Change in my Condition von einfach_Antonia ================================================================================ Kapitel 9: Kampf ---------------- Als Dende und Mister Popo wieder aus dem Palast kamen, kniete Gohan noch immer am Boden. Noch immer flossen ihm die Tränen über das Gesicht und noch immer konnte er nicht fassen, dass er Videl für immer verloren hatte. Da Piccolo hinter ihm stand konnte Gohan nicht sehen wie dieser Dende und Mister Popo einen hilflosen Blick zuwarf. Er sah nur wie die Beiden ihm nun einen hilflos fragenden Blick schenkten. Mit seinen behandschuhten Händen fuhr Gohan sich nun doch über die Augen, doch es nützte nichts, auf der Stelle nahmen neue Tränen den Platz der weggewischten ein. Piccolo drückte ihm einmal kräftig die Schulter, wahrscheinlich wollte er ihm dadurch mitteilen, dass er für ihn da war. „Gohan… was ist denn los?“, fragte Dende und sah ihn mitfühlend an. Gohan versuchte sich an einem Lächeln, scheiterte aber kläglich. Am liebsten würde er sich jetzt in seinem Bett verkriechen und nie wieder aufstehen. Und würde die Gefahr namens Kryto nicht über ihnen schweben, hätte er genau das wahrscheinlich auch getan, aber nein. Dass Schicksal hatte mal wieder beschlossen sie auf die Probe zu stellen. „Gar… nichts, Dende. Es ist alles in Ordnung“, antwortet er von daher nur. „Das letzte Mal weinen gesehen, habe ich dich beim Tod deines Vaters. Du kannst uns jetzt nichts weiß machen wollen, dass Alles in Ordnung ist.“ Erwischt, dachte Gohan und sah Piccolo mit tränennassen Augen an. „Es ist wegen dem Mädchen, oder? Wegen Videl“, stellte Dende lächelnd fest. Der junge Saiyajin nickte ergeben. Es hätte ihm von Anfang an klar sein sollen, dass er seinen Freunden nichts vormachen konnte. Aber er hatte jetzt nun wirklich keine Zeit dafür im Selbstmitleid zu versinken. Er musste die beiden Jungen abholen und sie auf den Stand der Dinge bringen und dann schleunigst mit dem Training beginnen. Es wäre doch gelacht, wenn sie Kryto nicht besiegen könnten… „Gohan. Was ist zwischen dir und dieser Videl passiert?“, fragte Piccolo, noch immer lag seine Hand auf Gohans Schulter. Nicht mehr mitfühlend, sondern jetzt hatte die Geste etwas Bestimmendes. So als würde Piccolo ihn erst gehen lassen, nachdem er die ganze Geschichte gehört hatte. Auch der Blick des Namekianers vermittelte Gohan diesen Ausdruck und er gab sich geschlagen. Er erzählte den Dreien Alles. Wirklich Alles. Wie es begonnen hatte, wie er beschlossen hatte es nicht noch einmal geschehen zu lassen, wie es doch noch einmal geschehen war und danach immer wieder. Wie er ihr als Gohan auf einer ganz anderen Ebenen nähergekommen war. Wie er immer wieder beschlossen hatte ihr die Wahrheit zu sagen und es dann doch nicht durchgezogen hatte. Weil er viel zu viel Angst davor hatte sie zu verlieren und wie er am Ende doch Alles verloren hatte. Wie er Sie verloren hatte. Und als er am verhängnisvollen Ende seiner Geschichte angekommen war, bemerkte er erst wie gut es ihm tat alles endlich einmal laut aussprechen zu können. All die Wochen hatte er versucht die ganze Angelegenheit mit sich selber auszumachen und war nicht einen Schritt weitergekommen. All seine Ängste, Sorgen und Gedanken nun endlich mal mit jemanden teilen zu können, nahm Gohan eine schwere Last von den Schultern. Er rechnete nicht damit, dass ihm Piccolo, Dende oder Mister Popo helfen könnte seine Misere zu