Kirishima x Yokozawa von Himeka (Geschichten die das Leben schreibt) ================================================================================ Kapitel 4: Auf Reisen --------------------- Kapitel 4 - Auf Reisen Kirishima war als Chefeditor der Shonen-Abteilung immer schwer beschäftigt. Meistens verließ er die Wohnung am frühen Morgen bei Sonnenaufgang und kam nicht selten vor Mitternacht zurück. Ihm machte sein Job sehr viel Spass, auch wenn er es manchmal verfluchte, dass er seine Zeit nicht mit seiner Tochter verbringen konnte. Kinder wurden viel zu schnell erwachsen und wenn man es genau betrachtete, war seine zehnjährige Tochter in manchen Momenten erwachsener als er. Die letzten Jahre hatte er jegliche Reisen, die mit seiner Arbeit zu tun hatten sehr minimal gehalten, weil er so wenig von Hiyo verpassen wollte wie möglich. Doch diesmal war es anders. Er hatte Takafumi, den er liebte und dem er vertraute. Er würde gut auf sein Mädchen achtgeben, da war er sich sicher. Diesen Abend machte er ausnahmsweise eher Feierabend und plante mit seiner Familie zu essen. Er hatte früher am Abend eine Nachricht von Hiyo bekommen: "Papa, wir freuen uns auf dich! Es gibt lecker Essen! Komm bitte bald nach Hause!" Es war selten das sie ihn um etwas bat. So versuchte er ihr zumindest solche Wünsche ab und an zu erfüllen. Er klingelte an der Tür und als ihm keine zehn Sekunden später geöffnet wurde, sah er sich Takafumi entgegen, der die Ärmel seines Hemdes hochgekrempelt hatte und ihn breit lächelnd ansah. "Darf ich bitten?", meinte er elegant und nahm seinem Lover den Mantel ab. Zen hob eine Augenbraue und lächelte leicht. "Womit hab ich das denn verdient?", fragte er leise und drückte sich einen Moment an den Schwarzhaarigen, bis er seinen Willkommenskuss bekommen hatte. "Hiyo wollte dich überraschen. Ich denke das haben wir geschafft." Takafumi führte den Braunhaarigen ins Wohnzimmer, wo der vorbereitete Essenstisch schon einlud. Hiyo sah ihren Papa, lief niedlich wie sie aussah mit ihrer Schürze bekleidet auf ihn zu und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Okaeri Papa!" Zen drückte die Kleine kurz ehe er sich an den Tisch setzte. " Das habt ihr aber schön gemacht!" Das war es, was das Leben lebenswert machte... Nach der Arbeit nach Hause zu gehen zu den Menschen, die man über alles auf der Welt liebte. Als Takafumi und Hiyo das essen aufgetischt hatten, staunte er nicht schlecht. Die beiden hatten sich echt sehr viel Mühe gegeben. Es gab eine Schüssel mit Salat, überbackenes Fleisch, Reis und noch eine Platte mit einer kleinen Sushi-Variation. Nachdem sie alle am Tisch saßen, legte jeder die Hände zusammen. "Itadakimasu!", ertönte es einstimmig, ehe Zen und Takafumi mit ihren Weingläsern anstiessen. Für eine Weile hörte man nur das Schmatzen, dann legte der Braunhaarige seine Stäbchen beiseite. "Ich muss nächste Woche auf Dienstreise fahren." , offenbarte er den beiden dann mit einem Mal. Hiyos Gesichtsausdruck wurde traurig. "Musst du wirklich? Ich will nicht das du weg gehst." "Ja, leider Honey. Es sind nur vier Tage, aber diesmal kann das leider niemand für mich übernehmen. Takafumi-nii-chan bleibt mit dir hier." Er hatte es noch nicht mal seinem Lover sagen können, doch dieser nahm es ganz gefasst auf. Langsam aßen sie weiter. "Wo musst du hin?", fragte Yokozawa in die Ruhe. "Ein Termin zur Vorstellung unseres neuen Magazins in Hokkaido. Ich hab versucht das ganze abzublasen aber es ging nicht." " Ach, mach dir keine Sorgen.", lächelte der Schwarzhaarige und versuchte zu überspielen, dass es ihm nicht gefiel, vier Tage von ihm getrennt zu sein. Doch er war der Erwachsene und er musste ausserdem auf Hiyo aufpassen. "Wir kommen schon klar, nicht wahr Hiyo-chan?" "Bestimmt!", meinte sie und lächelte Takafumi an. Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, schickte Zen seine Tochter ins Bad und anschliessend zum Hausaufgaben machen. Er und Takafumi kümmerten sich um den Abwasch und das Aufräumen der Küche. Irgendwann seufzte Yokozawa leise auf und schüttelte leicht den Kopf. "Was hast du?", wollte Zen wissen. "Ich überlege gerade ob es mir peinlich ist zuzugeben, das ich auch nicht will, das du diesen Trip machst." Er grinste schief. "Ich fühl mich wie ein liebeskranker Teenager..." Was war schon dabei, wenn man sich mal nicht jeden Tag sah? Zen fuhr sich mit einer Hand über die Lippen, eine nervöse Geste wenn er peinlich berührt war. Er stellte sich nah neben Takafumi, drehte dessen Gesicht mit einer Hand zu sich und verwickelte ihn in einen tiefen, langen Kuss. "Ich will auch nicht weg von dir... Aber weil ich weiss das ich dich bald wieder haben werde, werd ich es machen." Ein Rotschimmer hatte sich auf Yokozawas Wangen gelegt, als er seine Stirn leicht gegen Zens sinken liess. So standen sie noch einen Moment da, ehe die Küche wieder ordentlich wie immer war. Während Takafumi sich mit einer Zigarette auf den Balkon zurück zog, sah Zen nach Hiyo. Als er nach einer guten Viertelstunde zurück kam, war der Schwarzhaarige bei seiner dritten Zigarette. Er hielt seinem Lover das Feuer hin, was dieser dankend annahm und sich ebenfalls einen Glimmstängel anzündete. "Hiyo schläft schon.", meinte er leise und lehnte sich an Takafumi. "Ich hab ein schlechtes Gewissen euch allein zu lassen..." Der andere schlang einen Arm um Zens Hüfte und drückte ihn an sich. "Brauchst du nicht haben, was soll denn passieren?" "Ich weiss es nicht... Ich will nichts verpassen..." Er drehte sich in Takafumis Armen und streckte sich nach oben für einen Kuss. Der Tag der Abreise war gekommen. Takafumi und Zen hatten sich zwar eigentlich geschworen ihre Beziehung solange bedeckt zu halten, wie Hiyo nicht Begriff, was das zwischen ihnen war, doch in dieser Nacht gaben sie sich einander hin. Takafumi brauchte es, um die nächsten Tage zu überstehen und auch Zen wollte den anderen spüren. Seit sie zusammen gekommen waren, waren sie maximal ein oder zwei Tage getrennt gewesen. Yokozawa kannte solche Gefühle gar nicht... Alle seine Beziehungen mit Frauen waren nach ein oder zwei Dates zum Scheitern verurteilt gewesen und mehr oder minder im Sand verlaufen. Und damit waren seine Erfahrungen mit Beziehungen auch schon abgeschlossen. Das mit Takano konnte man ja nicht mal wirklich als Beziehung bezeichnen. Weder er noch Zen kamen zu viel Schlaf. Und doch fühlten sie sich am nächsten Tag nicht wirklich besser. Takafumi verliess die Wohnung schon früh, weil er einen der Editoren bei der Abgabe seiner Arbeit helfen musste. Zen hatte sich extra die Zeit genommen, um Hiyo frühs in die Schule bringen zu können und von dort aus dann zum Flughafen zu fahren. Vor dem