Das Geheimnis seiner Kraft von Green_Shoes (AxM) ================================================================================ Kapitel 1: [001] Hexentod ------------------------- Hexentod Die Ritter von Medhir bedrohten die umliegenden Ländereien Camelots, aber auch Camelot selber. Die sieben schwarzen Ritter, welche vor fast 300 Jahren von einer Zauberin verführt wurden und das einstige Camelot schon mal fast zerstört hatten, waren zurückgekehrt. Die Frage war, wer sie diesmal wieder beschworen hatte. Nur der Zauberer oder die Zauberin, welche sie zurück ins Leben rief konnte sie wieder zurück schicken. Der Tod des Beschwörers würde auch den Bann brechen und die 7 schwarzen Ritter wieder verschwinden lassen. Die Aufgabe des Kronprinzen Arthur Pendragon war es, die Ritter zu stoppen. Er wusste nicht wie, konnte auf keine Hilfe der Ritter Camelots zählen, aber er würde es wagen, es versuchen. Für sich, für Camelot. Merlin, sein kleiner schusseliger Diener wäre seine einzige Unterstützung, wobei Unterstützung übertrieben wäre. Der Schwarzhaarige brachte sich meistens noch selber in Gefahr, lag ständig irgendwo auf dem Boden, wenn es heikle Kämpfe gab, versteckte sich oder ließ sich oft von feindlichen Soldaten, Banditen oder ähnlichen fast töten. Zum Glück war Arthur aufmerksam und konnte ihn so oft vor dem Tod beschützen. Merlin würde ihn nur zur Unterhaltung begleiten, um sich um die Pferde, den Schlafplatz und die Feuerstelle zu kümmern. » Auf keinen Fall wirst du Camelot verlassen. Wir brauchen dich hier, Arthur! «, hustete Uther Pendragon, der König von Camelot. Sein Blick war ernst, er war aufgesprungen von seinem Platz an der Tafel vor Aufregung, doch er wirkte kränklich. Sine faltige Stirn wies viele kleine Schweißperlen auf, manche rannen ihm seitlich über die Wangenknochen hinab, verfingen sich in einer seiner durch das Alter ausgeprägten Wulst neben dem Mundwinkel, ehe sie sich deren Verlauf unterwarf und diesen entlang glitt. Sein Atem war beschleunigt, lauter als üblich. Bevor Arthur sich seinem königlichen Vater wiedersetzen konnte, flatterten Uthers Augen, drehten nach oben weg und sein Körper sackte zusammen. » Vater! «, schrie sein Sohn, eilte einige Schritte vor und konnte ihn vor den harschen Aufschlag auf den steinharten Boden bewahren. Arthurs roter Umhang wehte bei den eiligen Schritten, schwebte als er seinen Vater fing, ehe er sich langsam wieder an ihn schmiegte. Sein silbriges Kettenhemd klirrte. Er presste den Kopf seines Vaters an seine Brust, welche mit rotem Stoff, auf dem ein goldener Drachte fein-säuberlich gestickt wurde, verdeckt war. Gaius, der Hofarzt kam mit Merlin im Schlepptau herbei geeilt. » Gaius! Was hat er? «, fragte der besorgte junge Mann, während er den Kopf seines Vaters hielt und in seinen Schoß gleiten ließ, damit Gaius erste Diagnosen stellen konnte. Der alte Mann kniete sich zu den Beiden, fasste seinem König auf die nun leicht runzelige Stirn, welche weniger faltig als zuvor war, als er seinem Sohn noch ernsthaft verbot, dass Schloss, nein Camelot, zu verlassen. Die Stirn glühte förmlich. Merlin kniete neben dem weißhaarigen Hofarzt und beoabchtete die Situation, schaute zwischen den verschiedenen Gesichtern hin und her. » Seine Stirn glüht. Er scheint Fieber zu haben. Bringt ihn in seine Gemächer. Ich werde etwas fertig machen. Komm Merlin! «, diagnostizierte der Medikus und verschwand mit seinem Lehrling, welcher gleichzeitig Arthur's leibeigener Diener war. Arthur lauschte den Worten Gaius, ehe er wie gesagt bekam seinen Vater mit einigen Rittern in des König's Gemächer brachte. Eine Dienerin zog die weinrot-glänzende Satindecke mitsamt der weichen weißen Unterdecke zur Seite, so dass die Männer den König in sein Bett drapieren konnten. Arhtur platzierte die weinroten Mit Mustern bestickten Kissen hinter des König's Kopf, so dass er erhöhter lag, während die Dienerin ihn wieder zudeckte und sich sie und die Ritter leicht verneigend zurückzogen. Arthur strich seinem Vater über die Wange, platzierte sich anschließend kniend vor sein Bett und platzierte seinen eigenen Kopf betend in seine Hände, wobei die Ellenbogen sich in den dunkelroten Satinstoff pressten und dunklere Schatten und Falten warfen. Wartend verweilte der Prinz so vor seinem Vater bis Gaius mit Merlin zurückkam. Als sich die dicke hölzerne Tür knarrend öffnete und die Beiden mit der Medizin in Uther's Gemächer eintraten, blickte Arthur immer noch besorgt auf, richtete sich komplett auf und machte dem Heiler Platz. Merlin blieb neben Arthur stehen. » Er wird wieder gesund. Keine Sorge. «, versuchte der Schwarzhaarige den Blonden mit seiner ruhigen Art zu beschwichtigen. Arthur schielte zu dem etwas Kleineren, neigte seinen Kopf leicht zu ihm und lächelte leicht. » Ich weiß. «, sagte der Prinz und schaute wieder gestärkt mit Hoffnung zu Gaius, wie er seinen Vater pflegte und versorgte. Egal wie nutzlos und nervig Merlin manchmal für den Prinzen war, so