Bring me back to life von KeiraX ([KaRe]) ================================================================================ Chapter Three.One: Step by Step - Part I ---------------------------------------- Bring me back to life Chapter Three.One: Step by Step – Part I In den weiteren Tagen veränderte sich an dem Verhältnis zwischen Ray und den Bladebreakers nichts. Der junge Chinese wies sie noch immer ab und verzog sich fast den ganzen Tag über in seinem Zimmer. Selbst Kai kam ihm nicht näher. Das Geschehen am ersten Tag – das, was sich in der Küche abgespielt hatte, und die Szene in der Trainingshalle – schien eine einmalige Chance für den Russen gewesen zu sein. Kai hatte zwar gedacht, er würde es leichter haben mit Ray auf eine Wellenlänge zu kommen (selbst Mr. Dickenson war davon überzeugt gewesen), aber... Aber Kai war nicht der Mensch, der schnell aufgab. Er versuchte immer wieder irgendwie Ray abzupassen. Allerdings waren seine Versuche bis jetzt jedes Mal gescheitert. Es war noch früh am Morgen, die Sonne ging gerade auf und sanfte Lichtstrahlen bedeckten nach und nach das Land. Kai saß mit verschränkten Armen auf der kleinen Terrasse seines Zimmers im ersten Stock und sah in die Ferne. Warum er hier saß, wusste Kai nicht. Der Russe war diesen Tag einfach sehr früh aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Nun wartete er darauf, dass es auch Zeit für die anderen war aufzustehen. Eigentlich hätte Kai sie auch schon jetzt aus den Betten schmeißen können, aber irgendwie hatte er dazu nicht recht die Lust – Kai genoss lieber die Ruhe, die ihn umgab. Seufzend schloss er die Augen und ließ seine Gedanken schweifen. Doch aus diesen wurde Kai nach einigen Minuten schon wieder gerissen. Es war nur ein leises Geräusch, was seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte – ein anderer hätte es mit Garantie einfach überhört. Der Russe öffnete langsam seine Augen und sah die Terrasse hinunter. Und was er dort erblickte, überraschte ihn gewaltig. Am Eingang des Hauses stand Ray – angezogen und mit ein paar Beuteln in den Händen. In dem Augenblick, wo der chinesische Junge sich scheinbar gerade auf den Weg machen wollte, trat Mr. Dickenson an seine Seite und redete auf Ray ein. Ohne groß zu überlegen ging Kai schnell wieder in sein Zimmer und hechtete schon fast die Treppen hinunter. Und er hatte Glück; als er im Erdgeschoss ankam, konnte der Russe noch Mr. Dickensons Stimme hören – Ray war also noch nicht gegangen. Kai verlangsamte sein Schritttempo, als er in das Blickfeld der anderen kam und lief gemächlich auf sie zu. Er wollte weder Ray noch Mr. Dickenson den Anschein geben, er hätte sich in irgendeinem Sinne beeilt. In diesem Moment blickte Ray über die Schulter des älteren Mannes und sah den anderen Jungen erstaunt an. Mr. Dickenson bemerkte den Gesichtsausdruck des Chinesen und schaute sich verwundert um. „Kai!? Was machst du denn schon um diese Uhrzeit hier draußen?“ „Ich konnte nicht mehr schlafen“, antwortete der Russe knapp, den Blick stur auf Ray gerichtet. „Und warum sind Sie schon auf?“ Mr. Dickenson sah ihn lächelnd an. „Ray will einkaufen gehen.“ „Um diese Zeit?“ Erstaunt hob Kai seine Augenbrauen. Der Mann blickte den Graublauhaarigen ernst an. „Er hat seine Gründe“, meinte er leise. Kai verstand, worauf Mr. Dickenson hinaus wollte und sah Ray genau in die Augen. Dieser wandte seinen Blick schnell ab und verschränkte abweisend die Arme vor der Brust, die Taschen baumelten an seiner Seite. Für eine kurze Weile herrschte zwischen den Dreien ein schneidendes Schweigen. Doch dann lächelte Mr. Dickenson die zwei Jungen fröhlich an. Sein Blick blieb an Kai haften. „Du kannst Ray ja begleiten.