Change in my Condition von einfach_Antonia ================================================================================ Kapitel 1: Ein schlechter Tag ----------------------------- Der Tag hatte für Videl schon schlecht begonnen, denn anstatt von ihrem Wecker war sie von dem Einsatzalarm ihrer Armbanduhr geweckt worden; eine Stunde bevor sie überhaupt hätte aufstehen müssen. Murrend und verschlafen hatte sie dem Funkspruch des Polizisten gelauscht. Allem Anschein nach war es einigen Schwerverbrechern gelungen aus dem Gefängnis auszubrechen und anschließend hatten sie sich wohl in einem Flügel des Krankenhauses verbarrikadiert. Videl war aufgebrochen ohne sich groß fertig zu machen, dachte sie doch das der Einsatz schnell beendet sein würde. An diesem Tag jedoch hatte sich alles gegen sie verschworen. Der Einsatz dauerte ungewöhnlich lange und als sie endlich den letzten Verbrecher eingefangen hatte, hatte die erste Stunde ihres Unterrichtes bereits begonnen. Da ihre Schule nicht weit entfernt war, hatte sie beschlossen zu laufen und als sie sich gerade in Bewegung gesetzt hatte, hatte sie noch mitbekommen wie sich zwei der Polizisten über den Einsatz unterhalten hatten. Gerade als Videl an ihnen vorbei gelaufen war behauptete einer von ihnen, dass der Große Saiyaman den Einsatz wesentlich schneller zu einem Ende gebracht hätte. Wäre Videl nicht schon so spät dran gewesen hätte sie dem Polizisten mal ordentlich die Meinung gegeigt, aber so hatte sie einfach nur die Zähne zusammengebissen und war weiter gerannt. Seit diese Flitzpiepe von Saiyaman in der Stadt aufgetaucht war lief langsam aber sicher Alles aus dem Ruder. Völlig außer Atem und verschwitzt erreichte Videl zwanzig Minuten zu spät den Klassenraum. Eine Entschuldigung schon auf den Lippen stieß sie die Tür auf und blieb verwirrt stehen. Anstatt, wie erwartet, ihre Geschichtslehrerin hinter dem Pult stehen zu sehen, erblickte sie wie ihre Freundin Eraser auf eben diesem saß und mit einem Klassenkameraden flirtete. Tief durchatmend schloss Videl die Tür hinter sich und trat an das Pult heran. Ihre blonde Freundin wandte sich daraufhin von dem Jungen ab und begrüßte sie. „Guten Morgen, Videl. Wie siehst du denn aus?“ Videl warf Eraser einen vernichtenden Blick zu. Sie war noch nie der Typ Mädchen gewesen, welcher viel Wert auf ihr Äußeres legte, zumindest nicht im Alltag, aber normalerweise trug auch sie nicht ihre Haare ungekämmt in einem Dutt, der mehr an ein Vogelnest erinnerte als an eine vernünftige Frisur, und normalerweise trug sie auch nicht ihre dreckigen Klamotten vom Vortag und ihre Zähne waren eigentlich auch geputzt. Aber wegen des frühen Einsatzes war die körperliche Hygiene auf der Strecke geblieben. „Ich hatte schon einen Einsatz“, knurrte sie, „Was ist hier eigentlich los?“ „Die Lehrerin ist krank. Wir sollen bis nächste Woche diese Aufgaben fertig haben, ansonsten können wir bis zur nächsten Stunde machen was wir wollen.“ Ein wenig verärgert nahm Videl das Aufgabenblatt entgegen. „Wieso hast du mir keine SMS geschickt? Ich hätte noch mal nach Hause gehen können.“ Das hätte sie, aber jetzt wo sie in der Schule war würde sie dies zeitlich nicht mehr schaffen. „Hab ich doch“, antwortete Eraser und blickte Videl verständnislos an, und in diesem Moment fiel Videl ein, dass ihr Handy noch Zuhause auf ihrem Schreibtisch lag, genau wie ihre Schultasche mit all für den heutigen Unterricht benötigten Büchern. Ein frustriertes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle. „Ich muss heute mit in deine Bücher schauen und du musst mir Stift und Papier leihen.“ „Jajaja“, wimmelte Eraser sie ab und widmete sich wieder dem Jungen vor ihr. Noch einmal frustriert seufzend machte Videl sich auf zu ihrem Platz. Wie schön es doch war, wenn man gute Freunde hatte. Müde ließ sie sich auf ihren Stuhl fallen und dankte Gott dafür, dass Sharpner die Freistunde wohl nutzte um einer seiner fünfzig Lieblingssportarten nachzugehen. Sein endloses Geplapper könnte sie jetzt einfach nicht ertragen. Seitdem sie vor Monaten auf einer Party mal für wenige Augenblicke mit ihm rumgemacht hatte, bildete er sich ein, dass mehr aus ihnen werden könnte. Egal wie oft Videl ihm schon gesagt hatte, dass es nur eine einmalige Sache bleiben würde; er gab einfach nicht auf. Videl wusste selbst nicht so genau was sie da auf der Party geritten hatte ausgerechnet mit Sharpner rumzuknutschen. Sie hatte ihn noch nie besonders gemocht. Er roch zu sehr nach Parfum, so als würde er jeden Morgen darin baden, und er prahlte ihr zu sehr mit seiner gerade mal als durchschnittlich zu bezeichnenden sportlichen Begabung. Videl hatte die Knutscherei anfangs auf die Menge an Alkohol, die sie intus gehabt hatte geschoben, wahrscheinlicher war jedoch, dass sie sich mal wieder einsam gefühlt hatte und Sharpner einfach dagewesen war. Tja, das hast du dir selbst zu zuschreiben. „Hier.“ So aus ihren Gedanken gerissen blickte Videl verwirrt nach links. Über Erasers leeren Platz hinweg reichte Gohan ihr einen Block und einen Stift. „Da Eraser mich öfter um Papier und Stift bittet, bezweifle ich, dass sie dir aushelfen kann.“ Zum ersten Mal an diesem Morgen breitete sich ein ehrlich gemeintes Lächeln auf Videls Lippen aus. „Vielen Dank“, sagte sie und nahm Block und Stift von Gohan entgegen. Ihn mochte sie. Gohan war erst seit drei Monaten auf ihrer Schule, früher wurde er Zuhause unterrichtet, aber damit er mehr Kontakt zu Leuten in seinem Alter bekam hatte seine Mutter beschlossen in auf diese High School zu schicken. Dass hatte er zumindest damals erzählt als er sich der Klasse vorgestellt hatte, so wie Videl es verstanden hatte, lebte er mit seiner Familie weit außerhalb der Stadt und brauchte mit dem Flugzeug eine gute Stunde zur Schule; ein weiter Weg nur um neue Leute kennen zulernen. Gohan war ein eher stiller Teilhaber der Klasse und strahlte eine innere Ruhe aus, um die Videl ihn beneidete. Er war stets freundlich und zuvorkommend und schien an vielerlei unterschiedlicher Dinge interessiert zu sein, außerdem schien er sportlich und klug, prahlte jedoch niemals mit seinen guten Leistungen. Noch dazu sah er ziemlich gut aus. Als Videl sich vor ein paar Tagen in Biologie ein Mikroskop mit ihm teilen musste, hatte sie festgestellt, dass er, im Gegensatz zu den meisten anderen Gleichaltrigen, nicht übermäßig nach Parfum oder Deo roch. Eigentlich roch er nach keinem von Beiden, er roch einfach nur nach Gohan. Einfach nach sich selbst. Je länger Videl diesem Gedanken nachhing desto bescheuerter kam er ihr vor, aber erneut war es Gohan der sie aus ihren Gedanken holte. „Wie war dein Einsatz?“ Natürlich entging Gohan nicht, dass seine Mitschülerin daraufhin einmal tief seufzte, doch dann begann Videl ihm zu berichten was an diesem Morgen bereits alles schief gegangen war. Aufmerksam hörte er ihr zu, konnte aber nicht verhindern, dass seine Gedanken ein wenig abschweiften. Als er heute mit Jindujun zur Schule geflogen war hatte Gohan mitbekommen, dass irgendetwas vorgefallen war, doch da er bei seinem Flug über die Stadt nur wenig Blaulicht gesehen hatte, war er davon ausgegangen, dass die Polizei von Satan City dieses Problem allein lösen würde. Da Videl nicht wie gewohnt zehn Minuten vor Unterrichtsbeginn auf ihrem Platz saß, hatte er schon vermutet, dass die Polizei sie um Mithilfe gebeten hatte. Als Videl kurz nach offiziellem Beginn des Unterrichtes noch immer nicht eingetroffen war, hatte er dann doch begonnen sich Sorgen zu machen. Gohan wusste, dass Videl gut ausgebildet war und stärker als der durchschnittliche Mensch und doch war sie nicht unverwundbar. Zwar hatte er schon bei ihrer ersten Begegnung ihre starke Aura spüren können, doch trotzdem machte er sich jedes Mal wieder Sorgen, wenn sie zu einem Einsatz gerufen wurde und er als Saiyaman nicht an ihrer Seite sein konnte; entweder weil er keine Möglichkeit bekam aus dem Unterricht abzuhauen oder einfach, weil er die Einsatzbenachrichtigungen nicht mitbekam, so wie heute Morgen. Aber Bulma arbeitete gerade an einer Lösung dieses Problems, sie war sich sicher, dass sie etwas für ihn bauen konnte, so dass er sämtliche Funksprüche die an Videl gingen abhören konnte. Dann würde er sich erheblich weniger Sorgen um sie machen, denn dann könnte er jeden ihrer Einsätze aus der Ferne beobachten und bei Bedarf eingreifen. Er hatte den Saiyaman nicht nur ins Leben gerufen um für Recht und Ordnung in der Stadt zu sorgen, sondern eigentlich auch um ein Augen auf Videl zu haben. Wieso er sich so einen Kopf um sie machte wusste er selbst nicht so genau. Wie gesagt war sie alt und stark genug, um auf sich selbst aufzupassen, aber je länger er ihr bei ihren Einsätzen zugeschaut hatte, desto größer war das Bedürfnis geworden sie zu beschützen. Er griff wirklich nur im äußersten Notfall ein, zum Beispiel wenn Videl in ein brennendes Haus lief und dabei fast von irgendwelchen herunterstürzenden Teilen erschlagen wurde. Nur leider fasste Videl seine Bemühungen nicht so auf wie sie eigentlich gemeint waren, sondern als Einmischung in ihre Einsätze und dachte wohl er wolle ihr den Rang als Beschützerin von Satan City ablaufen. Dabei war genau dies, das letzte was er wollte. Zu Beginn hatte er sich noch vorgestellt, dass er und Videl irgendwann als Team gemeinsam Satan City beschützen könnten, aber je öfter er sie bei ihren Einsätzen unterstützt hatte, desto wütender war sie auf ihn geworden. „Ich bin mir sicher, dass du dein Bestes gegeben hast. Die Polizei selber hätte es doch gar nicht erst hinbekommen, sonst hätten sie dich ja gar nicht gebraucht.“ Daraufhin bekam er einen zweifelnden Blick von Videl zugeworfen. „Ja? Warum muss ich mir dann anhören, dass der Große Saiyaman es so viel besser gemacht hätte? Sollen sie ihn doch beim nächsten Mal benachrichtigen.“ Gohan spürte, dass Videl der Satz dieses Polizisten ordentlich an die Nieren ging, also versuchte er zu retten was zu retten war. „Hey. Er war doch heute gar nicht da, oder? Das bedeutet doch, dass er sich der Sache nicht gewachsen sah.“ Oder, dass er einfach nichts davon wusste. Es wird Zeit, dass Bulma dieses Gerät fertigkriegt. „Oder er war sich einfach zu fein für diesen Einsatz“, entgegnete Videl. In seinem Inneren ließ Gohan den Kopf hängen. So stur konnte doch kein Mensch sein. Aber wenn er es recht bedachte, erinnerte Videls Sturheit ihn manchmal an Vegetas teilweise falschen Stolz. „Das glaube ich nicht. Der Kerl hatte einfach nur Schiss.“ „Gohan. Der Typ kann fliegen und Pistolenkugeln aus der Luft fischen.“ Auch so einem klugen Kopf wie ihm gingen bei jemanden wie Videl irgendwann die Argumente aus. So auch jetzt. „Nun. Das stimmt. Das ändert aber noch immer nichts an der Tatsache, dass er nicht da war und du diesen Einsatz wunderbar und ohne Unschuldige zu gefährden zu einem Ende geführt hast.“ An ihrem Gesichtsausdruck merkte er, dass er sie noch immer nicht vollends überzeugt hatte, aber für den Moment würde sie sich hoffentlich geschlagen geben. Mit einem Lächeln im Gesicht wandte Gohan sich wieder seinen Aufgaben zu als ihn Videls Stimme noch einmal zu ihr hinschauen ließ. „Danke, Gohan. Ich weiß, du meinst es nur gut.“ Das Lächeln, welches sie ihm dabei schenkte hatte er noch nie auf ihrem Gesicht gesehen und mit einem Mal wurde ihm warm ums Herz und er spürte wie ihm die Röte ins Gesicht kroch. Was ist das denn jetzt? Selbstverständlich konnte er es selbst nicht sehen, aber das Lächeln welches er ihr zurückgab kam ihm etwas dümmlich vor. „Entschuldigt, wenn ich euren Augensex unterbreche, aber es ist jetzt gleich Pause.“ Erasers Stimme ließ sowohl ihn als auch Videl verwirrt auf sehen. Augensex?! „Videl, wollen wir uns mal dem Nest auf deinem Kopf annehmen?“, fragte Eraser und beachtete ihn gar nicht mehr. Ein letztes Mal schenkte Videl ihm noch dieses Lächeln, bevor sie von Eraser mitgezogen wurde. Mit einem tiefen Seufzer stützte Gohan sein Kinn in seine Hand. Frauen. Eine Viertelstunde später sah Videls Morgen schon ein wenig freundlicher aus. Da Eraser ihr zumindest mit einer Haarbürste aushelfen konnte, hatte sie das Vogelnest auf ihrem Kopf in einen schlichten Pferdeschwanz verwandeln können. Während Eraser ihr auf dem Weg zurück ins Klassenzimmer von ihrem aktuellen Flirt berichtete, ließ Videl sich noch einmal ihr Gespräch mit Gohan durch den Kopf gehen. Sie wusste, dass er sie nur aufmuntern wollte und das wusste sie auch sehr zu schätzen; sie wusste allerdings auch, dass sie es ihm unnötig schwer gemacht hatte. Videl wusste selbst nicht so genau wieso, aber jedes Mal, wenn sich der Große Saiyaman in ihre Einsätze einmischte oder sie gar in brenzligen Situationen rettete, versetzte das ihrem Stolz einen gehörigen Knacks und dann sah sie nur noch rot. Diese Flitzpiepe. „Hörst du mir eigentlich zu?“, fragte Eraser empört. Videl blickte ihre Freundin aus ihren blauen Augen an. „Nein, ehrlich gesagt nicht.“ Sie wusste, dass Eraser ihr das nicht übelnehmen würde. Die beiden Mädchen waren schon seit der Grundschule befreundet und sowohl Videl als auch Eraser nahmen es einander nicht übel, wenn die jeweils andere nicht immer zuhörte. Aus genau diesem Grund wurde Videl jetzt leicht von Eraser angelächelt. „Sag mal. Läuft da was zwischen dir und Gohan?“ Bitte was?! „Wie kommst du denn jetzt darauf?“, fragte Videl und blieb vor ihrem Klassenzimmer stehen. „Na, so wie ihr euch eben mit den Augen ausgezogen habt, könnte man glatt meinen da läuft was zwischen euch.“ „Ich habe ihn von meinem Einsatz erzählt und er hat sich Mühe gegeben mir neuen Mut zu machen. Mehr war das nicht“, antwortete Videl, „Wir sind nur Klassenkameraden.“ „Eure Blickte haben aber ganz andere Dinge gesagt.“ „Achja?“ Videl wusste, dass das Gespräch noch nicht beendet war, aber sie hoffte, wenn sie sich wieder auf ihren Platz, also in Gohans Nähe, setzte, dass Eraser dann nicht weiterreden würde. Deswegen betrat sie wieder das Klassenzimmer. „Es hätte nicht mehr viel gefehlt und ihr wärt übereinander hergefallen.“ Jetzt konnte Videl ein Lachen nicht unterdrücken. „Übereinander hergefallen? Jetzt übertreibst du aber.“ „Ja, stimmt. Aber die Funken sind geflogen.“ Die Tochter des Retters der Welt warf einen Blick auf das Objekt ihres Gespräches. Gohan saß noch immer auf seinem Platz und allem Anschein nach arbeitete er noch immer an den Aufgaben, die sie für die Freistunde bekommen hatten. Es sind Funken zwischen ihnen geflogen? Das konnte Videl kaum glauben. Ja, sie mochte ihn, aber außerhalb der Schule hatten sie noch nie miteinander zu tun gehabt. „Du spinnst“, lächelte Videl und setzte sich dann auf ihren Platz. Eraser warf ihr noch einmal einen bedeutungsschwangeren Blick zu und widmete sich dann dem Lehrer, der gerade den Klassenraum betreten hatte. Der restliche Schultag verlief für Videl recht unspektakulär. Dadurch, dass ihre Schultasche Zuhause liegen geblieben war hatte sie auch ihre Hausaufgaben nicht dabei. Doch da sie die Tochter von Mister Satan war, nahm ihr das keiner ihrer Lehrer übel. Eine Sonderbehandlung, die Videl normalerweise zur Weißglut treiben konnte, aber heute war sie ausnahmsweise mal dankbar dafür vom Namen ihres Vaters zu profitieren. Videl war unendlich erleichtert als die Schulglocke das Ende ihrer letzten Stunde verkündete. Endlich konnte sie nach Hause und Duschen und sich andere Sachen anziehen. „Gehen wir Morgen nach der Schule was Essen?“, fragte Eraser, die bereits ihre Tasche über der Schulter hängen hatte. Noch bevor Videl auch nur in Erwägung ziehen konnte ihrer Freundin zu antworten, mischte Sharpner sich ein. „Na klar. Ich kenn da einen super Italiener. Der ist gar nicht weit von hier.“ „Ich schreib dir eine SMS, wenn ich Zuhause bin“, sagte Videl zu ihrer Freundin während sie sich an ihr vorbeidrückte, um zu Gohan zu gelangen. Sharpner bedachte sie nicht einmal mit einem müden Blick, zudem sich Eraser wie immer erbarmte und den blonden Möchtegern Schönling mit aus dem Klassenraum zog. Da die Beiden eh in dieselbe Richtung mussten bot sich das an. „Vielen Dank noch mal für den Block und den Stift“, sagte sie während sie Gohan die geliehenen Sachen zurückgab. „Ach bedank dich nicht dafür. Für mich ist sowas selbstverständlich.“ Gerade als Videl ihm antworten wollte, begann ihre Armbanduhr zu piepen. Nicht schon wieder. „Ja. Hier Videl?“, beantwortete sie den Alarm und war sich Gohans Blick unangenehm bewusst. „Videl! Wir brauchen dringend deine Hilfe. Irgendwelche Idioten haben ein paar Kinder aus einem Kindergarten entführt. So wie es aussieht haben sie sich in der großen Apotheke in der Nähe deiner High School verbarrikadiert.“ Das war es dann mit ihrer Dusche und ihren frischen Klamotten. Videl seufzte innerlich. Ist denn heute Tag der Geiselnahmen? „In Ordnung, ich bin in ein paar Minuten da“, gab sie zurück. „Ich muss dann mal“, sagte Videl entschuldigend und wusste selbst nicht so genau wieso sie sich eigentlich bei Gohan entschuldigte. Es war ja nicht so als hätten sie noch eine Verabredung gehabt. „Viel Glück. Bis Morgen“, vernahm sie noch seine Stimme als sie schon längst dabei war aus dem Klassenzimmer zu laufen. Gohan blickte seiner Mitschülerin hinterher, die mit wehendem Pferdeschwanz aus dem Klassenzimmer stürmte. Sollte er ihr hinterherrennen? Als Saiyaman natürlich, nicht als Gohan. Sie hatte die Geiselnahme am Morgen ja auch ohne ihn gemeistert, da würde sie diese bestimmt auch gut auf die Reihe bekommen und wer wusste schon wie sie reagieren würde, wenn er sich dieses Mal wieder einmischen würde. So wie sie heute Morgen nur auf die Erwähnung des Saiyaman reagiert hatte, wäre es wahrscheinlich besser, wenn er sich einige Tage zurück halten würde. Auf der anderen Seite jedoch hatten Entführer meistens Schusswaffen bei sich und gegen Schusswaffen hatte Videl nichts in der Hand. Im Gegensatz zu ihm. Er war schneller als Pistolenkugeln. Aber er sollte sich etwas Zeit mit dem hinterherkommen lassen. Nicht, dass Videl noch Verdacht schöpfte, zumindest mehr Verdacht als sie ohnehin schon hatte. Seine Tasche hatte er nur langsam zu Ende gepackt, ebenso langsam hatte er seine Bücher in den Spint geräumt und als er dann endlich fand, dass er sich Zeit genug gelassen hatte, um nicht Videls Verdacht zu erregen, rannte er auf das Dach der Schule, verwandelte sich dort in den Großen Saiyaman und machte sich auf den Weg zum Ort der Geiselnahme. Als er zwei Straßen weiter am Ort des Geschehens ankam, sondierte er in der Luft schwebend die Lage. Allem Anschein nach hatte Videl die Situation bereits erfolgreich gelöst. Ein halbes Dutzend Kleinkinder rannten lautstark weinend auf die erleichtert wirkenden Eltern zu. Drei muskelbepackte Gangster wurden gerade von der Polizei in Handschellen abgeführt und Videl stand am Eingang der Apotheke, hatte die Arme unter der Brust verschränkt und überblickte zufrieden grinsend die Situation. Gohan wollte sich gerade ebenfalls zufrieden auf dem Heimweg machen als er sah wie ein verdächtig aussehender junger Mann aus der Apotheke trat. Die dunklen Augen des Saiyajin verengten sich während er den Mann beobachtete. Dessen schwarze Haare waren auf der einen Hälfte seines Kopfes abrasiert und die verbliebenen Haare hatte er sich hoch gegelt, er war kleiner als die drei bereits abgeführten Gangster, aber sein Gesichtsausdruck verriet, dass er ihnen an Kriminalität in nichts nachstand. Unbemerkt von Videl und den Polizisten blieb er stehen und zog eine Waffe aus seinem Hosenbund. Augenblicklich setzte Gohan zum Sturzflug an. Wie hatten sie ihn nur übersehen können? Hatte denn keiner gewusst wie viele Entführer es gab? Wie hatte sich dieser kleine Scheißkerl Videl und den Polizisten entziehen können? Eine noch nie gekannte Angst pumpte durch Gohans Körper und obwohl er sich so schnell bewegte wie er nur konnte, hatte er noch immer das Gefühl zu langsam zu sein. Mit vor Schreck geweiteten Augen sah er wie der unentdeckte Gangster die Waffe auf Videls Hinterkopf richtete und abdrückte. „VIDEL!“ Videl hörte den Schrei bevor sie den Schuss realisierte. Aus ihrer eigenen Zufriedenheit über schnelle und erfolgreiche Beendigung dieses Einsatzes gerissen, blickte sie auf und sah den Großen Saiyaman in einem Affenzahn auf sich zu fliegen. Was will der Spinner denn? Dann realisierte sie das Geräusch eines Schusses und schon im nächsten Augenblick wurde sie umgerissen und schlug hart auf dem Asphalt auf. „Geht es dir gut?“ Noch während sie versuchte zu verstehen was hier überhaupt vor sich ging wurde sie auf den Bauch gedreht und spürte wie jemand ihre komplette Hinterseite abklopfte. Was zum Geier… „Hör auf mich anzufassen!“, schrie sie und stieß den Saiyaman grob von sich weg, „Was fällt dir eigentlich ein mich einfach anzutatschen?“ Wütend stierte sie den Kerl vor sich an. Sie hasste es, dass er diesen bekloppten Helm trug und sie ihm so nicht in Augen schauen konnte. Videl liebte es, wenn sie ihre Mitmenschen mit ihren wütenden blauen Augen in Grund und Boden starren konnte, aber da er einen Helm trug konnte sie das bei ihm nicht anwenden. „Geht’s noch? Ich hab dir gerade das Leben gerettet!“ „Ich habe dich nicht darum gebeten!“ Wütend sprang Videl wieder auf ihre Beine, warf dem Saiyaman einen letzten wütenden Blick zu und stampfte dann davon. Das war ja wohl die Höhe. Mischte der sich einfach wieder in ihr Leben ein und erdreistete sich auch noch sie einfach anzutatschen. In all ihrer Wut dachte sie gar nicht daran, die Kapsel mit ihrem Hubschrauber aus ihrer Hosentasche zu holen und nach Hause zu fliegen. Stattdessen rannte sie wütend durch die Straßen zur großen Villa ihres Vaters. Das sie gerade eben wirklich nur ganz knapp dem Tode entkommen war hatte sie noch immer nicht realisiert, immerhin hatte sie auch nicht gesehen wie ihr eine Pistole direkt auf den Kopf gerichtet worden war. Zu groß war die Wut über die Einmischung des Saiyaman. „Dieser Vollidiot!“, schrie sie während sie die große Haustür ins Schloss schmiss und durch die riesige Eingangshalle ihres Zuhauses stapfte. „Was bildet der sich eigentlich ein? Widerlicher, ekliger, aufgeblasener…“ „Miss Videl?“ Die Stimme ihres Angestellten ließ Videl abrupt stehen bleiben und sich zur Küche umsehen. „Kuroh.“ „Haben Sie einen schlechten Tag gehabt?“ Absolut frustriert ließ Videl den Kopf hängen. „Sie wissen ja gar nicht was für ein Tag das heute war“, stieß sie hervor. Ihr Vater hatte Kuroh kurz nach den gewonnenen Cell Spielen angestellt und seitdem war der ältere Mann mit den schulterlangen grauen Haaren und den grünen Augen die gute Seele ihres Haushaltes. Gemeinsam mit etlichen anderen Angestellten kümmerte er sich um alles was in diesem riesen Haus anfiel. Noch dazu war er für Videl sowas wie ein enger Freund geworden. Ihre Mutter war bei ihrer Geburt gestorben und nachdem ihr Vater die Welt gerettet hatte, hatte er plötzlich andere Dinge im Kopf als die Erziehung seiner gerade einmal Zehnjährigen Tochter. Kuroh hatte sich schlussendlich dieser Aufgabe angenommen, da er gespürt hatte, dass Videl dringend eine Bezugsperson gebraucht hatte. Trotz all der Nähe, die die Beiden teilten waren sie nie von dem förmlichen Sie abgewichen. „Wie wäre es, wenn Sie ein schönes heißes Bad nehmen und ich in der Zwischenzeit das Abendessen vorbereite. Dann besprechen wir in Ruhe Ihren misslungenen Tag.“ Dankbar lächelte Videl ihren Vertrauten an. Was würde sie nur ohne ihn tun? „Das Essen ist in etwa einer Stunde fertig.“ „Vielen Dank, Kuroh.“ Eine halbe Stunde später hatte Videl den Großteil dieses furchtbaren Tages in der Badewanne von sich abgewaschen und entspannte nun in dem heißen Wasser. Sie war so unsagbar froh, dass er endlich vorbei war. Sollte heute noch einmal der Alarm an ihrer Uhr losgehen würde sie ihn ignorieren. Sollte sich die Polizei selbst darum kümmern oder sollten sie doch gleich den Großen Saiyaman rufen. Videl würde ihr Bad genießen und anschließend das absolut leckere Essen von Kuroh und dann würde sie sich alles von der Seele reden und wie sie Kuroh kannte würde er ihr genau das richtige Sagen und sie würde sich sofort besser fühlen. Doch soweit kam es gar nicht, denn kaum hatte sie sich gemeinsam mit Kuroh an dem Esstisch niedergelassen als auch schon ihr Vater das Esszimmer betrat. Das Mister Satan höchstpersönlich mit seiner Tochter zu Abend aß geschah, wenn überhaupt, einmal in einem halben Jahr. Normalerweise verbrachte er die Abende gemeinsam mit mindestens einem seiner Fangirls. „Guten Abend, Videl. Kuroh“, sagte Mister Satan während er sich auf seinen Platz setzte. Da man bei ihm nie wissen konnte, ob er abends anwesend war oder nicht deckte Kuroh seinen Platz immer mit ein. „Einen guten Abend, Mister Satan“, antwortete Kuroh und füllte dem Retter der Welt auf. „Vater“, sagte Videl knapp und steckte sich ihre Essstäbchen wieder in den Mund. Warum musste er gerade heute mit ihnen essen? An dem einzigen Tag, an dem sie wirklich mal ihre Ruhe mit Kuroh haben wollte? „Videl. Ich habe gehört, dass du heute nur dank des Großen Saiyaman knapp einem Kopfschuss entkommen bist?“ Während Videl ihren Vater nur irritiert anblickte, verschluckte Kuroh sich an seinem Reis. „Ich bin was?“ Die blauen Augen ihres Vaters starrten sich an ihren fest. „Bei deinem Einsatz heute Abend. Es hatte sich wohl noch ein vierter Entführer in der Apotheke versteckt und genau dieser hat sich dir von hinten genähert und dir eine Waffe an den Kopf gehalten. Der Große Saiyaman konnte dich gerade noch so aus dem Weg stoßen. Die Kugel hat wohl sein Cape durchschlagen.“ Sprachlos blickte Videl auf ihr Essen. „Ich bin satt“, sagte sie, schmiss ihre Stäbchen auf ihren Teller und verließ das Esszimmer. „Videl, dieses Gespräch ist noch nicht beendet!“, hörte sie ihren Vater laut aufbrausen. Aber Videl interessierte dies nicht. Müde schmiss sie sich auf ihr Bett. Wenn sie ehrlich war hatte sie gar nicht weiter darüber nachgedacht was diese Flitzpiepe gemeint hatte als er sagte, dass er ihr gerade das Leben gerettet habe. Natürlich hatte sie den Pistolenschuss gehört, aber irgendwie ist es nicht bis zu ihr durchgedrungen, dass dieser Schuss für sie bestimmt gewesen war. Und dass sie wirklich nur haarscharf dem Tode entronnen war. Seufzend drehte sie sich auf den Rücken und starrte an die Decke ihres Himmelbettes. So sehr sie es auch hasste zuzugeben, aber der Große Saiyaman hatte ihr schon des Öfteren den Arsch gerettet. Vor ihrem inneren Auge zogen all die Situationen vorbei in denen die Flitzpiepe in seinem albernen Kostüm ihr das Leben gerettet hat. Sei es in dem in dem er eine für sie bestimmte Kugel aus der Luft fischte, oder sie davor bewahrte von herabstürzenden Trümmerteilen erschlagen zu werden. Ein Klopfen an ihrer Zimmertür riss sie aus ihren Gedanken, nach ihrer Aufforderung steckte Kuroh seinen Kopf in ihr Zimmer. „Ihr Vater hat mich gebeten Ihnen mitzuteilen, dass er sie morgen Abend in seinem Büro erwartet, um das heutige Gespräch weiterzuführen. Außerdem soll ich Ihnen das hier aushändigen.“ Kuroh betrat nun vollends ihr Zimmer und legte ihr einen Umschlag auf den Nachtschrank, daneben stellte er einen Teller mit Essen. „Wir werden morgen beim Frühstück in Ruhe reden. Ihr Vater geht heute Abend noch aus und wird daher morgen lange schlafen.“ „Vielen Dank, Kuroh“, sagte Videl und lächelte den alten Mann liebevoll an. Nachdem Kuroh ihr Zimmer verlassen hatte setzte Videl sich seufzend auf. Für heute sollte sie die Grübelei sein lassen, es brachte doch alles nichts. Sie nahm Essen und Umschlag von ihrem Nachtschrank und während sie weiter aß, denn satt war sie noch lange nicht gewesen, öffnete sie den Umschlag. Ah… Die Benefizgala. Die hatte ich ja total vergessen. Videl legte den Umschlag zur Seite und angelte nach ihrem Telefon. Sie war Eraser ja eh noch eine Nachricht schuldig, ihre Freundin würde sich bestimmt riesig freuen, wenn Videl ihr mitteilte, dass sie Hilfe beim Shoppen eines Kleides brauchte. Außerdem wurde es Zeit, dass dieser furchtbare Tag endlich ein Ende nahm. Kapitel 2: Feuer ---------------- Wie erwartet hatte Kuroh am nächsten Morgen genau die richtigen Worte gefunden, um Videl wieder klarsehen zulassen. Das Gespräch am Abend mit ihrem Vater hätte man auch eher als Monolog bezeichnen können. Mister Satan hatte ihr einen langen Vortrag über ihre Pflichten als Tochter des Retters der Welt gehalten und dass es ein Unding war, dass sie beinahe drauf gegangen wäre. Dabei hatten sie und er einen unausgesprochenen Deal; sie konnte tun und lassen was sie wollte, solange sie ihm keine schlechte Presse damit bescherte. Deswegen hatte sie die Aufregung seinerseits nicht ganz nachvollziehen können. Selbst aus ihrem frühem und tragischen Tod würde Mister Satan noch Profit schlagen können. „Wenn du so finster guckst, bekommt man ja richtig Angst.“ Aus ihren Gedanken gerissen blickte Videl ihre Freundin fragend an. „An was hast du gedacht, dass dich so finster gucken lässt?“ „An nichts Besonderes“, antwortete Videl und widmete sich wieder ihrem Mittagessen. Eine Woche war ihr absolut furchtbarer Tag nun schon her und die anderen Tagen waren zwar weniger katastrophal, aber auch nicht viel berauschender verlaufen. Zwar hielt sich der Große Saiyaman seit seiner letzten Rettungsaktion auffallend zurück, doch dafür rückte Sharpner ihr wieder vermehrt auf die Pelle. Seitdem er Wind von der Benefizgala an diesem Wochenende bekommen hatte, versuchte er Videl davon zu überzeugen ihn als ihre Begleitung mitzunehmen. Dass Videl grundsätzlich niemals eine Begleitung zu solchen Events mitbrachte und auch nur dahin ging, weil es zu eben jenem unausgesprochenen Deal mit ihrem Vater gehörte, interessierte ihren Mitschüler gar nicht. „Ist dein Kleid schon fertig?“ Videl widmete ihrer Freundin nun ihre vollkommene Aufmerksamkeit. „Ja, es kam gestern Abend.“ „Und hat alles geklappt?“ „Es sitzt wie angegossen.“ Letzte Woche hatte Eraser Videl dabei geholfen ein Kleid für besagte Gala zu finden. Sie waren schnell fündig geworden, doch es hatten noch einige Dinge geändert werden müssen. Videl war selbst mit Absatzschuhen nicht besonders groß, daher hatte das Kleid noch gekürzt werden müssen, noch dazu hatte sie mehr Oberweite als es durch ihre alltägliche Kleidung wirkte, dementsprechend hatte sie das Kleid eine Nummer größer nehmen müssen. Was zu weiteren nötigen Änderungen geführt hatte. Aber gerade rechtzeitig war die Schneiderei fertig geworden; in zwei Tagen, am Freitag, war die Gala, auch wenn Videl trotz des absolut perfekten Kleides wenig Lust auf diesen Abend hatte. „Ich wette, du wirst umwerfend aussehen, Videl. Schade, dass ich nicht mitkann“, schaltete sich Sharpner ein. Videl blickte ihn nur kurz über den Cafeteria Tisch an, ehe ihr Blick auf Gohan fiel, der nur einen Tisch weiter saß. Sie schmunzelte als sie das Schulbuch, in welches er gerade seine Nase steckte, bemerkte. Immer nur am Lesen. „Die Funken fliegen“, flüsterte Eraser. Empört blickte Videl ihre Freundin an. „Hier fliegt überhaupt nichts. Er ist ja noch nicht mal mein Typ.“ „Wir wissen beide, dass du keinen bestimmten Typen hast.“ Da musste Videl ihr Recht geben. Wenn sie an all ihre Liebschaften zurückdachte, konnte man die Jungs wirklich nicht über einen Kamm scheren. Während Videl, über einen verwirrt aussehenden Sharpner, wieder zu Gohan blickte schweiften ihre Gedanken mal wieder zum Saiyaman ab. Wie bereits erwähnt hatte der sich in der vergangenen Woche kaum noch in ihre Einsätze eingemischt. Die meiste Zeit hatte er sie nur in der Luft schwebend beobachtet, eingegriffen hatte er wirklich nur, wenn es für sie brenzlig geworden oder sie nicht rechtzeitig da gewesen war. Dadurch, dass er fliegen konnte war er ihr, was das Tempo anging, natürlich im Vorteil. Noch immer fragte Videl sich wie er das anstellte, dahinter gekommen war sie bislang nicht und das wurmte sie. Ihr Blick schärfte sich wieder und erneut blickte sie Gohan an. Er las noch immer in seinem Buch und Videl begann aus Gewohnheit ihn mit dem Saiyaman zu vergleichen. Zu Beginn war sie fest davon überzeugt gewesen, dass Gohan der Große Saiyaman war, doch je mehr sie über Gohan lernte, desto weniger zog sie diese Möglichkeit noch in Betracht. Ja, sie waren nahezu zeitgleich in Satan City aufgetaucht, sie waren gleich groß und hörten sich beim Sprechen ähnlich an, doch wo der Saiyaman jede Menge Muskeln besaß, konnte Videl bei Gohan keine entdecken. Sportlich war er definitiv, aber Videl bezweifelte, dass Gohan so sportlich war, geschweige denn, dass er fliegen konnte. Ganz zu Beginn war der Große Saiyaman nur zu ihren Einsätzen aufgetaucht, wenn auch Gohan vorher in ihrer Nähe gewesen war, doch seit einer Woche geschah auch das nicht mehr. Der Saiyaman kam nun zu jedem ihrer Einsätze, egal, ob sie in der Schule in Gohans Nähe gewesen war oder Zuhause allein über ihren Hausaufgaben. Videl bezweifelte außerdem, dass gerade Gohan so alberne Posen wie der Saiyaman vorführen würde. Dafür erschien er ihr viel zu erwachsen und reif. Mit einem Mal blickte Gohan auf, sah ihr direkt in die Augen und lächelte sie an. Videl wurde urplötzlich warm im Bauch und sie spürte wie sich ihre Wangen rot färbten. Hallo? Was ist das denn jetzt? „Erde an Videl! Die Pause ist vorbei.