wusste sein Begleiter doch stets in solchen Situationen das Richtige zu sagen. Seine Worte konnten den Prinzen aufbauen, ganz ohne Magie und Zauberei. Nach einer Weile drehte sich Gaius zu den beiden jungen Männern, trat ein paar Schritte auf sie zu. » Der König braucht ein wenig Ruhe, Sire, dann wird es ihm bald schon wieder besser gehen. «, erklärte der alte Mann und Arthur nickte, war dankbar, auch wenn er es nicht aussprach. Der Blick des Blonden fiel auf seinen schlafenden Vater, als plötzlich eine besorgte Morgana durch die Tür hineingestürmt kam. Er setzte sich sofort in Bewegung und fing die schwarzhaarige wunderschöne junge Frau ab, hielt sie fast in seinen Armen und beruhigte sie. » Er wird schon wieder. Er braucht nur etwas Ruhe, Morgana. «, er schaute bei seinen Worten in die hellblauen Augen der jungen Frau, welche sich gerötet von ihrer weißen Haut besonders hervorhoben. Sie nickte still, als er sich von ihr löste und sie mit zur Tür begleitete. Der junge Merlin folgte den Beiden schweigend hinaus, schloss die dunkle hölzerne Tür, welche mit Mustern aufwendig graviert wurde, hinter ihnen. Der Flur war heller, als Uther's Gemächer. Die hellen Wände wurden durch die Fenster weiß angeleuchtet. An manchen stellen leuchteten bunte Farbenspiele, im bunten Fensterglas durch das Sonnenlicht an die Wände projiziert. Rote Vorhänge mit goldenen Kordeln am unteren Teil herunterhängend waren zierdevoll in gleichmäßigen Abständen an die Wände gehangen worden. Zwischen den Vorhängen, an kahlen weißen Stellen hing entweder ein aufwendiges Öl-Gemälde mit Landschaften von Camelot oder Abbildungen von Personen des königlichen Bluts, oder es stand eine weiße aufwendig gestaltete Zierde-Säule mit einer wetvollen bunten Vase da drauf, manchmal mit Blumen bestückt, manchmal leer. An diesen Stellen waren auch meist Vorrichtungen für Fackeln angebracht, die im Dunklen die Gänge schwach beleuchteten. nach ein paar beruhigenden Worten von Arthur zog Morgana in ihrem cyan-farbenen Kleid von dannen, welches sanft hinter ihr über den Boden glitt bei jedem Schritt. » Bist du bereit, Merlin? «, sprach der Hellhaarige den Dunkelhaarigen an, wandte seinen Blick von Morgana's wunderschönen zierlichen Rücken und blickte in die blauen Augen von Merlin. Natürlich war Merlin bereit mit ihm zu besagten Ortschaften in und um Camelot zu reisen, um sich den Rittern Medhirs zu stellen, aber der Schwarzhaarige fragte sich, ob es eine Gute Idee sei, jetzt wo der König krank war. Es stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. » Meint ihr der Zeitpunkt sei der Richtige, Sire? « Der Prinz schaute den jungen Mann vor sich fragend an, seufzte dann, woraufhin sich seine Lippen in ein Lächeln verwandelten. » Wir müssen sie aufhalten bevor sie das Schloss, unsere Stadt überhaupt erreichen. Dass mein Vater krank ist bestärkt mein Vorhaben nur. Stell dir vor die Reiter marschieren hier ein während mein Vater bewegungsunfähig im Bett liegt. Es liegt an uns, Merlin, sie aufzuhalten. Verstehst du? « Der angesprochene dachte über die Worte seines Prinzen nach und er musste selber feststellen, dass es das einzig richtige zu sein schien. Wieder gefangen sprach Merlin zu ihm. » Natürlich. Ich mache die Pferde bereit, Sire. « Dabei rannte der Schwarzhaarige los, während Arthur ihm noch eine Weile dabei hinterherschaute. Er lächelte schwach, als seine Mundwinkel langsam nachließen und sein Blick sich in ein trauriges verwandelte. Er wandte sich schließlich von Merlin ab um seine eigenen Sachen zu packen, aber auch um seine Abwesenheit anzukündigen und alles weitere zu klären, damit das Schloss auch kurzzeitig ohne König und Prinz funktionieren konnte. Er beschloss auch Morgana Bescheid zu geben, damit diese sich keine Sorgen machte. Langsam wandelte er über die Flure Richtung ihre Gemächer. Als er vor ihrer Tür stand, hob er seinen rechten Arm um mit geballter Faust gegen die Holztür zu klopfen, doch er stockte. Seine Knie wurden plötzlich etwas weich. Es verbreitete sich in ihm das Gefühl, dass es doch keine gute Idee war. Sie würde nicht wollen, dass er fortgehe, doch er musste. Er ließ langsam seinen Arm wieder herunter gleiten bis dieser wieder neben seinem seitlichen Beckenknochen baumelte. Der Prinz atmete durch, drehte sich, wobei sein roter Umhang mit ihm schwang und beschloss zu den Stallungen zu gehen. Vielleicht war Merlin ja schon bereit. Dem war auch so, als er ankam. Merlin führte grade zwei gesattelte und bepackte Pferde aus dem Stall. » Schneller Merlin. «, hetzte der Prinz grinsend seinen Untertan, welcher nun zu seinem Herren blickte. » Ihr, Sire solltet schneller sein. Ich führe die Pferde schon die ganze Zeit heraus und wieder herein damit sie sich nicht langweilen. «, entgegnete er ihm und grinste siegessicher. Arthur lachte kurz, schnappte sich sein braunes Pferd und stieg in die Bügel um sich in den Sattel zu schwingen. Als Merlin es ihm gleich tat, schritten ihre Pferde voran, an den