Das Geheimnis seiner Kraft von Green_Shoes (AxM) ================================================================================ Kapitel 1: [001] Hexentod ------------------------- Hexentod Die Ritter von Medhir bedrohten die umliegenden Ländereien Camelots, aber auch Camelot selber. Die sieben schwarzen Ritter, welche vor fast 300 Jahren von einer Zauberin verführt wurden und das einstige Camelot schon mal fast zerstört hatten, waren zurückgekehrt. Die Frage war, wer sie diesmal wieder beschworen hatte. Nur der Zauberer oder die Zauberin, welche sie zurück ins Leben rief konnte sie wieder zurück schicken. Der Tod des Beschwörers würde auch den Bann brechen und die 7 schwarzen Ritter wieder verschwinden lassen. Die Aufgabe des Kronprinzen Arthur Pendragon war es, die Ritter zu stoppen. Er wusste nicht wie, konnte auf keine Hilfe der Ritter Camelots zählen, aber er würde es wagen, es versuchen. Für sich, für Camelot. Merlin, sein kleiner schusseliger Diener wäre seine einzige Unterstützung, wobei Unterstützung übertrieben wäre. Der Schwarzhaarige brachte sich meistens noch selber in Gefahr, lag ständig irgendwo auf dem Boden, wenn es heikle Kämpfe gab, versteckte sich oder ließ sich oft von feindlichen Soldaten, Banditen oder ähnlichen fast töten. Zum Glück war Arthur aufmerksam und konnte ihn so oft vor dem Tod beschützen. Merlin würde ihn nur zur Unterhaltung begleiten, um sich um die Pferde, den Schlafplatz und die Feuerstelle zu kümmern. » Auf keinen Fall wirst du Camelot verlassen. Wir brauchen dich hier, Arthur! «, hustete Uther Pendragon, der König von Camelot. Sein Blick war ernst, er war aufgesprungen von seinem Platz an der Tafel vor Aufregung, doch er wirkte kränklich. Sine faltige Stirn wies viele kleine Schweißperlen auf, manche rannen ihm seitlich über die Wangenknochen hinab, verfingen sich in einer seiner durch das Alter ausgeprägten Wulst neben dem Mundwinkel, ehe sie sich deren Verlauf unterwarf und diesen entlang glitt. Sein Atem war beschleunigt, lauter als üblich. Bevor Arthur sich seinem königlichen Vater wiedersetzen konnte, flatterten Uthers Augen, drehten nach oben weg und sein Körper sackte zusammen. » Vater! «, schrie sein Sohn, eilte einige Schritte vor und konnte ihn vor den harschen Aufschlag auf den steinharten Boden bewahren. Arthurs roter Umhang wehte bei den eiligen Schritten, schwebte als er seinen Vater fing, ehe er sich langsam wieder an ihn schmiegte. Sein silbriges Kettenhemd klirrte. Er presste den Kopf seines Vaters an seine Brust, welche mit rotem Stoff, auf dem ein goldener Drachte fein-säuberlich gestickt wurde, verdeckt war. Gaius, der Hofarzt kam mit Merlin im Schlepptau herbei geeilt. » Gaius! Was hat er? «, fragte der besorgte junge Mann, während er den Kopf seines Vaters hielt und in seinen Schoß gleiten ließ, damit Gaius erste Diagnosen stellen konnte. Der alte Mann kniete sich zu den Beiden, fasste seinem König auf die nun leicht runzelige Stirn, welche weniger faltig als zuvor war, als er seinem Sohn noch ernsthaft verbot, dass Schloss, nein Camelot, zu verlassen. Die Stirn glühte förmlich. Merlin kniete neben dem weißhaarigen Hofarzt und beoabchtete die Situation, schaute zwischen den verschiedenen Gesichtern hin und her. » Seine Stirn glüht. Er scheint Fieber zu haben. Bringt ihn in seine Gemächer. Ich werde etwas fertig machen. Komm Merlin! «, diagnostizierte der Medikus und verschwand mit seinem Lehrling, welcher gleichzeitig Arthur's leibeigener Diener war. Arthur lauschte den Worten Gaius, ehe er wie gesagt bekam seinen Vater mit einigen Rittern in des König's Gemächer brachte. Eine Dienerin zog die weinrot-glänzende Satindecke mitsamt der weichen weißen Unterdecke zur Seite, so dass die Männer den König in sein Bett drapieren konnten. Arhtur platzierte die weinroten Mit Mustern bestickten Kissen hinter des König's Kopf, so dass er erhöhter lag, während die Dienerin ihn wieder zudeckte und sich sie und die Ritter leicht verneigend zurückzogen. Arthur strich seinem Vater über die Wange, platzierte sich anschließend kniend vor sein Bett und platzierte seinen eigenen Kopf betend in seine Hände, wobei die Ellenbogen sich in den dunkelroten Satinstoff pressten und dunklere Schatten und Falten warfen. Wartend verweilte der Prinz so vor seinem Vater bis Gaius mit Merlin zurückkam. Als sich die dicke hölzerne Tür knarrend öffnete und die Beiden mit der Medizin in Uther's Gemächer eintraten, blickte Arthur immer noch besorgt auf, richtete sich komplett auf und machte dem Heiler Platz. Merlin blieb neben Arthur stehen. » Er wird wieder gesund. Keine Sorge. «, versuchte der Schwarzhaarige den Blonden mit seiner ruhigen Art zu beschwichtigen. Arthur schielte zu dem etwas Kleineren, neigte seinen Kopf leicht zu ihm und lächelte leicht. » Ich weiß. «, sagte der Prinz und schaute wieder gestärkt mit Hoffnung zu Gaius, wie er seinen Vater pflegte und versorgte. Egal wie nutzlos und nervig Merlin manchmal für den Prinzen war, so wusste sein Begleiter doch stets in solchen Situationen das Richtige zu sagen. Seine Worte konnten den Prinzen aufbauen, ganz ohne Magie und Zauberei. Nach einer Weile drehte sich Gaius zu den beiden jungen Männern, trat ein paar Schritte auf sie zu. » Der König braucht ein wenig Ruhe, Sire, dann wird es ihm bald schon wieder besser gehen. «, erklärte der alte Mann und Arthur nickte, war dankbar, auch wenn er es nicht aussprach. Der Blick des Blonden fiel auf seinen schlafenden Vater, als plötzlich eine besorgte Morgana durch die Tür hineingestürmt kam. Er setzte sich sofort in Bewegung und fing die schwarzhaarige wunderschöne junge Frau ab, hielt sie fast in seinen Armen und beruhigte sie. » Er wird schon wieder. Er braucht nur etwas Ruhe, Morgana. «, er schaute bei seinen Worten in die hellblauen Augen der jungen Frau, welche sich gerötet von ihrer weißen Haut besonders hervorhoben. Sie nickte still, als er sich von ihr löste und sie mit zur Tür begleitete. Der junge Merlin folgte den Beiden schweigend hinaus, schloss die dunkle hölzerne Tür, welche mit Mustern aufwendig graviert wurde, hinter ihnen. Der Flur war heller, als Uther's Gemächer. Die hellen Wände wurden durch die Fenster weiß angeleuchtet. An manchen stellen leuchteten bunte Farbenspiele, im bunten Fensterglas durch das Sonnenlicht an die Wände projiziert. Rote Vorhänge mit goldenen Kordeln am unteren Teil herunterhängend waren zierdevoll in gleichmäßigen Abständen an die Wände gehangen worden. Zwischen den Vorhängen, an kahlen weißen Stellen hing entweder ein aufwendiges Öl-Gemälde mit Landschaften von Camelot oder Abbildungen von Personen des königlichen Bluts, oder es stand eine weiße aufwendig gestaltete Zierde-Säule mit einer wetvollen bunten Vase da drauf, manchmal mit Blumen bestückt, manchmal leer. An diesen Stellen waren auch meist Vorrichtungen für Fackeln angebracht, die im Dunklen die Gänge schwach beleuchteten. nach ein paar beruhigenden Worten von Arthur zog Morgana in ihrem cyan-farbenen Kleid von dannen, welches sanft hinter ihr über den Boden glitt bei jedem Schritt. » Bist du bereit, Merlin? «, sprach der Hellhaarige den Dunkelhaarigen an, wandte seinen Blick von Morgana's wunderschönen zierlichen Rücken und blickte in die blauen Augen von Merlin. Natürlich war Merlin bereit mit ihm zu besagten Ortschaften in und um Camelot zu reisen, um sich den Rittern Medhirs zu stellen, aber der Schwarzhaarige fragte sich, ob es eine Gute Idee sei, jetzt wo der König krank war. Es stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. » Meint ihr der Zeitpunkt sei der Richtige, Sire? « Der Prinz schaute den jungen Mann vor sich fragend an, seufzte dann, woraufhin sich seine Lippen in ein Lächeln verwandelten. » Wir müssen sie aufhalten bevor sie das Schloss, unsere Stadt überhaupt erreichen. Dass mein Vater krank ist bestärkt mein Vorhaben nur. Stell dir vor die Reiter marschieren hier ein während mein Vater bewegungsunfähig im Bett liegt. Es liegt an uns, Merlin, sie aufzuhalten. Verstehst du? « Der angesprochene dachte über die Worte seines Prinzen nach und er musste selber feststellen, dass es das einzig richtige zu sein schien. Wieder gefangen sprach Merlin zu ihm. » Natürlich. Ich mache die Pferde bereit, Sire. « Dabei rannte der Schwarzhaarige los, während Arthur ihm noch eine Weile dabei hinterherschaute. Er lächelte schwach, als seine Mundwinkel langsam nachließen und sein Blick sich in ein trauriges verwandelte. Er wandte sich schließlich von Merlin ab um seine eigenen Sachen zu packen, aber auch um seine Abwesenheit anzukündigen und alles weitere zu klären, damit das Schloss auch kurzzeitig ohne König und Prinz funktionieren konnte. Er beschloss auch Morgana Bescheid zu geben, damit diese sich keine Sorgen machte. Langsam wandelte er über die Flure Richtung ihre Gemächer. Als er vor ihrer Tür stand, hob er seinen rechten Arm um mit geballter Faust gegen die Holztür zu klopfen, doch er stockte. Seine Knie wurden plötzlich etwas weich. Es verbreitete sich in ihm das Gefühl, dass es doch keine gute Idee war. Sie würde nicht wollen, dass er fortgehe, doch er musste. Er ließ langsam seinen Arm wieder herunter gleiten bis dieser wieder neben seinem seitlichen Beckenknochen baumelte. Der Prinz atmete durch, drehte sich, wobei sein roter Umhang mit ihm schwang und beschloss zu den Stallungen zu gehen. Vielleicht war Merlin ja schon bereit. Dem war auch so, als er ankam. Merlin führte grade zwei gesattelte und bepackte Pferde aus dem Stall. » Schneller Merlin. «, hetzte der Prinz grinsend seinen Untertan, welcher nun zu seinem Herren blickte. » Ihr, Sire solltet schneller sein. Ich führe die Pferde schon die ganze Zeit heraus und wieder herein damit sie sich nicht langweilen. «, entgegnete er ihm und grinste siegessicher. Arthur lachte kurz, schnappte sich sein braunes Pferd und stieg in die Bügel um sich in den Sattel zu schwingen. Als Merlin es ihm gleich tat, schritten ihre Pferde voran, an den Wachen vorbei, durch den großen Torbogen über eine Brücke hinaus in Feldereien und Wälder. Merlin war etwas schweigsam während der Reise, was Arthur etwas nervte. » Merlin. Deine Unterhaltung war auch schon mal besser! « Als keine Antwort kam, drehte der Prinz sich Richtung Merlin, welcher Gedankenverloren im Sattel saß. » Merlin? Was ist los? « » Ihr wisst schon, dass man die Ritter Medhirs nicht töten kann, Sire… «, merkte Merlin an und klang hoffnungslos. » Das werden wir sehen, wenn wir ihnen begegnet sind. Außerdem haben wir schon so viele unmögliche Kämpfe bewältigt. Abwarten Merlin. « Der Prinz klang zuversichtlich, doch wenn er wüsste, was Merlin weiß, dann wäre er es wahrscheinlich nicht. Nur mit dem Befehl oder dem Tod des Beschwörers würden die Ritter sterben, aufhören, und da niemand weiß, wer der Beschwörer ist, scheint die Situation aussichtslos. Nach einer Weile konnten sie Beide endlich das Ende des Waldes sehen. Die grüne freie Fläche, welche sich dort erstreckte, mit dem klaren hellblauen Himmel dahinter wurde noch von den Blättern, Ästen und Blüten des Waldes gerahmt. Es wirkte so friedvoll, doch irgendwo hier sollten sich die schwarzen Ritter befinden laut dem Minnesänger, welcher uns kund über sie brachte. Die beiden Reiter näherten sich der besagten Stätte. » Lass uns die Pferde da vorne anbinden, dann gehen wir nachsehen. «, schlug Arthur vor, wobei das wahrscheinlich doch eher ein Befehl war. Nichts, was Merlin dagegen sagen würde, würde etwas daran ändern, dass die Pferde dort angebunden werden würden, wo Arthur es wollte, es verlangte. Also zügelten sie ihre Pferde, verlangsamten das Traben in den Schritt, bis sie ihre Pferde ganz zum Stehen brachten. Die beiden jungen Männer warfen sich von ihren Pferden. Arthur hielt seinem Diener die Zügel des Pferdes hin. So wie immer nahm er diese und führte beide Pferde zu einem Baum zum Anbinden. Nach abgeschlossener Aufgabe wandt sich Merlin zu Arthur, welcher nur auf seinen Laufburschen wartete. » Bleib einfach hinter mir. «, sagte er, zog sein Schwert und trat in das grau steinige Gebäude ein, dessen Treppen nach unten führten. Durch kleine vergitterte Fenster, welche sich in vier Zellen befanden, fiel Licht ein. Im Mittelgang befand sich ein steinerner Tisch mit einer schwarzen, anscheinend verbrannten Substanz im Kreis gelegt. Hier hatte jemand gezaubert, aber niemand war hier. Arthur schaute sich die Wand am Ende des Mittelganges an, steckte sein Schwert weg, da von diesem Ort keine Gefahr mehr auszugehen schien. » Siehst du Merlin, hier ist nichts. Hier war vielleicht ein Zauberer, der irgendwas mit Hokuspokus hier veranstaltet hat, aber nun ist er fort und keine bösartigen Ritter weit und breit. Aberglaube, wie ich es dir sagte. « » Wäre schön das zu glauben, Arthur! «, sagte Merlin zurück und klang überrascht. » Artuhr… «, sagte er langgezogen, wankte ein paar Schritte zurück, als Angesprochener sich umdrehte und das gleiche erblickte wie Merlin. Sieben schwarz gekleidete Ritter, mit zerfetzten schwarzen Stoffüberzügen, schwarzen Kettenhemden, schwarze Rüstungen und jeder von ihnen hatte ein schwarzes Schwert. Die sieben Ritter Medhirs. Sie existierten wirklich und waren wieder da. Arthur zog sofort sein Schwert, eilte nach vorne und schubste Merlin grob hinter sich. » Bleib zurück, Merlin! «, befahl er und griff einen der Ritter an. Mit einem Schwung seines silbernen Schwertes holte er aus um einen der Ritter zu zerfetzen, doch ein lautes metallernes Scheppern ertönte. Schwert auf Schwert. Silber gegen Schwarz. Der dunkle Ritter hatte pariert, hatte des Kronprinzen's Angriff locker verwehrt. Nun mischten sich auch die anderen sechs schwarzen Ritter ein. Der Prinz