Change in my Condition von einfach_Antonia ================================================================================ Kapitel 7: Wahrheit ------------------- „GOHAN!“ Immer und immer wieder hallte der Ruf in Videls Kopf nach. Wieso rief der Grünling nach Gohan? Der war doch gar nicht anwesend… Oder etwa doch? Unter bisher nie gekannten Schmerzen schaffte Videl es sich vom Liegen in eine kniende Position zu bringen. Dann glitt der Blick ihrer blauen Augen zu dem Gebäude in das der Saiyaman gekracht war; zu sehen war nicht. Gohan… bist du es wirklich? Stimmt es? Bist du der Große Saiyaman? Aus dem Augenwinkel sah Videl den Grünling neben sich landen. Der Mann mit den schwarzen Haaren landete gegenüber von ihnen, an der Polizeiabsperrung. Die Polizei sowie all die anderen Schaulustigen hatten sich bereits wieder verzogen. Eine Bewegung zu ihrer Linken ließ Videl wieder zu dem Gebäude blicken. Langsam aber sicher schwebte von dort der Große Saiyaman in ihre Richtung. Anscheinend hatte er durch den Aufprall seinen Helm verloren und auch wenn er noch von ihr entfernt war konnte sie ihn erkennen. Kurze schwarze und abstehende Haare, eine Strähne, die ihm verwegen in die Stirn fiel und schwarze Augen. Nein… Tränen, nicht nur wegen ihrer körperlichen Schmerzen, traten Videl in die Augen als Gohan sich neben sie stellte. Schockiert blickte sie zu ihm auf, während in seinem Blick so etwas wie Traurigkeit zu liegen schien. Selbst als Kryto anfing zu sprechen konnte Videl sich von Gohans Gesicht nicht losreißen. „In meiner Herzensgüte werde ich euch Schwächlinge vorerst leben lassen. Machts gut.“ Dann war er verschwunden. Videl hatte keine Ahnung wie er das bewerkstelligte, aber das interessierte sie momentan auch nicht. Sie hatte ganz andere Probleme. Verglichen mit der aktuellen Situation wohl recht kleine Probleme, aber für sie gab es momentan nichts wichtigeres als die Tatsache, dass Gohan der Große Saiyaman war. All die Zeit… Die ganze Zeit über… hat er nie etwas gesagt. Er hat die ganze Zeit gelogen. „Videl…“, sagte Gohan und streckte die Hand nach ihr aus. „Nein!“ Unter Aufbietung all ihrer letzten Kräfte schaffte sie es aufzustehen und sich ein paar Schritte von ihm zu entfernen; direkt auf den schwarzhaarigen Mann zu. Dieser kam seinerseits nun auf die kleine Gruppe zu. „Lass mich erklären…“, sprach Gohan weiter. „Ich will das nicht hören!“ Videl machte weitere Schritte von ihm weg. Bei jedem Schritt fühlte es sich so an als würde in ihrem Inneren etwas zerreißen, aber das nahm sie in Kauf, wenn Gohan nur wegbleiben würde. „Dann lass mich dich wenigstens zu einem Arzt bringen. Du bist verletzt.“ Ja, sie war verletzt, ja, das war ihr mehr als bewusst und ja sie hatte von Anfang an gewusst, dass sie nichts gegen diesen Kryto hätte ausrichten können, aber sie besaß auch noch so etwas wie Ehre und Stolz. Kampflos aufzugeben kam für sie mal so gar nicht in Frage. Videl antwortete nicht, versuchte nur immer weiter von ihm wegzukommen. Was schwer war, da er ihr folgte. Den Blick hatte sie starr auf den ihr entgegenkommenden Mann gerichtet. Gerade als sie das Gefühl bekam gleich umzufallen erreichte der Mann sie und hielt sie an den Oberarmen fest. Videl wollte ihm ein dankbares Lächeln schenken als er anfing sie heftig durchzuschütteln. „Vegeta! Drehst du jetzt komplett durch?“, hörte sie Gohan hinter sich empört ausrufen. Vegeta? Wie der Mann von Bulma? Das Schütteln hörte auf und dieser Vegeta blickte sie bohrend an. „Wie lautete der Name deiner Mutter?“, fragte er sie. Das irritierte sie nun doch. Sie hatte diesen Mann noch nie im Leben gesehen und er interessierte sich für den Namen ihrer Mutter? „Wieso?“, brachte sie heiser hervor. Daraufhin begann er wieder sie durchzuschütteln. „Sag ihn mir!“ Mir wird schlecht. „Vegeta! Hör auf damit!“ Gohan war an ihn herangetreten und hatte Vegeta eine Hand auf die Schulter gelegt, dies schien dieser jedoch gar nicht wahrzunehmen. Das Schütteln hörte erneut auf und Videl spürte wie sich ihr Mageninhalt einen Weg nach oben bahnte. Lautstark würgend erbrach sie einen Schwall Blut. Okay… doch kein Mageninhalt, dachte sie während sie hörte wie Gohan erschrocken auf keuchte. Entsetzt blickte sie auf die rote Lache zu ihren Füßen ehe sie wieder Vegeta anblickte. „Yukiko. Ihr Name war Yukiko.