamkeit auf seine Tochter, welche eilig auf ihn zukam, ihre Hände an seinen Arm legte und mit sich zurück zerrte. „Was ist denn?“, wollte er unverständlich wissen. Sanae stoppte mit ihm und deutete an eine Stelle der Decke, unter der er zuvor stand. Er hob fraglich eine Augenbraue. „Ein Netz?“   „Nein!….Also ja, das habe ich gerade mit meiner Magie erschaffen. Aber es geht um das, was sich in dem Netz befindet!“, erklärte die Jüngere eilig, merkte aber schnell, dass ihr Vater scheinbar immer noch nicht verstand. Dies änderte sich allerdings schlagartig, als das Netz wie aus dem Nichts zerfetzt wurde und Etwas – oder Jemand? auf dem Boden aufkam.   Gajeel fixierte die sichtbar werdende Person. Sanae, welche immer noch seinen Arm hielt, sah besorgt zu ihm auf „Dieser Kerl scheint sich wie ein Chamäleon an seine Umgebung anpassen zu können!“ Ein interessiertes Grinsen umspielte Gajeels Lippen, was seine Tochter dazu brachte, verunglückt zu lächeln. „Jetzt scheint es endlich mal interessant zu werden~.“ Trotz dessen wunderte es den Drachentöter, dass er den Kerl nicht gerochen hatte.   „Deine Tochter scheint gute Augen zu besitzen. Es gibt nicht viele, die mich trotz Tarnung, mit bloßem Auge erkennen können.“, schmunzelte der Unbekannte. „Erzähl mir lieber, warum ich dich nicht an deinem Geruch bemerkt habe.“, meinte Gajeel interessiert. Der Angesprochene schmunzelte „Weil ich mich nicht nur farblich meiner Umgebung anpasse, sondern auch vom Geruch her. Die perfekte Tarnung eben. Deswegen werde ich Camelion genannt.“   „Was für ein…..einfallsreicher Name….“, blinzelte Sanae. „Ist doch egal, was der Kerl für einen Namen hat. Letztlich wird dieser auf seinem Grabstein stehen - sollte er einen bekommen~.“, grinste Gajeel. Camelion stand gelassen vor ihm. Ein Lächeln zierte seine Lippen „Wie willst du etwas umbringen, wenn du keine Ahnung hast, wo es sich befindet?“ Mit diesen Worten, verschmolz er förmlich mit seiner Umgebung.   Sanae ließ ihren Blick unsicher schweifen, wobei sie unbewusst den Griff ihrer Hände, an dem Arm ihres Vaters, verstärkte. „Hey, vertraust du mir etwa nicht?“ Die Script – Magiern sah verwundert zu dem Älteren auf, welcher schmunzelnd – aus dem Augenwinkel – zu ihr blickte. Sie tauschten kurz Blicke aus, wonach ein Lächeln das Gesicht der Jüngeren schmückte. „Doch, natürlich.“   Nach diesen Worten seiner Tochter, grinste Gajeel zufrieden, legte einen Arm um ihre Taille und hob sie auf diese Weise hoch. „Wenn man nicht weis, wo sich etwas befindet, muss man einfach alles kurz und klein schlagen.“, schmunzelte er. Sanaes Lächeln wurde verunglückt. Ob sie vielleicht dieses Mal eine Erdbeertorte besorgen sollte? „Lass uns aber bitte nicht untergehen, Papa….“ „Wo denkst du hin? Das würde mir doch niemals in den Sinn kommen~.“ Die Jüngere schmunzelte. Na, sie wusste ja nicht recht~.   Danach begann ihr Vater, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen und preschte einfach auf alles ein - ohne Rücksicht auf Verluste. Doch immer darauf bedacht, dass ihr nichts passierte.   ~~   Levy schaffte es indessen, die Barriere zu brechen, woraufhin ihr Sohn anfing die Waffen zu zerstören. Allerdings störte die Magierin etwas…. Weshalb wurden diese Waffen, von solch einer schwachen Barriere geschützt, wenn sie doch so wichtig waren?   Die Redfox musterte die vermeintlichen Prototypen genauer. Sie nahm einen der noch Unversehrten in die Hände und musterte ihn von allen Seiten. Danach richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf die Zerstörten.   „Nobu, du kannst aufhören.“, begann sie und erhob sich wieder, da sie sich eben hinhockte. Ihr Sohn sah verwirrt zu ihr. „Diese Waffen sehen zwar wirklich nach etwas aus, sind aber vollkommen funktionslos. Als wären es alle samt Ausstellungsstücke oder Dummys.“ „Aber warum sollten man sie dann hier verstecken?“, verstand der Jüngere nicht recht. Seine Mutter wirkte ebenfalls ziemlich ratlos. „Ich weis es nicht und genau das bereitet mir Kopfschmerzen. Was soll das alles? Weshalb streuen sie diese Gerüchte und locken so viele verschiedene Gilden mit einem Auftrag her?“   Nobu ließ seinen Blick starr auf dem Haufen funktionsloser Waffen ruhen. „Sollten wir uns nicht eher fragen, wer Sie sind?“ Levy sah zu ihrem Sohn auf. Er hatte recht. Wer waren Sie überhaupt? Der junge Mann zuckte mit seinen Schultern „Wie dem auch sei, das erklärt zumindest, weshalb dieser Raum so unbewacht war.“ „Stimmt. Wir sollten deinen Vater und deine Schwester suchen gehen.“, meinte die Ältere. Ihr Sohn stimmte ihr stumm zu und sie machten sich kurzerhand auf den Weg.   ~~   Natsu und Misaki – welche immer noch von ihrem Vater getragen wurde – standen inzwischen einem komischen Kerl gegenüber. Das Vater – Tochter Gespann musterte diesen fraglich.   Allerdings änderte sich dies Schlagartig, als der Drachentöter feststellen musste, dass seine Tochter plötzlich aus seinen Armen verschwand und nun neben dem kuriosen Typen stand.   Natsus Blick wirkte verärgert und dennoch setzte er sein üblichen Grinsen auf. „In Ordnung, du willst also was von mir? Gern. Gibst du mir bitte vorher meine Tochter zurück?“ Der Angesprochene schmunzelte amüsiert. Er zog das Mädchen eng an sich, schlang einen Arm um ihre Taille und legte seine freie Hand an ihre Wange. Dabei ließ er seinen Kopf auf ihrer Schulter nieder. „Dein Daddy ist ganz schön von sich überzeugt, was?“   Misaki richtete ihre Augen auf den Kerl. Dieser erwiderte ihren Blick. „Tut mir leid, aber bei mir wirken deine Feuertricks nicht. Denn weist du, für gewöhnlich kontrolliere ich Andere, nicht umgekehrt. Das gilt auch für deine Magie, meine Hände oder Füße in Brand zu setzten. Deswegen nennt man mich Cocoon, weil meine Magie mich vor derartigen Angriffen schützt~. Zumal du, während du das tust, keine weitere Magie anwenden kannst, oder? Deswegen erlöschen die Flammen bei deinen Gegnern immer, wenn du aktiv werden willst.“   Die Angesprochene weitete ihre Augen etwas. Woher wusste er das? Sie hielt inne und dachte kurz nach, ehe sie verzweifelt lächelte. Darum ging es also eigentlich. „Na, hast du es verstanden? Schlaues Mädchen~.“, lächelte Cocoon, wich Natsus Schlag gekonnt aus und landete mit Misaki zusammen auf einer Anhöhe.   „Lass sie gehen!“, forderte der Salamander verärgert. „Na was denn, solch ein böser Blick? Gefällt mir.“, lächelte der Puppenspieler. „Du möchtest sie also wieder haben? Diesen Wunsch erfülle ich dir gerne.“, mit diesen Worten, hauchte er einen Kuss in die Halsbeuge der jungen Frau und knabberte etwas an dieser Stelle, was ihren Vater verärgert knurren ließ. Cocoon richtete seine stechend grünen Augen auf den Drachentöter. „Für gewöhnlich reicht eine Berührung von mir aus, aber deine Tochter ist hartnäckig. Also muss ich etwas offensiver werden~.“   Natsu wollte gerade verärgert fragen, was der Müll sollte, als sein Blick verwundert auf seiner Tochter lag, welche von ihrem Angreifer los gelassen wurde. Kurz darauf schnellte Misaki auf ihren Vater zu, weshalb dieser verwirrt auswich und endlich verstand, was all das sollte.   „Du feiger Mistkerl!“, meinte Natsu wütend und musste erneut seiner Tochter ausweichen. Der Angebrüllte beobachtete das Geschehen amüsiert. „Das ist nicht feige, sondern meine Magie. Allerdings macht es umso mehr Spaß, wenn meine Puppe und das Opfer so eine enge Bindung haben~.“   „Bezeichne meine Tochter gefälligst nicht als Puppe!“ Cocoon blinzelte, als Natsu Misaki zur Seite stieß und seinen Feueratem auf ihn losließ. Der Salamander betrachtete den Kerl verärgert. Bei dem schienen solche Angriffe wirklich nichts zu bringen. Er war vollkommen unversehrt. „Ich werde dir dein selbstgefälliges Grinsen noch aus dem Gesicht prügeln, verlass dich darauf!“   „Aber dazu müsstest du in meine Reichweite kommen.“, schmunzelte Cocoon. Natsu grinste „Ich werde mich von dir sicher nicht begrapschen oder abknutschen lassen. Entschuldige, aber ich bin glücklich verheiratet.“ Der Angesprochene betrachtete ihn kurz. „Vielleicht sollte ich deiner Frau und deinem Sohn auch noch einen Besuch abstatten? Ob sich deine Meinung dann vielleicht ändert, Natsu Dragneel?“   Eben Genannter wollte sauer etwas erwidern, wurde allerdings von seiner Tochter abgelenkt, wonach Cocoon verschwunden war. „Verdammter Dreck!“, fluchte Natsu und wandte sich Misaki zu, welche immer wieder auf ihn losging und sogar von ihrer Magie Gebrauch machte.   Es frustrierte den Drachentöter, nichts tun zu können. Aber er schwor sich, seine Kinder niemals zu verletzen. Nichtmal ein bisschen. Selbst dann nicht, wenn es mal notwendig wäre. Wie in diesem Fall. Er blieb plötzlich einfach stehen und wehrte die Feuerhände seiner Tochter ab, indem er sie mit den Seinen umschloss.   Anschließend sah er ruhig, mit seinen dunklen Augen, in die seiner Tochter. Jene versuchte sich natürlich zu befreien oder ihn zu treten. Anstatt dem auszuweichen, ließ er es zu und grinste ihr einfach entgegen. „Du hast den selben harten Tritt drauf, wie deine Mutter, wenn sie mal sauer auf mich ist.“, begann er. „Misaki, der komische Kerl ist weg. Du bist doch stärker als die Magie, von einem dahergelaufenen Möchtegern Puppenspieler.“   Natsu verzog sein Grinsen schmerzlich, als die Jüngere ihm ihr Knie - mit voller Wucht - in die Magenkuhle rammte. „Ja, ganz die Mutter.“   Somit musste er leider schmerzlich erkennen, dass dieser Cocoon wohl doch stärker war, wie er vermutete. Aber er würde seine Tochter schon dessen Kontrolle entreißen. Auch wenn er sich noch nicht sicher war, wie er das anstellen sollte.   05 ~ August X813 ---------------- Levy betrachtete das Chaos vor sich verwirrt. Zumal ihr Mann in der Mitte des Saales….oder was davon übrig blieb, wild um sich schlug. Dabei klemmte weiterhin Sanae unter seinem freien Arm. „Gajeel…. Was genau tust du da?“, obwohl sich die ehemalige McGarden nicht sicher war, ob sie die Antwort darauf wirklich hören wollte….   „Irgendwo ist hier ein komischer Kerl, der sich komplett seiner Umgebung anpassen kann! Den versuche ich zu treffen und so geht es am leichtesten!“, entgegnete der Ältere, woraufhin er fraglich zu seiner Frau sah, die verunglückt lächelte. „Was denn?“ „Du hast den ganzen Saal kurz und klein geschlagen…. Falls du es nicht bemerkt hast. Selbst die Wände sind weg und die Passagiere beobachten dich verunsichert…. Wer auch immer dieser Kerl ist, könnte schon sonst wo sein.“, meinte Levy seufzend.   Gajeel ließ seinen Blick schweifen und musste feststellen, dass sie recht hatte. Er war wohl zu sehr auf sein Tun fixiert, um das zu bemerken. Ein ‚Papa?‘ riss ihn aus seinen Gedanken, weshalb er zu Sanae herunter sah…. Sanae!? Er hatte völlig vergessen, dass er seine Tochter noch festhielt…. Jene lächelte „Schon gut, auch wenn du mich vergessen hast, hast du dennoch auf mich aufgepasst. Ich bin vollkommen unversehrt. Aber könntest du mich trotzdem herunter lassen?“   Ihr Vater nickte etwas und kam ihrer Bitte nach. Er setzte sie gerade auf ihre Füße, als seine Frau ein überraschtes Quietschen von sich gab. Sofort lagen seine Augen auf ihr, weshalb er sah, wie Levy sich verwirrt umblickte. Gajeel verengte seine Augen und grinste „Da steckst du also~. Böser Fehler meine Frau anzufassen!“   Das Redfox Familienoberhaupt rannte zu seiner Frau, ließ seinen Blick kurz schweifen, checkte nebenbei noch Levys Zustand und rannte weiter. „Zeig dich du Mistkerl! Ich werde dich eh finden und zu Kleinholz verarbeiten!“   Nobu trat wenig später an die Seite seiner Mutter und betrachtete sie fraglich, besonders da sie verzweifelt lächelte. „Sag mal Mama, warum ist Papa gerade fluchend Nichts nachgerannt?“ Nach dieser Frage bemerkte er erst, dass von dem großen Saal zuvor, nichts mehr übrig war, außer Schutt und Asche. „War das etwa Papa?“ Ein tiefer Seufzer seiner Mutter, zog seine Aufmerksamkeit auf diese. „Ich wünschte gerade, es wäre nicht so, aber ja…. Elsa wird uns umbringen, wenn sie das erfährt.“   „Ich glaube, ganz so schlimm wird es nicht. Immerhin war all das hier von Anfang an eine Finte, um Magier verschiedener Gilden anzulocken. Zumal es mir so vorkommt, als würde dieser Camelion einfach nur mit Papa spielen und ihn an der Nase herumführen wollen. Schließlich hätte er uns locker angreifen können, hat es aber nicht getan.“, stoppte Sanae bei den Beiden. „Möglich… Vielleicht hat dieser Kerl auch gar nichts mit all dem hier zu tun? Aber das würde immer noch nicht erklären, weshalb die ganzen Waffenfälschungen im untersten Geschoss versteckt waren.“, murmelte Levy. „Fälschungen?“, wiederholte ihre Tochter verwirrt. An Stelle ihrer Mutter, antwortete Nobu „Ja. Alle nichts weiter, als funktionslose Waffen.“   Sanaes Ausdruck wurde besorgt. Was hatte das zu bedeuten? Warum sollte jemand all diese Waffen herstellen, wenn sie letztlich nicht einsetzbar waren? Das ergab einfach keinen Sinn. Dabei fiel ihr ein, dass sich bis jetzt auch noch kein Verantwortlicher dieses Schiffes zu Wort meldete. Wo war der Kapitän oder die Angestellten des Dampfers? Diese sollten dieses Chaos doch eigentlich unterbinden, oder nicht?   Sanae blinzelte verlegen, als die die Hand ihres großen Bruders auf ihrem Kopf spürte. Sie sah zu diesem auf und erwiderte somit seinen Blick. Er hob schmunzelnd eine Augenbraue. „Du machst dir schon wieder zu viele, unnötige Gedanken. Wir wären nicht die Redfoxs, wenn uns so etwas einschüchtern würde. Wir finden schon heraus, was das hier soll.“ Die Angesprochene betrachtete ihn, wonach sich ein Lächeln auf ihre Lippen schlich. „Du hast recht, Nii – San!“   Levy belächelte ihre Kinder sanft. Nobu gab es zwar nicht offen zu, hatte aber immer ein Auge auf seine Geschwister.   „E – Entschuldigung? Ihr seid doch von der Gilde Fairy Tail, oder?“ Die Angesprochenen wandten sich zu der Person, welche hinter Sanae stand. Es war scheinbar ein Angestellter des Kreuzfahrtschiffes. „Ja, warum fragst du?“, stellte Levy eine Gegenfrage. „Wir sinken.“ …. „WAS!?“, kam es beinahe synchron von den Redfox. „Ja, der untere Teil des Schiffes läuft schon voller Wasser. Nicht mehr lange und wir werden anfangen schneller zu sinken.“, erklärte der junge Mann nervös. Er richtete seine Augen auf sie und fuhr fort „Könntet ihr versuchen das Loch zu schließen?“   Ohne zu Antworten, schnappte Levy sich die Hände ihrer Kinder und flitzte mit ihnen davon. Der Angestellte sah ihnen blinzelnd nach. „Ich denke, dass kann ich als ja auffassen?“   ~~   Lucy und Ryu standen zufrieden vor einem Haufen zusammengebundener Männer und Frauen. Ihnen war ebenfalls aufgefallen, dass diese nicht ganz bei sich wirkten, weshalb sie beschlossen sie vorerst aneinander zu fesseln.   Gerade als die Stellargeistmagierin erleichtert aufatmen wollte, bemerkte sie ihren Mann, welcher ihre Tochter über seine Schulter geworfen hatte. Gefesselt an Händen und Füßen, während sie wild zeterte. Er selbst übersät mit Kratzern und einem sichtlichen Schuhabdruck an der Wange.   „Papa, was ist passiert?“, blinzelte Ryu. Der Angesprochene stoppte bei ihnen und murrte „Irgend so ein Möchtegern, perverser, Puppenspieler hat Misaki unter seine Kontrolle gebracht und ich konnte diese bis jetzt noch nicht aufheben, also habe ich es erst mal so versucht.“ Nach seinen Worten, betrachtete er seine Frau genaustens von allen Seiten, was jene sichtlich in Verlegenheit brachte.   „Was ist denn?“, wollte Lucy unsicher wissen. „Hm~. Er scheint wohl doch nicht zu euch gegangen zu sein.“, stellte Natsu fest, während er immer noch seine Tochter – locker – auf seiner Schulter festhielt. Auch wenn sie versuchte sich aus seinem Griff zu winden. Dabei trat und schlug sie wie wild um sich, trotz gefesselter Hände und Füße. Auf seinen Rücken ließ der Salamander Misaki weiter einschlagen, ihre Beine hingegen hielt er lieber mit seiner freien Hand fest. Ein deutlicher Abdruck in seinem Gesicht genügte ihm.   Lucy musterte die Beiden. „….Moment! Soll das heißen, Misaki ist für deinen Zustand verantwortlich?!“ „Natürlich, was denkst du denn? Ich lass mich doch nicht von kontrollierten Menschen oder dahergelaufenen Puppenspielern so zurichten.“, klang Natsu etwas beleidigt. Was dachte sie denn von ihm? Doch ehe die Jüngere antworten konnte, kippte das Schiff steil in eine Richtung. Aus diesem Grund verlor Lucy ihr Gleichgewicht und kullerte abwärts. Gefolgt von ihrem Sohn, der versuchte sie zu fassen zu bekommen, um ihr irgendwie halt zu geben. Den gefesselten Leuten passierte nichts, da sie an Betonpfeiler gebunden waren. Natsu hingegen musste die Beine seiner Tochter wieder loslassen, um sich ebenfalls an einem Pfeiler festzuhalten. Er musterte seine Umgebung. Der Drachentöter konnte deutlich das Rauschen, im unteren Teil des Schiffes hören. Sie sanken also….. Er riss seine Augen auf „Moment, was!?“   „Salamander! Was hast du gemacht!?“, schlitterte Gajeel an ihnen vorbei. „Wieso denn ich!? Das ist doch bestimmt deine Schuld!“, entgegnete Natsu verärgert. „Bestimmt nicht! Ich habe zwar den Saal zerstört, dass hat aber nichts mit unserem sinken zu tun!“, meinte der Redfox, während er versuchte Lucy und Ryu zu helfen, indem er seinen Eisenarm in den Boden rammte und ihnen seine freie Hand entgegen streckte.   Der Angesprochene wollte erneut kontern, bekam aber die Knie seiner Tochter ins Gesicht und zu allem übel ging das Schiff noch mehr in Schräglage, weshalb sie so gut wie senkrecht standen und er nun nur noch halt mit seinem Arm hatte. Das Zetern seiner Tochter erleichterte diese Situation nicht unbedingt. „Misaki, jetzt reiß dich mal zusammen, wir haben jetzt keine Zeit für solche Sachen!“, leider stieß er weiterhin auf Granit. Wenigstens half Gajeel Lucy und Ryu, wodurch er sich darum gerade keine Sorgen machen musste.   „Was ist mit Levy und euren Kindern?“, wollte die Stellargeistmagierin besorgt wissen. Sie erkannte kurz einen Schimmer von Sorge in den Augen des Redfox, jedoch verschwand diese und stattdessen grinste er. „Nobu ist bei ihnen. Er wird sie beschützen.“   „Ich unterbreche euch ja nur ungern, aber wer beschützt bitte uns? Hier läuft alles voller Wasser.“, lächelte Ryu verunglückt. Sie hingen schließlich wesentlich tiefer, wie Natsu und Misaki. „Ich hoffe ihr könnt alle schwimmen.“, grinste Gajeel. „Du findest selbst in dieser Situation noch Grund zum Späße treiben, was?“, richtete Lucy einen vielsagenden Blick auf den Älteren. Sie wurde von jenem an der Taille festgehalten, während ihr Sohn sich an ihr festhielt.   Mit einem heftigen Ruck, sank das Schiff noch ein ganzes Stück tiefer und begann daraufhin schneller seinen Weg nach unten zu suchen. „Siehst du, alles deine Schuld!“, murrte Lucy. Das nannte man wohl schlechtes Karma. Allerdings verlangte ein Schrei ihrer Tochter, nach ihrer Aufmerksamkeit.   „Papa!? Was passiert hier!? Und warum bin ich gefesselt!?“ Der Angesprochene lächelte erleichtert und schielte zu ihr zurück „Da bist du ja endlich wieder.“ Misaki betrachtete ihn verwirrt, bis ihr wieder einfiel was passierte. War sie etwa für den Zustand ihres Vaters verantwortlich? Ihr Ausdruck wurde traurig „Entschuldige…“ „Schon gut. Aber dann kannst du dich ja jetzt selbst an mir festhalten.“, mit diesen Worten, verbrannte er die Fesseln seiner Tochter. Jene ließ sich daraufhin auf seinen Rücken rutschten und legte Arme und Beine fest um ihn.   Die anderen Drei beobachteten das Geschehen. „Warum ist die Kontrolle über Misaki plötzlich verschwunden?“, gab Ryu fraglich von sich. „Vielleicht zeitgebundene Magie?“, spekulierte seine Mutter. „Oder dem Kerl ist etwas zugestoßen?“, schmunzelte Gajeel und spürte erneut eindeutige Blicke auf sich. „Warum seht ihr mich immer so an?“ „Warum baust du andauernd auf das Schlimmste?“, entgegnete Lucy missmutig. „Weil eure Vermutungen immer so langweilig sind?“, meinte der Ältere. „Aber ist ja auch egal, denn gleich wird es sonst ziemlich nass!“ Nach diesen Worten, sagte Gajeel zu Ryu, er solle sich an seinem Eisenarm festhalten, was der Jüngere sofort tat.   „Ey, Salamander! Kümmer dich endlich selbst um deine Frau!“, Gajeel hatte den Satz gerade beendet, da warf er Lucy mit Schwung zu Natsu hoch, welcher sie gerade mit seinem freien Arm zu fassen bekam und an sich zog. Seine dunklen Augen, verärgert auf den Redfox gerichtet. Kurz darauf landete Ryu – dank Gajeels Hilfe - gekonnt auf dem Pfeiler, an dem seine Familie baumelte. Er erleichterte seinem Vater die Situation, indem er seine Schwester an sich nahm.   „Papa!