konnte nur bemüht den Angriffen wiederstehen bis ein Blockversuch zu seinem eigenen Schutz missglückte und sein Schwert klirrend irgendwo auf den Steinboden, weit von ihm entfernt, geschleudert wurde. Verängstigt schauten die stahlblauen Augen des Blonden zu dem Ritter, welcher schon ausholte mit seiner schwarzen langen Klinge. » ARTHUR! «, schrie Merlin und hatte schon sein eigenes Schwert gezückt um es seinem Herrn zuzuwerfen. Arthur drehte sich bei dem Schrei um und erblickte die Klinge, die in seine Richtung flog. Flink schnappte der Prinz sich diese und konnte den Hieb des gegnerischen Ritters abwenden. Nicht tot, nein lebendig. Arthur wurde trotzdessen in die Ecke gedrängt und nun wurde Merlin von einem der sieben fokussiert. Ohne Waffe war Merlin dem Bösen ausgeliefert. Er würde hier sterben, sie Beide würden es. Vielleicht. Zu Unterlegen waren sie. Sie mussten hier irgendwie raus. Merlin drängte sich weiter zurück, spürte die harte kalte Steinwand an seinem Rücken. Das war es. Weiter zurück konnte er nicht. Arthur sah die Situation, drückte mit seinem Schwert seinen Feind zurück, eilte zu Merlin und erstach mittlerweile den vierten Ritter und wie die drei Anderen davor, bewegte er sich weiter, als wäre nichts. Diese Monster waren wirklich unsterblich. Durch den Angriff, hatte Arthur die Aufmerksamkeit von Merlin abwenden können, welcher sich nun an den anderen Rittern vorbeischlängelte. Ein Schwerthieb kam auf ihn zu und er duckte sich. Der Knall von Eisen auf Stein hallte in Merlins Ohren, während er weiter voran kroch. Er war am Ausgang angekommen. » ARTHUR! KOMMT! «, rief Merlin. Die blauen Augen der Beiden trafen sich, als Arthur begann sich kämpfend, parierend zurück zu ziehen. Er kam immer näher zu Merlin, als dieser ihn am Arm packend zurück zog und vor ihm die steinerne Decke zusammenbrach und einen der Reiter begrub, aber auch den Eingang versperrte. Arthur und Merlin taumelten zurück. Der Ruck war so stark, dass Merlin sich nicht auf den Beinen halten konnte, rücklings auf den weichen grünen Grasboden viel und Arthur gleich hinterher. Merlin gab ein schmerzerfülltes Geräusch von sich, als er spürte wie der rechte Ellenbogen von Arthur gegen sein Beckenknochen knallte beim Fallen. Arthur lag mit dem Rücken auf Merlin's Bauch und Brust, rollte sich nach seinem Schmerzstöhner ab und schaute besorgt zu dem etwas Jüngeren, am Boden Liegenden. » Merlin! Alles Okay bei dir? « » Passt schon. «, hustete Merlin, öffnete seine zusammen gekniffenen Augen und blickte in die blauen besorgten Augen vor sich, immer noch selber leichte Schmerzen habend. » Wir Leben. «, lachte er danach leise und Arthur stimmte leicht mit ein, während der Blonde sich ebenfalls wie der Schwarzhaarige in eine entspannte Position auf den Rücken legte. Sie Beide lagen nah nebeneinander und starrten in den blauen klaren Himmel im weichen Gras liegend, als wäre die Welt ein friedlicher Ort, als gäbe es keine Sorgen und nichts Böses zu bekämpfen. Sie fühlten sich Beide kurz frei, doch sie mussten zurück. Arthur richtete sich auf, saß kurz da, starrte in die ferne Landschaft. » Wäre es doch immer so friedlich. «, sagte der Kronprinz in einem ernsten Tonfall. Dann wandte er sich zu Merlin, richtete sich selber auf und hielt seine in schwarzen Lederhandschuhen gekleidete Hand hin. Merlin war leicht, so konnte Arthur ihn mit einem einfach Ruck zu sich hochziehen, wobei Merlin aber durch das Rumliegen einen Schwindel empfand und beinahe wieder umgekippt wäre, wenn der Stärkere ihn nicht gehalten hätte. Unangenehmes Schweigen herrschte zwischen den Beiden, als Merlin sich etwas distanzierte. » Komm Merlin, wir reiten zurück. «, unterbrach Arthur die Stille. Nickend bewegte sich Merlin zu den Pferden, band sie wieder los und führte sie zu dem Prinzen, um ihm sein Pferd zu überreichen. Der Blonde griff die Zügel und schaute mit seinen stahlblauen Augen in die blauen Augen von Merlin. Von Arthur beabsichtigt berührten sich ihre Hände, doch Merlin zog seine Hand sofort weg und sein Blick löste sich rasch von den stahlblauen Augen. Der Blonde genoss die Anwesenheit des Schwarzhaarigen sehr. Wenn er nicht da war, dann fühlte er sich unvollständig. Manchmal hatte er das Gefühl, dass in ihm selber mehr steckte an Emotionen, als er Preis geben dürfte. Diese einfache Handberührung fühlte sich richtig an, genauso wie ihre Umarmungen, wenn einer froh war, dass der andere überlebt hatte. Zog Merlin seine Hand weg wegen damals? Nachdenklich setzte sich der Prinz auf sein rotbraunes Pferd mit schwarzer Mähne und schwarzem Schweif, wartete bis Merlin sich auf sein Pferd setzte, dann ritten sie still Richtung Heimat. Der Weg dorthin dauerte für Beide gefühlt länger als der Hinweg, was an dieser merkwürdigen Stimmung zwischen ihnen lag. Sie näherten sich den hellen Stadttoren hinter denen die großen hellen Türme des Schlosses gewaltig herausragten. Als die Beiden sich dem Tor näherten sahen sie die Wachen am Boden liegend. Verdutzt und ernst blickten sie sich an, als sie abstiegen. Merlin tastete den Puls der beiden Wachen. » Ihr Puls ist da und sie atmen noch. Sie schlafen nur. «, stellte Merlin fest. Beim weiteren Voranschreiten stellten sie fest, das alle zu schlafen scheinen. Was war hier nur los? » Mein Vater! «, sagte Arthur und schaute besorgt zu Merlin, welcher nickte und hinter seinem Prinzen hereilte. Sie eilten in des König's Gemächer, doch dort lag Uther Pendragon nicht mehr. Panisch blickte dessen Sohn hin und her. » Vielleicht bei einer Versammlung oder im Thronsaal? «, merkte Merlin an, woraufhin sie zur Tafel eilten. Vor der großen Tür zur Tafel lagen auch zwei schlafende Wachen. Arthur öffnete laut knarrend die Tür. Der Raum glich von der Größe her fast einer Halle. Gigantisch wie der Thronsaal. Inmitten des Raumes zierte sich einer länglicher Tisch, an dessen Kopf der König sitzend im Stuhl lag und wie all die anderen zu schlafen schien. Arthur rannte zu ihm, doch er reagierte nicht auf die Worte, auf die Stimme, seines Sohnes. Auch weckende Berührungen und Rüttler lösten keine Reaktion in dem König aus. Arthur's Arm streckte sich gerade und seine Hand ruhte auf der Schulter seines Vaters. Er stand mit dem Rücken nach vorne gebeugt, den Kopf runter hängend. Er seufzte, richtete sich wieder auf und wandte sich zu Merlin. » Wir müssen meinen Vater hier rausschaffen. « Plötzlich ging die Tür auf und beide schauten auf, als sie die verstört wirkende Morgana erblickten. » Morgana! Was ist hier passiert? Warum schlafen alle? Warum schlaft Ihr nicht? «, fragte Arthur verwirrt. » Ich weiß es nicht. «, hauchte die zerbrechliche Stimme der jungen Frau. Sie wirkte dennoch etwas beruhigter, dass sie nicht mehr alleine war. Plötzlich hörten sie gallopierende Pferde von außerhalb. Merlin schaute aus dem Fenster, erblickte den Verursacher. Eine hellhaarige Frau in weiß in Begleitung von sieben schwarzen Rittern. » Ich glaube wir haben ein Problem. «, Merlin schluckte nach seinen Worten. » Medhir's Reiter. «, ergänzte er, als er die fragenden Gesichter der beiden königlichen Gestalten erblickte. Der Prinz seufzte. Dann fiel ihm etwas ein. » Draußen war doch der Karren, Merlin! Ich werde ihn vor das Fenster positionieren. Ihr müsst in der Zwischenzeit Seile besorgen oder aus Decken etwas basteln, um ihn herunter zu lassen. « Merlin und Morgana nickten. Dann löste der Blonde seinen rot leuchtenden Umhang, welcher schnell, dennoch sanft zu Boden fiel. Dann eilte er los zum Karren. Merlin wollte das Seil besorgen, während Morgana weiter Acht auf den König geben sollte. Unterwegs traf Arthur auf die hellhaarige Frau in weiß. Morgause! » Ihr! « » Schön euch wiederzusehen, Arthur Pendragon. «, sie lächelte bei ihren Worten. » Was hat das zu bedeuten? « » Ich werde dieser unmenschlichen Herrschaft ein Ende bereiten. Wir Zauberer sind doch nur noch böse, weil euer Vater uns dazu zwingt! «, die Zauberin wurde mit ihren Worten etwas harscher vom Tonfall her. » Ihr wollt meinen Vater töten? «, während Arthur sprach glitt seine Hand zu seinem Schwertgriff. » Wenn dadurch die Hetze gegen meines gleichen aufhört. Dann sicher. « » Das kann ich nicht zulassen! «, langsam zog Arthur das Schwert aus der Scheide, hielt das glänzende Schwert vor sich gestreckt in Richtung Morgause, beide Hände dabei fest um den Griff geschlossen. » Wie du willst. «, sprach die junge Zauberin, machte eine Handgeste und die sieben schwarzen Reiter schritten vor sie. Mühselig, wie an der Beschwörungsstätte schon, kämpfte und verteidigte sich der Prinz. Er spürte wie seine Kräfte schwinden, je weiter sie ihn zurückdrängten. Diesen Kampf würde er eindeutig nicht gewinnen können. Diese Wesen schienen unbesiegbar. Ein weiterer Hieb wurde mit dem lauten Scheppern von Metall auf Metall abgeblockt, als ein Schwertschlag eines anderen Ritters folgte musste der Prinz sein eigenes Schwert fallen lassen und zurück springen. Unbewaffnet stand er ihnen nun gegenüber. Sein Kopf wandte in alle Richtungen um irgendwas zu erblicken, was ihn irgendwie helfen könnte. Vorhänge, Säulen und Vasen. Vielleicht wäre es doch klüger sich zurück zu ziehen und einen neuen Plan zu überlegen. Irgendwie mussten sie es doch schaffen seinen Vater hier herauszukriegen. Der Prinz drehte sich um und rannte los. Die schwarzen Ritter waren in dieser Hinsicht sehr langsam. Sie folgten im Schritttempo. Er hatte also genug Zeit um sich zurück zu ziehen. Er spürte beim Laufen, wie seine Knochen schmerzten, seine Augen brannten, wobei das vielleicht an dem Schweiß lag, der über die Wimpern auf seine Netzhaut tropfte. Sein Atem glich dem eines Verfolgten, der tagelang mit wenig Schlaf rannte und nicht stoppte. Arthur schaute nochmal hinter sich, aber erblickte niemanden, als er plötzlich in jemanden rein rannte und Beide zu Boden fielen. Erschrocken blickte der Blonde auf den Umgerannten und erblickte einen Merlin mit schmerzverzogenen Gesichtszügen, als diese sich langsam lockerten. » Merlin! Was machst du hier? « » Wir brauchten noch mehr Decken. «, krächzte der Jüngere. » Könntest du bitte von mir runter gehen? Du wirst langsam schwer! «, prustete er noch etwas nach Luft ringend. » Äh… Ja klar. Tut mir leid. « Rasch richtete sich der Prinz auf, hielt Merlin seine Hand hin und zog ihn mit einem Ruck herauf. Er blickte dem jungen Mann ins Gesicht. » Du siehst scheiße aus. «, sagte Arthur und bemerkte, dass Merlins Augen mit dunklen Augenrignen gezeichnet waren, er extrem schwitzte und müde aussah. » Ja danke, du auch. «, erwiederte der Schwarzhaarige mit einem Tonfall, den Arthur nicht einordnen konnte. » Wir werden auch krank. «, sagte Merlin dann, bevor Arthur irgendwas weiteres sagen konnte. Erst jetzt konnte Arthur sich dieses Gefühl erklären, warum er sich so ausgelaugt fühlte und seine Augen brannten. Doch wie konnten sie sich anstecken? Überträgt es sich durch Berührung?. Dann dachte Arthur an Morgause. Sie war eine Zauberin, aber wie konnte sie alle verzaubern ohne hier gewesen zu sein? Hatte sie damals vielleicht irgendwas vorbereitet, als sie ihn zum Zweikampf herausforderte, was sich jetzt erst verbreitete? » Irgendwo hier im Schloss, im Reich muss die Quelle sein, die das aufrecht erhält, wenn das wirklich Zauberei sein sollte. «, merkte Merlin an, als wenn er hätte Arthur's Gedanken lesen können. » Wie kommst du da drauf? « » Ich habe noch nie einen so mächtigen Zauberer gesehen, dass er aus der Ferne solch einen Zauber aufrecht halten konnte. « » Hast du überhaupt schon Mal einen Zauberer gesehen? «, neckte Arthur Merlin. » Morgause ist die Zauberin. «, ergänzte Arthur dann. Es wirkte als würde Merlins Gehirn die Information verarbeiten. Manchmal fragte er sich was in diesem dummen Kopf manchmal vorgehen mochte. » Vielleicht hat Gaius irgendwelche Mittel, die gegen diesen Zauber wirken. «, schlug der Grübelnde vor. » Veruschen könnten wir es. Ich gehe zurück zur Morgana und meinem Vater und du schaust, was du herausfinden kannst. «, Merlin nickte auf Arthurs Worte hin und wollte los eilen. » Ach und Merlin! Pass auf dich auf. Du weißt schon. Wegen den Rittern Medhirs. «, sagte der Prinz besorgt. » Ihr aber auch. «, antwortete der Schwarzhaarige und verschwand. * Morgana ist die Quelle des Zaubers. Vielleicht weiß sie es selber nicht einmal, aber als sie vorhin auf Deckensuche waren, hatten die schwarzen Ritter sie gefunden und verfolgt. Morgana stolperte und einer der Ritter holte aus, doch bevor Merlin sich einmischen konnte und bevor das Schwert der hübschen Frau das Leben nehmen konnte, hielt der Ritter inne und zog sich zurück. » Morgana! Warum hat der Ritter euch nicht getötet? «, fragte der junge Zauberer zweifelnd, skeptisch ihr gegenüber. » Ich weiß es nicht! Wirklich nicht! «, sie weinte bei ihren Worten schon fast. Nach diesem Vorfall hatte Merlin Morgana zu Uther zurück geschickt. Es wäre zu gefährlich für sie. Merlin ein einfacher Diener wäre entbährlich, der Tod des König's Mündel hingegen wäre eine Katastrophe. Er musste den Drachen besuchen. Er würde ihm sicherlich helfen. Mit einer Fackel ausgestattet ging Merlin die Treppen hinab. Als er an dem Vorsprung ankam, erblickte der Zauberer einen schlafenden Drachen. » Nein, nein, nein. Bitte nicht du auch noch. « » Komm schon! Ich weiß, dass du mich hören kannst. Ich brauche deine Hilfe. « Plötzlich regte sich der schuppige helle Schwanz des Drachen, der große Kopf richtete sich zu Merlin und die Flügel streckten sich einmal aus, ehe sie sich wieder dem Körper anschmiegten. » Ich weiß. Die brauchst du immer, wenn du zu mir kommst. Du willst immer nur Hilfe, welche ich dir gebe junger Zauberer, aber nie hälst du dein Versprechen ein. Nun wirst du die Konsequenzen tragen müssen. Camelots Untergang ist nah! « » Ich weiß, ich hab euch versprochen, euch frei zulassen und das tue ich. «, schwor Merlin, als der Drache nur laut lachte. » Ich schwöre es beim Leben meiner Mutter! «, hallten die lauten ernsten Worte des jungen Zauberers durch die Höhlen, als der Drache verstummte. » Es scheint dir viel an ihr zu liegen. Na gut. Ich denke, dass du diesmal deinen Schwur einhalten wirst. «, überlegte der große Drache, bevor er weitersprach. » Es ist eine Sache den Zauber auszusprechen, der alle schlafen lässt, aber eine andere ihn auch aufrecht zu erhalten. Du musst die Quelle ausfindig machen. Solch ein Zauber benötigt eine ständig anwesende lebendige Präsens, einen Körper als Gefäß für den Zauber. Die Quelle dieses Unheils ist eine Hexe. Lady Morgana.