Wachen vorbei, durch den großen Torbogen über eine Brücke hinaus in Feldereien und Wälder. Merlin war etwas schweigsam während der Reise, was Arthur etwas nervte. » Merlin. Deine Unterhaltung war auch schon mal besser! « Als keine Antwort kam, drehte der Prinz sich Richtung Merlin, welcher Gedankenverloren im Sattel saß. » Merlin? Was ist los? « » Ihr wisst schon, dass man die Ritter Medhirs nicht töten kann, Sire… «, merkte Merlin an und klang hoffnungslos. » Das werden wir sehen, wenn wir ihnen begegnet sind. Außerdem haben wir schon so viele unmögliche Kämpfe bewältigt. Abwarten Merlin. « Der Prinz klang zuversichtlich, doch wenn er wüsste, was Merlin weiß, dann wäre er es wahrscheinlich nicht. Nur mit dem Befehl oder dem Tod des Beschwörers würden die Ritter sterben, aufhören, und da niemand weiß, wer der Beschwörer ist, scheint die Situation aussichtslos. Nach einer Weile konnten sie Beide endlich das Ende des Waldes sehen. Die grüne freie Fläche, welche sich dort erstreckte, mit dem klaren hellblauen Himmel dahinter wurde noch von den Blättern, Ästen und Blüten des Waldes gerahmt. Es wirkte so friedvoll, doch irgendwo hier sollten sich die schwarzen Ritter befinden laut dem Minnesänger, welcher uns kund über sie brachte. Die beiden Reiter näherten sich der besagten Stätte. » Lass uns die Pferde da vorne anbinden, dann gehen wir nachsehen. «, schlug Arthur vor, wobei das wahrscheinlich doch eher ein Befehl war. Nichts, was Merlin dagegen sagen würde, würde etwas daran ändern, dass die Pferde dort angebunden werden würden, wo Arthur es wollte, es verlangte. Also zügelten sie ihre Pferde, verlangsamten das Traben in den Schritt, bis sie ihre Pferde ganz zum Stehen brachten. Die beiden jungen Männer warfen sich von ihren Pferden. Arthur hielt seinem Diener die Zügel des Pferdes hin. So wie immer nahm er diese und führte beide Pferde zu einem Baum zum Anbinden. Nach abgeschlossener Aufgabe wandt sich Merlin zu Arthur, welcher nur auf seinen Laufburschen wartete. » Bleib einfach hinter mir. «, sagte er, zog sein Schwert und trat in das grau steinige Gebäude ein, dessen Treppen nach unten führten. Durch kleine vergitterte Fenster, welche sich in vier Zellen befanden, fiel Licht ein. Im Mittelgang befand sich ein steinerner Tisch mit einer schwarzen, anscheinend verbrannten Substanz im Kreis gelegt. Hier hatte jemand gezaubert, aber niemand war hier. Arthur schaute sich die Wand am Ende des Mittelganges an, steckte sein Schwert weg, da von diesem Ort keine Gefahr mehr auszugehen schien. » Siehst du Merlin, hier ist nichts. Hier war vielleicht ein Zauberer, der irgendwas mit Hokuspokus hier veranstaltet hat, aber nun ist er fort und keine bösartigen Ritter weit und breit. Aberglaube, wie ich es dir sagte. « » Wäre schön das zu glauben, Arthur! «, sagte Merlin zurück und klang überrascht. » Artuhr… «, sagte er langgezogen, wankte ein paar Schritte zurück, als Angesprochener sich umdrehte und das gleiche erblickte wie Merlin. Sieben schwarz gekleidete Ritter, mit zerfetzten schwarzen Stoffüberzügen, schwarzen Kettenhemden, schwarze Rüstungen und jeder von ihnen hatte ein schwarzes Schwert. Die sieben Ritter Medhirs. Sie existierten wirklich und waren wieder da. Arthur zog sofort sein Schwert, eilte nach vorne und schubste Merlin grob hinter sich. » Bleib zurück, Merlin! «, befahl er und griff einen der Ritter an. Mit einem Schwung seines silbernen Schwertes holte er aus um einen der Ritter zu zerfetzen, doch ein lautes metallernes Scheppern ertönte. Schwert auf Schwert. Silber gegen Schwarz. Der dunkle Ritter hatte pariert, hatte des Kronprinzen's Angriff locker verwehrt. Nun mischten sich auch die anderen sechs schwarzen Ritter ein. Der Prinz konnte nur bemüht den Angriffen wiederstehen bis ein Blockversuch zu seinem eigenen Schutz missglückte und sein Schwert klirrend irgendwo auf den Steinboden, weit von ihm entfernt, geschleudert wurde. Verängstigt schauten die stahlblauen Augen des Blonden zu dem Ritter, welcher schon ausholte mit seiner schwarzen langen Klinge. » ARTHUR! «, schrie Merlin und hatte schon sein eigenes Schwert gezückt um es seinem Herrn zuzuwerfen. Arthur drehte sich bei dem Schrei um und erblickte die Klinge, die in seine Richtung flog. Flink schnappte der Prinz sich diese und konnte den Hieb des gegnerischen Ritters abwenden. Nicht tot, nein lebendig. Arthur wurde trotzdessen in die Ecke gedrängt und nun wurde Merlin von einem der sieben fokussiert. Ohne Waffe war Merlin dem Bösen ausgeliefert. Er würde hier sterben, sie Beide würden es. Vielleicht. Zu Unterlegen waren sie. Sie mussten hier irgendwie raus. Merlin drängte sich weiter zurück, spürte die harte kalte Steinwand an seinem Rücken. Das war es. Weiter zurück konnte er nicht. Arthur sah die Situation, drückte mit seinem Schwert seinen Feind zurück, eilte zu Merlin und erstach mittlerweile den vierten Ritter und wie die drei Anderen davor, bewegte er sich weiter, als wäre nichts. Diese Monster waren