“ Sofort richtete der Redfox seine Aufmerksamkeit nach oben, da von dort die liebliche Stimme seiner Tochter erklang. Erleichterung durchzog einen Moment sein Gesicht, als er neben ihr, auch Levy und Nobu sah. Sie waren zwar klitschnass – aber unversehrt. „Habe ich etwa die Badezeit verpasst?“, grinste er. Seine Frau hob belustigt eine Augenbraue „So etwas in der Art.“   Ein weiterer, heftiger Ruck, brachte das gesamte Schiff zum schwanken, weshalb die Dragneel Zwillinge sich fest aneinander klammerten und ihr Vater, ihre Mutter mehr an sich drückte. Allerdings verlor Sanae ihr Gleichgewicht, rutschte ab und ging in den freien Fall über. Levy rief besorgt nach ihr, konnte aber schnell erleichtert aufatmen.   Gajeel fing seine Tochter gekonnt auf und schmunzelte zu ihr herunter. „Wenn du mich so gerne umarmen willst, brauchst du es doch nur zu sagen~.“ Sanae blinzelte verdutzt, lachte etwas und schlang ihre Arme fester um den Nacken ihres Vaters. Kurz darauf stellten sie fest, dass das Wasser unter ihnen plötzlich gefroren war. Daher zog Gajeel seinen Arm aus dem Boden des Schiffes und glitt mit seiner Tochter zusammen, auf den gefrorenen Untergrund.   „Ah! Da seid ihr ja!“, lächelte Kyoko den Familien erleichtert zu, wobei sie über den kaputten Teil - der ehemaligen Decke - hervorlugte. „Kyoko!“, erwiderte Misaki ihr Lächeln. Die Fullbuster kletterte über die kaputten Splitter der Decke. „Papa und Tadashi sind auch hier. Wir haben uns sorgen um euch gemacht, nachdem was wir über solch komische Waffen gehört haben. Geht es euch denn gut?“   „Eh…ja…. Kyoko, wo ist dein Oberteil?“, lächelte Misaki verunglückt. Nobu sah indessen beschämt zur Seite, um den Blick auf die Eismagierin zu meiden. Jene sah verwundert an sich herunter und schaute sich suchend um. „Keinerlei Schamgefühl, diese Frau….“, murmelte Nobu verlegen.   …..   Nach einiger Zeit, schafften es die beiden Familien – mit den restlichen Passagieren - aus dem erstarrten Dampfer und folgten dem gefrorenen Pfad der Fullbusters, zu einem unversehrten Schiff. Dort angekommen, erklärten sie den anderen Dreien, was passierte.   Tadashi blinzelte, als er den deutlichen, roten Schuhabdruck in Natsus Gesicht sah. Der sollte von Misaki sein? „Nun schau doch nicht so überrascht…. Schlimm genug, dass dieser Cocoon mich so sehr kontrollieren konnte.“, gab Misaki, peinlich berührt, von sich. Sie fand es ja selbst nicht so berauschend, ihren Vater derartig zugerichtet zu haben. Auch wenn dieser es mit Humor nahm. Zumal er meinte, von Lucy schlimmeres gewohnt zu sein.   Als der Fernandez dann auch noch anfing etwas zu lachen, wurde das Rot auf Misakis Wangen nur noch tiefer. „Du bist mir Eine. Du hast ihm ja keine schlimmen Wunden zugefügt. Mach dir also keinen Kopf.“, schmunzelte Tadashi, nachdem er sich wieder beruhigt hatte.   „Aber trotzdem ist all das ziemlich merkwürdig, findet ihr nicht? Was hatte derjenige, der diesen ganzen Kram veranstaltet hat, jetzt davon?“, warf Gray ein. Ein nachdenkliches Schweigen umgab die Gruppe. Das war eine äußerst gute Frage, auf die sie nicht wirklich eine Antwort hatten. Was mochte hinter all dem stecken?   „Ich denke nicht, dass all das grundlos passiert ist. Sie werden die Gerüchte nicht umsonst in Umlauf gebracht haben. Ich denke mal, Mama wird den selben Gedanken haben und sich schon darum kümmern.“, verschränkte Tadashi locker seine Arme vor der Brust und betrachtete nachdenklich den Sonnenuntergang am Horizont. Er hatte ein ungutes Gefühl.   Misaki schielte besorgt zu ihm auf. Aus Erfahrung wusste sie, dass es kein gutes Zeichen war, wenn Tadashi ein ungutes Gefühl besaß und sie erkannte deutlich, dass dem momentan so war. Dies wiederum bereitete ihr Sorge. Misaki richtete ihre Aufmerksamkeit von dem Fernandez, auf ihren Vater, welcher sich gerade angeregt mit Gajeel unterhielt….oder vermutlich wieder eher diskutierte. Es tat ihr immer noch leid, Natsu angegriffen zu haben. Natürlich war sie selbst nicht direkt daran schuld, dennoch…. Sie hätte sich nicht kontrollieren lassen dürfen!   Als sie eine Hand auf ihrem Kopf spürte, blickte sie fragend zu dessen Besitzer auf. Ihr Bruder schmunzelte ihr warm entgegen. „Zerbreche dir deswegen nicht den Kopf. Wir müssen eben noch viel lernen und es ist sicher auch nicht gerade einfach, solch einer Kontrolle zu entgehen. Das wäre vermutlich jedem von uns so ergangen. Wenn Papa sagt, es ist okay, dann ist das auch so.“   Auf Misakis Wangen schlich sich ein ertappter Rotschimmer. Ryu durchschaute sie einfach jedes Mal. Egal wie sehr sie versuchte, sich etwas nicht anmerken zu lassen.   „Stimmt, hör auf deinen Bruder, Misaki. Euer Vater musste schon wesentlich schlimmeres von eurer Mutter ertragen.“, schmunzelte Gray belustigt, wofür er einen missmutigen Blick von Lucy erhaschte. „Mein Reden!“, lenkte Natsu trocken ein und bekam dafür einen tödlichen Blick, seiner Frau. Ließ sich davon allerdings überhaupt nicht aus der Ruhe bringen.   Lucy murrte etwas, seufzte anschließend und wandte sich an ihre Tochter, welcher sie ein Lächeln schenkte. „Glaub mir Misaki, so ein paar Kratzer stören deinen Vater nicht mal ansatzweise. In seinem Leben musste er schon wesentlich schlimmere Dinge durchmachen.“ Sie ging ein paar Schritte auf die Jüngere zu und strich ihr liebevoll über die Wange. „Aber er würde eher sterben, als euch Dreien jemals ein Haar zu krümmen. Aus welchen Gründen auch immer das nötig sein sollte. Also gib dir nicht selbst die Schuld, sondern lerne aus deinen Fehlern. So hat euer Vater das ständig gemacht.“   „Ja und genau deswegen habe ich mir ja so oft eine von eurer Mutter gefangen.“, stand Natsu plötzlich bei seiner Familie, weshalb Lucy extrem zusammen fuhr. Das wiederum brachte ihre Kinder zum Lachen. Die Stellargeistmagierin murrt verlegen und sah zu ihrem Mann auf „Das stimmt doch so gar nicht. Zumindest nicht direkt….“   Nobu beobachtete das Ganze, ehe er sich an seine Familie richtete „Man bin ich froh, dass ihr euch einigermaßen normal benehmt.“ „Du ziehst doch nicht wirklich in Erwägung, mich mit dem Salamander zu vergleichen?“, hob Gajeel skeptisch eine Augenbraue. Sein Sohn seufzte „Natürlich nicht, oder hast du mir nicht richtig zugehört? Ich dachte, du hast so gute Ohren?“ „Werd mal nicht frech, ich bin immer noch dein Vater.“ „Eben.“ „…..Was soll das denn heißen?“ „Na das, was ich sage. Es sind deine Gene. Also.“   Gajeel bekam einen leichten Rotschimmer, als seine Frau anfing zu lachen. „Wo er recht hat~.“, brachte Levy gerade so hervor. Sanae lächelte „Stimmt. Da hast du dir wohl deine eigene Grube gegraben, Papa.“ Der Angesprochene verschränkte trotzig und verlegen die Arme vor seiner Brust „Pah! Von wegen….“   Kyoko belächelte die Beiden Familien „Ich bin wirklich froh, dass es ihnen soweit gut geht.“ Gray sah aus dem Augenwinkel zu seiner Tochter hinunter, schloss seine Augen und schmunzelte „Die wird man nicht so schnell los.“ „Stimmt. Aber sag mal Papa, wenn es stimmt, was Levy und Nobu sagen, dann hieße das doch, dass mit dem Schiff, auch all die nutzlosen Waffen untergehen, nicht? Denkst du, jemand könnte das mit Absicht getan haben? Um irgendwelche Beweise zu vernichten?“, richtete die Fullbuster ihre eisblauen Augen, fraglich auf die Dunklen ihres Vaters.   Gray erwiderte den Blick seiner Tochter nachdenklich, ehe er seine Augen weitete und letztlich zu der Stelle am Meer blickte, wo sich bis vor kurzem noch das Kreuzfahrtschiff befand…..nun allerdings vollends untergegangen war. Er verengte seine Augen ernst. Ein Blick, der Kyoko nicht gefiel. Sie kannte ihn. Er verhieß nichts gutes. Scheinbar war an ihrer Theorie mehr dran, wie sie vermutet hatte.   „Entschuldige, dass ich es erst jetzt erwähnt habe.“, lächelte die junge Frau bedrückt. „Schon gut. Das hätte jedem von uns auffallen sollen.“, ließ Gray schmunzelnd seine Hände in den Hosentaschen verschwinden. Kurz darauf spürte er die Arme seiner Tochter, welche sich unsicher um den Seinen legten. Ihr Blick war unruhig auf die Wasseroberfläche gerichtet, welche inzwischen den ein oder anderen Stern widerspiegelte. „Denkst du, es wird etwas sehr schlimmes auf uns zukommen?“   Der Fullbuster dachte kurz über die Frage seiner Tochter nach. Ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen und er hob eine Augenbraue „Ich weis es nicht genau. Aber selbst wenn, sind wir immer noch Fairy Tail. Wir haben bis jetzt noch alles gemeistert, weil wir immer zusammen gehalten haben. Egal, was passiert ist.“ Kyoko richtete ihre Aufmerksamkeit von dem Wasser, auf ihren Vater, woraufhin sie begann zu lächeln und sich an seinen Arm schmiegte „Du hast recht!“ Gray schmunzelte daraufhin zufrieden.   ~~   „Ihr Idioten!“ Cocoon hockte beleidigt auf dem Boden, während Camelion an einer Wand lehnte. Jeder von ihnen besaß einen deutliche Beule auf dem Kopf.   „Musst du immer gleich so grob sein?“, murrte der Puppenspieler beleidigt. „Ein wenig Zärtlichkeit würde dir sicher gut tun und nicht alle Männer abschrecken.“ Nach diesen Worten, schluckte er scharf.   Zwei violette Augen durchbohrten ihn beinahe. „Ihr solltet einfach die Geschehnisse auf dem Schiff im Auge behalten und euch nicht mit den Mitgliedern von Fairy Tail anlegen! Was war an dieser Aufgabe so schwer zu verstehen!?“   „Es gab aber nicht viel zu sehen, also beruhige dich, Mirror. Wir wollten uns lediglich etwas die Langeweile vertreiben, da kamen diese Feen gerade recht. Meiner Ansicht nach war alles, was auf diesem Schiff passiert ist, eine Laune von jemandem, der unsere Zeit vergeuden wollte.“, erhob Camelion gelassen seine Stimme. Die Angesprochene sah zu ihm. „Das sehe ich anders und ich war nicht einmal da.“ Der Angesprochene richtete sein orangegelbes, sowie lilanes Auge auf die junge Frau. „Wie meinst du das?“   Cocoon seufzte, richtete sich auf und klopfte seine Klamotten ab „Ist es dir etwa nicht aufgefallen?“ Der Jüngere betrachtete ihn fragend „Nein, was denn?“ Der Puppenspieler richtete seine stechend grünen Augen starr auf seinen Gegenüber „All das war zu aufwändig, als dass es hätte aus purer Langeweile passieren sollen. Da steckt mehr dahinter. Definitiv. Und hätte ich diesen Natsu Dragneel nicht mit seiner Tochter abgelenkt, wäre ihm vermutlich der Kerl aufgefallen, der dafür gesorgt hat, dass das Kreuzfahrtschiff unter gegangen ist.“   Camelion hob fraglich eine Augenbraue „Weshalb wolltest du denn nicht, dass er ihn bemerkt?“ „Um dem näher zu kommen, was hinter all dem steckt. Ich befürchte beinahe, dass da eine ziemlich große Sachen im Gange ist und es gerade erst beginnt.“, entgegnete Cocoon.   Mirror sah zu den Beiden. „Er hat recht. Hätte der Feuer – Drachentöter diesen Typen bemerkt, wäre dieser nicht lange am Leben geblieben und alle Spuren wären im Sand verlaufen.“ Nachdem sie das sagte, seufzte sie etwas. „In Ordnung. Dann werde ich mir diese Feen mal genauer ansehen. Cocoon, du gehst zu den Anderen zurück und berichtest. Camelion, du begleitest mich.“   „Geht klar.“ „Wenn es dein muss~. Ich würde ja viel lieber noch einmal die süße Tochter von dem Salamander -.“ „Cocoon!“ „Ist ja gut….. Wie du wünscht, Meisterin.“ 06 ~ August X813 | Spiegelchaos | --------------------------------- Ein paar Tage nach dem Vorfall mit dem Kreuzfahrtschiff, waren die Mitglieder von Fairy Tail immer noch nicht schlauer.   Bei ihren Befragungen, konnte Elsa auch nichts genaueres heraus finden. Die Spur, zu den Ursprüngen dieser Gerüchte, verliefen im Sand. Also blieb ihnen erst einmal nichts weiteres übrig, als es darauf beruhen zu lassen und Augen, sowie Ohren offen zu halten.   Lucy war derweil dabei, dass übliche Chaos im Hause der Familie Dragneel, zu beseitigen. Haruto freute sich so sehr endlich wieder bei ihnen zu sein, dass er unbedingt mit allen auf einmal spielen wollte. Und das schon seit drei Tagen…. Als würde der Kleine auf diese Weise versuchen, sie davon abzuhalten, ihn noch einmal mit ‚Tante Mira‘ allein zu lassen.   Momentan war Haruto bei Hayate zum Spielen, weshalb die Stellargeistmagierin Zeit hatte, Ordnung zu schaffen. Auch wenn sie bezweifelte, dass das einen wirklichen Sinn hatte. Immerhin war Natsu keinen Deut besser, wie sein jüngster Sohn.   Lucy schmunzelte und ließ sich auf die Couch sinken, als sie ein paar alte Fotoalben in die Hände bekam. Scheinbar hatte Natsu sie sich zusammen mit Haruto angesehen. Sie selbst zögerte nicht lang und schlug eines der Alben auf. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. Es war damals zwar eine Überraschung, dass Natsu und sie Zwillinge bekamen, aber als sie dieses Glänzen in seinen Augen sah – was voller Vorfreude war - schlug ihr Herz schlagartig höher und sie verliebte sich erneut in ihren Mann.   Man konnte Natsu zwar vieles nachsagen, aber nicht dass er ein schlechter Vater war. Natürlich hatten sie zu Anfang ein paar Schwierigkeiten, wuchsen aber an ihren neuen Aufgaben und der Verantwortung. Ein leichtes Lachen trat über Lucys Lippen. Das Chaos blieb da selbstverständlich nicht aus. Trotz dessen hütete Natsu ihre Kinder immer wie einen Schatz. Er war sogar damals derjenige, der die Nacht über bei ihnen blieb, wenn sie mal krank wurden. Dafür schlief er dann Tagsüber, wo sie sich dann um ihre Kinder kümmerte.   Lucy seufzte nostalgisch. ‚Die Kleinen‘ wurden einfach viel zu schnell groß. Erneut trat ein Lacher über ihre Lippen. Sie würde wohl niemals die Blicke von Natsu und Gajeel vergessen, als die Beiden erfuhren, dass sie und Levy noch einmal schwanger waren – dazu beinahe zeitgleich. Haruto hätte damals etwas später zur Welt kommen sollen, entschied sich aber, dass er Hayate Gesellschaft leisten wollte. Das war vielleicht ein Aufruhr, als Levy und sie gleichzeitig Wehen bekamen. Ganz zu schweigen davon, dass Natsu und Gajeel wieder ausfochten, wessen Sohn zuerst kommen würde….   „Sie können es eben einfach nicht lassen.“, schmunzelte Lucy, schloss das Album und brachte es - zusammen mit den Anderen - an ihren Platz zurück. Sie ließ gerade ihre Hand sinken, da stürmte Natsu ins Haus.   „Lucy!? Warum hast du mich gerade einfach geschlagen und verschwindest dann plötzlich!?“, beschwerte er sich lauthals und entdecke sie im Wohnzimmer. Die Stellargeistmagierin blinzelte verdutzt „Geschlagen? Aber ich war doch die ganze Zeit hier und habe aufgeräumt.“ „Von wegen! Ich erkenne ja wohl meine Frau, wenn ich sie sehe!“, rieb der Drachentöter sich demonstrativ die betroffene Wange.   Nun wurde es der Angesprochenen zu bunt „Ach ja? Dann wüsstest du, dass ich das nicht wahr! Ich bin hier gewesen!“ „Das ist aber nicht möglich! Immerhin bin ich nicht blind!“ „Und wie hätte ich bitte vor dir hier sein sollen!?“ „Was weis ich?!“ „Siehst du! Was regst du dich eigentlich so auf?“ „Warum ich mich aufrege? Das solltest du ja wohl am besten wissen! Schließlich hast du mich vor allen – einfach so – böse beleidigt, dich über mich lustig gemacht und danach geschlagen!“   Lucy wollte gerade zum Konter ansetzen, schloss ihren Mund aber wieder. Theoretisch stritten sie gerade wegen nichts. Immerhin war sie ja wirklich unschuldig. Daher ging sie auf ihren Mann zu, stoppte vor ihm und sah in seine Augen. „Hat sie nach mir gerochen?“ Natsu wollte gerade erneut loslegen, hielt aber inne. Er beugte sich zu Lucy herunter und stoppte mit seinem Gesicht kurz vor ihrer Halsbeuge.   Als er sich aufrichtete, legte er verlegen eine Hand in den Nacken. „Nein. Das scheine ich durch den Ärger nicht wirklich realisiert zu haben.“ Zumal sie auch noch ein Parfüm trug, dass er ihr selbst mal geschenkt hatte. Lucy lächelte zufrieden „Siehst du. Aber dennoch merkwürdig. Weshalb sollte jemand – der aussieht wie ich – durch die Gegend laufen und andere beleidigen und schlagen?“ Nachdem sie über ihre eigenen Worte nachdachte, seufzte sie tief. „Wir sollten zur Gilde gehen. Irgendwie habe ich das ungute Gefühl, dass es nicht nur mit mir zu tun hat.“   Natsu sah zu ihr herunter, nahm sie letztlich einfach auf seine Arme und verließ mit ihr zusammen das Haus. Seine Frau murrte verlegen „Ich kann auch alleine laufen!“ „Ich weis, aber so geht es schneller.“, grinste er.   ….   Lucy betrachtete das Chaos vor sich, mit einem nüchternen Blick. Ihr Mann hing indessen schon wieder mitten im Geschehen.   Sie wich gekonnt einem fliegenden Stuhl aus und gesellte sich zu Mira, welche – wie immer – hinter der Theke stand und gelassen Gläser polierte. Ein kleines Bäuchlein ließ ihren heranwachsenden Nachwuchs erahnen.   Lucy setzte sich auf einen der heilen Barhocker und stützte ihren Kopf auf ihre Hand. „Will ich es wissen?“ „Kommt darauf an, was du meinst?“, lächelte Mirajane, während ein Stuhlbein knapp an ihrem Kopf vorbei flog und man Laxus verärgert aus der Masse brüllen hörte. Die werdende Mutter stellte das glänzende Glas auf die Theke und betrachtete das chaotische Treiben. „Wenn du von kuriosen Doppelgängern sprichst, die so schnell auftauchen, wie sie verschwunden sind, könntest du richtig liegen.“ „Also doch.“, seufzte die Dragneel tief. „Aber wenn ihr das wisst, warum ist dann hier trotzdem das Chaos ausgebrochen?“   Mira betrachtete ihre langjährige Freundin verdutzt „Na weil wir Fairy Tail sind, was denn sonst? Außerdem ist Elsa gerade außer Haus. Diese Gelegenheit müssen unsere Chaoten natürlich nutzen.“ Die Angesprochene wollte gerade etwas erwidern, als sie durch ein Tischbein von ihrem Hocker gerissen wurde. „Ach du Schreck, Lucy! Geht es dir gut?“, linste Mirajane besorgt über die Theke. Ein verunglücktes Lächeln umspielte ihre Lippen, immerhin war ihr nicht entgangen, von wem, dieses Tischbein kam. Wenn auch vielleicht nicht beabsichtigt…   Die Stellargeistmagierin erhob sich und schien vor Wut zu kochen „Natsu Dragneel! Pass gefälligst auf, wo du was hin donnerst!“ Eben Genannter sah unschuldig zu der Jüngeren, welche zornig auf ihn zuging. Das Mitglied neben ihm, nahm etwas Abstand. „Man, ich glaube deine Frau ist echt stinksauer….“   „Jup und wie.“, stand Natsu gelassen neben dem Kerl, welcher in verdattert ansah. „Das juckt dich echt nicht, oder?“ „Nope.“ Während der Kerl die Flucht ergriff, stellte der Drachentöter sich schon auf eine ordentliche Standpauke ein. Allerdings bemerkte er den irritierten Blick seiner Frau und folgte diesem mit seinem. Er blinzelte. Sah er jetzt schon doppelt?   Da stand doch eindeutig seine tomatenrote, panische Tochter, welche sich selbst? dabei beobachtete, wie sie Tadashi extrem auf die Pelle rückte. Dieser wiederum schien sichtlich überfordert zu sein.   Sofort eilte Lucy zu Misaki, welche verzweifelt zu ihr aufsah. „Mama! Was ist hier nur los? Was macht dieses Mädchen da, was so aussieht wie ich?“ „Sie rückt Tadashi auf die Pelle.“, meinte Natsu trocken, welcher plötzlich auf Misakis anderer Seite stand. „Was du nicht sagst!?“, gab die Jüngere hoch verlegen von sich. Es gefiel ihr gar nicht, das mit ansehen zu müssen. Zumal Tadashi wohl auch nicht wusste, was er tun sollte und immer mehr in die Ecke gedrängt wurde.   Natsu zögerte nicht lang, ging auf das Treiben zu und beendete es, indem er die Doppelgängerin seiner Tochter am Kragen zurück zog. „Lass das.“ Während Tadashi erleichtert aufatmete – da er nicht wusste, wie lange sein Herz das noch mit gemacht hätte – warf das Misaki Double einen missmutigen Blick auf den Salamander. „Man. Wo es gerade anfing spannend zu werden.“ Natsu hob fraglich eine Augenbraue „Kannst du so etwas bitte nicht mit dem Aussehen meiner Tochter veranstalten? Du warst es doch auch, die mich vorhin – in Gestalt meiner Frau – geschlagen hat, nicht wahr?“   Die Angesprochene betrachtete ihn kurz, ehe ein siegreiches Lächeln ihre Lippen zierte. „Und du bist mir – wie alle Anderen davor – richtig schön auf den Leim gegangen. Ich hätte es nicht erwartet, aber ihr scheint euch alle doch weniger zu kennen, wie ich dachte. Ich meine, wenn du sogar glaubst, dass deine Frau dich aus dem nichts heraus einfach schlägt und beleidigt. Was besitzt ihr dann für eine Beziehung?“ Die junge Frau zuckte kurz etwas zusammen, als sie den plötzlich ziemlich kühlen Blick des Älteren bemerkte. Auch sein Griff an ihrem Kragen verstärkte sich.   „Wer bist du und was willst du?“ Misaki sah besorgt zu ihrem Vater. Er wirkte wirklich verärgert. So hatte sie ihn bisher selten gesehen. Inzwischen beruhigte sich das Chaos und auch die Anderen blickten zu dem Salamander und der Doppelgängerin. Jene schmunzelte überlegen. „Ich wollte euch ein wenig testen. Ob ihr es merken würdet, wenn ich die Gestalt eurer Lieben annehme~. Ihr seid beinahe alle durchgefallen. Die Einzigen, denen ich nichts vormachen konnte, waren alle Fernandez, sowie Levy, Mira und Juvia….bei ihr war es schon beinahe unheimlich, wie schnell sie mich durchschaut hat. Aber der Rest ist glatt durchgefallen. Wie man an dem Chaos hier gut erkennen kann.