bereinigen, aber allein die Tatsache, dass sie ihm einfach zu hörten war etwas, was er ihnen hoch anrechnete. In der Tat blickten ihn die Drei, nachdem er geendet hatte, eher noch verwirrter an als vorher. „Das… ist in der Tat eine komplizierte Situation“, sagte Piccolo schließlich und ließ es eher nach einer Frage als nach einer Antwort klingen. Auch wenn ihm eigentlich nicht danach war, musste Gohan doch Schmunzeln. „Das ist es“, antwortete er leise und blickte in Richtung des Palastes. Videl befand sich jetzt mit Vegeta im Raum von Geist und Zeit. Mit ihrem Onkel. Auch wenn Videl ihn in einigen Situationen immer mal an Vegeta erinnert hatte, wäre er nie auf die Idee gekommen, dass die Beiden verwandt sein könnten. Von der Tatsache, dass Videl ein Saiyajin war mal ganz abgesehen. Er hatte sich zwar immer über ihre, für einen Menschen, hohe Kampfkraft gewundert, aber dass sie kein reiner Mensch sein könnte wäre ihm nie in den Sinn gekommen. Im Nachhinein erklärte es natürlich einiges. Gohan hoffte, dass Videl das Training mit Vegeta nicht allzu viel abverlangen würde. Und auch wenn er sich eine andere Konstellation gewünscht hatte, konnte er doch nachvollziehen, warum Videl sich für Vegeta als Lehrer entschieden hatte. Er fuhr sich noch einmal über die nassen Augen und erhob sich dann. Es war an der Zeit die beiden Jungs zu holen. Die Beiden von ihren Müttern loszubekommen, würde noch einmal eine ganz andere Herausforderung werden. „Ich sollte mich jetzt auf den Weg machen. Uns bleiben ja nur vierundzwanzig Stunden.“ Gohan wandte sich bereits ab, doch Dendes Stimme ließ ihn noch einmal innehalten. „Vielleicht solltest du dich einfach bei ihr entschuldigen.“ Eine einfache Entschuldigung wird es in diesem Fall nicht richten können, fürchte ich. Ich müsste schon auf allen Vieren um Vergebung flehen und selbst dann würde sie mir wahrscheinlich nicht verzeihen können. Was er Videl angetan hatte grenzte schon an Verrat und er kannte Videl. Sie würde in der Tat wohl nie wieder mit ihm sprechen, selbst wenn er sich für den Rest seines Lebens mehrmals täglich bei ihr entschuldigen würde. Mit einem leichten Lächeln blickte er Dende über seine Schulter hinweg an. „Ja. Das werde ich. Danke.“ „Ich bin wieder Zuhause!“, rief Gohan während er direkt in sein Zimmer stürzte um sich umzuziehen. Da er weder seine Mutter noch seinen Bruder vor dem Haus angetroffen hatte, vermutete er, dass Chichi Goten gerade Unterricht gab. Als er fertig in seinen Kampfanzug umgezogen in das Zimmer seines Bruders trat, saßen er und seine Mutter am Schreibtisch und schienen in ein Schulbuch vertieft zu sein. „Hallo“, sagte Gohan und zog die Aufmerksamkeit seiner Familie auf sich. „Gohan. Mit dir hatte ich noch gar nicht gerechnet“, sagte Chichi und lächelte ihn an. „Ist Alles in Ordnung? Deine Augen sind so rot.“ Gohan fuhr sich noch einmal über die Augen, zog es aber gar nicht erst in Erwägung seiner Mutter zu erzählen warum seine Augen rot waren. „Ach, das ist bestimmt nur vom Wind.“ „Warum hast du deinen Kampfanzug an?“, fragte seine Mutter weiter. Jetzt kam also der harte Teil, ein Seufzen unterdrückend setzte er sich auf Gotens Bett und blickte seine Mutter ernst an. „Als ich heute Nachmittag in Satan City war ist etwas passiert, Mutter.