“ Verwirrt sah Videl nun Eraser an. „Bitte?“ „Es ist Zeit für Englisch“, antwortete Sharpner ihr. „Oh ja“, war das Beste was Videl dazu einfiel. Hastig nahm sie ihre Tasche und folgte Eraser und Sharpner aus der Cafeteria. Was war das gerade? Noch immer lächelnd packte Gohan ebenfalls seine Sachen zusammen und folgte anschließend seinen Mitschülern. Selbstverständlich hatte er gespürt, dass Videl ihn so ziemlich die komplette Mittagspause über mal mehr mal weniger intensiv angestarrt hatte. Ob sie noch immer denkt, dass ich der Große Saiyaman bin? Er hatte sich, gerade in der letzten Zeit, wirklich Mühe gegeben ihr keine weiteren Hinweise zu liefern. Aber Videl war nun mal so stur wie klug und wer wusste schon was in ihrem hübschen Köpfchen vor sich ging. Das Bulma endlich das Abhörgerät für ihn fertig hatte war ebenfalls sehr praktisch um Videls Zweifel weiter zu zerstreuen. So konnte er auch ein Auge auf sie haben, wenn er nicht neben ihr stand während sie einen Einsatz bekam. Seit er ihr gerade erst vor einer Woche wieder das Leben gerettet hatte, war Gohan in der vergangenen Zeit vermehrt in sich gegangen, um herauszufinden warum ihm Videls Wohlergehen so sehr am Herzen lag. Fakt war anscheinend, dass er Hals über Kopf in sie verknallt war. Das glaubte er zumindest, hatte er doch überhaupt keine Ahnung von Liebe und Beziehungen. Es war nicht so als wüsste Gohan überhaupt nichts; in der Theorie wusste er einiges und das sein Penis, wie seine Mutter ihm noch immer gern glauben machen wollte, nicht nur zum Pinkeln da war, war ihm auch schon seit Jahren mehr als bewusst. Schließlich kümmerte er sich um dieses Bedürfnis regelmäßig zu seiner absoluten Zufriedenheit; aber was war nun der Unterschied zwischen wahrer Liebe und einfacher sexueller Begierde? Bei seiner Selbstbefriedigung hatte er sich schon des Öfteren vorgestellt wie Videl wohl nackt aussehen würde, oder dass es ihre Hand anstatt seiner an seinem Penis wäre. Aber er wollte sie ja nicht nur in sein Bett bekommen, allein der Gedanke daran, dass ihr etwas zustoßen könnte ließ seine Gedärme sich zusammenkrampfen. Aber war das schon Liebe? Das Problem war ja auch, dass er mit niemanden darüber sprechen konnte. Sein Vater war tot, seine Mutter dachte ja immer noch, dass er keinerlei Kenntnis seiner sexuellen Bedürfnisse hatte, sein Bruder war zu klein und seine Freunde von damals hatte er ewig nicht mehr gesehen. Abgesehen von Vegeta und Bulma, aber Gohan wollte mit keinem von Beiden über derlei Dinge sprechen. Zudem wusste er ja auch gar nicht, ob Videl seine Gefühle erwidern würde. Zwar war sie ihm gegenüber immer nett und freundlich, aber fiel er in ihr Beuteschema? Videl war außerordentlich hübsch und noch dazu war sie ziemlich selbstbewusst. Was für einen Typ Mann bevorzugten Frauen wie Videl? Selbstbewusste Männer, die ihnen die Stirn boten oder eher Schwächere, die sie beschützen konnten? Leise seufzend setzte Gohan sich auf seinen Platz neben Eraser. Nur ungern dachte er an all die Male zurück in denen Sharpner mit seinem Techtelmechtel mit Videl geprahlt hatte. Es geschah immer nur in der Jungenumkleide, nie in Videls Hörweite, aber so wie Sharpner es immer erzählte waren er und Videl sich ziemlich nahegekommen. Es war wohl bereits vor Monaten geschehen, noch bevor Gohan auf die Schule gekommen war, aber trotzdem breitete sich jedes Mal kalte Wut in Gohan aus und er musste an sich halten Sharpner nicht ordentlich eine zu verpassen. Er hätte nie gedacht, dass Videl auf einen Macho wie Sharpner stehen würde, aber er kannte das Mädchen seiner Begierde auch nur flüchtig. Aber so wie Videl Sharpner während der Schule immer die kalte Schulter zeigte, konnte man nicht unbedingt daraufkommen, dass zwischen den Beiden mal etwas gelaufen war. Aber was wusste er schon? Gohan seufzte erneut – lauter diesmal. „Videl, kommst du?“ „Geh schon mal vor. Ich komm gleich nach.“ „Okay.“ Videl warf ihrer Freundin noch kurz einen Blick nach. Es war mittlerweile Schulschluss und eigentlich wollte sie mit Eraser zu sich nach Hause gehen und für die Gala am Freitag ein wenig mit Makeup und Frisur herumprobieren, aber vorher hatte Videl noch etwas auf dem Herzen. „Hey du“, sagte sie und setzte sich neben Gohan auf den Tisch, Angesprochener packte gerade seine Tasche. Etwas überrascht wurde sie von ihm nun angesehen. „Hey“, kam die kurze Antwort. Videl dachte etwas länger über ihre nächsten Worte nach. Seit der Mittagspause war ihr aufgefallen wie ruhig und in sich gekehrt Gohan geworden war. Ja, er war nie laut oder auffällig wie die anderen Jungen in der Klasse gewesen, aber zumindest am Unterricht beteiligte er sich sonst häufig, nur in den letzten Stunden dieses Tages nicht. „Ist alles okay bei dir?“, fragte sie dann einfach frei heraus. Warum lange drum rum reden? Gohans überraschter Blick wandelte sich nun in einen verdutzten. „Ja, wieso?“ „Nun, du warst den Rest des Unterrichtes ziemlich still und hast immer vor dich hin gestarrt. So als wärst du mit den Gedanken ganz woanders.“ „Das ist aufgefallen?“ „Ich glaube nicht, dass es den anderen aufgefallen ist, aber mir.“ Videl blickte Gohan einige Sekunden stumm in die Augen. Bisher war ihr noch nie aufgefallen wie dunkel seine Augen eigentlich waren. „Also? Ist alles okay?“, fragte sie noch einmal. „Ach… eigentlich schon. Ich hab im Moment nur viel im Kopf rumschwirren.“ „Wenn du mal darüber sprechen möchtest, dann sag einfach Bescheid. Ich kann sehr gut zuhören.“ Videl meinte das vollkommen ernst. Seit der letzten Woche, als er ihr mit Papier und Stift ausgeholfen hatte, ärgerte es sie, dass sie sich nicht schon längst näher mit ihm befasst hatte. Das wollte sie nun ändern und ihren nicht mehr ganz so neuen Mitschüler auch privat kennen lernen. Vielleicht wurden sie ja Freunde. Gohan schien ein Pol der Ruhe zu sein, den Videl noch nie in ihrem Leben gehabt hatte. „So, ich muss. Ich kann Eraser nicht ewig warten lassen.“ Sie schenkte ihm noch ein letztes Lächeln und machte sich dann auf den Weg. Sie hatte die Tür schon erreicht als sie Gohans Stimme noch einmal innehalten ließ. „Danke, Videl.“ „Nichts zu danken.“ Das mache ich gerne. Sehr gerne. Eraser war schon seit Stunden wieder Zuhause und Videl war gerade im Begriff sich in ihren Schlafanzug zu schmeißen als der Alarm an ihrer Uhr los ging. „Videl! Im Waisenhaus ist ein Feuer ausgebrochen. Wir können jede helfende Hand gebrauchen!“ „Ich bin so schnell wie möglich da.“ Und schon rannte sie los. „Ich bin noch mal weg!“, schrie sie noch bevor sie die Haustür hinter sich zu schmiss. Wie Kuroh überrascht den Kopf aus der Küche steckte, bekam Videl schon gar nicht mehr mit. Gohan lag zu dieser Zeit bereits im Bett, nur schlafen konnte er noch nicht. Zu sehr beschäftigte ihn noch Videls Gesprächsangebot. So toll er dieses Angebot auch fand, er würde jedoch kaum ein Gespräch mit ihr darüberführen ob er ihr Typ war oder nicht. Gohan war sich auch nicht sicher wie er ihr Angebot auffassen sollte. Wollte sie Freundschaft mit ihm schließen oder steckte mehr dahinter? Das Piepen seiner Armbanduhr hinderte ihn daran diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Bulma hatte das Funkabhörgerät in die Uhr, mit der er sich auch in den Großen Saiyaman verwandelte, eingebaut. Selbstverständlich konnte er das Gerät jederzeit an oder abstellen, denn nichts wäre schlimmer als wenn er einen von Videls Funksprüchen mithörte, während sie neben ihm stand. Dann könnte er auch gleich auf seine Maskerade verzichten. Noch bevor Videl ihre Antwort zu Ende durchgegeben hatte, hatte Gohan sich bereits in den Großen Saiyaman verwandelt und war aus seinem Fenster geklettert. Sollte seine Mutter das jemals herausfinden würde sie ihn wahrscheinlich lynchen, aber hier ging es nicht nur darum ein Auge auf Videl zu haben, sondern auch darum das Leben unschuldiger Kinder zu retten. Gohan war noch gar nicht in der Luft als er sich auch schon in einen Super Saiyajin verwandelte. Bei diesem Einsatz kam es auf jede Sekunde an. Als Videl nach wenigen Minuten am Waisenhaus ankam glaubte sie sich für einige Augenblicke in der Hölle. Das Feuer brannte unerbittlich, funkensprühend schlugen die Flammen höher und von überall her hörte man Leute um Hilfe schreien. Obwohl die Feuerwehr mit allen Löschfahrzeugen und Einsatzkräften vor Ort war bekamen sie das Feuer nicht unter Kontrolle. „Videl! Gut, dass du da bist!“ Videl blickte zu ihrer Rechten und erblickte den Einsatzleiter der Feuerwehr. „Wie ist das passiert?“, fragte Videl und deutete auf das Feuer. „Wir wissen es noch nicht. Aber wir haben schon Verstärkung aus den umliegenden Städten angefordert.“ „Was kann ich tun?“ „Das Feuer hat sich bereits im kompletten Erdgeschoss und im ersten Stock ausgebreitet. In den oberen Stockwerken befinden sich noch immer Kinder und Mitarbeiter. Wir haben die Drehleiter bis an den dritten Stock hochfahren können, dort ist der vorläufige Sammelpunkt. Stockwerk zwei ist bereits komplett evakuiert. Aber wir kommen nur langsam voran, da meine Leute auch ihre Pausen brauchen.“ Während der Einsatzleiter ihr die aktuelle Lage erklärt hatte, waren Videl und er zur Rückseite des Hauses gelaufen. Dort bot sich der jungen Frau ein ähnliches Bild wie vorne, nur das hier zwischendrin erschöpfte Feuerwehrkräfte zu sehen waren. Videl konnte ihre Erschöpfung nachvollziehen. Wusste sie doch aus eigener Erfahrung wie anstrengend es war, die um die fünf Kilogramm schweren Atemschutzgeräte zu Tragen. „In Ordnung. Ich geh rein“, sagte sie entschlossen. „Aber…“, begann der Einsatzleiter. „Ihr habt gesagt, dass ihr jede helfende Hand gebrauchen könnt. Ich bin ausgeruht und bin an euren Atemschutzgeräten ausgebildet. Ich geh da rein!“ Damit war jede Diskussion beendet. Videl blickte sich um und erspähte eine Feuerwehrfrau, die in etwa ihre Größe hatte. In Windeseile hatte Videl die Einsatzhose und Jacke der Frau angezogen. Natürlich waren auch diese Sachen nicht feuerfest, aber immerhin hitzebeständiger als ihre Alltagskleider. Sie schnappte sich eines der Atemschutzgeräte und wartete darauf, dass die Drehleiter nach unten kam, damit sie bei der nächsten Gelegenheit mit nach oben fahren konnte. Gohan erreichte den Schauplatz des Geschehens gerade als Videl von der Drehleiter in das brennende Gebäude sprang. Ist die jetzt komplett wahnsinnig geworden? Den Rettungskräften am Boden war die Ankunft des Großen Saiyaman nicht verborgen geblieben. Laute Rufe drangen an Gohans Ohr und er warf einen Blick auf die versammelten Rettungskräfte am Boden. Sie jubelten ihm laut zu, so als würde seine bloße Ankunft das Feuer löschen. Gohan erhob die Hand kurz zum Gruß und blickte dann wieder auf das lichterloh brennende Haus. Videl befand sich darin, er verfolgte sie anhand ihrer Aura. Anscheinend befand sie sich nun im vierten und letztem Stock. Mal sehen, ob sie diesmal meine Hilfe annimmt, dachte er und machte sich auf den kurzen Weg zu Videl. Videl war erst fünf Minuten in dem Haus, doch sie war bereits komplett durchgeschwitzt. Auch wenn das Feuer noch nicht auf das oberste Stockwerk übergegriffen hatte, doch die Hitze des Feuers war unbestreitbar vorhanden. Von dem sich bildenden Rauch wollte Videl gar nicht erst anfangen. Sie hatte bereits die Hälfte der Zimmer durchsucht und schon sechs verängstigte Kinder um sich geschart. Sie durchsuchte gerade ein weiteres Zimmer als ihr Blick auf den Großen Saiyaman fiel, welcher vor einem gekippten Fenster schwebte und ihr gestikulierte zu ihm zukommen. Gemeinsam mit den Kindern durchquerte sie den Raum, um zu ihm zu gelangen. Normalerweise war es bei einem Brand keine gute Idee ein Fenster zu öffnen, aber Videl hoffte einfach auf das Beste. Immerhin drang schon die ganze Zeit frischer Sauerstoff durch das gekippte Fenster in das Zimmer und es brannte ja auch noch nicht in diesem Raum. Sie hatte Glück. Kaum hatte sie das Fenster ganz geöffnet nahm sie sich die Atemschutzmaske ab und steckte den Kopf in die kühle Abendluft, genau wie die Kinder. „Kann ich helfen?“ So sehr Videl auch sonst seine Einmischerei hasste, heute war sie wirklich dankbar, dass er da war. Seine Fähigkeit zu fliegen würde die Evakuierung der Kinder einfacher machen. „Wie viele Leute kannst du auf einmal tragen und sicher auf den Boden bringen?“, fragte sie ihn. „Drei“, antwortete er ihr und sie nickte ihm zu, dann hob sie das erste Kind auf die Fensterbank. Nur eine Minute später hatte er ein Kind auf dem Rücken und zwei weitere auf dem Armen. „Ich warte mit den anderen drei hier.“ „Bis gleich.“ Erschöpft wischte Videl sich den Schweiß von der Stirn und sah zu wie der Große Saiyaman mit den drei Kindern gen Boden schwebte. „Wie viele sind noch da oben?“, fragte der Einsatzleiter ihn während Gohan die Kinder an die Sanitäter übergab. „Videl und drei weitere Kinder.“ „Gut, die vier noch und dann müssen wir die Evakuierung abbrechen.“ Durch sein Visier betrachtete Gohan den Einsatzleiter kritisch. Ihm war bereits aufgefallen, dass die Drehleiter eingefahren worden war. „Wieso?“ „Das Feuer breitet sich im dritten Stock aus und die Statik wird auch immer instabiler. Das Haus könnte jeden Moment zusammenbrechen.“ Gohan nickte dem Mann kurz zu und flog dann wieder zu Videl und den Kindern. „Rühr dich nicht vom Fleck. Ich bring die Kinder runter und dann hol ich dich.“ „Ich muss nur noch in drei Zimmer“, antwortete Videl ihm während sie sich daran machte erneut das Atemschutzgerät anzulegen. „Nein. Das Haus kann jede Sekunde zusammenbrechen. Außer dir befindet sich auch niemand mehr darin.“ Das hatte Gohan auf dem Weg nach oben überprüft. Nicht die kleinste Aura hatte er spüren können. „Woher willst du das denn wissen?“, fragte sie ihn skeptisch. „Ich weiß es einfach. Du kannst mir in der Sache vertrauen. Bitte!“, flehte er sie an. Für einen Moment schien so etwas wie Verständnis in Videls blauen Augen zu liegen, doch nur einen Lidschlag später starrte sie ihn genauso wütend an wie auch sonst immer. „Nein, danke“, sagte sie, machte kehrt und lief aus dem Zimmer. „Scheiße!“, fluchte Gohan. Wie kann man nur so stur sein? Was bildet der Kerl sich eigentlich ein? Wütend stampfte Videl mit ihrer Ausrüstung auf dem Rücken ins nächste Zimmer. Hat der Kerl jetzt auch noch Röntgenaugen? Die anfängliche Erleichterung und Dankbarkeit über das Auftauchen des Saiyaman waren in die übliche Wut umgeschlagen. Kam der Kerl einfach daher und behauptete außer ihr sei keiner mehr im Gebäude. Woher wollte er das denn bitte wissen? Der feine Herr hatte nicht mal den kleinen Zeh in das brennende Haus gesetzt und wollte ganz genau wissen, dass es niemanden mehr zum Evakuieren gab. Dann sollte sie ihm auch noch vertrauen. Ihm, der noch keine ihrer Fragen jemals eindeutig beantwortet hatte. Ganz bestimmt nicht! Videl war so in ihrem Ärger versunken, dass sie gar nicht hörte wie der Holzboden unter ihren Füßen bei jedem Schritt bedrohlich knackte. Erst als eine der Dielen unter ihrem Fuß nachgab und sie mit diesem einbrach, schenkte sie ihrer Umgebung wieder ihre volle Aufmerksamkeit. Zeit den Rückzug anzutreten, dachte sie erschrocken und atmete langsam ein und aus, um ihr schneller schlagendes Herz zu beruhigen. Ganz vorsichtig zog Videl ihr eingebrochenes Bein aus dem Loch. Auf allen Vieren kroch sie langsam aber sicher zurück zu dem Zimmer, in dem der Saiyaman hoffentlich schon auf sie wartete. Videl war noch keinen Meter weit gekommen als der komplette Boden unter ihr nachgab und sie sich plötzlich im freien Fall befand. Scheiße. Gohan hatte gerade das letzte Kind an einen der Sanitäter übergeben als er spürte wie Videls Aura erlosch. NEIN! Entsetzt keuchte er auf und blickte zu dem brennenden Waisenhaus. Nur zwei Sekunden später war Videls Aura wieder zu spüren. Natürlich war Gohan erleichtert darüber, aber das kurze Verschwinden ihrer Aura bedeutete, dass sie in Schwierigkeiten war. Zeit diesen Sturkopf da raus zu holen. Er fühlte, dass Videl sich nicht länger im vierten Stock befand, aber da bereits ein Teil des Dritten in Flammen stand blieb Gohan nichts anderes übrig als über das Fenster im Vierten in das Haus zu kommen. Er bewegte sich nur schwebend über den Boden, um diesen nicht unnötig zu belasten. Am Ende des Flures entdeckte er das Loch, durch welches Videl anscheinend gebrochen war. Eilig flog der Saiyajin darauf zu schaute dann über den Rand. „Videl?“ „Ich bin hier!“, antwortete sie ihm hustend von unten. Pure Erleichterung durchflutete Gohans Körper. „Geht es dir gut?“, fragte er. „Ja, ich glaube schon.“ „Bleib da. Ich komm dich holen.“ „Wo soll ich denn auch hin?“, hörte er sie vor sich hin grummeln. Recht hat sie ja, dachte er schmunzelnd während er zu ihr runter schwebte. Videl hatte Glück gehabt, sie war an dem Ende des Flures aufgekommen, welcher noch nicht in Flammen stand, aber so langsam wurde der Sauerstoff knapp. Wieso hat sie das Atemschutzgerät abgenommen? Gohan war gerade bei ihr angekommen und wollte ihr gerade die Hand entgegenstrecken als blanke Panik in Videls Augen trat. Was… „Hinter dir!“, schrie Videl. Augenblicklich warf Gohan einen Blick über seine Schulter und sah eine Feuerwand auf sie Beide zukommen. Gohan hatte gerade noch Zeit sich auf Videl zu werfen, bevor das Feuer sie erreichte. Doch schon im nächsten Augenblick spürte er wie der Boden unter ihnen nachgab. Panisch klammerte Videl sich an den Saiyaman. Jetzt würde sie also sterben. Sie wusste nicht was ihr lieber war: bei lebendigem Leib verbrennen oder durch den Sturz mit zerschmetterten Knochen. Im Fallen spürte sie wie der Saiyaman sich mit ihr im Arm drehte und sie so die Plätze tauschten. Jetzt war er es, der mit dem Rücken hart auf den Boden des zweiten Stockes aufschlug und das Holz so brechen ließ. Obwohl es wehgetan haben musste, gab er keinen Laut von sich, nur sein Griff, mit dem er sie festhielt, wurde kurzzeitig etwas fester. Nur eine Sekunde später krachten sie durch den Boden im ersten Stock. Mit vor Schreck geweiteten Augen sah Videl den harten Betonboden des Foyers auf sich zu rasen. Das war es also. Wenn sie Glück hatte würde sie, da sie auf dem Großen Saiyaman landen würde, mit ein paar Knochenbrüchen davonkommen. Wenn sie denn Glück hatte, denn hatte es bisher in ihrem Leben ordentlich gemangelt und vorausgesetzt man holte sie aus dem brennenden Gebäude bevor das Feuer sie verbrannte oder der Rauch sie umbrachte. Aber er… würde mit aller Wahrscheinlichkeit diesen Sturz nicht überleben. Der Griff des Saiyaman wurde mit einem Mal eisenhart, er begann zu schreien, so als hätte er sich schon jetzt jeden Knochen im Leib gebrochen. Videl bemerkte ein goldenes Licht, welches sie Beide urplötzlich umgab und dann sah sie fassungslos wie der Saiyaman den Betonboden durchbrach. Nur halb so hart wie erwartet schlugen sie auf den Betonboden im Keller auf. Durch den Aufprall wurde Videl von dem Saiyaman geschleudert, rollte noch ein paar Mal um die eigene Achse und blieb dann keuchend auf dem Rücken liegen. Unfassbar. „Geht es dir gut?“ Videl wandte den Kopf nach rechts und sah den Saiyaman neben sich knien. „Ob es mir gut geht? Du bist derjenige, der gerade mit seinem Rücken einen massiven Steinboden durchbrochen hat. Die Frage ist eher, ob es dir gut geht.“ „Ach, weißt du… ich bin hart im Nehmen.“ Zweifelnd blickte Videl ihn an, doch dann begann ihre Armbanduhr zu piepen. „Videl? Geht es euch gut? Das Feuer hat auf einmal durchgezündet! Lebt ihr noch?“, fragte der Einsatzleiter panisch über die Funkverbindung. „Ja, alles in Ordnung. Wir sind im Keller.“ „Wir holen euch sofort da raus!“ „Nein, kümmert euch um das Feuer. Das ist wichtiger. Wir finden schon einen Weg nach draußen.“ Ein wenig skeptisch blickte sie sich in dem Raum um. Hinter dem Saiyaman führte eine Treppe nach oben, die konnten sie aus gegebenen Anlass nicht benutzen. Zu ihrer linken gab es eine Tür, die wohl in weitere Kellerräume führte. „Es gibt am Ende des Gebäudes eine Tür, die vom Keller direkt nach draußen führt. Diese müsstet ihr eigentlich unbeschadet erreichen können.“ „Danke“, sprach Videl in ihre Uhr und beendete dann die Funkverbindung. „Na dann wollen wir mal“, sagte der Saiyaman und wandte sich der Tür zu. Ächzend stand Videl auf und tastete sich erst einmal selbst ab. Keine Brüche, keine Verstauchungen, wahrscheinlich würde sie jede Menge blauer Flecken davontragen. Aber damit konnte sie leben. Schweigend folgte sie ihrem Retter durch die anderen Kellerräume. Es war schon merkwürdig zu wissen, dass über ihnen ein Brand das gesamte Gebäude verschlang, aber sie hier durch den Keller spazierten als würde sie das überhaupt nichts angehen. Videl musterte den vor ihr laufenden Saiyaman. Sein Helm war ordentlich zerkratzt, das rote Cape vom Feuer und der Hitze angesengt und der Rest seiner Kleidung sah auch nicht viel besser aus. Sie selbst sah wohl nicht viel anders aus, aber sie hatte ja immerhin die Jacke und Hose der Feuerwehrfrau angehabt. Mit einem leisen Seufzen zog sie zumindest die Jacke aus. Das Kleidungsstück war schwer und langsam aber sicher fing der Stoff auf ihrer teilweise unbedeckten Haut an zu jucken. Es war eine Wohltat die teilweise kühle Kellerluft auf ihrer Haut zu spüren. „Ich glaube, das hier ist die Tür“, sagte der Saiyaman vor ihr und deutete auf die graue Metalltür vor sich. Entschlossen trat Videl hinter ihn und blieb dann stehen. Eine schlanke Hand legte sich auf seine, die er bereits auf die Türklinke gelegt hatte. Verwundert blickte Gohan über seine Schulter zu Videl. Sie stand direkt hinter ihm, in der zu großen Einsatzhose und einem hautengen Top. Kleine Schweißperlen rannen über ihr gut sichtbares Dekolleté. Wow! Mehr Busen als ich dachte. – Reiß dich zusammen, Gohan. Videl hatte den Blick auf seinen Rücken gerichtet. „Danke“, sagte sie. Bitte? „Ich weiß, dass mir mein Stolz und mein Sturkopf häufig im Weg stehen, aber heute hab ich es endlich begriffen.“ „Und was?“, fragte Gohan als Videl keine Anstalten machte weiter zusprechen. „Dass du mir meinen Rang als Gerechtigkeitskämpferin in Satan City gar nicht streitig machen willst. Sondern mir nur helfen willst.“ Gohan drehte sich zu ihr um, realisierte dabei jedoch nicht, dass er dabei noch immer ihre Hand in seiner hielt. „Genau“, antwortete er nur. Videl blickte ihm nun direkt ins Gesicht, der Ausdruck auf diesem kam ihm irgendwie verbissen vor. „Also danke! Für heute Abend und all die anderen Male, in denen du mich gerettet hast.“ Zum Schluss lächelte sie ihn an. Es war dasselbe Lächeln, welches sie ihm schon zwei Mal in der Schule geschenkt hatte. Erneut breitete sich eine angenehme Wärme in Gohans Körper aus und er war froh, dass er den Helm trug und Videl seine geröteten Wangen so nicht sehen konnte. „Gern geschehen.“ Für eine gefühlte Ewigkeit lächelten sie sich einfach nur an und dann, bevor Gohan realisierte was er im Begriff war zu tun, zog er Videl an sich und legte seine Lippen auf ihre. Kapitel 3: Was nun? ------------------- Mit vor Überraschung weit aufgerissenen Augen starrte Videl den Saiyaman an. Viel konnte sie nicht erkennen; da er diesen bescheuerten Helm trug sah sie nicht viel mehr als ihr eigenes Spiegelbild. Was… Mit einem Mal löste der Saiyaman den Kuss und brachte so viel Abstand wie möglich zwischen sie. Was nicht viel war, da sie recht nah an der Tür standen. Videl hatte noch nicht mal Gelegenheit gehabt zu entscheiden, ob sie den Kuss erwidern wollte oder ihm lieber eine reinhauen. „Äh, sorry. Entschuldige! Ich weiß auch nicht, was…“ Videl hatte ihre Entscheidung getroffen. Mit einem Schritt überbrückte sie den gerade eben erst aufgebauten Abstand, schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich runter. Ohne darüber nachzudenken presste sie sich an ihn und küsste ihn. Warum? Keine Ahnung. Aber es fühlte sich richtig an. Richtig und verdammt gut. Nicht so wie vor einigen Monaten mit Sharpner, der überhaupt nicht küssen konnte. Wie auf ein stummes Kommando öffneten Videl und der Saiyaman ihre Münder und als ihre Zungen sich zum ersten Mal berührten konnte Videl ein Stöhnen nicht unterdrücken. Es fühlte sich einfach so gut an. Ohne lange darüber nachzudenken machte Videl sich daran den Körper ihres Gegenübers zu erkunden. Nicht lange nachdem sie ihre Hände auf die Reise geschickt hatte, spürte sie auch die Hände des Saiyaman über ihren Körper gleiten bis sie schlussendlich auf ihren Pobacken zum Liegen kamen und fest zupackten. Der noch immer andauernde Zungenkuss gewann an Intensität und ganz automatisch drängte Videl sich noch dichter an den jungen Mann vor ihr. Selbst durch die dicke Einsatzhose der Feuerwehr spürte Videl die wachsende Erregung des Saiyaman. Warum eigentlich nicht? Heftig atmend löste sie den Kuss und blickte den Saiyaman an. Noch immer indirekt, da er noch immer seinen Helm trug, aber auch dieser konnte die heftig geröteten Wangen nicht kaschieren. Normalerweise hasste Videl es, dass er diesen Helm trug, aber jetzt gerade, in diesem Moment, war sie dankbar dafür. Dass sie nicht wusste, wen sie da eben voller Leidenschaft und Begierde geküsst hatte, erregte sie nur noch mehr. Sie blendete völlig aus in welcher Situation sie sich vor wenigen Minuten gerade noch befunden hatten und dass über ihnen wahrscheinlich noch immer ein flammendes Inferno tobte. Zu vernebelt war ihr Verstand vor… Lust. Denn nichts anderes empfand sie gerade. Erneut presste sie sich an den Saiyaman und küsste ihn, während sie sich daran machte seinen Gürtel zu lösen, polternd fiel dieser auf den Steinboden. Noch immer völlig in dem Kuss versunken ergriff Videl das Ende der Tunika des Saiyaman. Schelmisch grinsend löste sie den Kuss erneut und mit einem Ruck zog sie ihm das grüne Kostüm samt Umhang über den Kopf. Videl nahm sich einen Moment und betrachtete den Saiyaman ausgiebig. Das schwarze Shirt und die schwarzen Leggings ließen kaum Raum für Vorstellungen, eher im Gegenteil. Sie konnte jeden einzelnen Muskel des Saiyaman erblicken, genauso wie die noch immer anwachsende Erregung zwischen seinen Beinen. Beachtlich! Ein heftiger Ruck an ihrem Handgelenk ließ sie an seine Brust stolpern und nur einen Atemzug später spürte sie schon wieder seine Lippen auf ihren. Gohan wusste gar nicht wie ihm geschah als Videl anstatt ihn anzuschreien einfach erneut küsste. Viel heftiger und viel stürmischer. Er konnte nicht bestreiten, dass ihm diese neue Seite an seiner Mitschülerin gefiel und als aus diesem zweiten Kuss ein heftiger Zungenkuss entbrannte war es völlig um ihn geschehen. Weg waren eventuelle Zweifel oder Ängste, genauso wie die Gedanken an das über ihnen tobende Feuer. Was zählte war nur noch die junge Frau in seinen Armen und ihr wohlgeformter Hintern in seinen Händen. Er konnte schwerlich leugnen, dass Videl und die aktuelle Situation ihn bis auf das Äußerste erregten und so wie Videl ihr Knie an seinem Schritt rieb war auch ihr das nicht entgangen. Als sie jedoch den Kuss löste und ihn einfach nur ansah, befürchtete er doch noch, dass sie ihn anschrie, aber stattdessen setzte sie den Kuss ebenso heiß fort. Gleichzeitig spürte er wie Videl seinen Gürtel löste. Will sie etwa…? Gohan hatte überhaupt keine Möglichkeit seinen Gedanken weiter zu verfolgen, denn schon im nächsten Moment zog Videl ihm seine Tunika über den Kopf und begann damit ihm von Kopf bis Fuß zu mustern. Selbstverständlich entging ihm nicht, dass ihr Blick auffallend lange auf seiner wachsenden Erektion hängen blieb. Warum eigentlich nicht? Mit einem beherzten Ruck an ihrem Handgelenk zog er Videl wieder in einen stürmischen Kuss. Hinter ihrem Rücken entledigte er sich seiner Handschuhe, wenn das hier noch intensiver werden würde wollte er alles ohne die störenden Dinger spüren. Mit einer schnellen Bewegung seiner Hände streifte Gohan Videl die Träger der Einsatzhose von den Schultern; sofort danach wanderten seine Hände wieder zu ihrem Hintern. Es war ein leichtes für ihn sie aus der Dicken Einsatzhose zu heben. Augenblicklich klammerte Videl ihre Beine um seine Hüfte und presste sich fest an ihn. Die Reaktion seiner Erektion folgte sofort, sie drückte sich noch weiter an seine Hose. Wie in Trance drehte er sich mit Videl auf dem Arm um und lehnte sie gegen die Metalltür. Da er sie dadurch nicht mehr allzu festhalten brauchte, glitt er mit seinen Händen nun über ihre Oberschenkel. All das während der Zungenkuss immer intensiver wurde. Je näher Gohan Videls Intimbereich kam desto stärker spürte er die von diesem ausgehende Hitze. Als er ganz sachte mit seinem Daumen über ihre Scham strich spürte er durch den Stoff ihrer Leggings wie feucht Videl bereits war. Videl konnte auf Grund dieser Berührung ein heiseres Stöhne nicht unterdrücken. Dafür löste sie den Kuss und legte den Kopf in den Nacken. Gohan erhielt so die Gelegenheit diesen Anblick in sich aufzunehmen. Die blauen Augen halb geschlossen, die leicht geschwollenen und feuchten Lippen geöffnet war sie einfach… Wunderschön. „Ich will dich“, hauchte er leise und dachte nicht, dass sie ihn hören würde. Doch Videl öffnete ihre Augen und blickte ihn voller Begierde an. „Ich will dich auch“, antwortete sie und zog sich das Top über den Kopf, nur um direkt danach hinter ihren Rücken zu greifen und ihren BH zu öffnen. Sprachlos blickte Gohan nun auf die nackten Brüste vor ihm. Doch nicht lange, denn Videl legte schnell wieder ihre Lippen auf seine. Zwar hatte Gohan noch nie Sex gehabt, den ein oder anderen Porno hatte er jedoch schon gesehen. Er wusste also was er mit diesen prallen und nackten Brüsten tun konnte. Noch zögerlich legte er seine Hände auf Videls Brüste und begann sie leicht zu kneten. Videls zunehmendes Stöhnen vermittelte ihm, dass er etwas richtig machen musste, also knetete er etwas fester. Als er damit begann über ihre Nippel zu streichen und diese zwischen Daumen und Zeigefinger massierte, war es um Videl geschehen. Erneut löste sie den Kuss um laut aufzustöhnen. Gohan hielt nicht inne damit ihre Nippel zu verwöhnen, während er sich daran machte Videls Hals mit Küssen zu übersehen. Ab und an biss er auch leicht zu und saugte sich an ihrer hellen Haut fest; was Videl nur noch mehr in Ekstase versetzte. Ihr lustvolles Stöhnen erregte ihn so sehr, dass er bald von ihr ablassen musste, da es sonst für ihn vorbei gewesen wäre, aber das wollte er noch nicht. Nicht bevor er nicht in ihr gewesen war, er wollte ihr Innerstes spüren und ihr ins Gesicht blicken während sie einen von ihm bereiteten Orgasmus erlebte. Und sie wollte es anscheinend auch. Der Kerl hat magische Finger, dachte Videl während sie und der Saiyaman sich stumm und erhitzt ansahen. Noch nie hatte ein Mann sie so wahnsinnig gemacht. Natürlich hatte sie durch ihre eigene Lust mitbekommen wie nah der Saiyaman seinem eigenen Höhepunkt gekommen war. Deswegen verstand sie seine Unterbrechung, auch wenn es ihr nicht sonderlich gefiel. Videl stellte ihre Beine auf den Boden und zog den Saiyaman an der Hand hinter sich her zu einem ausrangierten Holztisch am Ende des Raumes. Sie wollte ihn endlich in sich spüren! Vor dem Tisch zog sie sich ihre Leggings samt Unterwäsche aus, während der Saiyaman sie nur dabei beobachtete. Mit einem Lächeln trat sie einen Schritt auf ihn zu und mit einem Ruck zog sie ihm die Hosen runter und kniete vor ihm auf den Boden. Sein beachtliches Glied sprang Videl förmlich ins Gesicht und als sie es endlich in voller Pracht bewundern konnte, leckte sie sich in freudiger Erwartung über die Lippen. Ohne lange darüber nachzudenken stülpte sie die Lippen über den Penis. Das Stöhnen, welches der Saiyaman daraufhin ausstieß sandte einen wohligen Schauer über Videls nackten Körper. Während sie den Penis in ihrem Mund mit ihrer Zunge verwöhnte, nahm sie ihn noch ein weiteres Stück in sich auf. Ihre eine Hand lag dabei auf seiner Hüfte, die andere massierte in der Zwischenzeit seine Hoden. Sie genoss es ihn so sehr in der Hand zu haben und mit jedem Stöhnen von ihm, spürte sie wie es zwischen ihren Schenkeln immer feuchter wurde. Er hatte seine Hände in ihren Haaren vergraben und hatte anscheinend Mühe sich auf den Beinen zu halten. „Videl“, keuchte er und Videl spürte wie seine Hoden begonnen sich zusammenzuziehen. Er hatte beinahe seinen Höhepunkt erreicht, aber den sollte er nicht in ihrem Mund vergießen. Stück für Stück entließ sie ihn, ließ es sich aber nicht nehmen seine Lusttropfen genüsslich von seiner Eichel zu lecken. Eine Hand noch immer an seinem Penis ging sie die letzten Schritte bis zu dem alten Tisch. Als sie sich auf diesen gesetzt hatte, verwickelte sie den Saiyaman erneut in einen leidenschaftlichen Kuss, während sie ihn zwischen ihre Schenkel zog. Einladend spreizte sie die Beine noch etwas weiter und führ sich lasziv lächelnd mit der Hand über den empfindlichen Punkt zwischen ihren Beinen. Fast schon zögerlich überwand der Saiyaman mit seinem Penis in der Hand die letzten Zentimeter zwischen ihnen. Dann begann er ganz langsam seinen Penis in Videl einzuführen. Auf Grund seiner doch etwas überdurchschnittlichen Größe und Dicke hatte Videl leise Bedenken gehabt, doch die waren schnell vergessen. Die Gefühle, die der Saiyaman in ihr auslöste waren unbeschreiblich. Mit jedem weiteren Zentimeter, den er in sie eindrang, wuchs ihre Erregung. Noch nie hatte sie eine solch heftige Reaktion auf Sex gehabt; er war noch immer nicht ganz in ihr und Videl war kurz vor ihrem ersten Orgasmus. Sie richtete ihren Oberkörper etwas auf, schlang ihre Beine um seinen Unterkörper und drückte ihre Fersen in seinen Hintern. Mit einem Ruck zog sie ihn mit ihren Fersen an sich und stieß sich so seinen Penis vollständig hinein. Laut stöhnend wurde Videl von ihrem Orgasmus überrollt. Den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen fest geschlossen und die Hände in die Tischkanten gekrallt genoss sie das berauschende Gefühl. Zu spüren wie die Auswirkung ihres Orgasmus den Penis in ihrem Inneren massierte brachte sie fast ein zweites Mal zum Höhepunkt. Videl hatte sich noch gar nicht wieder richtig gesammelt als der Große Saiyaman das erste Mal kraftvoll in sie stieß. Sie konnte einen spitzen Schrei nicht unterdrücken und wollte es auch gar nicht. Voller Lust und Begierde blickte sie den jungen Mann an. Ohne es laut auszusprechen forderte sie ihn auf genau so weiter zu machen und er tat es. Immer wieder stieß er heftig in sie und schnell hatten sie einen gemeinsamen Rhythmus gefunden. Heiseres Keuchen und Stöhnen, ab und an ein spitzer Schrei und das aneinander stoßen zweier nackter Körper waren Alles was man in dem Keller hören konnte. Videl hatte alles andere ausgeblendet. Sie wurde vollkommen von ihrer Lust eingenommen. Das, was sie und der Saiyaman hier trieben war nur schwerlich als Sex zu bezeichnen, es fühlte sich… animalischer an. Aber nicht nur der Sex allein war es, der Videl immer schneller ihrem zweiten Orgasmus nähertrieb, sondern auch zu hören wie der Saiyaman selbst seinem Orgasmus näherkam. Sein Stöhnen wurde von Stoß zu Stoß lauter. Videl konnte seinen Blick auf sich spüren und blickte ihm ins Gesicht. Mit einem letzten kraftvollen Stoß und einem lauten Schrei übermannte den Saiyaman sein Orgasmus. Zu spüren wie er seinen Samen in sie ergoss ließ auch Videl kommen. Ihre Finger mit den seinen verschränkt schrien sie gemeinsam ihre Befriedigung hinaus. Müde fuhr sich Videl über das Gesicht und betrat die Schulturnhalle. Wer auch immer es für eine tolle Idee gehalten hatte eine Doppelstunde Sport an den Anfang eines Schultages zu packen, gehörte bestraft. Auch wenn Videl gerne Sport trieb, war es ihr dafür nach ihrer kurz ausgefallenen Nacht einfach zu früh. Allein Sharpner schien es zu freuen. Er stand in seiner provozierend zu kurzen Hose auf einer der ausgelegten Matten und betrieb etwas, was er selber wohl als Schattenboxen bezeichnen würde. Dabei wurde er auch noch von den anderen Mädchen ihrer Klasse angehimmelt. Lustlos ließ sich Videl auf eine der für die Schüler bereitstehende Bank fallen. Gohan saß neben ihr, aber da er genauso müde aussah wie sie sich fühlte unterließ sie es ihn anzusprechen. Ob das, was ihn gestern Nachmittag beschäftigt hatte auch die Nacht über wachgehalten hatte? Vielleicht sollte sie ihm noch einmal ein Gespräch anbieten? So lange nachbohren bis er mit der Sprache rausrückte? Sie könnten nach der Schule etwas Essen gehen und dann darüber sprechen. „Oh mein Gott! Ist das ein Knutschfleck?