« Merlins blaue Augen weiteten sich. Das konnte nicht sein. Er schüttelte verständnislos den Kopf. » Nein. Das kann nicht sein. «, sagte er verunsichert, geschockt. » Du hast damals in der Vergangenheit nicht auf mich gehört. Ich hatte dich gewarnt. Sie ist gefährlich. « Der junge Zauberer konnte es nicht glauben, wollte es nicht wahrhaben. Zu schwach fühlte er sich, um dagegen etwas zu sagen. Zu plausibel klangen des Drachen's Worte in seinem Verstand, doch sein Herz wollte es nicht als Wahrheit empfinden. Sie war eine Hexe, die ihre Fähigkeit nicht im Griff hatte, eine junge Frau, die Hilfe brauchte. Wie konnte er sie also aufhalten? » Du musst sie töten. Der Zauber ist derart mächtig gewoben, das selbst du ihm nicht entrinnen kannst. Wenn du es nicht tust, dann wird Camelot fallen und Arthur sterben. « Merlin starrte geschockt und verwirrt eine Weile geraudeaus, ließ die Worte des Drachen auf sich einfließen. Seine Augen wurden glasig, den Tränen so nahe. Er spürte diese ganze Last, die ihn zu erdrücken drohte. Seine Entscheidung wäre ausschlaggebend für die Zukunft Camelots, für Arthur's Zukunft. Bei seinem Namen, den der Drachte erwähnte, wurde sein Verstand wieder klarer. Er hatte wohl keine andere Wahl. Er musste der jungen wunderschönen Hexe Morgana das Leben nehmen. Schnell wandte der junge Mann dem Zauberwesen den Rücken zu, eilte die Treppen hinauf und wollte zu Gaius. Unterwegs ist Arthur in ihn hineingerannt und ihr Gespräch bestätigte nur, dass es sich um Morgana handeln musste. Morgause benutzte Morgana um das Reich zu Fall zu bringen. Er musste sie aufhalten, aber er wusste nicht wie. Als er Gaius und sein Reich erreicht hatte, fand er den alten weißhaarigen Mann an seinem Tisch sitzend und schlafend, wie alle anderen. » Ich muss sie retten. Gaius, Gwen, den König. Und Arthur… «, dachte der junge Zauberer, eilte in seine Gemächer und fischte das Zauberbuch unter einem Buchstapel, abgedeckt mit einem dreckigen Lappen, hervor. Er blätterte durch die vergilbten Seiten des Buches, las die Zeilen mit seiner Magie in Lichtgeschwindigkeit auf der Suche nach einem Zauber, der die Leute wieder Erwachen ließ. Er wandte sie bei Gaius an, doch es klappte kein einziger Zauberspruch. Niedergeschlagen, gab er sich den Worten des Drachen hin. Er musste die junge Frau töten. Er packte einen befüllten Wasserschlauch in seine bräunliche lederne Umhängetasche, etwas Proviant, packte seine Jacke, als sein Blick zu einem Regal von Gaius wanderte. Ein kleines Glasfläschchen mit einer dunkelgrün-klaren Flüssigkeit befüllt weckte seine Aufmerksamkeit. Ein vergilbtes Etikett zierte die Worte "HemlocK". Ein Totenkopf mit einer Schlange sich durch die Augenhöhlen ziehend verriet Merlin, dass es ein Gift sein musste. Ängstlich drehte der junge Zauberer das Fläschchen zwischen seinen Fingern hin un her, starrte auf das Etikett. Mit einem Schwert hätte er Morgana nicht töten können, die junge Frau war selber geschickt mit dem Schwert. Nur ein Überraschungsangriff hätte klappen können. Und wenn dieser geling, dann würde Merlin hingerichtet werden, da er des König's Schutzbefohlene niedergestreckt hatte. Zauberei wäre zu unsicher. Arthur könnte es sehen, oder aber ihr Zauber ist so stark, dass seiner keine Chance hätte. Also musste es Gift sein. Merlin verstaute das Giftfläschchen ebenfalls in der Ledertasche, hing sich die Tasche um und rannte los. Auf einem weißen Flur mit vielen schlafenden Wachen, griff plötzlich eine Hand nach Merlin und zog ihn hinter eine Säule. » Merlin! Wo warst du denn so lange? « Sorgen waren in des Prinzen's Gesicht geschrieben, aber er klang verzweifelt, etwas wütend. » Ich konnte nichts finden. Es tut mir leid. « Arthur's Lippen strafften sich, sein Kopf ließ er plötzlich hängen und er seufzte. » Komm mit. Dann schaffen wir eben meinen Vater heraus und überlegen dann weiter. «, bei den Worten Arthurs griff der Prinz Merlin's Arm und zog ihn mit sich, als sich rechts von ihnen die schwarzen Ritter zu erkennen gaben. Sie rannten Beide los. Weiter und weiter. Es war nicht weit bis zur Tafel. Sie stürmten hastig durch die Tür und verbarrikadierten diese mit einem großen dunklen Holzbrett. Morgana blickte sie beide verwirrt an, hoffte wahrscheinlich auf Aufklärung. Sie hatte in der ganzen Zeit die Decken zerschnitten und miteiannder verknotet. » Ich werde gleich rausgehen und sie aufhalten. Ihr bereitet die Seile weiter vor und lasst ihn hinunter. Wenn ich draußen bin, versiegelt die Tür hinter mir. « » Arthur! Das ist Selbstmord! «, sagte Merlin und schaute seinem Herrn tief besorgt in die stahlblauen Augen. » Merlin, ich habe keine andere Wahl. «, versuchte er den jungen Zauberer zu beschwichtigen, während seine Hand Merlin's Arm leicht packte. » Halt' mich nicht auf. Bitte, Merlin. «, bat der Prinz und der niedergeschlagene Merlin nickte mit dem Kopf. » Danke. «, flüsterte Arthur lächelnd und Merlin schaute ihm traurig zurück lächelnd in die Augen. Bei drei hoben die beiden jungen Männer das Brett aus der Halterung, öffneten die Tür, so dass Arthur herausrennen konnte. Merlin drückte sich gegen die Tür, damit diese sich wieder schneller schloss und hob mühselig das Brett alleine wieder in die Halterung. Nun war er alleine. Mit Morgana. Die junge Frau schnitt Decken und verknotete sie immer noch zu Seilen. Ich gesellte mich zu ihr. Die Müdigkeit wurde immer schlimmer und auch Arthur wirkte vorhin extrem ausgelaugt. Mit dem Rücken zu Morgana gewandt pulte der Zauberer das Giftfläschchen aus seiner Tasche und begutachtete es noch einen kurzen Moment. Es gab jetzt kein zurück mehr. Er öffnete den bräunlichen Trinkschlauch und füllte das Gift hinein, dann tat er so, als würde er aus diesem trinken, wandte sich zu Morgana und legte den Schlauch neben sie. » Falls du durst hast. Die Reise wird lang und wir sollten gestärkt sein. Ein bisschen Essen habe ich auch eingepackt. « » Danke. « Morgana lächelte mit ihren rot-gemalten Lippen. Sie war so wunderschön und so gütig. Sie hatte ein Druidenkind gerettet vor Uther, obwohl der Drachte meinte, dass dieser Junge des Prinzen's Tod sein würde. Merlin konnte es damals nicht glauben und Morgana führte sich wie eine Mutter oder Schwester auf. Es war so schön das zu sehen und nun würde er diese Frau töten. Er wandte sich wieder von ihr ab, starrte mit Tränen in den Augen grade aus. Als er hörte, wie sich der Trinkschlauch öffnete, schloss er gequält die Augen und die Tränen stiegen weiter. Wie konnte er nur. Seine Augen öffneten sich, sein Blick war leicht nach oben gerichtet, als die Tränen sich nicht mehr halten konnten. Sie rannen einfach über seine Wange hinab. Sie schloss den Trinkschlauch, legte ihn wieder bei Seite, als sie plötzlich zu röcheln begann. » Merlin? «, krächzte sie, schaute panisch zu ihm, aber der junge Zauberer hatte zu viel Schuldgefühle um sich umzudrehen. Er weinte, wischte sich mit einer Hand die Tränen weg, schniefte, atmete tief. » Wa...rum...? «, röchelte sie, hielt sich die Kehle und merkte wie das Leben aus ihr herauswollte. Merlin konnte nur erahnen, was sie tat, wie sie ausschaute. Er merkte aber auch, dass sie selber nicht wusste, dass sie die Quelle des Zaubers war. Merlin hörte sie husten, als er ein dumpfes Aufprallgeräusch hörte. Das erste Mal drehte sich der Schwarzhaarige um, erblickte die am Bodenliegende. » Es tut mir Leid. So Leid. «, flüsterte er und die Tränen liefen weiter, als plötzlich die Tür aus der Verankerung flog, das schließende Holzbrett zerbarstete. » WAAAAAAAHHHHHH! «, schrie die eintretende Frau in weiß mit ihren hellen Haaren. Sie rannte auf Morgana zu, schloss sie in ihre Arme, presste ihren schwarzhaarigen Kopf an ihre Brust, strich ihr sanft über das Haar, zischte beruhigende Worte und weinte selber. » WAS HAST DU IHR GEGEBEN?! «, schrie sie den Jungen hasserfüllt an, biss ihre Zähne aufeinander, als er erkannte, wie sich eine Träne bei ihr an der Wange den weg nach unten bahnte. Morgause hatte also Gefühle. Aber warum für Morgana? Was waren die Beiden zueiander, füreinander? » ICH KANN SIE RETTEN WENN DU MIR SAGST WAS DU IHR GEGEBN HAST! «, schrie sie weiter. Merlin schluckte, wollte antworten, als er sah, wie Arthur hereingestürmt kam. Unsere Blicke trafen sich und er verstand nicht, was hier passierte. Merlin kniff schmerzerfüllt die Augen zusammen, wandte sich dann ernst zu Morgause. » Lass den Zauber fallen! «, sagte er kalt, aber seine Nase machte noch ein schniefendes Geräusch beim Einatmen, durch den Schnodder. Morgause senkte ihren Kopf, Legte Morgana's in ihren Schoß, streckte die Arme aus und sprach Worte, Zauberworte. Sie schloss dabei ihre Augen, bis sie aufhörte zu sprechen, die Arme runtergleiten ließ, die Augen öffnete und wütend zu Merlin schaute. Sein Blick fiel zu Arthur, welcher in den Gang hineinanschaute, wo wohl grade noch die Ritter Medhirs waren, dann schaute er zu Merlin und nickte verwirrt. Anscheinend hatte sie ihr Wort gehalten. Langsam trat Merlin auf die Hexen zu, holte das "HemlocK"-Fläschchen hervor und hielt es der Blonden hin, ohne auch nur Morgana anzusehen. Sie würde Leben und ihn nun hassen. Die Blonde schaute auf die Flasche, schaute in Morganas sterbenes Gesicht, schloss die Augen, wandte sich ruckartig zu Merlin, streckte ihm ihre Arme entgegen. » AHHHHHHH!!!! «, schrie sie, ihre Augen glühten, wie die eines Zauberers auf, als sich Licht auf Merlin einschoss, er zurückgeschleudert wurde, gegen die steinerne Wand geschleudert wurde und zu Boden fiel. * » MERLIN!!! «, schrie Arthur, eilte zu seinem Diener. Er hörte wie, Morgause noch zauberne Worte sprach, wahrscheinlich um Morgana zu retten. Der Prinz schmiss sich auf seine Knie und erblickte einen fast leblosen Körper. » Merlin! Nein. Bitte nicht. Tu mir das nicht an. «, wisperte der Prinz, dessen Stimme abbrach und seine Augen glasig wurden. Er Presste Merlin's Körper an sich, drückte ihn ganz fest und weinte. Weinte bitterlich. Er hatte so viel übrig für seinen Diener, egal wie oft er ihn beschimpfte, ärgerte, neckte. Egal wie oft er ihm die dreckigsten Arbeiten überhaupt auftrug. Merlin rettete ihm so oft das Leben, war immer für ihn da und nun war er fort. Nie wieder würden sie zusammen lachen, zusammen irgendwo hin reisen, nie wieder würde er von dem Tollpatsch geweckt werden. Nie wieder… Nie wieder... Nie wieder... Arthur schossen so viele Gedanken durch den Kopf. Wut, Trauer, alles negative war vertreten. Langsam legte er den leblosen Körper Merlins sanft auf den kalten Boden der Halle, blickte ein letztes Mal in das ausgelaugte, verweinte Gesicht seines Dieners, als er nach oben schaute und schrie. Er schrie einfach nur bis er wieder verstummte. Er richtete sich langsam auf. » Tut mir Leid, Merlin. Ich konnte dich nicht schützen. «, flüsterte der Blonde verheult, ballte seine Fäuste. Er drehte sich zu Morgause, welche wohl grade mit Morgana fertig war. » Dafür wirst du mit deinem Leben bezahlen, Hexe! «, schrie er sie an, zückte sein Schwert, doch die Blonde lächelte ihn nur finster an. » Du wirst Leiden, wie ich gelitten habe, Arthur. «, sprach sie, als sie plötzlich einen Zauber sprach und ein Wind Morgause mit Morgana verschwinden ließ. » NEIIIIN!!!! «, schrie Arhtur, rannte mit den Schwert auf die Beiden zu,schlug zu, doch sie waren verschwunden und es hallte der Ton von Metall auf Stein durch die Halle. Der Prinz ließ sein Schwert fallen, starrte auf den Fleck, wo die beiden Frauen gerade eben noch gewesen waren, dann wandte er sich wieder zu Merlin's toten Körper, kniete sich vor diesem. » Es tut mir Leid. «, wisperte er resigniert. Kapitel 2: [002] Todesschlaf ---------------------------- Tief atmete Merlin ein, als wenn er die ganze Zeit ohne Luft sich unter Wasser befunden und nun endlich die Oberfläche durchbrochen hätte. Der Sauerstoff zog sich in seine Lungen, das Leben hauchte wieder in seinen Körper. Sein Körper war automatisch in eine sitzenede Position gesprungen, während er weiter nach Luft ringte. Je mehr Sauerstoff sich in seine Lungenflügel bahnte, desto mehr kehrte sein Verstand zurück. Geschockt, mit offenen Mund, schaute er sich in dem kleinen dunklen Raum um. Er saß auf einem Bett, aber nicht seinem. Merlin's Blick schweifte durch den Raum. In der Mitte des Raumes befand sich ein kleiner hölzerner Tisch mit jeweils zwei Holzbänken, wobei eine umgeschmissen am Boden lag, die andere etwas gewinkelt zum Tisch aufgestellt stand. Der Tisch war mit einer Vase gedeckt, in welcher sich verblühte Reste eines Straußes befanden, ein umgekippter silberner Becher, wahrscheinlich kein echtes silber, so dreckig, wie es hier war, ein paar Teller mit Krümmeln. Neben der wahrscheinlichen Eingangstür befand sich ein dunkler hölzerner Schrank, dessen Türen aufgerissen waren. Der Schrank war leer, der Boden war mit dem vermeintlichen Inhalt