“ Chichi zog nur skeptisch die Augenbrauen in die Höhe. „Die Stadt wurde von einem Mann namens Kryto angegriffen. Er stammt von einem anderen Planeten und ist auf der Suche nach jemanden gegen den er kämpfen kann…“ „Das kommt überhaupt nicht in Frage“, unterbrach Chichi ihn. Nichts anderes habe ich erwartet. Gohan bemerkte wie Goten bei seinen Worten ein aufgeregtes Funkeln in die Augen getreten war. Sein Bruder kam einfach zu sehr nach seinem Vater. „Mutter, hör mir wenigstens zu Ende zu.“ „Nein. Diese Familie hat genug Kämpfe für diesen Planeten ausgefochten. Jetzt sind einmal andere an.“ „Und wer soll das tun? Mister Satan etwa?“, fragte Gohan und wurde langsam aggressiv. Der Tag hatte so gut angefangen und endete gerade in einer absoluten Katastrophe und auch Gohans Geduld hatte seine Grenzen. „Na immerhin behauptet er ja die Erde vor Cell gerettet zu haben, dann soll er jetzt mal zeigen was er kann.“ „Du weißt genauso gut wie ich, dass Mister Satan ein Schwächling ist. Wenn wir nichts gegen diesen Kryto unternehmen wird er vielleicht den Planeten zerstören.“ „Das ist nicht mein Problem. Ich werde nicht noch mehr Familienmitglieder für diesen Planeten opfern.“ Chichi wandte sich wieder dem Buch auf dem Schreibtisch zu, für sie war das Thema anscheinend beendet. Goten blickte seinen großen Bruder noch immer mit diesem Funkeln in den Augen an. „Ich habe mit Papa darüber gesprochen und er sagt, dass wir Kryto nur mit den vereinten Kräften der Saiyajin besiegen können.“ „Ich habe nein gesagt, Gohan.“ Gohan blickte zu Goten und nickte ihm unauffällig zu, dann stand er auf. „In Ordnung. Aber du kannst mich nicht davon abhalten den Kampf zu suchen“, sagte er und stellte sich anscheinend gedankenverloren an das geöffnete Fenster. Das Gute daran, dass sein Bruder so sehr nach ihrem Vater kam war, dass auch Goten niemals vor einem Kampf oder einem Gegner zurückschrecken würde. Und das seine Mutter einem Kampf nicht zugestimmt hatte, störte den kleinen Saiyajin nicht im Geringsten. Schneller als seine Mutter gucken konnte war er von seinem Stuhl auf Gohans Rücken gesprungen, dieser sprang augenblicklich aus dem Fenster und flog los. Chichis zornige Schreie stießen bei ihren Söhnen auf taube Ohren. „Das ist ja wohl die Höhe! Ihr kommt sofort wieder zurück! Ich habe es euch doch verboten!“ „Mama schien ganz schön wütend als wir einfach so abgehauen sind“, sagte Goten als sie auf dem Gelände der Capsule Corporation landeten. „Darüber machen wir uns Gedanken, wenn wir wieder Zuhause sind. Jetzt müssen wir erst einmal Trunks holen“, antwortete Gohan und nahm seinen Bruder an die Hand. Hoffentlich zeigt Bulma ein wenig mehr Verständnis als Mutter. Am einfachsten wäre es natürlich, wenn er Trunks finden und mitnehmen könnte bevor er Bulma begegnete, doch so viel Glück würde Gohan an dem heutigen Tag wahrscheinlich nicht beschieden sein. „Gohan. Goten. Was macht ihr denn hier?“ Wie er es sich gedacht hatte stießen sie auf Bulma, aber immerhin war Trunks bei ihr. „Nun… Goten hat gefragt, ob ich ihn und Trunks ein wenig trainieren könnte.“ Das Lügen wird dir ja schon komplett zur Gewohnheit, Gohan. Aber ihm lief ein wenig die Zeit davon. Bulma blickte ihn nun genauso skeptisch an wie seine Mutter nur kurze Zeit zuvor. „Und das hat auch wirklich nichts mit der Tatsache zu tun, dass Vegeta urplötzlich nach Satan City aufgebrochen ist um irgendeine aufgetauchte Aura zu bekämpfen?