“ Erschrocken drehte Videl sich nach rechts, bekam aus dem Augenwinkel noch mit wie Gohan es ihr gleich tat. Eraser saß nun neben ihr und deutete auf eine Stelle an Videls Hals. Aus Reflex legte Videl eine Hand auf die angezeigte Stelle. „Nein!“, antwortete sie ihrer Freundin. „Natürlich ist das einer. Ich erkenn ja wohl noch einen Knutschfleck, wenn ich einen sehe. Vor allem einen so großen.“ Dieser Idiot! Aber wenn er so groß war, warum war er Videl dann heute Morgen nicht aufgefallen? Sie hätte ihn mit Leichtigkeit abdecken können. „Ich wusste ja gar nicht, dass du einen Freund hast. Warum hast du nichts erzählt?“ „Weil ich keinen Freund habe“, knurrte Videl und in Gedanken erwürgte sie den Großen Saiyaman. „Dann einen neuen Lover?“ „Ich…“ „Guten Morgen, Klasse.“ Noch nie war Videl so dankbar über das Erscheinen eines Lehrers gewesen. „Wir reden nach der Schule darüber“, flüsterte Eraser ihr ins Ohr bevor sie sich dem Lehrer zuwandte. Ja, das würden sie; und zwar ausführlich. Gohan war noch nie so froh über das Erscheinen eines Lehrers gewesen. Nur sehr ungern hätte er Videl und Eraser dabei zugehört wie sie sich über die Entstehung des Knutschfleckes unterhalten hätten. Immerhin war er dafür verantwortlich und Videls Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hätte sie ihn sofort erwürgt, wüsste sie es. Trotzdem rutschte er unauffällig ein Stück von den Mädchen ab. Ausnahmsweise war er für das Individuum namens Sharpner dankbar, welches sofort den frei gewordenen Platz neben Videl für sich beanspruchte. Gohan wusste nicht wie er sich Videl gegenüber nun verhalten sollte. Sie hatten Sex gehabt. Heißen Sex. Videl wusste nicht, dass er der Große Saiyaman war also würde sich ihr Verhalten ihm gegenüber nicht verändern, aber er wusste es und Gohan konnte nicht so tun als wäre nichts zwischen ihnen gewesen. Videl hatte ihn entjungfert, das war Fakt. Gohan hatte sich schon mehrmals vorgestellt wie sein erster Sex sein würde. Auch Videl hatte dabei teilweise eine wichtige Rolle gespielt. Die letzte Nacht hatte seine Erwartungen um Klassen übertroffen. Er konnte gar nicht in Worte fassen welche Gefühle Videl in ihm ausgelöst hatte. Ihre Lippen auf seinen, ihre Brüste zwischen seinen Händen, sein Penis in ihrem Mund… Ah! Nicht daran denken! Nur mühsam konnte er die Bilder der vergangenen Nacht aus seinem Kopf verbannen. Was hatte der Sex eigentlich zu bedeuten? Hatte er überhaupt eine Bedeutung? Wieso hatte Videl überhaupt mit ihm geschlafen? Würde sich jetzt etwas zwischen dem Großen Saiyaman und Videl ändern? War es nur eine einmalige Sache? Was, wenn Videl mehr wollte? Könnte er das? Fragen über Fragen. Und keine Antwort in Sicht. Videl vereinte all das in sich was er sich von einer festen Freundin immer gewünscht hatte. Sie war klug und hübsch, zudem interessierte sie sich für den Kampfsport. Ein doch recht großer und wichtiger Aspekt in seinem Leben. Außerdem war er sich relativ sicher, dass sie ihm die Geschichten aus seinem turbulenten Leben glauben würde. Skeptisch zunächst, aber auch wenn sie unglaublich stur und stolz war, würde sie auf ihren scharfen Verstand hören. Immerhin konnte Gohan einige unumstößliche Beweise vorlegen. Gerade seit der letzten Woche wurde er das Gefühl nicht los, dass er und Videl dabei waren eine Freundschaft aufzubauen. Jetzt nagte die Angst an ihm. Er bereute den Sex keineswegs, aber was würde geschehen, wenn Videl dahinterkam, dass er der Große Saiyaman war? Dass sie mit ihm Sex gehabt hatte? Gohan war sich sicher, dass das die ersten zarten Bande ihrer Freundschaft zerstören würde. „Na klasse. Selbstverteidigung“, murmelte Videl während ihr Sportlehrer die Klasse in Zweiergruppen einteilte. Wenn sie eines in ihrem Leben nicht mehr lernen musste, dann das. Selbstverteidigung und Kampfsport erlernte sie bereits seitdem sie laufen konnte. Von daher überraschte es sie nicht, dass ihr Lehrer sie keinem Partner zuteilte, sondern darum bat während der Übungen ihre Mitschüler zu beobachten und eventuell Verbesserungen vorzunehmen. Ihr kam es gelegen, denn so konnte sie sich noch ein wenig von der anstrengenden Nacht erholen. Während ihr Lehrer die erste Übung erklärte ließ Videl ihren Blick über ihre Mitschüler schweifen. Wieder einmal blieb sie bei Gohan hängen. Ihr war nicht entgangen, dass er eben von ihr weggerutscht war als Eraser den Knutschfleck ansprach. Wollte er ihnen die nötige Privatsphäre geben oder steckte mehr dahinter? Aber was? Ein Stich durchzuckte ihr Herz als sie sich vorstellte einen Knutschfleck an Gohans Hals zu entdecken. Ist das Eifersucht? Aber warum sollte sie eifersüchtig sein? Es wäre Gohans gutes Recht eine Freundin zu haben und Gott weiß was mit ihr zu treiben. Sie zwang ihre Gedanken wieder in das Hier und Jetzt und beobachtete Gohan und Sharpner, die als Partner eingeteilt waren, wie sie sich bereit machten die erste Übung durchzuführen. Sharpner war nicht sonderlich begabt, aber er beherrschte die Grundlagen. Bei Gohan wusste Videl noch nicht einmal, ob er sich überhaupt für Kampfsport interessierte. Außerdem schien er während der Erläuterungen des Lehrers mit den Gedanken ganz woanders gewesen zu sein. In dem aktuellen Szenario war Sharpner der Angreifer und dem fiesen Grinsen auf dessen Gesicht nach zu urteilen würde er keine Gnade walten lassen. Sharpner hatte Gohan noch nie leiden können, warum auch immer, und heute hatte er anscheinend vor es Gohan spüren zu lassen. Gerade als Videl aufstand um zu den Beiden zu gehen, griff Sharpner seinen Mitschüler an und mit einer Leichtig- und Schnelligkeit, die ihm niemand zugetraut hätte beförderte Gohan den Blonden nur mit einem Schlag auf die Matte. Videl war vor lauter Überraschung stehen geblieben und starrte Gohan an. Anscheinend hatte dieser aus Reflex auf den Angriff reagiert und realisierte erst jetzt die komplette Situation. Reflexe dieser Art erreichte man jedoch nur durch jahrelanges und hartes Training, Videl sprach da aus Erfahrung. Entschlossen ging sie auf ihn zu; er hatte ihr einiges zu erklären. „Was war das denn eben?“, hörte sie Sharpner fragen, der sich bei ihrem Eintreffen gerade aufrappelte. „Ähm… Zufall?“, versuchte Gohan auszuweichen. „Ein Zufall? Solche Reflexe?“, erwiderte Videl und fixierte ihn ernst. Gohans Blick fiel auf sie, wendete sich aber sofort wieder von ihr ab. Komisch. „Ja. Wahrscheinlich hab ich einfach Glück gehabt“, antwortete er ihr seltsam monoton. Irgendwas stimmt doch da nicht. „Die Abwehr eines solchen Angriffes erfordert mehr als nur Glück und Zufall. Das erfordert jede Menge Übung und Talent.“ Gohan richtete den Blick seiner schwarzen Augen nun doch wieder auf sie und Videl überlief eine Gänsehaut. In seinem Blick lag eine solche Kälte, die sie nie von ihm erwartet hätte. „Es war reiner Zufall, okay?“, knurrte er wütend mit geballten Fäusten und ließ dabei keinen Zweifel daran, dass das Gespräch für ihn beendet sei. Den Rest des Unterrichtes hielt sich Videl von Gohan und Sharpner fern, konnte aber nicht verhindern die Beiden hin und wieder zu beobachten. Sharpner ging nicht mehr halb so kraftvoll in die Übungen und warf seinem Gegenüber immer wieder skeptische Blicke zu. Und Gohan? Wirkte noch immer gedanklich abwesend und stellte sich bei den Übungen viel ungeschickter an als zu Beginn. Videl wurde jedoch das Gefühl nicht los, dass er sich mit Absicht doof anstellte. Mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung ließ sich Gohan auf sein Bett fallen. Endlich Zuhause. Im Großen und Ganzen war es ihn für den Rest des Tages gelungen Videl aus dem Weg zu gehen. Aber das, was im Sportunterricht geschehen war, durfte sie nicht noch einmal wiederholen. Als Sharpner ihn als Teil der Übung angegriffen hatte, war er selbst noch so in Gedanken versunken gewesen, dass seine jahrelang antrainierten Reflexe übernommen hatten. Erst als Sharpner bereits auf dem Boden gelegen hatte war ihm bewusst geworden was er da eigentlich getan hatte. Dann hatte Videl auch noch alles mitbekommen. Ihm war sofort klar gewesen, dass sie ihm seine lasche Ausrede nicht glauben würde. Aber was sollte er sonst tun? Ihr die Wahrheit sagen? Ob sie jetzt ahnt, dass ich der Große Saiyaman bin? Es schmerzte ihn noch immer, wenn er daran zurückdachte wie hart er sie angegangen war. Den Ausdruck in Videls wunderschönen blauen Augen konnte er noch immer nicht gänzlich zuordnen. War es angst gewesen? Schock? Das letzte was Gohan wollte war, dass Videl Angst vor ihm hatte. Vielleicht sollte ich mich bei ihr entschuldigen. Ihr sagen, dass mein Vater mich eine Zeit lang im Kampfsport unterrichtet hat. Denn gelogen war das ja nicht. Gohan wollte das was gerade zwischen ihnen entstand nicht kaputt machen. Es wurde ihm immer bewusst, dass er Videl liebte. Das war keine kurze Schwärmerei, Gohan wollte nichts mehr auf der Welt als den Rest seines Lebens mit Videl zu verbringen. Sie heiraten und einen Haufen Kinder mit ihr bekommen. Bei dem Gedanken an Kinder lief es ihm plötzlich eiskalt den Rücken runter und er setzte sich ruckartig auf. Kinder entstanden beim Sex und den hatten sie letzte Nacht gehabt; ohne Kondom! Nahm Videl die Pille? Verhütete sie überhaupt? Im Rausch der Erregung hatte er überhaupt nicht darüber nachgedacht. Warum ist das Alles nur so kompliziert? Der Wunsch mit irgendjemanden zu sprechen wurde immer größer, doch noch immer wusste Gohan nicht mit wem. Die Beziehung seiner Eltern hatte auf höchst merkwürdige Weise begonnen und wie Bulma und Vegeta am Ende zusammen gekommen waren wollte er sich gar nicht vorstellen. Piccolo war ihm noch eingefallen, doch da dessen Rasse weder Männlein noch Weiblein kannte und Eier legte war vermutlich auch der Grünling nicht die richtige Wahl. Mit einem weiteren schweren Seufzer ließ er sich wieder nach hinten fallen. Scheiß Erwachsen werden. „So. Raus mit der Sprache: Woher kommt dieser Knutschfleck?“, forderte Eraser zu wissen, während sie es sich auf Videls Himmelbett gemütlich machte. Videl war stehen geblieben und blickte ihre beste Freundin an. „Ich hatte letzte Nacht Sex mit dem Großen Saiyaman“, brach es aus ihr hervor und es tat gut es endlich auszusprechen. Wäre die Sache nicht mitten in der Nacht passiert, hätte Videl Eraser sofort angerufen und hätte mit ihr darüber gesprochen. Auch wenn die Blonde als die größte Klatschtante der Orange Star High galt, wusste Videl dass sie Eraser bedingungslos vertrauen konnte. Nicht ein Wort ihres Gespräches würde dieses Zimmer verlassen. „Du hast was?“, fragte Eraser nach einigen Augenblicken der Stille und sah sie verständnislos an. Nun warf sich Videl doch auf ihr Bett und vergrub das Gesicht in ihrem Kopfkissen. „Du hast mich schon verstanden.“ „Ja, aber ich würde es gerne nochmal hören.“ „Eraser!“, herrschte Videl ihre Freundin an. „Ist ja gut. Aber ich dachte du kannst den Typen auf den Tod nicht ausstehen.“ „Jaaa…. Nein… Ach ich weiß auch nicht.“ Videl lehnte sich an ihr Kopfteil und zog die Knie an die Brust. „Es war einfach… Gott, Eraser, allein seine Hände auf meinem Körper zu spüren hat mich fast zum Kommen gebracht. Ich hatte den besten Sex meines bisherigen Lebens mit einem Typen, dessen Gesicht ich noch nicht einmal kenne.“ „So gut?“ Erasers Stimme klang ehrlich erstaunt. „Ja. Es fühlte sich alles so richtig an, so perfekt. Als wären unsere Körper für einander geschaffen.“ „Wow. Das klingt ganz nach einem Seelenverwandten.“ „Du weißt, dass ich nicht an so etwas glaube.“ Für die nächsten Minuten herrschte Schweigen zwischen den Beiden. Jede hing den eigenen Gedanken nach. „Du nimmst doch noch die Pille, oder?“, fragte Eraser irgendwann. Videl gab nur einen zustimmenden Laut von sich. Ein Baby von dem Großen Saiyaman war genau das, was ihrem Leben noch fehlen würde. Nicht! „Wie kam es eigentlich dazu?“, wollte Eraser wissen. „Kuroh“, antwortete Videl gedankenverloren. „Kuroh hat dir gesagt du sollst mit dem Großen Saiyaman schlafen?“ „Was? Nein!“ Videl riss den Blick von ihrer Bettdecke los und blickte ihre Freundin an. „Kuroh hat mir den Kopf zurechtgerückt. Mir vor Augen gehalten, dass ich dankbar dafür sein sollte jemanden wie den Saiyaman an meiner Seite zu wissen. Jemanden mit seinen Fähigkeiten. Kuroh hat mir geraten anstatt ihn, aus falschen Stolz abzulehnen, lieber mit ihm zusammen zu arbeiten. Denn schlussendlich wollen wir Beide ja dasselbe: Satan City beschützen!“ „Und daraufhin bist du mit dem Saiyaman in die Kiste gesprungen?“ „Nicht deswegen. Nachdem er mir bei dem Feuer wieder mal das Leben gerettet hatte, habe ich mich halt bei ihm bedankt. Auch für all die anderen Male und dann hat er mich plötzlich geküsst. Es hat mir halt gefallen, also hab ich ihn dann auch geküsst. Danach führte dann eins zum anderen.“ „Also war es ein One-Night-Stand?“ „War es!“ Oder? Dieses eine Mal war atemberaubend gewesen. Wenn sie noch einmal die Chance dazu erhalten würde, würde sie sie wirklich ablehnen? Oder würde Videl sie ergreifen? „Und was nun?“, wollte Eraser von ihr wissen, doch Videl zuckte nur mit den Schultern. Sie hatte absolut keine Ahnung. Kapitel 4: Benefizgala ---------------------- Mit einem tiefen Seufzer warf Videl einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, bevor sie ihr Zimmer und anschließend das Haus verließ. Sie setzte sich zu ihrem Vater in die bereitstehende Limousine und diese machte sich eiligst auf den Weg in die westliche Hauptstadt. Die Fahrt zur alljährlichen Benefizgala der Familie Briefs verlief schweigend. Vater und Tochter hatten sich schon lange nichts mehr zu sagen. Dieses Jahr hatte Videl noch weniger Lust auf diesen Abend als die Jahre zuvor. Ihr One-Night-Stand mit dem Saiyaman lag ihr noch immer schwer im Magen, was sie selbst wohl am meisten verwunderte. Sie war bei weitem nicht die Unschuld in Person, hatte schon mehrere feste Freunde und noch mehr One-Night-Stands gehabt, aber keiner von denen hatte ihr so sehr aufs Gemüt gedrückt wie der mit dem Saiyaman. Aber woran lag das? War es die Situation an sich? Über ihnen hatten die Feuerwehrkräfte noch immer mit dem Feuer gekämpft, während sie sich im Keller vergnügt hatten. Lag es daran, dass sie weder wusste wer er war noch wie sein Gesicht aussah? Es hatte seinen Reiz seinen Namen nicht zu kennen, zumindest was den sexuellen Aspekt anging. Das Geheimnis um seine Person hatte Videl zum großen Teil erst so richtig angemacht. Noch nie hatte sie mit jemanden geschlafen, dessen Gesicht sie noch nie gesehen hatte. Oder lag es an dem atemberaubenden und perfekten Sex? Videl hatte immer gedacht, dass sie wusste was guter Sex war, doch der Saiyaman hatte sie eines Besseren belehrt. War es eine Mischung aus Allem? Sie hatte sich mittlerweile eingestanden, dass sie einer Wiederholung nicht abgeneigt wäre. Ihre Neugier und ihr Stolz rieten ihr herauszufinden wer der Kerl war; ihre Lust und ihr Verlangen jedoch rieten ihr es nicht herauszufinden. War dies das Problem? Dass sie auf der einen Seite wissen wollte wer er war, auf der anderen Seite jedoch nicht? Aber wäre es denn so schlimm, wenn sie seine wahre Identität kannte? Es wäre doch gut, oder nicht? Man könnte doch darauf aufbauen, sich kennen lernen, gemeinsam herausfinden was der Sex zu bedeuten hatte, ob man dasselbe im Sinn hatte, ob Beide mehr wollten oder auch nicht. Gerne hätte sie dem Saiyaman ein Gespräch auf neutralem Boden angeboten, aber seit der gemeinsamen Nacht hatte sie ihn nicht mehr gesehen, obwohl sie mehrere kleine Einsätze gehabt hatte. Normalerweise überwachte er jeden ihrer Einsätze in der Luft schwebend. Nur in den letzten vierundzwanzig Stunden nicht. Anscheinend mied er sie. Videl seufzte leise und warf dann einen Blick auf ihr Handy. Sie waren gut in der Zeit, aber das interessierte sie nicht. Drei Nachrichten von Sharpner und eine von Eraser erwarteten sie. Die Nachrichten von Sharpner drückte sie wie immer weg und widmete sich ganz und gar Erasers. Kein Erfolg gehabt. Will nicht reden. Viel Spaß. Schick Fotos! Dass, was Eraser sonst zu viel erzählte sparte sie sich bei Textnachrichten. Videl störte dies jedoch nicht. Mussmutig steckte sie das Mobiltelefon zurück in ihre Handtasche. Kurz vor dem heutigen Schulschluss hatte sie Eraser gebeten das Gespräch mit Gohan zu suchen. Dieser mied sie nämlich genauso wie der Saiyaman und das beschäftigte sie fast noch mehr als ihr One-Night-Stand. Bei diesem konnte sie sich wenigstens vorstellen warum Betroffener nicht mit ihr sprach, aber bei Gohan? Sicher, sie hatten nie mega viel miteinander zu tun gehabt, aber… sie vermisste das Lächeln, welches er ihr sonst ab und an zuwarf. Oder wie er für sie den Unterricht zusammenfasste, wenn sie etwas nicht verstanden hatte. Seit gestern jedoch bekam sie nur Murren und Schulterzucken auf ihre Fragen; und sie kam einfach nicht dahinter warum. Hatte sie etwas Falsches zu ihm gesagt oder etwas Falsches getan? War es wegen der Sache im Sportunterricht? Videl hatte noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie gerne Dingen auf den Grund ging; und das auch nicht immer auf die sanfte Art. Dies konnte er ihr also nicht zum Vorwurf machen. Also woran könnte es liegen? Warum ist dir das eigentlich so wichtig? Es könnte ihr egal sein, dass der neue Streber nichts mit ihr zu tun haben wollte, aber das war es nicht. Sie wollte gerne mit ihm befreundet sein, sein Vertrauen genießen. Videl hatte gedacht, sie sei auf dem besten Weg dahin, doch anscheinend hatte sie sich getäuscht. Trotz ihrer Überlegungen bemerkte sie, dass die Limousine langsamer wurde. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass sie das Anwesen der Briefs erreicht hatten. Bald musste sie also wieder ihr strahlendes Lächeln aufsetzen und so tun als hätten sie und ihr Vater das beste Vater-Tochter Verhältnis, welches es auf der Welt nur gab. Zeitgleich mit ihrem Seufzen blieb die Limousine stehen und die Tür wurde geöffnet. Noch vor einer Woche war es Videls größtes Problem gewesen, wann sie die nächste Hausparty schmeißen konnte. Nun ärgerte sie sich mit zwei Möchtegern-Männern herum, die partout nicht mit ihr reden wollten. Videl straffte ihre Schulter, schaltete ihr Lächeln ein und stieg hinter ihrem Vater aus dem Auto. Gemeinsam posierten sie auf dem ausgerollten schwarzen Teppich für die versammelten Paparazzi. Eine halbe Stunde später betrat Videl hinter ihrem Vater den Ballsaal der Familie Briefs. Es war wohl kein Ballsaal im eigentlichen Sinne, wenn die Briefs nicht gerade ein rauschendes Fest feierten, tüftelten sie hier wohl sonst an ihren Erfindungen. „Oh Mister Satan! Sie haben sich ja richtig in Schale geworfen.“ Wie immer standen Mister und Mrs. Briefs am Eingang des Saales und begrüßten ihre Gäste überschwänglich. Bei den Worten des erfolgreichen Erfinders musste Videl ein Lachen unterdrücken. Das diesjährige Motto der Gala lautete Silber und Rot; für die Gäste bedeutete dies, dass sie sich farblich passend anzuziehen hatten. Ihr Vater hatte dabei maßlos übertrieben: Sein komplettes Outfit war aus glitzerndem silbernen Stoff gefertigt. Videl fand er sah aus wie eine Discokugel, Mister Satan fand sich unwiderstehlich. „Oh Videl. Du wirst von Jahr zu Jahr hübscher.“ Aus ihrem aufgesetzten Lächeln wurde ein ehrliches während Mrs. Briefs sie fest umarmte. Sie mochte diese Familie sehr. Sie gaben einem immer das Gefühl dazu zugehören. Am liebsten mochte Videl die quirlige Erfindertochter Bulma. Mit ihr konnte man sich noch am besten über die anderen Gäste echauffieren. „Es freut mich sehr Sie wiederzusehen. Vielen Dank für die Einladung.“ „Gerne doch, mein Kind. Nun geh rein und amüsiere dich. Später wagen wir Beide aber noch ein Tänzchen“, antwortete ihr Mister Briefs. Videl lächelte das Ehepaar noch einmal an und betrat den Saal dann endgültig. Ihr Vater war schon längst in der Maße der anderen Gäste verschwunden, wobei verschwunden nicht das richtige Wort war, denn auf Grund seiner auffälligen Kleidung würde man ihn wohl auch noch in der tiefsten Dunkelheit finden können. Sie nahm ein Glas Champagner von einem der vielen Kellner entgegen und schritt langsam durch den Saal. Die Dekoration war passend zum Motto in Rot und Silber gehalten, in regelmäßigen Abständen standen runde Tische, an denen sich die Gäste ausruhen oder Essen konnten. Eine feste Sitzordnung gab es nicht. Auf einer kleinen Bühne spielte eine Jazzband, davor hatte man Platz für eine Tanzfläche gelassen. Auf dieser tummelten sich auch schon einige Gäste, wie nicht anders zu erwarten war auch Mister Satan. Videl ließ den Blick über die bereits versammelten Gäste schweifen. Auf solcherlei Veranstaltungen gab es selten jemanden in ihrem Alter und Bulma konnte sie bisher auch noch nicht entdecken. Entweder plante diese einen großen Auftritt oder war noch damit beschäftigt ihren Mann zu bearbeiten, sich auf der Gala blicken zulassen. Videl hatte den Mann noch nie gesehen, aber schon viel von ihm gehört. Stolz, eigen und stur waren da noch die harmlosesten Begriffe. Alles in Allem wohl jemand an dem sich auch eine Bulma Briefs regelmäßig die Zähne ausbiss. „Hallo Videl! Toll siehst du aus!“ „Vielen Dank, Trunks.“ Lachend blickte sie dem durch die Gäste rennenden Wirbelwind hinterher. Sonst war er immer das einzige Kind auf der Gala, dieses Mal jedoch rannte ihm ein in etwa gleichaltriger Junge hinterher. Dessen schwarze Haare standen in alle möglichen Richtungen ab und sein Gesicht kam ihr seltsam vertraut vor. An ihrem Getränk nippend blickte sie sich weiter um und blieb an einem jungen Mann in einer schwarzen Anzughose, einem bordeauxrotem Hemd und einer ebenfalls schwarzen Weste hängen. Das ist doch… „Gohan?“ Er konnte ein äußerliches Zusammenzucken gerade so unterdrücken. Diese Stimme würde er unter Tausenden wiedererkennen. Ein wenig verlegen drehte Gohan sich zu Videl um und erstarrte dann. Sie sah einfach umwerfend aus. Seine Mitschülerin trug ein bodenlanges und figurbetontes dunkelrotes Kleid, dessen Träger in ihrem Nacken zusammenliefen. Da sie ihm in die Augen schauen konnte, ohne den Kopf heben zu müssen, schien sie Schuhe mit hohen Absätzen zu tragen. Die nun leicht gelockten Haare waren kunstvoll hochgesteckt und vereinzelt konnte man silberne Perlen darin erkennen. Ihr Makeup war eher dezent: ein wenig silberner Lidschatten und ein roter, auf das Kleid abgestimmter Lippenstift. Um ihren Hals lag eine silberne Kette, dessen Anhänger, ein Vollmond, zwischen ihren Brüsten zu liegen kam. Das und die Tatsache, dass er das was Videl heute so kunstvoll zur Schau stellte erst vor kurzem nackt unter seinen Fingern gespürte hatte, ließ sein Blut sofort in die südlichen Gefilde fließen. „Mit dir habe ich hier ja gar nicht gerechnet.“ Krampfhaft riss Gohan sich von ihrem Dekolleté los und blickte ihr in die Augen. Unsicher lächelte Videl ihn an. Wieso ist sie unsicher? Damit gerechnet sie hier zu treffen hatte er allerdings auch nicht. In Anbetracht dessen wer ihr Vater war hätte er wohl aber mit ihr rechnen müssen. Gohan seufzte innerlich. Jedes Jahr bekamen sie von Bulma eine Einladung zu dieser Gala und jedes Jahr lehnte seine Mutter ab. Nur dieses Mal hatte sie darauf bestanden auf die Gala zu gehen. Warum auch immer. „Weißt du… mein Vater und Bulma sind schon sehr lange befreundet“, antwortete er ihr endlich. Videls Gesicht hellte sich daraufhin ein wenig auf. „Deine Eltern sind auch hier?“ „Meine Mutter… und mein kleiner Bruder.“ „Und dein Vater?“ Sie ist die Neugier in Person, dachte er schmunzelnd. „Er ist gestorben. Einige Monate vor der Geburt meines Bruders.“ Plötzlich legte sie ihm eine Hand auf den Arm und sah ihn mitfühlend an. „Das tut mir furchtbar leid“, sagte sie. „Es ist schon okay“, wiegelte er ab. Für ihn war es gar nicht so als wäre sein Vater wirklich tot. Klar, Goku war nicht anwesend und Goten hatte ihn noch nie getroffen, aber alle paar Wochen sprach Goku über Meister Kaio zu ihnen. Videl sah ihn noch immer voller Mitgefühl an. Warum nochmal hatte er sie Gestern und Heute gemieden? So wie sie gerade miteinander umgingen war doch alles in bester Ordnung. „Videl! Schön dich zu sehen. Du siehst umwerfend aus!“ Von ihm unbemerkt waren Bulma und seine Mutter an ihn und Videl herangetreten. Na toll. Direkt nachdem er und seine Familie hier angekommen waren, hatte Bulma seine Mutter geschnappt und war mit ihr in die hinterste Ecke des Saales verschwunden. Dort hatten sie sich bis eben aufgeregt flüsternd unterhalten. „Ich hab deinen Vater noch gar nicht gesehen“, sagte Bulma gerade zu Videl. „Wirklich nicht? Dabei ist er doch gar nicht zu übersehen“, antwortete Videl und deutete auf die Tanzfläche, woraufhin sie alle dorthin schauten. „Oh… Wie viele Discokugeln mussten davor nur ihr Leben lassen?“, stieß Bulma überwältigt aus. „Zu viele“, sagte Videl lachend. Es war ein ehrliches Lachen; ein Lachen, welches er noch nicht oft von ihr gehört hatte. „Gohan, nun stell mich doch bitte deiner Freundin vor.“ „Natürlich, entschuldige. Mutter, das ist Videl, eine Klassenkameradin. Videl, das ist meine Mutter Chichi.“ Lächelnd streckte Videl seiner Mutter die Hand entgegen. „Es freut mich sehr Sie kennen zulernen.“ Begeistert schüttelte Chichi Videls Hand. „Sie ist hübsch und sie hat Manieren. Eine echte Traumfrau, mein Sohn.“ „Mutter!“ „Sie ist Mister Satans Tochter“, warf Bulma mit einem Unterton, den Gohan nicht ganz zuordnen konnte, ein. Ein verhängnisvolles Glänzen trat in die Augen seiner Mutter und Gohan konnte förmlich sehen wie die Dollarzeichen in ihrem Kopf ratterten. „Ich hatte ja ganz vergessen, dass ihr auf dieselbe Schule geht“, sagte Bulma und versuchte dabei möglichst Unschuldig zu wirken. Na klar. „Verzeihung meine Damen. Gohan. Aber ich muss euch Videl entführen. Sie schuldet mir noch einen Tanz.“ Energisch wie Gohan ihn selten gesehen hatte zog Mister Briefs Videl aus der Gruppe, drückte einem vorbeilaufenden Kellner ihr Glas und ihre Handtasche in die Hand und dirigierte sie zur Tanzfläche. Videl warf ihnen über die Schulter noch ein entschuldigendes Lächeln zu. „Ich schau mal nach den Jungs“, sagte seine Mutter und wurde von der Menschenmaße verschluckt. Bulma drückte ihm ein Bier in die Hand und setzte sich mit ihm an einen der vielen Tische. „Du hast nicht vergessen, dass wir auf dieselbe Schule gehen“, stellte er sachlich fest bevor er einen Schluck trank. Eigentlich war er kein großer Freund von Alkohol, aber das Bier konnte er jetzt gut gebrauchen. „Natürlich nicht. Ich vergesse nie etwas.“ „Und du hast auch meine Mutter davon überzeugt dieses Jahr an der Gala teilzunehmen.“ „Das war gar nicht so einfach. Deine Mutter ist eine extrem eigenwillige Frau.“ „Warum hast du das getan?“ „Ich dachte, so könnten du und Videl euch ein bisschen besser kennenlernen.“ Daraufhin zog Gohan eine Augenbraue hoch. „Wieso?“ „Ich finde sie passt ganz gut zu dir“, antwortete Bulma und nippte an ihrem Glas. „So findest du?“ Ich nämlich auch. „Sie ist klug, hübsch, stolz und tough. Und sie betreibt Kampfsport, wenn diese Eigenschaften dich nicht überzeugen weiß ich auch nicht weiter. Außerdem braucht ihr Saiyajin eine Frau wie sie eine ist, sonst werdet ihr zu aufmüpfig.“ Während Bulmas Antwort hatten seine Augen Videl unter den Tanzenden gefunden. Mister Briefs wirbelte sie immer wieder schwungvoll umher, dabei lachte Videl ausgelassen. So unbeschwert hatte Gohan sie noch nie gesehen; er musste unwillkürlich lächeln. „Manchmal allerdings erinnert sie mich ein bisschen zu sehr an Vegeta.“ Lachend blickte Gohan wieder zu Bulma. „Mich auch.“ Eine Stunde lang hatte Mister Briefs sie über das Parkett gewirbelt und Videl hatte jede Sekunde davon genossen. Der Erfinder schenkte ihr das was sie bei ihrem Vater schon lange vermisste: Aufmerksamkeit und wahres Interesse. Nachdem Mister Briefs der Meinung war er müsse sich, leider, wieder um seine anderen Gäste kümmern, wollte Videl sich eigentlich zu Gohan an den Tisch setzten. Doch Trunks und Gohans kleiner Bruder, Goten, hatten ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Großen runden Kinderaugen hatte Videl noch nie einen Wunsch abschlagen können und so war sie mit den beiden Jungen in Trunks Zimmer gegangen, damit dieser ihr seine neuen Spielzeuge zeigen konnte. Anschließend war sie von den beiden Jungen ebenfalls auf der Tanzfläche „festgehalten“ worden. Solange bis deren Mütter kamen, um sie ins Bett zustecken. Videl war nicht entgangen, dass Gohan sie den Großteil des Abends beobachtet hatte. „Ich hab deinen Bruder kennen gelernt. Er ist toll“, sagte sie während sie sich mit einem frischen Glas Champagner neben Gohan setzte. „Ja, das ist er“, antwortete er und ein stolzes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Die nächsten paar Minuten schwiegen sie sich an. Es war keine unangenehme oder peinliche Stille… Einfach zwei Freunde, die Zeit miteinander verbringen. Mit einem letzten Schluck leerte Videl ihr Glas und hielt Gohan dann ihre Hand entgegen. „Tanz mit mir.