“   Natsu zog die Unbekannte näher an sich heran. Es gefiel ihm gar nicht, dass sie wie seine Tochter aussah. Aber darüber musste er gerade hinweg sehen. „Und was bringt dir all das jetzt?“ „Nicht besonders viel. Aber es zeigt, wie einfach man euch alle auf diese Weise manipulieren könnte. Denkt einfach mal darüber nach, was wirklich böse Menschen, mit diesem Wissen anfangen könnten. Immerhin seid ihr Fairy Tail. So sehr wie ihr geliebt werdet, so sehr werdet ihr auch gehasst.“   Der Dragneel betrachtete sie fraglich und nahm wieder etwas Abstand. Er glaubte es zwar selbst kaum, aber er fragte sich gerade, ob diese Person sie eventuell tatsächlich einfach nur auf diese Schwachstelle aufmerksam machen wollte? Wenn auch ziemlich rabiat….   „Wo ist dieser Kerl!?“ Schlagartig richtete sich die gesamte Aufmerksamkeit von Natsu – auf Gajeel, welcher gerade im Eingang der Gilde stoppte. Er ließ seinen Blick schweifen „Wie jetzt? Habt ihr die Gilde schon wieder ohne mich ins Chaos gestürzt?“ „Bist du nicht eigentlich wegen etwas anderem gekommen?“, hob Gray eine Augenbraue. „...Stimmt! Wo ist er!? Niemand beobachtet meine Frau dabei, wie sie sich umzieht und kommt ungeschoren davon!“, gab der Redfox verärgert von sich.   „Von wem sprichst du denn?“, betrachtete Mira Gajeel fragend. „Na von diesem Camelion!“, entgegnete der Angesprochene merklich gereizt. „Hey, fahr meine Frau nicht so an.“, stoppte Laxus bei Mirajane an der Theke. Der Angesprochene gab ein abwertendes Geräusch von sich und ließ erneut seinen Blick schweifen.   „Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass er hier sein würde?“, wollte Lucy wissen. „Weil er es verkündet hat, ehe er wieder verschwunden ist.“, meinte Gajeel, während er grob die Gilde durchforstete.   „Du bist wirklich verdammt leicht reizbar~.“, schmunzelte Camelion, während er auf dem Geländer des zweiten Stocks stand und seitlich an einen Pfeiler lehnte. „Du Verdammter….“, zischte Gajeel und wollte zu ihm stürmen, als er im Augenwinkel bemerkte, wie sich bei Natsu etwas tat. Jener sah verwundert zu der Hand, an welcher er die Unbekannte bis eben noch am Kragen packte. Wann war sie verschwunden?   Kurz darauf tauchte neben Camelion eine junge Frau auf. Sie hatte lange und glatte, blaugraue Haare. Ihre violetten Augen stachen daher ziemlich hervor. „Da hast du dich also herum getrieben. Hatte ich nicht gesagt, du sollst in der Nähe bleiben?“, schielte Mirror vielsagend zu ihrem Nebenmann. Dieser allerdings schmunzelte gelassen. „Dann drück dich das nächste mal konkreter aus~.“   Die junge Frau seufzte und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Feen – einen Stockwerk tiefer – welche sie fragwürdig musterten. „Es freut mich, euch alle samt kennen zu lernen, Fairy Tail. Ich bin Mirror, die Meisterin der Gilde Chaos Moon.“   Ein verwirrtes Raunen durchzog den Saal. Keiner von ihnen hatte jemals von dieser Gilde gehört. „Schön für dich. Und was bezweckst du jetzt mit all dem?“, erhob Natsu seine Stimme. Kurz nach diesen Worten, spürte er einen durchbohrenden Blick auf sich. Einen, den er genau kannte, weshalb es ihm kalt den Rücken hinunter lief und er unsicher zum Eingang der Gilde blickte. „Ich bin dieses mal wirklich unschuldig….“, lächelte der Salamander verunglückt.   Elsa standen die Haare förmlich zu Berge, als sie den Zustand der Gilde sah. Jedoch fasste sie sich wieder und betrat das Chaos. „Für diesen Saustall werde ich euch später zur Rechenschaft ziehen. Alle samt.“ Gajeel wollte gerade Einspruch erheben, da er ja – leider –nichts getan hatte, allerdings verkniff er sich diesen und schluckte ihn schwer herunter. Titania funkelte ihm förmlich entgegen. „Wolltest du etwas sagen?“ „Eh….nein….“   Anschließend stoppte Elsa in der Mitte des Saals und blickte zu den Unruhestiftern auf. „Chaos Moon sagst du? Sprechen wir hier von der dunklen Gilde, welche zwar Gesetze ignoriert, aber für die Unschuldigen einsteht?“ Die Mitglieder Fairy Tails betrachteten ihre Meisterin verwirrt.   „Was soll das bitte für eine komische dunkle Gilde sein?“, lenkte Gray ein. „Das ist nur das, was ich gehört habe. Zumal es ziemlich schwer ist, diese kleine Gilde zu fassen zu kriegen. Sie sollen aus sechs Mitgliedern bestehen. Arbeiten im Schatten und beschützen die Unschuldigen. Gehören aber zu den dunklen Gilden, weil sie die Gesetze missachten und ihre Methoden ziemlich fragwürdig sein sollen.“, erläuterte Elsa, ehe sie wieder zu den Mitgliedern - jener Gilde, aufblickte.   Mirror schmunzelte „Welch eine ehre, dass die Titania so viel von uns gehört hat. Andererseits bedeutet das, dass wir wieder achtsamer werden müssen.“ Elsa erwiderte ihren Blick starr „Was wollt ihr? Ihr seid doch sicher nicht grundlos hier?“ Die Spiegelmagierin lächelte „Stimmt. Wie ihr vermutlich mitbekommen habt, waren zwei meiner Leute ebenfalls auf dem Schiff. Ich wollte euch nur wissen lassen, dass wir einer Spur nachgehen werden.“   Die Blicke der Meisterinnen ruhten eine Weile aufeinander. „Aus welchem Grund solltet ihr uns das sagen? Was bezweckt ihr damit?“ Mirror neigte ihren Kopf etwas zur Seite und behielt ihr Lächeln bei „Vielleicht hat es einen Grund, vielleicht auch nicht. Aber seid euch gewiss, dass das nicht unser letztes Treffen gewesen sein wird~.“   Elsa wollte noch etwas nachhaken, doch in dem Augenblick verschwanden die Chaos Moon - Mitglieder vor ihren Augen, da Camelion eine Hand auf Mirrors Schulter legte und sie sich gemeinsam der Umgebung anpassten. „Er kann das also auch mit Anderen machen.“, grummelte Gajeel.   Anschließend lagen alle Blicke auf der Gildenmeisterin, welche nachdenklich drein blickte. Sie richtete ihre Augen auf Natsu, der ihren Blick fragend erwiderte. „Hat diese Mirror irgendetwas zu euch gesagt?“ Der Angesprochene fragte sich, was sie wohl genau meinte. Schließlich sagte diese Frau viel. Vor allem Dinge, die ihm nicht gefielen.   Da nichts von ihrem Mann kam, meldete Lucy sich zu Worte. „Sie sagte etwas in der Hinsicht, dass wir leicht manipulierbar wären, da wir nicht all zu genau auf unsere Mitmenschen achten würden. Und das wirklich böse Leute sich das zu nutzen machen könnten.“ Elsa hielt kurz inne, ehe sie ihren Blick schweifen ließ. „Das war eine Warnung. Ich weis nicht warum, aber sie scheinen mehr zu wissen wie wir. Das heißt, wir werden jetzt für derartige Fälle vorsorgen“   „Aber weshalb sollte diese komische Gilde uns helfen?“, lenkte Gray ein. „Ich weis es nicht. Dennoch habe ich das Gefühl, dass sie uns auf diese Weise vor etwas warnen wollen, das in naher Zukunft passieren könnte. Ich denke, Mirror wollte uns zeigen, wie einfach wir durch unsere Mitmenschen beeinflussbar sind, weil wir uns nichts böses bei Leuten denken würden, die aussehen wie unsere Gildenmitglieder. Durch diese Tatsache werden wir unachtsam.“, entgegnete Titania.   Alle um sie herum begannen zu schweigen. Dass es stimmte, konnte keiner von ihnen leugnen. Schließlich wurde all das deutlich bewiesen.   Natsus Gesicht zierte sein übliches Grinsen „Dann sorgen wir eben dafür, dass so etwas nicht noch einmal passiert!“ Seine Kameraden sahen zu ihm und begannen fröhlich zuzustimmen. Jedoch verschwand diese gute Laune schlagartig, als sie eine unangenehme Aura, in der Mitte des Saals wahrnahmen. Sie schluckten schwer und richteten ihre Blicke zu dessen Ursprung.   „Bevor ihr hier irgendetwas tut, räumt ihr auf. Alle! Wehe die Gilde sieht später nicht wieder aus wie neu!“, mit diesen Worten, stampfte Elsa verärgert in die Richtung ihres Büros. Die knallende Tür, ließ die Zurückgelassenen zusammen zucken, ehe sie sich reumütig daran machten, alles wieder in Ordnung zu bringen.   Auch Gajeel, der ja tatsächlich nichts mit all dem zu tun hatte. Allerdings war er nicht erpicht darauf, den Zorn Titanias auf sich zu ziehen. Also nahm er es grummelnd hin. Dieses Mal. 07 ~ September X813 | Von Gruselhäusern und unheimlichen Auftraggebern | ------------------------------------------------------------------------ Misaki schluckte schwer und betrachtete das Gebäude vor sich. Gerade bezweifelte sie stark, dass all das eine gute Idee gewesen war. Ihr Vater stand gelassen neben ihr. „Ich weis nicht, wo dein Problem liegt? Das Gebäude wirkt zwar wie eine alte und zerfallene Villa, aber wenn unser Auftraggeber dort lebt, was sollen wir machen?“   Kyoko blinzelte „Papa….kann es sein, dass Misaki gerade noch blasser geworden ist?“ Der Angesprochene seufzte schmunzelnd „Möglich. Wenn ein gewisser Salamander auch nicht seine Klappe halten kann?“ Natsu schielte mürrisch zu dem Eismagier „Was denn?“ „Du hast deiner Tochter Angst gemacht, Idiot.“ „Ich habe doch gar nichts getan!“ „Irgendwie schon, aber lassen wir das. Nobu haben deine Worte auch nicht sonderlich gefallen.“, deutete Gray mit seinem Kinn, auf eben Genannten.   Der Redfox stand wie angewurzelt da und stellte sich vermutlich momentan die selben Fragen, wie Misaki. Der unheimliche, dichte und dunkle Wald um sie herum machte all das nicht unbedingt angenehmer. Allerdings schoss Nobu schlagartig wieder Farbe ins Gesicht, als Kyoko besorgt zu ihm aufsah und dabei unmittelbar vor ihm stand. Sein Herz machte einen großen Satz und er hatte kurz das Gefühl, es würde ihm jeden Augenblick aus der Brust springen.   „Geht es, Nobu?“, kam es besorgt über die Lippen der jungen Frau. Der Angesprochene wich ihrem Blick gekonnt aus und richtete sein Gesicht verlegen zur Seite. „Geht schon….“   Gray betrachtete die Beiden schmunzelnd. Anschließend richtete er sich an Tadashi, welcher neben ihm stand und das halb zerfallende Gebäude, mit seinen braunen Augen fixierte. „Was denkst du?“, wollte er von dem Jüngeren wissen. „Ich weis noch nicht recht. Aber ich schätze, für diesen Auftrag hätten wir Misaki und Nobu zu Hause lassen sollen.“, lächelte der Fernandez verunglückt.   Zumal es eh eher ein Zufall war, dass ausgerechnet diese Sechs sich für einen Auftrag zusammen schlossen. Aber alle Anderen waren irgendwie verhindert.   Gajeel war zusammen mit Sanae, Juvia und Sota unterwegs.   Laxus nahm Lucy, Wendy und Levy mit auf eine Mission, weil die Fähigkeiten der Beiden benötigt wurden.   Ryu musste aus diesem Grund Haruto und Hayate hüten. Außerdem kam er erst von einem Auftrag mit Gerard wieder, weshalb er sich ausruhen wollte. Da passte ihm das Kinder hüten ganz gut…..auch wenn das vielleicht nicht unbedingt zu den erholsamsten Aktivitäten zählte.   So blieben nur noch die sechs Anwesenden übrig. Und es wurde in diesem Auftrag ausdrücklich nach dieser Menge guter Magier verlangt. In dem Zusammenhang mit der ganzen Umgebung und Atmosphäre, wirkte diese Summe noch etwas unheimlicher.   Als die Eine, der beiden Flügeltüren der Villa, knarrend und quietschend – zudem wie von Geisterhand und von allein – aufging, kreischte Misaki verängstigt und klammerte sich an das Nächste, was in ihrer Nähe war. Natsu betrachtete seine Tochter vielsagend aus dem Augenwinkel „Was soll mir das jetzt bitte mitteilen?“ Die Angesprochene blinzelte, ehe ihr auffiel, dass sie Tadashi – wörtlich – in die Arme gesprungen war. Sofort stieg ihr die Röte ins Gesicht und ihr Puls erhöhte sich prompt. Wie peinlich!   Der Fernandez beschmunzelte die Jüngere amüsiert, während sich sein einer Arm unter ihrem Rücken und der Andere unter ihren Beinen befand. „Papa, versteh das jetzt nicht falsch….das war irgendwie...ein Reflex?“, lächelte Misaki verunglückt. Der Angesprochene murrte trotzig und Tadashi lachte etwas, wodurch er die volle Aufmerksamkeit der Dragneel bekam. „Dir ist schon bewusst, dass wir in einer Welt voller Magie leben und sich eine Tür schon mal von selbst öffnen kann?“   Nun wurde Misaki nur noch röter. „Natürlich weis ich das! Aber….in den gruseligen Geschichten von Mira passierte so etwas auch ständig, bevor irgendetwas schlimmes passierte…“ Tadashi lächelte etwas. War es merkwürdig, dass er ihren momentanen Gesichtsausdruck irgendwie niedlich fand? Trotzig, verlegen und mürrisch zugleich.   Nobu erging es derweil nicht anders. Er hatte vor lauter Schreck, Kyoko aus Reflex zu sich gezogen, bemerkte dies aber schneller als Misaki und drückte die Jüngere verlegen von sich. Danach räusperte er sich, mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen, mied ihren Blick und versuchte sich irgendwie heraus zu reden. Dies brachte die Eismagierin aber eher zum lachen – immerhin kannte sie den Älteren nun schon lange genug.   Gray verschränkte locker seine Arme vor der Brust und schmunzelte. „Na, da haben wir ja die Richtigen für diesen Auftrag dabei.“ Natsu gesellte sich zu ihm „Scheint so. Ich dachte, Misakis Ängste vor dunklen Orten und gruseligen Dingen verwächst sich mit den Jahren. Da habe ich mich wohl getäuscht~.“ „Wäre ja nichts neues. Aber manche Dinge ändern sich eben nicht. Sota rennt auch immer noch nervös davon, wenn er ein Krabbeltier erblickt.“, gab der Fullbuster heiter von sich. Wegen seines ersten Satzes, erhielt er einen missmutigen Blick Natsus.   „Ihr müsst Fairy Tail sein.“, ertönte eine heißer wirkende, raue, ältere Stimme vor der Gruppe.   Sofort stellten sich erneut alle Nackenhaare bei Misaki hoch und sie schlang ihre Arme wieder fester um Tadashis Nacken. Zumal der Mann, wirklich gruselig aussah. Beinahe weiße Haut, ein eingefallenes, faltiges Gesicht. Dazu schneeweiße Haare und sehr kleine, schmale Augen. Er trug einen pechschwarzen Anzug und seine Finger waren knochig und schmal. Zudem hatte er eine gebückte Haltung.   „Der Tod!“, schrie Misaki nervös und klammerte sich noch enger an Tadashi, in sofern das noch möglich war. Der junge Mann ließ es schmunzelnd über sich ergehen. In der Hinsicht war sie wirklich ein kleiner Hasenfuß.   Nobu hingegen versuchte sich dieses Mal am Riemen zu reißen. Trotz dessen stand er stocksteif dort und rührte sich keinen Millimeter. Misakis Nervosität schien auf ihn überzugehen.   Der alte Mann hingegen sah aus, als würde er etwas Lächeln. „Junge Dame, es tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich mag zwar sehr alt sein, doch nicht tot. Ich wandle sehr wohl noch unter den Lebenden.“ Misaki betrachtete ihn ertappt, woraufhin ein Rotschimmer ihr Gesicht zierte. „Verzeihung….“ Ihr augenscheinlicher Auftraggeber lachte heißer „Entschuldige dich lieber nicht bei mir, sondern bei dem jungen Mann, den du fast zerdrückst.“   Nach diesen Worten, stieg die Röte in dem Gesicht der Feuermagierin. Sie zog ihre Arme beschämt zurück „Er hat recht, entschuldige Tadashi….“ „Schon gut, aber soll ich dich vielleicht gleich auf dem Arm behalten?“, schmunzelte er frech. Das Herz der Jüngeren schlug sofort wieder höher und sie bat hoch verlegen darum, herunter gelassen zu werden. Dem kam der junge Mann ohne weiteres nach und setzte sie sanft auf dem Boden ab. Danach ging Misaki die paar Schritte zu ihrem Vater und griff nervös nach dessen Arm.   Natsu blickte kurz zu seiner Tochter, welche unruhig zu ihm aufsah und dichter zu ihm ging. Er schmunzelte. Eines der Dinge, die sich in all den Jahren nicht veränderte. Wenn sie Angst hatte, kam sie letztlich immer zu ihm. Wie oft wachte er mitten in der Nacht auf, weil sich ein kleines Mädchen auf seinen Bauch gelegt hatte? Irgendwann hörte er auf zu zählen.   Tadashi stoppte ebenfalls bei ihnen und musterte den alten Mann genaustens. Dieser lächelte ihnen weiter freundlich entgegen. „Ihr seid schon eine amüsante Truppe. Wie man es von Fairy Tail nicht anders erwartet. Es freut mich, dass ihr meiner Bitte so schnell folge leisten konntet.“, begann der Älteste. „Um was geht es denn genau?“, wollte Gray wissen und beobachtete im Augenwinkel, wie seine Tochter sich um Nobu kümmerte. Oder es zumindest versuchte….   Der alte Mann wandt sich der zerfallenen Villa, hinter ihnen, zu. „Es geht um dieses Anwesen. Ihr müsst wissen, ich wache hier über die Verstorbenen Seelen derer, die hier umgekommen sind.“ „Hier….umgekommen?“, schluckte Misaki nervös und versteckte sich etwas hinter dem Arm ihres Vaters. Sie war sich nicht sicher, ob sie die genaueren Einzelheiten kennen wollte. Ihr Auftraggeber nickte „Ja. Vor vielen, vielen Jahren, sind hier viele Magier gestorben. Eine dunkle Gilde stellte den hilfsbereiten Magiern eine Falle. Die Dunklen wollten an etwas, dass eines der Mitglieder der hilfsbereiten Gilde besaß. Was genau es war, weis ich leider nicht. Nur, dass hier viel Blut vergossen wurde. Sowohl gute wie auch böse Seelen an diesem Ort ihr Unwesen treiben. Vor einigen Jahrzehnten entschied ich mich dazu, über diese ruhelosen Seelen zu wachen, damit sie keinen unschuldigen Besuchern des Waldes Schaden zufügen konnten. Doch im Laufe der Jahre wurden meine Kräfte immer schwächer.“   Die Gruppe betrachtete ihn fragend. Was genau wollte er nun von ihnen? „Wollen sie, dass wir uns um die Seelen kümmern?“, hinterfragte Tadashi. Der alte Mann sah zu ihm und schüttelte den Kopf minimal. „Nein, sie sind nicht das Problem. Sollte ich irgendwann sterben, werde ich einen Magiekreis errichten und die Seelen mit mir nehmen.“ Misaki musterte ihn bedrückt. Warum sollte er so viel auf sich nehmen, um unbekannten Seelen zu helfen? „Kannten sie einen der verstorbenen Magier?“, möglich wäre es schließlich. Immerhin war er selbst einer.   Der Angesprochene wirkte kurz nostalgisch. „Ganz recht, junge Dame. Einer der Magier war mein kleiner Bruder. Ich bereue bis heute, nicht bei ihm gewesen zu sein. Aber damals wurde mir eine andere Aufgabe zuteil, weswegen ich nicht anwesend war.“ „Verstehe. Tut mir leid für sie.“, erwiderte Misaki betroffen. „Schon gut, das ist alles viele Jahre her.“, lächelte der Älteste.   „Aber wenn es nicht die Seelen sind, wegen derer wir herkommen sollten, was ist es dann?“, lenkte Gray ein. Der alte Mann sah zu ihm auf „Seit einiger Zeit spüre ich eine negative Energie, welche immer wieder durch dieses Anwesen strömt. Ich weis nicht, wer oder was es ist. Aber womöglich hängt es mit einer der verstorbenen Seelen - von der dunklen Gilde damals - zusammen. Ich möchte, dass ihr dem auf den Grund geht.“ „In Ordnung. Aber warum sollten wir deswegen unbedingt sechs sein?“, interessierte es Natsu. Nach dieser Frage, wirkte der alte Mann, als würde er belustigt schmunzeln. „Ist doch eine schöne Ironie, bei der zerfallenen Villa und dieser Atmosphäre, denkt ihr nicht?“   Die Gruppe verengte ihre Augen vielsagend. War das sein ernst?   Ihr Auftraggeber lachte kurz heißer auf. „War nur ein Witz, aber eure Blicke waren schön. Dennoch bin ich nicht dumm und weis, wie wertvoll die Mitglieder einer Gilde sind. Deswegen würde ich niemals so viele Anfordern, wenn es nicht sein müsste.“, begann er und hielt nachdenklich inne. Plötzlich scheuchten die Vögel aus den Bäumen auf und flogen in verschiedene Richtungen davon. Misaki verstärkte den Griff um den Arm ihres Vaters unbewusst.   Nachdem die Vögel sich wieder beruhigten, fuhr der alte Mann fort. „Die negative Energie, die ich immer wieder spürte, wirkte sehr mächtig auf mich. Aber irgendwie auch unvollständig. Deswegen kam ich ja erst auf den Gedanken, dass sie eventuell auf der Suche nach etwas sein könnte.“   Auf Natsus Gesicht bildete sich ein vor freudiges Grinsen. „Das wird einfach verdientes Geld! So ein paar Geister machen wir doch im nu platt!“ Seine Tochter lächelte verunglückt ebenso wie Gray. „Man, Natsu. Hast du in all den Jahren nichts dazu gelernt? Immer wenn wir geglaubt haben, es sei einfach verdientes Geld, stellte es sich als total schwierig heraus. Außerdem sind Geister schon tot, falls du es vergessen hast.“ „…..Dann schicken wir die Geister eben ins Jenseits!“, murrte der Salamander.   Während die alten Freunde sich weiterhin böse Blicke zuwarfen und diskutierten, betrachtete Misaki das Anwesen nachdenklich. Sie wusste nicht weshalb, aber kam ihr komisches Gefühl gerade wirklich nur von ihrer Angst vor dunklen Orten und gruseligen Dingen?   ….   In der Villa angekommen, sah die Gruppe sich erstaunt um. Das Innere des zerfallenen Gebäudes, war nicht mit dem Äußeren zu vergleichen. Alles wirkte prächtig und blitzblank. Es hatte nicht mehr das geringste mit dem gruseligen Äußeren zu tun.   „Das nenne ich mal eine Überraschung.