“ – Die Angesprochenen wandten sich verwundert (Kai) bzw. geschockt (Ray) zu ihm. – „Du kannst ihm helfen. Ray muss einiges einkaufen, da wir ja nun ein paar Leute mehr sind“, erklärte Mr. Dickenson unvermindert weiter. Nach einem kurzen Schweigen zuckte Kai mit den Schultern und sah Ray wieder an. „Von mir aus gerne...“ Der Chinese sah langsam zwischen Kai und Mr. Dickenson hin und her. Er biss sich leicht auf die Unterlippe – Kai konnte deutlich sehen, wie Ray innerlich aufgewühlt war. Der Russe musste schmunzeln. Doch dann straffte der Schwarzhaarige seine Schultern, drehte sich einfach um und ging ohne sich noch einmal umzudrehen. Nicht wissend, was er jetzt tun sollte oder wie er diese Reaktion zu deuten hatte, drehte Kai sich wieder zu Mr. Dickenson und sah ihn fragend an. Der Mann lächelte nur. „Geh ihm schon hinterher. Er hat ja nicht abgelehnt, oder?“ Unsicher nickte der Russe und versuchte den Chinesen einzuholen. Nach ein paar Metern lief Kai neben dem Schwarzhaarigen. Während sie den Weg zur Kaufhalle zurücklegten, wunderte der Russe sich, warum Mr. Dickenson Ray einkaufen ließ und das um diese frühe Uhrzeit... Vorsichtig schaute Kai zu dem Chinesen herüber. Der hatte seinen Blick stur geradeaus gerichtet, würdigte dem anderen keinen Augenschlag. Wie nicht anders zu erwarten, hielt Ray einen gewissen Abstand zu Kai ein – für des Russen Geschmack einen zu großen. Langsam und unauffällig verringerte der Graublauhaarige den Zwischenraum. Bis zu einem bestimmten Punkt tat Ray auch nichts dagegen, doch dann war es ihm anscheinend zu viel und der Chinese rückte von Kai wieder weiter weg. Der Russe lächelte vor sich hin. Wenn er auch minimal war, Kai war einen kleinen Schritt weiter gekommen – daran glaubte er jedenfalls. Nach weiteren Minuten des Schweigens brach Kai die Stille. „Hat das Kaufhaus jetzt eigentlich schon auf?“, fragte er. Er bekam keine Art von Antwort – kein Nicken, kein Kopfschütteln, als ob Ray ihn nicht gehört hätte. Doch als der Russe abermals wieder zum Sprechen ansetzen wollte, wandte der Schwarzhaarige seinen Kopf zu Kai und sah ihn stirnrunzelnd an. Kai stockte. Für einen Moment hatte er wirklich gedacht, die Lippen des Chinesen würden sich zu einem Schmunzeln verziehen. Doch im Nachhinein war er sich (fast) sicher, sich geirrt zu haben – worüber sollte Ray denn schmunzeln? Dann fiel ihm ein, wie komisch seine Frage geklungen haben muss... Er richtete seinen Blick wieder nach vorne und sagte leise: „Okay, warum sollten wir dort auch hingehen, wenn es nicht geöffnet hätte...“ Aus dem Augenwinkel sah Kai, wie der Schwarzhaarige kurz darauf auch wieder nach vorne blickte. „Machst du die Arbeit immer ganz alleine? Ich meine, kochen, einkaufen u.s.w“, versuchte der Russe es abermals und sah den anderen wieder an. Der schaute kurz (sehr kurz) zu Kai, bevor er nach einer Weile zögerlich nickte. Der Graublauhaarige zog zuerst eine Augenbraue nach oben – er hatte eigentlich wieder mit keiner Antwort gerechnet –, doch dann verzogen sich seine Mundwinkel zu einem aufrichtigen Lächeln. „Das ist das erste Mal, dass du auf eine Frage geantwortet hast“, meinte er leise. Ray schaute daraufhin in die entgegengesetzte Richtung Kais, den Kopf leicht gesenkt, so dass der Russe nicht sehen konnte, wie er leicht beschämt auf seine Unterlippe biss. Doch Kai bemerkte, wie der Schwarzhaarige anfing, die Beutel, die er trug, in sich einzudrehen. „Ist schon in Ordnung, ich bin es eigentlich so oder so nicht gewöhnt, mit jemandem zu sprechen. Aber es freut mich, wenn du mir wenigstens deine Aufmerksamkeit schenkst.