“ Innerlich ließ Gohan den Kopf hängen. Es wäre ja sonst auch zu schön und einfach gewesen. So knapp wie nur irgend möglich berichtete er ihr was in den letzten Stunden vorgefallen war. Auch dass Vegeta und Videl verwandt waren ließ er nicht weg. „Papa und Videl sind verwandt? Bin ich dann nicht auch mit ihr verwandt?“, fragte Trunks nachdem Gohan geendet hatte. „Sie ist deine Cousine, mein Schatz“, antwortete ihm Bulma und blickte Gohan besorgt an. „Und sie ist jetzt mit Vegeta im Raum von Geist und Zeit um zu trainieren?“ „Ja.“ „Mir gefällt es ja gar nicht meinen Sohn für einen Kampf auf Leben und Tod herzugeben. Aber mir scheint ja gar nichts anderes übrig zu bleiben, oder?“ „Es tut mir wirklich leid, Bulma. Ich wünschte es würde eine andere Möglichkeit geben.“ Bulma lächelte Gohan sanft an und fuhr Trunks durch die Haare. „Ich weiß das doch. Pass nur gut auf meine Jungs auf. Und auf euch natürlich auch.“ Gohan nickte Bulma dankbar zu und machte sich mit den beiden Jungen im Schlepptau auf den Weg zu Dendes Palast. Mit schweren Augen blickte Gohan an die Decke des Zimmers, welches er sich mit Goten und Trunks teilte. Nachdem er sie am gestrigen Tag von ihren Müttern abgeholt und zu Dende gebracht hatte, hatte er ihnen noch einmal im Detail erklärt was genau nun auf sie alle zu kommen würde. Sowohl Trunks als auch Goten machten sich über eine Niederlage überhaupt gar keine Gedanken, zu aufgeregt waren sie endlich einmal gegen einen richtigen Bösewicht kämpfen zu können. Beide wussten um die Gegner, gegen die Gohan bereits angetreten war und dass er dabei jünger gewesen war als sie jetzt und sie schienen nun richtig begeistert davon zu sein im jetzt nacheifern zu können. Anscheinend floss das Blut der Saiyajin in den Beiden stärker als bei Gohan. Nichtsdestotrotz hatte er den kompletten restlichen Tag mit ihnen trainiert, so lange bis die beiden Jungen beinahe im Stehen eingeschlafen waren. Gohan hatte sie daraufhin ins Bett geschickt und hatte anschließend weiter mit Piccolo trainiert. Während all dieser Zeit hatte er nicht einmal einen Gedanken an Videl verschwendet, doch jetzt: mitten in der Nacht krachten die Gedanken an sie wieder über ihn herein. Im Raum von Geist und Zeit waren bereits einige Monate vergangen und Gohan stellte sich immer wieder die Frage, ob sie mit Vegeta zurechtkam. Ob sie seinen Anforderungen entsprach und ob sie manchmal auch an Gohan dachte. Immer wieder drifteten seine Gedanken zu dem Moment zurück, in dem er ihr seine Liebe gestanden hatte und sie nicht einmal zurückgeblickt hatte. Er hatte es ihr hinterhergeschrien, sie musste es also gehört haben, aber sie hatte keine Reaktion gezeigt. In den letzten Wochen war er sich immer sicherer geworden, dass Videl auch mehr als Freundschaft für ihn empfinden würde, warum also hatte sie nicht auf sein Geständnis reagiert? Weil du sie wochenlang angelogen und ihr Vertrauen missbraucht hast, du Depp. Seufzend drehte Gohan sich auf die Seite und schloss die Augen. Er sollte jetzt wirklich schlafen, morgen war ein wichtiger Tag und er würde mit Sicherheit anstrengend werden. Es war keine Zeit dafür Gedanken an seine verlorene und nie vorhandene Beziehung zu Videl zu verschwenden. Aber das sagte sich so leicht. Immer und immer wieder spielte sein Gehirn all die glücklichen Momente mit Videl ab. So als würde es ihm auch noch einmal unter die Nase reiben wollen was er alles durch sein Verschulden verloren hatte. Irgendwann war Gohan anscheinend doch eingeschlafen und dennoch stand er am nächsten Morgen nicht gerade erholt auf. Es wunderte ihn