wirklich unsterblich. Durch den Angriff, hatte Arthur die Aufmerksamkeit von Merlin abwenden können, welcher sich nun an den anderen Rittern vorbeischlängelte. Ein Schwerthieb kam auf ihn zu und er duckte sich. Der Knall von Eisen auf Stein hallte in Merlins Ohren, während er weiter voran kroch. Er war am Ausgang angekommen. » ARTHUR! KOMMT! «, rief Merlin. Die blauen Augen der Beiden trafen sich, als Arthur begann sich kämpfend, parierend zurück zu ziehen. Er kam immer näher zu Merlin, als dieser ihn am Arm packend zurück zog und vor ihm die steinerne Decke zusammenbrach und einen der Reiter begrub, aber auch den Eingang versperrte. Arthur und Merlin taumelten zurück. Der Ruck war so stark, dass Merlin sich nicht auf den Beinen halten konnte, rücklings auf den weichen grünen Grasboden viel und Arthur gleich hinterher. Merlin gab ein schmerzerfülltes Geräusch von sich, als er spürte wie der rechte Ellenbogen von Arthur gegen sein Beckenknochen knallte beim Fallen. Arthur lag mit dem Rücken auf Merlin's Bauch und Brust, rollte sich nach seinem Schmerzstöhner ab und schaute besorgt zu dem etwas Jüngeren, am Boden Liegenden. » Merlin! Alles Okay bei dir? « » Passt schon. «, hustete Merlin, öffnete seine zusammen gekniffenen Augen und blickte in die blauen besorgten Augen vor sich, immer noch selber leichte Schmerzen habend. » Wir Leben. «, lachte er danach leise und Arthur stimmte leicht mit ein, während der Blonde sich ebenfalls wie der Schwarzhaarige in eine entspannte Position auf den Rücken legte. Sie Beide lagen nah nebeneinander und starrten in den blauen klaren Himmel im weichen Gras liegend, als wäre die Welt ein friedlicher Ort, als gäbe es keine Sorgen und nichts Böses zu bekämpfen. Sie fühlten sich Beide kurz frei, doch sie mussten zurück. Arthur richtete sich auf, saß kurz da, starrte in die ferne Landschaft. » Wäre es doch immer so friedlich. «, sagte der Kronprinz in einem ernsten Tonfall. Dann wandte er sich zu Merlin, richtete sich selber auf und hielt seine in schwarzen Lederhandschuhen gekleidete Hand hin. Merlin war leicht, so konnte Arthur ihn mit einem einfach Ruck zu sich hochziehen, wobei Merlin aber durch das Rumliegen einen Schwindel empfand und beinahe wieder umgekippt wäre, wenn der Stärkere ihn nicht gehalten hätte. Unangenehmes Schweigen herrschte zwischen den Beiden, als Merlin sich etwas distanzierte. » Komm Merlin, wir reiten zurück. «, unterbrach Arthur die Stille. Nickend bewegte sich Merlin zu den Pferden, band sie wieder los und führte sie zu dem Prinzen, um ihm sein Pferd zu überreichen. Der Blonde griff die Zügel und schaute mit seinen stahlblauen Augen in die blauen Augen von Merlin. Von Arthur beabsichtigt berührten sich ihre Hände, doch Merlin zog seine Hand sofort weg und sein Blick löste sich rasch von den stahlblauen Augen. Der Blonde genoss die Anwesenheit des Schwarzhaarigen sehr. Wenn er nicht da war, dann fühlte er sich unvollständig. Manchmal hatte er das Gefühl, dass in ihm selber mehr steckte an Emotionen, als er Preis geben dürfte. Diese einfache Handberührung fühlte sich richtig an, genauso wie ihre Umarmungen, wenn einer froh war, dass der andere überlebt hatte. Zog Merlin seine Hand weg wegen damals? Nachdenklich setzte sich der Prinz auf sein rotbraunes Pferd mit schwarzer Mähne und schwarzem Schweif, wartete bis Merlin sich auf sein Pferd setzte, dann ritten sie still Richtung Heimat. Der Weg dorthin dauerte für Beide gefühlt länger als der Hinweg, was an dieser merkwürdigen Stimmung zwischen ihnen lag. Sie näherten sich den hellen Stadttoren hinter denen die großen hellen Türme des Schlosses gewaltig herausragten. Als die Beiden sich dem Tor näherten sahen sie die Wachen am Boden liegend. Verdutzt und ernst blickten sie sich an, als sie abstiegen. Merlin tastete den Puls der beiden Wachen. » Ihr Puls ist da und sie atmen noch. Sie schlafen nur. «, stellte Merlin fest. Beim weiteren Voranschreiten stellten sie fest, das alle zu schlafen scheinen. Was war hier nur los? » Mein Vater! «, sagte Arthur und schaute besorgt zu Merlin, welcher nickte und hinter seinem Prinzen hereilte. Sie eilten in des König's Gemächer, doch dort lag Uther Pendragon nicht mehr. Panisch blickte dessen Sohn hin und her. » Vielleicht bei einer Versammlung oder im Thronsaal? «, merkte Merlin an, woraufhin sie zur Tafel eilten. Vor der großen Tür zur Tafel lagen auch zwei schlafende Wachen. Arthur öffnete laut knarrend die Tür. Der Raum glich von der Größe her fast einer Halle. Gigantisch wie der Thronsaal. Inmitten des Raumes zierte sich einer länglicher Tisch, an dessen Kopf der König sitzend im Stuhl lag und wie all die anderen zu schlafen schien. Arthur rannte zu ihm, doch er reagierte nicht auf die Worte, auf die Stimme, seines Sohnes. Auch weckende Berührungen und Rüttler lösten keine Reaktion in dem König aus. Arthur's Arm streckte sich gerade und seine Hand ruhte auf der Schulter seines Vaters. Er stand mit dem Rücken nach vorne gebeugt, den