“ Irgendwie war Kai an diesem Morgen sehr gesprächig, das bemerkte er auch selbst. Doch er hatte das Gefühl, dass er sich bei Ray einfach treiben lassen konnte... Der Chinese sah ihn wieder an; er öffnete den Mund, um ihn dann doch nur wieder zu schließen und leicht zu nicken. Den weiteren Weg legten sie ohne ein paar Worte zu wechseln, sei es auch nur einseitig der Fall, zurück. *OoO* Als sie bei dem Geschäft ankamen, mussten sie einen kurzen Moment warten. Dann öffnete sich die Tür und eine junge Frau trat hinaus. „Ray, du bist heute aber spät dran.“ Ihr Blick fiel auf Kai, als sie ihn und den Chinesen in das Geschäft ließ. „Heute gar nicht allein“, sagte sie leise zu sich selbst. Der Graublauhaarige sah sie an. „Kai“, stellte er sich knapp vor. Die Frau streckte ihre Hand aus und lächelte den Russen freundlich an. „Hallo, ich bin Ling, die Eigentümerin des Geschäfts.“ Sie sah Ray hinterher, der sich schon einen Wagen genommen hatte und anfing Lebensmittel aus den Regalen zu suchen. „Es ist das erste Mal, dass jemand mit ihm gekommen ist. Du musst ihm näher stehen als Mr. Dickenson.“ Kai runzelte die Stirn. „Hn.“ Nach einer kurzen Pause wandte er seinen Blick von dem anderen Jungen ab. „Haben Sie nur wegen ihm auf?“ „Ja, Mr. Dickenson hat mich darum gebeten. Er hat zwar nie einen Grund genannt, aber ich wollte auch nicht nachfragen.“ Sie sah wieder Kai an. „Kennst du ihn?“ Der Russe schwieg. Ling seufzte. „Na ja. Ich werde dann mal an der Kasse warten. Ray braucht ja nie wirklich lange.“ Damit ging sie und ließ Kai allein. Der Graublauhaarige stand kurz noch einfach da, bevor er sich auf den Weg zu Ray machte. Der Chinese ging gerade an den Gemüseständen entlang, sah sich alles genaustens an. Langsam trat Kai zu ihn heran, stand eine Weile nur neben ihm. „Was musst du denn alles holen? Vielleicht kann ich auch was suchen“, bot er seine Hilfe an. Ray sah ihn an und hielt ihm einen kleinen Zettel vor die Nase. Kai versuchte auf dem Stück Papier etwas zu entziffern, jedoch konnte er diese Sprache, mit der die Worte geschrieben waren, nicht lesen. „Oh, na dann werde ich wohl vorher Chinesisch lernen müssen.“ Er grinste schief. Ohne eine Miene zu verziehen, drehte Ray sich wieder zu dem Obst und Gemüse, nahm ein paar Sachen und tat sie in seinen Wagen. Kais Gesichtsausdruck fiel buchstäblich wieder in sich zusammen. ‚Na toll, da will man einmal in seinem Leben Witze reißen und dann kommt so was dabei heraus...’ Er war nahe daran, sich wieder umzudrehen und zu gehen, doch irgendetwas in seinem Inneren hinderte ihn daran. Er seufzte und folgte dem jungen Chinesen zu den nächsten Regalen. Der versuchte gerade an ein Glas Marmelade ranzukommen, welches jedoch im obersten Regal und somit außerhalb seiner Reichweite stand. Er sah sich vorsichtig um, ob etwas für ihn brauchbares in den Gängen stand, als er auf einmal jemanden neben sich stehen spürte und instinktiv zurückwich. Kai griff zum Regal und holte den gewünschten Gegenstand herunter. Er legte das Glas vorsichtig in den Einkaufswagen. Der Schwarzhaarige sah ihn leicht erstaunt an. „Noch welche?