nicht, dass Goten und Trunks bereits wach waren und bereits weiter trainierten. Während sie bereits gemeinsam trainierten saß Gohan draußen beim Frühstück und beobachtete die Beiden. Hin und wieder wanderte sein Blick weiter zu Dende und Piccolo die am Rand der Plattform standen und anscheinend etwas auf der Erde beobachteten. Die Vermutung lag nahe, dass es Kryto war. Gohan stellte seine Schüssel zur Seite und sah auf die Uhr. In wenigen Stunden würden Vegeta und Videl ihr Training beendet haben und dann würde die Stunde der Wahrheit schlagen. Und damit meinte er noch nicht einmal, ob Videl ein Jahr lang gereicht hatte um wieder mit ihm zu sprechen, sondern ob sie Alle gemeinsam genug Kraft aufbieten konnten um Kryto zu besiegen. „Gohan! Ihr solltet Schluss machen und euch noch ein wenig ausruhen. Sie werden bald aus dem Raum von Geist und Zeit kommen.“ Piccolos Stimme riss Gohan aus seiner Konzentration und er blickte den Namekianer überrascht auf. Nach seinem Frühstück hatte er sich wieder in das Training mit den Jungen gestürzt und anscheinend dabei vollkommen die Zeit aus den Augen verloren. Tatsächlich würden Vegeta und Videl in ungefähr einer Stunde wieder zu ihnen stoßen und dann würden sie wahrscheinlich direkt aufbrechen um Kryto von diesem Planeten zu schmeißen. Es war in der Tat ratsam sich noch einmal frisch zu machen und sich dann eine Pause zu gönnen. Dies erklärte er auch Trunks und Goten, auch wenn diese weniger begeistert davon waren, sahen sie es aber ein und rannten direkt zu Mister Popo in die Küche um etwas Essbares abstauben zu können. Und dann wurde Gohan wieder von der Realität eingeholt. In einer Stunde würde er Videl wiedersehen. Für ihn waren nur vierundzwanzig Stunden vergangen, für sie ein ganzes Jahr. Hatte die Zeit gereicht um ihr Gemüt zu beruhigen? Würde sie ihm zumindest lange genug ertragen können, damit er ihr seine Gründe erklären könnte? Gohan schüttelte den Kopf und ging in den Palast. So sehr es auch wollte, jetzt war nicht die Zeit dafür die Sache mit Videl zu bereinigen. Seine komplette Aufmerksamkeit musste sich nun auf den bevorstehenden Kampf gegen Kryto richten. Frisch geduscht und mit vollem Magen versammelte sich Gohan eine Stunde später mit den Anderen vor der Tür, die in den Raum von Geist und Zeit führte. Jeden Moment konnte diese aufgehen und Vegeta und Videl herauslassen. Es waren nur wenige Minuten vergangen, da öffnete sich die Tür und Vegeta trat heraus. Die Aura des Mannes war spürbar gewachsen, aber die Aura der Person, die hinter Vegeta den Raum verließ haute Gohan beinahe aus den Socken. Unglaublich wie stark sie geworden ist. Äußerlich hatte Videl sich kaum verändert: Ihr Haar war ein wenig länger und sie wirkte noch durchtrainierter, ansonsten schien sie sich kaum verändert zu haben. Wenn man von ihrer neuen kraftvollen Aura mal absah. „Papa!“ „Videl!“ Trunks und Goten stürzten sich auf die Beiden. Gohan beobachtete Videl dabei wie sie Goten freudig lächelnd an sich drückte, dann fiel ihr Blick auf ihn und Gohan spürte wie er sich automatisch versteifte. Ihr Lächeln wurde eine Spur blasser, aber es lag noch immer auf ihren Lippen als sie ihn ansprach: „Hey.“ „Hey“, antwortete Gohan verblüfft und spürte wie ein kleines Fünkchen Hoffnung in ihn zurückkehrte. Vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren. „Wie war das Training?