“ Fast schon schockiert blickte Gohan sie nun an. „Äh… nee du… lass mal… Ich kann überhaupt nicht tanzen.“ Videl hatte allerdings nicht vor ihm das durchgehen zu lassen. Kurzerhand zog sie ihn einfach hoch und mit auf die Tanzfläche. Just in diesem Moment begann die Band ein langsames Lied zu spielen. Videl spürte wie Gohan sofort flüchten wollte, aber das ließ sie nicht zu. Ohne Gnade legte sie seine Hände auf ihre Hüften und ihre eigenen verschränkte sie in seinem Nacken. Ich sollte ihn irgendwie ablenken. „Weißt du, meine Mutter ist auch tot.“ Super, Videl. Bei einem Gespräch über tote Elternteile lässt es sich super entspannen. Zu ihrer Überraschung jedoch wurde Gohan tatsächlich etwas lockerer. Sein Blick war weniger panisch und seine Bewegungen geschmeidiger. „Das tut mir leid. Es muss hart für dich gewesen sein“, antwortete er ihr. Videl zuckte mit den Schultern. „Ich hab sie nicht gekannt. Sie starb bei meiner Geburt.“ „Dann muss es doch umso härter für dich sein. Ich habe meinen Vater wenigstens kennen lernen können.“ Videl blickte ihm ernst in die Augen. Mittlerweile hatte er seine Anspannung komplett abgelegt. „Das Härteste ist, dass ich kaum etwas über sie weiß. Mein Vater redet nie über sie und es gibt so gut wie keine Fotos von ihr. Im Grunde kenne ich nur ihren Namen.“ Unbewusst hatte Videl damit begonnen Gohans Nacken mit ihren Daumen zu streicheln, während sie sich noch immer zu der ruhigen Musik bewegten. „Immerhin hast du noch deinen Vater. Ihr scheint ein gutes Verhältnis zueinander zu haben.“ Sie konnte ein spöttisches Lachen nicht zurückhalten. „Ja, wenn die Kameras auf ihn gerichtet sind ist er der Beste Vater der Welt. Aber hinter den Kameras haben wir kaum noch etwas miteinander zu tun. Seit seinem Sieg über Cell bin ich ihm relativ egal geworden.“ „Das tut mir wirklich leid.“ Erneut zuckte Videl nur mit den Schultern. „Man arrangiert sich damit.“ Die nächsten Minuten blickten sich die Beiden nur schweigend in die Augen und tanzten. „Gohan. Das Heute und Gestern in der Schule…“, begann Videl dann. „Das tut mir auch leid“, unterbrach Gohan sie und sah sie entschuldigend an. „Ich war einfach nicht bei mir. Zu viele Sachen auf einmal im Kopf.“ „Mein Gesprächsangebot steht noch immer.“ Gohan lächelte sie sanft an und auf einmal wurde Videl ganz warm ums Herz. „Ich weiß, aber darüber kann ich nicht mit dir sprechen.“ Enttäuschung breitete sich in ihr aus und das angenehm warme Gefühl verschwand. „Warum nicht? Ich… würde wirklich gerne mit dir befreundet sein. Du kannst mir vertrauen.“ Fast schon zärtlich strich Gohan ihr eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht. „Das möchte ich auch und ich vertraue dir. Aber über dieses Thema kann ich nicht mit dir sprechen.“ „Wieso denn nicht? Vielleicht kann ich dir helfen“, flüsterte sie. Gohan schüttelte nur den Kopf. „Diese Sache muss ich selber auf die Kette bekommen.“ Videl traten Tränen in die Augen und um zu verhindern, dass Gohan sie sah vergrub sie ihr Gesicht in seiner Schulter. Sie spürte wie sein Griff um ihre Hüfte fester wurde und er sie näher an sich zog. Toll. Er hat Probleme und nun muss er dich auch noch trösten. „VIDEL! Wir fahren nach Hause!“ Die Jazzband verstummte und alle Augen richteten sich auf Mister Satan. Videl löste sich von Gohan und sah ihn entschuldigend an. „Das ist mein Stichwort“, sagte sie. „Alles in Ordnung zwischen uns?“, fragte Gohan während er ihr eine Träne aus den Augenwinkel wischte. „Ja, danke. Wir sehen uns dann Montag in der Schule.“ „Ja. Bis Montag.“ Sie schenkte ihm ein letztes Lächeln, nahm ihre Handtasche von einem Kellner entgegen und lief dann ihrem Vater hinterher. Was ihn zu diesem plötzlichen Aufbruch getrieben hatte wusste sie nicht, vermutete aber, dass er von irgendeiner Frau abgewiesen worden war. Und tatsächlich: Kaum saßen sie in der Limousine begann er sich über die Abweisung seiner Angebeteten des Abends zu beklagen. Warum er dieses laut tat, wusste Videl nicht. Eine Antwort würde er sowieso nicht von ihr erwarten. Videl nahm ihr Handy aus der Tasche, drückte die neuen Nachrichten von Sharpner weg und tippte eine Nachricht an Eraser. Hab Gohan auf der Gala getroffen. Erzähl dir morgen mehr. Nur Sekunden später bekam sie eine Antwort: Ich komme Morgen vorbei. Videl steckte ihr Handy wieder weg und schaute aus dem Fenster. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht als sie an den Tanz mit Gohan zurückdachte. Das war wirklich schön. „Hey! Steh auf du Dramaqueen. Es ist schon ein Uhr mittags.“ Ein wenig überrascht drehte Videl sich auf die andere Seite und blickte Eraser aus großen Augen an. „Was?“ „Es ist schon ein Uhr. Kuroh rauft sich schon die Haare, weil du immer noch im Bett bist und noch nichts gegessen hast.“ Noch immer verwirrt blickte Videl auf ihren Nachtschrank, dort standen sowohl ihr Frühstück als auch ihr Mittagsessen. Ihr war gar nicht bewusst gewesen wie spät es bereits war und dass Kuroh ihr überhaupt etwas zu Essen gebracht hatte. „Hast du gestern zu viel gesoffen?“ Videl setzte sich auf und lehnte sich an ihr Kopfteil. „Nein. Ich weiß auch nicht. War wohl in Gedanken.“ „In Gedanken bei Gohan?“, fragte Eraser und setzte sich neben sie. Woher…? „Ihr seid nämlich auf dem Titelblatt der Tageszeitung.“ „Was?“, stieß Videl schockiert aus und entriss ihrer Freundin die Zeitung. Tatsächlich. Normalerweise waren Fotografen im Saal der Benefizgala verboten, wie es dieser darein geschafft hatte wusste Videl auch nicht. Aber in der Tat zierten Gohan und sie das Titelblatt. Würde das Foto nicht die halbe Seite in Anspruch nehmen würde Videl es ja ganz schön finden. Der Fotograf hatte den Moment festgehalten in dem Gohan ihr liebevoll lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen hatte. In Windeseile überflog Videl den Artikel und war erleichtert festzustellen, dass es hauptsächlich um die Gala ging und nur im letzten Absatz gerätselt wurde wer der junge Mann an der Seite von Mister Satans Tochter war. Es wunderte sie, dass ihr Vater nicht schon längst ihr Zimmer gestürmt und ihr die Zeitung um die Ohren gehauen hatte. Entweder er hatte das Bild noch nicht gesehen oder aber sie war ihm mittlerweile so egal geworden, dass ihn die Presse über sie nicht mehr störte. „Heute um Acht hat mich ein völlig entsetzter Sharpner angerufen und mich gefragt warum Gohan auf der Gala war und er nicht.“ „Seine Eltern sind mit den Briefs befreundet“, antwortete Videl den Blick noch immer auf das Bild gerichtet. Eraser zog ihr die Zeitung aus den Fingern und sah sie ernst an. „Dann schieß mal los. Wie kam es zu der auf dem Foto verewigten Situation?“ Videl blickte aus ihrem Fenster und rekapitulierte den Abend für Eraser. „Ihr habt euch also ausgesprochen?“, fragte diese nachdem Videl geendet hatte. „Ja, es scheint so.“ Eraser betrachtete einige Momente lang das Bild. „Ihr seht süß zusammen aus.“ Ein kleines Lächeln schlich sich auf Videls Lippen. „Danke.“ „Ich hab ja schon letzte Woche vermutete, dass da was zwischen euch läuft“, sagte Eraser und bediente sich an Videls Frühstück. „Da läuft aber nichts zwischen uns.“ „Bist du dir da wirklich sicher?“ War sie das? Videl genoss es in Gohans Nähe zu sein, selbst wenn im Unterricht Eraser zwischen ihnen saß. Seine bloße Anwesenheit beruhigte sie. Da es ihr noch nicht einmal bei Eraser so ging war Videl schon irgendwo klar, dass ihre Gefühle für Gohan über bloße Freundschaft hinausgehen könnten. Aber sie hatte noch nie so etwas empfunden, wie sollte sie also definieren was genau das war? Und dann war da ja auch noch die Sache mit dem Saiyaman. Was auch immer das nun war, es wühlte sie nur noch mehr auf. Warum ist das Alles nur so kompliziert? Aus tiefster Seele seufzend legte Videl sich wieder auf die Seite und zog sich die Decke über den Kopf. „Hast du vor heute noch aufzustehen?“ „Nein!“ Am liebsten nie wieder. Mit einem leisen Seufzer blickte Gohan noch einmal auf das Bild in der Zeitung. Er und Videl in liebevoller Vertrautheit; so hatte es seine Mutter beschrieben. Bulma hatte ihnen die Zeitung heute Mittag mitgebracht als sie Goten nach Hause gebracht hatte. Da es Gestern doch recht spät geworden war, hatten sie seinen Bruder bei den Briefs übernachten lassen. Gohan saß vor dem Haus am hölzernen Esstisch, sein Bruder jagte Käfer und seine Mutter brachte gerade das Abendessen raus. „Das ist wirklich ein sehr schönes Foto von euch Beiden. Ich werde Bulma fragen, ob sie uns einen Abzug besorgen kann. Dann werde ich es im Haus aufhängen.“ Zweifelnd blickte Gohan seine Mutter an. Chichi stand hinter ihm und blickte über seine Schulter ebenfalls auf die Zeitung. „Warum willst du es aufhängen?“, fragte er. Gohan wusste bereits jetzt das Montag die Schule zum Spießrutenlauf werden würde. Videl hatte ziemlich viele Verehrer und das ausgerechnet er, der größte Streber der Schule, mit Videl in trauter Zweisamkeit abgelichtet worden war, würde vielen ziemlich sauer aufstoßen. Allen voran Sharpner. „Na weil es ein schönes Bild ist. Sagte ich doch. Goten! Das Essen ist fertig!“ Gohan selbst hatte eigentlich keinen Hunger, zu sehr war er mit seinen Gedanken noch beim gestrigen Abend. Die mit Videl verbrachte Zeit war einfach wundervoll gewesen. Sie in seinen Armen zu halten und mit ihr zur Musik zu tanzen. Im Nachhinein war er wirklich froh, dass Videl ihn auf die Tanzfläche gezwungen hatte. Gestern war er ihr noch nähergekommen als bei ihrem Sex. Videl hatte sich für ihn ein Stück weit geöffnet. Hatte mit ihm über ihre tote Mutter und das Desinteresse ihres Vaters gesprochen. Gohan war sich sicher, dass sie diese beiden Themen mehr mitnahmen als sie ihm gegenüber zugeben wollte, aber das war schon okay. Sie war eine stolze junge Frau, die einen nicht so schnell an sich ranließ und er akzeptierte das. Es hatte ihm beinahe das Herz gebrochen als ihr wegen ihm die Tränen gekommen waren. Am liebsten hätte er auf der Stelle herausgeschrien was ihn so beschäftigte. Dass er der Große Saiyaman war, dass sie mit Ihm geschlafen hatte, dass er sie liebte. Aber er konnte es nicht. Er hatte zu viel Angst vor ihrer Reaktion. Sie waren sich Gestern so nahegekommen, dass Gohan hoffte, dass der Sex eine einmalige Sache bleiben würde und dass er und Videl so zusammenfinden würden. Aber es würde als Geheimnis immer zwischen euch stehen. Könntest du das? Nein, das konnte Gohan nicht. Sollte sein Wunsch wahr werden und mit ihm und Videl würde es klappen und sollten sie irgendwann heiraten… Gohan war sich sicher, irgendwann würde Videl herausfinden, dass er hinter dem Großen Saiyaman steckte; und je später sie davon erfuhr, desto größer würde ihre Wut sein. Am liebsten würde Gohan seinen Kopf ein paar Mal auf den Tisch schlagen, aber nicht in Anwesenheit seiner Familie. Er hatte selber schuld. Als Videl anfing mit ihm rumzumachen hätte er abblocken sollen; es gar nicht so weit kommen lassen dürfen. Aber er hatte seinem Verlangen nachgegeben und nun hatte er den Salat. Ich muss es ihr sagen. So schnell wie möglich. Jetzt konnte er noch etwas zwischen ihnen retten. Videl würde stinksauer sein, aber sie würde sich bestimmt auch wieder beruhigen. „Hey Gohan!“ Aus seinen Gedanken gerissen sah Gohan seinen kleinen Bruder an. „Ja?“ „Kannst du Videl mal zum Spielen einladen? Sie war gestern echt nett und hübsch ist sie auch noch.“ Jetzt da Gohans Entscheidung gefallen war nickte er Goten lächelnd zu. Ja, er würde sie nach Hause einladen und dann würde er ihr alles erklären. Kapitel 5: Hausparty -------------------- Die Wochen waren ins Land gezogen und Videl konnte einfach nicht fassen, dass aus ihrem anfänglichen One-Night-Stand mit dem Großen Saiyaman mittlerweile eine Affäre geworden war. Wie? Das konnte sie sich selbst nicht beantworten. Es geschah einfach so nach dem ersten Einsatz nach der Benefizgala. Er hatte ihr geholfen ein paar Schwerverbrecher festzunehmen und eigentlich hatte Videl sich nur bedanken wollen, aber dann waren sie übereinander hergefallen wie die Karnickel und seitdem trieben sie es auch miteinander wie diese. Regelmäßig; mindestens drei Mal die Woche, manchmal häufiger. Es geschah nicht nur nach irgendwelchen Einsätzen, sondern auch so zwischendurch. Videl hatte irgendwann Zettel mit Zeit- und Ortsvorschlägen von ihm in ihrem Spint gefunden. Ihre Antworten schrieb sie darunter und packte die Zettel zurück. Es interessierte sie nicht woher er wusste welcher Spint ihrer war oder wie er es bewerkstelligte. Was zählte war der Sex. Eine Tatsache, die Videl zunehmend verwirrte. Ja, der Sex war jedes Mal atemberaubend, müsste sie nicht gerade deswegen unbedingt erfahren wollen wer er wirklich war? Um zu sehen, ob es auch ohne geheime Identität zwischen ihnen funktionieren konnte? Videl hatte sich schon oft vorgenommen nach dem Sex mit dem Saiyaman zu reden oder sich ihm so lange zu verweigern bis sie das geklärt hatte, aber sobald sie Beide allein waren, war ihr Kopf wie leergefegt. Ihr Denken schaltete ab und ihre Triebe übernahmen. So etwas hatte sie noch nie erlebt und sie konnte es einfach nicht einordnen. War sie auf eine absolut verquere Art in ihn verknallt? Oder war es einfach nur der Sex, der sie immer wieder zu ihm zurückzog? Ein langes und offenes Gespräch mit Eraser hatte ihr da auch nicht weiterhelfen können. Leise seufzend nippte Videl an ihrem Kaffee. Dann war da auch noch Gohan. Bei diesem war sie sich absolut sicher, dass sie zumindest ein bisschen in ihn verknallt war. Seit der Benefizgala unternahmen sie immer öfter auch nach der Schule etwas. Gingen in den Park, ins Kino oder etwas Essen. Das ein ums andere Mal hatte Gohan sie auch schon nach zu sich nach Hause eingeladen, wo sie dann die ganze Zeit von Goten belagert worden war. Videl genoss die Zeit, die sie mit Gohan verbrachte, egal ob sie sich unterhielten oder einfach schweigend nebeneinandersaßen. Hingegen der Gerüchte, die seit ihrem Foto in der Zeitung, in der Schule umher gingen, war zwischen ihnen noch nichts gelaufen. Abgesehen von einigen zu langen Umarmungen und das versehentliche Berühren ihrer Hände. Videl wollte nichts überstürzen, wusste sie doch nicht ob Gohan auch mehr als Freundschaft für sie empfand. Sollte sie jemals einen Schritt in Richtung Beziehung wagen, würde auch dies nur langsam geschehen. Gohan war der einzige Mensch in ihrem Umfeld, bei dem sie sie selbst sein konnte. Der Einzige, der nie etwas besonders von ihr erwartete. Bei ihm durfte sie schlechte Laune haben oder rum zicken ohne, dass er es ihr übelnahm oder gleich beleidigt war. Sie musste bei ihm nicht die Starke spielen, so wie sie es sonst immer tat, weil es als Tochter von Mister Satan von ihr erwartet wurde. „Kuroh?“, fragte sie den Angestellten, der mit ihr am Frühstückstisch saß. Dieser blickte auf. „Ja?“ „Kann man in zwei Menschen gleichzeitig verliebt sein?“ Ein wenig verwirrt wurde sie nun von ihm angesehen. Noch nie hatte sie derlei Dinge mit ihm besprochen. Aber Eraser war ihr in dieser Sache keine Hilfe und Videl war ein wenig am Verzweifeln. Da sie sonst niemanden hatte blieb ihr nur noch Kuroh. „Nun… ja. Ich glaube, das kann man.“ Na toll. „Ich glaube aber auch, dass man einen von den Beiden immer mehr lieben wird.“ Nun blickte Videl ihn ernst an. „Und wie findet man heraus welcher der Beiden das ist?“ „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Ich war noch nie einer solchen Situation.“ Enttäuschung machte sich in Videl breit als sie sich in ihren Stuhl sinken ließ. Wäre ja sonst auch zu einfach. „Ich lade heute Abend ein paar Freunde ein.“ Kuroh nickte nur. Er wusste was das hieß. Videl würde eine riesen Hausparty schmeißen. Mit all ihren Klassenkameraden und denen, die diese mitbrachten. Die „Einladung“ hatte sie bereits an Eraser geschickt und wahrscheinlich wusste bereits der komplette Jahrgang Bescheid. Auch Gohan hatte Videl eine Nachricht geschickt, auch wenn er ihr noch nicht geantwortet hatte. Wahrscheinlich würde er ihr in der Schule Bescheid sagen. Nachdem sie Handynummern ausgetauscht hatten, hatte sie schnell festgestellt, dass Gohan zwar regelmäßig auf sein Handy schaute, aber Verabredungen doch lieber persönlich traf. Da Videl schon lange keine Hausparty mehr veranstaltet hatte, freute sie sich auf den Abend. Ihr Vater war auf Promotiontour für sein neues Fitnessvideo, von daher passte es ganz gut. Vielleicht sahen manche ihrer Probleme betrunken um einiges klarer aus als im nüchternen Zustand. „Gohan! Guten Morgen.“ So wie immer begann sein Herz schneller zuschlagen als er ihre Stimme vernahm. Er schloss seinen Spint und wandte sich lächelnd zu ihr um. „Guten Morgen, Videl. Gut geschlafen?“ Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu ihrem Klassenraum, während sie die üblichen morgendlichen Floskeln austauschten. Gohan war sich der Blicke der anderen Schüler wohl bewusst, aber die anderen interessierten ihn nicht. Auch das Sharpner ihn regelmäßig mit seinen Blicken zu erdolchen versuchte, störte ihn nicht weiter. Was zählte war allein die Zeit, die er mit Videl verbringen konnte. „Wegen deiner Party kann ich dir leider noch nichts Genaues sagen. Ich muss heute Nachmittag erst noch einmal mit meiner Mutter sprechen.“ „Ist in Ordnung. Ich würde mich freuen, wenn du kommst“, antwortete Videl ihm und setzte sich auf ihren Platz, ohne Sharpners überfreundliche Begrüßung zu beachten. Es beeindruckte Gohan stets aufs Neue wie mühelos es ihr gelang die Avancen des Blonden zu ignorieren. Gohan setzte sich ebenfalls auf seinen Platz und begann seine Sachen für den Unterricht auszupacken. Er freute sich über Videls Einladung, hieß es doch, dass er mehr Zeit mit ihr verbringen konnte. Zunächst galt es jedoch seine Mutter zu überzeugen ihn abends noch einmal rauszulassen. Vielleicht schaff ich es ja heute mit ihr zu reden. In den letzten Wochen hatten er und Videl sehr viel Zeit miteinander verbracht und er hatte jede Menge Gelegenheiten gehabt ihr die Wahrheit zu sagen, aber jedes Mal, wenn er den Mund öffnete kamen keine Worte heraus. Und als sie dann ein zweites Mal miteinander geschlafen hatten war sein Entschluss ins Wanken geraten. Gohan konnte gar nicht so genau sagen wie es zu diesem zweiten Mal gekommen war. In dem einen Moment standen sie sich noch gegenüber und unterhielten sich und schon im nächsten hatten sie sich gegenseitig ausgezogen. Danach war es noch zu vielen weiteren solcher Begegnungen gekommen. Irgendwann hatte er sogar angefangen ihr Zettelchen für Sexdates in den Spint zu stecken. Dieses Mädchen war wie eine Droge, sobald er als Saiyaman mit ihr alleine war konnte er die Finger nicht von ihr lassen. Ihr schien es genauso zugehen, denn noch nie hatte sie ihn daran gehindert, manchmal war es sogar Videl, die den ersten Schritt machte. Doch nichts ging über die Zeit, die er als Gohan mit ihr verbrachte. Jede Minute mit ihr war ihm kostbar und er versuchte sich so viel Zeit wie möglich für sie zunehmen. Auch dies schien Videl ähnlich zu sehen. Er hatte es nicht lassen können und hatte ein ums andere Mal Zeiten in ihren Spint gesteckt an denen er bereits als Gohan mit ihr verabredet war. Jedes Mal hatte sie abgesagt oder andere Zeiten vorgeschlagen. Das zeigte ihm, dass er ihr als Gohan wichtiger war und sie die Zeit lieber mit ihm verbrachte als mit dem Saiyaman. Aber hieß das, dass sie auch in ihn verliebt war? Und wenn sie es war, warum schlief sie dann noch mit dem Saiyaman? Aus purem Spaß an der Freude oder steckte mehr dahinter? Wenn Videl je die Wahrheit herausfinden würde wäre Gohan sowas von am Arsch, das war ihm mehr als bewusst. Warum also hatte er nicht den Arsch in der Hose und offenbarte sich ihr? Weil er sie nicht verlieren wollte. Weder als Gohan noch als Saiyaman. So einfach war es und doch so kompliziert. „Mutter? Kann ich dich etwas fragen?“ „Aber natürlich, Gohan. Was gibt es denn?“ Gohan atmete tief durch und beobachtete Chichi dabei wie sie den Abwasch machte. Er war sich nicht sicher ob und wie er seine Mutter überzeugen sollte ihn auf eine Party zulassen. Es war am nächsten Tag zwar keine Schule, aber trotzdem verlange Chichi von ihm, dass er für ein paar Stunden lernte. „Ähm, Videl hat mich und ein paar andere Klassenkameraden für heute zu sich eingeladen. Kann ich hingehen?“ Das höchstwahrscheinlich die halbe Schule kommt, verschweig ich ihr lieber. Seine Mutter trocknete sich die Hände ab und wandte sich zu ihm um. „Eine Party?“, fragte sie ihn. „Nicht wirklich. Eher ein geselliges Beisammen sein.“ Gohan hatte gehofft, dass, wenn er Videl erwähnte, seine Mutter ohne Umschweife zustimmen würde. Chichi mochte Videl nämlich und freute sich jedes Mal, wenn Gohan Zeit mit ihr verbrachte. Zweifelnd hatte seine Mutter nun die Stirn in Falten gelegt und schien zu überlegen. Gohan betete in der immer länger anhaltenden Stille inbrünstig zu Dende. Schlussendlich seufzte seine Mutter. „Na gut. Aber nur, wenn du vorher das Holz hackst und deinen Bruder zu Bett bringst.“ Gohan strahlte über das ganze Gesicht. Sie hatte Ja gesagt. Ihre Bedingungen würden ihn zwar zeitlich etwas zurückwerfen, aber das war egal. Sie hatte Ja gesagt! Ich muss Videl Bescheid geben, dachte er und zog sein Handy aus der Hosentasche. Bin heute Abend dabei. Komme allerdings etwas später. Super! Ich freue mich auf dich. Gohans Strahlen wurde noch eine Spur breiter. Die Party war schon in vollen Gange und Videl schon gut betrunken als Gohan endlich ankam. Zumindest konnte es nur Gohan sein. Nur er würde bei einer Hausparty klingeln und geduldig auf Einlass warten, anstatt wie jeder andere einfach die Tür zu öffnen und plötzlich da zu sein. Leider war Sharpner schneller als Videl an der Tür und als er Gohan erblickte verfinsterte sich seine Miene. „Streber sind hier nicht erwünscht. Zieh Leine.“ „Halt die Klappe, Sharpner“, sagte Videl und schob sich an ihm vorbei. Vor Freude strahlend umarmte sie Gohan etwas länger als gewöhnlich. Zum einen um Sharpner zu ärgern und zum anderen um Gohans Geruch tief einzuatmen. In ihrem vom Alkohol benebelten Zustand kam ihr der auf einmal seltsam vertraut vor. „Schön, dass du da bist“, sagte sie und zog ihn ins Haus. Er sah toll aus; Gohan trug eine schwarze Jeans und ein dunkelblaues T-Shirt, welches seine Muskeln gekonnt in Szene setzte. Von diesen hatte er mehr als Videl erwartet hätte. Sharpner hatte sich mittlerweile wieder verzogen und Videl begann Gohan die, für den heutigen Abend wichtigsten Räume zu zeigen. „Getränke und Knabberkram findest du in der Küche. Die Toilette ist die zweite Tür links am Ende des Flures. Du solltest immer anklopfen, auch wenn nicht abgeschlossen ist. Wenn du einen Musikwunsch hast, sag es dem Kerl mit der roten Mütze; fass nicht einfach die Anlage an, dass hat er nicht so gerne. Das obere Stockwerk und der Pool sind tabu.“ „Das sind ganz schön viele Regeln für eine einfache Party“, antwortete er ihr während er das Bier entgegennahm, welches sie ihm gerade reichte. „Es freut mich sehr, dass du gekommen bist“, sagte sie zu ihm, etwas lauter als es eigentlich nötig war. „Es freut mich, dass du mich eingeladen hast.“ Videl trat einen Schritt näher an Gohan heran und stieß mit ihrer Flasche gegen seine. „Das hätte ich schon viel früher tun sollen.“ „Videl! Kleiner Notfall auf der Toilette!“ Für wenige Sekunden war Erasers blonder Haarschopf im Türrahmen zu sehen gewesen, doch genauso schnell wie sie gekommen war, war sie auch wieder verschwunden. Auch wenn Eraser absolut nichts dafürkonnte, in diesem Moment hasste Videl sie. Gohan war gerade erst angekommen und eigentlich wollte sie ihn nicht so schnell wieder allein lassen. Doch es nützte nichts. Entschuldigend blickte sie ihn an. „Sorry. Gastgeberpflichten. Sieh dich um, hab Spaß. Ich komme so schnell wie möglich wieder.“ Videl wartete noch bis Gohan ihr bestätigend zunickte und dann verließ sie die Küche. Es dauerte zwei Stunden bis Videl endlich wieder Zeit und Ruhe hatte um ihre eigene Party genießen zu könne. So hatte sie sich den Abend nicht vorgestellt, aber ein „Notfall“ hatte den nächsten gejagt und meistens hatten die Leute ihr einfach nur die Zeit stehlen wollen. Frustriert und bereits wieder um einiges nüchterner stand sie auf der Lehne der Couch; eine Flasche Wodka in der Hand versuchte sie in der Meute der Tanzenden Gohan zu entdecken. Wenn der abgehauen ist ohne sich zu verabschieden, reiß ich ihm den Arsch auf. Videl nahm einen tiefen Zug aus der Flasche und drehte sich noch einmal um die eigene Achse. Aus dem Augenwinkel sah sie Sharpner auf sich zukommen. Ein debiles Grinsen auf dem Gesicht und ebenfalls eine Flasche Alkohol in der Hand, hoffte er wahrscheinlich sie wieder betrunken genug zu machen, damit sie wieder mit ihm rum machte. Aber der Zug war schon lange abgefahren. Videl sprang von der Couch, schnappte sich die Flasche aus Sharpners Händen und verließ das Haus über die Terrasse. Auch wenn sie sonst der Mittelpunkt der Party war, heute war es ihr Alles zu voll und zu laut. Gohan erging es wohl nicht anders, denn als sie zum Pool kam fand sie ihn. Die Jeans hochgekrempelt und die Beine im Wasser saß er am Rand des Pools, neben sich ein paar Flaschen Bier. Grinsend prostete er ihr zu. „Ich hab dich nicht für jemanden gehalten, der die Regeln bricht“, sagte sie, während sie sich neben ihn setzte und ihre Beine ebenfalls ins Wasser gleiten ließ. „Und ich hab dich nicht für jemanden gehalten, der seine eigene Party meidet.“ Videl zuckte mit den Schultern, legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab und verschränkte die Finger ihrer linken Hand mit denen seiner Rechten. Wie immer, wenn sie bei ihm war überkam sie eine bisher nie erfahrene innere Ruhe. Eine halbe Ewigkeit saßen sie schweigend nebeneinander. Hin und wieder nahmen sie Schlucke von ihren jeweiligen Getränken, aber gesagt wurde nichts. Das musste es auch nicht; jeder von ihnen schien einfach nur die Anwesenheit des jeweils anderen zu genießen. „Weißt du, Gohan. Hinter dir versteckt sich mehr als es auf den ersten Anschein wirkt“, sagte Videl irgendwann bereits ein wenig lallend. Mittlerweile hatte sie die erste Wodkaflasche geleert und griff beherzt nach der Zweiten. „Was meinst du damit?“ „Nun. Du stellst dein Licht gern unter den Scheffel. Nehmen wir die Sache mit dem Kampfsport als Beispiel. Ich weiß, du willst nicht darüber reden, aber du bist talentierter als du zugeben willst.“ Da sie ihren Kopf noch immer auf seiner Schulter abgelegt hatte konnte sie es nicht sehen, aber sie hörte sein Schmunzeln bei seiner Antwort heraus. „Mein Vater hat mich eine Zeitlang trainiert. Er war fast schon ein wenig besessen davon immer neue und stärkere Gegner zu haben.“ „Das klingt als wäre dein Dad ein toller Vater gewesen.“ Sie spürte wie Gohan ihre Hand festdrückte. „Hat dein Vater nie mit dir trainiert?“ „Bis ich zehn war schon ab und an. Nachdem er als Retter der Welt berühmt wurde und sich die Frauen scharenweise an ihn ranschmissen, verlor er jegliches Interesse an mir. Großgezogen wurde ich dann nur noch von den Hausangestellten.“ „Das ist ganz schön scheiße“, erwiderte Gohan und griff nach einem weiteren Bier. „Ich hab früh angefangen solche Parties zu schmeißen und hab ständig neue Jungs mit nach Hause gebracht. Teilweise hab ich extra die Zimmertür aufgelassen, wenn ich mit ihnen geschlafen habe. Eine lange Zeit habe ich selbst nicht verstanden wieso, aber dann doch. Ich hab mit all diesen Typen gevögelt, um die Aufmerksamkeit meines Vaters zurückzubekommen. Aber egal was ich bisher getan habe; es hat einfach nichts funktioniert. Die meiste Zeit bin ich Luft für ihn.“ Videl wusste, dass Gohan sie nicht verurteilen würde, trotzdem war sie mit jedem gesprochenen Wort leiser geworden. Auf einmal löste Gohan seine Hand aus ihrer und eine Welle der Angst durchflutete sie. Hatte sie ihn doch falsch eingeschätzt? Würde er jetzt aufstehen und gehen? Weil er mit einem Flittchen wie ihr nichts zu tun haben wollte? Doch stattdessen zog er sie fest in seine Arme; sofort klammerte sie sich an ihn und Tränen traten in ihre Augen. „Kein Vater sollte sein Kind ignorieren. Egal wie berühmt oder reich er ist. Videl, du bist ein unfassbar besonderes Mädchen und wenn dein Vater das nicht begreifen kann, dann hat er dich überhaupt nicht verdient.“ Wie schaffte Gohan es bloß immer genau das Richtige zu tun und zu sagen? Noch nie hatte ihr jemand gesagt, dass sie besonders war. Für gewöhnlich war sie sonst immer nur Mister Satans Tochter. Sie drückte sich noch enger an ihn. „Danke“, flüsterte sie. Gohan antwortete nicht, sondern festigte nur seinen Griff um sie. Das was Videl im Moment brauchte waren keine Worte, sondern einfach die Gewissheit, dass sich jemand um sie sorgte. Nie im Leben hätte Gohan geglaubt, dass Videl mit solchen Mitteln um die Aufmerksamkeit ihres Vaters kämpfen musste und sie dann noch nicht mal erhielt. Was für ein Mensch musste man sein, um die Liebe zu seinem Kind wegen ein bisschen Ruhm und Reichtum zu vergessen? In diesem Moment gab Gohan sich selbst das Versprechen immer für Videl dazu sein; egal ob das mit ihnen etwas Festes wurde oder nicht. Irgendwann löste Videl sich ein wenig von ihm und sah ihn ernst an. „Glaubst du, dass man in zwei Menschen gleichzeitig verliebt sein kann?“ „Ähm…“ Diese Frage verwirrte ihn nun doch. Wie kommt sie denn jetzt darauf? War sie etwa in zwei verschiedene Jungen verliebt? War er einer davon? „Ich weiß nicht. Möglich ist Alles“, antwortete er und fand diesen Beitrag nicht besonders hilfreich. Videl anscheinend auch nicht, denn sie runzelte nur zweifelnd die Stirn. Dann seufzte sie und lehnte ihre Stirn gegen seine. Gohans Atem stockte. So nah war er ihr als Gohan dann doch noch nie gekommen. „Weißt du, es ist so“, begann sie und schloss die Augen. „Mit dem Einen habe ich unfassbar guten Sex. Gott, ich hab noch nie so guten Sex gehabt. Aber mit dem Anderen kann ich mich super unterhalten. Er nimmt mich so wie ich bin. Ich muss für ihn nicht die Starke spielen. Bei ihm bin ich Videl und nicht die Tochter von Mister Satan.“ Gohan war froh, dass Videl die Augen noch immer zu hatte. So sah sie seinen verwirrten Gesichtsausdruck nicht. Meint sie mich? Das konnte nicht sein, oder? Zumindest nicht der mit dem unfassbar guten Sex. Ja, als Saiyaman schlief er mit ihr, aber dass hieß ja noch nicht, dass er der Einzige war, mit dem sie schlief. Gohan konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Videl den Sex mit ihm als unfassbar gut bezeichnete. Nicht mit ihm, der bis vor kurzem noch Jungfrau gewesen war. Aber vielleicht… „Ist der Typ mit dem du diesen Sex hast Sharpner?“, fragte er vorsichtig. Mit einem heftigen Ruck wich Videl von ihm ab und riss die Augen auf. „Bist du bescheuert? Wie kommst du denn auf den?“ Okay, damit hatte er nicht gerechnet. „Naja… So wie Sharpner in der Jungenumkleide immer mit dir prahlt, dachte ich halt…“ Selbst ihm war mittlerweile bewusst, dass Sharpner wohl immer maßlos übertrieb, aber das hier war nun mal eine super Gelegenheit die Wahrheit herauszufinden. „Sharpner behauptet also mit mir zu schlafen?“, hakte Videl misstrauisch nach und ein gefährliches Funkeln trat in ihre Augen. Unpassender Weise erinnerte sie Gohan gerade ziemlich an Vegeta. „Er sagt, dass ihr es schon einmal habt, ja.“ Dann lachte Videl; heftig. „Sharpner ist ein elender Lügner. Da lief nie etwas zwischen uns; abgesehen von einem kurzen Zungenkuss, den ich ganz schnell wieder beendet habe. Er sabbert dabei zu viel.“ Gohan fiel ein ganzer Berg vom Herzen, aber bedeutete das, dass sie vom Saiyaman sprach? Und von ihm? „Es wäre so viel einfach, wenn die Beiden ein und dieselbe Person wären“, sagte Videl und lehnte sich wieder an ihn. Das ist die Gelegenheit. Sag was! Doch noch bevor Gohan den Mund öffnen konnte sprach Videl bereits wieder. „Kuroh hat gesagt, dass man einen von Beiden immer mehr lieben wird. Aber wie man herausfindet welcher das ist konnte er mir nicht sagen. Hast du eine Idee?“ Gohan hatte keine Ahnung wer dieser Kuroh war, aber seine Worte ergaben schon Sinn. „Vielleicht… ich weiß auch nicht. Mit welchem von Beiden fühlst du dich denn wohler? Oder sicherer?“ Erneut hob Videl ihren Kopf mit einem Ruck von seiner Schulter. „Gohan! Du bist ein Genie!“ Das Grinsen auf ihrem Gesicht verwirrte ihn dann doch ein bisschen. „Bin ich das?“ „Ja! Komm mit. Ich wollte dir noch etwas zeigen.“ Videl sprang auf und Gohan konnte gerade so noch verhindern, dass sie kopfüber in den Pool fiel. Anders als sie hatte er „nur“ fünf Bier intus und keine anderthalb Flaschen Wodka. Doch Videl wäre nicht Videl, wenn sie den kleinen Schreck nicht schnell wegstecken würde; energisch, aber schwankend, zog sie Gohan hinter sich her. Vergessen war der restliche Alkohol am Rande des Pools, genauso wie ihrer Beider Schuhe. Videl hatte anscheinend ein klares Ziel vor Augen. Als sie durch die noch immer feiernden Partygäste gingen interessierte es niemanden; was Gohan seltsam fand. Er und Videl waren eine Ewigkeit am Pool gewesen und nicht einer ihrer Mitschüler hatte mal nach Videl gesucht. Und sowas bezeichnete sich wahrscheinlich auch noch als Freunde. Zielstrebig zog Videl ihn die Treppe ins obere Stockwerk hoch. „Ich dachte, das obere Stockwerk ist tabu?