des Schrankes bedeckt. Zerbrochene Krüge, Glasscherben, Kräuter. Dieser Raum war ein Chaos. Ein Regal lag umgeschmissen am Boden und auch dessen Inhalt verteilte sich auf dem steinernen Boden. Ein paar Kerzenständer wurden umgeschmissen. Das einzige in diesem Raum was noch am rechten Platz zu sein schien, war die Deckenleuchte, doch keine einzige Kerze brannte. Es war relativ dunkel in diesem Raum. Durch ein kleines sperrliches vergilbtes Fenster viel von draußen ein wenig feuriges Licht ein. Es schien abends oder nachts zu sein. Jetzt stellte sich nur noch die Frage, wo er war. Das Atmen viel ihm mittlerweile auch wieder leichter, nicht mehr so intesiv, gleichmäßiger, ruhiger. Er verspürte aber einen unheimlichen Durst. Wo würde er jetzt nur Wasser herkriegen? Langsam ließ der junge Zauberer seine Beine an dem Bett herunterbaumeln. Seine Gedanken kreisten, während er dort saß und verweilte. Der Schwarzhaarige erinnerte sich an seine letzten lebendigen Momente. Er hatte Morgana vergiftet um Camelot, um Arthur zu retten. Die bösartige Hexe Morgause hatte den jungen Zauberer angefleht ihr das Gift zu zeigen, damit die Blonde die Schwarzhaarige retten konnte. Morgause hatte Merlin's Forderung den Zauber zu brechen, ihn aufzulösen, eingehalten, doch dann schleuderte sie einen gewaltigen Zauber auf ihn. Er versuchte noch einen Schutzzauber zu sprechen, aber ob es ihm geglückt war, wusste er nicht. Da der junge Mann lebte musste das heißen, dass es geklappt hatte. Merlins Mundwinkel zogen sich grinsend nach oben. Er lachte, schaute freudig an die Decke, schmiss seinen Kopf nach vorne, als ihm lange schwarze Haare strähnig ins Gesicht fielen. Verwirrt fasste er sich an die langen Haare, stand hastig auf, wobei seine Beine sich wie Gummi anfühlten, sein Körper sich nicht halten konnte und er direkt wegknickte, laut auf den harten Steinboden knallend. Er stöhnte vor Schmerzen. Sein Körper hatte keine Kraft. Er robbte auf dem dreckigen Boden zu einer silbernen glänzenden Servierplatte, atemte erschöpft, als er diese erreichte. Er griff nach der Platte und betrachtete sich in der silbrigen zerkratzten Spiegelung. Erst jetzt bemerkte er, dass er einen wildwachsenden Bart hatte, seine Haare bis zu den Schultern lang sein mussten und sie brauchten dringend eine Wäsche. Merlin fühlte sich dreckig, unwohl und wünschte sich ein Bad oder einen kühlen klaren Fluss in dem er sich säubern könnte, wo das Wasser sanft seinen Knöcheln entlang floss, die Sonne zwischen den Baumkronen hin durch strahlte, das Wasser magisch glitzerte, der Wind die Bäume rauschen lassen würde. Zu schön wäre es, wenn diese Vorstellung, der Realität entsprechen würde, doch die Realität holte ihn ein. Er befand sich in diesem modrigen kleinen dunklen Loch. Ganz alleine und entkräftet. Verzweifelt richtete sich der junge Zauberer auf in eine sitzende Position und lehnte sich an eine Ablagezeile. Morgause hatte ihn nicht getötet, aber er schien im Koma gelegen zu haben und das lange. Die Frage ist nur wie lange, was ist in dieser Zeit passiert. Was ist mit Gaius, seinen anderen Freunden, dem König und dem Prinzen? Er musste schnell wieder zu Kräften kommen, für sie, für ihn. Merlin murmelte ein paar Worte, als seine Augen kurz aufleuchteten. » Ich hoffe das klappt. «, murmelte der verunstaltete junge Mann, der nun ganze fünf Jahre älter aussah, atmete aus wie ein aufgeregter Bursche vor seinem ersten Kampf, als er sich mit seinen Händen an dem Ablageschrank hochzog und tatsächlich stand, ohne schwächlich zusammen zu brechen. Ein siegreiches Lächeln zog sich auf die vom Bart umspielten sanften Lippen. Motiviert ging er ein paar Schritte durch den kleinen Raum und wurde immer sicherer. Er musste unebdingt zurück zu Arthur. Hoffentlich hatte er ihn nicht ersetzt. Draußen konnte Merlin flüsternde Stimmen wahrnehmen, gedämpft, nicht verstehend, welche Worte sie Zwecks Kommunikation austauschten, aber sie näherten sich eindeutig Merlin's Aufenhalt. Panisch blickte dieser hin und her, auf der Suche nach etwas, wo er sich verstecken konnte. Er erblickte den kleinen leeren Ablageschrank in welchen er sich unverzüglich wortwörtlich hineinquetschte. Seine Augen leuchteten auf und der Schrank schloss sich. Durch eine herausgeberstete Stelle in dem Holz konnte er die Eingangstür beobachten. Sie ging langsam auf und zwei Gestalten traten ein. Es schien eine Frau und ein Mann zu sein, so weit er es an Hand der Silouetten erkennen konnte. Die Frau eilte in Richtung Bett, wo zuvor Merlin noch gelegen hatte. » Gaius! Er ist weg! Was ist wenn sie ihn gefunden haben?! «, hörte er eine verzweifelte weibliche ihm bekannte Stimme, welche auch noch den Namen seines Freundes, dem Hofarzt kannte. » Gaius? «, sagte Merlin laut und wünschte, er hätte seinen Mund gehalten. Er konnte nicht mit Sicherheit davon ausgehen, dass es er war. Vielleicht gab es noch einen Gaius irgendwo in Camelot, oder wo auch immer sich der junge Zauberer gerade befand. » Merlin? «, hörte er nun die verwunderte raue, tiefe Stimme, die wirklich nach seinem Gaius klang. Eingeengt mit offenen Mund, saß der junge Mann in dem Schrank, war froh, dass es Gaius ist, doch er hatte ein Problem. Er steckte fest. » Ich bin hier drinnen! «, rief Merlin so gut es ging und stupste mit seinem Fuß die hölzerne Tür des Schrankes auf. Langsam knarrend öffnete sich die Schranktür. Merlin grinste überspielt, als wäre ihm die Situation nicht peinlich, als Gaius und die Frau auf ihn zu eilten. » Merlin! Du lebst! «, freute sich die Frau und endlich konnte er sie erkennen. Es war Guinevere, Gwen, Morganas Dienstmädchen, eine herzensgütige junge Frau, eine Freundin. Neben ihr erblickte Merlin dann Gaius. Die Beiden schienen sich zu freuen, brabbelten viele Dinge, die Merlin nicht einordnen konnte. Viel schien er verpasst zu haben. » Ehhhhm… Ich will euch ja nur ungern stören, aber könntet ihr mir jetzt endlich hier heraushelfen? « » Oh! Entschuldige Merlin! « Die Beiden zerrten an Merlin und endlich war er wieder frei. Er bewegte sich etwas um den Schmerzen etwas entgegen zu wirken. Dann blickte er zu den Beiden. » Was ist passiert? «, formten sich die Worte auf Merlin's Lippen. Das Lächeln und die Freude der Beiden wich ihnen schlagartig aus den Gesichtern. Als wenn Merlin etwas Verbotenes angesprochen hätte, schauten die Beiden zu Boden und schwiegen. Verwirrt schaute der ungepflegte, zerzauste Merlin zwischen den Beiden hin und her. » Was ist los? Wo sind Arthur und die anderen? Wo sind wir überhaupt? «, sprudelteten die Fragen aus dem besorgten Zauberer heraus. Gaius räusperte sich. » Merlin. Camelot ist gefallen. «, sprach der weißhaarige alte Mann traurig. » Was? Das kann nicht sein! Ich hab sie doch aufgehalten! «, sagte Merlin etwas lauter. Seine Gesichtszüge verhärteten, zeigten Unverständnis, Angst, ein Misch aus Beidem. » Das hast du, Merlin. Aber der Preis war dein Tod. Niemand dachte, dass du je wieder aus diesem todesähnlichen Zustand, dem Todesschlaf wieder erwachen würdest. « » Ich war Tod? Aber wie? « » Ich weiß nicht Merlin, aber du warst am Schlafen und nichts konnte dich wecken. « » Wie lange? «, fragte der Zauberer und wirkte von den neuen Erkenntnissen erschlagen. » Fast 2 Jahre. « Merlin schluckte, ließ sich niedergeschlagen auf die Bank nieder. Das würde immerhin die langen Haare und den hässlichen Bart erklären. Doch was war in dieser Zeit passiert, dass Camelot gefallen war und viel wichtiger was war mit dem König und Arthur? » Was ist mit dem König und Arthur? «, fragte Merlin, erhob seinen Kopf aus den Händen, in welchen dieser die Ereignisse zu sortieren versucht hatte. Besorgt schaute er wieder zwischen Gwen und Gaius hin und her, um vielleicht irgendetwas aus ihren Gesichtern lesen zu können. » Der König ist im Kerker, Arthur ist verschwunden, so wie ein paar andere Ritter Camelots. «, sagte endlich auch Gwen etwas dazu, wobei ein fragender Blick sich in Merlin's Gesicht legte. » Morgana. «, wisperte Gwen und war den Tränen nah, so dass Gaius sie in ihre Arme schloss. » Nachdem sie damals mit Morgause verschwunden war, suchte der König sie überall. Jeder hatte Morgana schon aufgegeben, doch nach einem Jahr fand Arthur sie und brachte sie zurück. Jeder kaufte ihr die Rolle ab, dass sie gefangen gehalten wurde und sie im Moment der Unruhen und Unachtsamkeit fliehen konnte. Arthur muss einen Schutzengel gehabt haben. Alles was geschehen war, der Verrat, die Attentate auf Uther und Arthur. Es war die ganze Zeit Morgana, so wie du damals vermutet hattest, Merlin. «, erklärte Gaius. » Du wusstest, dass Morgana böses vor hatte? «, fragte dann Gwen und klang etwas enttäuscht, vorwurfsvoll, als sie sich vertränt von Gaius Brust löste und den jungen Zauberer ansah. Merlin nickte stumm, ehe er antwortete. » Ich habe sie beobachtet, viele ihrer Taten abwenden können, aber niemals hätten der König und Arthur meinen Worten Glauben geschenkt, wenn ich die Schutzbefohlene, des König's Mündel, Uther's Tochter beschuldigt hätte. Mir waren die Hände gebunden. «, verteidigte sich Merlin gegen Gwen's Blicke. Ihr Blick sagte alles, ohne, dass sie den Vorwurf je ausgesprochen hatte. » Wir müssen Arthur finden und Morgana aufhalten! «, sagte Merlin und sprang schon aufbruchsbereit von der Bank auf, als Gaius ihn stoppte. » Das wird ein kompliziertes Unterfangen, Merlin. Kennst du den Kelch des Lebens? «, fragte Gaius als sein Blick Merlins traf. » Der ist doch zerstört worden, nachdem ich Nimue getötet habe. «, stellte Merlin fest und hasste, dass er "getötet" gesagt hatte. Es war die erste Person, die er getötet hatte und es fühlte sich selbst nach all der Zeit und den 2 Jahren Schlaf immer noch falsch an. "Der Erste wird dich dein Leben lang verfolgen, Merlin", hallten Arthur's Worte durch seinen Schädel. Da hatte der Blonde ausnahmsweise einmal Recht. » Falsch. Der Kelch kann nicht so einfach zerstört werden. Er taucht einfach wieder da auf, wo er es für richtig hält. Mit dem Kelch kann nicht nur der Tod bewahrt werden, sondern auch das Lebende unsterblich gemacht werden. «, erzählte Gaius. » Wie das? «, fragte Merlin interessiert, aber wusste innerlich schon, dass ihm die Antwort nicht gefallen wird. » Es gab mal einen König, der hatte diesen Kelch. Er befüllte diesen mit dem Blut seiner Soldaten. Es war eine unsterbliche Armee. Keiner konnte sie aufhalten. Das ist ein dunkler Teil in unserer Geschichte. Morgana hat Cendreck's Armee unsterblich gemacht und herrscht nun über diese. « Merlin schluckte. Wie konnte man sie denn dann aufhalten? » Der Kelch muss entleert werden, dann erst ist die Unsterblichkeit gebrochen. «, ergänzte der alte Mann. » Dann los! «, sagte Merlin und sprang schon wieder auf, als Gaius ihn erneut festhielt. » Du kannst da nicht einfach so herein sparzieren. Sie wird dich töten. Vergiss nicht, was du ihr angetan hast. « » Woher weißt du das? «, fragte Merlin und spürte wieder diesen stechenden Schmerz von damals, als er der jungen Frau beim Sterben zuhören musste. » Du warst das Erste, was sie wollte, nachdem Uther im Kerker war und Arthur verschwand. Ich fragte sie wieso und sie erzählte mir von deiner Tat. « » Ihr arbeitet für sie? «, fragte Merlin undgläubig. Gwen und Gaius nickten. » Uns blieb nichts anderes übrig, Merlin. Arthur war verschwunden, die Ritter Camelots und der König eingesperrt. Wo sollten wir denn sonst hin? «, wandte Gwen schließlich ein. Merlin nickte. Er verstand es. » Schafft mich irgendwie raus aus Camelot. Ich werde Arthur suchen und eine Möglichkeit finden um sie aufzuhalten. «, schlug Merlin vor. » Bleib diesen einen Tag hier. Ich werde dir Essen und Trinken besorgen, so wie ein Reittier und Proviant bereitstellen, außerhalb von Camelots Toren, nahe des Waldes «, sagte Gwen und wirkte wieder hoffnungsvoller. Merlin hatte sie nur nach dem Tod ihres Vaters so niedergeschlagen erlebt, doch trotzdessen hatte sie am nächsten Tag normal weiter gearbeitet. Sie war eine starke Frau. Der König, dem sie diente, tötete ihren Vater, dem Prinzen, in den sie vertraute, ist einfach verschwunden, ihre beste Freundin hatte sie hintergangen, verraten und den Tod geglaubten Merlin hatte sie wahrscheinlich in ihrem Heim versteckt mit Gaius zusammen. Ganz aufgegeben hatten sie Merlin anscheinend ja doch nicht. Es war ihm dennoch unklar, wie er aus dem Zauber entkommen konnte. Es gab keine Erklärung dafür. Schicksal, Glück, Zufall. Niemand konnte es ihm beantworten. Gwen und Gaius verließen ihn nach einer Weile und Merlin langweilte sich in diesem kleinen chaotischen Raum, doch er konnte nicht einfach heraussparzieren. Die Straßen waren unsicher. So weit er aus dem kleinen vergilbten Fenster erkennen konnte wimmelte es draußen von den unsterblichen Soldaten. Aus Langeweile räumte der ehemalige Diener das Zimmer auf, kehrte die Scherben zusammen, räumte heile Dinge wieder in die Schränke und Regale, stellte die Kerzenständer wieder an ihren Platz, hob die umgeschmissene Bank wieder auf, räumte die dreckigen Teller zusammen auf eine freie Stelle der Ablagenzeile. Plötzlich öffnete sich die Tür und Merlin zuckte panisch zusammen, als Gwen hereinkam. Sie hatte etwas Brot und Käse, einen Apfel und Wasser. » Entschuldige. Mehr konnte ich leider nicht finden, ohne, dass es auffälig erschien. «, entschuldigte sich Gwen, doch Merlin winkte dankend ab. » Alles in Ordnung, Gwen. Danke. Ich würde gerade alles Essen, was ihr mir gebracht hättet. Sogar wiederlichen Ratteneintopf. «, bedankte sich der Schwarzhaarige und begann beim letzten Teil zu Schmunzeln. Er erinnerte sich, wie er damals die Ratte fing und aus ihr einen Eintopf gekocht hatte und sie Arthur servierte. Die