“, schmunzelte Gray. Allerdings bemerkte er den komischen Blick Natsus, was seinen eigenen ernster werden ließ. Scheinbar gefiel dem Salamander irgendetwas an all dem nicht. Er schob sogar unbewusst seine Tochter etwas hinter sich. Damit wusste der Eismagier, dass er mit seiner Aussage eben wohl – leider – recht behalten würde. Es kam wohl etwas größeres auf sie zu.   Der alte Mann lächelte leicht „Mit dem Äußeren des Gebäudes, versuche ich neugierige Leute von diesem Ort fernzuhalten. Sollte sich doch mal der Ein oder Andere hier her verirren, reicht es meistens, wenn ich einfach vor die Tür gehe.“   Misaki und Nobu schluckten schwer. Das konnten sie durchaus verstehen. Immerhin hätten sie selbst am liebsten die Flucht ergriffen. Anschließend führte ihr Auftraggeber sie durch die verschiedenen Gänge. Diese waren zum Teil sehr lang und ziemlich düster. In manchen von ihnen, hingen sogar noch Fackeln an der Wand, welche sich entflammten, sobald man in ihrer Nähe war.   Misaki ließ ihren Blick schweifen, während sie weiterhin den Arm ihres Vaters festhielt. Momentan war sie sich uneins, ob sie das Innere der Villa nicht genauso unheimlich finden sollte, wie das Äußere. Sie hatte das Gefühl, dass Irgendetwas sie warnen wollte. Doch was? Und vor allem….wovor?   Am Ende der Führung wollte der alte Mann noch in den Keller, doch Nobu und Misaki lehnten dankend ab und warteten lieber im relativ gut beleuchteten Gang. Die Beiden sahen den Anderen noch nach, ehe sie tief seufzten. Misaki lehnte sich an die Wand und rutschte an jener herunter. Nobu tat es ihr gleich, blieb hingegen aber neben ihr stehen.   Nach einiger Zeit des Schweigens, erhob der Redfox seine Stimme, wobei er seine Hände in den Hosentaschen verschwinden ließ. „Sag mal, findest du all das hier auch so merkwürdig wie ich?“ Die Angesprochene sah fragend zu ihm auf „Was genau meinst du?“ Nobu erwiderte ihren Blick „Naja, schon allein dieser Mann. Wenn all das hier vor so vielen Jahren passiert ist, warum lebt er dann noch? Mal davon abgesehen, dass er wirklich wie ein lebender Toter aussieht. Dazu kommt noch seine Geschichte…. Ich weis nicht wie du das siehst, aber ich spüre hier keinerlei aktive Schutzmagie. Den Anderen fällt das vielleicht nicht auf, weil ihnen all das nicht unheimlich vorkommt. Aber dadurch schärfen sich bei uns ganz von selbst die Sinne.“   Misaki betrachtete den Älteren. Sie fand es immer wieder bemerkenswert, wie viel ihm doch auffiel. Er besaß eine äußerst gute Auffassungsgabe. Obwohl er immer so tat, als sei ihm alles egal, achtete er dennoch auf jedes Detail. Die junge Frau zog ihre Beine an ihren Oberkörper und schlang ihre Arme locker um diese. Ihre Augen richtete sie auf den Boden. „Ich weis was du meinst. Schon kurz nach unserer Ankunft hatte ich das Gefühl, dass mich irgendetwas warnen möchte. Allerdings weis ich nicht wovor. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser alte Mann etwas böses vorhat.“   „Ich bin da ehrlich gesagt anderer Ansicht. Unser letzter gemeinsamer Auftrag war schließlich auch eine Finte, schon vergessen?“, entgegnete Nobu. Darauf schwieg die Dragneel, weshalb es erneut still zwischen ihnen wurde.   Nach einigen Minuten fand sie ihre Stimme wieder „Aber glaubst du wirklich, sie würden den selben ‚Trick‘ noch einmal verwenden?“ Der Redfox zuckte mit seinen Schultern „Warum nicht? Ist doch schon komisch, dass ausgerechnet dann so ein Auftrag reinkommt, wenn gerade nur wir Sechs zur Verfügung stehen.“ Misaki hielt inne. Jetzt, wo er es sagte. Der Auftrag kam genau in dem Moment, als alle Anderen sich verabschiedet hatten. Deshalb war ihre Meisterin ja so froh, dass sie noch anwesend waren.   Die Feuermagierin hob ihren Blick und legte ihre Hände an ihre Oberarme. „Kommt es mir nur so vor, oder ist es kälter geworden? Und irgendwie auch dunkler als eben?“ Sie rieb sich ihre Arme und rappelte sich auf.   Nobu sah sich schweigend um. „Du hast recht. Die Anderen sind auch schon ziemlich lange weg, findest du nicht?“ Auf diese Frage hin, nickte die Jüngere nur unsicher. „Also hat der Alte Knacker doch nur Märchen erzählt. Hätte mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre….“, seufzte der Redfox und spürte, wie die Dragneel dichter auf ihn zutrat. Er richtete seine Augen auf jene. Dunkelheit an sich machte ihm nichts aus. Außer es wurde gruselig. Bei Misaki hingegen sah das anders aus.   Er atmete einmal tief durch und stieß sich von der Wand ab. Danach griff er unverfroren nach der Hand der Jüngeren „Schon gut. Ich pass auf dich auf.“ Misaki erwiderte seinen Blick verwundert, sowie verlegen. Ein unsicheres Lächeln bildete sich auf ihren Lippen „Du hast doch selber Angst.“ Nachdem sie das sagte, bemerkte sie Nobus fokussierten Blick auf sich, was ihr noch mehr röte auf die Wangen zauberte.   „Im Gegensatz zu dir, habe ich keine Angst vor bloßer Dunkelheit. Außerdem kann ich mich zusammen reißen, wenn ich jemanden beschützen muss.“, entgegnete er entschlossen. Wieder eine Sache, die Misaki wunderte. Hatte sie ihn schon jemals so gesehen? Sanae erzählte ihr zwar schon mal, dass ihr Bruder – nach ihrem Wortlaut – total cool werden würde, wenn er jemanden beschützen wollte. Aber, dass das tatsächlich so war und er es auch noch so direkt sagen konnte…. Ein dankbares Lächeln umspielte die Lippen der Magierin. „Danke, Nobu.“ Sie wusste, dass er sich nicht über ihre Ängste lustig machen würde, da seine ihren doch sehr ähnelten.   Inzwischen war es so kalt geworden, dass ihr Atem sichtbar wurde. Insofern sie jenen erkennen konnten, schließlich war es relativ düster. Der Redfox seufzte genervt. Warum mussten sie auch immer in irgendwelche Fallen laufen? Kurz darauf spürte er, wie die Dragneel begann zu zittern. Aus diesem Grund ließ er ihre Hand los, zog sich seine Stoffweste aus und legte sie der Jüngeren um. „Es ist zwar nicht viel, aber vielleicht hilft es etwas.“   Misaki sah verwundert zu ihm, ehe sie lächelte „Danke, schon etwas besser.“ Nobu blinzelte verlegen, legte eine Hand in den Nacken und schielte zur Seite „Keine Ursache.“   Ein lautes Knarren, darauffolgendes Kratzen und Scharen, ließ die Beiden heftig zusammen fahren. Sofort schnappte der Eisenmagier die Hand der Jüngeren und flitzte mit ihr davon. Jene gab ein belustigtes Geräusch von sich, was ihren Vordermann verlegen murren ließ. „Sag. Einfach. Nichts.“   ….   Wenig später stoppten sie in einem kleinen Saal, der voller Spinnweben hing. Von diesen fummelte sich Misaki gerade ein paar aus den Haaren, während Nobu die Umgebung betrachtete. „Sind wir dem Kerl wirklich so sehr auf den Leim gegangen? War hier überhaupt irgendetwas echt oder wahr?“, seufzte er und bemerkte im Augenwinkel, wie Misaki sich – statt die Spinnweben zu entfernen – immer mehr in diesen verfing.   Die Lippen des Älteren wurden von einem kleinen Schmunzeln geziert. „Kleiner Schussel.“ Er ging zu Misaki und half ihr sich zu entwirren. Sie atmete erleichtert auf, als er den letzten Spinnenfaden aus ihren Haaren zog. Anschließend richtete sie ihre dunklen Augen auf seine Roten. „Wenn wir zu den Anderen wollen, müssen wir wieder zurück.“, auch, wenn ihr dieser Gedanke ziemlich missfiel. Aber wenn ihr Vater und ihre Freunde in Gefahr waren, mussten sie ihnen helfen! Andererseits….wie sollte es dieser alte Mann geschafft haben, sogar ihren Vater zu überwältigen? Schon alleine deswegen stank all das doch bis zum Himmel! Aber….wenn sie genauer darüber nachdachte, gab ihr Vater vorhin schnell klein bei, als sie meinte, sie wolle vor dem Keller warten. Ob er etwas ahnte?   Misaki kniff ihre Augen zusammen. Vielleicht waren sie ja auch auf dem Holzweg und all das würde sich bald als Missverständnis herausstellen?   Das laute quietschen einer Tür und finsteres Lachen, riss die Dragneel aus ihren Gedanken. Sie wollte vor Schreck aufschreien, konnte aber nicht. Eine Hand blockierte ihren Mund, weshalb sie ihre Augen auf dessen Besitzer richtete. Dieser starrte ernst in eine Richtung, legte zusätzlich seinen anderen Arm um ihre Taille und zog sie weiter in eine Ecke. Anschließend konnte sie seinen Atem an ihrer Wange spüren, da er mit seinem, neben ihrem Kopf stoppte. „Sei leise. Irgendetwas scheint nach uns zu suchen. Ich habe ehrlich gesagt weniger Lust darauf, dass dieses Etwas uns entdeckt. Ich denke, du siehst das genauso?“, kam es flüsternd über seine Lippen.   Misaki nickte, was Nobu etwas schmunzeln ließ. „Dachte ich mir.“ Er nahm seine Hand von ihrem Mund, ließ die Andere aber weiterhin auf ihrem Bauch ruhen, um sie in seiner Nähe zu wissen.   Die Feuermagierin hatte das Gefühl, als würde ihr der Kopf glühen. Sie konnte deutlich Nobus Oberkörper an ihrem Rücken spüren. Hingegen ihrer Erwartung, waren seine Berührungen eher liebevoll und sanft. Sie hätte gedacht, dass diese mehr ruppig und grob wären. Hinzu kam noch, dass ihr Herz – zu ihrer eigenen Verwirrung – stark gegen ihre Brust klopfte, sodass sie Angst hatte, er könnte es merken. Was war nur plötzlich mit ihr los? So fühlte sie sich doch sonst nicht in seiner Nähe.   „Ich glaube, was auch immer es war, ist jetzt erst einmal weg.“, murmelte Nobu und holte Misaki damit aus ihren Gedanken. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihn, weshalb sie ihren Kopf etwas drehte. Dadurch waren sich ihre Gesichter plötzlich ziemlich nah. Die Magier wurden schlagartig knallrot und sprangen förmlich auseinander.   „E – Entschuldige….“, kam es mehr schlecht, als recht, über Misakis Lippen. Mal abgesehen von dem sichtlichen Rotschimmer auf ihren Wangen. Nobu erging es nicht wirklich anders und er drehte sich verlegen zur Seite „Schon…..schon gut.“   Eine unangenehme Stille brach zwischen ihnen aus.   Die junge Feuermagierin blickte zu dem Älteren und lächelte etwas. Irgendwie war heute ein merkwürdiger Tag…. Sie ging wieder zu ihm und griff langsam nach seiner Hand, wodurch sie erneut seine Aufmerksamkeit erlangte. Ihre Blicke trafen sich.   „Lass uns die Anderen suchen gehen.“ „…..Du hast recht.“ „Aber renne bitte nicht wieder plötzlich wie von einer Wespe gestochen los. Eben hättest du mir fast den Arm ausgerissen.“ „…..ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich versucht habe, dich vor diesem Etwas zu beschützen.“ „Eine nette Umschreibung dafür, dass du selbst panische Angst hattest.“ „Das!….nagut…..ein bisschen vielleicht. Dann werde ich dich das nächste mal eben einfach tragen.“ „Eh….das muss nicht unbedingt sein?“ „Doch. Es geht schneller und tut dir weniger weh.“ „…..“ „Warum wirst du denn so rot? Tut dir die Kälte nicht gut?“ „Nein, schon gut! Alles bestens. Lass uns jetzt einfach nach den Anderen suchen, ja? Vielleicht brauchen sie wirklich unsere Hilfe.“ „Gut.“ 08 ~ September X813 ------------------- „Wie kannst du sie einfach so bedenkenlos zu solch einem Auftrag schicken!?“, gab Gajeel verärgert von sich und starrte entsprechend zu Elsa, welche vor ihm stand. Sie biss sich auf ihre Unterlippe und schielte zur Seite. Ihr war durchaus bewusst, wie dumm das gewesen war. Der Redfox gab ein verachtendes Geräusch von sich „Tz, nach dem letzten Mal hättest du doch eigentlich dazu lernen sollen!“   „Gajeel, beruhige dich bitte.“, lenkte Gerard ein. „Mich beruhigen!? Hast du sie noch alle? Unsere Kinder sind in den Fängen eines verdammten Irren gelandet!“, knurrte der Angesprochene. „Was wir aber auch nur durch unsere Mission wissen.“, schielte Sota vielsagend zu dem Älteren auf, von welchem er daraufhin einen missmutigen Blick erhaschte. Davon ließ der junge Fullbuster sich aber nicht aus der Ruhe bringen. „Er hat recht. Juvia denkt auch, dass wir die Ruhe bewahren sollten. Schließlich sind Gray und Kyoko auch noch da.“, erhob seine Mutter ihre Stimme.   Sanae sah vom Einem zum Anderen. Letztlich richtete sie sich an ihren Vater „Sie haben recht. Natsu und Misaki sind ja auch noch da. Ebenso wie Tadashi. Vergiss nicht, dass wir alle ein Familienmitglied an diesem Ort haben. Durch deinen Wutausbruch, verschwendest du jetzt nur unnötige Kräfte, die du noch brauchst, Papa.“ Gajeel schielte zu seiner Tochter hinunter und seufzte genervt. „Okay. Nobu kann ja auch gut auf sich aufpassen. Aber dem Salamander trau ich es zu, total ins Fettnäpfchen zu treten!“   „Wenn es stimmt was ihr sagt, vermute ich stark, dass Tadashi und die Anderen alle in die Falle gelaufen sein werden. Außer Misaki und Nobu. Ihre Ängste werden sie vielleicht vor dem Schlimmsten bewahrt haben.“, meinte Gerard nachdenklich. Sota hob fraglich eine Augenbraue „Das wird ihnen aber auch nicht sonderlich viel helfen, wenn dieser Kerl tatsächlich besagter Seelenfresser ist.“ Für diese Worte, bekam er einen tadelnden Klaps von seiner Mutter, auf den Hinterkopf.   „Sag so etwas nicht! Dein Vater und deine Schwester sind immerhin auch dort!“, murrte Juvia. Der Junge rieb sich maulend den Hinterkopf „Darum geht es doch gar nicht. Aber unser Auftraggeber sagte doch, dass dieser Kerl schon viele Jahre sein Unwesen treibt und auf seinen eigenen Meister wartete. Wenn er jetzt erneut aktiv wird, bedeutet das sicher, dass sein Meister wieder da ist, oder etwa nicht?“ Seine Mutter verstummte. Dem konnte sie nichts entgegen setzten.   „Stellt sich nur die Frage, wer sein Meister ist und warum er so viele Jahre fort war.“, meinte Gerard. „Und warum er ausgerechnet diese Sechs Magier unserer Gilde wollte.“, fügte Sanae besorgt hinzu. Gajeel stemmte eine Hand an die Hüfte „Bei dem Salamander kann ich mir das ja vorstellen, aber warum die anderen fünf?“ Nach diesen Worten, spürte er einen durchbohrenden Blick Juvias auf sich. „Gray ist auch ein starker Magier!“, murrte sie. Der Ältere seufzte „Möglich, aber trotzdem. Das würde die Kinder dennoch nicht erklären.“   „Vielleicht liegt es weniger an den Kindern, sondern mehr an uns?“, begann Elsa und richtete ihre Augen ernst auf die Anderen. „Immerhin ist Nobu – Gajeels Sohn, Kyoko auch Juvias Tochter und Tadashi Gerards und mein Sohn.“ „Schon, aber warum sollte es jemand auf Grays und Juvias Seele abgesehen haben?“, verstand die Fullbuster nicht recht.   „Ich weis es!“, stand plötzlich Levy, völlig außer Atem, im Eingang der Gilde. Alle Blicke waren fraglich auf sie gerichtet. Neben ihr stand Laxus und sah zu der kleinen Gruppe. „Wir sind auf unserer Heimreise einer sehr kuriosen Gestalt über den Weg gelaufen. Diese wollte uns mit ihren Worten wohl drohen, hat dadurch aber auch ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert.“ „Genau! Dadurch wissen wir, dass er anhand der – wie er es nennt – Seelen, die magische Kraft der betroffenen Person speichert und darauf zurückgreifen kann, wenn er möchte.“, erklärte die Script – Magierin.   Die Angesprochenen weiteten ihre Augen. Das erinnerte sie doch an etwas. Laxus schmunzelte und hob verzweifelt eine Augenbraue „Genau das war auch unser erster Gedanke. Scheinbar hat dieser Kerl mit all dem etwas zu tun. Könnte auch die selbe Vorgangsweise erklären.“   „Aber sagt mal, waren Lucy und Wendy nicht ebenfalls bei euch?“, gab Gajeel fraglich von sich. „Dreimal darfst du raten.“, lächelte seine Frau. Er dachte kurz über ihre Worte nach, ehe er verärgert los preschte „Diese...! Als ob ich denen alleine den Spaß überlassen würde!“ Levy sah ihrem Mann schmunzelnd nach. Wusste er überhaupt, wo er hin musste?   Kurz darauf rauschten auch Sanae und Gerard an ihr vorbei. „Wir machen das schon, Mama! Mach dir keine Sorgen!“, lächelte ihr die jüngere Script – Magiern zu, ehe sie sich ihrem Weg zuwandte. Levy verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und erwiderte dieses Lächeln verzweifelt „Bei solchen Worten macht man sich doch erst recht sorgen.“   Elsa fragte sich derweil, warum immer alle um ihre Gilde herum eher von den Vorkommnissen wussten, wie sie. Das war nun schon das zweite Mal. Da stimmte doch irgendetwas nicht…. „Juvia, du gehst zusammen mit Sota zu eurem Auftraggeber zurück. Ihr werdet ihn fragen, woher er diese Informationen hatte und gebt erst nach, wenn er mit der Sprache heraus gerückt hat!“ Die Fullbuster erwiderte ihren Blick ernst und nickte „Wird erledigt!“ Daraufhin lief sie zusammen mit ihrem Sohn los.   Als Elsa zu Levy blickte, war Laxus neben ihr schon wieder verschwunden. Die Redfox schmunzelte „Er ist schon unterwegs.“ Titania nickte bestätigend. Sie selbst beschloss noch einmal die Papiere der Aufträge unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht fiel ihr ja etwas auf, wenn sie die betreffenden Aufträge nebeneinander legte.   ~~   Nobu und Misaki waren derweil damit beschäftigt, sich vor ihrem Verfolger zu verstecken. Gerade befanden sie sich in einem schmalen Gang, in den sie gerade so zu zweit hinein passten. Der Eisenmagier stützte sich mit einem Arm an der Wand ab und ließ den anderen um die Taille der Jüngeren ruhen. Der Kopf jener, lag seitlich auf seiner Brust.   Misaki spürte erneut deutlich die Wärme auf ihren Wangen. Gerade fühlte sie sich etwas veralbert, da sonst immer Nobu derjenige war, der schnell in Verlegenheit geriet. Doch ihm schien all das gerade eher weniger zu schaffen zu machen. Ein Gedanke, der sie wiederum etwas frustrierte. Sah er sie etwa nicht als Frau an? Sie legte ihre dunklen Augen auf das Ende des Ganges und murrte. „Von wegen, dieser Kerl sei noch am Leben.“, schließlich war dieser alte Mann derjenige, der sie gerade heimsuchte. Nur das seine Gestalt unwesentlich größer und unheimlicher geworden war. Seine zuvor schmalen Augen, waren zu zwei aufgerissenen - mit gelben, schlitzartigen Pupillen – geworden. Sein Gesicht zog sich in die Länge und war weniger faltig. Seine Arme waren dünn, seine Hände groß und seine Finger lang und schmal. Die Fingerspitzen, liefen spitz zu und waren augenscheinlich ziemlich scharf. Sein Körper wurde ab der Hüfte vollkommen durchsichtig – wie bei einem ‚Geist‘.   „Wir sind ja selbst schuld, wenn wir so blindlings in seine Falle laufen.“, seufzte Nobu, für den es – nach seinem Geschmack – allmählich etwas zu eng wurde. „Meinst du er ist weg?“ Die Jüngere lachte leise, aber ironisch „Wenn nicht, werden wir es sicher gleich merken. Der Kerl ist ja nicht zu übersehen und plötzlich gefühlte drei Meter groß. Alleine sein Kopf macht schon die Hälfte meines Körpers aus… Ganz zu schweigen von seinen riesigen Pranken.“ Nobu schielte schmunzelnd zu ihr herunter „Aber vom hier herum stehen, finden wir die Anderen auch nicht.“ „Ich weis….“   Mit diesen Worten, zwängte Misaki sich aus dem engen Gang und stolperte quasi in den großen, düsteren Flur. Überall hingen Spinnweben von den Wänden. Die Tapeten waren zerfetzt und teils die Wände aufgerissen. Die junge Feuermagierin schluckte schwer. Sie spürte eindeutig eine Präsens hinter sich…..   „Hab ich dich~.“, ertönte eine finstere, dunkle Stimme hinter der Dragneel. Jener lief es kalt den Rücken herunter und sie traute sich gar nicht, sich umzudrehen. Ihre Beine waren plötzlich schwer wie Blei. Sie hasste sich inzwischen für ihre Schwäche.   „Verdammt! Bleib da doch nicht wie angewurzelt stehen!“, fluchte Nobu, griff nach ihrer Hand und zog sie schnell mit sich. Das Grinsen der Gestalt, reichte beinahe vom Einem bis zum Anderem Auge. Ihm schien all das sichtlich Freude zu bereiten. Er wollte ihnen gerade erneut folgen, als er spürte, wie seine Kräfte auf Geschehnisse im Keller reagierten. Der Seelenfresser – wie er sich ja nannte – richtete seine schlitzartigen Augen verärgert nach hinten. „Gibt er etwa immer noch nicht klein bei? Wie nervig. Wieso lässt er sich nicht einfach fressen?“   ~~   „Wo sind wir?“, kam es unsicher über Misakis Lippen, während sie näher an den Arm von Nobu heran trat, der auch ihre Hand hielt. „Kein Schimmer. Weil es so schnell gehen musste, habe ich nicht auf den Weg geachtet und bin einfach gerannt.“, ließ er seinen Blick schweifen. Allmählich nervte es ihn schon, nicht zu wissen, wie sie den Kerl bekämpfen sollten. Schließlich konnte man nichts töten, was schon tot war. Als er versuchte den Geist anzugreifen, gingen seine Angriffe einfach durch das Wesen hindurch. Kein Wunder also, dass die Anderen vermutlich nichts gegen ihn ausrichten konnten.   „Wir sind scheinbar ein Stockwerk höher gelaufen….“, sah Misaki über ein brüchiges Geländer, hinweg in den unteren Stock. Das Einzige, was ihnen momentan noch Licht spendete, war der Mond, welcher gefühlt genau über der Villa stand. Sein Licht kämpfte sich durch die verbarrikadierten Fenster und die kaputten Stellen in den Wänden.   