Schultor ging er in die Hocke damit er mit ihr auf einer Höhe war. "Versprichst du mir, dass du lieb bist und auf Takafumi-nii-chan hörst?" Er drückte die Kleine fest an sich. "Natürlich, Papa." "Du kannst mich jederzeit anrufen oder mir Schreiben wenn was ist." Sie sah Zen einen Moment an. "Du, Papa, du hast Takafumi-nii-chan lieb oder?" Das war ein heikles Thema auf das er sich hier begab. "Ja, Honey ich hab ihn sehr gern.", lächelte er und wuschelte der Kleinen durch die Haare. "So gern wie du Opa und Oma gern hast?" Der Braunhaarige schüttelte den Kopf. "Nein, ich hab ihn anders gern. " Hiyo überlegte kurz. "So gern wie du Mama hattest?" Zen zuckte zusammen. Vor dem Vergleich hatte er Angst gehabt. Was sollte er ihr jetzt sagen? "Deine Mama wird immer was besonderes für uns bleiben. Es wird niemanden geben, der sie ersetzen kann. Aber ja, ich mag Takafumi so, wie ich Mama gemocht habe. Aber weisst du, nicht alle Leute finden das gut. Also Versuch in der Schule und im Hort nicht darüber zu reden. Verstehst du das, Hiyo?" Das braunhaarige Mädchen überlegte kurz und nickte dann. Ein letztes Mal umarmte er sie, dann machte er sich auf den Weg zum Flughafen. Er wusste nicht warum, aber als seine Familie nur aus Hiyo und ihm bestanden hatte, waren ihm solche Tripps eindeutig leichter gefallen. Bevor er ins Flugzeug stieg, rief er noch einmal bei Takafumi an, um ihn auf den aktuellen Stand zu bringen, was Hiyos Verständnis über ihre Beziehung anging. Der Schwarzhaarige hielt sich eine Hand vor die Augen als er das hörte. Oh je, jetzt war es raus. Er hoffte, dass sie ihre Beziehung nun nicht auf dem Rücken des kleinen Mädchens austragen mussten. Andere Kinder konnten so grausam sein. Bevor Takafumi auflegte verstummte er einen Moment. "Zen... ich liebe dich. Pass auf dich auf." Ohne auf eine Erwiderung zu warten, legte er auf und atmete ruhig durch, um die peinlich berührte Röte aus seinem Gesicht wieder zu vertreiben. Die nächsten vier Tage würden nicht einfach werden. Er musste darauf achten, dass er pünktlich Feierabend machen könnte, um sich um Hiyo zu kümmern. Allein für Zen hatte sie die letzten Jahre so viel gemacht... Er wollte das sie noch die letzten Jahre ihrer Kindheit geniessen könnte, ohne das sie gleichzeitig die Frau im Haus mimte. Als sein Handy klingelte und vibrierte, klappte er es auf und las die Textnachricht. Sie war von Zen. 'Ich liebe dich auch, Neko-chan. ' Yokazawa stoppte kurz in der Bewegung. Neko-chan? Ernsthaft? Der einzige Grund warum er das auch nur ein bisschen süss fand, war weil es von Zen kam. Doch sollte er ihn in der Öffentlichkeit auch nur einmal so nennen, dann würde er den anderen dafür schrecklich leiden lassen. Definitiv! Zens Abwesenheit hinterliess ihre Spuren sowohl bei Yokozawa als auch bei Hiyo. Sie telefonierten jeden Abend mit ihm und doch schien die Zeit nicht vergehen zu wollen. Einen Tag bevor Zen wieder zurück kommen sollte, wurde die Sehnsucht bei Hiyo besonders stark. Takafumi lag kurz nach elf im Gästezimmer in seinem Bett. Erst Recht wenn sein Geliebter nicht da war, war es noch komischer in dessen Bett zu schlafen. Auf dem Schoß hatte er ein Manuskript liegen, das er bis eben noch durchgesehen hatte. Ein leises Klopfen an der Tür hatte ihn aufhorchen lassen. Leise erhob er sich und ging zur Tür. Davor stand Hiyo mit müden