Kopf runter hängend. Er seufzte, richtete sich wieder auf und wandte sich zu Merlin. » Wir müssen meinen Vater hier rausschaffen. « Plötzlich ging die Tür auf und beide schauten auf, als sie die verstört wirkende Morgana erblickten. » Morgana! Was ist hier passiert? Warum schlafen alle? Warum schlaft Ihr nicht? «, fragte Arthur verwirrt. » Ich weiß es nicht. «, hauchte die zerbrechliche Stimme der jungen Frau. Sie wirkte dennoch etwas beruhigter, dass sie nicht mehr alleine war. Plötzlich hörten sie gallopierende Pferde von außerhalb. Merlin schaute aus dem Fenster, erblickte den Verursacher. Eine hellhaarige Frau in weiß in Begleitung von sieben schwarzen Rittern. » Ich glaube wir haben ein Problem. «, Merlin schluckte nach seinen Worten. » Medhir's Reiter. «, ergänzte er, als er die fragenden Gesichter der beiden königlichen Gestalten erblickte. Der Prinz seufzte. Dann fiel ihm etwas ein. » Draußen war doch der Karren, Merlin! Ich werde ihn vor das Fenster positionieren. Ihr müsst in der Zwischenzeit Seile besorgen oder aus Decken etwas basteln, um ihn herunter zu lassen. « Merlin und Morgana nickten. Dann löste der Blonde seinen rot leuchtenden Umhang, welcher schnell, dennoch sanft zu Boden fiel. Dann eilte er los zum Karren. Merlin wollte das Seil besorgen, während Morgana weiter Acht auf den König geben sollte. Unterwegs traf Arthur auf die hellhaarige Frau in weiß. Morgause! » Ihr! « » Schön euch wiederzusehen, Arthur Pendragon. «, sie lächelte bei ihren Worten. » Was hat das zu bedeuten? « » Ich werde dieser unmenschlichen Herrschaft ein Ende bereiten. Wir Zauberer sind doch nur noch böse, weil euer Vater uns dazu zwingt! «, die Zauberin wurde mit ihren Worten etwas harscher vom Tonfall her. » Ihr wollt meinen Vater töten? «, während Arthur sprach glitt seine Hand zu seinem Schwertgriff. » Wenn dadurch die Hetze gegen meines gleichen aufhört. Dann sicher. « » Das kann ich nicht zulassen! «, langsam zog Arthur das Schwert aus der Scheide, hielt das glänzende Schwert vor sich gestreckt in Richtung Morgause, beide Hände dabei fest um den Griff geschlossen. » Wie du willst. «, sprach die junge Zauberin, machte eine Handgeste und die sieben schwarzen Reiter schritten vor sie. Mühselig, wie an der Beschwörungsstätte schon, kämpfte und verteidigte sich der Prinz. Er spürte wie seine Kräfte schwinden, je weiter sie ihn zurückdrängten. Diesen Kampf würde er eindeutig nicht gewinnen können. Diese Wesen schienen unbesiegbar. Ein weiterer Hieb wurde mit dem lauten Scheppern von Metall auf Metall abgeblockt, als ein Schwertschlag eines anderen Ritters folgte musste der Prinz sein eigenes Schwert fallen lassen und zurück springen. Unbewaffnet stand er ihnen nun gegenüber. Sein Kopf wandte in alle Richtungen um irgendwas zu erblicken, was ihn irgendwie helfen könnte. Vorhänge, Säulen und Vasen. Vielleicht wäre es doch klüger sich zurück zu ziehen und einen neuen Plan zu überlegen. Irgendwie mussten sie es doch schaffen seinen Vater hier herauszukriegen. Der Prinz drehte sich um und rannte los. Die schwarzen Ritter waren in dieser Hinsicht sehr langsam. Sie folgten im Schritttempo. Er hatte also genug Zeit um sich zurück zu ziehen. Er spürte beim Laufen, wie seine Knochen schmerzten, seine Augen brannten, wobei das vielleicht an dem Schweiß lag, der über die Wimpern auf seine Netzhaut tropfte. Sein Atem glich dem eines Verfolgten, der tagelang mit wenig Schlaf rannte und nicht stoppte. Arthur schaute nochmal hinter sich, aber erblickte niemanden, als er plötzlich in jemanden rein rannte und Beide zu Boden fielen. Erschrocken blickte der Blonde auf den Umgerannten und erblickte einen Merlin mit schmerzverzogenen Gesichtszügen, als diese sich langsam lockerten. » Merlin! Was machst du hier? « » Wir brauchten noch mehr Decken. «, krächzte der Jüngere. » Könntest du bitte von mir runter gehen? Du wirst langsam schwer! «, prustete er noch etwas nach Luft ringend. » Äh… Ja klar. Tut mir leid. « Rasch richtete sich der Prinz auf, hielt Merlin seine Hand hin und zog ihn mit einem Ruck herauf. Er blickte dem jungen Mann ins Gesicht. » Du siehst scheiße aus. «, sagte Arthur und bemerkte, dass Merlins Augen mit dunklen Augenrignen gezeichnet waren, er extrem schwitzte und müde aussah. » Ja danke, du auch. «, erwiederte der Schwarzhaarige mit einem Tonfall, den Arthur nicht einordnen konnte. » Wir werden auch krank. «, sagte Merlin dann, bevor Arthur irgendwas weiteres sagen konnte. Erst jetzt konnte Arthur sich dieses Gefühl erklären, warum er sich so ausgelaugt fühlte und seine Augen brannten. Doch wie konnten sie sich anstecken? Überträgt es sich durch Berührung?. Dann dachte Arthur an Morgause. Sie war eine Zauberin, aber wie konnte sie alle verzaubern ohne hier gewesen zu sein? Hatte sie damals vielleicht irgendwas vorbereitet, als sie ihn zum Zweikampf herausforderte, was sich jetzt erst verbreitete? » Irgendwo hier im Schloss, im Reich muss die Quelle sein, die das aufrecht erhält, wenn