Plötzlich knackte es unter ihren Füßen und Misaki drohte eine Etage hinab zu stürzten. Natürlich hielt Nobu sie aus Reflex fest, zumal die Jüngere sich eh an ihm festhielt. Er winkelte das eine Bein an und kniete sich auf das Andere. „Man, dass kann auch nur dir passieren, du Schussel!“ „Ich habe doch gar nichts gemacht!“, protestierte die Angesprochene. „Dann bist du eben zu schwer!“ „Bitte? Ich bin definitiv leichter als du!“ „Aber der Boden ist schließlich unter dir weg gebrochen!“ „Vielleicht weil er an der Stelle morsch war?“   Die Streithähne hielten schlagartig inne, als sie wieder das Kratzen, Scharen und finstere Lachen hörten. Ohne ein weiteres Wort, zog Nobu Misaki zu sich, womit sie gemeinsam auf dem Boden saßen. Ihre Blicke richteten sie aufmerksam auf ihre Umgebung.   „Komm, wir müssen in den Keller, so lange er nach uns sucht.“, flüsterte der Redfox, richtete sich auf und zog die Dragneel an ihrer Hand gleich mit sich. Misaki nickte und sie liefen gemeinsam in die entgegen gesetzte Richtung, des Geräusches.   Während ihres Weges, trafen sie immer wieder auf Ratten - welche auf einmal aus irgend welchen Löchern hervor schossen, Fledermäuse – welche von den Decken hingen und deren Augen in der Dunkelheit gefährlich funkelten und handgroße Spinnen – welche über oder neben ihnen entlang, an den Wänden krabbelten. Alles Dinge, bei denen Misaki am liebsten laut aufgeschrien hätte. Aber sie versuchte sich zusammen zu reißen, um ihrem Vater und ihren Freunden helfen zu können.   ….   Nach einiger Zeit stoppte Nobu mitten im Gang, was Misaki ziemlich nervös machte. Sie wollte etwas sagen, jedoch hob der Ältere seine freie Hand und deutete ihr somit, es zu lassen. Er drehte sich einmal halb um sich selbst und wieder nach vorne. Anschließend knurrte er leise „Ich wusste es. Wir laufen die ganze Zeit im Kreis. Der Kerl führt uns an der Nase herum.“   „Und wie lösen wir das jetzt?“, sah die Jüngere fragend zu ihm auf. Schließlich wollten sie es vermeiden, diesen Geist auf sich aufmerksam zu machen. Der Redfox überlegte kurz „Viele Möglichkeiten haben wir nicht. Uns bleibt eigentlich nur der Weg nach unten.“ Die Jüngere blinzelte verdattert. Nach unten? Was genau, hatte er jetzt vor? …..Er wollte doch nicht!?   Doch….und wie er wollte. Er verformte seinen freien Arm zu einem Eisenhammer und schlug mit voller Wucht auf den Boden ein, womit sie eine Etage tiefer fielen. Doch kurz vor ihrem Aufprall, zerstörte er zusätzlich noch den Boden der unteren Etage. Dadurch landeten sie unsanft im Kellergeschoss.   „Also wenn dieser Seelenfresser uns bis jetzt noch nicht ausfindig machen konnte, kann er es jetzt.“, rieb Misaki sich mürrisch ihren Hintern. Nobu rappelte sich derweil aus den Trümmern auf „Besser, als immer im Kreis zu laufen. Ich schätze mal, der Typ wollte verhindern, dass wir hier herunter gelangen.“   „Gut erkannt, schlaues Bürschchen~. Allerdings wird euch das jetzt nichts nutzen~.“, hörten sie die finstere Stimme des Geistes, über ihren Köpfen. Misaki stand sofort auf ihren Füßen und schluckte schwer. Sie spürte den Blick des Seelenfressers genau auf sich ruhen. Sie kniff ihre Augen kurz zusammen, öffnete jene wieder und griff nach Nobus Hand, ehe sie mit ihm losrannte. Was sich allerdings als vergeblicher Fluchtversuch heraus stellte. Der Geist war ihnen dicht auf den Fersen und lachte unheimlich.   Dieses unheimliche Lachen sorgte dafür, dass die junge Feuermagierin ihr Lauftempo erhöhte. Nobu hingegen ließ seinen Blick schweifen. So wurde das nichts. Das stand fest. Aber wie sollte er diesen Geist aufhalten? Zumal sie ja nicht mal wussten, wohin der Gang letztlich führte und Misaki sich darüber wohl auch keine Gedanken machte, weil sie einfach nur von diesem Wesen flüchtete.   Nobu seufzte tief. Anschließend stoppte er einfach, was die Jüngere sofort unruhig werden ließ. Er hingegen zerstörte einfach die Tragwände mit seinem Eisenhammerarm, schnappte sich die Jüngere und nutzte das Einstürzen der Wände als Ablenkung für den Geist. Allerdings musste er selbst Gas geben, immerhin brach alles hinter und über ihnen ein und bekam erst wieder halt, als die nächsten Stützpfeiler kamen.   Der Redfox sah zurück und stellte mit Erleichterung fest, dass seine Aktion wohl ihre Pflicht erfüllte. „Du hast echt waghalsige Ideen, weist du das?“, richtete Misaki ihre Augen auf den Älteren. Jener erwiderte diesen Blick und richtete seinen kurz darauf verlegen zur Seite, weil sie ihn so anstarrte. „Sind wohl die Gene meines Vaters…. Außerdem scheint dieser Typ, trotz seiner komischen Geistererscheinung, nicht durch Wände oder so schweben zu können.“, meinte er nur dazu und setzte mit ihr zusammen seinen Weg fort.   Dank einer kleinen Flamme, welche Misaki über ihrer Handfläche schweben ließ, konnten sie zumindest einen Teil ihrer Umgebung erkennen. Den ganzen Weg über schwiegen sie sich – mehr oder weniger – an. Sie fanden es komisch, dass dieser Seelenfresser sie scheinbar nur durch die Gegend jagte. Was bezweckte er damit? Warum griff er sie nicht an? Was hatte er überhaupt von all dem?   „Misaki, warte.“, trat es ernst über Nobus Lippen. Die junge Frau sah fragend zu ihm zurück. „Spürst du das auch?“, wollte er wissen und legte eine Hand fraglich auf die kalte und nasse Steinwand. Die Angesprochene ging wieder ein paar Schritte zu ihm zurück und tat es ihm mit ihrer freien Hand gleich. Sekunden später weiteten sich ihre Augen. „Papa….“, huschte es leise über ihre Lippen. „Du spürst ihre Anwesenheit also ebenfalls.“, schlussfolgerte Nobu aus ihrer Reaktion.   Die Jüngere nickte leicht und sah besorgt zu ihm auf „Aber es fühlt sich sehr schwach an.“ Der Eisenmagier erwiderte ihren Blick kurz und richtete den Seinen nach rechst und links. Danach beäugte er die Beschaffenheit der Wände. Misaki lächelte verunglückt. Sie ahnte, was er vor hatte, aber darauf kam es nun wohl auch nicht mehr an.   Die Magier tauschten kurze Blicke aus, nickten sich zu und die Dragneel stellte sich etwas hinter den Redfox. Dieser zerstörte die Wand vor ihnen, zielte aber auf einen bestimmten Punkt, wodurch nur ein Teil der Steinwand einstürzte. Die Beiden husteten etwas und warteten, bis der Staub verflogen war.   Misaki holte scharf Luft und weitete ihre Augen ein wenig. Vor ihnen lagen die Anderen, bewusstlos am Boden. Von ihnen stieg ein schwaches Licht nach oben, welches in eine Art große Glaskugel gezogen wurde, die an der Decke befestigt war. Jene schien dieses Licht zu speichern.   Nobu betrachtete all das skeptisch, während die Jüngere besorgt zu den Anderen lief und sich rasch neben ihren Vater kniete. Der Redfox starrte die Glaskugel förmlich an. An irgendetwas erinnerte ihn das doch…. Er weitete seine Augen, als der Groschen fiel. Sofort schaute er sich genauer in dem düsteren Raum um, welcher nur durch das schwache Licht, der magischen Energie – der Anderen – erhellt wurde.   Misaki versuchte derweil ihren Vater zu wecken, aber er reagierte nicht. Die Sorge stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie sah verzweifelt zu den Anderen, die ebenso bewusstlos dort lagen. Es war gut zu erkennen, dass sie versuchten sich zu wehren. Ihre Körper waren übersät mit Kratzern. Auf Grays Arm befanden sich vier tiefe Schnitte, welche vermutlich von den großen Pranken des Seelenfressers stammten. Sicher versuchte er Kyoko zu beschützen, welche unmittelbar neben ihm lag.   „Auf normale Weise werdet ihr eure Freunde nicht wecken können. Der Seelenfresser hat sie mit einer Schlafmagie belegt, die einem Koma ähnelt. So, wie er das mit all seinen Opfern macht.“, erklang plötzlich eine männliche Stimme, aus einer dunklen Ecke. Die jungen Magier zuckten zusammen und sahen sofort zu der Stelle, aus der die Stimme kam.   Nobu stellte sich sofort etwas vor Misaki und ihren Vater. Seinen ernsten Blick in die Dunkelheit gerichtet „Wer ist da?“ „Nur ein strahlender Ritter aus der Dunkelheit.“, konnte man das Schmunzeln in der Stimme vernehmen. Der Angesprochene hob skeptisch eine Augenbraue. Wenig später trat der Redner aus der Ecke hervor und wurde von dem schwachen Licht beleuchtet.   Es war ein Mann, etwa ende zwanzig, der lange, lavendelfarbene Haare hatte, welche er zu einem Zopf nach hinten band. Seine hellblauen Augen stachen förmlich hervor. Zudem zierte ein Gildenzeichen seinen linken Oberarm. Ein frech grinsender Sichelmond. Chaos Moon.   „Was macht einer von euch, bitte hier? Bedeutet das, es hat wirklich mit dem Vorfall auf dem Schiff zu tun?“, wollte Nobu wissen. Der Angesprochene schmunzelte „Wer weis das schon? Möglich?“ Danach wandte er sich plötzlich an Misaki und griff unverfroren nach ihrer Hand, was die Jüngere etwas erröten und blinzeln ließ. „Du bist genauso niedlich und süß, wie meine verstorbene, kleine Schwester~.“, strahlten die Augen des Mannes förmlich. Dann drehte er sich zu der bewusstlosen Kyoko und strich ihr leicht über den Arm „Und sie hat genauso schöne Haut, wie meine Schwester~.“, schwärmte er weiter.   Die jungen Magier beobachteten ihn verwirrt. Was war denn plötzlich mit dem los? Nobu seufzte schwer „Haben etwa alle Mitglieder bei euch einen an der Waffel?“ Misaki lächelte verunglückt. Sie fragte sich das Selbe, aber traute sich nicht, es so direkt auszusprechen. Ihr Vater hätte diese Worte wohl ebenfalls stumpf von sich gegeben.   Das Mitglied von Chaos Moon, stellte sich wieder aufrecht hin und richtete seine hellblauen Augen auf den Redfox. „Wir sind eben, wie wir sind. Aber das hat alles seine Gründe. Jeder von uns wäre ohne Mirror vielleicht wirklich den Weg eines bösen Magiers gegangen.“ Er legte eine Hand an die Hüfte und schmunzelte „Außerdem denkt ihr nicht, dass ihr gerade wichtigeres zu tun habt?“   Auf diese Worte hin, sah Misaki wieder zu ihrem Vater „Er hat recht, wir müssen diesen Vorgang irgendwie aufhalten….“ „Können wir nicht einfach diese Glaskugel zerstören?“, sah Nobu zu dieser auf. Der Älteste schüttelte seinen Kopf „Nein, das habe ich schon vergeblich versucht. Ein Magier allein reicht dazu nicht. Prinzipiell müsste man mit einer großen Menge Magie, diese Kugel vollkommen überlasten. Dies würde wiederum heißen, dass die gesammelte magische Kraft, mit einem mal austreten und hier vermutlich alles in die Luft jagen würde.“   Während die Beiden sich unterhielten, betrachtete Misaki ihren Vater nachdenklich und besorgt. Es musste doch einen Weg geben, ihn zu wecken. Sie wusste, wie stur ihr Vater war. Sicher dauerte es eine Weile, ihn in solch einen Zustand zu bringen. Mit viel Glück, war er noch nicht vollkommen weggetreten….aber wie sollte sie das heraus finden?   Sie drückte die Hand ihres Vaters, welche sie seit kurzem in der Ihren hielt, etwas. Misaki blickte zu den – immer noch – diskutierenden Magiern. „Könntet ihr mir einen gefallen tun und die Anderen an den Rand des Raumes legen? Ich möchte etwas versuchen.“ Die Angesprochenen sahen fragend zu ihr. Nobu nickte letztlich und kam ihrer Bitte nach. Er wusste, dass auch die Dragneel nicht auf den Kopf gefallen war. Der Mann tat es ihm gleich und kümmerte sich nur zu gern um Kyoko, weshalb er von den Jüngeren einen vielsagenden Blick erhielt.   Nachdem sie das erledigten, drehten sie sich wartend zu der Jüngsten, blieben aber vor den Bewusstlosen stehen, da sie nicht genau wussten, was die Feuermagierin vor hatte.   Misaki nickte dankbar und sah wieder zu ihrem Vater herunter. „Ich hoffe, das funktioniert….“, murmelte sie sich selbst zu und drückte die Hand ihres Vaters fester. Anschließend schloss sie ihre Augen und atmete einmal tief durch. Als sie ihre Augen wieder öffnete, betrachteten die anderen Beiden sie überrascht. Misaki setzte sich und Natsu – wörtlich – in Brand. Die Flammen wucherten förmlich um sie herum.   „Interessant, deswegen sollten wir also alle wegschaffen.“, schmunzelte der Älteste. „Aber schon enorm, was die kleine Süße für magische Kraft besitzt. Erwartet man gar nicht.“ Nobu stand schweigend neben ihm und beobachtete das Geschehen. Ihm war all das auch nicht bewusst. Seit wann schlummerten in der Jüngeren derartige Kräfte? Der – bis jetzt – Namenlose, sah aus dem Augenwinkel zum Jüngeren. Dessen Blick sprach gerade Bände. Der Unbekannte richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die starken, lodernden Flammen. Er schmunzelte erneut und hob verzweifelt eine Augenbraue. Er schätzte, die Dragneel wusste selbst nicht, welche Kräfte in ihr schlummerten.   Sekunden später verengten sich seine Augen ernst. Außerdem passte das, was man sah, nicht mit dem überein, was man spürte. Doch viel Kraft, bedeutete auch viel Verantwortung. Wenn die Kräfte der Jüngeren wirklich ihr gesamtes Ausmaß erreichten, würde sie sie kontrollieren können?   Das war wohl etwas, dass sich erst noch zeigen würde. Etwas, dass Mirror sicher brennend interessierte. Denn scheinbar schien die Dragneel, ganz die Tochter ihres Vaters zu sein. 09 ~ September X813 ------------------- „Lucy, spürst du das auch?“, gab Wendy beunruhigt von sich und betrachtete die zerfallene Villa vor ihren Augen. Die Angesprochene richtete ihren Blick ernst auf das Gebäude „Ja. Aber in diesem Ausmaß…?“ Die Drachentöterin sah unsicher zu ihrer langjährigen Freundin „Das sind doch Misakis Kräfte, oder?“ Die Angesprochene musterte das Anwesen stumm, ehe sie etwas nickte. Sie wusste nicht, ob sie diese Tatsache beunruhigen oder freuen sollte.   Wendy hingegen, lächelte leicht „Ganz der Vater, hm?“ Lucy erwiderte ihren Blick erst verwirrt, bevor sich auch auf ihren Lippen ein Lächeln abzeichnete. „Ja. Aber bevor wir uns jetzt weiter den Kopf über das zerbrechen, was wir spüren, sollten wir vielleicht die Barriere vernichten, die um dem Anwesen ist?“ Der Ausdruck der Jüngeren wurde entschlossen „Ja. Und dann helfen wir den Anderen!“ Sie wollte gerade losgehen, als sie einen vielsagenden Blick der Dragneel auf sich spürte. Sie ahnte schon, was gleich kommen würde….   „Sag mal, Wendy…. Hast du es Romeo eigentlich endlich gesagt, oder bin ich immer noch die alleinige Mitwisserin?“, unterschwellig klangen diese Worte wie ein Tadel von Lucy, da diese schon zu wissen schien, was die Antwort sein würde. Die Drachentöterin mied ihren Blick und spielte unschuldig an ihrer Kleidung herum. „Eventuell gab es noch nicht den richtigen Zeitpunkt, es ihm zu sagen?“ „Wendy….“ „Aber Lucy! Ich meine, wir sind seit knapp eineinhalb Jahren zusammen und gerade ein paar Monate verheiratet, wenn ich jetzt schon mit einem Kind ankomme….“, die Conbold verstummte.   Die Ältere hingegen begann zu schmunzeln „Merkst du selbst, oder? Das du quatsch redest? Glaubst du echt, Elsa hätte euch damals ohne Hintergedanken zusammen auf die längere Mission geschickt? Ein Blinder hat gesehen, dass ihr was füreinander übrig hattet. Nach all den Jahren wurde es mal Zeit, dass ihr den nächsten Schritt wagt~.“ Wendy betrachtete sie verdutzt, ehe sie trotzig zur Seite blickte „Ihr habt uns also verkuppelt?“ „Könnte man so sagen. Aber ich denke nicht, dass du uns deswegen böse bist?“, entgegnete Lucy heiter. Die Jüngere grummelte „Natürlich nicht….“   „Gut~.“, krempelte die Stellargeistmagierin sich ihre imaginären Ärmel hoch. „Wenn das hier erledigt ist, wirst du es ihm artig sagen!“ „A – Aber Lucy!“ „Willst du etwa, dass er es erst erfährt, wenn du Kugelrund bist?“ „!…..“ „Dachte ich mir~.“   ~~   Das Mitglied von Chaos Moon - welches sich inzwischen als Trust vorstellte - fächelte sich mit seiner Hand Luft zu. „Allmählich wird es ganz schon warm hier, oder kommt mir das nur so vor?“, lächelte er verunglückt. Nobu sah fraglich zu ihm auf „Wundert dich das wirklich?“ Vor ihnen loderten schließlich immer noch die Flammen von Misaki und diese schien nicht gewillt, aufzugeben, bevor ihr Vater seine Augen öffnete.   „Natürlich nicht, aber wenn sie so weiter macht, sind wir gar, bevor Natsu aufwacht.“, entgegnete Trust. „Außerdem wird ihre magische Kraft so auch absorbiert.“, fuhr er fort und deutete mit seinem Finger auf die Glaskugel. Nobu richtete seine Aufmerksamkeit auf diese und ließ seinen Blick auf jener ruhen. Da war noch etwas, das ihn wunderte. „Wo bleibt eigentlich dieser Seelenfresser?“   „Willst du etwa, dass er hier auftaucht?“, sah der Ältere aus dem Augenwinkel zu ihm. Der Eisenmagier erwiderte seinen Blick „Ungern, aber merkwürdig ist es schon. Er hat uns die ganze Zeit verfolgt und plötzlich hört er einfach damit auf? Warum sollte er das tun?“ Trust verschränkte seine Arme locker vor seiner Brust. Da war etwas wahres dran.   Er scannte ihre Umgebung mit seinen Augen ab. Ihm war klar, dass Mirror ihn umbringen würde, wenn diesen Leuten etwas geschah. Er wusste nicht aus welchem Grund sie diese Gilde als so wichtig empfand, vertraute ihrem Urteilsvermögen aber blind. Trust blieb mit seinem Blick an den Dragneels haften. Warum hatte der Seelenfresser gerade diese Sechs zu sich gerufen? Woher wusste er überhaupt, dass die Anderen beschäftigt waren?   Der Mann verengte seine Augen etwas. Mirror schien mit ihrer Vermutung - den Gerüchten gegenüber - recht zu haben. Die Mitwissenden konnten aktiv gar nichts dafür. Irgendjemand manipulierte ihr Gedächtnis, damit sie dachten, es mal irgendwo aufgeschnappt zu haben. Deswegen waren diese Leute sich auch nie sicher, woher sie die Informationen eigentlich hatten. Daher verliefen auch alle Bemühungen, diesen Spuren zu folgen, im Sand. Zumal der verantwortliche Magier natürlich nicht dumm war und auch tatsächliche Gerüchte und Falschaussagen in Umlauf brachte. Bis sie den Verantwortlichen zu fassen bekamen, würde sicher noch einige Zeit ins Land ziehen….   Aber ihr Ziel war eindeutig Fairy Tail. Die Gründe dafür waren allerdings noch ungewiss…. Trust fixierte das Vater – Tochter Gespann weiterhin. Andererseits….waren sie das wirklich?   Während der Ältere Misaki und Natsu beobachtete, beobachtete Nobu ihn. Er wusste einfach partout nicht, wie er diesen Kerl einschätzen sollte. Das nervte ihn tierisch. Einerseits schien dieser Trust echt viel im Kopf zu haben und dann wirkte er, als wäre er der größte Vollpfosten….   Plötzlich tat sich etwas. Nicht nur bei den Dragneels, auch bei der Glaskugel schien irgendetwas zu passieren. Die transparente Außenwand bekam kleine Risse.   Natsu setzte sich derweil auf, als sei nichts geschehen und betrachtete seine Tochter fraglich. Misaki lächelte erleichtert zu ihm auf und unterbrach die Magie zufuhr an ihren Vater. Jener wollte sie gerade ansprechen, da sackte die Jüngere erschöpft in seine Arme.   Ohne etwas zu sagen, betrachtete Natsu seine Umgebung, woraufhin ihm wieder einfiel, was passiert war. Er richtete seinen Blick sofort wieder auf seine Tochter, welche nun tief und fest schlief – aber ziemlich blass um die Nase war.   „Sieh einer an. Sie hat es tatsächlich geschafft, dir mehr ihrer Kraft zu geben, wie du an diese Kugel verloren hast. Wenn man bedenkt, dass sie selbst dadurch auch noch Energie an dieses Ding verloren hat, war das echt eine taffe Leistung. Andererseits könnte man es als ziemlich dumm und leichtsinnig bezeichnen.“, erhob Trust seine Stimme. Natsu sah fraglich zu ihm „Und du bist?“ „Nur ein strahlender Ritter aus der Dunkelheit oder auch einfach Trust genannt. Mitglied von Chaos Moon.“, lächelte der Angesprochene.   „Aha.“, kam es desinteressiert über die Lippen des Dragneel, ehe er sich mit seiner Tochter auf den Armen aufrichtete. Trust lächelte verunglückt „Autsch. Das war aber nicht nett.“ Nobu hingegen seufzte „Dein Ego ist doch jetzt völlig unwichtig. Wenn man die Anderen nur auf diese Weise wieder wecken kann, haben wir ein Problem.“   „Vielleicht kann Wendy ja etwas machen.“, meinte Natsu trocken und stoppte vor den Beiden, um dem Redfox behutsam seine Tochter zu übergeben. Die anderen Beiden sahen verwundert zu ihm „Wendy?“ Der Drachentöter nickte und richtete seinen Kopf schräg nach oben „Ich kann sie und Lucy deutlich hören. Ebenso wie ich diesen verfluchten Seelenfresser riechen kann. Sein Geruch ist zwar schwach, aber er riecht eindeutig nach Tod.“ Mit diesen Worten, wandte er sich von den Anderen ab.   „Was hast du jetzt vor?“, wollte Trust wissen. Natsu stoppte zwar, drehte ihnen aber weiter den Rücken zu. „Der Kerl hat meiner Familie geschadet. So leicht kommt der mir nicht davon!“ „Aber du kannst ihn nicht verletzen! Angriffe gehen so durch ihn durch!“, lenkte Nobu ein. Der Drachentöter sah grinsend zu ihnen zurück „Es gibt immer einen Weg. Man muss ihn nur finden.“ Nach diesen Worten, rannte er einfach los. „Und pass mir ja gut auf meine Tochter auf, Nobu!“, ertönte es noch aus dem Gang.   