“ Videl blickte ihn grinsend über ihre Schulter an. „Ach, auf einmal interessieren dich die Regeln?“ Wo sie Recht hat. Seine heimliche Liebe stieß in einem langen Flur eine von vielen Türen auf und zog ihn mit ins Zimmer. Anscheinend war es ihr Zimmer. Die Wände waren in einem hellen Lavendelton gestrichen, der Schreibtisch und das große Bett waren weiß; ebenso wie der Nachtschrank an dem Videl sich gerade zu schaffen machte. Zwei weitere Türen gingen von diesem Raum ab. Als Videl wohl gefunden hatte, was sie ihm zeigen wollte, stieg sie auf ihr Bett und lief darauf zu ihm rüber, da er noch immer auf der anderen Seite des Bettes stand. Auf Grund von Videls erhöhter Position überragte sie Gohan und auf dessen Augenhöhe befand sich nun Videls Busen. Gohan versuchte zu widerstehen, aber am Ende des Tages war auch er nur ein Mann und schlussendlich genoss er für einige Sekunden diesen Anblick. „Das ist meine Mom. Es ist das einzige Bild, das ich von ihr hab.“ Videls leise Stimme ließ Gohan aufblicken, dann nahm er fast schon ehrfürchtig das ihm gereichte Bild entgegen. Das Bild zeigte Videls Mutter hochschwanger, liebevoll umarmte die Frau ihren Babybauch und lächelte in die Kamera. Um ihren Hals lag dieselbe silberne Vollmondkette die Videl auf der Benefizgala getragen hatte. Videl und ihre Mutter sahen sich unglaublich ähnlich, fast wie Zwillinge. Das einzige was Videl nicht von ihrer Mutter vererbt bekommen hatte waren die schwarzen Augen. „Sie ist genauso hübsch wie du“, sagte er und reichte ihr das Bild zurück. „Mein Vater weiß nicht, dass ich es habe. Kuroh hat es vor einer Ewigkeit beim Aufräumen des Dachbodens gefunden.“ Gohan setzte sich zu ihr aufs Bett. „Warum erzählt dein Vater nie von deiner Mutter?“ „Ich weiß es nicht. Wenn ich früher nach ihr gefragt habe, sagte er mir immer ich solle mich um die Dinge kümmern, die mich etwas angehen. So als würde meine Mutter mich überhaupt nichts angehen.“ „Das ist ätzend“, sagte Gohan und ließ sich nach hinten fallen. So langsam wurde er müde. „Hat deine Mutter sich nach dem Tod deines Vaters jemals nach anderen Männern umgeschaut?“ „Nein. Ich glaube, zwischen den Beiden war das so etwas wie die einzig wahre Liebe.“ „Dann heißt das also, dass mein Dad meine Mom nicht geliebt hat.“ „Das würde ich nicht sagen. Jeder Mensch geht mit einem Verlust anders um.“ Videl schwieg. Sie ließ sich nach hinten fallen, ihr Kopf landete dabei auf Gohans ausgestrecktem Arm. Videl begann zu Grübeln. Hatte Gohan recht? Hatte ihr Vater ihre Mutter geliebt und hatten ihren Tod einfach nie überwinden können? Stürzte er sich deswegen in eine Affäre nach der anderen? War das bloße Verdrängen, dass ihre Mutter jemals existiert hat seine Art mit ihrem Verlust umzugehen? War er ihr gegenüber deswegen immer so distanziert? Weil sie ihn an seine verlorene Liebe erinnerte? Weil sie ihrer Mutter so ähnlichsah? „Ich…“, begann sie und drehte sich auf die Seite, damit sie Gohan anschauen konnte. Da erst bemerkte sie, dass er eingeschlafen war. Mit einem Lächeln im Gesicht führ sie die Kontur seiner Unterlippe mit ihrem Zeigefinger nach. Sie geriet in Versuchung ihn jetzt einfach zu küssen, aber sie konnte sich gerade so noch davon abhalten. Stattdessen rutschte sie ein Stück näher an ihn heran und kuschelte sich an seine Brust. Fast augenblicklich schlang Gohan die Arme um sie und drückte sie noch fester an sich. Seelig schloss sie die Augen. Vergessen waren ihre Sorgen und Probleme, vergessen die Party, die in ihrem Wohnzimmer gefeiert wurde und auf der sie sich als Gastgeberin eigentlich blicken lassen sollte. Was zählte war nur noch ihre Nähe zu Gohan. „Ich liebe dich“, murmelte sie leise, selbst nicht sicher ob sie es laut aussprach oder nur dachte. Normalerweise bewohnte Kuroh ein Zimmer im Anwesen von Mister Satan, doch wann immer Videl eine ihrer Partys feierte buchte er sich ein Hotelzimmer. Nun, am späten Morgen des darauffolgenden Tages, betrat er vorsichtig den Eingangsbereich der Villa. Vorsichtig, weil er schon zu oft über schlafende Jugendliche gestolpert war oder ihnen ausversehen die Haustür an den Kopf gerammt hatte. Auch Heute lagen vereinzelt welche auf dem Boden oder den Möbelstücken, doch darum würde er sich später kümmern. Wie immer führte ihn sein erster Gang in Videls Zimmer. Kuroh wusste nur zu gut warum Videl diesen teilweise ausschweifenden Lebensstil führte. Er wusste auch, dass sie nie allzu sehr über die Stränge schlug und sich immer im Rahmen ihrer persönlichen Grenzen bewegte; aber er hatte das Mädchen in den vergangenen sieben Jahren großgezogen und die Sorge um sie würde ihn vermutlich niemals ganz loslassen. Es wunderte Kuroh nicht seinen Schützling mit einem jungen Mann im Bett vorzufinden. Was ihn wunderte war, dass Beide noch komplett bekleidet waren. Eng umschlungen lagen sie da und Beide zufrieden lächelnd. So friedlich hatte er Videl nur selten gesehen. Ob sie in diesem jungen Mann endlich jemanden gefunden hatte, der sie so liebte wie sie war? Das würde wohl nur die Zeit zeigen. Kapitel 6: GOHAN! ----------------- Mit einem zufriedenen Lächeln saß Gohan auf der Bank der Jungenumkleide. Wie immer war er der Erste, der mit umziehen fertig war. Seine Mitschüler liefen teilweise nur mit Boxershorts bekleidet durch den Raum und rissen dumme Witze. Gohan hätte schon in die Turnhalle gehen können, hatte aber noch nicht wirklich Lust dazu. Lieber schwelgte er, mal wieder, in seinen Erinnerungen an Videls Hausparty. Die Zeit, die er an dem Abend mit ihr verbracht hatte war wundervoll gewesen. Sie hatte sich ihm gegenüber zum ersten Mal vollständig geöffnet. Hatte ihre Sorgen und Ängste mit ihm geteilt. Ihre Freundschaft hatte so eine ganz neue Tiefe bekommen und darüber freute Gohan sich sehr. Sie hatte sich ihm offenbart, nur er hatte mal wieder den Mund nicht aufbekommen. Noch immer hatte er Videl nicht die Wahrheit über sich und den Saiyaman gesagt. Doch bevor er wieder in seine ewige Grübelei verfiel, rief er sich lieber in Erinnerung wie er am Samstagmorgen mit Videl in seinen Armen aufgewacht war. Das war etwas woran sich gut und gerne gewöhnen konnte. Eine halbe Ewigkeit hatte er ihr wunderschönes Gesicht noch beim Schlafen beobachtet bis Videl ebenfalls aufgewacht war. Fast hatte er erwartet, dass sie sich sofort aus seinen Armen lösen und auf Abstand gehen würde. Doch Videl war in seinen Armen liegen geblieben und hatte ihm lediglich einen guten Morgen gewünscht. Und dann hatte die Realität Gohan eingeholt. Er war die komplette Nacht weggewesen und das obwohl ihm seine Mutter mehrmals darauf hingewiesen hatte wieder nach Hause zu kommen; je früher desto besser. Ja, Chichi hatte gewusst wo er war, aber trotzdem war er sich sicher gewesen bei seiner Rückkehr gesteinigt zu werden. Weder er selbst noch Videl waren von seinem hastigen Aufbruch sonderlich begeistert gewesen. Aber auch Videl hatte eingesehen, dass er Chichi nicht länger warten lassen sollte. Zu seiner Überraschung jedoch hatte seine Mutter recht gelassen auf die Situation reagiert. Sie hatte sich lediglich versichern lassen, dass nichts Unsittliches zwischen ihm und Videl geschehen war. Gohan spürte, dass sich zwischen ihm und Videl etwas verändert hatte. Etwas, was er nicht genau benennen konnte. Aber seit der Party suchte Videl noch mehr nach seiner Nähe als vorher. Sie umarmte ihn öfter, egal ob ihnen die halbe Klasse dabei zusah oder nicht; sie griff öfter nach seiner Hand oder fuhr ihm liebevoll durch die Haare. Nicht, dass Gohan sich darüber beschweren würde, er genoss jede Einzelne von Videls Berührungen. Ein weiteres Indiz für genannte Veränderung war die Tatsache, dass Videl seit der Party nicht einmal Sex mit ihm als Saiyaman gehabt hatte. Nach gemeinsamen Einsätzen bedankte sie sich höflich für seine Hilfe und verschwand anschließend; anstatt wie sonst mit ihm an einen ruhigen Platz zugehen, an dem sie dann übereinander herfielen. Auch auf seine Zettel mit den Sexdates reagierte sie nicht mehr; einmal hatte er sie sogar dabei beobachtet wie sie seine Nachricht einfach wegschmiss. Was hat das Alles nur zu bedeuten? Als die Tür der Jungenumkleide kraftvoll aufgestoßen wurde riss es Gohan aus seinen Gedanken. Genauso verwirrt wie seine restlichen männlichen Klassenkameraden blickte er zur Tür und sah Videl im Türrahmen stehen. Nanu. Sie trug bereits ihre Sportklamotten und der Blick ihrer blauen Augen war eiskalt. Unerbittlich ließ sie diesen über die versammelten Jungen wandern, bis sie gefunden zu haben schien wen sie gesucht hatte. Souverän wie eh und je durchquerte sie mit großen Schritten die Umkleide, schließlich blieb sie vor Sharpner stehen. Dieser saß halb angezogen auf einer Bank und lächelte Videl unsicher an. Anscheinend ahnte er, dass ihr überraschender Besuch nichts Gutes für ihn zu bedeuten hatte. „Hallo Sharpner. Mir sind da ein paar Dinge über dich zu Ohren gekommen“, sagte Videl und lächelte dabei süffisant. „Äh… ja? Was denn für Dinge?“, antwortete Sharpner. Gohan konnte sehen wie dem Blonden der Schweiß ausbrach. „Ach nur, dass du behauptest, dass wir mal was miteinander hatten.“ Sharpner schwieg und schluckte trocken; keiner der anderen Anwesenden wollte jetzt mit ihm tauschen. „Achja…?“, krächzte Sharpner dann doch. Videl beugte sich ein Stück zu ihm vor. „Ja. Du willst das doch nicht etwa leugnen, oder doch?“ „Na… na… Natürlich nicht.“ Mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht stieg Videl auf die Bank auf der auch Sharpner saß und erhob die Stimme. „Also Jungs, hört mal her! Mir wurde aus sicherer Quelle zugetragen, dass der gute Sharpner öfter mal behauptet mit mir geschlafen zu haben. Zu meiner eigenen Schande muss ich gestehen, dass ich vor einigen Monaten für dreißig Sekunden mit ihm rumgeknutscht habe. Das habe ich aber auch ganz schnell wieder beendet, weil Sharpner schlimmer sabbert als jede mir bekannte Hunderasse. Und das, Jungs, ist die Wahrheit und was auch immer Sharpner euch noch erzählt haben mag ist gelogen.“ Videl warf Sharpner noch einen letzten vernichtenden Blick zu, dann sprang sie von der Bank und verließ den Umkleideraum. Starker Auftritt, Videl. Videl selbst war mit ihrer Darbietung auch sehr zufrieden. Nachdem Gohan ihr von Sharpners Behauptung erzählt hatte, war ihr erster Gedanke gewesen Sharpner mal so richtig zu vermöbeln, aber dann war ihr klar geworden, dass er diese Mühe gar nicht wert war. Stattdessen hatte sie beschlossen ihn vor dem versammelten männlichen Klassenkameraden bloß zustellen. Die meisten sahen so etwas wie ein Idol in Sharpner, warum auch immer. Fakt war, dass es den Blonden heftiger treffen würde vor versammelter Mannschaft sein Gesicht zu verlieren als ein paar blaue Flecke. Geschieht dir recht, du Lügner. Videl hatte stark mit sich zu kämpfen gehabt, während ihrer Zeit in der Jungenumkleide nicht ständig zu Gohan zu blicken. Hätte sie es getan, hätte sie nur ihre Souveränität eingebüßt. Seit ihrer letzten Party vor einigen Tagen hatte sich etwas zwischen ihr und Gohan verändert. Hatte sie sich verändert. Der Krieg, der seitdem sie denken konnte, in ihrem Inneren tobte war verstummt; und dass nur dank Gohan. Er war der erste Mensch, dem sie sich freiwillig gegenüber geöffnet hatte und als sie ihn um Rat zwecks ihrer Misere wegen der beiden Jungen bat, hatte er mit einer einzigen Frage Alles ins rechte Licht gerückt. Bei wem sie sich wohler und sicherer fühle. Die Antwort darauf war so einfach: Gohan. Mit ihm fühlte sie sich wohl, sicher, beachtet und geliebt. Nicht mal für den besten Sex der Welt würde sie dies eintauschen wollen. Gohan würde sie nie verletzen oder sie belügen, da war sie sich absolut sicher. Aus diesem Grund hatte sie auch aufgehört mit dem Saiyaman zu schlafen. Sie bereute die Male, die sie es getan hatte, nicht. Aber diese Zeit war jetzt vorbei. Videl hatte sich für Gohan entschieden und es wäre ihm gegenüber nicht fair, wenn sie sich weiter mit dem Saiyaman vergnügen würde. Sollte jemals was aus ihr und ihm werden, wollte Videl diese Beziehung ohne zusätzliches Gepäck beginnen. Sie liebte ihn, da war sie sich mittlerweile absolut sicher; und sie hoffte, dass er ihre Gefühle erwidern würde. „Also, Gohan, bist du bereit?“, fragte Videl ihn und nahm Kampfpose ein. Sie hatten die Schulter hinter sich gebracht und so wie jeden Tag war Gohan nach dem Unterricht mit zu Videl gegangen. Nun standen sie im hauseigenen Trainingsraum der Villa Satan und waren kurz vor einem Übungskampf. Wie Videl ihn schlussendlich dazu hatte überreden können, wusste Gohan selbst nicht so genau, aber nun kam er aus der Nummer nicht mehr raus. Seufzend nahm er ebenfalls seine Kampfpose ein. „Ich hab ja gar keine andere Wahl.“ „Das stimmt.“ Gohan konnte sehen wie sich ihr Körper für den Angriff anspannte. Er wusste, dass sie stärker als der Durchschnitt war, er wusste aber auch, dass sie an seine Kraft nicht heranreichen würde. Von daher unternahm er nur einen halbherzigen Versuch ihren Angriff abzuwehren. Umso überraschter war er als ihn ihr Schlag direkt auf der Brust erwischte und ihn einige Zentimeter nach hinten rutschen ließ. Keuchend stieß Gohan die Luft aus und sah Videl überrascht an. „Komm schon, Gohan. Ich weiß, dass du den Schlag hättest abwehren können“, sagte Videl und grinste ihn schief an. Sie scheint sich ihrer Stärke gar nicht so bewusst. „Na gut, dann ab jetzt mit ganzer Kraft“, antwortete er und schon griff Videl wieder an. Selbstverständlich kämpfte Gohan nicht mit seiner ganzen Kraft, aber als Videl nach zwei Stunden völlig durchgeschwitzt und aus der Puste auf dem Boden lag, musste Gohan sich eingestehen, dass er zum Ende hin ins Schwitzen geraten war. Für einen Menschen hat sie noch eine Menge ungenutztes Potential in sich. Mit dem richtigen Training könnte sie sogar an mich heranreichen. Aber woher kommt ihre Kraft? „Es tat richtig gut mal wieder einen ernst zu nehmenden Gegner zu haben. Die Schüler meines Vaters sind immer nur Schwächlinge.“ Gohan blickte seine Mitschülerin fragend an. „So schlimm? Keiner dabei der es mit dir aufnehmen könnte?“ Videl setzte sich auf und zog die Knie an die Brust. „Das traurigste ist auch, dass ich meinen Dad besiegte, da war ich gerade dreizehn. Er hat zwar so getan als hätte er mich gewinnen lassen, aber ich weiß genau, dass ich stärker bin als er. Dabei ist er doch angeblich der Retter der Welt.“ Da horchte Gohan auf. „Was meinst du mit angeblich?“ „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass mein Vater Cell wirklich besiegt hat. Ich hab damals die Liveübertragung gesehen und ich weiß wie schwach er im Grunde ist. Meine Meinung ist, dass Cell von einem der anderen Anwesenden besiegt wurde. Nicht Dads bescheuerte Schüler, sondern ich meine den kleinen Jungen und seine Freunde. Die, über die sich mein Vater immer lustig macht.“ Für einige Minuten war Gohan absolut sprachlos. Damit, dass Videl die Wahrheit über ihren Vater und die Cell Spiele ganz alleine rausfand hätte er nun nicht gerechnet. Hübsch, stark und außerordentlich klug. Mutter hatte recht: Sie ist eine Traumfrau. „Ich hab das noch nie jemanden gegenüber erwähnt. Du hältst mich jetzt wahrscheinlich für völlig bescheuert“, sprach Videl weiter. Lächelnd setzte Gohan sich zu ihr auf den Boden. „Nein, das tue ich nicht. Ich sage ja immer: Alles ist möglich. Du kennst deinen Vater mit am besten und wenn du Zweifel an seinem Sieg hast, dann sind die bestimmt auch berechtigt.“ Du Idiot! Das ist die Gelegenheit die Wahrheit über die Cell Spiele zu sagen. „Sag mal, willst du eigentlich Kinder?“ Fast schon schockiert blickte Gohan Videl an. Was geht denn jetzt ab? „Ähm… keine Ahnung… Da hab ich mir noch gar keine Gedanken drüber gemacht… Glaube ich…“, stammelte er sich eine Antwort zurecht. Er konnte ihr ja schlecht sagen, dass er in seinem Kopf bereits einen ganzen Haufen Kinder mit ihr hatte. Ein verträumter Ausdruck zeigte sich nun in Videls Augen als sie sagte: „Also ich möchte später eine ganze Armee haben.“ „Eine Armee?“, hakte Gohan noch einmal nach, nicht sicher ob er sie richtig verstanden hatte. „Richtig, eine Armee. Aus den dir bekannten Gründen bin ich Einzelkind und das hat mich immer gestört. Deswegen möchte ich viele Kinder haben.“ „Verstehe.“ Beide lächelten sie sich gegenseitig an und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Eine ganze Armee Kinder mit Videl zusammen? Das ist ganz nach meinem Geschmack. „Du, Videl, hör mal…“ So als würde in seinem Inneren eine Bombe explodieren fühlte es sich an als urplötzlich eine mächtige Aura sein Bewusstsein erreichte. Was zum Teufel ist das? Im ersten Moment hatte Gohan gedacht Cell sei zurückgekehrt, doch diese Aura fühlte sich anders an; bösartiger und auch mächtiger. Und auf einmal war sie genauso schnell wieder verschwunden wie sie erschienen war. „Gohan?“ Videl blickte ihn irritiert an, erst jetzt realisierte Gohan das er mitten im Satz abgebrochen und nur noch abwesend vor sich hingestarrt hatte. „Entschuldige. Mir ist gerade eingefallen, dass ich meiner Mutter versprochen hatte ihr beim Einkaufen zu helfen. Deswegen muss ich jetzt los.“ Das war eiskalt gelogen und Gohan tat es auch in der Seele weh, aber er konnte Videl jetzt nicht erklären warum er wirklich wegmusste. Dies würde zu lange dauern und er musste unbedingt herausfinden was es mit dieser Aura auf sich hatte. Eilig stand er auf, sammelte seine Sachen ein und lief Richtung Tür. „Warte, ich bring dich noch raus“, sagte Videl hinter ihm. Er winkte ab. „Passt schon. Wir sehen uns Morgen.“ Gohan sah die Enttäuschung in ihrem Blick, dufte sie aber nicht an sich ranlassen. Dieses Mal nicht. Es tut mir leid. Kaum hatte Gohan das Anwesen der Satans hinter sich gelassen, verwandelte er sich in den Großen Saiyaman. Er musste so schnell wie möglich an den Ort, an dem er die Aura hatte aufflackern und wieder verschwinden gespürt hatte. Dieser Ort lag kurz vor Satan City, dort wo es nur Felsen und steinigen Boden gab. Schnell hatte er diesen Ort erreicht, konnte aber niemanden entdecken zu dem die Aura gehören könnte. Das gibt es doch nicht. Gohan inspizierte die nähere Umgebung aus der Luft und auf dem Boden, doch er konnte nichts entdecken und von der Aura war auch nichts mehr zu spüren. „Gohan!“ Alarmiert und kampfbereit wirbelte er herum, entspannte sich jedoch gleich wieder. „Piccolo.“ Dass er die Aura des Namekianers nicht kommen gespürt hatte, zeigte wie vertieft er in die Suche gewesen war, allerdings zeigte es auch wie unvorsichtig er in den letzten Jahren geworden war. „Hast du auch diese heftige Aura wahrgenommen?“, fragte er seinen ehemaligen Mentor. „Ja. Aber sie ist nicht mehr da. Ich kann nur noch Vegetas Aura spüren. Er nähert sich uns, also erging es ihm so wie uns.“ Gohan nickte nur. Es wurmte ihn, dass weder er noch Piccolo einen weiteren Hinweis auf diese Aura finden konnte. Woher war sie gekommen? Wohin war sie verschwunden? Was wollte sie hier? War die Erde mal wieder in Gefahr? Schweigend warteten Piccolo und er auf die Ankunft von Vegeta, suchten jedoch weiterhin nach der verschwundenen Aura. Als Vegeta nach einigen Minuten bei ihnen eintraf warf er ihnen nur abschätzige Blicke zu. Typisch Vegeta also. „Wo ist sie?“, knurrte er. „Die Aura? Sie ist weg. Schon bevor Gohan und ich hier eingetroffen sind“, antwortete Piccolo mit vor der Brust verschränkten Armen und blickte Vegeta genauso abschätzig an. Da halte ich mich lieber raus, dachte Gohan und blickte sich weiter in der Gegend um. „Na toll. Da hat man mal wieder die Chance auf einen vernünftigen Gegner und dann verpisst sich der Schisser gleich wieder“, knurrte der Prinz der Saiyajin weiter. Auch da enthielt Gohan sich. Während Vegeta in dem eventuellen neuen Gegner nur eine weitere Herausforderung sah, befürchtete Gohan neues Unheil für die Erde. Wenn er sich nicht komplett irrte war die Aura stärker als Cell in seiner perfekten Form gewesen und Gohan gab zu, dass ihm diese Tatsache eine scheiß Angst machte. Urplötzlich flammte die Aura wieder auf, kurz darauf gab es eine heftige Explosion aus Satan City. Ohne sich noch einmal anzuschauen flogen Gohan, Piccolo und Vegeta los. Dicke Rauchschwaden hingen über der nahe gelegenen Stadt und die Aura war noch immer zu spüren. Scheiße, scheiße, scheiße. Leise summend stieg Videl aus der Dusche und wickelte ihren Körper in ein flauschiges Handtuch. Aah, das hat gut getan. Nach ihrem Übungskampf mit Gohan war die kühle Dusche eine wahre Wohltat gewesen. Aber auch das Training an sich war erfrischend gewesen. Gohan hatte echt was drauf, viel mehr als die Luschenschüler ihres Vaters und Videl könnte wetten, dass Gohan sich auch heute noch zurückgehalten hatte. Wahrscheinlich hatte er erst einmal ihre Stärke austesten wollen. Während sie sich etwas anzog, dachte sie über Gohans abrupten Aufbruch nach. Davon begeistert war sie nicht gewesen, aber er hatte es seiner Mutter ja versprochen. Wer wäre sie ihn von seiner Familie fernzuhalten? Videl freute sich bereits jetzt auf den nächsten Nachmittag, den sie mit Gohan verbringen würde. Vielleicht würde sie es dann endlich schaffen über ihre Gefühle mit ihm zu reden. Mit einem Mal ertönte ein ohrenbetäubendes Krachen und Videl könnte schwören, dass der Fußboden bebte. Was war das? Sie stürzte zu ihrem Fenster und erblickte die riesen Staubwolke auf der anderen Seite der Stadt. Ohne groß darüber nachdenken zu müssen rannte Videl aus ihrem Zimmer und anschließend aus dem Haus. Was auch immer gerade in Satan City abging, es war ihre Pflicht es zu erfahren und gegebenenfalls einzugreifen. Selbst mit ihrem Helikopter brauchte Videl für den Weg länger als gewöhnlich. Sie war nicht die Einzige, die die Explosion gehört und den Rauch gesehen hatte. Von überall her strömten nun Schaulustige herbei, auch über den Luftweg. Nachdem sie ungefähr die Hälfte des Weges hinter sich gebracht hatte, hatte sie der Funkspruch des Polizeidirektors erreicht. Angeblich war ein einziger Mann für die Explosion verantwortlich gewesen, laut Zeugenaussagen hatte er mit Lichtkugeln um sich geschmissen. Der Große Saiyaman sei zwar schon da, aber Unterstützung sei immer gut. Videl machte das Alles etwas stutzig. Wie konnte ein Mann alleine eine Explosion verursachen, die in der ganzen Stadt zu spüren gewesen war? Wie sollte das möglich sein? Den letzten Kilometer musste sie zu Fuß zurücklegen und sich zusätzlich durch Massen von Gaffern kämpfen. Als Videl endlich die Polizeiabsperrung hinter sich gebracht und den Ort des Geschehens erreicht hatte, blieb ihr vor Schock die Luft weg. Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld, überall lagen die Trümmerteile der eingestürzten Gebäude herum, vereinzelt waren tiefe Krater zu sehen und überall lagen die reglosen Körper der Menschen, die bei der Explosion anwesend gewesen waren. So etwas hatte Videl noch nie gesehen. Sie riss sich von diesem Anblick los und sah den Saiyaman gemeinsam mit jemand ihr Unbekannten am Rand eines der Krater stehen. Beide blickten nach oben. Videl folgte ihrem Blick und sog scharf die Luft ein. Das kann doch nicht sein. Dort oben, mitten in der Luft schwebend schienen zwei Männer zu kämpfen. Können die Fliegen? Mit schnellen Schritten machte sie sich auf den Weg zum Saiyaman. Es war am wahrscheinlichsten, dass er ihr erklären könnte was hier los war. Nach nur wenigen Metern jedoch blieb sie abermals irritiert stehen. War der Kerl neben dem Saiyaman wirklich von Kopf bis Fuß grün? „Ähm… hi“, sagte sie etwas unsicher als sie die letzten Schritte gegangen war. Der Grünling schenkte ihr nur einen kurzen abfälligen Blick und wandte sich dann wieder dem in der Luft tobenden Kampf zu. Der Saiyaman trat einen Schritt auf sie zu. „Videl! Du solltest lieber wieder nach Hause. Das hier ist eine Nummer zu groß für dich“, sagte er. „Ja. Ist gut“, antwortete sie ihm, machte jedoch keine Anstalten zu gehen. Als ob ich einfach so gehen würde, nur weil er es sagt. „Videl, ich meine das wirklich ernst. Hier bist du wirklich in Gefahr.“ „Mhm…“ Videl blickte hoch zum Himmel aber die Kämpfenden waren verschwunden. Wo sind sie denn hin? „Hey, du solltest wirklich verschwinden. Das ist kein Ort für Zivilisten“, knurrte der Grünling und sah sie aus dem Augenwinkel an. Gerade wollte Videl diesem merkwürdigen Typen mal ein paar Takte erzählen als sie spürte wie etwas in irrer Geschwindigkeit an ihr vorbeiflog und hinter ihr in das Gebäude einschlug. Fast schon augenblicklich kämpfte sich ein recht klein geratener Mann mit hochstehenden schwarzen Haaren und schwarzen Augen aus den Trümmern. Er hielt sich den linken Arm und blutete aus mehreren kleinen Wunden. „Dieser miese kleine Bastard“, knurrte er und fixierte einen Punkt in der Luft. Videl folgte seinem Blick und erstarrte. Dort schwebte etwas was einfach kein Mensch sein konnte. Gute zwei Meter große, Berge von Muskeln, hellblaue Haut, schwarze Haare und lila Augen. So jemanden hatte Videl noch nie in ihrem Leben gesehen. Sie hatte Cell schon recht angsteinflößend gefunden, aber dieser Kerl bereitete ihr eine Gänsehaut aller ersten Güte. „Dieser angebliche Prinz hat es nicht drauf. Wer will als Nächster?“, sagte der Fremde mit tiefer Stimme und landete auf dem Boden. „Wer bist du überhaupt? Und was fällt dir ein einfach Häuser in die Luft zu sprengen?“, schrie Videl und ballte die Hände zu Fäusten. Sie spürte wie sie nun von allen in ihrer unmittelbaren Umgebung angestarrt wurde. „Du solltest wirklich gehen“, zischte der Saiyaman und stellte sich beschützend vor sie. Verärgert schob sie ihn wieder zur Seite. „Ich will eine Antwort.“ Mit einem höhnischen Grinsen blickte der merkwürdige Kerl sie an. „Mein Name ist Kryto und ich komme aus der nördlichen Galaxie. Ich bin hier, um mich mit den stärksten Kämpfern des Planeten zu messen.“ „Und deswegen musst du Gebäude und unschuldige Leben zerstören?“ „Nein. Das mache ich, weil es mir Spaß macht.“ Dann, mit einer für sie nicht nachvollziehbaren Geschwindigkeit, kam er auf sie zu und schlug ihr mitten ins Gesicht. „VIDEL!“ Nein, nein, nein! Gohan hätte nicht zulassen dürfen, dass Videl hierblieb. Sobald er ihre Aura näherkommen gespürt hatte, hätte er sie eigenhändig wieder nach Hause bringen müssen und am besten einschließen sollen. Dass dieses Mädchen aber auch so stur sein musste. Selbst ihr sollte klar sein, dass dieser Kerl zwei Nummern zu groß für sie war. Videl war nur einen Meter neben Vegeta eingeschlagen. Dieser beobachtete sie mit starrem Blick dabei wie sie sich wieder aufrappelte und sich das Blut von der aufgeplatzten Lippe wischte. „Du willst also kämpfen, ja? Das kannst du haben“, knurrte Videl und griff Kryto nun ihrerseits an. „Das ist sehr dumm von ihr“, sagte Piccolo neben ihm und Gohan konnte ihm nur zustimmen. Wieso tut sie das? Fassungslos beobachtete Gohan wie Videl einen Schlag nach dem Anderen einstecken musste. Ich muss ihr helfen. Er hatte gerade den ersten Schritt auf sie zugemacht als Vegeta plötzlich vor ihm stand und ihn wütend anfunkelte. „Du! Sag mir sofort wer ihre Eltern sind!“ „Was? Das ist doch jetzt scheiß egal. Ich muss ihr helfen!“ Der Schlag, den Vegeta ihm daraufhin verpasste, kam überraschend. „Spinnst du jetzt völlig? Anstatt uns gegenseitig zu bekämpfen sollten wir uns um diesen Kryto kümmern.“ Vegeta ignorierte den Namekianer, starrte Gohan nur weiter an. „Sag mir, wer ihre Eltern sind!“ Als Videl erneut vor Schmerzen schrie schloss Gohan die Augen. Dieser Typ würde sie noch umbringen und anstatt ihr zu helfen musste er sich mit Vegeta rumschlagen. „Ihr Vater ist Mister Satan. Den Namen ihrer Mutter kenn ich nicht, ich weiß nur, dass sie tot ist.“ „Tot?“, wiederholte Vegeta und drehte sich zu Videl um. Diese wurde gerade zum wiederholten Male von Kryto auf den Boden geschleudert. Jetzt reicht es. Ohne einen weiteren Blick ließ er den geschockt wirkenden Vegeta stehen und zog den über Videl stehenden Kryto am Kragen von dessen schwarzen Kampfanzuges weg. Mit seiner vollen Kraft schleuderte Gohan ihn in die nächstbeste Hauswand; schnell nutzte er die Gelegenheit um zu checken ob Videl noch lebte. Sie hatte ordentlich etwas abbekommen, aber sie atmete noch. Hinter ihm richtete Kryto sich gerade wieder auf und Gohan wollte schon zum Angriff ansetzen als Piccolo neben ihm stand. „Er ist stärker als Cell damals und du bist nicht halb so gut in Form wie bei den Cell Spielen; wir sollten gemeinsam gegen ihn kämpfen.“ „Ist gut.“ Es war lange her, dass Gohan gemeinsam mit Piccolo gekämpft hatte, aber ihn in seiner Nähe zu wissen beruhigte ihn. Es war frustrierend. Obwohl sie mittlerweile zu Dritt gegen Kryto kämpften, konnten sie ihn einfach nicht besiegen. Sowohl Gohan als auch Vegeta hatten sich in Super Saiyajin verwandelt, doch auch in diesem Zustand waren sie Kryto anscheinend nicht gewachsen. Alle drei hatten sie bereits einiges einstecken müssen und bluteten aus zahlreichen größeren und kleineren Wunden. „Ihr fangt langsam an mich zu langweilen.“ Genauso urplötzlich wie er hier auf der Erde aufgetaucht war, erhöhte Kryto nun die Kraft seiner Aura. Durch die dadurch entstandene Druckwelle wurden Gohan, Piccolo und Vegeta durch die Luft geschleudert. Das Letzte was Gohan vernahm, bevor er in das letzte noch stehende Gebäude krachte, war Piccolos Ruf nach ihm. „GOHAN!“ Kapitel 7: Wahrheit ------------------- „GOHAN!“ Immer und immer wieder hallte der Ruf in Videls Kopf nach. Wieso rief der Grünling nach Gohan? Der war doch gar nicht anwesend… Oder etwa doch? Unter bisher nie gekannten Schmerzen schaffte Videl es sich vom Liegen in eine kniende Position zu bringen. Dann glitt der Blick ihrer blauen Augen zu dem Gebäude in das der Saiyaman gekracht war; zu sehen war nicht. Gohan… bist du es wirklich? Stimmt es? Bist du der Große Saiyaman? Aus dem Augenwinkel sah Videl den Grünling neben sich landen. Der Mann mit den schwarzen Haaren landete gegenüber von ihnen, an der Polizeiabsperrung. Die Polizei sowie all die anderen Schaulustigen hatten sich bereits wieder verzogen. Eine Bewegung zu ihrer Linken ließ Videl wieder zu dem Gebäude blicken. Langsam aber sicher schwebte von dort der Große Saiyaman in ihre Richtung. Anscheinend hatte er durch den Aufprall seinen Helm verloren und auch wenn er noch von ihr entfernt war konnte sie ihn erkennen. Kurze schwarze und abstehende Haare, eine Strähne, die ihm verwegen in die Stirn fiel und schwarze Augen. Nein… Tränen, nicht nur wegen ihrer körperlichen Schmerzen, traten Videl in die Augen als Gohan sich neben sie stellte. Schockiert blickte sie zu ihm auf, während in seinem Blick so etwas wie Traurigkeit zu liegen schien. Selbst als Kryto anfing zu sprechen konnte Videl sich von Gohans Gesicht nicht losreißen. „In meiner Herzensgüte werde ich euch Schwächlinge vorerst leben lassen. Machts gut.“ Dann war er verschwunden. Videl hatte keine Ahnung wie er das bewerkstelligte, aber das interessierte sie momentan auch nicht. Sie hatte ganz andere Probleme. Verglichen mit der aktuellen Situation wohl recht kleine Probleme, aber für sie gab es momentan nichts wichtigeres als die Tatsache, dass Gohan der Große Saiyaman war. All die Zeit… Die ganze Zeit über… hat er nie etwas gesagt. Er hat die ganze Zeit gelogen. „Videl…“, sagte Gohan und streckte die Hand nach ihr aus. „Nein!“ Unter Aufbietung all ihrer letzten Kräfte schaffte sie es aufzustehen und sich ein paar Schritte von ihm zu entfernen; direkt auf den schwarzhaarigen Mann zu. Dieser kam seinerseits nun auf die kleine Gruppe zu. „Lass mich erklären…“, sprach Gohan weiter. „Ich will das nicht hören!“ Videl machte weitere Schritte von ihm weg. Bei jedem Schritt fühlte es sich so an als würde in ihrem Inneren etwas zerreißen, aber das nahm sie in Kauf, wenn Gohan nur wegbleiben würde. „Dann lass mich dich wenigstens zu einem Arzt bringen. Du bist verletzt.“ Ja, sie war verletzt, ja, das war ihr mehr als bewusst und ja sie hatte von Anfang an gewusst, dass sie nichts gegen diesen Kryto hätte ausrichten können, aber sie besaß auch noch so etwas wie Ehre und Stolz. Kampflos aufzugeben kam für sie mal so gar nicht in Frage. Videl antwortete nicht, versuchte nur immer weiter von ihm wegzukommen. Was schwer war, da er ihr folgte. Den Blick hatte sie starr auf den ihr entgegenkommenden Mann gerichtet. Gerade als sie das Gefühl bekam gleich umzufallen erreichte der Mann sie und hielt sie an den Oberarmen fest. Videl wollte ihm ein dankbares Lächeln schenken als er anfing sie heftig durchzuschütteln. „Vegeta! Drehst du jetzt komplett durch?