“, fragte Kai freundlich. Zögerlich hob Ray zwei Finger. Als alle Marmeladengläser im Wagen verstaut waren, hatte sich der Russe schon umgedreht und wollt wieder auf Abstand gehen, doch zu seiner Überraschung hielt ihn etwas, oder besser gesagt jemand, zurück. Ray hatte seinen Schal gepackt, den Blick nach unten gerichtet, und hinderte Kai somit am Gehen. Überrascht und erstaunt zugleich drehte der Graublauhaarige sich wieder um – mit so etwas hatte er jetzt nicht gerechnet. Sofort ließ Ray seine Hand wieder sinken. Er sah kurz zu dem anderen auf, bevor er nach etwas in seiner Tasche kramte. Ray hielt ein Blatt Papier und einen Stift in den Händen. Nachdem er sich eine Unterlage gesucht hatte, schrieb er schnell etwas auf und streckte dann Kai zögerlich den Zettel entgegen. Der Russe nahm das Blatt langsam an sich. Stirnrunzelnd las er das Geschriebene. Dabei spürte er die ganze Zeit den Blick des Schwarzhaarigen auf sich. Dann sah er Ray einfach direkt an. Dieser blieb dem Blick standhaft. Ein Lächeln formte sich langsam auf Kais Lippen. „Wohin muss ich gehen?“, fragte der Russe leise. Auf dem Blatt war eine Reihe von Dingen aufgelistet, auf Japanisch – es war ein Ausschnitt der Einkaufliste des Chinesen. Dieser zeigte in eine Richtung. Mit einem gemurmelten „Okay“ machte Kai sich auf den Weg und begann, die bestimmten Sachen zusammenzusuchen. Einen kurzen Moment wurde er von goldenen Augen dabei beobachtet. Fast nicht zu sehen glitt ein hauchzartes Lächeln über die sonst so ausdrucklosen Lippen. Doch im nächsten Moment widmete er sich schon wieder seiner eigenen Liste und der alte Gesichtsausdruck hatte wieder die Oberhand übernommen. Nach einer halben Stunde standen Ray und Kai an der Kasse und warteten, während Ling die Lebensmittel auflistete. Kai stapelte nach und nach das Eingekaufte in die Beutel. Ray bezahlte und gemeinsam gingen die Jungen wieder Richtung ihres Hauses. Die Geschäftsinhaberin sah ihnen noch eine Zeit lang nach, musste unwillkürlich lächeln, als Kai dem anderen ein paar Beutel abnahm. ‚Es ist schon erstaunlich, wie jemand Fremdes Ray nach so kurzer Zeit so nahe wie noch keiner zuvor kommen kann...’ Woher sie wusste, dass die Jungen sich erst seit Kurzem kannten? ... Nennen wir es Intuition. *OoO* Nachdem Ray und Kai wieder im Haus Mr. Dickensons angekommen waren, gingen sie geradewegs in die Küche, wo auch schon Max und Kenny am Tisch saßen und frühstückten. Max weitete erstaunt seine Augen; überrascht, dass die anderen beiden zusammen kamen und von einem scheinbar gemeinsamen Einkauf. Der blonde Amerikaner merkte schnell, dass Ray in Kais Nähe nicht mehr ganz so verkrampft wie am Anfang war, er schien sich sichtlich langsam an den Russen zu gewöhnen. Auf Max’ Lippen glitt ein Lächeln, während er den Chinesen dabei beobachtete, wie er die eingekauften Lebensmittel in den Schränken verstaute. Kai hatte sich wie üblich in der Nähe an der Wand gelehnt, die Augen geschlossen und Arme vor der Brust verschränkt. „Wo wart ihr denn?“, fragte Max engelsgleich. „Einkaufen. Sieht man doch“, brummte Kai und öffnete ein Auge. „Und was ist mit Tyson?“ Max grinste schief und sah ihn nervös an. „Ähm... also, der... Tyson ist“, druckste er herum, spielte dabei mit seinen Hosenträgern. „Der schläft noch“, meinte Kenny plötzlich, ohne von seinem Frühstück aufzusehen. Max sah ihn geschockt an. Nun schaute der Russe vollends in ihre Richtung. „Um diese Zeit? Na dann werde ich ihn mal rausscheuchen.