Die Göttin und der Dämon von Kaleathewriter (Die Ära der Sonne) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1 Viele Jahre später, alle sieben Götter haben sie verlassen. ~ »Jane!«, riss sie ihr Mitbewohner aus ihrer Trance. Sie war wieder einmal in Gedanken versunken. »Jane, es ist Zeit.«, sagte er. Ihre Sachen waren schon gepackt. Mehr als einen Rucksack bekam sie auch nicht voll. Schon wieder wurde sie hinausgeschmissen. Selbst ihr Boss, der sie für das verkaufen für Drogen bezahlte, feuerte sie gnadenlos. Wie schaffte dir das bloß. Wenn ihr Aussehen, sogar hier fehl am Platz war, wo passte es dann überhaupt hin. Nirgends, beantwortete sie ihre Gedankengänge selbst. Dabei stand sie auf und hing sich den Rucksack über die Schulter. Wo sollte ich hin, fragte sie sich verzweifelt. Ein Obdachlosenheim nahm sie auch nicht. Dafür sah sie zu gefährlich aus. Wie sollte ich auch sieben riesige Tattoos erklären, wunderte sie sich weiters. Es war unmöglich. Das junge Mädchen verließ die Drecksbude, in der sie gehaust hatte. Gleich nach ihrer Geburt wurde sie zur Adoption frei gegeben. Doch jedem war klar, dass sie niemand wollen würde. Wie gesagt, niemand stand auf ein Baby, oder Kleinkind, dass sieben Tätowierungen hatte. Jane landete mit achtzehn auf der Straße und musste sich selbst umsorgen. Betteln funktionierte auch nicht, durch bereits erwähnten Grund. Ihr blieb kaum eine andere Wahl, als sich an die falschen Leute zu wenden. Was hätte sie sonst tun sollen, war die große Frage. Müll lag auf der Straße, den sie aus dem Weg trat. Die Sackgasse hörte bald auf und sie würde in den ewigen Wegen der Stadt Wien stehen. Die Menschen würden das Mädchen anstarren. Ihre Kinder von ihr wegziehen, ihnen die Augen zu halten. Sie würden den Kopf schütteln und sie mit angewiderten Blicken niederstarren. Das taten sie immer. Seit duzenden Leben. Es kam, wie Jane es erwartet hatte. Sie wusste nicht was sie sich erwartet, aber eins wusste sie jetzt schon. Wenn sie heute nicht durch Zufall starb, würde sie sich morgen sicherlich umbringen. Länger hielt Jane die Qualen des ewigen Lebens nicht mehr aus. Eine Göttin zu sein war scheußlich. Alle ihre Freunde hatten sie verlassen, neue fand sie nicht. Eine Familie hatte sie auch nicht mehr. Was blieb da noch übrig? Unfassbarer Weise schaffte sie es vor Einbruch der Dunkelheit noch einen Unterschlupf zu finden. Doch dort wurde das Mädchen verscheucht. Das hieß sie fand sich wieder in den Straßen. Mit einer Schulklasse, die sich einen Kinofilm anschauen sollte. Jane hörte wie einige Mädchen anfingen über sie zu lästern und konnte nur die Augen verdrehen. Was würde sie dafür geben sie anzuzünden. Aber leider konnte Jane das nicht machen. Ihr Herz fing plötzlich an zu rasen. Es war als bliebe die Zeit stehen. Jemand griff nach ihr. Nicht nach Jane, sondern nach ihr, nach Risa. Sie wurde gepackt und mit sich gerissen. Sie spürte Druck auf ihrer Haut. Er wurde stärker und zerriss das was sie zwanzig Jahre war. Ihre Augen verloren ihren Nutzen und ihr Gehör schaltete sich ein. Dann sah sie wieder. Sie sah wieder was sie war. Sie besaß sie Gabe der Gezeiten. Sie sah ihre Mutter vor sich. Wie sie weinte, als sie Risa erblickte. Dann wurde alles Schwarz. Die Dunkelheit erfüllte die gesamte Umgebung. Niemand erwartete was nun kommen würde. Risa war angespannt und hoffte auf ein Wunder. Dann lichtete sich das Dunkel und gab Licht preis. Voller Hoffnungen blickte Risa dem Leuchten entgegen, gab sich diesem hin. Plötzlich lichtete sich die Verwirrung. Jane stand noch immer in Wien, als Jane und nicht als Risa. Kein Wunder war geschehen. Das Leuchten in den Augen Janes war verschwunden und es war durch die tristen Gedanken übertüncht. »Ist es ein Abschied für immer?«, fragte sie traurig. Sie hatten die schwerste Entscheidung in ihrem Leben getroffen. Sie wusste nicht, ob sie richtig gewählt hatte, jedoch konnte sie es nun nicht mehr ändern. Es herrschte Stille zwischen den beiden. Ihr Bruder zögerte mit einer Antwort. Die Worte fielen im schwer, immerhin war sie seine Schwester. Zusammen hatten sie sehr viel durchgestanden. Die Abwesenheit ihrer Mutter, sowie die Gewalt ihres Vaters. Er wollte nie Kinder. Zumindest nicht von jemand der nicht aus der Unterwelt stammte. Als seine Affäre schwanger wurde, hatte er nicht mit drei Kindern gerechnet. Die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Die zwei Töchter ähnelten ihre Mutter sehr stark, dadurch hasste sie noch mehr. Sein Sohn, sein einziger, war sein Lieblingskind. Was ihn nicht zu sehr vor seinen nächtlichen Aggressionen schützte. »Ja.« Ein einzelnes Wort, dass eine so große Bedeutung hatte. Erinnerte sie sich an den Tag ihrer Verbannung. Wie konnte sie nur hoffen, dass ihr Bruder Gnade mit ihr hatte. So war er nicht. Eher hätte er sich umgebracht, als einen seiner Befehle rückgängig zu machen. Für ihren Bruder hatte sie einen grausamen Verrat vollzogene, sie gehörte deshalb nicht mehr zu seiner Familie. Lieber hätte er einen Menschen aufgenommen, als sie zurückgeholt. Ihr fiel auf, dass die Schulmädchen nicht mehr lästerten. Wahrscheinlich waren sie weg, dachte sie sich. Dennoch drehte sie sich um, um nach ihnen zu sehen. Schock überkam sie. Jane hielt sich die Hand vor den Mund. Dann fühlte sie Schmerz. Jemand hatte ihr eine Keule über den Kopf gezogen. So wie der gesamten Schulklasse zuvor. Sie erwachte angebunden an einen Baum. Sie sah die Schulkinder zusammengekauert auf einem Haufen. Ein Unterweltler kaute in der Zwischenzeit an einem Knochen. Er hatte einen Menschen gegessen. Ihr Magen meldete sich und ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Das konnte nicht sein, sagte sie sich. Sie verspürte Hunger im Anblick eines menschlichen Knochens. Sie musste zurück im Mittelalter sein. Denn nur dort war es ihr erlaubt Risa zu sein. Eine Halb Göttin und Halb Unterweltlerin zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)