Der Angesprochene schmunzelte. Als ob er ihm eine Wahl gelassen hätte. Trust schloss sich diesem Schmunzeln an „Sind in der Familie alle so?“ „Definiere Familie. Aber ja. Jeder auf seine Weise.“, meinte Nobu und ging los. Der Ältere sah ihm blinzelnd nach „Und wo willst du jetzt hin?“ „Na, aus dem Keller raus. Ich habe keine Lust, lebendig begraben zu werden. Und wenn Natsu loslegt, bleibt kein Stein auf dem Anderen.“ „Und was ist mit den anderen Dreien hier?“ „Die musst du mitnehmen. Ich habe keine Lust Natsus Zorn auf mich zu ziehen, also passe ich lieber ordentlich auf Misaki auf.“ „Und wie soll ich das anstellen?“ „Du bist Magier, irgendetwas wirst du doch wohl können.“ „…..Gut das sie Bewusstlos sind, der Transport würde ihnen nicht gefallen….“   Ohne noch mehr Zeit zu verschwenden, nahm Trust – natürlich – Kyoko auf seine Arme und ‚fesselte‘ Gray und Tadashi jeweils mit einem goldenen Ring – der sich um ihre Taille legte und sie anschließend durch die Luft schweben ließ. „Jetzt aber schnell.“, murmelte er und lief eilig vor, woraufhin ihm seine Ringe – plus der Personen in ihnen – folgten. Der Raum schien nämlich bald wirklich nicht mehr sicher zu sein. Alles wackelte und Staub rieselte von den Wänden. Ein Beweis dafür, dass Natsu wohl angefangen hatte.   ~~   In der Zwischenzeit beschloss Nobu das Lauftempo zu erhöhen – seine Augen dabei auf die bebenden Wände gerichtet. Den Geräuschen nach zu urteilen, war Natsu echt sauer. Es klang, als würde er das gesamte Gebäude auseinander nehmen.   Der junge Mann seufzte und musterte die Magierin in seinen Armen. Er hob fraglich eine Augenbraue und schmunzelte etwas. Wie konnte man in solch einer Situation einfach einschlafen? Die Jüngere musste ja die Ruhe weg haben.   Der Redfox bremste scharf, weil Trümmer vor ihm zu Boden fielen. Seinen Blick richtete er verärgert auf das große Loch, welches nun die Decke zierte. „Mein Fehler!“ Nobu sah Natsu lediglich über die Öffnung huschen. Der Jüngere fragte sich einen Moment, wem von ihnen der Salamander wohl die Schuld gegeben hätte, wäre Misaki wegen diesen Trümmern zu schaden gekommen…. Er betrachtete den Steinhaufen vor sich nüchtern. Die Antwort war ja wohl eindeutig. Kurz darauf blinzelte der Eisenmagier, da Lucy über den Rand des Loches lugte.   Das Gesicht der Stellargeistmagierin wirkte sofort erleichtert, als sie sie soweit unversehrt erblickte. „Geht das so, oder soll ich dir helfen?“ Der Angesprochene gab nur ein „Passt schon.“, von sich, setzte zum Sprung an – machte auf halber Höhe einen kleinen Zwischenstopp und stieß sich sofort wieder ab, woraufhin er gekonnt neben der Dragneel landete.   Trust kam kurz nach ihm an, wonach sie Lucy und Wendy erklärten, was eigentlich genau vorfiel. …. „Und, was denkst du?“, sah die Stellargeistmagierin zu der Drachentöterin – deren Mimik eindeutig besorgt wirkte. „Von solch einer Magie habe ich schon gehört, sowie davon gelesen….“, sie hielt inne und richtete ihren Blick auf ihre komatösen Freunde. „Solche Magie ist natürlich verboten. In dem alten Buch stand, dass es nur einen Magier gibt, der diese Art der Magie je verwendet hat…. Allerdings soll er schon vor vielen, vielen Jahren gestorben sein.“   „Wirklich lebendig sieht dieser Kerl auch nicht mehr aus.“, meinte Nobu trocken und richtete seine Aufmerksamkeit, auf den ziemlich einseitigen Kampf, von Natsu und dem Seelenfresser. Wendy folgte seinem Blick mit ihrem „Womit wir zu der zweiten, verbotenen Magie kommen. Der Magie eines Totenbeschwörers.“   Die anderen Drei betrachteten die Conbold entgeistert. „Du denkst, der Meister von diesem Ding ist ein Totenbeschwörer?“, fragte Nobu noch einmal nach, woraufhin Wendy beunruhigt nickte. Lucy legte eine Hand an ihr Kinn „Das würde auf jeden Fall einiges erklären…. Aber ich dachte Totenbeschwörer beschwören nur seelenlose Untote? Dieser Seelenfresser scheint allerdings etwas derartiges zu besitzen.“   „Dabei kommt es auf die Art und Technik der Beschwörung an. Der Meister dieses Seelenfressers muss wirklich gut sein, in dem was er tut. Wenn nicht sogar einer der Besten.“, lenkte Trust ein. Die Dragneel sah aus dem Augenwinkel zu ihm „Ihr von Chaos Moon, wusstet also schon davon?“ Auf Trusts Lippen bildete sich ein leichtes Schmunzeln „Sagen wir eher, wir haben es vermutet. Deswegen war ich ursprünglich hier, um all das genauer zu untersuchen. Dabei wäre ich beinahe einer Gruppe Feen in die Arme gelaufen~.“ „Verstehe. Also gibt es tatsächlich eine Möglichkeit, auch die Seelen von Verstorbenen zu beschwören?“, spekulierte Lucy.   „Leider ja….“, begann Wendy. „Aber der einzige Magier, der das je konnte, verschwand vor vielen Jahren spurlos, weshalb man ihn für Tod hielt. Dem war scheinbar nicht so.“ Die Dragneel beäugte ihre Freundin besorgt „Wie kann man denn Seelen beschwören? Und sehen dann alle so aus, wie dieser Seelenfresser hier?“ Die Drachentöterin verkrampfte ihre Hände etwas. „Genaueres weis ich leider auch nicht, aber wenn es stimmt, was ich in alten Büchern gelesen habe, braucht dieser Magier für eine derartige Beschwörung etwas von dem Toten. Für die körperliche Gestalt, einer bestimmten Person, benötigt er die Knochen. Um dessen Seele zu Rufen, etwas, dass demjenigen wichtig war. Etwas, zu dem er eine enge Verbindung besessen hat. Nahe Familienangehörige fungieren auch gut als Tribut. Ob diese diesen Vorgang allerdings überleben, weis ich nicht.“   Die Anwesenden schluckten schwer. Wenn das stimmte, könnte dieser Magier – sollte er diese Bedingungen erfüllen – einige ihrer schlimmsten Gegner wieder zum Leben erwecken. Und Untote waren definitiv schwerer zu besiegen, als Lebende.   „Bedeutet also, dass ich ab sofort jeden Feind wieder zu Asche verarbeiten muss~.“, schlitterte Natsu grinsen an ihnen vorbei, ehe er sich erneut dem Geist zuwandte. Die Angesprochenen blinzelten verdutzt. Er hatte ihnen tatsächlich zugehört?   Wendy lächelte belustigt, ehe ihr wieder ihre komatösen Freunde in den Sinn kamen. Sofort drehte sie sich zu diesen „Ich werde sehen, was ich für sie tun kann. Da das, was Misaki getan hat, funktionierte, gehe ich davon aus, dass unsere Freunde wieder aufwachen, sobald die Magie in ihnen einen gewissen Wert erreicht hat.“ „Aber könnte man sie dann nicht einfach schlafen lassen? Immerhin stellen sie ihre magische Energie doch selbst wieder her.“, meinte Trust, während er Kyoko behutsam auf den Boden legte, damit die Conbold sich jene ansehen konnte.   Wendy kniete neben der Eismagierin und musterte diese genaustens. „So leicht ist das leider nicht. Die Technik des Seelenfressers unterbindet diesen Wiederherstellungsprozess. Deswegen vermutlich sein Name. Er beraubt seiner Opfer so lange deren Magie, bis sie völlig ausgelaugt sind. Das hätte zur folge, dass sie auf diesen Verlust hin, früher oder später sterben würden.“ Sie erhob sich und sah zu Lucy „Könntest du deine Kraft mit Kyoko teilen? Sie scheint von allen am wenigsten verloren zu haben. Trust, dich möchte ich bitten das gleiche bei Tadashi zu machen. Ich selbst werde mich um Gray kümmern. Es scheint nämlich so zu sein, dass umso mehr magische Kraft man besitzt, sie einem umso schneller entzogen wird.“   Die Angesprochenen nickten ohne Widerworte und setzten sich zu den jeweiligen Freunden, nahmen deren Hand und teilten ihre Kraft mit ihnen. In der Hoffnung, dass sie bald wieder zu sich kamen.   Nobu beobachtete all dies, ehe er seine roten Augen auf Misaki richtete. Wenn all das stimmte, würde es bedeuten, dass sie eben tatsächlich eine starke Leistung erbracht hatte. Aber zu selben Anteilen auch eine dumme. Außerdem stellte sich dann tatsächlich die Frage, wie mächtig die Jüngere eigentlich war. Vermutlich ohne es selbst zu ahnen….   Lucy schielte zu ihm und zog ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen. Ein warmes Lächeln umspielte ihre Lippen „Ich danke dir, Nobu. Ihr seht zwar Beide aus, als wärt ihr durch den Wolf gezogen worden, seid aber ansonsten unversehrt. Da ich Misaki kenne, weis ich, dass sie alleine vermutlich vor Angst gestorben wäre.“ Der Angesprochene blinzelte verlegen und drehte seinen Kopf danach stur zur Seite „Keine Ursache.“   „Oi, Lucy!“, flog Natsu - im Schleudergang - über die Köpfe der Anderen hinweg, geradewegs in eine Wand. Die kleine Gruppe sah verdutzt zu ihm, während der Drachentöter sich aus der zerstörten Wand aufrappelte und direkt zu seiner Frau sah. „Denkst du, deine Stellargeister hätten eine Chance gegen diesen Geist?“ Lucys Augen wurden etwas größer. Das war die Idee! Sie nickte lächelnd „Möglich wäre es!“, kramte einen Schlüssel hervor und rief Virgo, welche – wie gewohnt – erwartungsvoll vor ihr stand. Doch ehe die Dragneel etwas sagen konnte, wurde sie - zusammen mit Kyoko - auf eine saubere Decke verfrachtet.   „Prinzessin, du kannst doch nicht auf so einem schmutzigen Boden sitzen.“, meinte Virgo monoton. Die Angesprochene lächelte verunglückt „Eh...ja, danke…. Aber könntest du dich vielleicht um diesen Geist da kümmern? Unsere Angriffe gehen durch ihn hindurch.“ Der Stellargeist nickte „Sicher.“ Sie drehte sich zu dem Seelenfresser und betrachtete ihn eindringlich. Als sie ihren Kopf zur Seite neigte, erwiderte der Geist ihren Blick unschlüssig. Kurz darauf blinzelte er verwirrt, da Virgo plötzlich an ihm herumzerrte, als wäre er aus Gummi.   „Kein Wunder, dass eure Magie und Angriffe nichts bewirken. Immerhin ist er tatsächlich eine Art Geist. Allerdings ist das für uns Stellargeister kein Hindernis.“, erklärte die Maid trocken, während sie gerade ihren Kopf durch den Seelenfresser steckte. Dieser fand das eher weniger amüsant „Lass das gefälligst!“ Virgo funkelte ihn quasi an, packte sein transparent werdendes Ende und klatsche ihn gelassen – von rechts nach links – auf den Boden. Hin und her. Her und hin. „Das ist deine Bestrafung dafür, dass du die Familie meiner Prinzessin verletzt hast.“   Natsu grinste zufrieden und stoppte neben den Anderen „Vernichten kannst du diesen Kerl nicht zufällig?“ Die Angesprochene schüttelte mit ihrem Kopf, unterbrach ihre Tätigkeit aber nicht. „Leider nicht. Was schon Tod ist, können selbst wir nicht erneut umbringen – aber ihm zumindest Einhalt gebieten.“ „Habe ich mir fast gedacht. Da kann man wohl nichts machen. Dann mach erst mal einfach weiter, Virgo~.“, ließ Natsu sich lächelnd, aber ausgelaugt, neben seine Frau sinken. So ganz fit fühlte er sich immer noch nicht.   Der Stellargeist nickte „Wird gemacht, Mann von meiner Prinzessin.“ Der Drachentöter hob amüsiert eine Augenbraue „Wie lange sie das jetzt wohl macht?“ „Wenn meine magische Kraft es zulässt, würde sie vermutlich nie damit aufhören.“, schmunzelte Lucy und spürte, wie sich etwas an ihrer Hand rührte. Sie sah zu Kyoko herunter, welche gerade zu sich kam.   Die Eismagierin öffnete langsam ihre Augen, ehe sie hochschreckte, da sie sich daran erinnerte, was passiert war. „Papa!“, kam es besorgt über ihre Lippen. Das letzte Bild in ihrem Kopf, war ihr Vater, der sich schützend vor sie stellte. „Keine Sorge, er kommt sicher gleich zu sich.“, lächelte Lucy aufmunternd. Die Jüngere erwiderte den Blick verwirrt, nickte aber.   Tadashi erlangte sein Bewusstsein ebenfalls wieder und zuckte bei dem Anblick des Unbekannten zusammen. Er beruhigte sich allerdings schnell, als er seine Kameraden bemerkte und Trust ihn aufklärte.   Nun mussten sie nur noch auf Grays Erwachen warten…..   In der Zwischenzeit, erklärten die Wissenden, den Unwissenden, was vorfiel. Eine gute halbe Stunde später, kam auch Gray endlich zu sich. Er blickte in Wendys Gesicht und stellte fest, das jene etwas blass aussah. „Mir ist so schlecht….“, mit diesen Worten, sprang die Conbold auf, rannte in die nächste Ecke und übergab sich. Der Fullbuster blinzelte perplex.   Kyoko, welche gerade – froh darüber, dass ihr Vater wieder wach war – zu ihm krabbeln wollte, kugelte sich nun vor Lachen. Auch die Anderen konnten sich den ein oder anderen Lacher nicht verkneifen. Gray setzte sich auf und legte mürrisch eine Hand an den Hinterkopf „Ja, lacht ihr nur. Sehr witzig.“ Er hätte sich persönlich auch eine schönere Begrüßung erhofft.   Wendy wollte sich gerade reumütig neben den Eismagier setzten, als sich ihre Blicke trafen, sie sich erneut eine Hand vor den Mund schlug und wieder zurück eilte. Gray verengte seine Augen nüchtern. Vor allem, da nun auch Natsu nicht mehr an sich halten konnte. Der Fullbuster grummelte „Das nehme ich jetzt persönlich, Wendy.“   „Es tut mir leid Gray, wirklich! Das ist bestimmt nicht deinetwegen!“, ließ die Drachentöterin sich nun endlich bei ihren Freunden nieder, welche sie fragend musterten. Natsu betrachtete sie genaustens „Aber was ist dann das Problem? Wirst du krank?“ Nachdem er das sagte, wurde die Jüngere knallrot und spielte nervös an ihren Händen herum, welche auf ihrem Schoß lagen.   Diese Reaktion konnten alle deuten – bis auf einen. Natsu musterte Wendy weiterhin stutzig „Was denn nun?“ Gray seufzte „Du bist echt so ein Vollidiot…. Fraglich wie du drei Kinder in die Welt setzen konntest.“ Der Angesprochene wollte gerade ausholen, bekam aber schon einen von seiner Frau übergezogen. „Nein, keiner möchte die genauen Einzelheiten dazu hören! Zumal es niemanden etwas angeht….“, murrte sie peinlich berührt. Lucy ahnte schon, dass Natsu auf diese Frage prompt ehrlich antworten würde. Allerdings war dieser gerade damit beschäftigt, sich murrend den Kopf zu reiben.   Gray schmunzelte und sah wieder zu Wendy „Meine herzlichsten Glückwünsche auf jeden Fall.“ Die Jüngere linste zu ihm auf und lächelte letztlich – verlegen, aber glücklich. Auch für die Glückwünsche von den Anderen, bedankte sie sich.   Der Dragneel hingegen, verstand immer noch nur Bahnhof. „Warum gratuliert ihr ihr alle, weil ihr schlecht ist?“ Lucy tätschelte, verzweifelt lächelnd, sein Schulterblatt „Das erkläre ich dir, wenn du älter bist~.“ „Häh?“   ….Währenddessen bei Gajeel, Sanae und Gerard….   „Wo verdammt noch mal ist diese alte Villa!? Warum zur Hölle sieht hier alles gleich aus und riecht auch noch so!?“, fluchte der Redfox – mitten im dunklen Wald, irgendwo im nirgendwo.   Sanae und Gerard lächelten verunglückt. Das kam davon, wenn man einfach drauf los rannte, ohne darüber nachzudenken, wohin eigentlich.   Sie konnten froh sein, wenn sie wieder aus dem Wald heraus kamen….. Nicht, dass sie letztlich noch selbst gerettet werden mussten…. 10 ~ September X813 | Von Gruselhäusern - zu Gruselwäldern | ------------------------------------------------------------ Virgo wirbelte den Seelenfresser immer noch gelassen durch die Gegend. Inzwischen ähnelte es allerdings mehr einer Lasso – Bewegung.   Die kleine Gruppe schaffte es derweil die – inzwischen wirklich zerstörte – Villa zu verlassen. Allerdings stellte sie das vor das nächste Problem.   „War der Wald zuvor auch schon so dicht?“, erhob Nobu fraglich seine Stimme und trug weiterhin Misaki, da Natsu selbst von Lucy gestützt wurde. Der Ältere musste sich leider eingestehen, dass ihn all das doch mehr laugte, als er anfangs dachte. Aus diesem Grund stützten die Fullbuster sich gegenseitig und Trust Tadashi. Wendy betrachtete ihre Umgebung unruhig. „Es sieht nicht nur dichter aus, es ist auch so. Zudem riecht hier momentan alles gleich.“ „Also bilde ich mir das nicht bloß ein?“, schmunzelte Natsu verzweifelt.   Ein verzerrtes, finsteres Lachen erklang hinter ihnen. Die Gruppe sah zu Virgo zurück, welche den Seelenfresser weiterhin im Kreis herum schleuderte. Aus diesem Grund klang das Lachen des Geistes auch ‚etwas‘ merkwürdig.   „Scheinbar haben wir dieses Glück unserem Seelenfresser Freund zu verdanken.“, lächelte Tadashi ironisch. „Nicht, dass der das gleich noch als Kompliment sieht….“, hob Nobu skeptisch eine Augenbraue. Allerdings kamen von dem Geist keinerlei Geräusche mehr.   Natsu und Wendy horchten beinahe Zeitgleich auf und sahen in eine bestimmte Richtung. „Hast du das auch gehört?“, wollte der Dragneel wissen. Die Angesprochene nickte etwas „Ja, das war eindeutig Gajeels Gefluche….“   Nun war es an Nobu, stutzig zu werden „Mein Vater ist hier?“ „Scheinbar schon, zumindest wenn das nicht auch irgendein Trick ist.“, stimmte Wendy zu. Der Redfox dachte kurz nach und betrachtete nüchtern den dunklen Wald. War ja irgendwie klar….dass sein Vater kommen würde…. „Der soll mich nie wieder belehren, von wegen, blindlings in irgendwelche Fallen zu laufen….“ Anschließend setzte er einen Fuß vor den Anderen.   „Willst du da jetzt einfach rein laufen?“, erhob Tadashi seine Stimme fraglich. Der Jüngere stoppte und sah über seine Schulter zu ihm zurück. „Sicher. Sollen wir sie da drin verrotten lassen?“ „Und wenn es doch eine Falle ist?“ „Willst du ewig hier warten, um es herauszufinden?“ „Mit deinem Egoismus bist du aber gerade dabei, Misaki in Gefahr zu bringen.“   Der Fernandez blinzelte, als er das zuversichtliche Grinsen auf Nobus Lippen bemerkte. „Keine Sorge, ich werde schon auf den kleinen Schussel aufpassen.“ Nach diesen Worten, ging er einfach weiter. Tadashi wollte zuerst noch etwas sagen, schloss seinen Mund aber wieder. Er richtete seine Augen auf Natsu und Lucy, welche dem Eisenmagier zufrieden nachsahen und anschließend folgten. Gerade verstand Tadashi die Welt nicht mehr. Es wunderte ihn, dass sogar der Salamander nichts dazu sagte.   Nach und nach liefen die Anderen dem Redfox hinterher. Trust schielte schmunzelnd zu dem Jüngeren. „Er hat eben schon bewiesen, auf sie aufpassen zu können.“ Als Tadashi fragend zu dem Älteren aufsah, blickte dieser schon wieder in die Richtung, in der die Anderen verschwanden. „Wir sollten auch gehen. Ehrlich gesagt finde ich es doch ziemlich unheimlich hier….fast ganz allein~.“, fügte Trust hinzu und setzte gesagtes, einfach in die Tat um.   Der Angesprochene stimmte einfach stumm zu und richtete seinen Blick geradeaus. Aus irgend einem Grund wurde er das Gefühl nicht los, dass sich etwas zwischen Nobu und Misaki verändert hatte. Nur war er sich nicht sicher, ob ihm das gefallen sollte, oder nicht.   ….   Die Gruppe ging eine Weile schweigend durch den dunklen Wald, der lediglich vom Mondlicht erhellt wurde, was sich durch die dichten Baumkronen kämpfte.   Nobu musste zugeben, dass er diesen Wald wesentlich unheimlicher fand, wie die zerfallene Villa zuvor. Die Dunkelheit machte ihm zwar nichts aus, aber die Geräusche… Das Knacken im Gebüsch, wenn ein Tier aufschreckte. Die Augen der Tiere, welche unheimlich im Mondlicht aufblitzten. Das Scharen irgendwelcher nachtaktiven Wesen…. All das machte ihn nervöser, wie er zugeben wollte.   Er schluckte schwer und lenkte seine Augen auf die junge Frau, welche immer noch tief und fest auf seinen Armen schlief. Inzwischen schmiegte sie sich etwas an ihn und fühlte sich anscheinend pudelwohl auf seinen Armen. Ein Gedanke, der Nobu zum schmunzeln brachte. Während er sie so betrachtete, bemerkte er, wie sein Puls in die Höhe schoss. Dies machte ihn – zu seiner Nervosität – nun auch noch verlegen.   Die ganzen Geschehnisse vorhin, ließen ihm keine Zeit, über seine Taten nachzudenken. Gerade hatte er diese allerdings…und war froh darüber, dass es so dunkel war. Er hatte das Gefühl, sein Kopf würde glühen. Was ritt ihn in der Villa nur dazu, Misaki andauernd an sich zu zerren? Im Nachhinein war ihm das schon unangenehm…. Und gerade trug er sie auch, als sei es selbstverständlich. Am liebsten würde er sich die Haare raufen.…   Nobu ließ seine Augen erneut auf der Jüngeren ruhen. Der Gedanke, sie vielleicht Tadashi zu überlassen, gefiel ihm allerdings auch nicht…. Ein leichter Rotschimmer zierte seine Wangen, während er leise – aber verlegen – grummelte. „Was machst du nur mit mir, Schussel….“   Tadashi betrachtete den Rücken des Redfox. Er starrte ihn förmlich an. Trust begann zu schmunzeln und flüsterte ihm etwas zu „Vom bloßen anstarren, fällt er nicht plötzlich Tod um~.“ Sofort bildete sich ein sichtlicher Rotschimmer auf den Wangen des Jüngeren und er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Älteren. Er wollte etwas kontern…..wusste aber nicht genau, was eigentlich.   Ihm gefiel zwar nicht, was er sah, aber letztlich war es nichts, für das er Nobu verantwortlich machen sollte. Er seufzte und wandte seinen Blick wortlos wieder ab. Nun blieben seine Augen an den Fullbuster haften. Gray und Kyoko hatten schon immer ein sehr liebevolles Vater – Tochter Verhältnis. Das hinderte Gray aber nicht daran, Kyoko einem harten Training zu unterziehen. Doch vermutlich gerade weil er seine Tochter liebte, trainierte er sie so hart. Juvia verschonte Sota ja genauso wenig und schmiss ihn – wörtlich – immer wieder ins kalte Wasser.   