“ „Nein…“, hauchte dieser und ließ sie los. Videl wäre mit dem Gesicht in ihr eigenes Blut gefallen, wenn der Grüne und Gohan sie nicht festgehalten hätten. Sie riss sich los und versuchte einen Schritt auf Vegeta zu zumachen. „Wieso interessieren Sie sich für meine Mutter? Kannten Sie sie etwa?“, fragte Videl heiser. Noch immer hatte sie den metallischen Geschmack von Blut im Mund. Vegeta antwortete ihr nicht, er starrte sie nur mit weit aufgerissenen Augen an. Gohan hatte Vegeta und sein Verhalten schon immer nur schwerlich verstanden, deswegen konnte er auch jetzt nicht verstehen warum Vegeta so an Videls Mutter interessiert war. Aber eigentlich lief gerade sowieso Alles aus dem Ruder: Mit Kryto war wieder mal eine Bedrohung für den Frieden auf der Erde aufgetaucht und wenn bereits zwei Saiyajin gemeinsam mit einem Namekianer kaum eine Chance gegen ihn hatten, wusste Gohan nicht wie sie Kryto besiegen sollten. Dann hatte er sich Videl gegenüber auch noch unfreiwillig als Großer Saiyaman offenbart. Er hatte den Schock in ihren Augen kaum ertragen können; er hatte es ihr erklären wollen. Seine Gründe warum er den Saiyaman überhaupt erst ins Leben gerufen hatte, warum er ihr gegenüber nicht ehrlich gewesen war, aber sie wollte es nicht hören, wollte sich ja noch nicht einmal von ihm anfassen lassen. Zusätzlich hatte sie gerade einen guten halben Liter Blut erbrochen, was jedem hier klar machte, dass sie lebensgefährlich verletzt war. Aber hörte sie auf ihn und ließ sich zu einem Arzt bringen? Nein natürlich nicht. Sturkopf! „Freunde? Könnt ihr mich hören?“ „Dende“, sagte Piccolo und richtete den Blick zum Himmel. Gohan nahm seinen Blick nicht von Videl und ihm entging nicht, dass sie beim Erklingen der ihr fremden Stimme aus dem Nichts noch blasser wurde. „Kommt in den Palast. Wir brauchen einen Plan für diesen Kryto. Bringt auch das Mädchen mit, ich werde euch alle heilen“, sagte Dende und beendete dann die Verbindung zu ihnen. Videl dazu zubewegen nach all dem mit ihnen zu kommen, würde nicht leicht werden. „Was zum Henker war das denn jetzt?“, stieß sie hervor und schien sich vor Schmerzen auf ihre Knie zu stützen. „Das war der Gott der Erde“, kam Piccolo Gohan mit einer Antwort zuvor. „Gott?“, wiederholte Videl zweifelnd. „Videl, hör mal. Ich weiß es ist Alles sehr viel auf einmal…“ Wenn Blicke töten könnten wäre Gohan wohl auf der Stelle umgekippt. „Wag es nicht, dass Wort an mich zu richten. Mit dir habe ich nichts mehr zu besprechen.“ Gohans Herz zerbrach in tausend kleine Teile und seine Augen wurden feucht. Genau das hatte er immer verhindern wollen und nun war sein schlimmster Alptraum wahr geworden: Videl wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. „Und was das angeht, was dieser Gott gesagt hat: Dann komme ich nur mit euch, wenn er auch mitkommt“, sprach Videl weiter und sah dabei Vegeta an. Dieser stand noch immer an derselben Stelle und schien in den vergangenen Minuten noch nicht einmal geblinzelt zu haben. Was ist nur los mit ihm? „Lasst uns nicht noch mehr Zeit verschwenden“, sagte Piccolo und flog los. Gohan wollte Videl auf den Arm nehmen, damit auch sie losfliegen konnten, doch sie stieß ihn weg. „Nicht anfassen!“ Er wollte protestieren, sie konnte nicht selbst fliegen und mit ihrem Helikopter würde es zu lange dauern, doch wortlos trat Vegeta an sie heran, griff unter ihre Achseln und flog davon. Gohan sah ihnen kurz nach und folgte ihnen dann. So geht’s auch. Dende und Mister Popo erwarteten ihn und die Anderen bereits auf dem Ausguck des Palastes. Gohan beobachtete Vegeta wie er Videl vor Dende auf den Boden stellte. Anscheinend hatte auch der Prinz der Saiyajin mittlerweile eingesehen, dass ihr Zustand bedrohlich war und das sein Schütteln ihr nicht gerade gutgetan hatte. Videl ließ sich kraftlos auf alle Viere fallen; Gohan konnte nicht den Hauch von Überraschung oder Verwunderung in ihrem Gesicht erkennen, wahrscheinlich hatte sie dafür keine Kraft mehr übrig. Freundlich lächelnd streckte Dende die Hände nach ihr aus und begann sie zu heilen. Videl schloss, wie es schien genießend, die Augen. „Bei diesen Verletzungen wundert es mich, dass du überhaupt noch bei Bewusstsein warst“, sprach Dende nachdem die Heilung abgeschlossen war und blickte Videl an. Diese hatte nun wieder merklich mehr Farbe im Gesicht und nickte Dende dankbar zu. „Saiyajin sind nun mal hart im Nehmen“, meldete Vegeta sich das erste Mal wieder zu Wort. „WAS?!