das wirklich Zauberei sein sollte. «, merkte Merlin an, als wenn er hätte Arthur's Gedanken lesen können. » Wie kommst du da drauf? « » Ich habe noch nie einen so mächtigen Zauberer gesehen, dass er aus der Ferne solch einen Zauber aufrecht halten konnte. « » Hast du überhaupt schon Mal einen Zauberer gesehen? «, neckte Arthur Merlin. » Morgause ist die Zauberin. «, ergänzte Arthur dann. Es wirkte als würde Merlins Gehirn die Information verarbeiten. Manchmal fragte er sich was in diesem dummen Kopf manchmal vorgehen mochte. » Vielleicht hat Gaius irgendwelche Mittel, die gegen diesen Zauber wirken. «, schlug der Grübelnde vor. » Veruschen könnten wir es. Ich gehe zurück zur Morgana und meinem Vater und du schaust, was du herausfinden kannst. «, Merlin nickte auf Arthurs Worte hin und wollte los eilen. » Ach und Merlin! Pass auf dich auf. Du weißt schon. Wegen den Rittern Medhirs. «, sagte der Prinz besorgt. » Ihr aber auch. «, antwortete der Schwarzhaarige und verschwand. * Morgana ist die Quelle des Zaubers. Vielleicht weiß sie es selber nicht einmal, aber als sie vorhin auf Deckensuche waren, hatten die schwarzen Ritter sie gefunden und verfolgt. Morgana stolperte und einer der Ritter holte aus, doch bevor Merlin sich einmischen konnte und bevor das Schwert der hübschen Frau das Leben nehmen konnte, hielt der Ritter inne und zog sich zurück. » Morgana! Warum hat der Ritter euch nicht getötet? «, fragte der junge Zauberer zweifelnd, skeptisch ihr gegenüber. » Ich weiß es nicht! Wirklich nicht! «, sie weinte bei ihren Worten schon fast. Nach diesem Vorfall hatte Merlin Morgana zu Uther zurück geschickt. Es wäre zu gefährlich für sie. Merlin ein einfacher Diener wäre entbährlich, der Tod des König's Mündel hingegen wäre eine Katastrophe. Er musste den Drachen besuchen. Er würde ihm sicherlich helfen. Mit einer Fackel ausgestattet ging Merlin die Treppen hinab. Als er an dem Vorsprung ankam, erblickte der Zauberer einen schlafenden Drachen. » Nein, nein, nein. Bitte nicht du auch noch. « » Komm schon! Ich weiß, dass du mich hören kannst. Ich brauche deine Hilfe. « Plötzlich regte sich der schuppige helle Schwanz des Drachen, der große Kopf richtete sich zu Merlin und die Flügel streckten sich einmal aus, ehe sie sich wieder dem Körper anschmiegten. » Ich weiß. Die brauchst du immer, wenn du zu mir kommst. Du willst immer nur Hilfe, welche ich dir gebe junger Zauberer, aber nie hälst du dein Versprechen ein. Nun wirst du die Konsequenzen tragen müssen. Camelots Untergang ist nah! « » Ich weiß, ich hab euch versprochen, euch frei zulassen und das tue ich. «, schwor Merlin, als der Drache nur laut lachte. » Ich schwöre es beim Leben meiner Mutter! «, hallten die lauten ernsten Worte des jungen Zauberers durch die Höhlen, als der Drache verstummte. » Es scheint dir viel an ihr zu liegen. Na gut. Ich denke, dass du diesmal deinen Schwur einhalten wirst. «, überlegte der große Drache, bevor er weitersprach. » Es ist eine Sache den Zauber auszusprechen, der alle schlafen lässt, aber eine andere ihn auch aufrecht zu erhalten. Du musst die Quelle ausfindig machen. Solch ein Zauber benötigt eine ständig anwesende lebendige Präsens, einen Körper als Gefäß für den Zauber. Die Quelle dieses Unheils ist eine Hexe. Lady Morgana.« Merlins blaue Augen weiteten sich. Das konnte nicht sein. Er schüttelte verständnislos den Kopf. » Nein. Das kann nicht sein. «, sagte er verunsichert, geschockt. » Du hast damals in der Vergangenheit nicht auf mich gehört. Ich hatte dich gewarnt. Sie ist gefährlich. « Der junge Zauberer konnte es nicht glauben, wollte es nicht wahrhaben. Zu schwach fühlte er sich, um dagegen etwas zu sagen. Zu plausibel klangen des Drachen's Worte in seinem Verstand, doch sein Herz wollte es nicht als Wahrheit empfinden. Sie war eine Hexe, die ihre Fähigkeit nicht im Griff hatte, eine junge Frau, die Hilfe brauchte. Wie konnte er sie also aufhalten? » Du musst sie töten. Der Zauber ist derart mächtig gewoben, das selbst du ihm nicht entrinnen kannst. Wenn du es nicht tust, dann wird Camelot fallen und Arthur sterben. « Merlin starrte geschockt und verwirrt eine Weile geraudeaus, ließ die Worte des Drachen auf sich einfließen. Seine Augen wurden glasig, den Tränen so nahe. Er spürte diese ganze Last, die ihn zu erdrücken drohte. Seine Entscheidung wäre ausschlaggebend für die Zukunft Camelots, für Arthur's Zukunft. Bei seinem Namen, den der Drachte erwähnte, wurde sein Verstand wieder klarer. Er hatte wohl keine andere Wahl. Er musste der jungen wunderschönen Hexe Morgana das Leben nehmen. Schnell wandte der junge Mann dem Zauberwesen den Rücken zu, eilte die Treppen hinauf und wollte zu Gaius. Unterwegs ist Arthur in ihn hineingerannt und ihr Gespräch bestätigte nur, dass es sich um Morgana handeln musste. Morgause benutzte Morgana um das Reich zu Fall zu bringen. Er musste sie aufhalten, aber er wusste nicht wie. Als er Gaius und sein Reich erreicht hatte, fand er den alten