Beiden fanden es dermaßen abartig und Arthur hatte ihn gezwungen selber von dem Eintopf zu kosten. Ekelhaft. Arthur hatte es ihm trotzdem nie übel genommen. Zugegeben: Er vermisste ihn schon ein wenig mehr. Wie es ihm wohl gerade ging? Gwen hatte ihn mit dem Essen in Gedanken versunken alleine gelassen. Merlin wartete und wartete. Es war schon dunkel und keine Gwen und kein Gaius weit und breit. Was machten die Beiden bloß? Wurden sie erwischt? Wurden sie durch irgendwelche Aufgaben aufgehalten? Niemand hatte ihm gesagt, wie die Flucht ablaufen würde. Plötzlich ertönten die Alarmglocken des Schlosses. Aufgeregt und angespannt rannte Merlin zu dem kleinen Fenster und versuchte draußen was zu erkennen. Die Soldaten rannten in Richtung Schloss. Irgendwas musste passiert sein, aber die Straßen wären leer. Es wäre eine Möglichkeit. Vorsichtig öffnete Merlin die Tür, spähte durch den Spalt. Niemand war zu sehen, also schlich sich der junge Zauberer heraus. Er kam bis zum Tor, doch dort standen noch 2 Wachen. Merlin's Augen glühten auf und die beiden Feinde wurden durch die Luft geschleudert, als Merlin los rannte. Er hatte die Stadt verlassen. Jetzt musste er nur noch das Pferd finden. Nicht weit von den Toren entfernt, an der Grenze zum Wald erblickte Merlin sein Pferd. Er band es los, stieg auf den Sattel und ritt los. Mit Magie versuchte er den Prinzen aufzuspüren, aber das würde nur gelingen, wenn dieser sich in der Nähe befand. Ganz stark dachte der Zauberer an den Kronprinzen und konnte schon bald eine kleine Präsenz dessen verspüren. Er folgte dem Gefühl und es schien stärker zu werden. Irgendwo in diesem Wald musste sich der Prinz verstecken. Gedankenverloren, nicht auf seine Umgebung weiter achtend schritt er voran, als plötzlich ein tiefer Kampfschrei neben ihm ertönte und ein Mann im silbernenen Kettenhemd und einem roten Umhang mit einem Schwert auf ihn zu sprang. Reflexartig zog Merlin an den Zügeln des Pferdes, woraufhin es sich aufbäumte, den Angreifer stoppte, aber Merlin hart auf den weichen Waldboden knallte. Er war mit seinem Rücken auf ein kleines Stück herausragende Baumwurzel gestürzt. Eine Pein zog sich durch seine Wirbelsäule. Er wollte gerade wieder aufsthen, als er nur noch die Griffseite des Schwertes auf sich zukommen sah, dann sah er nur noch schwarz. * Langsam erwachte der junge Zauberer. Sein Kopf dröhnte, der pochende Schmerz hallte. Er wollte sich den Kopf halten, doch spürte die Fesseln an seinen Handgelenken. Er öffnete langsam seine zusammengekniffenenen Augen. Er schaute sich um. Anscheinend befand er sich in einer Höhle. Steinige Wände von Moos überzogen. Weiter von ihm entfernt saßen Männer in roten Umhängen gekleidet. Seitlich konnte er das Symbol von Camelot erkennen. Es waren Ritter von Camelot, aber auch normal gekleidete Männer saßen zwischen ihnen. Einen schwarzen jungen Mann, der nicht sehr groß zu sein schien und den Merlin nicht kannte, saß bei ihnen. Doch Arthur war nicht bei ihnen am Feuer zu sehen. Sein Blick suchte weiter, als er ihn hinter dem Feuer in einer Ecke sitzen sah. Das Herz des jungen Zauberers zog sich zusammen. Der Prinz wirkte verloren, einsam, hoffnungslos. Ein gebrochener Mann. Er hatte aufgegeben. Er starrte resigniert auf den Boden, seine Augen wirkten abwesend. Das einstige hoffnungsvolle Funkeln war verschwunden. Merlin schluckte, spürte diesen Schmerz. Er musste ihm helfen. Es war sein Schicksal und das Schicksal des Prinzen. » Arthur... «, krächzte Merlin. Seine Stimme war schwach, sein Rachen so trocken. » Arthuuurr.... «, riss er sich zusammen, posaunte es so laut raus, wie er konnte und kroch wie ein Wurm in Richtung des Prinzen. Merlin wandte seinen Blick nicht von ihm. Der Blonde schaute ihn nun kurz anteilnahmelos an, als einer der Ritter Merlin grob am Arm packte und hochzog. » Wer bist du? Was willst du hier? Bist du einer von Morganas Leuten? Sprich! «, befahl der königliche Ritter, hielt dem jungen Zauberer seine glänzende Schwertspitze an die Kehle. Merlin hatte jedoch nur Augen für den Prinzen, welcher seinen Kopf nun wieder hängen ließ. Die blonden Strähnen verwehrten den Blick in die stahlblauen Augen. Merlin versuchte mehrmals was zu sagen, aber es gelang ihm nicht. » Meerliiin... «, krächzte der altaussehende schwarzhaarige junge Mann und der Blick des Prinzen galt wieder ihm, doch er wirkte wutentbrannt, richtete sich auf und ging schnellen Schrittes auf Merlin zu, packte ihn am Kragen. » Arthur! Nein. Schau. Ich bin's! «, schrie Merlin mit seiner letzten Kraft. Der Prinz hielt inne, schaute noch finster, blickte tief in Merlin's blaue Augen, doch die schwarzen langen Haare, so wie der unregelmäßig wachsende Bart schienen ihn das nicht zu erkennen lassen. » Die Haare… macht sie weg... «, sprach Merlin ruhig. Der Ritter blickte fragend zu Arthur, welcher nickte. Der Ritter strich Merlin die schwarzen Strähnen, die ihm ins Gesicht hingen, heraus, hielt sie zurück. Verunsichert und traurig blickte Merlin dem niedergeschlagenen Prinzen in die Augen. » Ich bin es, Arthur. Merlin. «, Merlins Stimme bekam immer mehr Kraft, klang weniger krächzend. » Nein. Nein. Das kann nicht sein. Morgana hat ihn getötet. «, sprach der Blonde, ließ von dem Kragen des Schwarzhaarigen ab und wollte sich abwenden. » Ihr Dumpftrottel! Erinnert euch an den ekeligen Ratteneintopf. Ich sollte für euch die Ratte fangen, die eure Stiefel durchlöcherte. Aus ihr machte ich euch damals den Eintopf! Um euren Aufenthalt zu verschleiern musste ich den König mehrmals anlügen und zur Strafe wurde ich mit Obst und vergammelten Salat beschmissen. Ich hab euch damals die Stirn geboten, als ihr den Knappen geärgert habt. Wir konnten uns nicht leiden. Ihr ward ein arroganter Arsch. Ein königlicher Arsch, wie Ihr mich korrigiertet. «, Merlin war traurig und wütend, dass der Blonde ihn nicht erkannte, doch dieser blieb stehen und drehte sich langsam um. Ganz nah, trat der Blonde an den Schwarzhaarigen heran. Tief schauten sich die blauen Augen an, wobei sich die des blonden weiteten. » Merlin? «, fragte der Blonde schwach, sein Mund stand auf,schloss sich ab und zu, er wirkte so verwirrt, als wüsste er nicht was er sagen sollte. » Merlin! «, sein trauriger Blick versuchte einem Lächeln auf den Lippen Platz zu machen, doch es gelang dem Prinzen nicht wirklich. Er viel auf die Knie. Immer wieder sagte er Merlin's Namen, zog den Schwarzhaarigen herunter und presste sein Gesicht in des Zauberers Brust. Leider konnte Merlin seine Arme nicht um ihn schließen, Dank der Fesseln. Es tat so gut Arthur wieder so nahe zu sein. Sein Herz raste. Arthur blickte nach einiger Weile nochmal in die Augen von Merlin. » Du bist es wirklich. «, lachte er kurz, als er sich zu dem Ritter wandte. » Macht ihn los. Er ist ein Freund. «, befahl der Prinz und der Ritter schnitt mit seinem Schwert das Seil durch, welches sich um Merlin's dünne Handgelenke gezogen hatte. Merlin strich sich über seine wunden Handgelenke, als Arthur seinen Arm um Merlin lag und ihn weiter mit in die Höhlen zog, weit weg von seinen Männern. » Arthur… Es…- «, fing der schwarzhaarige Zauberer an, als Arthur ihn ganz feste an seine Brust drückte. » Alle dachten du wärst Tod. Ich dachte du wärst Tod. «, flüsterten die Lippen Artuhrs, wobei Merlin den warmen Atem des Mannes an seinem Ohr spüren konnte. » Gwen und Gaius haben mich vor ihr versteckt. « Arthur löste die Umarmung und schaute tief in die Augen seines Gegenübers. » Die Beiden leben? « Merlin nickte. » Euer Vater auch. «, ergänzte Merlin dann. » Wir müssen ihn retten. «, schlug der Schwarzhaarige vor. » Wie denn? Wie sollen wir gegen eine unbesiegbare Armee voran kommen? « Arthur klang verzweifelt, hoffnungslos, doch so wollte Merlin den Prinzen nicht sehen. Er hatte schon so viel durchgemacht, überlebt. » Wenn es einer schaffen kann den König zu retten, dann seid Ihr es, Arhtur. « » Hast du Mal unsere Truppenstärke durchgezählt? wir sind nicht mal 10 Mann. « » Wir schaffen das. Ich bin ja jetzt auch hier. « Bei dieser Aussage zog der blonde Prinz seine Augenbraue hoch, so wie früher immer, wenn Merlin etwas unglaubwürdig Dummes erzählte. » Und wie sollst du eine Bereicherung sein? Willst du Morganas Truppen mit deinen Haaren auspeitschen und sie selber mit deinem Bart bewegungsunfähig machen? «, der Blonde wirkte wieder etwas gelockerter, nicht mehr so depressiv, wie Merlin fand. » Haha. Sehr witzig! Schlaf du Mal 2 Jahre! Mal sehen wie du dann aussiehst! « » Hm. Wahrscheinlich immer noch hübscher als du. Dein Bartwachstum ist eine Katastophe, Merlin. « » Gib mir ein Rasiermesser und ich entferne ihn. « » Hab' ich leider in meinen Gemächern vergessen beim Fliehen. Entschuldige. «, dabei zuckte der Blonde mit den Schultern. » Dann mecker nicht. «, Merlin rollte mit den Augen. Beide verfielen in ein Schweigen. Der Prinz wirkte nervös, konnte Merlin nicht mehr in die blauen Augen schauen. Der Schwarzhaarige packte all seinen Mut in die nächsten Worte. Es musste gesagt werden. » Ich bin froh, dass Ihr lebt, Arthur. Wirklich. « Der Angesprochene fing an zu lächeln. » Ich bin auch froh, dass du lebst, Merlin… Ich war damals schon froh, als Gaius mir sagte, dass du nicht Tod bist, aber du bist einfach nicht aufgewacht. Je mehr Zeit verging, desto mehr verlor ich meinen Glauben. Ich suchte nach Morgause, wollte sie anflehen ihren Zauber zu brechen, aber ich fand sie nie. Dafür fand ich Morgana... «, erklärte der Prinz, das Letzte jedoch, eher sich selbst vorgeworfen, daher gemurmelt. » Du weißt, was ich ihr damals angetan habe? «, wollte Merlin wissen. Arthur nickte. » Ich hab' es bis heute nicht verstanden. Wusstest du, dass sie solch einen Hass gegen und hegt? « Merlin überlegte, wie er ihm am Besten die Wahrheit sagte, ohne von seiner Zauberkraft und dem Drachen zu erzählen. » Ich hatte damals ein schlechtes Gefühl wegen ihrem Verhalten. Ihre Zauberkraft veränderte sie. Ich folgte ihr nachts und sah sie und Morgause… An dem Tag, wo das ganze Reich in den Schlaf gefallen war, da war es nur eine Vermutung. Ich musste irgendwas tun. « » Wenn du es wusstest, warum hast du denn nie etwas gesagt? Das Ganze wäre hier niemals passiert! «, Merlin lachte kurz bei des Prinzens Worte. » Ihr hättet mir doch niemals geglaubt. Ich wäre wegen Verrat und Verleumdung hingerichtet worden. Wie hätte ich eure Schwester wegen Zauberei und Verrat anklagen können? « Der Blonde schien es einzusehen. So etwas hätte der König niemals geduldet. » Du hast Recht. Jetzt glaube ich dir, damals hätte ich es sicherlich nicht getan. « » Gaius und ich haben sie beobachtet, dachten sie würde sich vielleicht wieder in den Griff kriegen. Sie war Mal solch eine gutmütige junge Frau, wie damals, als sie den Druidenjungen bei sich versteckte. «, stellte Merlin fest. Arthur lächelte. » Das war sie. Gewiss. Aber nun nicht mehr. « » Es tut mir Leid. «, murmelte der Schwarzhaarige. » Das braucht es nicht. Wir alle trugen unseren Teil dazu bei. Wir haben sie zu dem gemacht, was sie ist. «, sagte Arthur. » Morgause hat ihr gutes Herz geschwärzt. Behaltet die Lady Morgana von damals in Erinnerung. Die Frau jetzt ist nicht mehr sie. Ihre gute Seele wurde ihr genommen. Lasst uns zusammen wieder Frieden nach Camelot bringen. Das hätte die damalige Lady Morgana sicher gewollt. «, schlug der junge Zauberer vor und lächelte leicht. Sein Lächeln wurde erwiedert. » Lasst uns zu Euren Männern gehen. « » Natürlich. « * » Wie haben die uns gefunden?! «, schrie Arthur, zog sein Schwert. » Ich weiß es nicht! «, rief einer seiner Männer. » Sire. Vielleicht haben sie uns mit Absicht fliehen lassen. «, meinte Sir Leon. » Egal. Wir müssen hier schnellstens weg! Folgt mir! «, führte Arthur die kleine Truppe an. Sir Leon, Gwen und Gaius konnten fliehen, hatten sich dem Trupp von Arthur und Merlin angeschlossen, doch sie hatten den Feind im Schlepptau, unbewusst. Es war nicht ihre Absicht. Dem waren sich alle bewusst. » Lass mich zurück, Merlin. Ich bin nicht mehr der Schnellste. Ich wäre nur eine Last für euch. «, gab sich Gaius seinem Alter hin. » Auf keinen Fall. Wir lassen niemanden zurück! «, entgegnete Merlin. Er griff sich das in rotem Stoff gehüllte Schwert, packte den alten Mann am Arm und zerrte diesen vorsichtig mit sich. Die Gruppe zwängte sich durch einen engen steinigen Pass. Der unbesiegbare Feind holte immer weiter auf. » Merlin! «, schrie Arthur und schien sich zu sorgen, ob er hier sei. » Ich bin hier, Sire! « Ihre Blicke trafen sich und zufrieden wandte sich der Prinz wieder seiner Führungsposition zu. » Weiter Leute! Weiter! Wir schaffen das! «, rief er und sein Mut färbte auf jeden Einzelnen ab. Eines Tages wird dieser Mann König sein, ein guter König. Dem sind sich Merlin und sein Gefolge sicher. Arthur bewies jetzt schon Mut und Führungskompetenzen. Von seiner Kampfkunst musste man gar nicht erst anfangen. Merlin drückte Gaius das in roten Stoff gehüllte Schwert in die Hände.. » Du darfst das auf keinen Fall verlieren, Gaius. «, sagte Merlin bei der Übergabe und der Weißhaarige nickte. » Geh. Ich halte sie auf. « » Arthur! «, schrie Merlin und blieb stehen, als Gaius weiter ging. Die Gegner kamen immer näher. Er musste sie aufhalten, aber Magie konnte er nicht nutzen. Er umfasste den Griff seines Schwertes mit beiden Händen, hielt es in die Richtung des Feindes. Er wartete und sah, wie fünf Krieger Morganas sich ihm näherten. Der erste Schwerthieb des Gegners erfolgte. Das eiserne Klirren der beiden aufeinander prallenden Klingen hallte in Merlin's Ohren. Der Gegner war schnell. Es war dem Schwarzhaarigen kaum möglich sich zu verteidigen. Immer weiter drängten sie ihn zurück. Ein weiter Schlag und Merlin konnte sein eigenes nicht weiter halten, bei dem Aufprall. Es schepperte gegen die Steinwand. Merlin war unbewaffnet, sprang beim nächsten Hieb zurück, stolperte, als ihn die Spitze der gegnerischen Klinge am Bauch streifte. Der Verletzte viel unsanft zu Boden, stöhnte vor Schmerzen, die sich durch seinen gesamten Körper zogen. Er riss seine zusammen gekniffenen blauen Augen auf und starrte regungslos, wie gebannt, auf die Klinge, die auf ihn zu raste. Er konnte weder schreien noch sich bewegen. Seine Augen kniffen sich automatisch zusammen, als er durch das Scheppern von Metall auf Metall sie wieder öffnete. 