“, hörte er Piccolo fragen. Vegeta warf Videl einen geringschätzigen Blick zu. „Sie hat es nicht geschafft sich in einen Super Saiyajin zu verwandeln. Also ist sie noch immer zu schwach oder weibliche Saiyajin besitzen diese Fähigkeit nicht.“ Gohan rechnete fest damit, dass Videl Vegeta nun an die Gurgel gehen würde, doch nichts dergleichen geschah. Sie schüttelte nur leicht lächelnd den Kopf. „Was hat Kryto in unserer Abwesenheit getrieben?“, fragte sie und drückte nun auch Trunks an sich. Dende antwortete ihr: „Er hat immer mal wieder eine Stadt angegriffen und zerstört. Dadurch sind natürlich einige Menschen umgekommen, aber wir können sie mit den Dragonballs wiedererwecken. Meint ihr denn, ihr könnt Kryto nun besiegen?“ Mit einem Seitenblick auf Vegeta nickte Videl. „Wir denken ja. Vegeta und ich haben darüber gesprochen und uns überlegt, Kryto durch die neue Kraft meiner Aura an einen unbelebten Ort zu locken und dort werden wir ihn dann gemeinsam angreifen.“ Deswegen hat sie ihre Aura nicht unterdrückt. Um Kryto neugierig zu machen. „Dann sollten wir nicht länger warten. Es wird Zeit Kryto eine Lektion zu erteilen“, sagte er und lächelte Videl siegessicher an. Sie erwiderte sein Lächeln nicht, aber immerhin schrie sie ihn auch nicht gleich an. Mister Popo nahm Videl ihre Sporttasche ab und versprach sie wieder in ihr Haus zu bringen, dann machten sich die Saiyajin auf den Weg. Piccolo würde bei Dende zurückbleiben. Da er kein Saiyajin war hatte er beschlossen, es gar nicht noch mal gegen Kryto zu versuchen. Videl flog neben Vegeta her, auf der Suche nach einem geeigneten Kampfplatz. Sie spürte Gohans prüfenden Blick auf sich ruhen. Er flog gemeinsam mit den Kleinen hinter ihnen. Vor sich selber gab sie offen zu, dass sie schon ein wenig Angst vor der Begegnung gehabt hatte. Sie hatte selbst nicht so genau gewusst was genau sie bei seinem Anblick tun würde. Es hatte die Chance bestanden, dass sie Gohan zu Boden ringen und erwürgen würde, oder aber, dass sie ihm um den Hals fiel und ihn niederknutschte. In Anbetracht dieser beiden Möglichkeiten war es doch ganz gut gelaufen. Videl konnte sich nicht wirklich vorstellen warum Gohan den Blick kaum von ihr nahm. Lag es an dem was sie ihm bei ihrem letzten Treffen an den Kopf geworfen hatte oder an der Zunahme ihrer Kraft? Konzentrier dich jetzt, Videl! Nachdem Vegeta ihr den Kopf gewaschen hatte, war Videl klar geworden, dass sie sich zumindest Gohans Erklärung anhören musste. Anhören wollte. In der Tat bedeutete er ihr auch nach diesem Jahr einfach noch zu viel als dass sie ihn einfach so aus ihrem Leben verbannen konnte. Aber dafür war nun keine Zeit. Der Kampf gegen Kryto musste nun aller oberste Priorität haben. Vegeta setzte zur Landung an und Videl folgte ihm. Anscheinend hatte er einen Ort gefunden, den er für geeignet hielt und auch Videl konnte im Umkreis der nächsten hundert Kilometer keine Menschen erspüren. Gohan, Goten und Trunks landeten ebenfalls und blickte Vegeta abwartend an. Videl konnte die Aufregung der beiden jungen Saiyajin beinahe körperlich spüren. Es musste das Blut des Kriegervolkes in ihren Adern sein, welches sie keine Angst spüren ließ. Wüsste sie nicht, dass dasselbe Blut auch in ihren Adern floss, wäre Videl wahrscheinlich schreiend weggerannt. Vegeta nickte ihr auffordernd zu. „Leg los.