Ein verunglücktes Lächeln bildete sich auf Tadashis Lippen, als er an sein eigenes Training zurück dachte. Seine Mutter hätte ihn einmal beinahe umgebracht, weil sie es etwas zu gut mit dem Training meinte. Ab da beschloss sein Vater, das vorerst zu übernehmen, bis er sich selbst vernünftig gegen seine Mutter wehren konnte. Tadashi nahm es ihr nie übel, da ihm klar war, weshalb sie das tat. Er wusste, bevor seine Mutter ihm schadete, rammte sie sich eher selbst das Messer in die Brust. Doch bevor das geschah, würde er alles tun, um das zu verhindern. Und auch, wenn sei sehr eigen war, zog sie ihn – auf ihre Art – groß. Streng – aber liebevoll.   Tadashi seufzte schmunzelnd. Er war Gedanklich ja komplett abgedriftet… „An was auch immer du gedacht hast, es scheint deine Laune verbessert zu haben.“, lächelte Trust zufrieden. Der Jüngere sah gut gelaunt zu ihm auf „Wenn es anders wäre, würde ich zu Hause bestimmt ordentlich ärger bekommen.“ Der Ältere blinzelte kurz fragend, ehe ihm bewusst wurde, um wen es gehen musste. „Ja, dass kann ich mir bei dieser Frau tatsächlich gut vorstellen. Soweit ich weis, soll sie wirklich ein sehr gutes Gespür besitzen.“ „Allerdings. Ein Grund mehr, weshalb ich keine Geheimnisse vor meiner Mutter haben könnte, selbst wenn ich wollte.“, entgegnete Tadashi. Eine Tatsache, die Segen und Fluch zugleich sein konnte.   Wäre das nicht der Fall, wer weis, wo er dann jetzt stünde? So oft, wie seine Mutter ihn im Teenageralter irgendwo heraus boxte. Zumal er wirklich nur ungern an diese Zeit zurück dachte. Seine rebellische Phase….   …..   Wendy seufzte leidig. Sie liefen nun schon gefühlte Ewigkeiten durch diesen finsteren Wald. Obwohl sie Gajeels Gefluche immer wieder hören konnten, fanden sie ihn nicht. Zu allem Üble, wurde ihr immer wieder schlecht…. Sie hatte das Gefühl, sich ausruhen zu müssen, wollte ihren Freunden aber nicht zur Last fallen.   Sie blinzelte, da sie sich plötzlich auf Lokis Armen wiederfand. Wendy linste über seine Schulter – zu Lucy. Diese lächelte ihr warm entgegen. Die Jüngere wollte widersprechen, erhielt aber einen mahnenden Blick von der Älteren, weshalb sie sich ihren Protest verkniff. „Unterschätze Lucy lieber nicht. Für sie ist es doch schon lange ein leichtes, zwei Stellargeister zu rufen. Und du siehst wirklich nicht gut aus, Wendylein~. Wenn du erst mal einen wundervollen Babybauch hast, wirst du deinen Mann sicher noch mehr von den Socken hauen.“, grinste der Stellargeist. Auf die Wangen der Angesprochenen schlich sich ein verlegener Rotschimmer. Allmählich bekam sie ein schlechtes Gewissen, dass so viele es vor Romeo wussten….   Kurze Zeit später, begann es unter ihren Füßen leicht zu beben, weshalb die Gruppe stehen blieb und sich fraglich umblickte. Nobu hingegen starrte nüchtern geradeaus. „Ich denke mal, mein Vater schlägt nun vor lauter Frust auf den Boden ein.“ Nach seiner Aussage, ertönte wieder das schallende, dunkle Lachen des Seelenfressers – der im übrigen immer noch wie ein Lasso behandelt wurde.   „Ich glaube, er sagt irgendetwas….aber durch das Schleudern hören wir es nur bruchstückweise...“, sah Tadashi fraglich zu dem Geist und versuchte die Wörter zu filtern.   As. Ur. Un. Gang. In. Isem. Alt. Afen. Ote. Cht.   Keiner wusste so recht, was das nun heißen sollte. Allerdings horchten die Drachentöter wieder zeitgleich auf, richteten ihre Aufmerksamkeit aber in unterschiedliche Richtungen. Sekunden darauf, ertönten merkwürdige Geräusche aus dem dichten Wald um sie herum.   Nobu schluckte hart und drückte Misaki unbewusst mehr an sich. Er ließ seinen Blick schweifen und weitete seine Augen. Eine merkwürdige Gestalt trat aus dem Dunklen hervor. Jene bewegte sich merkwürdig und stellte sich als Untoter heraus, nachdem das Licht ihn beschien.   „Das wird euer Untergang sein. In diesem Wald schlafen Tode nicht.“, übersetzte Wendy entsetzt die Wortfetzen des Seelenfressers. Lucy klammerte sich nervös an ihren Mann, welcher unbeeindruckt drein schaute. „Also hat der Eisenfresser, mit seiner Aktion, die Untoten befreit?“, schlussfolgerte Natsu, drehte seinen Kopf nach rechts und setzte mit seinem Feueratem gelassen einen Untoten in Brand.   „Bist du verrückt!? Wir sind mitten im Wald, willst du uns umbringen, indem du hier alles in Brand setzt!?“, gab Gray verärgert von sich und löschte das kleine Feuer mit seiner Eismagie. Der Angesprochene seufzte genervt. „Dann haue ich sie eben zu Matsch. Oller Klugscheißer.“ Die Freunde grummelten sich verärgert an, jedoch wurde ihre Aufmerksamkeit, schnell an anderer Stelle verlangt. Plötzlich kamen aus allen Ecken Untote.   Drei rückten Lucy ziemlich auf die Pelle, wodurch sie sich immer mehr – vor allem panisch und angeekelt – an Natsu presste. Seine Laune verbesserte sich dadurch nicht gerade. Ihm wäre es eindeutig lieber, dass sie sich gerade aus anderen Gründen an ihn pressen würde. Er richtete seine Augen genervt auf die lebenden Toten. „Ich habe gerade echt miese Laune. Also lasst lieber eure toten Griffel von meiner Frau!“   Lucy blinzelte. Es dauerte keine zehn Sekunden, da lagen die drei Untoten – auseinander gerupft – auf dem Boden.   Gray fror derweil die wandelnden Leichen ein und zerschlug diese Eisstatuen letztlich. Er wollte, dass Kyoko sich noch schonte, weshalb seine Tochter ihm einfach nur bei dem zusah, was er tat.   Loki trat den Untoten – mit Leichtigkeit – die Köpfe von den Schultern, während er Wendy weiterhin auf seinen Armen trug.   Virgo nutzte indessen den Seelenfresser dazu, die Toten von sich zu halten. Wenn sie ihn schon bei sich tragen musste, weshalb nicht gleich nutzen?   Tadashi und Trust wurden von den Untoten umzingelt. Diese fielen kurz darauf zu Boden, da ihnen der Kopf abgetrennt wurde. Ein goldener Ring drehte sich mit hoher Geschwindigkeit um sich selbst, was ihn zu einer scharfen Waffe werden ließ. Der Fernandez sah überrascht zu dem Älteren auf, der gerade zufrieden vor sich hin lächelte. Tadashi musste zugeben, dass er Trust scheinbar unterschätzte. Er dachte, dass dieser Kerl nur große Reden schwingen konnte. Aber scheinbar hatte er doch ziemlich was auf dem Kasten. So wie die anderen Chaos Moon Mitglieder, die sie bisher kennen lernten.   ~~   Nobu gefiel es zwar nicht, musste nun aber wohl dadurch, diese lebenden Toten zu bekämpfen. Er überzog seinen Fuß mit einer Eisenschicht und wollte gerade zutreten, als er im Augenwinkel sah, wie Misaki zu sich kam. Schlechtes Timing. Und wie er befürchtete, erschreckte sich die Jüngere und klammerte sich reflexartig so sehr an ihn, dass er nach hinten über kippte.   Der junge Mann landete unsanft, mit seinem Rücken, auf dem harten, sandigen Boden. Ein schmerzhaftes Seufzen trat über seine Lippen, während seine eine Hand auf Misakis Rücken und seine Andere neben ihm lag. Durch die Baumkronen konnte er ein paar Sterne aufblitzen sehen. Er tätschelte beruhigend ihren Rücken „Du hast echt ein miserables Timing, kleiner Schussel.“   Misaki linste unsicher, von seiner Brust, zu ihm auf. Sofort schoss ihr die Röte ins Gesicht und ihr wurde die Tatsache bewusst, an wen sie sich da eigentlich so ängstlich klammerte. Nun war sie hin und hergerissen und wusste nicht, ob sie nun vor Verlegenheit von ihm springen, oder sich vor Angst lieber doch an ihn klammern sollte. Sie entschied sich schnell für Zweiteres, als sie die komischen Geräusche der Untoten wahrnahm.   Nobu konnte sich nur schwer ein amüsiertes Schmunzeln verkneifen, als er ihren Zwiespalt bemerkte. Ihm fiel erst jetzt auf, wie viele niedliche Seiten die Jüngere an sich hatte. Er richtete sich ein wenig auf und sah zu Misaki herunter, welche seinen Blick unsicher erwiderte. „Hier auf dem Boden fällt es mir doch etwas schwer, dich zu beschützen. Denkst du nicht, es wäre leichter, wenn wir aufstehen?“   Die Feuermagierin würde gerade am liebsten im Erdboden versinken. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Kopf vor Scham rauchen würde. Misaki legte ihre Augen erneut auf die des Älteren. Zu ihrer Verwunderung, beruhigte sie sein ruhiger Blick - der so fokussiert auf ihr lag – sofort.   Nachdem die Beiden merkten, wie sehr sie sich gegenseitig anstarrten, wandten sie sich rasch voneinander ab. Konnten sich dann aber doch ein leichtes Lachen nicht verkneifen. Diese Situation war einfach zu verrückt. Anschließend legte Misaki ihre Hand, in die von Nobu, welche er ihr zuvor entgegenhielt. Der Redfox zog die Dragneel, liebevoll, mit sich zusammen hoch. Er ließ seinen Blick schweifen. Um sie herum hatten sich, während ihres kleinen Unfalls, eine Menge Untote gesammelt.   Ein nervöser Druck an Nobus Hand, ließ ihn zu Misaki herunter blicken. Unruhig stellte sie sich näher an ihn heran. Der Eisenmagier sah zu ihren Freunden, welche alle selbst schwer beschäftigt waren. Also war das schon mal keine Option. Daher ratterte er in seinem Kopf die Möglichkeiten herunter, die er jetzt hatte. Viel Zeit blieb ihm dazu gerade nicht.   Aus Reflex zog Nobu Misaki zu sich und wich ein paar Schritte zurück. Ein Untoter wollte sie gerade angreifen. Der junge Mann knurrte leise, aber verärgert.   „Tut mir leid. Hätte ich nicht solche Angst vor diesen Dingen, wäre ich nicht so ein Klotz am Bein.“, sah Misaki reumütig zu dem Älteren auf. Sie fühlte sich wirklich schlecht, da ihre Beine momentan wie festgewurzelt waren. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick. Dabei kam ihm eine Idee. „Du bist kein Klotz am Bein, nur weil sie sich gerade so anfühlen. Außerdem kannst du helfen, uns hier heraus zu bringen.“ Misaki betrachtete ihn verwundert. Sie konnte helfen? Trotz ihrer Angst? Sollte das tatsächlich wahr sein?   Ein glückliches Lächeln zierte ihre Lippen. „Ich möchte helfen, was soll ich tun?“ Nobu blinzelte verlegen, richtete seinen Blick zur Seite und legte seine freie Hand in den Nacken. „Naja, ich dachte vielleicht, dass wir deine entflammten Hände als Waffe benutzen könnten, um den Untoten ihre Köpfe abzuschlagen. Allerdings….müsste ich dich dazu an den Beinen durch die Gegend schleudern….“, erst als er es sagte, merkte er, wie blöd sein Vorschlag eigentlich klang. Dazu müsste sie ihm blind vertrauen. Immerhin hätte er die Verantwortung für sie. „Weist du was, vergiss e-.“ „In Ordnung.“   Der Redfox hielt einen Moment inne und sah danach verwirrt zu der Dragneel. Hatte sie ‚in Ordnung‘ gesagt!? Misaki lachte leicht, da sie seine bedröppelte Reaktion so herrlich fand. Sie ließ ihre Augen auf den Seinen ruhen „Es ist effektiv, geht schnell und ich bin nicht unnütz. Außerdem haben wir keine Zeit mehr.“ Der Ältere erwiderte ihren Blick stumm. War sie nun leichtsinnig oder mutig? Dumm oder schlau? Naiv oder vertrauensselig?   Die merkwürdigen Geräusche der Untoten, holten ihn wieder in die Realität zurück. Er seufzte. Sie hatten wohl keine andere Wahl. „Gut. Aber sobald etwas ist, machst du dich bemerkbar!“, meinte er ernst, woraufhin die Jüngere entschlossen nickte.   Misaki umschloss ihre Hände mit einer geringen Flammenschicht, wonach sie zu Nobu blickte, der ihr zunickte. Jenes erwiderte sie, sprang in die Höhe, woraufhin er ihre Beine – an ihren Waden – mit den Händen griff. Durch den überschnitt, von ihrer beider Armen und Beinen, hatten sie den nötigen Halt.   ~~   „Was zum….“, huschte es irritiert über Tadashis Lippen. Trust, der neben ihm stand, schmunzelte „Interessante Idee. Zudem ziemlich effektiv, wie es aussieht. Sie mähen ihre Feinde förmlich nieder.“ Der Jüngere schielte zu ihm auf. Das mochte zwar sein…aber „Es ist auch ziemlich waghalsig und gefährlich. Was macht Nobu, wenn er den halt verliert, oder Misaki plötzlich gepackt wird?“ „Hmhm~. Ich sehe schon, wenn es um dieses Mädchen geht, verstehst du keinen Spaß, was?“, gab Trust amüsiert von sich, was den Angesprochenen erröten ließ. „Das….so kann man das nicht sehen.“, redete Tadashi sich heraus. Oder versuchte es zumindest. Irgendwie…   ~~   „Da wird mir schon vom bloßen zusehen schlecht….“, murmelte Wendy in ihre Handfläche und hielt sich mit ihrer freien Hand, den Bauch. Loki richtete seinen Blick sofort auf sie „Wenn du dich übergeben musst, sag bescheid! Ich hätte das nur sehr ungern auf meinem Anzug.“ Da die Conbold nach seinen Worten immer blasser wurde, beschloss er kurzerhand, sie vorsichtshalber in die Nähe eines Busches zu bringen. Dies stellte sich wenig später als gute Entscheidung heraus. Die werdende Mutter sprang von seinem Arm und übergab sich ins Gebüsch. Loki ging zu ihr und hielt ihr die Haare, wobei er beruhigend über ihren Rücken strich.   Lucy beobachtete das besorgt, fuhr aber stark zusammen, als sie einen Untoten neben sich bemerkte. Aus Reflex – und definitiv ungewollt – schlug sie ihm ihre Faust ins Gesicht, die nun in seinem Kopf steckte. Ihr fuhr es eiskalt den Rücken hinunter „Iheee… Ist das ekelig….“ Natsu sah prüfend über ihre Schulter. „Warum hast du das nicht gleich gemacht? Scheint sehr effektiv zu sein.“ Seine Frau sah angeekelt zu ihm „Weil das total widerlich ist!? Meine Faust steckt in dem toten Gehirn, dieses untoten Kerls! Der zappelt noch! Siehst du das!?“   Der Ältere betrachtete sie einen Moment und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Wie lange hatte er diesen Blick nicht mehr gesehen? Sein kleiner Hasenfuß Lucy. Irgendwo her musste ihre Tochter das ja haben. Er streckte seinen Arm, an ihrem entlang, griff mit seiner Hand nach dem Kopf des Untoten und ließ diesen kurz in Flammen aufgehen. Jene schadeten seiner Frau natürlich nicht.   „Besser?“, drehte er grinsen seinen Kopf zu ihr. Lucy sah trotzig und verlegen zu ihm auf, lächelte aber letztlich dankbar. „Ja, besser.“, sie gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange, ehe ihr Blick an ihrer Tochter und Nobu hingen blieb. Jenem folgte ihr Mann, als er bemerkte, dass sie etwas interessantes zu sehen schien.   Natsu verschränkte seine Arme locker vor der Brust und beäugte die Jüngeren weiterhin. „Zwar noch etwas unausgereift, aber eine durchaus interessante Idee.“, murmelte er und grinste erneut zu seiner Frau „Wollen wir auch?“ Die Angesprochene sah entgeistert zu ihm „Bist du verrückt!? Schon mal daran gedacht, dass ich kein Feuer um meine Hände erschaffen kann!?“ „Also, wenn es nur das ist~.“, entgegnete der Ältere gelassen und blickte zu ihren Händen. Mit diesen fuchtelte die Jüngere daraufhin herum. „Nein, vergiss es! Ich werde mich von dir nicht durch die Gegend wirbeln lassen!“, meinte Lucy, bekam aber schnell zu spüren, dass sie in ein Fettnäpfchen getreten war.   Ihr Mann sah schmollend – und irgendwie enttäuscht – zu ihr hinunter. Sie schluckte schwer. Das war so unfair…..er wusste genau, dass sie gegen diesen Blick keine Chance hatte. Sie legte eine Hand auf seine Brust und seufzte lächelnd, bevor sie zu ihm aufsah. „Ich vertraue dir, aber können wir nicht einfach weiter machen, wie bisher? Das hat doch bis jetzt auch ganz gut funktioniert.“, wie man an den ganzen – nun wieder leblosen – Untoten erkennen konnte. Natsu schnaufte mürrisch „Nagut.“ Was sollte er auch machen, wenn sie ihn auf diese Weise ansah?   Daraufhin zog etwas in seinem Augenwinkel, seine Aufmerksamkeit auf sich. „Hm?“ Nobu beförderte Misaki gerade in die Luft, fing sie wieder auf und rannte eilig in ihre Richtung. Was war denn nun los? Der Redfox stoppte neben ihnen und wollte gerade etwas sagen, da rauschte jemand an ihnen vorbei.   „Aus dem Weeeeg!“ Die Vier blinzelten verdutzt. War das gerade Gajeel, der Sanae unter seinen Arm geklemmt hatte?   „Papa?“, kam es überrascht aus einer anderen Ecke. Tadashi betrachtete seinen Vater überrascht, der eben neben ihm stoppte. „Schön, dich wohlauf zu sehen. Wäre auch schwer gewesen, deiner Mutter das Gegenteil zu erklären….“, lächelte Gerard verunglückt. „Aber wir sollten wirklich weiter. Da kommt eine riesige Horde Untoter. Denn anstatt weniger, wurden es immer mehr. Egal wie viele wir erledigt haben.“, fuhr er fort.   Wie aufs Stichwort, ertönte das Geräusch vieler trampelnder Füße. Daher ließen sich alle nicht zweimal bitten und nahmen ebenfalls ihre Beine in die Hand.   Loki sprintete mit Wendy voraus, dicht gefolgt von Virgo – samt Seelenfresser. Natsu zog Lucy, während des Rennens, auf seine Arme. Nobu lief mit Misaki dicht hinter ihnen. Gray tat es dem Salamander mit Kyoko gleich und folgte ihnen eilig. Das Schlusslicht bildeten Tadashi, Trust und Gerard. Jener erstellte zuvor aber noch eine Art Barriere. „Das wird sie zumindest ein paar Minuten aufhalten.“   Somit waren sie jetzt wohl, vom Regen – in die Traufe geraten. Die Gruppe war nun zwar vereint, aber würde ihnen diese Tatsache dabei helfen, aus diesem Wald zu entkommen? 11 ~ September X813 ------------------- ….Nach einiger Zeit kam die Gruppe zum stehen.   Gajeel atmete tief durch und beäugte danach verdutzt die Menge an Magierin hinter sich. Er blinzelte. „Wo kommt ihr denn auf einmal alle her?“ Er hatte die Worte gerade über seine Lippen gebracht, da spürte er auch schon vielsagende Blicke auf sich. „Was denn?“   „Ist das dein ernst? Du bist ‚Aus dem Weeeeg!‘ schreiend, an uns vorbei gerannt.“, hob Gray fraglich eine Augenbraue, während er seine Tochter auf den Boden absetzte. Der Angesprochene kratzte sich, mit seiner freien Hand, am Hinterkopf „Wirklich?“   „Er hat recht, Papa.“, lächelte Sanae zu ihm auf. Der Angesprochene schielte zu ihr herunter und betrachtete sie Sekunden später überrascht. Das Lächeln seiner Tochter wurde verunglückt. „Du scheinst wirklich einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt zu besitzen, wenn du mich andauernd unbewusst schnappst.“ Sanae wusste nur nicht genau, ob sie das nun positiv oder negativ sehen sollte.   Gajeel lachte plötzlich und keiner wusste, ob er sich nun über sich selbst lustig machte, es aus Verzweiflung tat – oder nun doch vollkommen verrückt geworden war. Allerdings unterbrach er dieses so spontan, wie er damit begonnen hatte und starrte zu den Anderen. „Aber wo sind denn jetzt die Untoten geblieben?“   „Meinst du zufällig die, die du mit deinem Angriff auf den Boden, hervor gelockt hast?“, sagte Virgo trocken. Der Eisen – Drachentöter sah irritiert zu ihr „Was genau treibst du da eigentlich?“ „Den Seelenfresser ordentlich durchschütteln, so wie es der Mann meiner Prinzessin wollte. Übrigens war dein Versuch das Thema zu wechseln, miserable.“, entgegnete die Maid monoton. Gajeel grummelte verärgert. Warum musste dieser Stellargeist auch immer alles so direkt aussprechen?   Als es an seinem Shirt zupfte, blickte er an sich herunter. Sanae zog ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen und lächelte „So sehr brauchst du mich nun auch nicht zu behüten….“, versuchte sie es möglichst so zu formulieren, dass ihr Vater sich nicht total dämlich vorkam. Danach setzte er sie schnell auf ihre Füße – nicht das er es wieder…..außen vorließ….   Anschließend musterten Vater und Tochter ihre Freunde. Der Ältere stemmte eine Hand an die Hüfte und grinste spöttisch „Man sehr ihr alle scheiße aus.“ Dieses Grinsen erwiderte Natsu „Dafür haben wir uns nicht sofort in einem Wald verlaufen~.“ Ein Kommentar, den er sich einfach nicht verkneifen konnte. „Tze. Und wir sind nicht blindlings in eine Falle getappt….. Zumindest wären wir das nicht, hätten wir euch nicht retten wollen.“, musste Gajeel zugeben.   „Schon erbärmlich, wenn die ‚Retter‘ gerettet werden müssen~.“ „Mussten wir nicht! Wie du siehst, sehen wir wesentlich vorzeigbarer aus, als ihr, Salamander!“ „Wir sind ja auch nicht schreiend vor unseren Feinden davongerannt.“ „Ich wollte nur nicht Personen umrennen, die im Weg stehen!“ „So kann man es natürlich auch harmlos beschreiben~.“ „Salamander…..“ „….Eisenfresser.“   Inzwischen standen die Drachentöter gefährlich nah beieinander. Lucy und Sanae wussten nicht recht, ob es so gesund wäre, bei dieser Spannung dazwischen zu gehen.   Plötzlich stieg ein Feuerwall zwischen den Männern in die Höhe, vor dem selbst Natsu etwas zurückschreckte.   „Beruhigt euch bitte. Könnt ihr nicht später streiten?“, lächelte Misaki verzweifelt, während sie sich an Nobu festhielt, da sie sich doch etwas erschöpft fühlte.   