“, hörte sie Gohan hinter sich empört ausrufen. Vegeta? Wie der Mann von Bulma? Das Schütteln hörte auf und dieser Vegeta blickte sie bohrend an. „Wie lautete der Name deiner Mutter?“, fragte er sie. Das irritierte sie nun doch. Sie hatte diesen Mann noch nie im Leben gesehen und er interessierte sich für den Namen ihrer Mutter? „Wieso?“, brachte sie heiser hervor. Daraufhin begann er wieder sie durchzuschütteln. „Sag ihn mir!“ Mir wird schlecht. „Vegeta! Hör auf damit!“ Gohan war an ihn herangetreten und hatte Vegeta eine Hand auf die Schulter gelegt, dies schien dieser jedoch gar nicht wahrzunehmen. Das Schütteln hörte erneut auf und Videl spürte wie sich ihr Mageninhalt einen Weg nach oben bahnte. Lautstark würgend erbrach sie einen Schwall Blut. Okay… doch kein Mageninhalt, dachte sie während sie hörte wie Gohan erschrocken auf keuchte. Entsetzt blickte sie auf die rote Lache zu ihren Füßen ehe sie wieder Vegeta anblickte. „Yukiko. Ihr Name war Yukiko.“ „Nein…“, hauchte dieser und ließ sie los. Videl wäre mit dem Gesicht in ihr eigenes Blut gefallen, wenn der Grüne und Gohan sie nicht festgehalten hätten. Sie riss sich los und versuchte einen Schritt auf Vegeta zu zumachen. „Wieso interessieren Sie sich für meine Mutter? Kannten Sie sie etwa?“, fragte Videl heiser. Noch immer hatte sie den metallischen Geschmack von Blut im Mund. Vegeta antwortete ihr nicht, er starrte sie nur mit weit aufgerissenen Augen an. Gohan hatte Vegeta und sein Verhalten schon immer nur schwerlich verstanden, deswegen konnte er auch jetzt nicht verstehen warum Vegeta so an Videls Mutter interessiert war. Aber eigentlich lief gerade sowieso Alles aus dem Ruder: Mit Kryto war wieder mal eine Bedrohung für den Frieden auf der Erde aufgetaucht und wenn bereits zwei Saiyajin gemeinsam mit einem Namekianer kaum eine Chance gegen ihn hatten, wusste Gohan nicht wie sie Kryto besiegen sollten. Dann hatte er sich Videl gegenüber auch noch unfreiwillig als Großer Saiyaman offenbart. Er hatte den Schock in ihren Augen kaum ertragen können; er hatte es ihr erklären wollen. Seine Gründe warum er den Saiyaman überhaupt erst ins Leben gerufen hatte, warum er ihr gegenüber nicht ehrlich gewesen war, aber sie wollte es nicht hören, wollte sich ja noch nicht einmal von ihm anfassen lassen. Zusätzlich hatte sie gerade einen guten halben Liter Blut erbrochen, was jedem hier klar machte, dass sie lebensgefährlich verletzt war. Aber hörte sie auf ihn und ließ sich zu einem Arzt bringen? Nein natürlich nicht. Sturkopf! „Freunde? Könnt ihr mich hören?“ „Dende“, sagte Piccolo und richtete den Blick zum Himmel. Gohan nahm seinen Blick nicht von Videl und ihm entging nicht, dass sie beim Erklingen der ihr fremden Stimme aus dem Nichts noch blasser wurde. „Kommt in den Palast. Wir brauchen einen Plan für diesen Kryto. Bringt auch das Mädchen mit, ich werde euch alle heilen“, sagte Dende und beendete dann die Verbindung zu ihnen. Videl dazu zubewegen nach all dem mit ihnen zu kommen, würde nicht leicht werden. „Was zum Henker war das denn jetzt?“, stieß sie hervor und schien sich vor Schmerzen auf ihre Knie zu stützen. „Das war der Gott der Erde“, kam Piccolo Gohan mit einer Antwort zuvor. „Gott?“, wiederholte Videl zweifelnd. „Videl, hör mal. Ich weiß es ist Alles sehr viel auf einmal…“ Wenn Blicke töten könnten wäre Gohan wohl auf der Stelle umgekippt. „Wag es nicht, dass Wort an mich zu richten. Mit dir habe ich nichts mehr zu besprechen.“ Gohans Herz zerbrach in tausend kleine Teile und seine Augen wurden feucht. Genau das hatte er immer verhindern wollen und nun war sein schlimmster Alptraum wahr geworden: Videl wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. „Und was das angeht, was dieser Gott gesagt hat: Dann komme ich nur mit euch, wenn er auch mitkommt“, sprach Videl weiter und sah dabei Vegeta an. Dieser stand noch immer an derselben Stelle und schien in den vergangenen Minuten noch nicht einmal geblinzelt zu haben. Was ist nur los mit ihm? „Lasst uns nicht noch mehr Zeit verschwenden“, sagte Piccolo und flog los. Gohan wollte Videl auf den Arm nehmen, damit auch sie losfliegen konnten, doch sie stieß ihn weg. „Nicht anfassen!“ Er wollte protestieren, sie konnte nicht selbst fliegen und mit ihrem Helikopter würde es zu lange dauern, doch wortlos trat Vegeta an sie heran, griff unter ihre Achseln und flog davon. Gohan sah ihnen kurz nach und folgte ihnen dann. So geht’s auch. Dende und Mister Popo erwarteten ihn und die Anderen bereits auf dem Ausguck des Palastes. Gohan beobachtete Vegeta wie er Videl vor Dende auf den Boden stellte. Anscheinend hatte auch der Prinz der Saiyajin mittlerweile eingesehen, dass ihr Zustand bedrohlich war und das sein Schütteln ihr nicht gerade gutgetan hatte. Videl ließ sich kraftlos auf alle Viere fallen; Gohan konnte nicht den Hauch von Überraschung oder Verwunderung in ihrem Gesicht erkennen, wahrscheinlich hatte sie dafür keine Kraft mehr übrig. Freundlich lächelnd streckte Dende die Hände nach ihr aus und begann sie zu heilen. Videl schloss, wie es schien genießend, die Augen. „Bei diesen Verletzungen wundert es mich, dass du überhaupt noch bei Bewusstsein warst“, sprach Dende nachdem die Heilung abgeschlossen war und blickte Videl an. Diese hatte nun wieder merklich mehr Farbe im Gesicht und nickte Dende dankbar zu. „Saiyajin sind nun mal hart im Nehmen“, meldete Vegeta sich das erste Mal wieder zu Wort. „WAS?!“, stießen Gohan, Piccolo, Dende und Mister Popo aus, während Videl nur verwirrt drein blickte. „Was sind denn Saiyajin?“, fragte sie und stand auf. Gohan konnte es nicht fassen und starrte abwechselnd von Vegeta zu Videl. Sie ein Saiyajin? War das möglich? Das konnte doch gar nicht sein, oder? Es würde jedoch ihr großes ungenutztes Potential erklären… Aber woher wusste Vegeta, dass Videl ein Saiyajiin sein sollte? „Aber wie ist das möglich? Ich dachte, Goku und du wärt die letzten eurer Art. Von euren Söhnen mal abgesehen“, sagte Piccolo Vegeta antwortete ohne den Blick von Videl zunehmen. „Sie hat es von ihrer Mutter.“ Videl riss die Augen auf. „Meine Mutter? Sie kannten meine Mutter also wirklich.“ Der Prinz der Saiyajin nickte. „Sie war meine Schwester.“ Wie bitte? „Das… das… das… heißt ja, dass du Videls Onkel bist…“, stammelte Gohan sich zurecht. „Offensichtlich“, antwortet Vegeta abschätzig. Oh man… Mit weit aufgerissenem Mund starrte Videl den Mann vor sich an. Welcher anscheinend ihr Onkel war. Ein Onkel, von dem sie nie auch nur etwas geahnt hatte. Ob Dad wusste, dass ich einen Onkel habe? Und was bitte ist dann jetzt ein Saiyajin? Sie spürte Vegetas musternden Blick auf sich. Er schien sie zu beurteilen und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen schnitt sie nicht besonders gut ab. „Du bist stärker als der normale Erdling. Dein volles Potential hast du jedoch noch nicht ausgeschöpft, du kannst ja noch nicht mal fliegen. Hat deine Mutter dir denn gar nichts beigebracht?“ „Sie starb bei meiner Geburt.“ Videls Kopf war wie leergefegt. Vergessen waren all die Fragen, die sie auf Grund der letzten Geschehnisse hatte; selbst ihre Wut und ihre Enttäuschung über Gohan waren, vorerst, wie weggeblasen. Dieser Mann war ihre erste und einzige Chance etwas über ihre Mutter zu erfahren. „Gohan! Vegeta! Könnt ihr mich hören?“ Videl fasste sich an den Kopf. Schon wieder sprach da eine körperlose Stimme. Wo bin ich hier nur reingeraten? „Vater!“ Jetzt doch skeptisch blickte Videl zu Gohan. Ich dachte sein Vater ist tot. „Meister Kaio hat sich über diesen Typen, der euch heute angegriffen hat, erkundigt. Er zieht schon seit Monaten von Planet zu Planet und kämpft gegen die stärksten Krieger. Bisher war ihm noch niemand auch nur annähernd gewachsen.“ „Das sieht gar nicht gut aus“, sagte der kleinere der beiden Grünlinge, der der Gott sein sollte. Videl musste ihm allerdings recht geben. „Eure einzige Chance ist, wenn ihr ihn mit allen noch lebenden Saiyajin angreift. Damit meine ich auch Goten und Trunks.“ Videls Blick wanderte zu Vegeta. Also ist er wirklich der Mann von Bulma. „Und ich meine auch Videl. Sie ist zwar noch nicht ausgebildet, aber auch in ihren Adern fließt saiyanisches Blut. Gohan oder Vegeta, einer von euch muss mit ihr in den Raum von Geist und Zeit gehen und sie ausbilden.“ Wohin? „Glaub ja nicht, dass ich dir für deinen überflüssigen Rat danken werde, Kakarot“, knurrte Vegeta. „Das habe ich auch nicht erwartet, Vegeta.“ „Danke, Papa!“, sagte Gohan mit einem Lächeln im Gesicht. „Pass auf euch auf, mein Sohn.“ Dann war es wieder still. Videl verstand noch immer nur Bahnhof. Wie konnte es sein, dass Gohans Vater obwohl er tot war zu ihnen sprach? Und warum schien das für Alle ganz alltäglich? Und was war hier überhaupt los? Was waren Saiyajin? Und wer waren diese Grünlinge? Und wie konnte der Kleinere von ihnen ihre Verletzungen einfach so heilen? Videl bemerkte wie Gohan sich zu ihr umwandte und sie unsicher anlächelte. Finster sah sie ihn an. Du brauchst dir gar nichts einbilden. Mit dir gehe ich nirgendwo mehr hin. Da ergriff Vegeta erneut das Wort: „Ich gehe mit Videl in den Raum von Geist und Zeit.“ Kapitel 8: Training ------------------- Videl hatte sich einige Schritte von der Gruppe entfernt und beobachtete nun auf dem Boden sitzend wie Gohan und Vegeta über ihr Training diskutierten. Nun, Gohan diskutierte, Vegeta ignorierte die Argumente des Jüngeren und knurrte nur hin und wieder. Der kleinere der Grünlinge hatte sich, nachdem er die anderen Drei ebenfalls geheilt hatte, neben sie gesetzt und damit begonnen ihr einige von ihren unausgesprochenen Fragen zu beantworten. Immerhin kannte sie jetzt die Namen von Gohans Freunden und wusste warum Dende und Piccolo grün waren, was Saiyajin waren und was es mit diesem Raum von Geist und Zeit zu tun hatte. Ein Raum in dem die Zeit anderen Gesetzen unterliegt, grüne Außerirdische und ein beinahe ausgestorbenes Kriegervolk zu dem ich anscheinend auch gehöre… So ganz sicher, ob sie das Alles glauben konnte war Videl sich noch nicht, aber allein der heutige Tag hatte ihr schon gezeigt, dass es in der Welt mehr gab als ihre bisherige Sicht der Dinge. Und Gohan steckt da mittendrin… „Vegeta, sieh es doch ein. Du kennst Videl doch gar nicht. Lass mich mit ihr trainieren, ich kenne sie.“ Das hättest du Lügner wohl gerne. Auch nachdem die Erkenntnis, dass Gohan der Große Saiyaman war ein wenig in sie gesunken war, war sie noch immer maßlos enttäuscht von ihm. Wie viele Gelegenheiten hatte er gehabt ihr die Wahrheit zu sagen? Wäre er von Anfang an ehrlich zu ihr gewesen hätte sie ihm verzeihen könne, aber nach all den Wochen? Nach allem was sie gemeinsam getan hatten? Nun war es für Entschuldigungen und Erklärungen einfach zu spät. „Ich lasse sie garantiert nicht von dir trainieren. Damit sie Kakarots Techniken lernt, oder was? Sie stammt aus der Königsfamilie also wird sie auch dementsprechend ausgebildet.“ Anscheinend hatte Vegeta nun doch keine Lust mehr sich Gohans Worte nur anzuhören. Videl hob den Blick zu den streitenden Männern und ließ ihn dann weiter zu Piccolo wandern. Der Namekianer stand neben den Beiden und schien entsetzlich genervt, aber wenn Videl ehrlich war hatte sie bisher auch noch keinen anderen Gesichtsausdruck bei ihm ausmachen können. Ihr Blick wanderte weiter und blieb bei Dende hängen, der noch immer neben ihr saß. Mister Popo hatte angeboten, nachdem festgestanden hatte, dass Videl auf jeden Fall diesen Raum von Geist und Zeit betreten würde, ihr einige Sachen zum Wechseln von Zuhause zu holen. Videl hatte ihm eine kurze Liste mit den nötigsten Dingen geschrieben und ihm gesagt, dass er sich keine Gedanken um andere Leute in dem Haus machen sollte. Ihrem Vater würde es so oder so nicht auffallen, wenn sie einen oder zwei Tage nicht Zuhause sein würde und Kuroh hatte sie eine Nachricht mit ihrem Handy geschickt, dass sie die nächsten Tage bei Eraser verbringen würde. Dass sie höchstwahrscheinlich einen Schultag verpassen würde störte sie nicht sehr. Was wäre ein Tag zu verpassen Angesichts der Tatsache, dass sie eventuell bald tot sein würde; sollten sie es nicht schaffen diesen Kryto mit vereinten Kräften zu bezwingen. „Also an deiner Stelle würde ich mich von Gohan trainieren lassen. Er ist mit hundertprozentiger Sicherheit der bessere Lehrer von den Beiden“, sagte Dende neben ihr. Das, was sie bisher von Vegeta wusste vermittelte auch ihr diesen Eindruck, aber nicht für alles Geld der Welt würde Videl sich ein Jahr lang mit Gohan in diesem Raum einsperren lassen. Das konnten sie Alle mal ganz schnell vergessen, da nahm sie lieber einen strengen Lehrer in Kauf. „Vielleicht solltet ihr das Mädchen fragen, wen sie zum Lehrer haben will! Wir haben hierfür nun wirklich keine Zeit.“ Piccolo war nun anscheinend wirklich genervt. Videl spürte nun alle Blicke auf sich und ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. Erst einmal stand sie in aller Seelenruhe auf und klopfte sich den nicht vorhandenen Staub von den Klamotten. Dann blickte sie mit einem aufgesetzten Lächeln zu ihren potentiellen Lehrern und antwortete: „Ich werde mit Vegeta trainieren.“ Sie sah wie Gohan die Gesichtszüge entglitten; anscheinend hatte er allen Ernstes geglaubt sie würde sich für ihn entscheiden. Videl wusste ja nicht, was ihm seine Mutter ins Frühstück getan hatte, aber so hoffnungslos naiv konnte man doch gar nicht mehr sein oder? Meinte er wirklich sie würde auch nur noch eine Minute länger als nötig mit ihm verbringen wollen? „Das Mädchen weiß anscheinend was gut ist. Macht dir nichts draus. Du kannst Trunks und Goten von ihren Müttern wegholen und ein wenig mit ihnen trainieren“, sagte Vegeta und klopfte Gohan kurz auf die Schulter und machte sich dann daran das Gebäude zu betreten. Da Mister Popo gerade mit ihren Sachen zurückgekommen war wollte Videl ihm und Dende direkt folgen, doch Gohan hatte den Wink mit dem Zaunpfahl anscheinend noch nicht verstanden. „Videl, warte! Ich muss vorher noch mit dir reden! Bitte.“ „Nein, danke.“ Er war hinter sie getreten und legte ihr nun eine Hand auf die Schulter. „Lass mich erklären, bitte.“ Mit einer unwirschen Bewegung ihrer Schulter wischte sie Gohans Hand von ihrem Körper, dann drehte sie sich halb zu ihm um. „Ich will deine Erklärungen nicht hören und wenn diese Sache hier vorüber ist, will ich dich auch nie wiedersehen. Hast du das verstanden?“ „Videl…“ Sie sah wie ihm die Tränen in die Augen stieg und sie konnte spüren, dass sie ihm soeben das Herz gebrochen hatte. Aber das interessierte sie nicht, er hatte ihr immerhin auch das Herz gebrochen. „Du warst der Einzige, dem ich mich bisher voll und ganz anvertraut habe und du hast mich die ganze Zeit nur belogen“, sagte sie leise und drehte sich dann um und ging. Videl wollte nicht, dass er den Schmerz, den ihr ihre eigenen Worte bereiteten, in ihren Augen sah und auch nicht die Tränen, welche sich nun ihren Weg nach oben bahnten. Gohan folgte ihr nicht, zumindest konnte sie seine Schritte nicht vernehmen. Sie war dankbar dafür. „Aber…. Ich liebe dich!“, hörte sie ihn ihr hinterherrufen. Sie zwang sich weiterzugehen. Lass dir nichts anmerken! Immer weiter gehen. Wie oft hatte sie in der letzten Zeit gehofft, er würde genau diese Worte zu ihr sagen? Wie oft hatte sie sich vorgestellt genau diese Worte zu ihm zu sagen? Zu spät, Gohan. Du bist zu spät. Gohan sah Videl im Inneren des Palastes verschwinden. Sie war nicht stehen geblieben, sie war noch nicht einmal kurz zusammengezuckt; sie war einfach weitergegangen. So als würde er ihr überhaupt nichts mehr bedeuten. Wahrscheinlich ist es auch so. Auf einmal hatte Gohan nicht mehr die Kraft sich auf den Beinen zuhalten und er fiel auf die Knie. Den Tränen ließ er freien Lauf. Wozu sie noch zurückhalten? Nur damit Piccolo sie nicht sah? Sollte er doch. Gohan war jetzt alles egal. Er hatte gerade den wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren. Die Liebe seines Lebens wollte ihn nicht wiedersehen und nie wieder etwas mit ihm zu tun haben und an all dem hatte er auch noch selber schuld. Hätte er ihr doch nur von Anfang an die Wahrheit gesagt, hätte er nur nie mit ihr geschlafen. Hätte er doch nur… Gohan spürte wie Piccolo ihm eine Hand auf die Schulter legte. Der Namekianer hatte keine Ahnung was genau mit seinem Schützling los war und was das mit diesem Mädchen zu tun hatte, aber er wusste, dass Gohan ihn jetzt brauchte. Und sei es auch nur durch eine Hand auf seiner Schulter. „Leg deine Tasche auf das Bett. Wir beginnen sofort mit dem Training.“ Vegeta beobachtete seine… Nichte wie sie der Aufforderung nachkam und ihm dann auf die freie Fläche des Raumes folgte. Er sah das Unglauben und all die Fragen in ihren blauen Augen aufblitzen, aber er kümmerte sich nicht darum. Auch wenn sie durch den Raum von Geist und Zeit etwas Zeit für ihr Training gewannen, hatten sie nicht ewig Zeit. „Du hast so viele Baustellen, ich weiß gar nicht wo ich mit dir anfangen soll“, knurrte er und griff sie direkt an. Ich sollte erstmal sehen was sie überhaupt drauf hat. Wie nicht anders erwartet ging Videl direkt zu Boden, Vegeta hatte auch nicht damit gerechnet, dass sie direkt seinen ersten Angriff blocken könnte. Sie hatte noch so viel zu lernen und Vegeta hoffte nur, dass sie keine Heulsuse war, so wie es Gohan ganz zu Beginn gewesen war. Seit vier Wochen befand sich Vegeta nun mit seiner neu gewonnenen Nichte im Raum von Geist und Zeit und im Stillen musste er zugeben, dass ihn Videls eiserner Wille schon ein wenig beeindruckte. Er hatte mit mehr Gejammer gerechnet. Nicht weil sie eine Frau war, sondern weil sie seine Art sie zu trainieren nicht gutheißen würde. Doch egal welche Technik er ihr beibrachte und egal auf welche Art, sie biss die Zähne zusammen und wiederholte die Übungen ohne zu murren. Selbst wenn er anfing sie zu beleidigen oder zu schikanieren behielt sie noch die Fassung. Natürlich entgingen ihm die teils hasserfüllten Blicke in seine Richtung nicht, aber was interessierte es ihn schon ob sie ihn hasste oder nicht? Er war hier um sie fit für den Kampf zu machen und nichts weiter. Vegeta musste auch zugeben, dass er ein wenig erleichtert darüber war, dass Videl nicht ständig über diese merkwürdige Sache mit Gohan jammerte. Abgesehen davon, dass er sowieso keine Ahnung davon hatte was zwischen den Beiden abging, wollte er sich auch nicht in eventuelle Beziehungsgeschichten mit reinziehen lassen. Hatte er doch mit seiner eigenen Beziehung zu Bulma genügend eigene Probleme. Wenn Bulma mitbekommt, dass ich mal wieder hier bin wird sie bestimmt wieder durchdrehen. Vegeta war dankbar, dass Gohan nun die Aufgabe zu kam Trunks aus den Fängen seiner Mutter zu befreien, um ihn ebenfalls auf den Kampf mit Kryto vorzubereiten. Auf diese Diskussion hatte er nun wahrlich keinen Bock. „Steh wieder auf! Wir sind noch lange nicht fertig für Heute!“ Zufrieden stellte Vegeta fest, dass Videl bereits wieder auf den Füßen stand noch bevor er zu Ende gesprochen hatte. Kaum zu glauben, dass ich bereits seit sechs Monaten mit Vegeta hier bin. „Steh wieder auf. Keiner hat was von einer Pause gesagt.“ Videl hob den Blick und streckte ihrem Onkel nur den Mittelfinger entgegen bevor sie sich nach hinten fallen ließ und in den… Himmel oder an die Decke blickte. So ganz hatte sie den Aufbau dieses Raumes immer noch nicht verstanden. Sie hatte schnell begriffen wie sie Vegeta zu händeln hatte und dass man ihn am besten besänftigte, wenn man sein Bestes gab und nicht rumjammerte. Nicht, dass Jammern jemals eine Option für sie gewesen wäre. Aber sie trainierten jetzt seit zehn Stunden ohne eine Pause und Videl hatte beschlossen, dass sie jetzt mal fünf Minuten gar nichts machen würde. Sollte Vegeta doch toben oder sie aus dem Hinterhalt angreifen. Sie hatte gelernt mit seinen Wutausbrüchen umzugehen und die meisten seiner Angriffe konnte sie mittlerweile auch abblocken. In den vergangenen Monaten hatte er ihr so viele unglaubliche Dinge beigebracht. Sie konnte nun fliegen, Energiekugeln schleudern, Auren erspüren und noch so manches andere. Sie war stärker und schneller geworden. Es war unfassbar wie viele ungenutzte Talente in ihr geschlummert hatten und die nur dank Vegeta erweckt worden waren. Videl stützte sich auf ihre Unterarme und beobachtete den Mann wie er nun für sich alleine trainierte. In all den Monaten, die sie nun schon miteinander verbracht hatten, hatten sie nicht einmal über private Dinge miteinander gesprochen. Ihre Gespräche hatten sich immer nur um das Training gedreht und Videl hatte bereits begriffen, dass Vegeta niemand war, der gern zu viel von sich preisgab. „Vegeta?“, wagte sie jetzt jedoch den Versuch. Vielleicht war er durch ihre bisherigen Erfolge milde gestimmt und würde ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. „Was ist?“, fragte er ohne seine Übung zu unterbrechen. „Kannst du mir ein wenig über meine Mutter erzählen?“ Vegeta stoppte mitten in der Bewegung und blickte sie dann an. Videl befürchtete schon, dass er sie jetzt anblaffen würde, dass die nicht genehmigte Pause vorüber sei und sie ihren Arsch hochkriegen solle. Sie wurde überrascht als Vegeta sich ihr gegenüber auf den Boden setzte. „Ich kann dir auch nicht viel über sie erzählen“, antwortete er. „Aber immerhin hast du sie kennen gelernt, nicht? Ich weiß nicht mehr als ihren Namen.“ „Deine Mutter war zwei Jahre älter als ich. Da sie ein >nur< Mädchen war und ich der erstgeborene männliche Erbe, haben wir nicht sonderlich viel miteinander zu tun gehabt. Wie jeden Saiyajin hat man sie auch im Kampf ausgebildet, aber ihr Schicksal wäre es wohl gewesen, dass man sie mit einem hochrangigen Saiyajin verheiratet.“ Na das sind ja ganz tolle Gepflogenheiten. „Ich kann mich daran erinnern, dass diese Aussicht deiner Mutter nie gepasst hat. Selbst als sie noch ein Kind gewesen war hat sie gegen die Option immer rebelliert und war nie müde geworden, ihren Missmut darüber zum Ausdruck zu bringen.“ Videl musste lächeln. Das erinnerte sie ein wenig an sich selbst. Sie hielt auch nur selten mit ihrer Meinung hinter dem Berg. „Yukiko wurde zur Eroberung eines Planeten weggeschickt als sie zehn war und nur wenige Tage danach wurde unser Heimatplanet zerstört. Seit dem Tag ihrer Abreise hatte ich nie wieder Kontakt zu ihr.“ Wie sie wohl auf die Erde gekommen ist? Und wenn sie so eine starke Kriegerin gewesen ist, wieso hat sie sich dann mit jemanden wie meinem Dad eingelassen? „Als ich dich bei der ersten Begegnung mit Kryto gesehen habe, dachte ich für einen Moment deine Mutter steht vor mir. Du bist ihr wie aus dem Gesicht geschnitten, von der Augenfarbe mal abgesehen“, sprach Vegeta weiter. „Ich bin froh, dass ich dir begegnet bin. Auch wenn ich nicht viel mehr über sie erfahren habe, aber immerhin weiß ich jetzt wo sie herkam. Wo ich herkomme.“ Es schien Videl so als würde Vegeta glatt durch sie hindurch blicken als er weitersprach: „Ich kann mich noch daran erinnern, dass sie immer eine silberne Kette mit einem Vollmond trug. Ich glaube, es war ein Erbstück unserer Mutter.“ Videl griff unter ihr T-Shirt und zog die von Vegeta beschriebene Kette hervor. „Meinst du diese hier?“ „Ja genau. Woher…?“ „Mein Vater hat sie mir gegeben als ich fünf Jahre alt war. Das und ihren Namen. Es war das einzige Mal, dass er von ganz alleine von ihr erzählte. Auch wenn es nicht viel war.“ „Es ist eine Schande, dass sie bei so etwas Simplen wie einer Geburt gestorben ist“, seufzte Vegeta während er aufstand und ihr die Hand entgegenstreckte. Videl ergriff die dargebotene Hand und ließ sich von Vegeta hochziehen, dankbar lächelte sie ihn an. Nicht weil er ihr hochgeholfen hatte, sondern dafür, dass er aus seiner Haut gegangen war und seine Erinnerungen an ihre Mutter mit ihr geteilt hatte. Und Videl war sich sicher, dass er es verstand. „Ja, das ist es“, antwortete sie verspätet und konzentrierte sich dann wieder auf ihr Training. Vegeta beobachtete Videl dabei wie sie sich die Haare mit einem Handtuch trocken rubbelte. Irgendetwas an ihr hatte sich in den letzten Tagen verändert. Er sprach nicht von der enormen Kraft, die sie entwickelt hatte, sondern davon, dass sich etwas in ihrem Wesen und ihrem Verhalten verändert hatten. „Ist Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er. Es war sonst nicht seine Art jemanden nach seinem Gemütszustand zu fragen, aber er hatte jetzt fast ein komplettes Jahr mit diesem Mädchen alleine hier verbracht. Und ob er es wollte oder nicht, sie war ihm doch irgendwie ans Herz gewachsen. „Ja, wieso?“, fragte Videl und begann damit ihre Haare auszubürsten. Vegeta wollte gerade abwinken und selber Duschen gehen als ihm einfiel, wieso Videl sich anders verhalten könnte. „Es ist weil das Jahr bald vorbei ist und du dann Gohan wieder siehst, oder?“ Die Art wie sie ruckartig in der Bewegung stoppte und sich ihm zu wandte, verriet ihm, dass er Recht hatte. „Ähm…“ Mit einem tiefen Seufzer ließ sich Vegeta auf sein Bett fallen und starrte seine Nichte herausfordernd an. „Also, schieß los. Was ist da zwischen euch abgelaufen? Ihr seid ja nicht gerade im Guten auseinander gegangen.“ Videl legte die Bürste aus der Hand und blickte ihn äußerst skeptisch an. „Das interessiert dich doch nicht wirklich, oder?“ Anscheinend hatte sie ihn in dem Jahr genauso gut kennen gelernt, wie er sie. Im Grunde interessiert es mich wirklich nicht, oder? „Deine Gedanken und Sorgen beinträchtigen dein Training und alles was dein Training beeinträchtigt interessiert mich.“ Videl schien noch immer nicht sonderlich überzeugt zu sein, aber dann seufzte sie und begann ihm ihr Leid zu klagen und anscheinend ließ sie dabei nicht das kleinste Detail aus. Bis Videl mit ihrer Erzählung geendet hatte waren ihre Haare bereits fast wieder komplett trocken und Vegeta saß wie erschlagen auf seinem Bett. Fast bereute er es überhaupt gefragt zu haben, aber nachdem er jetzt die komplette Geschichte kannte, konnte er verstehen warum Videl sich ein wenig vor der erneuten Begegnung mit Gohan fürchtete. Das hätte ich Kakarots Sohn gar nicht zugetraut. Ein Wunder, dass sie mir damit nicht schon früher die Ohren vollgeheult hat. Da Videl sich bereits wieder anderen Dingen widmete, rechnete sie anscheinend nicht mit einer Antwort von ihm. War sie etwa damit zufrieden Alles losgeworden zu sein? Wollte sie keinen Ratschlag oder einen Tipp wie sie sich nun zu verhalten hatte? Ein Punkt für sie. Aber irgendwie konnte Vegeta dann doch nicht an sich halten. „Und hast du das ernst gemeint? Ich mein, als du sagtest, dass du ihn nicht wiedersehen willst?“ „Das war mein absoluter ernst“, antwortete Videl kurz angebunden. Vegeta sollte es sein lassen, sie hatte ihren Standpunkt klar gemacht, aber warum hatte er dann immer noch den Drang mit ihr darüber zu reden? „Aber du liebst ihn offensichtlich noch.“ Der Prinz der Saiyajin war sich ziemlich sicher, dass Videls Blick nicht vernichtender sein könnte. Wahrscheinlich fragte sie sich dasselbe was er sich auch schon die ganze Zeit fragte. Warum mischst du dich da eigentlich ein? „Selbst wenn das wahr ist. Es ändert nichts an der Tatsache, dass er mich die ganze Zeit über angelogen und mein Vertrauen missbraucht hat.“ „Hast du denn mal über seine Gründe nachgedacht?“, fragte Vegeta weiter. Halt doch die Klappe, du Idiot. Was interessieren dich diese Teenager Probleme? Videl stand mitten im Raum und blickte starr geradeaus. „Nein…“, antwortete sie leise. Das hatte Vegeta sich schon gedacht und allein die Tatsache, dass er sich darüber Gedanken gemacht hatte kotze ihn tierisch an. „Hör mal. Ich bin bei weitem Niemand, der sich in solche Dinge leichtfertigt einmischt…“ „Dann lass es doch“, warf Videl schnippisch ein. Vegeta hob ärgerlich den Finger. „Nur weil du meine Nichte bist, schließt das nicht aus, dass ich dir die Vernunft einprügeln werde. Gerade, weil du meine Nichte bist würde ich es mit Freuden tun. Also hör mir gefälligst zu.“ Videl verschränkte die Hände vor der Brust und starrte ihn trotzig an. „Ich weiß nicht, warum Gohan dir nicht die Wahrheit über diesen Saiyaman Quatsch erzählt hat. Aber ich weiß warum er ihn überhaupt erst ins Leben gerufen hat.“ Die linke Augenbraue von Videl fuhr auffordernd in die Höhe. „Ich war Zuhause als er bei Bulma um diese Verkleidung gebeten hat. Er tat es, weil er Gutes in Satan City tun und dabei nicht erkannt werden wollte. Gohan war noch nie jemand der im Scheinwerferlicht stehen wollte, er war immer mit einem Platz in der zweiten Reihe zufrieden. Kämpfen war noch nie seine liebste Beschäftigung gewesen, aber er hatte schon immer einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.“ Vegeta beobachtete wie die Anspannung aus Videl zu weichen schien. „Weißt du, dass Gohan Cell damals getötet hat? Es wäre für ihn ein Leichtes gewesen, deinen Vater als Lügner zu überführen, aber er tat es nicht. Er war damit zufrieden, dass er die Erde gerettet hat, wer dafür den Ruhm erntete war ihm egal. Es war nicht wichtig für ihn. Seine Familie und Freunde waren in Sicherheit. DAS ist das, was für Gohan schon immer an erster Stelle stand.“ Das Mädchen vor ihm hatte ihre verkrampfte Haltung nun endgültig aufgegeben und blickte ihn aus großen blauen Augen an. „Ich weiß nicht, was er für Gründe hatte dir die Wahrheit über sich zu verschweigen, aber er wird sicher wichtige Gründe haben. Gohan würde so etwas nicht leichtfertig tun. Du solltest ihn zumindest anhören, bevor du ihn endgültig aus deinem Leben verbannst.“ Vegeta konnte selbst nicht fassen, dass er Kakarots Sohn mit so vielen Worten verteidigt hatte. Den Grund kannte er selbst nicht. Aber er schien irgendetwas in Videl bewegt zu haben. Tränen hatten sich in ihren Augen gebildet. „Aber ich bin noch immer so enttäuscht und wütend auf ihn“, sagte sie leise. Entgegen seiner sonstigen Gepflogenheiten stand Vegeta nun auf und legte Videl eine Hand tröstend auf die Schulter. „Meinst du nicht, dass ein Jahr genug war um diese beiden Gefühle hinunter zu schlucken und Platz für ein wenig Verständnis zu machen?“ Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Danke“, hauchte sie. Vegeta fuhr ihr kurz über die Haare und ging dann endlich duschen. Innerlich fragte er sich noch immer was in ihn gefahren war. Ein wenig energischer als nötig zog Videl den Reißverschluss ihrer Sporttasche zu. Heute war der Tag der Tage. Ihr Trainingsjahr im Raum von Geist und Zeit war vorbei und nun musste sie sich wieder der Realität stellen. Und diese Realität beinhaltete auch Gohan. Gohan und seine hoffentlich einleuchtende Erklärung für seine Lügen. Vegetas Worte von vor ein paar Tagen hatten ihr ordentlich zu denken gegeben. Zu Beginn ihres Trainings hatte sie versucht nicht weiter über Gohan und seine Taten nachzudenken, sie war noch zu enttäuscht und wütend gewesen, außerdem hatte Vegeta ihr Alles abverlangt. Aber je näher ihre Rückkehr in die normale Welt rückte, desto stärker rückte auch Gohan wieder in ihren Fokus und sie hatte selbst gemerkt wie das ihr Training beeinflusst hatte. Im Stillen hatte sie Vegeta nach seinem Vortrag Recht gegeben. Sie kannte Gohan nun doch auch schon einige Zeit und er war ihr nie wie jemand vorgekommen, der unüberlegt handelte. Dass gerade er es gewesen war, der vor einigen Jahren Cell besiegt hatte, hatte sie schon ein wenig überrascht. Sie hatte ja immer gewusst, dass es nicht ihr Vater gewesen war, aber dass es Gohan gewesen war, war dann doch eine Überraschung gewesen. Videl hatte beschlossen Gohan doch eine Chance zu geben sich ihr gegenüber zu erklären. Sie hoffte wirklich, dass er gute Gründe hatte, denn wie Vegeta richtig gesagt hatte: Sie liebte ihn noch immer und auch das Jahr in diesem Raum hatten an ihren Gefühlen für ihn nichts verändert, auch wenn sie das am Anfang noch gehofft hatte. Vielleicht würde sie es schaffen ihm zu verzeihen und vielleicht würde aus ihnen doch noch etwas werden können. Sie wusste, dass er sie liebte. Er hatte es ihr hinterhergeschrien und Gohan war nicht der Typ Mann, der diese drei Worte leichtfertigt in den Mund nahm. Zuerst allerdings mussten sie sich diesem Kryto stellen. Videl wusste, dass ihr Training mit Vegeta sie sehr viel weitergebracht hatte als jedes Training unter den Lehrern ihres Vaters. Aber reichte es um Kryto zu besiegen und somit die Erde zu beschützen? „Bist du fertig?“ Aus den Gedanken gerissen schulterte Videl ihre Sporttasche und wandte sich zu Vegeta um. „Jap.