“ Videl schloss die Augen und blendete alles Andere aus. Konzentrierte sich nur noch darauf ihre Kampfkraft zu erhöhen. Das war Teil des Planes. Kurz bevor sie den Raum von Geist und Zeit verlassen hatten, hatte Vegeta sie angewiesen ihre Kampfkraft nicht komplett zu unterdrücken, sondern nur zum Teil. Er wollte Krytos Neugier so wecken und zum Schluss mit ihrer vollen Power anlocken. Sie öffnete ihre Augen wieder und blickte ihre männlichen Begleiter an. Sah den unverhohlenen Schock in Gohans Augen, die Bewunderung von Goten und Trunks, sowie das kleine kaum wahrnehmbare zufriedene Zucken von Vegetas rechtem Mundwinkel. Videl wusste, dass sie es noch lange nicht in einem ernsten Kampf mit Vegeta aufnehmen konnte. Aber bei ihrem nächsten Kampf mit Gohan rechnete sie sich nun weitaus bessere Chancen aus. „Er kommt“, sagte Vegeta und löste den Blick von ihr, um in den Himmel zu sehen. Auch Videl blickte in dieselbe Richtung; spürte das näher kommen Krytos. Er landete mitten in dem von ihnen gebildeten Kreis. Videl zollte sowohl Goten als auch Trunks Respekt, dass ihnen bei Krytos Anblick nicht die Münder offenstanden, so wie ihr als sie ihn das erste Mal gesehen hatte. „Sieh mal einer an, wer da wieder aus ihren Löchern gekrochen ist“, sagte Kryto während er sich im Kreis drehte. „Mit einigen von euch hatte ich doch bereits das Vergnügen. Wollt ihr etwa noch eine Abreibung?“ „Für jemanden, der dem Tod geweiht ist, spuckst du ganz schön große Töne“, knurrte Vegeta. Kryto antwortete ihm nicht, sein Blick hielt bei Videl inne. „Du… Gestern warst du noch die Schwächste, nicht die Mühe wert. Was hast du getan, um in so kurzer Zeit so stark zu werden?“ Videl grinste. „Als würde ich dir meine Tricks verraten.“ Kryto studierte sie noch einmal von oben bis unten. „Auch mit deiner neuen stärke bist du noch immer kein Gegner für mich. Keiner von euch. Findet ihr es nicht armselig, dass ihr Kinder mit zu eurer letzten Schlacht bringt?“ Videls Blick verfinsterte sich, am liebsten würde sie Kryto für seine Unverschämtheiten unangespitzt in den Boden rammen, aber der Plan war ein anderer. „Wenn du so siegessicher bist, warum kämpfst du nicht gegen uns alle? Gleichzeitig“, sagte Gohan. Krytos Grinsen wurde noch überheblicher. „Das wird ein kurzes Vergnügen.“ Es war Kryto der als erstes angriff. Seine Attacke galt Videl. Es wurde ein harter Kampf, aber mit nichts anderem hatte Videl gerechnet. Dafür, dass er gegen fünf Gegner gleichzeitig antrat hielt sich ihr Feind recht gut. Man konnte ihm mittlerweile jedoch anmerken, dass ihm dieser Kampf bereits zu lange dauerte. Das überhebliche Grinsen war bereits vor einer gefühlten Ewigkeit verblasst. Videl konnte nicht genau sagen wie lange sie und ihre Mitstreiter schon gegen Kryto kämpften, aber es musste schon sehr lange sein. Auch wenn sie mit Vegeta hart an ihrer Ausdauer und Kondition gearbeitet hatte, spürte sie nun langsam aber sicher wie sich die Erschöpfung einschlich. Sie ließ sie langsamer werden und unvorsichtiger. „Videl! Pass auf!“ Sie hörte Gohans Ruf, realisierte jedoch zu spät auf was er sich bezog. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie eine von Krytos Energiekugeln auf sich zu rasen. Es war zu spät noch auszuweichen, sie musste sich darauf vorbereiten die komplette Wucht der Attacke abzubekommen. Doch es war nicht Videl, die erwischt wurde. Gohan hatte sich in letzter Sekunde zwischen sie und die Attacke geworfen und wurde mit voller Härte am Rücken erwischt. Durch die Wucht des Aufpralls wurde er gegen sie geschleudert, gemeinsam rasten sie nun auf den steinigen Untergrund zu. Doch noch bevor Videl mit dem Rücken auf eben diesen aufschlug, legte Gohan die Arme um sie und drehte sie Beide um hundertachtzig Grad. So war Gohan es, der auf dem Boden prallte und Videl landete „relativ“ weich auf ihm. Wie damals im Waisenhaus. „Geht’s dir gut?