Die Männer sahen zu ihr, tauschten kurze Blicke aus und streckten ihre Kopfe danach stur in verschiedene Richtungen. Schielten jedoch wenig später fast zeitgleich zu der Stelle, an welcher der Boden etwas verkohlt war. Sanae lächelte erleichtert, ehe sie zu ihrer besten Freundin blickte und blinzelte. Nanu? Nobu schnippte Misaki gerade liebevoll gegen die Stirn und schien sie dafür zu tadeln, eben diesen Flammenwall errichtet zu haben. Der Ausdruck der Script – Magierin wurde weich. Na sowas.   Die Redfox ließ ihren Blick weiter schweifen, weshalb ihr die Blicke von Tadashi und Kyoko – auf Misaki und Nobu auffielen. Sie hob verzweifelt eine Augenbraue und lächelte schräg. Oh weh. Irgendwie überkam sie das ungute Gefühl, dass da noch einiges auf sie zukommen würde. Aber es war ja vorher zu sehen, dass es nicht ewig harmonisch zwischen ihnen bleiben würde. Sie kannten sich ihr ganzes Leben lang. Da war es durchaus möglich, dass sich irgendwann noch andere Gefühle dazu schummeln würden, wie bloße Freundschaft.   „Was lächelst du denn so glückselig vor dich hin?“, hob Gajeel fraglich eine Augenbraue. Seine Tochter erwiderte seinen Blick, ging einen Schritt auf ihn zu und legte ihre Arme um ihn. „Ich habe einfach nur daran gedacht, dass du der beste Papa von allen bist~.“ Der Angesprochene blinzelte verlegen und grinste danach breit „Na sicher!“   Lucy belächelte die Zwei amüsiert und stoppte neben ihrem Mann, welcher mürrisch zu ihrer Tochter blickte. Sie konnte sich denken, was in seinem Kopf vorgeht. Aus diesem Grund legte sie ihre Hände über seine Schulter und lehnte sich und ihren Kopf an ihn, während sie zu Misaki und Nobu blickte. „Bist du eifersüchtig?“, schmunzelte Lucy und linste zu dem Älteren auf. Dieser verschränkte trotzig seine Arme vor der Brust. „Nein, warum sollte ich denn?“   Die Stellargeistmagierin konnte sich nur schwer ein leichtes Lachen verkneifen. Und wie eifersüchtig er war. Typisches Verhalten für Väter. Nagut – für die Meisten. Aber die in ihrer Gilde, waren mit höchster Wahrscheinlichkeit, alle von diesem Schlag. „Misaki wird eben langsam zu einer jungen Frau. Ehe du dich versiehst, ist sie verliebt, hat Liebeskummer, heiratet und bekommt selbst Kinder~.“, nachdem Lucy das sagte, betrachtete sie ihren Mann verwundert. Schmollte er etwa?   Als sie dann genauer darüber nachdachte, erkannte sie das wirkliche Problem. Es war dunkel und sein kleines, süßes Mädchen, war nicht bei ihm, wie sonst immer. Hatte er gerade etwa Angst, um seine Stellung bei ihr? „Du Trottel. Für Misaki bist du unersetzlich und das wird sich nie ändern. Sie ist zwar nicht so ein Papakind wie Kyoko, aber wird dir Charakterlich von Tag zu Tag ähnlicher. Nur eben auf ihre Art und Weise. Zum Glück – nicht, dass sie so ungestüm, selbstsicher, protzig, begriffsstutzig und voreilig wird wie du. Drei davon reichen mir…. Auch wenn Ryu momentan scheinbar mehr in meine Richtung schlägt~.“, lächelte sie und gab Natsu einen sanften Kuss auf die Wange. „Ihre Mimik ähnelt deiner zudem auch immer mehr.“, murmelte sie lächelnd in den Kuss.   Der Ältere sah aus dem Augenwinkel zu ihr. Hatte sie all das wirklich einfach nur an seinem Verhalten erkannt? War das so offensichtlich? Diese Tatsache ärgerte ihn schon etwas. Dennoch entschied er sich dazu, zu grinsen. „Ist doch klar, immerhin ist sie unsere Tochter. Außerdem habe ich doch gerade einen Hasenfuß an meiner Seite~.“, legte er seinen Arm um ihre Taille und zog sie noch etwas an sich. Eine Geste, die Lucy erröten ließ.   „Seit ihr fertig mit turteln?“, seufzte Gajeel genervt. Natsu schielte belustigt zu ihm „Bist du neidisch? Weil Levy nicht hier ist?“. Der Angesprochene wurde sofort etwas rot um die Nase und blickte trotzig zu Seite. „Bestimmt nicht! Nur ich denke, unsere Pause war lang genug!“   „So wie es aussieht, möchte Gajeel wirklich los.“, schmunzelte Gray amüsiert, weshalb eben Genannter fragend zu ihm blickte. Der Fullbuster deutete auf die linke Seite des Redfox, woraufhin dieser an sich hinunter blickte und sofort wieder hoch sah, als er in das Gesicht seiner Tochter blickte – welche er schon wieder unterm Arm hatte. „J – Ja genau! Gray hat vollkommen recht!“   Nobu betrachtete seinen Vater nüchtern „Das ist so peinlich….“ Als es an seiner Seite begann zu lachen, schielte er verlegen zu Misaki „Was denn?“ Die Jüngere lächelte ihm entgegen „Schon gut. Aber wenn es danach geht, sind unsere Väter alle irgendwie peinlich.“ Der Eisenmagier schmunzelte. Wo sie recht hatte. Aber das dachten vermutlich die meisten über ihre Eltern. Anschließend richtete er seine Aufmerksamkeit nach rechts. Er spürte schon die ganze Zeit einen Blick auf sich, nach dessen Ursprung er nun suchte.   Es dauerte nicht lang, bis er jenen fand. Tadashi durchbohrte ihn beinahe mit seinem Blick. Allmählich fragte er sich wirklich, was das Problem von diesem Kerl war. Besonders leiden konnte er ihn ja sowieso noch nie. Umgekehrt schien es wohl ebenso zu sein. Der Eisenmagier seufzte leise. Sollte ihm recht sein. Wenn dieser Kerl ein Problem mit ihm hatte – in welcher Hinsicht auch immer – warum sagte er es ihm dann nicht ins Gesicht? Anstatt ihn mit Blicken zu töten.   Nobu sah aus dem Augenwinkel zu Misaki. Sie schien sich sichtlich den Kopf über irgendetwas zu zerbrechen. Er verdrehte seine Augen schmunzelnd. Dieser kleine Schussel. Ihren momentanen Ausdruck, sah er er die letzten Stunden mehrfach bei ihr. „Na komm, die Anderen wollen sicher gleich weiter. Ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust mehr, großartig viel Zeit in diesem Wald zu verbringen. Und wenn das so weiter geht, fällt Virgo irgendwann noch der Arm ab.“, blickte er amüsiert zu dem Stellargeist und hielt der Jüngeren seine Hand entgegen.   Misaki sah blinzelnd zu ihm auf. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie freute sich, ihn scheinbar doch nicht zu nerven – wie sie vermutete, nachdem sie ihn seufzen hörte. Sie folgte seinem Blick, mit dem Ihren. „Virgo ist hart ihm nehmen. Die würde das locker noch Tagelang machen.“, gab sie belustigt von sich und legte danach ihre Hand, in die des Älteren.   „Habt ihr es endlich!?“, seufzte Gajeel genervt. „Stell dich mal nicht so an, Papa. Eben hast du doch bewiesen, wie schnell du rennen kannst.“, grinste Nobu frech und spürte den verärgerten Blick seines Vaters auf sich. „Du freches Bürschchen….“ „Alles deine Gene, wie du weist.“, entgegnete der Jüngere trocken, während er mit Misaki auf die Gruppe zulief.   Gray grinste „Treffer versenkt, würde ich sagen.“ „Halt die Klappe, Schneemann!“, zischte Gajeel. Der Fullbuster betrachtete ihn verdutzt „Schnee….“ „...Mann?“, beendete Kyoko das Wort ihres Vaters verdattert.   Gerard lächelte verunglückt „Ich denke, wir sind schon zu lange in diesem dunklen Wald. Lasst uns lieber schnell weiter gehen, sonst sendet Elsa noch einen Suchtrupp und dieser landet vermutlich dann auch noch hier drin.“   ….. Das war tatsächlich einleuchtend, weshalb alle spontan inne hielten, kurz nachdachten und sich plötzlich gleichzeitig in Bewegung setzten.   Tadashi schmunzelte belustigt, während er zu seinem Vater aufsah „Ganz schön fies, so etwas zu sagen. Ist doch klar, wer im nächsten Suchtrupp auf jeden Fall, dabei wäre. Das wäre eine glatte Niederlage für diese Gruppe. Ganz schön ausgefuchst.“ Gerard lächelte siegessicher „Das war der Sinn der Sache. Durch die Pause, waren alle mit ihren Köpfen wo anders. Diese Worte haben sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht.“ Sein Sohn hob grinsend eine Augenbraue „Von wegen, du willst doch nur selbst nicht dumm vor Mama dastehen~.“ Der Ältere sah ertappt zur Seite „Möglich?“   …..   Trust und Gerard sahen zu dem jungen Mann in ihrer Mitte, tauschten kurz Blicke aus und kehrten zu ihrem vorherigen Blickpunkt zurück. Tadashi grummelte vor sich hin und starrte auf Nobus Rücken. Musste Misaki sich so ängstlich an seinen Arm klammern? Weshalb hing sie neuerdings überhaupt so an diesem Redfox? Bevor sie in die Villa gingen, kam sie doch meist zu ihm oder ging zu Natsu.   Ein verunglücktes Lächeln umspielte Gerards Lippen. Dieser Gesichtsausdruck war ihm durchaus begannt. Elsa beherrschte ihn genauso hervorragend, wenn sie Andere am liebsten mit ihren Blicken töten würde. Die Gildenmitglieder bekamen jene ja oft genug zu spüren…. Er fragte sich, ob seinem Sohn bewusst war, dass sich durch das Starren sein eigentliches Problem nicht lösen würde?   Trust schmunzelte amüsiert „Das geht schon die ganze Zeit so~. Ich meine, ich verstehe deinen Sohn schon, immerhin ist Misaki so niedlich wie meine verstorbene, kleine Schwester~. Aber vielleicht sollte er seinem Unmut kund tun?“ Der Angesprochene sah zu ihm herüber „Das wäre nicht seine Art. Er kann zwar drein schauen wie seine Mutter, ist aber eher ruhig wie ich.“ „Hmhm. Das ist natürlich unpraktisch~.“, nickte Trust.   Tadashis Ausdruck würde nüchtern. „Könntet ihr bitte nicht über mich sprechen, als könne ich euch nicht hören?“ Das Chaos Moon Mitglied lächelte vergnügt „Vielleicht hilft es ja etwas?“ „Wobei? Ich weis nicht, was ihr meint. Was Misaki tut, geht mich nichts an.“, entgegnete der Jüngste und machte damit deutlich, dass er nichts mehr davon hören wollte. Die Älteren lächelten verunglückt. Na, sie wussten ja nicht recht….   ….   „Maaaan~! Das kann doch nicht wahr sein! Wir laufen seit gefühlten Stunden im Kreis!“, raufte Gajeel sich mit seiner freien Hand die Haare. Seine Tochter hielt sich indessen an seinem anderen Arm fest. Sie wollte nicht die ganze Zeit von ihm getragen werden, daher war das die andere Möglichkeit.   Gray stemmte seine Hand an die Hüfte „Ich frage mich eher, wo die ganzen Untoten geblieben sind. Kommt euch das nicht auch komisch vor?“ Kyoko legte ihre Hände an ihre Oberarme und rieb diese etwas. „Wenn es nur das wäre….ich friere ein wenig.“ Sofort hatte sie die Aufmerksamkeit aller. Kein Wunder. Normalerweise machte ihr Kälte nichts aus. Ihr Vater schien nachzudenken. „Jetzt wo du es sagst. Es ist tatsächlich etwas frisch. Und das sogar mit Klamotten….“   Schlagartig wurden die Augen der Fullbuster größer und sie blickten sich gegenseitig an. Wann hatten sie sich überhaupt das letzte mal, ungewollt, ausgezogen?   „Das könnten noch Nachwirkungen, von der Magie, des Seelenfressers sein. Macht euch darum erst mal keine Sorgen.“, lächelte Wendy ein wenig, während sie weiterhin von Loki getragen wurde. „Aber Natsu geht es doch hervorragend. Bis auf ein bisschen Geschwächel vielleicht.“, lenkte der Eismagier ein. Eben Genannter blickte zu ihm und nickte „Stimmt.“ Die Conbold sah zwischen den Beiden hin und her, ehe erneut ein Lächeln ihre Lippen zierte „Das kommt vermutlich von Misakis magischer Energie. Sie ähnelt der von Natsu eben sehr. Deswegen hat er nicht diese Schwächeerscheinungen.“   Gray verinnerlichte diese Aussage einen Moment. „Das bedeutet also, theoretisch gesehen, hätte ich Kyoko geholfen oder umgekehrt, besäßen wir diese ‚Nebenwirkungen‘ auch nicht? Verstehe ich das richtig?“ Wendy nickte „Ja. Davon gehe ich aus.“ „Gut zu wissen.“, murmelte der Fullbuster und sah zu seiner frierenden Tochter. In seinen Augen ein sehr merkwürdiger Anblick. Er wollte ihr gerade sein Hemd geben – allerdings kam ihm jemand zuvor.   Tadashi legte Kyoko sein kurzärmliges Hemd über die Schultern und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Älteren „Lass nur. Dir ist doch selbst kalt.“ Die junge Frau sah zu ihm auf „Geht das denn? Nicht, dass du gleich selbst frierst.“ Der Angesprochene lächelte „Passt schon. Ich habe ja noch ein Shirt an.“ Noch während er das sagte, deutete er auf das schwarze Muskelshirt an seinem Körper. Kyoko hob belustigt eine Augenbraue. Das wirkte für diesen Wald nicht unbedingt warm genug. „Danke, Tadashi.“   ….   Die Drachentöter ließen ihre Blicke über die Gruppe schweifen. Allmählich wirkten die Anderen müde und erschöpft. Natsu sah zu Lucy, welche sichtlich mit ihrer Müdigkeit zu kämpfen hatte. Auf diese Weise, würde sie ihre Magie nicht mehr lange aufrecht erhalten können. Aber auch die Kinder wirkten inzwischen sichtlich erledigt.   Misaki schlief halb an Nobus Arm ein – obwohl es dunkel und unheimlich war. Das sollte schon was heißen. Der Eisenmagier hingegen, schien sich zusammen zu reißen. Sicher entging ihm nicht, wie Müde die Jüngere war.   Kyoko wirkte, als würde sie jeden Augenblick beim Laufen einschlafen, weshalb Gray sie gerade vermutlich auf seine Arme hob. Doch auch er wirkte sehr gerädert. Es wusste ja auch keiner, wie lange sie eigentlich schon in diesem Wald herum liefen. Es war gefühlt durchgehend dunkel. Nicht besonders gut fürs Gemüt.   Tadashi versuchte sich zwar nichts anmerken zu lassen, aber auch ihm sah man die Müdigkeit deutlich an. Trust schien langsam ebenfalls an seine Grenzen zu kommen.   Die Drachentöter tauschten blicke aus und nickten. „Wir sollten eine richtige Pause einlegen.“, meinte Natsu. „Dem stimme ich zu. So macht das alles keinen Sinn. Die Kinder schlafen alle schon halb.“, seufzte Gajeel. „Nicht nur die.“, schmunzelte der Dragneel und schielte zu seiner Frau, welche seinem Blick trotzig entgegnete.   „Kein Wunder, alle müssen am Ende ihrer Kräfte sein.“, lenkte Wendy ein. Sie selbst zählte ebenfalls dazu. Mag es bei ihr vielleicht auch andere Gründe haben. „Sehe ich genauso.“, schmunzelte Gray und stoppte neben ihnen. „Kyoko ist gerade sofort eingeschlafen, als ich sie auf die Arme genommen habe.“, betrachtete er sie amüsiert – mit einem leichten hauch Verzweiflung.   „Nicht nur sie.“, kam Nobu näher auf die Anderen zu, wobei er die Feuermagierin auf seinen Armen trug. „Misaki ist vor lauter Erschöpfung an meinem Arm eingeschlafen, als wir stehen geblieben sind.“ Lucy verkniff sich ein leichtes Lachen, was Natsu natürlich nicht entging und er vielsagend zu ihr schielte. Die Jüngere lächelte „Sie hatte eben schon immer einen gesunden Schlaf. Ganz wie ihr Vater.“ In diesem Moment, kamen ihr ein paar Augenblicke in den Sinn, wo die Zwei – in den unmöglichsten Situationen – einfach eingeschlafen sind. Dennoch waren es, ihrer Meinung nach, schöne Erinnerungen. Sie dachte gern daran zurück. Zumal Ryu nie verstand, wie seine Schwester und sein Papa einfach so einschlafen konnten.   ….   Da es momentan nichts brachte, weiter zu laufen, ließ die Gruppe sich auf einer kleinen Lichtung, mitten im Wald nieder. Die Bäume umkreisten diese und der Mond schien hell, durch die Baumkronen, auf das Gras in ihrer Mitte.   Schnell hatten sie ein kleines Feuer gemacht, für das Natsu verantwortlich war. Er sollte verhindern, dass es erlosch. Die erste Wache hielten somit er und Gajeel.   Daher konnte sich der Rest der Gruppe beruhigt ausruhen. Lucy wusste das sie nicht einschlafen durfte, weshalb sie sich neben Natsu setzte und an ihn lehnte. Er sollte sie wach halten. Ihm gefiel dieser Gedanke zwar nicht, da er sah, wie dringend sie Schlaf nötig hatte - andererseits wusste er, dass sie Virgo brauchten. Jene hatte den Seelenfresser derweil mit Ketten gefesselt, deren Ende sie wie eine Leine festhielt. Sie ließ den Geist nicht aus den Augen und hatte ihn mit einer Art Klebeband zum Schweigen gebracht.   Gerard breitete seine Jacke auf dem Boden aus, auf die er und sein Sohn sich legten. Trust lehnte sich, in ihrer Nähe, an einen Baum und schloss dösig die Augen.   Gray lag einfach auf dem Boden. Neben ihm seine Tochter, welche ihren Kopf an seine Brust lehnte.   Wendy schlief inzwischen tief und fest an einem Baum. Loki hatte sie mit seinem Jackett zugedeckt, aber sich vorerst zurück gezogen, damit Lucy Kräfte sparen konnte.   Nobu seufzte nüchtern, als er zu Misaki herunter sah. Sie schlief tief und fest. Er dachte kurz daran, sie zu wecken – verwarf diesen Gedanken aber schnell wieder. Seine Augen ruhten auf der Jüngeren. Wo nahm sie nur das plötzliche Vertrauen, ihm gegenüber, her? Ohne weiter darüber nachzudenken, ging er auf einen Baum zu, lehnte seinen Rücken an diesen und rutschte an dem Holz herab. Am Boden angekommen, setzte er Misaki auf seinen Schoß und lehnte ihren Oberkörper – seitlich - an den Seinen.   Ein verlegenes Grummeln trat über seine Lippen. Er spürte deutlich die Röte auf seinen Wangen und schielte zur Seite. Der junge Mann hatte das Gefühl, sein Kopf würde dampfen – wenn er könnte. Nobu wusste nicht, auf welche Art und Weise es sein würde, aber irgendwann brachte ihn dieses Mädchen sicher noch einmal um den Verstand. Warum musste sie denn auch so ein zufriedenes Gesicht machen, wenn sie – an ihn gelehnt – schlief?   Nobu fuhr etwas zusammen und sein Puls ging in die Höhe, als Misaki sich plötzlich ein wenig regte und noch mehr an ihn schmiegte. Ihre eine Hand ließ sie in ihrem Schoß ruhen und die Andere hatte sie einfach auf seine Brust gelegt. Einfach so! Wusste sie eigentlich, was sie da tat?…..Ja, was eigentlich?   Während sein einer Arm um ihrer Taille ruhte, hielt er sich seine freie Hand halb vors Gesicht. Dadurch spürte er, wie warm seine Wangen waren. Dieser Schussel. Löste sie einfach Gefühle in ihm aus, die er von sich selbst nicht kannte. Ein Wunder, dass sein Kopf noch nicht vor Blutüberschuss geplatzt war. Oder sein Herz einfach den Geist aufgab….   Nobu zog die Hand wieder von seinem Gesicht und betrachtete das Schlafende der Jüngeren. Sie wirkte vollkommen entspannt. Er hob eine Augenbraue und schmunzelte „Du kleiner Schussel solltest wirklich aufpassen.“ Anschließend lehnte er sich selbst zurück, zog sie dabei etwas mehr an sich und legte seine freie Hand auf ihre Beine. Danach schloss er die Augen.   Gajeel beobachtete all das von weitem. „Papa, schau nicht so grimmig.“, linste Sanae zu ihm auf. Sie lag mit ihrem Kopf auf seinem Schoß und drehte sich auf den Rücken, womit sie ihn direkt ansehen konnte. Der Angesprochene musste deswegen seine Hand, welche bis eben auf ihr ruhte, kurz hoch nehmen und blickte zu ihr herunter „Solltest du nicht schlafen? Und ich schaue nicht grimmig!“ Das wollte er eben noch klarstellen. Die Jüngere lächelte belustigt „Doch, allerdings. Ich konnte deutlich deine Anspannung spüren.“ Nach diesen Worten, lenkte sie ihre Aufmerksamkeit auf ihren – nun schlafenden – Bruder und Misaki.   Ein belustigtes Lächeln zierte ihre Lippen und sie schielte zu ihrem Vater hoch „Ist es, weil Misaki die Tochter von Natsu ist?“ Der Ältere blinzelte „Wa-, natürlich nicht!“ „Und was ist es dann? Du hast die Beiden wirklich grimmig angesehen.“, schwang nun ein bisschen Sorge in Sanaes Stimme mit. Gajeel ließ seine roten Augen auf ihr ruhen. Wie konnte nur so ein liebes Mädchen aus seinen Genen entstehen? Vermutlich hatten Levys da einen größeren Anteil….   Er seufzte und kratzte sich an seinem Hinterkopf. „Vielleicht ist es ja doch wegen dem Salamander~.“ „Das ist sowas von gelogen.“, betrachtete seine Tochter ihn vielsagend, lächelte aber schließlich und drehte sich wieder zur Seite. „Aber es ist okay, wenn du es mir nicht sagen möchtest. Du hast sicher deine Gründe.“ Sie bettete ihren Kopf bequem auf seinen Beinen und schloss ihre Augen wieder.   Gajeel musterte den Rücken seiner Tochter. Er legte seine Hand wieder behutsam auf ihren Arm und richtete seine Augen erneut auf Nobu und Misaki. Ein leises und mürrisches Grummeln war von ihm zu hören. Von wegen, wegen des Salamanders…. „Papa, du schaust wieder grimmig~.“ „Ach, sei still und schlaf endlich! Tu gefälligst, was dein Papa dir sagt!“, murrte er leise.   Lucy betrachtete das Redfox Vater – Tochter Gespann amüsiert. Manchmal war nicht ganz klar, wer da wen unter Kontrolle hatte. Sekunden später seufzte sie erschöpft und lehnte ihren Kopf wieder mehr gegen die Schulter ihres Mannes. Anschließend betrachtete sie die lodernden Flammen, die ihre Augen etwas zum glänzen brachten. „Du hast ein ungutes Gefühl, oder?“   Natsu reagierte nicht sofort auf diese Frage und ließ seinen Blick weiterhin auf dem Feuer ruhen. Die Jüngere lächelte besorgt „Du wirst immer so schweigsam, wenn dir etwas durch den Kopf geht und sorgen bereitet.“ Im Vergleich zu sonst, war er momentan wirklich still. Zudem zupfte er gedankenverloren die Grashalme vor sich aus dem Boden. Lucy kannte dieses Verhalten schon. Deswegen wartete sie geduldig, bis er sich dazu entschied, ihr seine Gedanken mitzuteilen.   Ein paar Minuten später erhob Natsu tatsächlich leise seine Stimme, starrte aber weiterhin auf den Rasen. „Es ist nur ein ungutes Gefühl. Hier riecht alles gleich und die Geräusche sind auch nicht wirklich eindeutig. Aber ich bekomme einfach den Geruch vom Tod nicht mehr aus meiner Nase.“ Lucy hob ihren Kopf etwas „Was willst du damit sagen?“ Der Blick ihres Mannes wurde ernst, sowie verzweifelt. „Ich weis es nicht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)