2 gekreuzte Klingen machten sich in seinem Sichtfeld breit und als er sich nach hinten drehte, sah er einen angestrengten Arthur. Seine Zähne bissen aufeinander und all seine Kraft nutzte er um den Angriff auf Merlin zu parieren, zu blocken. » Guck nicht so blöd! Hau ab. «, knirschte der Prinz und gab mit einem kraftvollen Schwung dem gegnerischen Schwert den Konter. Morganas Ritter stolperte nach hinten, so dass Arthur Merlin am Arm raufziehen konnte und ihn hinter sich verstecken konnte. » Geh zu den Anderen! Ich halte sie auf. «, des Prinzen Blick galt nur den Gegnern. » Nein! Ich kann Euch das nicht alleine machen lassen! « » Merlin! «, knurrte der Blonde, als er abemals einen Anriff des Gegners zurückschlagen musste. » Du bist verletzt! Lass Gaius sich das ansehen. Tod nützt du mir gar nichts! « » Ihr mir auch nicht! «, wiedersprach der Schwarzhaarige. Arthur wollte gerade was sagen, als ein Grollen ertönte und sich dicke Felsbrocken von oben herab sich den Weg nach unten bahnten. Merlin zog Arthur zurück, wobei Beide rücklings zu Boden fielen. Dort wo Arthur und Morganas Krieger standen, baute sich nun eine dicke Wand aus Geröll empor. » Wer auch immer das war. Ich mag ihn jetzt schon. «, scherzte Arthur und atmete einmal tief durch. » Wie könnte man ihn auch nicht mögen? «, ertönte es arrogant von oben und Gwaine stahl sich in ihr Blickfeld, siegessicher grinsend. Hinter ihm kam ein weiterer Mann hervor und Merlin und Arthur erblickten Lancelot. » Ich hab's mir anders überlegt. «, murrte Arthur scherzhaft und Gwaine's Lachen hallte durch den engen Gang. » Nein. Mal im Ernst. Was macht ihr hier? «, fragte der Prinz die beiden Männer. Gwaine blickte kurz zu Lancelot, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Dann schaute er runter zu den Beiden am Bodenliegenden. Er blickte den Schwarzhaarigen neben Arhtur etwas skeptisch an, bevor auf die Frage antwortete. » Wir haben eine Nachricht von Merlin erhalten, dass ihr in Nöte seid. Wir wollten nur sichergehen. Wo ist der Kleine überhaupt? «, fragte Lancelot, als Arthur in ein lautes Gelächter verfiel. Kapitel 3: [003] Für Camelot! ----------------------------- Der Prinz kriegte sich vor Lachen kaum ein, klopfte dem Schwarzhaarigen neben sich auf die Schulter, ließ seinen Kopf immer noch vor Belustigung pustend auf dessen Schulter nieder. Merlin schaute ihn indes finster an, als der Blonde seinen Kopf hob, den bösen Blick von Merlin erfasste und sich räusperte. Er stand auf, hielt Merlin eine Hand hin und zog ihn hoch. Während er sich den Schmutz des Waldes von seinem Hintern klopfte antwortete er auf die Frage Sir Lancelots. » Darf ich euch vorstellen. Der einzig wahre, nie zu vergessene, legendäre, unbeschreibliche… «, Arthur hätte mit dieser Performance glatt des alljährlich stattfindenden Gauklereispiels Moderator seien können. » …trottelige Diener von Merlin. « Arthur verbeugte sich grinsend bei dieser Vorstellung und deutete auf den Schwarzhaarigen neben sich, als würde er ihn präsentieren wollen. Merlin hätte sich bei Arhturs Worten beinahe geschmeichelt gefühlt, wenn er nur anders fortgefahren wäre. Stattdessen begutachteten ihn die am Abhang stehenden Männer, wo sich nun ein dritter Unbekannter zu gesellte, als Gwaine lauthauls anfing zu lachen. Merlin rollte genervt mit den Augen. » Danke. «, sagte der junge Mann, schüttelte sich seine schwarze strubbelige Mähne aus dem Gesicht, klang dabei etwas wütend und lächelte den Prinzen beim Vorbeigehen an. Der Hellhaarige seufzte, schaute seinem Freund hinter her. Kurz darauf schwenkte sein Blick zu den anderen drei Männern, welche nur ihre Schultern hochzogen. » Kommt. «, sagte der Prinz schließlich zu seinen Rettern und winkte mit einer Geste, als er den Rest seiner Truppe suchte.                        * » Danke für eure Hilfe. «, bedankte Prinz Arthur sich bei Gwaine, Lancelot und dem Fremden. Während Arhtur Lancelots Hand dankend schüttelte und hielt, wanderte sein Blick zu dem großgewachsenen jungen Mann mit den kurzgeschorenen Haaren. Lancelot folgte dem Blick des Prinzen. » Oh. Das dankt ihr alles der Kraft dieses Mannes. « Der erwähnte Mann schaute nun freudig zu Arthur, als dieser ihm seine Hand reichte, nahm der Größere sie dankend in seine, verbeugte sich. » Es ist mir eine Ehre, Prinz Arthur. Nennt mich Percival. «, sprach er den Prinzen ehrenvoll an, hob zum Schluss sein Haupt und schaute ihm erfreut in die Augen. » Nicht doch, Percival. Momentan bin ich kein Prinz. «, sagte Arthur ernst, als alle plötzlich still um ihn herum wurden und ihn anblickten. Arthur spürte die Blicke, schaute sich verwirrt um, als einer nach dem Anderen auf die Knie ging, sich vor ihm verneigte. Perplex schaute der ehemalige Prinz seiner Gefolgschaft dabei zu. Er dachte sie würden ihn nicht mehr als den wahren Prinzen sehen. Immerhin sind sie damals nach Morganas Übernahme geflohen und die Botschaft über Merlin's Tod, verursacht durch seine geliebte Schwester Morgana, welche auch noch seinen Vater, den einstigen König Camelots in den Tiefen des Schlosses in einen dunklen modrigen Kerker gesperrt festhielt, hatte den Prinzen dermaßen gebrochen und verstört. Er wusste nicht mehr wofür er zu kämpfen hatte, wofür es sich gelohnt hätte, doch dann kam Merlin zurück, von den Toten oder Schlafenden erwacht und nach und nach versammelten sich immer mehr Menschen um ihn. Gwen, ihr Bruder Elyan, Gaius, Gwaine, Lancelot, Sir Leon, andere Ritter Camelots, welche Arthur schon zuvor begleitet hatten und nicht aufgaben. Der Wille für etwas kämpfen zu wollen kam zurück. Die Verneigungen seines Gefolges tränkte seinen Körper mit neuer Kraft, lähmte aber auch gleichzeitig seine Reaktion. Dieses wunderbare Gefühl verdrängte all die Trauer, all die depressiven Selbstzweifel, die durch sein Körper fließten wurden herausgespült. Das Gefühl schlug wie ein Wasserfall auf ihn ein, drang durch jede einzelne Faser seines Körpers. Seine Lippen öffneten sich einen kleinen Spalt breit, seine Augenbrauen waren leicht angespannt. Sein Kopf schüttelte er leicht hin und her, wusste nicht was er sagen sollte. Es überwältigte den jungen Mann, der irgenwann König geworden wäre, der es immer noch werden könnte. Sein Blickt blieb an Merlin hängen, welcher noch als einziger stand. Er nickte ihm lächelnd zu, senkte sein Haupt und ging wie all die anderen in die Knie. » FÜR CAMELOT! FÜR DEN KÖNIG! FÜR UNSEREN PRINZEN! «, brüllte Sir Leon voller Stolz und schaute dem Prinzen ehrwürdig ins Gesicht. » FÜR CAMELOT! FÜR DEN KÖNIG! FÜR UNSEREN PRINZEN! «, hallten die Worte laut im Chor, aus den Leibern seiner Gefolgschaft geschrien, in Arthur's Ohren, als sich alle erhoben und ihre Hände und Schwerter in die Höhe warfen. Eine Gänsehaut zierte die Arme des Prinzen, welche zum Glück durch sein Kettenhemd verdeckt wurden. Er schluckte hart, den Freudentränen so nah, doch er durfte diesem Gefühl nicht nachgeben. Seine Augen glänzten, doch die Tränen blieben da, wo sie waren. Keine Einzige fand ihren Weg über sein unteres Augenlid. Der Prinz presste seine Lippen aufeinander, atmete tief ein, als er seine geballte Faust erhob, sie in die Höhe streckte und stolz in die Gesichter vor ihn blickte. » FÜR CAMELOT! «, brüllte Arthur so laut er konnte und alle stimmten ihn mit Stolz freudig jubelschreiend ein. Es dauerte eine Weile bis diese epische Atmosphäre sich etwas beruhigte. Lange waren sie schon nicht mehr so laut, so stolz gewesen. Sie gaben Arthur den Mut und die Hoffnung und er gab sie ihnen. » Lasst uns gemeinsam meinen Vater, den König retten! Lasst uns Camelot von dem Bösen befreien! « Der Prinz lächelte, winkte Merlin zu sich, welcher verwundert und irritiert zu ihm eilte. Merlin blieb neben ihm stehen, als er sich den Anderen zuwandt. » Ich werde etwas tun. Etwas tun, was dem König nicht gefallen wird. «, fing Arthur an zu erklären. » Sir Lancelot! Gwaine! Elyan! Percival! Tretet vor! « Die angesprochenen traten ehrwürdig vor, reihten sich nebeneinander und warteten weitere Instruktionen ab, als der Prinz Merlin anwies ihm sein Schwert zu reichen. » Vom heutigen Tage an werdet ihr Ritter sein, Ritter Camelots. Wie der Brauch es will, so kniet nieder. « Arthur griff die Klinge, die Merlin ihn überreichte. Während die vier tapferen Krieger auf die Knie gingen, trat Arthur vor. Er stellte sich vor Sir Lancelot, legte die flache Seite der Klinge auf dessen rechte Schulter und sprach: » Erhebt euch, Sir Lancelot, Ritter von Camelot. «, während die Klinge ihre Schulterseite wechselte und der zum Ritter geschlagene junge Mann sich erhob. » Erhebt euch, Sir Gwaine, Ritter von Camelot. « Merlin lächelte, freute sich für Lancelot, der schon so lange davon geträumt hatte und dessen Lebenswunsch nun wahr werden würde. Er freute sich für Gwaine, der eigentlich alle Adeligen und Personen des höheren Wohlstandes hasste, der nun in die Stapfen seines Vaters, einem Ritter, trat. Arthur wird ein guter König werden, dem die Leute mit ihrem Leben folgen werden. Dem war sich Merlin sicher. » Erhebt euch, Sir Percival, Ritter von Camelot. « Percival erhob sich, als Arthur zu Elyan schritt. Gwen lächelte, Freudetränen sammelten sich in den Augen der jungen Frau, welche sich durch ihren dunklen Hautton auch schon so besonders hervorhebten. Ihre Augen röteten leicht, glänzten durch die Ansammlung der Tränen. Glücklich und Stolz, dass ihr Bruder ein Ritter werden würde, zog sie ihre Hände in ihr Gesicht, verdeckte den Mund und berührte mit ihren Fingerspitzen dabei die Nasenflügel. Das Lächeln wurde durch ihre Hände versteckt, doch Lachfalten zeichneten ihr Gesicht. » Erhebt euch, Sir Elyan, Ritter von Camelot. « Gwen gab einen freudigen Seufzer von sich, als ihr Bruder sich erhob, als er Stolz und Ehrenhaft vor dem Prinzen stand, welcher nun langsam hin und her sparzierte. » Morgen werdet ihr mit Stolz kämpfen. Ihr seid nun Teil der ehrenhaftesten Armee, die die Welt je hervorgebracht hatte. Vergesst das nie. «, sprach Arthur und nickte den neuen Rittern Camelots zu und beendete das Ritual. Gwen eilte direkt auf Elyan zu, welcher ihr entgegen kam, als sie ihn um den Hals viel, ihn drückte. » Mutter und Vater wären Stolz auf dich, Elyan. «, weinte sie nun vor Freude, während ihr Bruder still lächelnd ihr sanft über den Rücken strich. Percival schien einfach glücklich und Gwaine hätte sich jetzt wohl am Liebsten in einer Taverne befunden, feiern mit Met und hübschen jungen Frauen, doch dafür war keine Zeit. Sie würden morgen aufbrechen, also suchte der junge Zauberer Feuerholz um für einen warmen Schlafplatz zu sorgen. Sie hatten eine winzige Burg aus Stein als ihr Abendlager gewählt. Sie war etwas heruntergekommen und wirkte nicht sonderlich stabil, aber es war sichtgeschützter, als ein Lager im Wald. Merlin trat aus dem steinernen Gebilde heraus. Der Himmel dämmerte schon, malte sich in einem dunklen lila mit einem Verlauf in ein schwach leuchtendes orange, welches am Horizont hinter schwarz abgesetzten Baumkronen verschwand. Der Zauberer ließ dieses magische Bild kurz auf sich einwirken, ehe er an den Waldrand trat um Äste und Zweige zu sammeln. Es könnte die letzte Dämmerung für ihn gewesen sein. In Gedanken verloren über mögliche Abläufe des morgigen Tages, bückte sich der Schwarzhaarige und hob gerade einen Zweig auf und stapelte ihn auf dem anderen Holz, welches er auf seine Unterarme gestapelt hatte, mit der Hand umschlungen an seiner Brust haltend. » Merlin. «, ertönte die tiefe ruhige Stimme Arthurs hinter ihm. Hastig drehte Merlin seinen Kopf zu dem Prinzen, nur um sicher zu gehen, dass es wirklich er war, wandte sich dann aber wieder dem Holz sammeln zu. » Hm? Bist du hier um dich weiter über mich lustig zu machen? « Merlin klang anklagend. Es hatte ihn schon irgendwie verletzt, was sein Freund vorhin gesagt hatte, aber so war Arthur eben. Leider merkte er oft nicht, wenn er es zu weit trieb. » Nein. Es tut mir Leid. Ich... « Arthur lief Merlin mit etwas Abstand hinter her und wusste nicht so Recht, wie er sich bei Merlin entschuldigen sollte. » Ich bin manchmal ein Arsch… Ich weiß. « » Manchmal? «, fragte Merlin, erhob sich grade vom weiteren Einsammeln und schmunzelte, als er hinter sich das Seufzen hörte. » Merlin! « Der Angesprochene konnte sich vorstellen, wie der Blonde hinter ihm gerade die Augen schloss, tief durchatmete und versuchte sich selber zu kontrollieren, wie er es schon so oft tat, wenn Merlin eine gemeine Bemerkung von sich gab. Merlin drehte sich mit dem ganzen Geäst im Arm zu Arthur. » Schon vergessen. Wir haben keine Zeit für so was. Wir müssen uns auf Morgen konzentrieren. «, sagte Merlin ernst, während sich ihre Blicke trafen. » Du hast Recht, aber... «, fing Arthur an und erst jetzt bemerkte Merlin, dass der junge Mann vor ihm seine Hand hinter dem Rücken hielt. » Hier. Vielleicht willst du ja... «, sagte der eben noch so selsbtsichere Prinz nun ganz verunsichert und hielt Merlin die nun nicht mehr versteckte Hand hin. Merlin blickte zu Arthurs Hand, erblickte den Gegenstand, den er umschlossen hielt: Ein Rasiermesser. » Wo hast du das her? « » Spielt das eine Rolle? « Merlin zuckte mit den Schultern, trat einen Schritt vor und griff vorsichtig nach dem eingeklappten Rasiermesser, als sich unvermeidbar die warme Haut ihrer Hände berührten. Die Wärme Arhturs floss in Merlin über. » Danke. «, bedankte der Schwarzhaarige sich und löste den Hautkontakt der Beiden, indem er seine Finger um den Gegenstand legte und ihn in einen kleinen Beutel an seinem Gürtel verstaute.                        * Merlin stapelte die Äste zylinderförmig, zwängte zwischendurch ein paar Zweige hinein, damit es später besser brannte, so wie trockenes Laub als Unterstützung für das anfängliche entflammen. Merlin hatte sich mit der Zeit in einen Profi, was das Entfachen des Feuers anging, verwandelt. Zwischendurch mogelte er noch mit seiner Zauberkraft, wenn keiner zusah, aber heute hatte er es auch wieder ohne Magie schaffen können. Zufrieden beobachtete Merlin das knisternde Feuer. Das Knistern klang entspannend in Merlins Ohren. Die hellen Flammen gaben seiner Haut eine warme Farbe, warfen aber auch gleichzeitig düstere Schatten in sein Gesicht. Gwen gesellte sich zu ihm. » Jetzt wo der Bart ab ist... «, fing die Schwarzhaarige an und schaute Merlin in seine blauen Augen, welcher sich sofort an seinen Kinn fasste, nur um sich sicher zu gehen, dass da wirklich kein Haar mehr war. Wo vorhin noch wiederspenstige Baarthaare kreuz und quer vor sich hin wucherten, war nun wieder die glatte weiche Haut von Merlin zu sehen, zu spüren. Er wirkte wieder jünger, gepflegter. » Wenn du magst, kann ich deine Haare wieder etwas kürzen. «, schlug die Schwarzhaarige neben ihm lächelnd vor. » Lange Haare stehen mir genauso wenig wie ein Bart, hm? «, stellte er fragend fest, grinste leicht in das vor sich lodernde Feuer. » Es passt nicht zu dir. «, lächelte die junge Frau. Merlin hielt ihr das Rasiermesser hin, es war verdammt scharf und zum kürzen würde es wohl reichen. Vorsichtig griff Gwen Strähne für Strähne und ließ die Klinge die Haare trennen. Merlin saß still sitzend da. Ohne den Bart ging es ihm schon viel besser und jetzt schnitt man ihm auch noch seine Haare. Merlin fühlte sich wieder menschlich. Er beobachtete wie seine Haare zu Boden fielen. Als er aufschaute, bemerkte er Arthur, wie dieser zu den Beiden rüber schaute. Ein Lächeln zierte die Lippen des Prinzen. » Zu mir drehen, Merlin. Vorne muss auch noch was ab. « Merlin drehte sich zu ihr, schaute in ihr konzentriertes Gesicht während sie die Haare schnitt. Ihre dunklen braunen Augen kontrollierten des öfteren ihr Werk, in dem sie mit dem Kopf etwas zurückging und dann immer skeptisch Merlin's Haare begutachtete, hier und da wieder das Messer ansetzte und noch etwas abschnitt. » Ich glaube, ich bin fertig. «, sagte Guinevere, klappte das Messer ein und ließ ihre Hände auf ihren Schoß nieder. » Jetzt bist du wieder hübsch. «, lächelte die junge Frau und Merlin wurde leicht verlegen. » Danke, Gwen. « » Nicht dafür. «, lächelte sie, als sie sich streckte, gähnte. » Gute Nacht, Merlin. «, verabschiedete sie sich, richtete sich auf und ließ Merlin allein am Feuer zurück. Mit einem kleinen Ast stocherte der Schwarzhaarige in dem glühenden Geäst rum, um noch einmal das Feuer wieder etwas zu entfachen. Er selber war auch müde. Alle schliefen um ihn herum. Ein letztes Mal schaute er zu Arthur, als er dessen geschlossenen Augen erblickte, so weit er das aus dieser Entfernung im DUnkeln ausmachen konnte. Der Blonde saß im Dunkeln, weit ab vom Feuer, an eine Säule gelehnt und schien im Sitzen eingeschlafen zu sein. Er wirkte so friedlich, wenn er schläft. Als könnte er keiner Fliege etwas zu Leide tun. Langsam richtete sich Merlin auf, ging zu seinem Freund und legte ihm vorsichtig und sanft eine Decke um die Schultern bis über seine Knie. Vorsichtig positionierte er die Decke, so dass Arthur nicht frieren würde über Nacht. Als er ihm das letzte Mal für heute ins Gesicht sehen wollte, erstarrte der Schwarzhaarige. Der Blonde hatte seine Augen geöffnet und schaute ihn ausdruckslos an, was in Merlin noch mehr Unsicherheit auslöste. » Danke. «, hauchte der Prinz und der ausdruckslose Blick gab einem sanften Lächeln nach. Merlin nickte, richtete sich auf und wollte gehen um sich selber schlafen zu legen. » Bleib heute Nacht hier. « Merlin drehte sich perplex um, sein Mund war einen kleinen Spalt breit geöffnet, als sich die blauen Augen trafen. » Bitte… «, flüsterte Arthur ihm entgegen. Merlin nickte, holte sich ebenfalls eine Decke und gesellte sich neben dem Prinzen auf den kalten Boden. Rasch wickelte er sich wie ein Wurm in die Decke ein, würdigte Arthur aber keines Blickes mehr, sondern schaute in das weit entfernte lodernde Feuer. Wie warm es jetzt dort wäre, doch die Beiden saßen weit weg an einer Säule. » Ich hab' Angst. «, flüsterte der junge Mann neben ihm, unterbrach die Stille zwischen ihnen. Beide schauten sich jetzt an und spürten dieses Gefühl, welches sie nicht einzuordnen wussten. Es machte sie verlegen, doch keiner der Beiden konnte den Blick abwenden. » Wovor? «, fragte Merlin leise, dem Blick standhaltend. » Dass wir versagen… Dass einer von uns stirbt. « » Ihr werdet nicht sterben. «, flüsterte Merlin, als wüsste er es genau. » Aber vielleicht du... « » Nein. Keiner von uns. «, Merlin schüttelte dabei den Kopf. » Du bist so optimistisch, Merlin. «, mit diesen Worten trennte sich Arthur von ihrem gebannten einander Ansehen und schaute wieder in die Ferne. Merlin tat es ihm gleich. Sie schwiegen, genossen die Gesellschaft, nein, die Anwesenheit des anderen. Es beruhigte sie Beide und so fanden sie ihren Schlaf.                        * Es gibt einen Tunnel unter den nördlichen Befestigungsmauern, welcher sie fast direkt zu den Kekern führen würde. Dennoch sollten sie Vorisicht walten lassen. Morgana würde den Bereich trotzdem gut bewachen lassen. Arthur erklärte, dass sie unbemerkt bleiben müssen, dass unter gar keinen Umständen jemand Alarm schlägt. Irgendjemand müsse sich darum kümmern. Die Kommunikation der feindlichen Krieger wäre somit eingeschränkt. Es würde den Befreiern Zeit verschaffen. Lancelot wollte sich dieser Aufgabe annehmen, aber er kannte die Burg nicht sehr gut, so dass Merlin sich anbot ihm zu helfen. Er war vertraut mit den Korridoren, Räumlichkeiten und Treppen. Der Schwarzhaarige würde den Ritter schon zu seinem Ziel führen. Während Arthur und sein Gefolge weiter Richtung Camelot reisten, blieben Gaius und Guinevere zurück. Es wäre zu gefährlich für die Beiden gewesen. Sie wiedersprachen Arthur nicht, respektierten seine Entscheidung. » Sollten wir siegreich sein, werden wir hier her zurückkehren. Gaius, ihr solltet euch vielleicht darauf gefast machen, dass es Verletzte geben wird. «, lauteten die Vorbereitungsmaßnahmen für den Hofarzt, welcher sich dieser Aufgabe annahm und auf Gwen's Hilfe hoffte. » Ich vertraue auf euch. «, waren die letzten Worte zu den Beiden, bevor der Rest sich auf den Weg machte. Merlin ritt neben Lancelot her, welcher in einem Kettenhemd gekleidet war, den roten Umhang mit der goldenen Bestickung des Zeichens von Camelot um seine Schultern trug. Es war des jungen Mannes vom einfachen Stand her immer ein Traum gewesen. Damals hatte Merlin ihn überredet den Namen eines adligen Lancelots anzunehmen, mit Urkundenfälschung. Damals hatte Lancelot Angst, er würde auffliegen, es würde auffliegen dass er nicht vom hohen Stand war. Man würde ihn töten. Kein einfacher Mann durfte Ritter werden. So waren die geregelten Sitten, der Kodex der Ritterschaft. Und wie es damals so kam, fiel der Schwindel auf. Uther wollte des Lügners Tod. Er hätte Schande über die Ritterschaft gebracht, doch Arthur setzte sich für den Mann ein. Er hatte immerhin mehrmals des Prinzens Leben geritten. Seine Strafe nahm das mildere Ausmaß einer Verbannung an. Traurig wollte sich Sir Lancelot damals zurückziehen, doch er musste den Greif auffhalten, egal was es kosten würde. Versteckt und untergetaucht verweilte der mutige Mann in Camelot bis der Zeitpunkt kam. Arthurs Männer wurden leicht von der gefiederten Kreatur niedergestreckt, außer Gefecht gesetzt. Der Prinz und Merlin waren in dieser vom Mond hell erleuchteten Nacht damals als einzige übrig gewesen. Das beflügelte Zauberwesen holte mit seinen Krallen aus, Arthur setzte sein Schwert zum parieren an, doch das Wesen war so mächtig, so kräftig, dass Arthur hart gegen einen Teil der steinernen Brücke geschleudert wurde. Benommen schwankte sein Kopf in der Rüstung, als seine Augen sich verdrehten und er sein Bewusstsein verlor. Merlin erblickte an diesem Abend auf der anderen Seite der Brücke Lancelot, in einer Rüstung auf seinem Pferd sitzend, in der rechten Hand eine blau-weiß spiralförmig gestreift verzierte Lanze haltend. Der Mann lächelte damals zu Merlin, war ihm dankbar für die Hilfe und den Versuch ihn zum Ritter zu machen. Lancelot zog das Visier zu, setzte sein Pferd in den Trab, dann in den Gallop. Merlin flüsterte die lange Zauberformel. Er würde Lancelot helfen die magische Kreatur zu vernichten. Des Zauberers Augen glühten auf, als sich ein blauer Lichtschleier um Lancelots Lanze bildetete. Dieser ließ sich nicht davon ablenken, ritt einfach weiter auf die Kreatur zu, bis seine Lanze die Brust des Wesens durchbohrte. Da wo andere Waffen scheiterten, abprallten, als hätte der Greif eine Haut aus hartem Eisen, durchbohrte die Lanze das weiche Fleisch unter den bräunlichen Federn mit Leichtigkeit. Das Wesen schrie mit seinem Schnabel schmerzerfüllt auf, als es aufleuchtend explodierte, in glitzernden winzigen Partikeln zu Boden regnete. Es war nichts mehr von dem Greif übrig. Auch diese Prinzen-Rettungsaktion bewirkte gar nichts bei König Uther. Lancelot sollte, musste das Königreich verlassen, verbannt auf ewig. Arthur wollte den jungen tapferen Mann damals ehren, ihn begnadigen, doch der König war eisern, stur. » Du bist jetzt endlich ein Ritter. «, freute sich Merlin und lächelte zu Sir Lancelot neben sich. » Die Frage ist nur, für wie lange... «, sagte dieser dann ernst. » Wer weiß. «, flüsterte Merlin, seinen Blick auch in ein ernstes gezogen. Die braunen Augen trafen auf die Blauen und die dunkleren Augen schienen zu ahnen, dass er etwas vor hatte. Des Ritters dunkle Augenbrauen spannten sich an, interessierter schaute er zu dem jungen Zauberer. » Was hast du vor? « Merlin schaute sich, beobachtete ob irgendwer zu nah war. Niemand durfte von seinem Plan erfahren, selbst Arthur nicht. » Morgana hat den Kelch des Lebens, wenn ich es schaffe ihn vom Blut zu leeren, dann hätten wir eine Chance nicht nur den König zu retten, sondern Camelot zu befreien. «, flüsterte er zu Lancelot. » Was ist wenn es dir nicht gelingt? Oder Morgana und Morgause dich finden? Sie werden sich töten, Merlin. «, flüsterte Lancelot, besorgt, aufgebracht und etwas lauter, als er sich umschaute und es trotzdem keiner gehört zu haben schien. » Ich habe meine Zauberkraft. « » Sie haben eine unsterbliche Armee! « Beide verfielen in ein Schweigen. Es war klar, dass egal wie, Merlin würde es durchziehen, koste es was es wolle. Selbst Lancelot, ein Ritter Camelots könnte ihn nicht davon abhalten. Dieser wusste es wahrscheinlich auch. Merlin war stur, was so was anging. Also blieb ihm wohl nur eine Option übrig: Er musste dem Zauberer irgendwie helfen. » Um Arthurs Willen. Er darf davon nichts erfahren. Er würde es mir nur ausreden wollen oder sich selber opfern wollen. « » Das wird nicht passieren, versprochen. Bring mich einfach zur Alarmglocke, dann kannst du dich deiner Aufgabe widmen. « Den Rest des Weges schwiegen sie. Etwas weiter weg vom Königreich, banden sie ihre Pferde versteckt an Bäume. Arthur meinte es wäre besser zu Fuß weiter zu gehen, damit sie weniger auffallen würden, unentdeckt blieben, leiser waren. Hinter einem größeren Busch, blinzelte Arthur durch das Geäst zu dem nördlichen Turm. Sie beobachteten die dort oben patroulierenden Wachen. Es gab einen kleinen Zeitraum, in dem sie über das freie grüne Feld unentdeckt zum Eingan rennen könnten. Arthur beobachtete sie weiter, hielt seine Hand zur Faust geballt nach oben, als die feindlichen Wächter verschwanden, gab seine Hand die Geste zum Laufen frei. Alle rannten so schnell sie konnten über das Feld bis hin zu dem Gitter, welches sie noch vom Eindringen hinderte. Zum Glück hatte Sir Leon den Schlüssel bei seiner Flucht mit Gwen und Gaius behalten, so dass sie ohne Lärm zu machen in die dunklen Tunnel hineingelangen konnten. Leise, mit Fackeln bestückt, liefen sie langsam schleichend hintereinander weg, bis sie zu einer Kreuzung kamen, wo sich eine Treppe spindeförmig nach oben ragte, andere Tunnel zu anderen Bereichen, unter anderem auch dem Verlies, führten. Merlin und Lancelot wollten sich grade von ihrer Truppe trennen, als Merlin am Arm gepackt wurde und sich umdrehte. Die blauen Augen des Prinzen und die des Zauberers trafen sich. » Passt auf euch auf. «, sagte Arthur ernst mit einem untertönigen Schwall von Besorgnis. Merlin nickte, lächelte dann leicht. » Ihr auch. Wir sehen uns später. «, sagte Merlin und verschwand mit Sir Lancelot die Treppe nach oben. Merlin ging vorsichtig und langsam durch die ihm so vertrauten Korridore. Als sie rechts abbogen, hörte Merlin das Marschieren des Feindes, erblickte flackernde Schatten an einer entfernten Wand. Eilig griff er Lancelot am Arm und zog ihn hinter eine Säule in den Schatten. Beide hielten die Luft an, beobachteten die von dannen ziehenden unsterblichen Wächter. Merlin spähte vorsichtig um die Ecke. Als die Luft rein war, atmeten Beide