weißhaarigen Mann an seinem Tisch sitzend und schlafend, wie alle anderen. » Ich muss sie retten. Gaius, Gwen, den König. Und Arthur… «, dachte der junge Zauberer, eilte in seine Gemächer und fischte das Zauberbuch unter einem Buchstapel, abgedeckt mit einem dreckigen Lappen, hervor. Er blätterte durch die vergilbten Seiten des Buches, las die Zeilen mit seiner Magie in Lichtgeschwindigkeit auf der Suche nach einem Zauber, der die Leute wieder Erwachen ließ. Er wandte sie bei Gaius an, doch es klappte kein einziger Zauberspruch. Niedergeschlagen, gab er sich den Worten des Drachen hin. Er musste die junge Frau töten. Er packte einen befüllten Wasserschlauch in seine bräunliche lederne Umhängetasche, etwas Proviant, packte seine Jacke, als sein Blick zu einem Regal von Gaius wanderte. Ein kleines Glasfläschchen mit einer dunkelgrün-klaren Flüssigkeit befüllt weckte seine Aufmerksamkeit. Ein vergilbtes Etikett zierte die Worte "HemlocK". Ein Totenkopf mit einer Schlange sich durch die Augenhöhlen ziehend verriet Merlin, dass es ein Gift sein musste. Ängstlich drehte der junge Zauberer das Fläschchen zwischen seinen Fingern hin un her, starrte auf das Etikett. Mit einem Schwert hätte er Morgana nicht töten können, die junge Frau war selber geschickt mit dem Schwert. Nur ein Überraschungsangriff hätte klappen können. Und wenn dieser geling, dann würde Merlin hingerichtet werden, da er des König's Schutzbefohlene niedergestreckt hatte. Zauberei wäre zu unsicher. Arthur könnte es sehen, oder aber ihr Zauber ist so stark, dass seiner keine Chance hätte. Also musste es Gift sein. Merlin verstaute das Giftfläschchen ebenfalls in der Ledertasche, hing sich die Tasche um und rannte los. Auf einem weißen Flur mit vielen schlafenden Wachen, griff plötzlich eine Hand nach Merlin und zog ihn hinter eine Säule. » Merlin! Wo warst du denn so lange? « Sorgen waren in des Prinzen's Gesicht geschrieben, aber er klang verzweifelt, etwas wütend. » Ich konnte nichts finden. Es tut mir leid. « Arthur's Lippen strafften sich, sein Kopf ließ er plötzlich hängen und er seufzte. » Komm mit. Dann schaffen wir eben meinen Vater heraus und überlegen dann weiter. «, bei den Worten Arthurs griff der Prinz Merlin's Arm und zog ihn mit sich, als sich rechts von ihnen die schwarzen Ritter zu erkennen gaben. Sie rannten Beide los. Weiter und weiter. Es war nicht weit bis zur Tafel. Sie stürmten hastig durch die Tür und verbarrikadierten diese mit einem großen dunklen Holzbrett. Morgana blickte sie beide verwirrt an, hoffte wahrscheinlich auf Aufklärung. Sie hatte in der ganzen Zeit die Decken zerschnitten und miteiannder verknotet. » Ich werde gleich rausgehen und sie aufhalten. Ihr bereitet die Seile weiter vor und lasst ihn hinunter. Wenn ich draußen bin, versiegelt die Tür hinter mir. « » Arthur! Das ist Selbstmord! «, sagte Merlin und schaute seinem Herrn tief besorgt in die stahlblauen Augen. » Merlin, ich habe keine andere Wahl. «, versuchte er den jungen Zauberer zu beschwichtigen, während seine Hand Merlin's Arm leicht packte. » Halt' mich nicht auf. Bitte, Merlin. «, bat der Prinz und der niedergeschlagene Merlin nickte mit dem Kopf. » Danke. «, flüsterte Arthur lächelnd und Merlin schaute ihm traurig zurück lächelnd in die Augen. Bei drei hoben die beiden jungen Männer das Brett aus der Halterung, öffneten die Tür, so dass Arthur herausrennen konnte. Merlin drückte sich gegen die Tür, damit diese sich wieder schneller schloss und hob mühselig das Brett alleine wieder in die Halterung. Nun war er alleine. Mit Morgana. Die junge Frau schnitt Decken und verknotete sie immer noch zu Seilen. Ich gesellte mich zu ihr. Die Müdigkeit wurde immer schlimmer und auch Arthur wirkte vorhin extrem ausgelaugt. Mit dem Rücken zu Morgana gewandt pulte der Zauberer das Giftfläschchen aus seiner Tasche und begutachtete es noch einen kurzen Moment. Es gab jetzt kein zurück mehr. Er öffnete den bräunlichen Trinkschlauch und füllte das Gift hinein, dann tat er so, als würde er aus diesem trinken, wandte sich zu Morgana und legte den Schlauch neben sie. » Falls du durst hast. Die Reise wird lang und wir sollten gestärkt sein. Ein bisschen Essen habe ich auch eingepackt. « » Danke. « Morgana lächelte mit ihren rot-gemalten Lippen. Sie war so wunderschön und so gütig. Sie hatte ein Druidenkind gerettet vor Uther, obwohl der Drachte meinte, dass dieser Junge des Prinzen's Tod sein würde. Merlin konnte es damals nicht glauben und Morgana führte sich wie eine Mutter oder Schwester auf. Es war so schön das zu sehen und nun würde er diese Frau töten. Er wandte sich wieder von ihr ab, starrte mit Tränen in den Augen grade aus. Als er hörte, wie sich der Trinkschlauch öffnete, schloss er gequält die Augen und die Tränen stiegen weiter. Wie konnte er nur. Seine Augen öffneten sich, sein Blick war leicht nach oben gerichtet, als die Tränen sich nicht mehr halten konnten. Sie rannen einfach über seine Wange hinab. Sie schloss den