“ Damit stieß er sich von der Wand ab und verließ die Küche, ließ die drei Jungen allein. „Sag mal, bist verrückt, Kenny?“, fragte Max nervös. „Du weißt doch, wie Kai Tyson jetzt aus dem Bett holt!“ „Wenigstens kriegt er ihn aus den Federn“, meinte Dizzy, die neben dem kleinen Braunhaarigen auf dem Tisch lag. Nun musste Max schief grinsen. Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht. Bevor Ray und Kai zurückgekommen waren, hatten Kenny und er schon mehr als einmal versucht, den Japaner zu wecken, waren jedoch kläglich gescheitert. Irgendwie schaffte es immer nur Kai, Tyson aus dem Land der Träume zu holen. Denn er war auch der Einzige, der solche nicht gerade sanften Methoden anwandte. In diesem Moment hallte ein kläglicher Schrei von Wand zu Wand und kurz darauf kam Kai mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck wieder in die Küche, lehnte sich abermals neben dem noch immer auspackenden Ray an die Wand. Max wollte gerade anfangen zu sprechen, als ein triefender Tyson durch die Tür gestapft kam. Er sah nicht wirklich fröhlich aus. „Kai! Du hättest mich auch anders wecken können!“, schrie er aufgebracht und stellte sich bedrohlich vor dem Russen auf. Ray war durch die Lautstärke und dem ärgerlichen Ton Tysons leicht zusammengezuckt und sah den Blauhaarigen kurz mit einem undefinierbaren Ausdruck an. Kai hatte das wohl bemerkt, er zog den anderen an dessen Nachthemd zu sich und zischte gefährlich. „Noch einmal so ein Ton und du kannst dich auf mehr als nur extraharte Trainingseinheiten bereit machen!“ Nun reichte es dem Chinesen endgültig – im Eiltempo beendete er seine Arbeit und verließ fast schon fluchtartig den Raum. Das Einzige, was die Bladebreakers noch hörten, war das Zufallen einer Zimmertür und Kai glaubte auch noch ein Geräusch, wie das Umdrehen eines Schlüssels im Schloss, wahrnehmen zu können. Ray verließ an diesem Tag kein weiteres Mal sein Zimmer. Fluchend sah Kai dem Schwarzhaarigen hinterher und ließ Tyson los. „Scheiße...“ Eine Hand zur Faust geballt und mit der anderen sich frustriert durch die Haare fahrend verließ auch er die Küche. Er war sauer – sauer auf Tyson, aber auch auf sich selbst. Er hatte sich wieder einmal treiben lassen und Ray somit verschreckt. Und genau das wollte er absolut nicht! Im Gegenteil, Kai wollte sein Vertrauen gewinnen. Doch diese Aktion gerade eben hatte ihn wieder einen Schritt zurückversetzt. Erstaunt sah Tyson seinem Teamleader hinterher. „Was war das denn jetzt?“ Fragend wandte er sich zu seinen Kameraden. Doch Max schüttelte nur mit dem Kopf und seufzte. „Musste das jetzt sein, Tyson?“ Er ahnte, was in Kai vorging – im Gegensatz zu seinem Freund, der immer noch wie bestellt und nicht abgeholt dastand. Tyson sah ihn weiterhin nur verwirrt an, verstand nicht, was Max meinte. Doch weder er noch Kenny, der sich die ganze Zeit aus der Sache raushielt – unter anderem da er nicht wirklich etwas mitbekommen hatte –, gingen auf den Blauhaarigen und dessen Fragen ein. *OoO* Frustriert und vor sich her grummelnd ging Kai in das obere Stockwerk. Vor Rays Tür stoppte er und sah diese lange an. Zögernd hob der Russe eine Hand und klopfte. „Ray?“, fragte er leise. Doch es kam keine Antwort, kein Geräusch drang aus dem Zimmer. Seufzend ließ Kai seine Hand wieder sinken und lehnte sich mit dem Rücken an das blanke Holz, rutschte daran herunter, bis er auf dem Boden saß. „Ray, es... es tut mir Leid. Das wollte ich nicht.