“, fragte sie während sie sich aufrappelte. „Ja. Es wird nur langsam an der Zeit Kryto zu besiegen.“ „Hey! Wir haben hier noch was zu erledigen! Verschiebt eurer Schäferstündchen also auf später!“, schrie Vegeta sie an und landete nur wenige Meter von ihnen entfernt, ebenso wie Kryto, Goten und Trunks. „Arschloch“, murmelte Videl und hörte Gohan neben sich lachen. „Lasst uns das hier beenden“, sagte Kryto und wischte sich Blut aus dem Mundwinkel. „Das seh ich auch so“, antwortete Gohan. Videl spürte wie er seine komplette verbliebene Energie bündelt. Instinktiv machte Videl einen Schritt zurück. „Kame… Hame… haaaaa!“ Gohan hielt seine Hände auf Kryto gerichtet und schoss einen kraftvollen blauen Energiestrahl auf ihn ab. Damit wird er ihn ganz sicher besiegen. Doch Kryto hielt mit seinem eigenen Energiestrahl dagegen. Videl konnte sehen wie Gohan vor Anstrengung die Zähne zusammenbiss. Er kämpfte hart darum die Oberhand zu behalten. „Ihr müsst ihm eure Kraft geben! Schnell!“ Videl verschwendete keine Zeit damit sich zu fragen, ob es nun Dendes Stimme gewesen war oder die von Gohans Vater. Mit einem Hechtsprung legte sie Gohan ihre Hand auf die Schulter und sandte ihm ihre verbliebene Kraft. Auch Goten und Trunks waren schnell dabei. Man sah, dass Gohan diese Kraftinfusion guttat und er Krytos Energiestrahl immer weiter zurückdrängte, aber es reichte noch nicht ganz. „Vegeta!“ Sie wusste nicht, was sich dieser sture Bock dabei dachte, einfach dazustehen und zu zuschauen. „Beweg jetzt gefälligst deinen Arsch her!“ Augenblicklich stand er neben ihr und legte Gohan die Hand auf die andere Schulter. „Nur weil wir verwandt sind, heißt das nicht, dass du mir Befehle erteilen kannst.“ Videl ging nicht darauf ein, sondern richtete ihren Blick auf Kryto. Der schien den Ernst der Lage mittlerweile begriffen zu haben. Mit einem wütenden Schrei zog Gohan noch einmal sämtliche Energien zusammen und schoss sie durch seine Hände ab. Sein Energiestrahl durchbohrte Krytos und traf den Gegner mitten in der Brust. Es gab eine heftige Explosion und Videl musste die Augen schließen. Sie hörte Kryto vor Schmerzen schreien und öffnete kurz nachdem der Schrei verklungen war die Augen. Keuchend ließ Gohan seine Hände sinken und starrte angestrengt in den aufgewirbelten Staub. Videl konnte Krytos Aura nicht mehr spüren, traute der Sache aber noch nicht. „Ihr habt es geschafft. Er ist tot.“ Das war definitiv die Stimme von Gohans Vater. Mit einem Triumphschrei sprang Videl in die Luft und fiel Gohan von hinten um den Hals. Pure Erleichterung durchströmte Gohan nachdem er die Worte seines Vaters vernommen hatte. Es war geschafft, ein weiteres Mal hatten sie die Erde vor einem Feind beschützt. Hinter sich hörte er Videl triumphierend aufschreien und dann spürte er wie sie ihre Hände um seinen Hals schlang und sie sich fest an ihn drückte. Er spürte auch, dass ihn Goten und Trunks ebenfalls umarmten, aber das war nebensächlich. Gohan legte seine Hände auf Videls Unterarme und presste seine Wange gegen ihre. Anscheinend durfte er doch noch hoffen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)