“ Vegeta musterte sie noch einmal prüfend, nickte dann zufrieden und öffnete dann die Tür vom Raum von Geist und Zeit. Videl atmete noch einmal tief durch und verließ dann ebenfalls den Raum. Auf den Lippen ein unsicheres Lächeln. Kapitel 9: Kampf ---------------- Als Dende und Mister Popo wieder aus dem Palast kamen, kniete Gohan noch immer am Boden. Noch immer flossen ihm die Tränen über das Gesicht und noch immer konnte er nicht fassen, dass er Videl für immer verloren hatte. Da Piccolo hinter ihm stand konnte Gohan nicht sehen wie dieser Dende und Mister Popo einen hilflosen Blick zuwarf. Er sah nur wie die Beiden ihm nun einen hilflos fragenden Blick schenkten. Mit seinen behandschuhten Händen fuhr Gohan sich nun doch über die Augen, doch es nützte nichts, auf der Stelle nahmen neue Tränen den Platz der weggewischten ein. Piccolo drückte ihm einmal kräftig die Schulter, wahrscheinlich wollte er ihm dadurch mitteilen, dass er für ihn da war. „Gohan… was ist denn los?“, fragte Dende und sah ihn mitfühlend an. Gohan versuchte sich an einem Lächeln, scheiterte aber kläglich. Am liebsten würde er sich jetzt in seinem Bett verkriechen und nie wieder aufstehen. Und würde die Gefahr namens Kryto nicht über ihnen schweben, hätte er genau das wahrscheinlich auch getan, aber nein. Dass Schicksal hatte mal wieder beschlossen sie auf die Probe zu stellen. „Gar… nichts, Dende. Es ist alles in Ordnung“, antwortet er von daher nur. „Das letzte Mal weinen gesehen, habe ich dich beim Tod deines Vaters. Du kannst uns jetzt nichts weiß machen wollen, dass Alles in Ordnung ist.“ Erwischt, dachte Gohan und sah Piccolo mit tränennassen Augen an. „Es ist wegen dem Mädchen, oder? Wegen Videl“, stellte Dende lächelnd fest. Der junge Saiyajin nickte ergeben. Es hätte ihm von Anfang an klar sein sollen, dass er seinen Freunden nichts vormachen konnte. Aber er hatte jetzt nun wirklich keine Zeit dafür im Selbstmitleid zu versinken. Er musste die beiden Jungen abholen und sie auf den Stand der Dinge bringen und dann schleunigst mit dem Training beginnen. Es wäre doch gelacht, wenn sie Kryto nicht besiegen könnten… „Gohan. Was ist zwischen dir und dieser Videl passiert?“, fragte Piccolo, noch immer lag seine Hand auf Gohans Schulter. Nicht mehr mitfühlend, sondern jetzt hatte die Geste etwas Bestimmendes. So als würde Piccolo ihn erst gehen lassen, nachdem er die ganze Geschichte gehört hatte. Auch der Blick des Namekianers vermittelte Gohan diesen Ausdruck und er gab sich geschlagen. Er erzählte den Dreien Alles. Wirklich Alles. Wie es begonnen hatte, wie er beschlossen hatte es nicht noch einmal geschehen zu lassen, wie es doch noch einmal geschehen war und danach immer wieder. Wie er ihr als Gohan auf einer ganz anderen Ebenen nähergekommen war. Wie er immer wieder beschlossen hatte ihr die Wahrheit zu sagen und es dann doch nicht durchgezogen hatte. Weil er viel zu viel Angst davor hatte sie zu verlieren und wie er am Ende doch Alles verloren hatte. Wie er Sie verloren hatte. Und als er am verhängnisvollen Ende seiner Geschichte angekommen war, bemerkte er erst wie gut es ihm tat alles endlich einmal laut aussprechen zu können. All die Wochen hatte er versucht die ganze Angelegenheit mit sich selber auszumachen und war nicht einen Schritt weitergekommen. All seine Ängste, Sorgen und Gedanken nun endlich mal mit jemanden teilen zu können, nahm Gohan eine schwere Last von den Schultern. Er rechnete nicht damit, dass ihm Piccolo, Dende oder Mister Popo helfen könnte seine Misere zu bereinigen, aber allein die Tatsache, dass sie ihm einfach zu hörten war etwas, was er ihnen hoch anrechnete. In der Tat blickten ihn die Drei, nachdem er geendet hatte, eher noch verwirrter an als vorher. „Das… ist in der Tat eine komplizierte Situation“, sagte Piccolo schließlich und ließ es eher nach einer Frage als nach einer Antwort klingen. Auch wenn ihm eigentlich nicht danach war, musste Gohan doch Schmunzeln. „Das ist es“, antwortete er leise und blickte in Richtung des Palastes. Videl befand sich jetzt mit Vegeta im Raum von Geist und Zeit. Mit ihrem Onkel. Auch wenn Videl ihn in einigen Situationen immer mal an Vegeta erinnert hatte, wäre er nie auf die Idee gekommen, dass die Beiden verwandt sein könnten. Von der Tatsache, dass Videl ein Saiyajin war mal ganz abgesehen. Er hatte sich zwar immer über ihre, für einen Menschen, hohe Kampfkraft gewundert, aber dass sie kein reiner Mensch sein könnte wäre ihm nie in den Sinn gekommen. Im Nachhinein erklärte es natürlich einiges. Gohan hoffte, dass Videl das Training mit Vegeta nicht allzu viel abverlangen würde. Und auch wenn er sich eine andere Konstellation gewünscht hatte, konnte er doch nachvollziehen, warum Videl sich für Vegeta als Lehrer entschieden hatte. Er fuhr sich noch einmal über die nassen Augen und erhob sich dann. Es war an der Zeit die beiden Jungs zu holen. Die Beiden von ihren Müttern loszubekommen, würde noch einmal eine ganz andere Herausforderung werden. „Ich sollte mich jetzt auf den Weg machen. Uns bleiben ja nur vierundzwanzig Stunden.“ Gohan wandte sich bereits ab, doch Dendes Stimme ließ ihn noch einmal innehalten. „Vielleicht solltest du dich einfach bei ihr entschuldigen.“ Eine einfache Entschuldigung wird es in diesem Fall nicht richten können, fürchte ich. Ich müsste schon auf allen Vieren um Vergebung flehen und selbst dann würde sie mir wahrscheinlich nicht verzeihen können. Was er Videl angetan hatte grenzte schon an Verrat und er kannte Videl. Sie würde in der Tat wohl nie wieder mit ihm sprechen, selbst wenn er sich für den Rest seines Lebens mehrmals täglich bei ihr entschuldigen würde. Mit einem leichten Lächeln blickte er Dende über seine Schulter hinweg an. „Ja. Das werde ich. Danke.“ „Ich bin wieder Zuhause!“, rief Gohan während er direkt in sein Zimmer stürzte um sich umzuziehen. Da er weder seine Mutter noch seinen Bruder vor dem Haus angetroffen hatte, vermutete er, dass Chichi Goten gerade Unterricht gab. Als er fertig in seinen Kampfanzug umgezogen in das Zimmer seines Bruders trat, saßen er und seine Mutter am Schreibtisch und schienen in ein Schulbuch vertieft zu sein. „Hallo“, sagte Gohan und zog die Aufmerksamkeit seiner Familie auf sich. „Gohan. Mit dir hatte ich noch gar nicht gerechnet“, sagte Chichi und lächelte ihn an. „Ist Alles in Ordnung? Deine Augen sind so rot.“ Gohan fuhr sich noch einmal über die Augen, zog es aber gar nicht erst in Erwägung seiner Mutter zu erzählen warum seine Augen rot waren. „Ach, das ist bestimmt nur vom Wind.“ „Warum hast du deinen Kampfanzug an?“, fragte seine Mutter weiter. Jetzt kam also der harte Teil, ein Seufzen unterdrückend setzte er sich auf Gotens Bett und blickte seine Mutter ernst an. „Als ich heute Nachmittag in Satan City war ist etwas passiert, Mutter.“ Chichi zog nur skeptisch die Augenbrauen in die Höhe. „Die Stadt wurde von einem Mann namens Kryto angegriffen. Er stammt von einem anderen Planeten und ist auf der Suche nach jemanden gegen den er kämpfen kann…“ „Das kommt überhaupt nicht in Frage“, unterbrach Chichi ihn. Nichts anderes habe ich erwartet. Gohan bemerkte wie Goten bei seinen Worten ein aufgeregtes Funkeln in die Augen getreten war. Sein Bruder kam einfach zu sehr nach seinem Vater. „Mutter, hör mir wenigstens zu Ende zu.“ „Nein. Diese Familie hat genug Kämpfe für diesen Planeten ausgefochten. Jetzt sind einmal andere an.“ „Und wer soll das tun? Mister Satan etwa?“, fragte Gohan und wurde langsam aggressiv. Der Tag hatte so gut angefangen und endete gerade in einer absoluten Katastrophe und auch Gohans Geduld hatte seine Grenzen. „Na immerhin behauptet er ja die Erde vor Cell gerettet zu haben, dann soll er jetzt mal zeigen was er kann.“ „Du weißt genauso gut wie ich, dass Mister Satan ein Schwächling ist. Wenn wir nichts gegen diesen Kryto unternehmen wird er vielleicht den Planeten zerstören.“ „Das ist nicht mein Problem. Ich werde nicht noch mehr Familienmitglieder für diesen Planeten opfern.“ Chichi wandte sich wieder dem Buch auf dem Schreibtisch zu, für sie war das Thema anscheinend beendet. Goten blickte seinen großen Bruder noch immer mit diesem Funkeln in den Augen an. „Ich habe mit Papa darüber gesprochen und er sagt, dass wir Kryto nur mit den vereinten Kräften der Saiyajin besiegen können.“ „Ich habe nein gesagt, Gohan.“ Gohan blickte zu Goten und nickte ihm unauffällig zu, dann stand er auf. „In Ordnung. Aber du kannst mich nicht davon abhalten den Kampf zu suchen“, sagte er und stellte sich anscheinend gedankenverloren an das geöffnete Fenster. Das Gute daran, dass sein Bruder so sehr nach ihrem Vater kam war, dass auch Goten niemals vor einem Kampf oder einem Gegner zurückschrecken würde. Und das seine Mutter einem Kampf nicht zugestimmt hatte, störte den kleinen Saiyajin nicht im Geringsten. Schneller als seine Mutter gucken konnte war er von seinem Stuhl auf Gohans Rücken gesprungen, dieser sprang augenblicklich aus dem Fenster und flog los. Chichis zornige Schreie stießen bei ihren Söhnen auf taube Ohren. „Das ist ja wohl die Höhe! Ihr kommt sofort wieder zurück! Ich habe es euch doch verboten!“ „Mama schien ganz schön wütend als wir einfach so abgehauen sind“, sagte Goten als sie auf dem Gelände der Capsule Corporation landeten. „Darüber machen wir uns Gedanken, wenn wir wieder Zuhause sind. Jetzt müssen wir erst einmal Trunks holen“, antwortete Gohan und nahm seinen Bruder an die Hand. Hoffentlich zeigt Bulma ein wenig mehr Verständnis als Mutter. Am einfachsten wäre es natürlich, wenn er Trunks finden und mitnehmen könnte bevor er Bulma begegnete, doch so viel Glück würde Gohan an dem heutigen Tag wahrscheinlich nicht beschieden sein. „Gohan. Goten. Was macht ihr denn hier?“ Wie er es sich gedacht hatte stießen sie auf Bulma, aber immerhin war Trunks bei ihr. „Nun… Goten hat gefragt, ob ich ihn und Trunks ein wenig trainieren könnte.“ Das Lügen wird dir ja schon komplett zur Gewohnheit, Gohan. Aber ihm lief ein wenig die Zeit davon. Bulma blickte ihn nun genauso skeptisch an wie seine Mutter nur kurze Zeit zuvor. „Und das hat auch wirklich nichts mit der Tatsache zu tun, dass Vegeta urplötzlich nach Satan City aufgebrochen ist um irgendeine aufgetauchte Aura zu bekämpfen?“ Innerlich ließ Gohan den Kopf hängen. Es wäre ja sonst auch zu schön und einfach gewesen. So knapp wie nur irgend möglich berichtete er ihr was in den letzten Stunden vorgefallen war. Auch dass Vegeta und Videl verwandt waren ließ er nicht weg. „Papa und Videl sind verwandt? Bin ich dann nicht auch mit ihr verwandt?“, fragte Trunks nachdem Gohan geendet hatte. „Sie ist deine Cousine, mein Schatz“, antwortete ihm Bulma und blickte Gohan besorgt an. „Und sie ist jetzt mit Vegeta im Raum von Geist und Zeit um zu trainieren?“ „Ja.“ „Mir gefällt es ja gar nicht meinen Sohn für einen Kampf auf Leben und Tod herzugeben. Aber mir scheint ja gar nichts anderes übrig zu bleiben, oder?“ „Es tut mir wirklich leid, Bulma. Ich wünschte es würde eine andere Möglichkeit geben.“ Bulma lächelte Gohan sanft an und fuhr Trunks durch die Haare. „Ich weiß das doch. Pass nur gut auf meine Jungs auf. Und auf euch natürlich auch.“ Gohan nickte Bulma dankbar zu und machte sich mit den beiden Jungen im Schlepptau auf den Weg zu Dendes Palast. Mit schweren Augen blickte Gohan an die Decke des Zimmers, welches er sich mit Goten und Trunks teilte. Nachdem er sie am gestrigen Tag von ihren Müttern abgeholt und zu Dende gebracht hatte, hatte er ihnen noch einmal im Detail erklärt was genau nun auf sie alle zu kommen würde. Sowohl Trunks als auch Goten machten sich über eine Niederlage überhaupt gar keine Gedanken, zu aufgeregt waren sie endlich einmal gegen einen richtigen Bösewicht kämpfen zu können. Beide wussten um die Gegner, gegen die Gohan bereits angetreten war und dass er dabei jünger gewesen war als sie jetzt und sie schienen nun richtig begeistert davon zu sein im jetzt nacheifern zu können. Anscheinend floss das Blut der Saiyajin in den Beiden stärker als bei Gohan. Nichtsdestotrotz hatte er den kompletten restlichen Tag mit ihnen trainiert, so lange bis die beiden Jungen beinahe im Stehen eingeschlafen waren. Gohan hatte sie daraufhin ins Bett geschickt und hatte anschließend weiter mit Piccolo trainiert. Während all dieser Zeit hatte er nicht einmal einen Gedanken an Videl verschwendet, doch jetzt: mitten in der Nacht krachten die Gedanken an sie wieder über ihn herein. Im Raum von Geist und Zeit waren bereits einige Monate vergangen und Gohan stellte sich immer wieder die Frage, ob sie mit Vegeta zurechtkam. Ob sie seinen Anforderungen entsprach und ob sie manchmal auch an Gohan dachte. Immer wieder drifteten seine Gedanken zu dem Moment zurück, in dem er ihr seine Liebe gestanden hatte und sie nicht einmal zurückgeblickt hatte. Er hatte es ihr hinterhergeschrien, sie musste es also gehört haben, aber sie hatte keine Reaktion gezeigt. In den letzten Wochen war er sich immer sicherer geworden, dass Videl auch mehr als Freundschaft für ihn empfinden würde, warum also hatte sie nicht auf sein Geständnis reagiert? Weil du sie wochenlang angelogen und ihr Vertrauen missbraucht hast, du Depp. Seufzend drehte Gohan sich auf die Seite und schloss die Augen. Er sollte jetzt wirklich schlafen, morgen war ein wichtiger Tag und er würde mit Sicherheit anstrengend werden. Es war keine Zeit dafür Gedanken an seine verlorene und nie vorhandene Beziehung zu Videl zu verschwenden. Aber das sagte sich so leicht. Immer und immer wieder spielte sein Gehirn all die glücklichen Momente mit Videl ab. So als würde es ihm auch noch einmal unter die Nase reiben wollen was er alles durch sein Verschulden verloren hatte. Irgendwann war Gohan anscheinend doch eingeschlafen und dennoch stand er am nächsten Morgen nicht gerade erholt auf. Es wunderte ihn nicht, dass Goten und Trunks bereits wach waren und bereits weiter trainierten. Während sie bereits gemeinsam trainierten saß Gohan draußen beim Frühstück und beobachtete die Beiden. Hin und wieder wanderte sein Blick weiter zu Dende und Piccolo die am Rand der Plattform standen und anscheinend etwas auf der Erde beobachteten. Die Vermutung lag nahe, dass es Kryto war. Gohan stellte seine Schüssel zur Seite und sah auf die Uhr. In wenigen Stunden würden Vegeta und Videl ihr Training beendet haben und dann würde die Stunde der Wahrheit schlagen. Und damit meinte er noch nicht einmal, ob Videl ein Jahr lang gereicht hatte um wieder mit ihm zu sprechen, sondern ob sie Alle gemeinsam genug Kraft aufbieten konnten um Kryto zu besiegen. „Gohan! Ihr solltet Schluss machen und euch noch ein wenig ausruhen. Sie werden bald aus dem Raum von Geist und Zeit kommen.“ Piccolos Stimme riss Gohan aus seiner Konzentration und er blickte den Namekianer überrascht auf. Nach seinem Frühstück hatte er sich wieder in das Training mit den Jungen gestürzt und anscheinend dabei vollkommen die Zeit aus den Augen verloren. Tatsächlich würden Vegeta und Videl in ungefähr einer Stunde wieder zu ihnen stoßen und dann würden sie wahrscheinlich direkt aufbrechen um Kryto von diesem Planeten zu schmeißen. Es war in der Tat ratsam sich noch einmal frisch zu machen und sich dann eine Pause zu gönnen. Dies erklärte er auch Trunks und Goten, auch wenn diese weniger begeistert davon waren, sahen sie es aber ein und rannten direkt zu Mister Popo in die Küche um etwas Essbares abstauben zu können. Und dann wurde Gohan wieder von der Realität eingeholt. In einer Stunde würde er Videl wiedersehen. Für ihn waren nur vierundzwanzig Stunden vergangen, für sie ein ganzes Jahr. Hatte die Zeit gereicht um ihr Gemüt zu beruhigen? Würde sie ihm zumindest lange genug ertragen können, damit er ihr seine Gründe erklären könnte? Gohan schüttelte den Kopf und ging in den Palast. So sehr es auch wollte, jetzt war nicht die Zeit dafür die Sache mit Videl zu bereinigen. Seine komplette Aufmerksamkeit musste sich nun auf den bevorstehenden Kampf gegen Kryto richten. Frisch geduscht und mit vollem Magen versammelte sich Gohan eine Stunde später mit den Anderen vor der Tür, die in den Raum von Geist und Zeit führte. Jeden Moment konnte diese aufgehen und Vegeta und Videl herauslassen. Es waren nur wenige Minuten vergangen, da öffnete sich die Tür und Vegeta trat heraus. Die Aura des Mannes war spürbar gewachsen, aber die Aura der Person, die hinter Vegeta den Raum verließ haute Gohan beinahe aus den Socken. Unglaublich wie stark sie geworden ist. Äußerlich hatte Videl sich kaum verändert: Ihr Haar war ein wenig länger und sie wirkte noch durchtrainierter, ansonsten schien sie sich kaum verändert zu haben. Wenn man von ihrer neuen kraftvollen Aura mal absah. „Papa!“ „Videl!“ Trunks und Goten stürzten sich auf die Beiden. Gohan beobachtete Videl dabei wie sie Goten freudig lächelnd an sich drückte, dann fiel ihr Blick auf ihn und Gohan spürte wie er sich automatisch versteifte. Ihr Lächeln wurde eine Spur blasser, aber es lag noch immer auf ihren Lippen als sie ihn ansprach: „Hey.“ „Hey“, antwortete Gohan verblüfft und spürte wie ein kleines Fünkchen Hoffnung in ihn zurückkehrte. Vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren. „Wie war das Training?“, hörte er Piccolo fragen. Vegeta warf Videl einen geringschätzigen Blick zu. „Sie hat es nicht geschafft sich in einen Super Saiyajin zu verwandeln. Also ist sie noch immer zu schwach oder weibliche Saiyajin besitzen diese Fähigkeit nicht.“ Gohan rechnete fest damit, dass Videl Vegeta nun an die Gurgel gehen würde, doch nichts dergleichen geschah. Sie schüttelte nur leicht lächelnd den Kopf. „Was hat Kryto in unserer Abwesenheit getrieben?“, fragte sie und drückte nun auch Trunks an sich. Dende antwortete ihr: „Er hat immer mal wieder eine Stadt angegriffen und zerstört. Dadurch sind natürlich einige Menschen umgekommen, aber wir können sie mit den Dragonballs wiedererwecken. Meint ihr denn, ihr könnt Kryto nun besiegen?“ Mit einem Seitenblick auf Vegeta nickte Videl. „Wir denken ja. Vegeta und ich haben darüber gesprochen und uns überlegt, Kryto durch die neue Kraft meiner Aura an einen unbelebten Ort zu locken und dort werden wir ihn dann gemeinsam angreifen.“ Deswegen hat sie ihre Aura nicht unterdrückt. Um Kryto neugierig zu machen. „Dann sollten wir nicht länger warten. Es wird Zeit Kryto eine Lektion zu erteilen“, sagte er und lächelte Videl siegessicher an. Sie erwiderte sein Lächeln nicht, aber immerhin schrie sie ihn auch nicht gleich an. Mister Popo nahm Videl ihre Sporttasche ab und versprach sie wieder in ihr Haus zu bringen, dann machten sich die Saiyajin auf den Weg. Piccolo würde bei Dende zurückbleiben. Da er kein Saiyajin war hatte er beschlossen, es gar nicht noch mal gegen Kryto zu versuchen. Videl flog neben Vegeta her, auf der Suche nach einem geeigneten Kampfplatz. Sie spürte Gohans prüfenden Blick auf sich ruhen. Er flog gemeinsam mit den Kleinen hinter ihnen. Vor sich selber gab sie offen zu, dass sie schon ein wenig Angst vor der Begegnung gehabt hatte. Sie hatte selbst nicht so genau gewusst was genau sie bei seinem Anblick tun würde. Es hatte die Chance bestanden, dass sie Gohan zu Boden ringen und erwürgen würde, oder aber, dass sie ihm um den Hals fiel und ihn niederknutschte. In Anbetracht dieser beiden Möglichkeiten war es doch ganz gut gelaufen. Videl konnte sich nicht wirklich vorstellen warum Gohan den Blick kaum von ihr nahm. Lag es an dem was sie ihm bei ihrem letzten Treffen an den Kopf geworfen hatte oder an der Zunahme ihrer Kraft? Konzentrier dich jetzt, Videl! Nachdem Vegeta ihr den Kopf gewaschen hatte, war Videl klar geworden, dass sie sich zumindest Gohans Erklärung anhören musste. Anhören wollte. In der Tat bedeutete er ihr auch nach diesem Jahr einfach noch zu viel als dass sie ihn einfach so aus ihrem Leben verbannen konnte. Aber dafür war nun keine Zeit. Der Kampf gegen Kryto musste nun aller oberste Priorität haben. Vegeta setzte zur Landung an und Videl folgte ihm. Anscheinend hatte er einen Ort gefunden, den er für geeignet hielt und auch Videl konnte im Umkreis der nächsten hundert Kilometer keine Menschen erspüren. Gohan, Goten und Trunks landeten ebenfalls und blickte Vegeta abwartend an. Videl konnte die Aufregung der beiden jungen Saiyajin beinahe körperlich spüren. Es musste das Blut des Kriegervolkes in ihren Adern sein, welches sie keine Angst spüren ließ. Wüsste sie nicht, dass dasselbe Blut auch in ihren Adern floss, wäre Videl wahrscheinlich schreiend weggerannt. Vegeta nickte ihr auffordernd zu. „Leg los.“ Videl schloss die Augen und blendete alles Andere aus. Konzentrierte sich nur noch darauf ihre Kampfkraft zu erhöhen. Das war Teil des Planes. Kurz bevor sie den Raum von Geist und Zeit verlassen hatten, hatte Vegeta sie angewiesen ihre Kampfkraft nicht komplett zu unterdrücken, sondern nur zum Teil. Er wollte Krytos Neugier so wecken und zum Schluss mit ihrer vollen Power anlocken. Sie öffnete ihre Augen wieder und blickte ihre männlichen Begleiter an. Sah den unverhohlenen Schock in Gohans Augen, die Bewunderung von Goten und Trunks, sowie das kleine kaum wahrnehmbare zufriedene Zucken von Vegetas rechtem Mundwinkel. Videl wusste, dass sie es noch lange nicht in einem ernsten Kampf mit Vegeta aufnehmen konnte. Aber bei ihrem nächsten Kampf mit Gohan rechnete sie sich nun weitaus bessere Chancen aus. „Er kommt“, sagte Vegeta und löste den Blick von ihr, um in den Himmel zu sehen. Auch Videl blickte in dieselbe Richtung; spürte das näher kommen Krytos. Er landete mitten in dem von ihnen gebildeten Kreis. Videl zollte sowohl Goten als auch Trunks Respekt, dass ihnen bei Krytos Anblick nicht die Münder offenstanden, so wie ihr als sie ihn das erste Mal gesehen hatte. „Sieh mal einer an, wer da wieder aus ihren Löchern gekrochen ist“, sagte Kryto während er sich im Kreis drehte. „Mit einigen von euch hatte ich doch bereits das Vergnügen. Wollt ihr etwa noch eine Abreibung?“ „Für jemanden, der dem Tod geweiht ist, spuckst du ganz schön große Töne“, knurrte Vegeta. Kryto antwortete ihm nicht, sein Blick hielt bei Videl inne. „Du… Gestern warst du noch die Schwächste, nicht die Mühe wert. Was hast du getan, um in so kurzer Zeit so stark zu werden?“ Videl grinste. „Als würde ich dir meine Tricks verraten.“ Kryto studierte sie noch einmal von oben bis unten. „Auch mit deiner neuen stärke bist du noch immer kein Gegner für mich. Keiner von euch. Findet ihr es nicht armselig, dass ihr Kinder mit zu eurer letzten Schlacht bringt?“ Videls Blick verfinsterte sich, am liebsten würde sie Kryto für seine Unverschämtheiten unangespitzt in den Boden rammen, aber der Plan war ein anderer. „Wenn du so siegessicher bist, warum kämpfst du nicht gegen uns alle? Gleichzeitig“, sagte Gohan. Krytos Grinsen wurde noch überheblicher. „Das wird ein kurzes Vergnügen.“ Es war Kryto der als erstes angriff. Seine Attacke galt Videl. Es wurde ein harter Kampf, aber mit nichts anderem hatte Videl gerechnet. Dafür, dass er gegen fünf Gegner gleichzeitig antrat hielt sich ihr Feind recht gut. Man konnte ihm mittlerweile jedoch anmerken, dass ihm dieser Kampf bereits zu lange dauerte. Das überhebliche Grinsen war bereits vor einer gefühlten Ewigkeit verblasst. Videl konnte nicht genau sagen wie lange sie und ihre Mitstreiter schon gegen Kryto kämpften, aber es musste schon sehr lange sein. Auch wenn sie mit Vegeta hart an ihrer Ausdauer und Kondition gearbeitet hatte, spürte sie nun langsam aber sicher wie sich die Erschöpfung einschlich. Sie ließ sie langsamer werden und unvorsichtiger. „Videl! Pass auf!“ Sie hörte Gohans Ruf, realisierte jedoch zu spät auf was er sich bezog. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie eine von Krytos Energiekugeln auf sich zu rasen. Es war zu spät noch auszuweichen, sie musste sich darauf vorbereiten die komplette Wucht der Attacke abzubekommen. Doch es war nicht Videl, die erwischt wurde. Gohan hatte sich in letzter Sekunde zwischen sie und die Attacke geworfen und wurde mit voller Härte am Rücken erwischt. Durch die Wucht des Aufpralls wurde er gegen sie geschleudert, gemeinsam rasten sie nun auf den steinigen Untergrund zu. Doch noch bevor Videl mit dem Rücken auf eben diesen aufschlug, legte Gohan die Arme um sie und drehte sie Beide um hundertachtzig Grad. So war Gohan es, der auf dem Boden prallte und Videl landete „relativ“ weich auf ihm. Wie damals im Waisenhaus. „Geht’s dir gut?“, fragte sie während sie sich aufrappelte. „Ja. Es wird nur langsam an der Zeit Kryto zu besiegen.“ „Hey! Wir haben hier noch was zu erledigen! Verschiebt eurer Schäferstündchen also auf später!“, schrie Vegeta sie an und landete nur wenige Meter von ihnen entfernt, ebenso wie Kryto, Goten und Trunks. „Arschloch“, murmelte Videl und hörte Gohan neben sich lachen. „Lasst uns das hier beenden“, sagte Kryto und wischte sich Blut aus dem Mundwinkel. „Das seh ich auch so“, antwortete Gohan. Videl spürte wie er seine komplette verbliebene Energie bündelt. Instinktiv machte Videl einen Schritt zurück. „Kame… Hame… haaaaa!“ Gohan hielt seine Hände auf Kryto gerichtet und schoss einen kraftvollen blauen Energiestrahl auf ihn ab. Damit wird er ihn ganz sicher besiegen. Doch Kryto hielt mit seinem eigenen Energiestrahl dagegen. Videl konnte sehen wie Gohan vor Anstrengung die Zähne zusammenbiss. Er kämpfte hart darum die Oberhand zu behalten. „Ihr müsst ihm eure Kraft geben! Schnell!“ Videl verschwendete keine Zeit damit sich zu fragen, ob es nun Dendes Stimme gewesen war oder die von Gohans Vater. Mit einem Hechtsprung legte sie Gohan ihre Hand auf die Schulter und sandte ihm ihre verbliebene Kraft. Auch Goten und Trunks waren schnell dabei. Man sah, dass Gohan diese Kraftinfusion guttat und er Krytos Energiestrahl immer weiter zurückdrängte, aber es reichte noch nicht ganz. „Vegeta!“ Sie wusste nicht, was sich dieser sture Bock dabei dachte, einfach dazustehen und zu zuschauen. „Beweg jetzt gefälligst deinen Arsch her!“ Augenblicklich stand er neben ihr und legte Gohan die Hand auf die andere Schulter. „Nur weil wir verwandt sind, heißt das nicht, dass du mir Befehle erteilen kannst.“ Videl ging nicht darauf ein, sondern richtete ihren Blick auf Kryto. Der schien den Ernst der Lage mittlerweile begriffen zu haben. Mit einem wütenden Schrei zog Gohan noch einmal sämtliche Energien zusammen und schoss sie durch seine Hände ab. Sein Energiestrahl durchbohrte Krytos und traf den Gegner mitten in der Brust. Es gab eine heftige Explosion und Videl musste die Augen schließen. Sie hörte Kryto vor Schmerzen schreien und öffnete kurz nachdem der Schrei verklungen war die Augen. Keuchend ließ Gohan seine Hände sinken und starrte angestrengt in den aufgewirbelten Staub. Videl konnte Krytos Aura nicht mehr spüren, traute der Sache aber noch nicht. „Ihr habt es geschafft. Er ist tot.“ Das war definitiv die Stimme von Gohans Vater. Mit einem Triumphschrei sprang Videl in die Luft und fiel Gohan von hinten um den Hals. Pure Erleichterung durchströmte Gohan nachdem er die Worte seines Vaters vernommen hatte. Es war geschafft, ein weiteres Mal hatten sie die Erde vor einem Feind beschützt. Hinter sich hörte er Videl triumphierend aufschreien und dann spürte er wie sie ihre Hände um seinen Hals schlang und sie sich fest an ihn drückte. Er spürte auch, dass ihn Goten und Trunks ebenfalls umarmten, aber das war nebensächlich. Gohan legte seine Hände auf Videls Unterarme und presste seine Wange gegen ihre. Anscheinend durfte er doch noch hoffen. Kapitel 10: Du veränderst mich ------------------------------ Erst als Gohan seine Hände auf ihre Unterarme legte realisierte Videl, dass sie ihn umarmte. Langsam, nicht zu hastig, löste sie sich von ihm und trat zwei Schritte zurück. Zwar hatte sie beschlossen sich seine Gründe für seine Lügen anzuhören, aber das hieß noch nicht, dass sie ihm verzeihen würde. Gohan drehte sich zu ihr um und lächelte sie unsicher an. Er sieht so aus wie ich mich fühle. Ebenfalls unsicher lächelte sie zurück und ließ ihren Blick über die Verletzungen der Anderen gleiten. Sie alle hatten einstecken müssen, hatten Kratzer, Schrammen und so manch eine Platzwunde, aber keiner von ihnen schien lebensgefährlich verletzt. Alle wirkten müde, aber das war nicht weiter verwunderlich. Videl spürte das Gewicht einer Hand auf ihrer Schulter und drehte den Kopf. Es war Vegeta; sein Gesichtsausdruck war mürrisch wie eh und je. Er nickte ihr knapp zu und sagte: „Du hast dich gar nicht mal so blöd angestellt.“ Videl war baff. Obwohl sie ein ganzes Jahr mit ihm alleine verbracht hatte, hatte sie den Mann, der ihr Onkel war nie ganz verstanden. Aber sie wusste eins: Diese Äußerung grenzte schon an ein Kompliment und Vegeta war niemand, der mit Komplimenten um sich schmiss. Sie war zu überrascht um irgendetwas dazu zu sagen, aber anscheinend erwartete Vegeta auch gar keine Erwiderung. Er hatte seine Hand bereits wieder von ihrer Schulter genommen und sich abgewandt. Videls irritierter Blick wanderte zu Gohan. Er schaute sie genauso irritiert an und zuckte nur mit den Schultern. „Herzlichen Glückwunsch, Leute. Das habt ihr spitze gemacht!“ Wieder einmal hallte die Stimme von Gohans Vater in ihrem Kopf. Sie konnte ein stolzes Grinsen nicht unterdrücken, neben ihr schnaufte Vegeta verächtlich. „Danke, Papa! Für Alles!“, sagte Gohan, den Blick zum Himmel gerichtet. Es kam keine Antwort, aber das schien ihren Mitschüler nicht zu stören. „Hallo! Leute!“ Die schrille Stimme einer Frau und das Geräusch eines Flugzeugmotors ließ die versammelten Saiyajin aufblicken. Es war Bulma, die fröhlich winkend zur Landung ansetzte. „Mama!“, rief Trunks und lief auf Bulma zu nachdem sie ausgestiegen war. Videl beobachtete lächelnd wie sie jede Verletzung ihres Sohnes ganz genau inspizierte und ihn dann fest an sich drückte. „Hallo Bulma. Woher weißt du denn wo wir sind?“, fragte Gohan. „Ich war bei Dende. Und Piccolo hat mir dann die Richtung gewiesen. Von da an bin ich den Explosionen gefolgt.“ Videl spürte Bulmas Blick auf sich ruhen, dann trat die Erfinderstochter an sie heran und zog sie in eine Umarmung. „Videl… Wer hätte gedacht, dass du mit meinem Muffkopf von Ehemann verwandt bist?“ „Ich am allerwenigsten“, antwortete Videl und blickte über Bulmas Schulter zu Vegeta, dessen linke Augenbraue zuckte. Anscheinend passten ihm die Worte seiner Frau nicht. „Ich habe euch noch was mitgebracht“, sprach Bulma und holte einen kleinen Leinenbeutel aus ihrer Tasche. „Oh klasse. Magische Bohnen“, stieß Gohan aus. Skeptisch nahm Videl eine der kleinen grünen Bohnen entgegen. Sie wusste ja, dass es noch so einige Dinge gab, von denen sie nichts wusste, aber magische Bohnen? „Iss sie. Danach geht es dir gleich viel besser“, sagte Gohan. Videl hatte noch immer ihre Zweifel und aß ihre Bohne erst nachdem sie gesehen hatte wie die Verletzungen der Anderen auf wundersame Weise verschwunden waren. Gohan hatte recht, nach dem Essen der Bohne fühlte sie sich besser. Auch ihre Wunden waren geheilt und ihre Kraft war wiederhergestellt. Ungläubig ballte sie ihre Hände immer wieder zu Fäusten. Sachen gibt’s. „Was haltet ihr davon, wenn ihr Morgen alle zum Grillen bei uns vorbeikommt?“, plapperte Bulma drauf los. „Ach Gohan. Ihr solltet so schnell wie möglich nach Hause fliegen. Chichi ist beinahe Amok gelaufen.“ Peinlich berührt kratzte Gohan sich am Hinterkopf. „Es wundert mich, dass sie dich nicht begleitet hat.“ „Als hätte ich ihr gesagt, dass ich euch aufsuchen werde.“ „Ich werde dann auch mal verschwinden. Man sieht sich“, nutzte Videl Bulmas Atempause und wandte sich ab. „Videl, warte!“ Die Schwarzhaarige drehte sich noch einmal zu Gohan um und sah ihn erwartungsvoll an. „Ähm… sehen wir dich Morgen bei Bulma?“, fragte er. Auch wenn sie es eigentlich gar nicht wollte schlich sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. „Ja, ich denke schon.“ Videl hob noch einmal die Hand zum Gruß und machte sich dann auf den Weg nach Hause. Seit einer geschlagenen Stunde saß Gohan mit Goten bereits Zuhause am Küchentisch und hörte sich den Wutausbruch seiner Mutter an. Mehr oder weniger. Im Grunde hatte Gohan nichts Anderes erwartet. Lang und breit ließ Chichi sich darüber aus, dass sie von der Entführung seines kleinen Bruders maßlos enttäuscht war und dass sie so etwas eher von seinem Vater erwartet hätte als von ihm. Am liebsten wäre Gohan direkt in sein Bett gegangen, denn trotz der magischen Bohne spürte er, dass es seinen Körper nach Ruhe verlangte. Training und ein Kampf auf Leben und Tod war er einfach nicht mehr gewohnt. Während seine Mutter munter weiter vor sich hin schimpfte, fiel Gohans Blick auf das Bild, welches neben dem Telefon auf einem kleinen Tisch stand und er musste lächeln. Chichi hatte sich wirklich einen Abzug des Bildes, welches von ihm und Videl in der Zeitung gewesen war, besorgt und es gerahmt. Wenn man von dem Kampf gegen Kryto einmal absah, war es heute zwischen ihm und Videl relativ gut gelaufen. Sie hatte ihn weder gemieden noch angeschrien, das war ein Fortschritt. In der Tat hatte sie ganz normal mit ihm gesprochen und ihn sogar angelächelt. Und Morgen würde er sie wiedersehen. Gohan hoffte sehr, dass sich die Gelegenheit für ein Gespräch unter vier Augen ergeben würde oder sie zumindest zustimmen würde sich ein anderes Mal alleine mit ihm zutreffen, damit er sich ihr erklären konnte. So wie sie sich seit dem Verlassen des Raumes von Geist und Zeit ihm gegenüber verhielt, gab es Anlass zur Hoffnung, dass sie ihm zuhören würde. Mit einem unhörbaren Seufzer richtete Gohan seine volle Aufmerksamkeit wieder auf seine Mutter. Er konnte den morgigen Tag kaum abwarten. „Die Schule hat angerufen: Du warst Gestern den ganzen Tag nicht dort. Ich würde gerne wissen wo du gewesen bist.