“, stießen Gohan, Piccolo, Dende und Mister Popo aus, während Videl nur verwirrt drein blickte. „Was sind denn Saiyajin?“, fragte sie und stand auf. Gohan konnte es nicht fassen und starrte abwechselnd von Vegeta zu Videl. Sie ein Saiyajin? War das möglich? Das konnte doch gar nicht sein, oder? Es würde jedoch ihr großes ungenutztes Potential erklären… Aber woher wusste Vegeta, dass Videl ein Saiyajiin sein sollte? „Aber wie ist das möglich? Ich dachte, Goku und du wärt die letzten eurer Art. Von euren Söhnen mal abgesehen“, sagte Piccolo Vegeta antwortete ohne den Blick von Videl zunehmen. „Sie hat es von ihrer Mutter.“ Videl riss die Augen auf. „Meine Mutter? Sie kannten meine Mutter also wirklich.“ Der Prinz der Saiyajin nickte. „Sie war meine Schwester.“ Wie bitte? „Das… das… das… heißt ja, dass du Videls Onkel bist…“, stammelte Gohan sich zurecht. „Offensichtlich“, antwortet Vegeta abschätzig. Oh man… Mit weit aufgerissenem Mund starrte Videl den Mann vor sich an. Welcher anscheinend ihr Onkel war. Ein Onkel, von dem sie nie auch nur etwas geahnt hatte. Ob Dad wusste, dass ich einen Onkel habe? Und was bitte ist dann jetzt ein Saiyajin? Sie spürte Vegetas musternden Blick auf sich. Er schien sie zu beurteilen und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen schnitt sie nicht besonders gut ab. „Du bist stärker als der normale Erdling. Dein volles Potential hast du jedoch noch nicht ausgeschöpft, du kannst ja noch nicht mal fliegen. Hat deine Mutter dir denn gar nichts beigebracht?“ „Sie starb bei meiner Geburt.“ Videls Kopf war wie leergefegt. Vergessen waren all die Fragen, die sie auf Grund der letzten Geschehnisse hatte; selbst ihre Wut und ihre Enttäuschung über Gohan waren, vorerst, wie weggeblasen. Dieser Mann war ihre erste und einzige Chance etwas über ihre Mutter zu erfahren. „Gohan! Vegeta! Könnt ihr mich hören?“ Videl fasste sich an den Kopf. Schon wieder sprach da eine körperlose Stimme. Wo bin ich hier nur reingeraten? „Vater!“ Jetzt doch skeptisch blickte Videl zu Gohan. Ich dachte sein Vater ist tot. „Meister Kaio hat sich über diesen Typen, der euch heute angegriffen hat, erkundigt. Er zieht schon seit Monaten von Planet zu Planet und kämpft gegen die stärksten Krieger. Bisher war ihm noch niemand auch nur annähernd gewachsen.“ „Das sieht gar nicht gut aus“, sagte der kleinere der beiden Grünlinge, der der Gott sein sollte. Videl musste ihm allerdings recht geben. „Eure einzige Chance ist, wenn ihr ihn mit allen noch lebenden Saiyajin angreift. Damit meine ich auch Goten und Trunks.“ Videls Blick wanderte zu Vegeta. Also ist er wirklich der Mann von Bulma. „Und ich meine auch Videl. Sie ist zwar noch nicht ausgebildet, aber auch in ihren Adern fließt saiyanisches Blut. Gohan oder Vegeta, einer von euch muss mit ihr in den Raum von Geist und Zeit gehen und sie ausbilden.“ Wohin? „Glaub ja nicht, dass ich dir für deinen überflüssigen Rat danken werde, Kakarot“, knurrte Vegeta. „Das habe ich auch nicht erwartet, Vegeta.“ „Danke, Papa!“, sagte Gohan mit einem Lächeln im Gesicht. „Pass auf euch auf, mein Sohn.“ Dann war es wieder still. Videl verstand noch immer nur Bahnhof. Wie konnte es sein, dass Gohans Vater obwohl er tot war zu ihnen sprach? Und warum schien das für Alle ganz alltäglich? Und was war hier überhaupt los? Was waren Saiyajin? Und wer waren diese Grünlinge? Und wie konnte der Kleinere von ihnen ihre Verletzungen einfach so heilen? Videl bemerkte wie Gohan sich zu ihr umwandte und sie unsicher anlächelte. Finster sah sie ihn an. Du brauchst dir gar nichts einbilden. Mit dir gehe ich nirgendwo mehr hin. Da ergriff Vegeta erneut das Wort: „Ich gehe mit Videl in den Raum von Geist und Zeit.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)