Augen und ihrer Bettdecke in den Armen. Takafumi lächelte sie leicht an. "Kannst du nicht schlafen, Hiyo?" Sie schüttelte leicht den Kopf und drückte die Decke an sich. "Kann ich bei dir schlafen?" "Na klar. Komm rein." Er ging einen Schritt zur Seite, damit Hiyo bei ihm ins Bett klettern konnte. Er löschte das Licht und legte sich neben die Kleine, die sich sofort an ihn kuschelte. "Schlaf gut, Liebes." Es war unglaublich welche Liebe er für dieses kleine Mädchen empfand. Endlich war der Tag der Rückkehr gekommen. Yokozawa musste sich eingestehen, dass er die Zeit mit Hiyo sehr schön fand und doch konnte er es kaum erwarten, das sein Geliebter wieder kam. Der Plan war, dass er Zen am Vormittag vom Flughafen abholte und sie dann zusammen zu Hiyos Schule fuhren. Der Plan war ein guter, der Schwarzhaarige wusste nur nicht, ob er aufging. Als ein erster Stau auf den Strassen seine Ankunftszeit verlängerte, sank Takafumis Laune in den Keller. Es war wie ein Zeichen des Schicksals, als im selben Moment sein Handy vibrierte. "Nur noch eine Stunde... ♡" Takafumi musste gar nicht auf den Absender schauen, um zu wissen, von wem die war. Sein Herz begann zu rasen, als er eine halbe Stunde später auf dem Flughafen ankam. Weitere zwanzig Minuten später stand er vor dem Gate, an dem die Maschine ankommen sollte. Wenn er draussen gewesen wäre, hätte er vor Aufregung eine Zigarette nach der anderen geraucht, doch so vergrub er seine Hände in den Manteltaschen. Draussen auf den Rollfeld sah er die Maschine landen. Es dauerte nicht lange, da sah er den braunen Haarschopf aus der Menge hervorstechen. Sein Herz machte einen Salto als Zen schliesslich vor ihm stand. "Tada Ima!" Ein breites Lächeln legte sich auf Yokozawas Lippen. "Okaeri!" Er wollte ihn Küssen. Sofort. Aber zu viele aus dem Flugzeug kannten Sie. Er wurde von so vielen Leuten gegrüsst... Was sich Zen jedoch nicht nehmen liess, war Takafumis Hand zu nehmen und sich von ihm dann zu seinem Wagen führen zu lassen. Unten im Parkhaus angekommen, griff Zen nach Yokozawas Mantelkragen und zog ihn zu einem innigen Kuss heran. Schwer atmend lösten sie sich voneinander. Zens Lippen wanderten zu Takafumis Ohr, dann hauchte er leise: "Heute Abend zeige ich dir richtig, wie sehr ich dich vermisst habe. " Yokozawas Rücken kletterte eine Welle von Schaudern herunter. Seine Körpermitte reagierte sofort auf die Worte. Kurz biss er sich auf die Lippe, dann räusperte er sich. "Ich kann es kaum erwarten. Aber ich kenne da noch jemanden, der es kaum erwarten kann, dich wiederzusehen." Zen lächelte weich. "Ja, lass uns zur Schule fahren." Sie waren sehr gut im Zeitplan. Es dauerte nur noch eine gute Stunde, bis Hiyo Schulschluss hatte, dann könnten sie sie überraschen. Pünktlich standen die beiden Männer am Schultor und warteten auf das Mädchen. Sie unterhielt sich mit ihren Freundinnen, die die beiden zuerst bemerkten. Hiyo sah nach vorne, verabschiedete sich schnell von den anderen Mädchen und stürmte dann auf sie zu. Zen breitete die Arme aus und fing sie auf. "Papa!", rief sie glücklich. "Ich hab dich so vermisst, Prinzessin!", Zen drückte ihr einen Kuss auf die Wange und wollte sie gar nicht mehr loslassen. Takafumi betrachtete die beiden lächelnd. Ja, Das war seine Familie. So war er glücklich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)