“ Er stockte. „Manchmal habe ich einfach solche Phasen, wo ich auf einmal ausraste. Dabei erkläre ich Tyson immer wieder, dass er nachdenken soll, bevor er handelt“, fuhr Kai fort. Ein leises Lachen folgte. „Und dann halte ich mich selber nicht daran.“ Er verstummte wieder. Dem Russen wurde auf einmal bewusst, dass er sich dem anderen wieder so öffnete, wie noch keinem Menschen zuvor. Kai seufzte und lehnte seinen Kopf an die Tür. „Oh Mann, da rede ich mal über so etwas und dann weiß ich noch nicht einmal, ob ich hier Selbstgespräche führe.“ Er wartete wieder auf eine Antwort. Und diesmal bekam er sie sogar – oder so etwas ähnliches. Kai hörte ein leises Rascheln und gedämpfte Schritte, er spürte, wie jemand sich von der anderen Seite her an die Tür lehnte und musste leicht lächeln. „Der Einkauf vorhin war wirklich sehr entspannend. So... gut habe ich mich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gefühlt. ... Meine Vergangenheit beinhaltet so einige Sachen, über die ich nicht unbedingt sprechen möchte, aber sie sind an dem Schuld, wie ich jetzt bin. Ich dachte, in Japan habe ich endlich meine Ruhe, doch dann musste Mr. Dickenson mich doch tatsächlich in dieses Team stecken.“ Er seufzte frustriert auf. „Die drei können (manchmal) echt nerven! Andauernd bringen sie mich auf die Palme! Vor allem Tyson... Na ja, das wird sich hoffentlich noch ändern...“ Kai machte eine kleine Pause. „Eigentlich sag ich so was ja nicht, aber ich wäre echt... froh, wenn du in mein Team kommen würdest. Ich habe zwar keine Ahnung, wie gut du bist, aber... wir könnten ja mal gegeneinander antreten. Du musst mir nur Bescheid geben.“ Für die darauffolgende Zeit herrschte Schweigen. Von dem vielen Reden hatte Kai schon einen ganz trockenen Rachen bekommen und er musste immer wieder hart schlucken. Gerade wollte er wieder etwas sagen, als er das Geräusch einer knarrenden Treppe hörte. Mit einen Mal sprang er auf, sagte noch mit gedämpfter Lautstärke etwas wie „Wir können dieses ‚Gespräch’ ja ein anderes Mal fortführen“ zu Ray und verschwand in seinem Zimmer. ~Kurz zuvor bei den anderen~ Kurz nachdem Kai aus der Küche gestürmt und Tyson keinerlei Antworten auf seine Fragen erhalten hatte, wollte Max mit der Begründung Draciel zu suchen nach oben gehen. Doch als er am Fuße der Treppe stand, hörte er Kai leise erzählen und ging lächelnd wieder zurück in den Speiseraum. Er war zwar von Natur aus neugierig, wollte somit zu gern wissen, über was ihr Teamleader redete, trotzdem wollte er bei dem Kai-Tür(Ray)-Gespräch nicht lauschen. Verwundert sah Tyson ihn an. „Wolltest du nicht hoch?“ „Ja, aber ich möchte Kai jetzt nicht unbedingt stören“, meinte der Blonde lächelnd und beantwortete kurz darauf auch noch die unausgesprochene Frage seines Freundes. „Er scheint gerade sehr offen mit Ray zu reden.“ Erstaunt hob Tyson seine Augenbrauen und auch Kenny sah von seinem Laptop auf. Für kurze Zeit herrschte eine Totenstille in der Küche. Man konnte nur ganz leise Kais Stimme hören, doch verstand man keinerlei Worte. „Oh Mann, soviel hat Kai ja noch nie hintereinanderweg erzählt“, gab Tyson nur von sich und versuchte weiterhin etwas zu verstehen. Jedoch erfolglos. Eine ganze Zeit hörten sie einfach nur auf die Stimme des Russen, bis diese plötzlich verstummte. „Hat er jetzt aufgehört zu reden?“, fragte Tyson seine Freunde und trug in Gedanken einen neuen Rekord ins Guinness-Buch ein. „Scheint so.