Trinkschlauch, legte ihn wieder bei Seite, als sie plötzlich zu röcheln begann. » Merlin? «, krächzte sie, schaute panisch zu ihm, aber der junge Zauberer hatte zu viel Schuldgefühle um sich umzudrehen. Er weinte, wischte sich mit einer Hand die Tränen weg, schniefte, atmete tief. » Wa...rum...? «, röchelte sie, hielt sich die Kehle und merkte wie das Leben aus ihr herauswollte. Merlin konnte nur erahnen, was sie tat, wie sie ausschaute. Er merkte aber auch, dass sie selber nicht wusste, dass sie die Quelle des Zaubers war. Merlin hörte sie husten, als er ein dumpfes Aufprallgeräusch hörte. Das erste Mal drehte sich der Schwarzhaarige um, erblickte die am Bodenliegende. » Es tut mir Leid. So Leid. «, flüsterte er und die Tränen liefen weiter, als plötzlich die Tür aus der Verankerung flog, das schließende Holzbrett zerbarstete. » WAAAAAAAHHHHHH! «, schrie die eintretende Frau in weiß mit ihren hellen Haaren. Sie rannte auf Morgana zu, schloss sie in ihre Arme, presste ihren schwarzhaarigen Kopf an ihre Brust, strich ihr sanft über das Haar, zischte beruhigende Worte und weinte selber. » WAS HAST DU IHR GEGEBEN?! «, schrie sie den Jungen hasserfüllt an, biss ihre Zähne aufeinander, als er erkannte, wie sich eine Träne bei ihr an der Wange den weg nach unten bahnte. Morgause hatte also Gefühle. Aber warum für Morgana? Was waren die Beiden zueiander, füreinander? » ICH KANN SIE RETTEN WENN DU MIR SAGST WAS DU IHR GEGEBN HAST! «, schrie sie weiter. Merlin schluckte, wollte antworten, als er sah, wie Arthur hereingestürmt kam. Unsere Blicke trafen sich und er verstand nicht, was hier passierte. Merlin kniff schmerzerfüllt die Augen zusammen, wandte sich dann ernst zu Morgause. » Lass den Zauber fallen! «, sagte er kalt, aber seine Nase machte noch ein schniefendes Geräusch beim Einatmen, durch den Schnodder. Morgause senkte ihren Kopf, Legte Morgana's in ihren Schoß, streckte die Arme aus und sprach Worte, Zauberworte. Sie schloss dabei ihre Augen, bis sie aufhörte zu sprechen, die Arme runtergleiten ließ, die Augen öffnete und wütend zu Merlin schaute. Sein Blick fiel zu Arthur, welcher in den Gang hineinanschaute, wo wohl grade noch die Ritter Medhirs waren, dann schaute er zu Merlin und nickte verwirrt. Anscheinend hatte sie ihr Wort gehalten. Langsam trat Merlin auf die Hexen zu, holte das "HemlocK"-Fläschchen hervor und hielt es der Blonden hin, ohne auch nur Morgana anzusehen. Sie würde Leben und ihn nun hassen. Die Blonde schaute auf die Flasche, schaute in Morganas sterbenes Gesicht, schloss die Augen, wandte sich ruckartig zu Merlin, streckte ihm ihre Arme entgegen. » AHHHHHHH!!!! «, schrie sie, ihre Augen glühten, wie die eines Zauberers auf, als sich Licht auf Merlin einschoss, er zurückgeschleudert wurde, gegen die steinerne Wand geschleudert wurde und zu Boden fiel. * » MERLIN!!! «, schrie Arthur, eilte zu seinem Diener. Er hörte wie, Morgause noch zauberne Worte sprach, wahrscheinlich um Morgana zu retten. Der Prinz schmiss sich auf seine Knie und erblickte einen fast leblosen Körper. » Merlin! Nein. Bitte nicht. Tu mir das nicht an. «, wisperte der Prinz, dessen Stimme abbrach und seine Augen glasig wurden. Er Presste Merlin's Körper an sich, drückte ihn ganz fest und weinte. Weinte bitterlich. Er hatte so viel übrig für seinen Diener, egal wie oft er ihn beschimpfte, ärgerte, neckte. Egal wie oft er ihm die dreckigsten Arbeiten überhaupt auftrug. Merlin rettete ihm so oft das Leben, war immer für ihn da und nun war er fort. Nie wieder würden sie zusammen lachen, zusammen irgendwo hin reisen, nie wieder würde er von dem Tollpatsch geweckt werden. Nie wieder… Nie wieder... Nie wieder... Arthur schossen so viele Gedanken durch den Kopf. Wut, Trauer, alles negative war vertreten. Langsam legte er den leblosen Körper Merlins sanft auf den kalten Boden der Halle, blickte ein letztes Mal in das ausgelaugte, verweinte Gesicht seines Dieners, als er nach oben schaute und schrie. Er schrie einfach nur bis er wieder verstummte. Er richtete sich langsam auf. » Tut mir Leid, Merlin. Ich konnte dich nicht schützen. «, flüsterte der Blonde verheult, ballte seine Fäuste. Er drehte sich zu Morgause, welche wohl grade mit Morgana fertig war. » Dafür wirst du mit deinem Leben bezahlen, Hexe! «, schrie er sie an, zückte sein Schwert, doch die Blonde lächelte ihn nur finster an. » Du wirst Leiden, wie ich gelitten habe, Arthur. «, sprach sie, als sie plötzlich einen Zauber sprach und ein Wind Morgause mit Morgana verschwinden ließ. » NEIIIIN!!!! «, schrie Arhtur, rannte mit den Schwert auf die Beiden zu,schlug zu, doch sie waren verschwunden und es hallte der Ton von Metall auf Stein durch die Halle. Der Prinz ließ sein Schwert fallen, starrte auf den Fleck, wo die beiden Frauen gerade eben noch gewesen waren, dann wandte er sich wieder zu Merlin's toten Körper, kniete sich vor diesem. » Es tut mir Leid. «, wisperte er resigniert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)