“ Videl hob den Blick von ihrem Frühstück und sah ihren Vater verwundert an. Als sie gestern Nachmittag nach Hause gekommen war, war ihr Vater nicht Zuhause gewesen. Sie war nur auf Kuroh getroffen, dieser hatte sie zwar erst nach dem Wochenende zurückerwartet, aber nicht weiter nachgefragt warum sie bereits wieder Zuhause war. Nach einer schnellen Dusche war Videl direkt ins Bett gegangen und hatte bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen. Wahrscheinlich hätte sie auch noch länger geschlafen, wäre ihr Vater nicht in ihr Zimmer gestürmt und hätte verkündet, dass er sie in dreißig Minuten zum Frühstück erwarte. Es hatte sie schon sehr gewundert, dass er überhaupt Zeit mit ihr verbringen wollte, aber diese Nachfragerei kam ihr spanisch vor. „Ich hab die Erde gerettet“, antwortete sie und log dabei noch nicht einmal. Mister Satan blickte sie ernst an. „Du warst noch nie besonders witzig. Ich erwarte eine ehrliche und ernste Antwort.“ Videl stellte ihre Kaffeetasse ab und sah ihn ebenfalls ernst an. „Warum interessiert dich das auf einmal? Du machst dir doch sonst auch keine Gedanken darum was ich mache.“ „Du hast nicht in diesem Ton mit mir zu sprechen!“ „Ach komm, Dad! Wir wissen Beide, dass ich dir vollkommen egal bin. Deswegen versteh ich nicht wo dieses angebliche Interesse herkommt.“ Videl konnte sehen, dass ihr Vater mit jedem von ihr gesprochenem Wort wütender wurde. Aber das war ihr egal. Nur weil jetzt die Schule angerufen hatte, brauchte er nicht anfangen den perfekten Vater zu spielen. „Was ist bloß in dich gefahren? So hast du ja noch nie mit mir gesprochen.“ Ungläubig blickte Videl ihren Vater an. Ist sein Kopf bei seinen nächtlichen Aktivitäten zu hart an das Kopfende des Bettes gestoßen, oder was? „Wir haben uns ja auch seit Jahren nicht mehr unterhalten“, antwortete sie ihm wütend. „Videl…“ „Lass das Schauspiel, Dad. Richtig für mich interessiert hast du dich doch eh nie und seitdem dich Alle für den Retter der Welt halten, bin ich doch nur noch Luft für dich. Kuroh und die anderen Angestellten haben mich großgezogen.“ Ihre Augen und die von Mister Satan richteten sich auf den Angestellten, welcher gerade versuchte unbemerkt aus dem Esszimmer zu verschwinden. Videl spürte jedoch schnell wieder den Blick ihres Vaters auf sich. „Wenn deine Mutter noch leben würde…“ Videl sprang so ruckartig auf, dass ihr Stuhl klappernd umfiel. „Meine Mutter? Auf einmal willst du über meine Mutter sprechen?“, schrie sie. „Bitteschön! Wusstest du, dass sie eine der wenigen Überlebenden eines Kriegervolkes war? Ihr Vater ein König? Dass sie einen Bruder hatte? Dass dieser Bruder in der westlichen Hauptstadt lebt und mit Bulma Briefs verheiratet ist?“ Mister Satan blickte Videl entsetzt an. „Nein“, sagte er leise. „Das habe ich mir gedacht. Für dich war sie wahrscheinlich nie mehr als eine Bettgeschichte. Bis ich zustande kam.“ Auch Mister Satan war jetzt aufgestanden und funkelte sie wutentbrannt an. „Verlass sofort mein Haus! Ich will dich hier nie wiedersehen!“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen machte Videl auf dem Absatz kehrt und stürmte in ihr Zimmer. Dort schmiss sie frische Klamotten in ihre Sporttasche und war fast so schnell wie der Wind wieder im unteren Stockwerk. Von ihrem Vater war nichts zuhören oder zusehen. Kuroh jedoch stand mit feuchten Augen an der Eingangstür. Videl drückte ihn fest an sich und auch ihr schossen nun die Tränen in die Augen. „Ich bin nicht aus der Welt“, flüsterte sie. „Ihr Vater wird sich bestimmt wieder besinnen“, antwortete Kuroh und hielt sie an den Schultern fest. Videl musste lächeln, umarmte Kuroh noch einmal und versprach ihm sich täglich zu melden, dann verließ sie das Haus. Kaum hatte sie das Anwesen verlassen zog sie ihr Handy aus der Hosentasche. Sie brauchte Gohans Nummer nicht erst zu suchen, hatte sie ihn doch im Kurzwahlspeicher. Es war ihr egal, dass sie noch Streit hatten und sie eigentlich sauer auf ihn war; sie musste jetzt einfach seine Stimme hören. Nach dem zweiten Klingeln ging er ran. „Videl?“ Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen während sie weiter die Straße entlang ging. Wieso hat der Klang seiner Stimme nur so eine beruhigende Wirkung auf mich? „Mein Vater hat mich rausgeschmissen“, sagte sie anstatt einer Begrüßung. „Was? Wieso das?“, fragte Gohan und klang dabei schockiert. „Wir hatten Streit… er wollte wissen warum ich Gestern nicht in der Schule war und irgendwann fing er mit meiner Mutter an. Dann bin ich ausgeflippt und joa…“ „Oh man. Und wie geht es dir jetzt?“ „Erstaunlicherweise besser als vorher.“ „Wirklich?“ „Ja.“ Es überraschte Videl selbst ein wenig, aber in der Tat war sie weder wütend noch besonders traurig über ihren Rausschmiss. Das Haus und die Nähe zu ihrem Vater hatten ihr nie besonders gutgetan. Dies hatte Videl heute begriffen. „Soll ich zu dir kommen?“, fragte Gohan. Lächelnd antwortete sie ihm: „Nein, ist schon okay. Ich werde mir jetzt ein Hotel suchen und wir sehen uns nachher bei Bulma.“ „Okay. Ruf an, wenn du es dir anders überlegst.“ „Das mach ich. Danke, Gohan. Bis nachher.“ „Bis nachher.“ Videl streckte ihr Telefon wieder ein und verwarf die Idee mit dem Hotel wieder. Stattdessen beschloss sie bereits zur Capsule Corporation zu fliegen. Vielleicht kann ich Bulma bei den Vorbereitungen helfen. Sie konnte Bulma nicht bei den Vorbereitungen helfen. Diese hatte diese nämlich an Caterer und ihre Angestellten übertragen. Stattdessen hatte Videl Rede und Antwort stehen müssen, warum sie denn eine Sporttasche voll mit Klamotten mit sich führte. Nachdem sie ihr von dem Streit und dem Rauswurf berichtet hatte, hatte Bulma sie in eines der vielen Gästezimmer verfrachtet und ihr versichert, dass sie solange bleiben könne wie solle. Immerhin gehöre sie ja nun zur Familie. Nichts als pure Dankbarkeit hatte Videl in diesem Moment durchflossen und sie war Bulma mit Tränen in den Augen um den Hals gefallen. Die Stunden bis zur Grillparty hatte Videl anschließend mit Trunks und seinen Großeltern verbracht. Nun saß sie in dem riesen Garten der Briefs und wartete auf die Ankunft der Gäste. Videl hatte gedacht, dass nur Gohan und seine Familie und eventuell Piccolo und Dende kommen würde, doch Bulma hatte wohl noch viele andere alte Freunde eingeladen; Videl freute sich darauf all die Kämpfer die, laut Bulma, in den vergangenen Jahren die Erde ein ums andere Mal gerettet hatten. Sie wurde so schnell in diese Gruppe aufgenommen und immer wieder von jemand Neuen in ein Gespräch verwickelt, dass sie Gohans Ankunft gar nicht mitbekam. Es hatte Gohan und Goten einiges an Mühe gekostet Chichi zu überzeugen zu der Grillparty gehen zu dürfen, aber ihr eiserner Wille hatte sich ausgezahlt und die strenge Mutter hatte in den frühen Morgenstunden endlich nachgegeben. Kaum hatte er mit Mutter und Bruder den Garten betreten, wurde Gohan auch schon von den Beiden stehen gelassen. Goten machte sich sofort zu Trunks und Marron auf und seine Mutter steuerte direkt auf Bulma zu. Gohan ließ seinen Blick glücklich lächelnd über seine versammelten Freunde gleiten. Es war viel zu lange her, dass wir alle beisammen waren. Dann hatte er den eigentlichen Grund seines ausschweifenden Blickes gefunden. Videl war gerade in ein Gespräch mit Yamchu vertieft, daher genoss Gohan ihren Anblick vorerst aus der Ferne. Dafür, dass sie erst vor einigen Stunden von ihrem eigenen Vater aus dem Haus geworfen wurde sah sie sehr fröhlich und sehr entspannt aus. Sie trug einen schwarzen kurzen Rock und ein schlichtes weißes Tanktop, ihre Haare fielen offen über ihren Rücken. Gohan hatte es schwer den Blick von ihr zu lösen, aber da seinen Freunden seine Ankunft nicht entgangen war blieb ihm bald nichts anderes übrig. Es war bereits eine Stunde seit seiner Ankunft vergangen als Gohan sich endlich von Krillin und Muten Roshi lösen konnte und Videl begrüßen konnte. „Hey du“, sagte er und setzte sich zu ihr an den Tisch. Videl blickte von ihrem Weinglas auf und lächelte ihn sanft. „Selber hey.“ „Hast du ein Hotel gefunden?“ Es hatte Gohan überrascht als vor ein paar Stunden sein Handy geklingelt und Videls Name auf dem Display gestanden hatte. Zu sagen er wäre bei Annahme des Gespräches nervös gewesen wäre noch untertrieben gewesen, wusste Gohan doch nicht ob Videl wieder anfangen würde ihn anzuschreien. Als sie ihm dann, wie vor ihrem Streit, angefangen hatte ihr Leid zu klagen und ganz normal mit ihm gesprochen hatte, war ihm warm ums Herz geworden. „Nein, aber Bulma hat mich aufgenommen. Ich kann bleiben solange ich will.“ „Das ist gut.“ Danach herrschte Stille zwischen den Beiden und während Gohan Videls abwartenden Blick auf sich spürte suchte er nach den richtigen Worten, um dieses immens wichtige Gespräch zu beginnen. „Videl, ich…“ „Das Essen ist fertig!“, erscholl Bulmas Stimme und unterbrach Gohan. Gequält blickte er die nun grinsende Videl an. „Wir reden nach dem Essen ganz in Ruhe“, sagte sie und ging. Hoffentlich. Eine weitere Stunde zog ins Land bis Gohan und Videl wieder Zeit für einander fanden. Ohne ein Wort zu sagen wurde er von Videl an die Hand genommen und hinter ihr hergezogen. Die hinterher gerufenen anzüglichen Kommentare von Krillin und Muten Roshi wurden von Beiden ignoriert. Videl stoppte erst in einem der Gästezimmer, anscheinend das, welches ihr von Bulma zugewiesen worden war. Sie setzte sich auf das Bett und blickte ihn auffordernd an. „Ähm…“, begann er. „Sag mir einfach warum du mich so lange belogen hast“, sagte Videl und zog die Knie an die Brust. „Weil ich dich nicht verlieren wollte“, antwortete er und erntete daraufhin einen skeptischen Blick von Videl. „Was?“ Mit Tränen in den Augen fiel Gohan vor ihr auf die Knie und ergriff ihre Hände. „Du musst mir glauben: Seit der Benefizgala wollte ich dir die Wahrheit sagen, aber jedes Mal wenn ich den Mund geöffnet habe kam nichts heraus und du kannst mir dafür nicht noch mehr den Arsch aufreißen als ich es schon tue. Jeden einzelnen Tag. Es tut mir so unendlich leid.“ Gohan sprach weiter und weiter. Erklärte ihr jeden Gedanken und jede Sorge, die er sich gemacht; jede Angst vor genau dieser Situation, die er gehabt hatte. Er erzählte ihr wie viel sie ihm bedeutete, wie sehr er sie liebte und dass er sich ein Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen konnte und es auch gar nicht mehr wollte. Entschuldigen tat er sich nach jedem zweiten Satz. Videl hörte ihm die gesamte Zeit mit ausdruckslosem Gesicht zu. Sie unterbrach ihn nicht und stellte auch keine Fragen. Nachdem er geendet hatte und es schon eine ganze Weile still in dem Raum gewesen war, entzog Videl ihm ihre Hände und Gohans Welt begann von neuem zusammenzubrechen. Anscheinend hatte er es endgültig versaut. „Du veränderst mich, Gohan“, hob Videl an. Was meint sie damit? „Seit dem Tag, an dem du mir Papier und Stift geliehen hast, veränderst du mich. Durch die Dinge, die du zu mir sagst. Dinge, die du tust und durch deine bloße Anwesenheit.“ Videl sah ihn durchdringend aus ihren wunderschönen blauen Augen an. Gohan selbst stand der Mund hoffen. „Du beruhigst mich. Nimmst mich mit all meinen Macken und Fehlern. Ich muss dir nichts beweisen, darf schwach und verletzlich bei dir sein. Seitdem wir befreundet sind habe ich nicht mehr das Bedürfnis die Aufmerksamkeit meines Vaters zu erlangen, weil du mir deine gibst. Weil du es ernst mit mir meinst. Und dafür liebe ich dich. Und dafür, dass du jeder Zeit für mich da bist und mich auffängst, wenn ich falle.“ Tränen liefen ihr nun über das Gesicht und Gohan riskierte es ihr eine Hand an die Wange zulegen. „Und wenn du mich noch einmal im Leben anlügst, reiß ich dir nicht nur den Arsch auf, sondern bring dich auch noch um.“ Gohan riss vor Schock den Mund auf. Heißt das… „Du verzeihst mir?“, hauchte er. Videl schmiss sich in seine Arme und augenblicklich drückte er sie fest an sich. „Ja, das tue ich“, schluchzte Videl. Gohan konnte sein Glück kaum fassen. Er drückte sie ein wenig von sich weg und hielt ihr Gesicht in seinen Händen. So wunderschön. „Ich liebe dich“, sagte er und dann küsste er sie. Es war ihr erster Kuss als Gohan und Videl und keiner von Beiden wollte das er jemals endete. Irgendwann jedoch lösten sie sich. Mit geröteten Wangen lächelte Videl ihn an. „Ich liebe dich auch.“ Kapitel 11: Wiedersehen ----------------------- Videl wurde wach als sie spürte wie Gohans warmer Körper ihr Bett verließ. „Gohan?“, murmelte sie und schlug alarmiert die Augen auf. Auf Grund der späten Nachtstunde war es in ihrem Zimmer stockdunkel und sie konnte Gohan nur schemenhaften ausmachen. Aber sie spürte wie er ihr mit der Hand über die Haare fuhr. „Ssht. Ich geh nur auf die Toilette. Bin gleich wieder da“, sagte er. Videl ließ ihren Kopf wieder auf das Kissen fallen und drehte sich lächelnd auf den Rücken. Nachdem sie und Gohan sich wieder vertragen hatten waren sie wieder in den Garten gegangen und hatten ausgiebig mit ihren Freunden gefeiert. Da Bulma, ob nun mit Absicht oder nicht, dafür gesorgt hatte, dass Chichis Weinglas niemals leer war, hatten Gohan und seine Familie bei Bulma übernachten müssen. Sehr zu Gohans und Videls Freude. Ohne dass sie es vorher abgesprochen hatten hatte Gohan sich, nachdem sie alle ins Bett gegangen waren, in ihr Zimmer geschlichen und sich zu ihr ins Bett gelegt. Nein, sie hatten nicht miteinander geschlafen. Überstürzter Sex hatte schon einmal die Sache zwischen ihnen verkompliziert, daher hatten sie jeder für sich beschlossen dieses spezielle Thema in ihrer Beziehung langsam anzugehen. Stattdessen genossen sie einfach die Nähe des Anderen, genauso wie früher. Nur dass sie dieses Mal Beide wussten was der jeweils andere für einen empfand. Seit ihrer Versöhnung konnte Videl einfach nicht aufhören zu lächeln. So etwas wie für Gohan hatte sie noch nie in ihrem Leben empfunden und noch nie in ihrem gesamten Leben war sie so glücklich gewesen. Sie spürte wie Gohan sich wieder zu ihr ins Bett legte und kuschelte sich an seine Brust. Gohan schlang seine Arme um sie und einander umschlingend schliefen die Teenager schnell wieder ein. Gohan räumte gerade seine Bücher in den Spint als er spürte wie sich zwei Arme um ihn schlangen. Er hatte Videls Aura nicht näherkommen gespürt, sie musste sie also unterdrückt haben, aber nun spürte er sie. Auch wenn er nicht ihre Aura zu spüren brauchte, um zu wissen, dass sie ihn umarmte. „Guten Morgen“, sagte er lächelnd, während er sich zu ihr umdrehte. Videl drückte sich noch enger an ihn. „Guten Morgen.“ Glücklich legte Gohan nun die Arme um seine Freundin. Seit ihrer Versöhnung bei Bulma war bereits fast eine Woche vergangen und Gohan hatte noch immer nicht ganz begriffen, dass Videl jetzt wirklich seine Freundin war. Am Montag in der Schule war er sich noch unsicher gewesen wie er sich Videl nun gegenüber verhalten sollte. Wenn sie unter sich waren oder mit ihren Freunden zusammen, da war es kein Problem, doch Gohan und Videl hatten nie darüber gesprochen, ob sie ihre Beziehung in der Schule öffentlich machen wollte. Als Videl ihn jedoch vor der versammelten Klasse ausgiebig geküsst hatte, hatte sich dieses Thema von selbst geklärt. Hingegen seiner Erwartungen hatte Gohan nicht einen dummen Spruch von seinen Mitschülern zuhören bekommen. Eraser brach bei jedem Kuss von ihm und Videl in Freudenschreie aus und von den männlichen Mitschülern bekam er meist nur neidische Blicke zugeworfen. Keiner wagte es etwas zu sagen, noch nicht einmal Sharpner. Es konnte nicht daran liegen, dass der Blonde plötzlich angefangen hatte Gohan zu respektieren. Der junge Saiyajin ging davon aus, dass Sharpners Zurückhaltung noch immer mit Videls verbaler Abreibung an ihn zu tun hatte. Im Grunde war es Gohan auch egal, denn so wie es im Moment bei ihm lief könnte es nicht besser sein. Videl und er waren nun offiziell ein Paar und Videl kannte nun die komplette Wahrheit über ihn und sogar seine Mutter hatte ihnen ihren Segen gegeben. Unter der Bedingung, dass sie keinen Sex vor der Ehe hatten. Und nach alles was ihr bisheriger unehelicher Sex alles verschlimmert hatte, war Gohan dieser Bedingung gar nicht mal so abgeneigt. „Bulma fragt, ob du am Wochenende zum Essen vorbeikommen möchtest“, riss Videl ihn aus den Gedanken. Gohan hielt sie noch immer fest im Arm und blickte ihr nun in die blauen Augen. Videl wohnte noch immer in der Capsule Corporation; mit ihrem Vater hatte sie seit ihrem Rauswurf nicht mehr gesprochen. Kuroh hatte ihr vor wenigen Tagen ihr gesamtes Eigentum aus der Villa Satan vorbeigerbacht. Damit waren Videls Bande zu Mister Satan endgültig gekappt worden. Sie schien es nicht zu stören und Gohan war dankbar dafür. Bulmas Einladung kam für ihn nicht überraschend; hatten er und Bulma doch eine Überraschung für Videl geplant. „Essen mit den Briefs klingt verlockend. Ich werde versuchen, dass Mutter mich gehen lässt.“ Videl strahlte ihn an. „Das wird sie bestimmt.“ Grinsend beugte Gohan sich hinunter und küsste sie. Videl wusste einfach nicht was sie anziehen sollte. Die komplette Woche über hatte sie Gohan nur in der Schule sehen können. Da er Goten zur Bekämpfung Krytos „entführt“ hatte, hatte Chichi ihn, wohl zum ersten Mal, Hausarrest erteilt. Da aber sowohl Gohan als auch Bulma Chichi stundenlang bearbeitet hatten, würde Gohan in circa einer Stunde in der Capsule Corporation eintreffen und mit ihnen zu Abend essen. Videl freute sich unheimlich auf die Zeit mit Gohan und verstand selbst nicht so genau warum sie so ein Drama wegen ihres Outfits machte. Sie beäugte sich gerade ein weiteres Mal kritisch im Spiegel als Bulma das Zimmer betrat. Die ältere der beiden Frauen warf einen skeptischen Blick auf den Klamottenberg auf dem Bett der Jüngeren. „Hast du dich etwa noch immer nicht entschieden?“ Stöhnend schmiss Videl sich auf ihr Bett. „Ich weiß doch auch nicht was los ist. Es ist ja nicht so als wäre es unser erstes Date oder als hätte ich ihn ewig nicht mehr gesehen.“ „Schätzchen, zieh einfach irgendwas an. Der Junge ist so in dich verliebt, ihm fallen deine Klamotten wahrscheinlich gar nicht auf.“ Das war Videl auch bewusst, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie Heute besonders gut aussehen musste. Am Ende hatte sie sich für ein schlichtes und dunkelblaues Sommerkleid entschieden und entgegen Bulmas Prognose fiel Gohan ihre Kleidung sehr wohl auf. Auch wenn Videl ihren Freund für eine ganze Weile an diesem Abend mit ihrer Familie teilen musste, genoss sie diese Zeit. Sie hatte noch nie solche Familienessen erlebt und jetzt mit diesen Leuten, die nun mal ihre Familie waren, an einem Tisch zu sitzen, zeigte ihr was sie bisher verpasst hatte und was sie nie wieder missen wollte. Selbst Vegeta saß mit ihnen am Tisch, auch wenn Videl vermutete, dass sie seine Anwesenheit dem reichlich angebotenem Essen zu verdanken hatten als seinem Bedürfnis nach familiärem Beisammen sein. „Also, Gohan. Wollen wir Videl nicht langsam den wahren Grund für deinen Besuch verraten?“, fragte Bulma nachdem sie einen Blick auf die Uhr geworfen und Trunks anschließend aus dem Raum geschickt hatte. Reichlich verwirrt wanderte Videls Blick nun zwischen Bulma und Gohan hin und her. „Wovon redet sie da, Gohan?“ Gohan blickte sie schelmisch lächelnd an. „Ich weiß du hast gesagt du bringst mich um, wenn ich dich noch einmal anlüge, aber ich habe es schon wieder getan.“ Videl riss geschockt die Augen auf und Panik machte sich in ihr breit. Was würde sie nun wieder Erschütterndes über Gohan erfahren? Sie spürte wie Gohan ihre Hand nahm und beruhigend über ihren Handrücken strich. „Ich hab dir doch von den Dragonballs erzählt, oder?“, fragte Gohan. Videl nickte nur. Sieben Kugel mit denen man einen Drachen rief, der einem dann drei Wünsche erfüllte. Gohan sprach weiter: „Ich hatte überhaupt keinen Hausarrest. Das habe ich dir nur erzählt, damit ich mit Goten und Trunks die Dragonballs suchen konnte. Bulma und ich haben nämlich eine kleine Überraschung für dich geplant.“ Videl war erleichtert, dass Gohan sie nicht richtig angelogen, sondern nur angeflunkert hatte. Sie hätte nicht gewusst, ob sie ihm eine weitere große Lüge verzeihen könnte. „Was denn für eine Überraschung?“, fragte sie und blickte in die Runde. Sowohl Bulma als auch Mister Briefs und seine Frau sahen so aus als wären sie vollkommen bei der Planung involviert gewesen, nun Bulma war wahrscheinlich sogar die Drahtzieherin des Ganzen. Vegeta wusste entweder auch Bescheid oder es interessierte ihn einfach nicht. Videl tippte auf Letzteres. Gohan zog sie von ihrem Stuhl hoch und aus dem Raum. „Wir werden Shenlong rufen“, sagte er nur lächelnd. Sie blieben erst im Garten stehen. Vor Videl stand Trunks breit grinsend vor sieben etwa faustgroßen orangenen Kugeln, welche auf dem Boden lagen. Hinter ihr standen nun Bulma, ihre Eltern und Vegeta. Dieser war nur hier, weil Bulma ihn gnadenlos hinter sich gezogen hatte. Erwartungsvoll blickte Videl ihren Freund nun an. Sie war wahrlich gespannt. Gohan ließ ihre Hand los und stellte sich vor die Dragonballs. „Shenlong, ich rufe dich. Erscheine und erfülle mir meine Wünsche.“ Videl blieb die Luft weg als es auf einmal stockdunkel wurde und die Kugeln begannen zu leuchten. Gohan hatte ihr erzählt wie Shenlong aussah, aber den Drachen mit eigenen Augen zu sehen war dann doch überwältigend. Shenlong war riesig, majestätisch und furchteinflößend. „Ihr habt mich gerufen, nun nennt mir eure Wünsche“, sprach der Drache mit tiefer Stimme. Videl bekam nur am Rande mit wie Gohan sich wünschte, dass alle durch Kryto getöteten Menschen wieder leben mögen. Zu sehr war sie noch von Shenlongs Erscheinung fasziniert. Diese Überraschung war ihnen wahrlich gelungen. „Es ist vollbracht. Nennt mir euren zweiten Wunsch.“ Gohan ging noch ein paar Schritte auf den Drachen zu und sagte dann: „Könnte ich dir diesen Wunsch zu flüstern? Es soll eine Überraschung für meine Freundin sein.“ Videls verwirrter Blick wanderte zu Gohan. Dass sie den Drachen sehen konnte war gar nicht die Überraschung? Shenlong schien genauso verwundert wie Videl, senkte seinen Kopf jedoch soweit hinab, dass Gohan leise mit ihm sprechen konnte. Videl ließ ihren Blick zu Bulma wandern, diese grinste verschwörerisch. Shenlong hob seinen Kopf wieder und schien sekundenlang ins Nichts zu starren, dann blinzelte er einige Male und schaute zu Gohan. „Sie weigert sich“, sagte er. „Was?!“, stieß Gohan enttäuscht aus. „Das geht doch nicht! Sie kann sich doch nicht einfach weigern!“, rief Bulma erbost. Um wen zum Teufel geht es hier?, dachte Videl. „Ich hab eine Idee“, sagte Gohan und Shenlong neigte wieder seinen Kopf hinunter. Minutenlang tuschelten Gohan und der Drache miteinander bis Shenlong nickte. „Damit ist sie einverstanden.“ „Klasse“, rief Gohan und trat an Videls Seite. Shenlongs Augen leuchteten kurz auf und dann stand mit einem Mal eine Frau an der Stelle, an der bis eben noch Gohan gestanden hatte. Videl hörte Vegeta erschüttert Grunzen, während ihr eigener Verstand noch versuchte zu verstehen was hier gerade vor sich ging. Vor ihr stand eine Frau, vielleicht zehn Jahre älter als Videl, aber ihr absolutes Ebenbild. Dieselben Haare, dieselben Gesichtszüge, nur nicht die Augen. Videls Augen waren blau, die der Frau waren schwarz. „Mama“, hauchte Videl und dieses eine Wort brach alle Dämme. Wie Sturzbäche flossen Videl die Tränen über das Gesicht, während sie losrannte und sich in die Arme ihrer Mutter schmiss. Ihrer toten Mutter und die doch auf einmal vor ihr stand. Zum ersten Mal in ihrem Leben spürte Videl wie sich die Arme ihrer Mutter um sie schlossen. Fest wurde sie gedrückt dann hörte sie die sanfte Stimme ihrer Mutter: „Ssssht, meine Süße. Alles ist gut.“ Videl konnte ihre Tränen nicht aufhalten und wollte es auch gar nicht. Sie konnte gar nicht begreifen, dass ihre Mutter sie wirklich im Arm hielt; Videl hob den Blick und sah in Yukikos Gesicht, welches ihrem eigenen so ähnlich sah. „Hallo Mama.“ Yukiko fuhr ihr mit beiden Händen über das tränennasse Gesicht und lächelte sie liebevoll an. „Hallo Videl.“ Dann wanderte der Blick ihrer schwarzen Augen zu den übrigen Anwesenden, Videl hatte ganz vergessen, dass die ja auch noch anwesend waren. „Vegeta“, sprach Yukiko sanft und sah ihren Bruder an. Videl erwartete nicht, dass Vegeta seiner Schwester ebenfalls in die Arme fallen würde, aber etwas mehr als ein knappes Nicken wäre schon schön gewesen; sie war sich allerdings nicht ganz sicher ob seine Augen feucht glänzten oder ob sie sich täuschte. „Welcher vernünftige Mensch bleibt denn lieber tot, wenn er die Wahl hat wieder zu leben?“ Verwundert blickte Videl erst zu Bulma und dann wieder zu ihrer Mutter. „Was meint sie damit?“ „Unser Wunsch war es, dass deine Mutter wieder lebt, aber sie wollte das nicht“, antwortete Gohan. „Was? Aber wieso nicht?“ Neue Tränen schossen Videl in die Augen, während sie ihre Mutter verständnislos ansah. Diese legte erneut ihre Hände um Videls Gesicht. „Lasst uns in Haus gehen. Es gibt viel zu erzählen.“ Und das taten sie. Bulma führte sie alle in das große Wohnzimmer, wo bereits heiße Getränke und Kuchen auf sie warteten. Sie setzten sich verteilt auf die Couch und die Sessel und dann wurde Yukiko von allen fragend angeschaut. Videl hatte sich neben ihre Mutter gesetzt und wartete gespannt auf deren Erklärung. Warum wollte ihre Mutter nicht wieder leben? Ihr fiel kein vernünftiger Grund ein eine zweite Chance abzulehnen. Yukiko spürte den bohrenden Blick ihrer Tochter auf sich ruhen, also ergriff sie deren Hand und antwortete dann: „Für euch mag es schwer nachzuvollziehen sein, aber es fühlte sich für mich nicht richtig an wiederbelebt zu werden. Ich bin bereits seit siebzehn Jahren tot und habe lange gebraucht mich mit dieser Tatsache abzufinden. Noch einmal könnte ich es sicher nicht. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht allzu übel; ich bin äußerst dankbar dafür, dass ihr mir es ermöglicht habt für kurze Zeit auf die Erde zurückkehren um meine Tochter kennen zu lernen.“ „Wie… wie lange wirst du bleiben?“, fragte Videl. „Bis zum Morgen.“ „Das ist nicht sehr lange.“ Yukiko blickte kurz zu Videl und dann in die Runde. „Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gerne etwas Zeit allein mit Videl verbringen.“ Vegeta war der Erste, der den Raum verließ, seine Familie folgte nur zögernd. Yukiko entging jedoch nicht der Blick auf Videl von dem jungen Mann mit den kurzen schwarzen Haaren. „Du scheinst ihm viel zu bedeuten“, sagte sie nachdem die Zimmertür geschlossen wurde. Ihre Tochter entzog ihr ihre Hand und zog ihre Knie an die Brust. „Gohan? Wir sind zusammen“, antwortete Videl und sprach dann weiter, „Liegt es an mir, dass du nicht wieder leben willst? Schämst du dich für mich?“ „Videl, ich verstehe nicht. Was meinst du?“ „Gohans Vater ist ebenfalls tot und der scheint immer zu wissen was auf der Erde los ist, also gehe ich davon aus, dass auch du hin und wieder einen Blick auf uns geworfen hast. Ich war ein Flittchen; bis Gohan und ich uns nähergekommen sind, habe ich ständig Partys gefeiert, viel zu viel getrunken und hatte regelmäßig neue Männerbekanntschaften. Ich kann also verstehen, wenn du als stolze Kriegerin der Saiyajin dich für mich schämen würdest.“ Es brach Yukiko das Herz ihre Tochter so reden zu hören, nun selbst mit Tränen in den Augen zog sie Videl wieder in ihre Arme und strich ihr beruhigend über den Kopf. „Es ist wahr, dass ich dich und deinen Vater hin und wieder beobachten konnte und ja ich habe einiges mit anschauen müssen was mir nicht gefiel, aber das hat rein gar nichts mit meiner Entscheidung zu tun. Videl, du bist trotz der Umstände zu einer fantastischen jungen Frau herangewachsen. Und auf diese könnte eine Mutter nicht stolzer sein. Jeder macht Fehler in seinem Leben, aber du bist genau auf dem richtigen Weg. Es tut mir so leid, dass ich nicht bei dir sein konnte. Und dein Vater war leider überhaupt keine Stütze in deinem Leben.“ Yukiko hörte wie Videl erstickt lachte. „Nein, die war er in der Tat nicht.“ Wehmütig blickte die Ältere in die Ferne. „Bei deiner Geburt versprach er mir gut für dich zu sorgen und immer für dich da zu sein. Dass er sich daran nicht gehalten hat nehme ich ihm ziemlich übel und am liebsten würde ich ihm dafür den Arsch aufreißen.“ Videl lachte erneut. „Was war das zwischen euch Beiden überhaupt? Nach Allem was ich durch Vegeta über dich und unser Volk weiß, fällt es mir schwer zu verstehen wie du jemanden wie Dad anziehen fandest.“ Yukiko lachte. „Im Grunde ging es uns Beiden nur um Sex. Wir wollten beide nur ein wenig Spaß und dann warst du plötzlich unterwegs. Und meiner Meinung nach hätte es nicht besser laufen können. Ich bereue überhaupt nichts.“ „Aber ich habe dich umgebracht.“ Ernst wurde sie von Videl angesehen. „Sei nicht albern. Die Geburt hat mich umgebracht, nicht du. Das ist ein Unterschied. Und jetzt erzähl mir mehr von diesem Gohan. Er ist auch ein Saiyajin, nicht?“ Und Videl begann zu erzählen. Mit schwerem Herzen entließ Yukiko ihre Tochter aus einer letzten Umarmung, dann verabschiedete sie sich auch von den Anderen. In wenigen Minuten musste sie wieder ins Jenseits zurückkehren, sie wollte jedoch nicht, dass dies jemand mit ansah. Mit einem letzten Blick auf ihre wundervolle Tochter verließ sie das Wohnzimmer. Wie nicht anders erwartet traf sie im Flur auf ihren kleinen Bruder. „Vegeta“, sagte sie sanft. „Yukiko.“ Er hatte sich die gesamte Nacht von ihr ferngehalten, sie war nicht böse. Wusste sie doch, dass er noch nie ein großer Freund davon gewesen war seine Gefühle offen zur Schau zu stellen. „Du wirst doch gut auf meine Kleine Acht geben, ja?“ Ihr Bruder grunzte nur. „Hätte ich schon früher von ihr erfahren, dann hättest du dir nie Sorgen um sie machen müssen.“ Sie lächelte wehmütig. „Ich weiß. Aber als ich schwanger wurde hatte ich keine Ahnung wo du dich aufhieltest oder ob du überhaupt noch am Leben warst.“ Vegeta erwiderte nichts. „Findest du es nicht auch komisch, dass wir Beide auf der Erde gelandet sind und Kinder in die Welt gesetzt haben?“, fragte sie. „Nein“, antwortete Vegeta und verschränkte die Arme vor der Brust. „Dachte ich mir.“ Auch seinen Werdegang hatte sie hin und wieder beobachten können und für seine Entwicklung zollte sie ihm in hohem Maße Respekt. Yukiko spürte wie das Jenseits wieder seine Finger nach ihr ausstreckte. „Ich werde Mutter und Vater von dir grüßen. Sie sind stolz auf dich.“ Das Letzte was sie sah war der traurige Glanz in Vegetas dunklen Augen. „Vielen Dank, dass du mir diese Möglichkeit gegeben hast. Das bedeutet mir viel“, sagte Videl zu ihm und schloss ihn in die Arme. Ganz automatisch begann Gohan damit Videl hin und her zu wiegen. Sie waren beide müde, es war aber auch eine lange Nacht gewesen. Erst hatte Videl stundenlang alleine mit ihrer Mutter gesprochen, dann hatten sie den Rest der Nacht alle gemeinsam verbracht. Schlaf war genau das was sie alle brauchten. Gohan jedoch fand es noch immer schade, dass Yukiko die Chance wieder zu leben abgelehnt hatte. Er war aber sehr froh, darüber, dass Videl die Chance bekommen hatte ihre Mutter kennen zu lernen. „Bleibst du hier oder fliegst du nach Hause?“, holte Videls Stimme ihn aus seinen Gedanken. „Mutter weiß was wir geplant hatten und hat wohl geahnt, dass es etwas länger dauern könnte. Sie erwartet mich erst heute Abend zurück.“ „Gut“, antwortete Videl und gab ihm einen kräftigen Schubs. Verwirrt landete er auf ihrem Bett. Videl setzte sich auf ihn und zog sich ihr Kleid über den Kopf. Nur noch mit ihrer Unterwäsche bekleidet begann sie damit ihre Hüften kreisen zu lassen. Eine Reaktion aus seinem Schritt erfolgte prompt. Sie begann ihn leidenschaftlich zu küssen und Gohan konnte nicht anders als seine Hände über ihren fast nackten Körper gleiten zu lassen. Irgendwann lösten sie sich keuchend voneinander und Gohan erkannte, dass Videl genauso erregt war wie er. „Bist du dir auch ganz sicher?“, wisperte er. Eigentlich hatte er sich mit dem Sex noch Zeit lassen wollen, aber wie konnte er Videl wiederstehen, wenn sie halbnackt auf ihm saß? Videl griff hinter ihren Rücken und öffnete ihren BH, dann antwortete sie ihm: „Ich will dich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)