“ Max ging vorsichtig aus der Küche und die Treppen hinauf. Das Knarren der Stufen störte ihn wenig. Als er im oberen Stockwerk ankam, sah er keine Menschenseele auf dem Flur. Schnell holte er seinen Blade aus dem Zimmer und klopfte danach bei Kai an. „Kai, wir gehen ein bisschen in den Garten, trainieren. Kommst du mit?“ Max konnte Schritte hören und kurz darauf steckte der Russe seinen graublauen Haarschopf aus dem Zimmer. „Ihr geht freiwillig trainieren?“, fragte er ungläubig. Max lächelte ihn an. „Sieh es als Wiedergutmachung von vorhin.“ Kai nickte nur, trat auf den Flur und ging, dich gefolgt von seinem Teamkameraden, nach unten. Auf dem Weg warf er einen flüchtigen Blick auf die Tür Rays. Kurz spielte der Russe mit dem Gedanken anzuklopfen und den Chinesen zu fragen, ob er nicht mit runterkommen wolle, doch sogleich wurde ihm auch bewusst, dass dies sinnlos sein würde – Ray würde erstens keine Antwort geben und zweitens sein Zimmer nicht verlassen. So trainierten sie zu Dritt (mit Kenny bei der Analyse). to be continued... »«»«»«»«»«»«»«»« Danke an die Kommischreiber – ist schön, dass die FF so großen Anklang hat *froi* Claudi, funny-akina, Malinalda, TamChan, Libelle, Alanachan, Dinahchan, Erdnuckel, layka, Fynn-888, Sanira, DarkAngellady, Morgan le Fey, auxia, Campari, missbutterfly, cg @Glückskeks: Danke für deinen Kommi *sich geehrt fühlt* Der zweite war absolut nicht überflüssig! ^^ Also auch wenn ein bisschen eine Darkfic ist und auch wenn diese meistens nicht gut enden, Bmbtl wird gut enden! Brauchst dir also keine Sorgen machen ^^ Ich bin eh der Meinung, dass ’dark’ ein wenig übertrieben ist... – Ich hoffe nur, ich habe nicht vergessen, dir ne ENS zu schicken *vergesslich ist* – Was ein hinreißender GBE nicht alles bewirken kann *grins* @Dat_Fruchtzwerg: Ein treuer Leser. Das ist schön ^________^ Hoffe, ich bleibe deinen Anforderungen gerecht *grins* @Naoko: Ich und fies? *überleg* Ja, so würde ich mich auch bezeichnen ^^ Ich leide ja selber mit Ray u.u““ @nai-chan: Jemand, der mich nicht zum Schreiben zwingen will *knuddel* Ich danke dir *grins* Hat wirklich etwas lange gedauert *sorry*, aber ich kam nicht wirklich zum Schreiben!!! @Beyblader-Rayw: Ray ist auch mein Lieblingschara (mit Kai natürlich *grins*) Ich habe manchmal so meine Phasen, wo ich sie gerne leiden lasse – und solch eine Phase hatte ich auch, als ich die Planung für diese FF erstellt habe ^^ @shadow-girl: Wie sich Kai und Ray hier benehmen? Tja, sie kommen sich ein klitzekleinwenig näher *grins* @niqe_miril: *taschentuch reich* Haste dich beruhigt? Ich kann es ja selbst nicht fassen, was ich Ray angetan habe >.<““ – Ich und herzzerreißend schreiben?? Danke ^^ @náre: Yups, es werden nur 5 Wörter ^^ (Vielleicht auch sechs, aber das glaube ich eigentlich nicht) Und „Ich liebe dich auch, Kai“ wird es garantiert nicht sein ^^ (aber ’Kai’ kommt vor *grins*) - Aber in der Fortsetzung werden es garantiert mehr ^^ @akku: ... Ich weiß ja nicht, was ich von deinem Kommi halten soll o.Ô Eigentlich nehme ich solche ’Morddrohungen’ nicht ernst – ich denke auch nicht, dass sie ernst gemeint war, oder ^^““ Aber bei so was blocke ich ab >.<““ Auch wenn es jetzt hart klingen mag – ich bitte dich, solche Kommentare in der Zukunft zu unterlassen! Die erfreuen mich nämlich nicht wirklich, im Gegenteil! Ein einfaches „Schreib schnell weiter“ oder so würde da auch reichen..... – Trotzdem danke für das kleine Lob am Ende ^^ Keira Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)