erleichtert aus und gingen weiter. Beim Weitergehen spürte Merlin plötzlich eine Macht in seinen Körper eindringen, weshalb er stockte. » Was ist los? «, flüsterte Lancelot. » Der Kelch… Ich spüre ihn. Er muss in der Nähe sein. « Plötzlich kam der Feind um die Ecke. Sie zogen ihre Schwerter und rannten auf die beiden Eindringlinge zu. Reflexartig zogen Merlin und Lancelot ihre Schwerter. Merlin's Schwert wirkte wie das eines Königs oder glich einem extra für eine Zeremonie geschmiedetes Schwert. Es hatte vergoldete Elemente mit Zeichen einer uralten Sprache garviert. Er hatte es damals von dem Drachen mit seinem Feueratem veredeln lassen. Das Schwert konnte Tote töten. Es sollte irgendwann für Arthur bestimmt sein, aber nun würde es Merlin helfen. Er parierte einen Angriff mit einem Scheppern, als er ausholte und der Gegner mit der Klinge in eine eindringende Berührung kam und sich in Staub verwandelte. Als würde er so schnell verbrennen bis nichts mehr als Staub von ihm übrig blieb. Lancelot zog die Augenbrauen hoch. » Es wurde im Atem eines Drachen geschmiedet. «, antwortete Merlin dem Mann, dem die Fragezeichen im Gesicht standen. Lancelot fragte nicht weiter nach. Die Beiden pirschten weiter voran, bis sie eine hölzerne Doppeltür entdeckten, mit schwarzen Metallstreben beschlagen. Vor ihr reihten sich vier feindliche Wächter mit ihren gezückten Schwertern. Sie waren bereit, wenn hier jemand eindringen würde. » Ich geh vor, blocke die Angreifer ab. Ich werde immer einen durchlassen, damit du sie vernichten kannst. «, flüsterten die braunen Augen in die Blauen des Anderen. Dann trat Lancelot vor, woraufhin die vier Wachen sich sofort auf ihn stürzten. Arthur hatte einen guten Kämpfer, einen guten Mann zum Ritter geschlagen. Er wehrte die Angriffe ab. Das Klirren der scheppernden aufeinandertreffenden Klingen hallte durch den schmalen Flur. Merlin zückte das im Drachenatem geschmiedete Schwert und wartete, dass Lancelot einen durchließ. Der Ritter parierte einen Angriff und wandte sich seitlich, so dass er den Feind zu Merlin drücken konnte, ehe die anderen drei Angreifer aufhielt. Merlin war kein sehr guter Schwertkämpfer, aber er hatte über die Zeit vieles dazu gelernt. Trotzdem dauerte das Ausschalten sehr lange. Der Schwarzhaarige hoffte wirklich, dass der andere Ritter das durchhielt. Ein weiterer Wächter stolperte auf Merlin zu, dieser war aber durch den Schubser Lancelots so im Ungleichgewicht, dass  es diesmal nicht so lange dauerte, wie bei dem Ersten. Plötzlich kamen am anderen Flurende weiter Wächter. Ihre Taktik würde so nicht funktionieren. Lancelot schubste einen der Wächter in den anderen, zog Merlin am Arm zur Tür, riss sie auf, drängte sich hindurch und stemmte sein Körpergewicht gegen die Tür, bis diese laut klirrend ins Schloss fiel. Die Beiden jungen Männer atmeteten laut ein und aus vor Anstrengung, als Lancelot einen Schlüssel zückte und grinste. Das würde den Beiden genug Zeit verschaffen um den Kelch zu leeren. Plötzlich hörten sie hinter sich, wie Schwerter gezogen worden. Sie drehten sich zur Geräuschequelle um, als sie weitere sechs Krieger, drei auf jeder Seite hintereinander weg mit ihren Schwarzen Stoffüberzügen auf welchen ein roter Baum abgebildet war, sich in das Blickfeld der beiden jungen tapferen Männer einbrannte. Sie schluckten, als Merlin aber in der Mitte des Raumes ganz hinten den Kelch auf einer Säule platziert entdeckte, packte ihn der Mut, es schaffen zu müssen. Sie konnten jetzt nicht so nah am Ziel sein und wegen bloß sechs Männern scheitern.                        * Arthur eilte durch die düsteren modrigen Flure des Verließes. Irgendwo hier musste sein Vater sein. Gwaine und die Anderen hatten sich aufgeopfert um die Krierger Morganas aufzuhalten, also eilte der Prinz weiter, erblickte eine leere Zelle nach der anderen. Er blickte in die vorletzten Zellen. Links. Leer. Rechts. Leer. Was war wenn Morgana ihn doch nicht einsperrte? Was war, wenn sie ihn doch schon hingerichtet hatte? Oder was wäre, wenn er gerade bei ihr wäre, sie ihn folterte. Der Prinz schüttelte den Kopf. Er durfte nicht aufgeben. Sie waren ihm Ziel nah. Er gelangte zuden letzten beiden Zellen in diesem Gang, als es links wieder leer war, schaute er in die rechte udn erblcikte seinen Vater. Er war in einfacher schwarzer Stoffkleidung gekleidet, saß gebrochen geschwächt in einer der Ecken, wirkte anteilanhme los. Arthur hingegen viel ein Stein vom Herzen. Sein Vater lebte. Er konnte ihn retten. Rasch öffnete der Blonde, welchem die Haare schwitzig gesträhnt ins Gesicht fielen, die Gittertür , welche ihm von seinem Vater trennte. Er eilte zu seinem Vater, ging in die Knie zu ihm runter. » Vater! Wirmüssen uns beeilen! « Arthur schloss in schnellster Zeit die Ketten seiner Fesseln auf, blickte immer wieder zu seinem Vater, welcher immer noch nichts gesagt hatte. Morganas Verrat hatte ihn wahrscheinlich genauso zerstört, wie es mit Arthur geschehen war. » Es tut mir Leid. «, hauchte der alte Mann vor dem Prinzen, blickte wie ein kleines trauriges Kind. » Vater. Bitte. Dafür ist jetzt keine Zeit. Komm! «, sagte Arthur, griff dem König unter die Arme und trug ihn aus der Zelle. Der König stützte sich auf die Schultern seines Sohnes, ließ sich durch die Flure führen bis die Beiden auf Gwaine und die Anderen stießen. Sie kämpften grade gegen einige Viele. Vorsichtig setzte Arthur seinen Vater etwas weiter Abseits auf den Boden an die Wand, als er sein Schwert zückte und sich kämpfend seinen Männern als Unterstützung anbot. Überall hallten die Schläge von Metall auf Metall durch die schmalen Kerkerflure, als plötzlich die Tiefen Klänge der Alarmglocke  sich dazu gesellte. Arthur stockte. Hatten Merlin und Lancelot versagt? » Was zur Hölle machen die Beiden da?! «, rief der Blonde und parierte einen weiteren Schlag eines Schwertes. Es wurden immer mehr Soldaten. Sie waren in der Unterzahl. Sie würden das hier nicht schaffen. Es müsste ein Wunder geschehen, um das hier zu überstehen. Doch bis jetzt sah es so aus, als wäre das Glück heute nicht auf ihrer Seite. Arthur blickte ein letztes Mal zu seinem Vater, dann wieder zu seinen Männern. » Wenn wir untergehen, dann kämpfend! Für Camelot! «, brüllte Arthur und erweckte den Kampfgeist in seinen neu gewonnenen Verbündeten, seinen Freunden, den neuen Rittern von Camelots, als diese sich brüllend mit ihren Schwertern mit ihm in den Kampf stürzten.                        * Merlin schaute erschrocken zum Fenster, als die Alarmglocke ertönte. Sie waren aufgeflogen. Jetzt zählte jede Sekunde. Er musste den Kelch des Lebens von dem Blut der Soldaten befreien. Der Drache sagte ihm, dass wenn man sein Blut hineinfüllt und unsterblich wird, das Entleeren des Kelches den unsterblichen Körper vernichtete. Würde Merlin es schaffen, dann hätten die beiden Hexen keine Armee mehr. Sie könnten nicht nur den König retten, sie könnten Camelot retten. Plötzlich hörte Merlin Lancelots schmerzerfülltes Stöhnen, als er sah, wie dieser einen Schwerthieb am Rücken abbekam, aber trotzdessen weiter kämpfte. Der tapfere Krieger würde nicht mehr lange durchhalten. Merlin eilte zu ihm und wehrte den nächsten Schlag mit der goldverzierten Klinge ab, ehe es ihm irgendwie gelang den Gegner zu verpulverisieren. Es war der letzte Übriggebliebene Wächter. Sie hatten jetzt also freie Bahn. Lancelot ließ sich auf sein Gesäß gleiten, während Merlin in einen Sprint startete in Richtung Kelch. Er bemerkte nicht, dass die Tür sich grade öffnete, obwohl sie verschlossen war. » PASS AUF! «, schrie der verwundetete Lancelot noch zu dem gerade mit Schwert ausholendem Merlin, als dieser auch schon durch die Luft geschleudert wurde. Merlins Hände konnten die Drachenklinge nicht halten, ließen den Griff des Schwertes einfach los, während er weiter flog, gegen eine gemauerte Steinwand knallte. Der Schmerz zog sich stechend durch seinen Körper, seine Lungenflügel brannten, er atmete und es fühlte sich trotzdem so an, als bekäme er keine Luft. Er ringte weiterhin nach Luft, lag schmerzlich am Boden. Die Pein lähmte seinen Körper. Seine Augen erblickten Morgause. Sie wirkte rachsüchtiger denn je. » Dieses Mal, wird es wirklich das letzte Mal sein, dass ich dich sehen werde. Damals hattest du Glück, aber diesmal werde ich dich Töten! Nie wieder wirst du meiner geliebten Schwester Morgana etwas antun. «, ihre Stimme klang so hasserfüllt und Merlin konnte es nachvollziehen. Er dachte wieder an Morgana, an die sterbende Morgana, welche nach Luft röchelte, Merlins Namen wisperte und nicht verstand, wieso er es getan hatte. Er war Schuld. Vielleicht wäre Morgana jetzt nicht hier, wenn er sie damals nicht vergiftet hätte. Vielelicht wäre sie an Arthurs Seite, als seine Schwester, als eine Freundin. Merlin blickte auf die zierliche Hand, die sich ihm nun entgegenstreckte. Sie begann einen Zauber zu sprechen, wie Merlin erkannte, einen aus der alten Religion. Das wäre also sein wirkliches Ende. Er würde durch die Hände einer Hexe sterben, ohne das Arthur je König wurde. Wie konnte der Drache ihm von einem Schicksal erzählen, welches nie eintreffen wird? » Nein. Wirst du nicht! « Kapitel 4: [004] Alpträume -------------------------- Alpträume » Nein. Wirst du nicht! « Die hellhaarige Hexe dreht sich zu der Stimme um, welche sie gerade eben noch davon abhielt den jungen Merlin zu töten. » Ohu Swing he! «, hallten die tiefen Worte durch die Halle, als Morgause durch die Luft empor geschleudert wurde. Der verletzte junge Mann am Boden blickte zu dem Zauberer, der ihm sein Leben gerettet hatte und erblickte niemand anderen, als seinen Lehrmeister in den natürlichen Heilkünsten. Gaius hatte ihm das Leben gerettet. Doch seine Zauberkraft schien nicht stark genug zu sein. Die rachsüchtige junge Frau erhob sich von dem Boden, blickte den alten Mann ihr gegenüber nun finster an. » Das wirst du büßen, alter Mann! «, rief sie, als ein diabolisches Lächeln ihre Lippen umspielte. Sie streckte ihre zierliche Hand gerade in die Richtung des alten Zauberers, als Merlin seine letzte Kraft, so weit es die Wunden und Schmerzen zu ließen, einen Zauber auf Morgause abfeuerte und diese mit ihrem Kopf hart gegen eine Säule schepperte. Merlin atmete schwer, beobachtete die am bodenliegende Frau. Ihre blonden gelockten Haare verteilten sich kräuselig auf dem Boden. Ein paar Strähnen hingen ihr ins Gesicht und bedeckten einen Teil ihrer geschlossenen Augen. Sie hatte durch den harten Aufprall anscheinend ihr Bewusstsein verloren. Vor lauter Anstrenung ließ der Schwarzhaarige kurz den Kopf auf den kühlen Steinboden nieder. Seine schweißgetränkte schmutzige Stirn glühte und der kühle Boden löschte das Brennen. Sein Atem beruhigte sich etwas. » Schnell! Der Kelch, Merlin! «, rief Gaius, während er den Körper von Morgause beobachtete. Rasch löste Merlin seine Stirn vom Boden. Seine Augen suchten das glatte Steinfundament ab, als er das silbrig-goldene Schwert entdeckt, welches er durch Morgause's Angriff verloren hatte. Merlin stützte sich auf seine schwitzigen Hände, drückte sich mit aller Kraft in den Stand, um zum Schwert, im Feuer des Drachen erschaffen, zu eilen. Beim Greifen hätte er beinahe sein Gleichgewicht verloren und hätte sich zu dem Schwert am Boden gesellt, doch er konnte sich doch noch irgendwie fangen. Merlin's Herz pochte vor Aufregung, die Schmerzen zogen sich brennend durch des Zauberers Körper und drohten ihn daran zu hindern den Kelch zu zerstören, den Zauber der Unsterblichkeit zu brechen. Vor seinen Augen wurde alles schwummerig, sein Atem pochte in seinen Ohren laut, aber gedämpft. Er nahm um sich herum alles langsamer geschehend war. Er agierte wie in Zeitlupe, so dachte der geschwächte Zauberer, holte mit dem Schwert aus und setzte all seine körperlich noch zur Verfügung stehende Kraft in diesen einen Schlag. Das im feurigen Atem eines Drachen geschaffene Schwert berührte das heilige Relikt der alten Religion, stieß es von dem Podest, auf dem es vor sich hinweilte. Der goldene Kelch klirrte blechartig bei jedem Schlag auf den Steinboden. Der warme rote Inhalt ergab sich dickflüssig auf der glatten Oberfläche neben dem jungen Zauberer, welcher seine letzte Kraft nutzte um den Zauber zu brechen. Er spürte, wie seine Beine nachgaben, ihm immer heißer wurde, seine Augen brannten, seine Sicht vor ihm verschwamm. Er stürzte auf seine Knie, hielt sich noch an der Säule, wo vorhin noch der Kelch gestanden hatte und ließ sich geschwächt drehend an der kleinen Säule mit dem Rücken entlang gleiten. » Neeeiiiin! Neeeeiiiin! Neiiiiin! «, schrie plötzlich eine Frau. Verschwommen erkannte Merlin eine Frau mit dunklen Haaren, welche auf die am Boden liegende Morgause zu gerannt war und sich anscheinend vor ihr auf die Knie geschmissen hatte. Die Stimme klang ganz nach Morgana, aber vielleicht wollte ihm sein Gehirn in dem geschwächten Zustand auch nur einen Streich spielen. Er konnte hören wie die Frau weinte, wie sie nach ihrer Schwester weinte. Morgana und Morgause waren Geschwister? Das würde für Merlin immerhin einiges erklären. Es würde erklären, wieso Morgause so erzürnt war, als er die junge Morgana vergiftete. Es würde erklären, wieso sie solch einen Hass gegen Merlin empfand. Das Weinen der Schwarzhaarigen versetzte ihm einen Stich in der Brust. Wieder hallte ihr krächzendes "Merlin... Warum?" durch den Geist. Er verspürte den Schmerz ihres Verlustes, spürte den Schmerz, welchen er ihr zufügte. Morgana könnte nur noch weiter hassen. Alles was Merlin getan hatte, war sie zu dem zu machen, was sie jetzt ist, was sie noch werden wird. Würde sie Arthur töten, dann wäre es alles Merlin's Schuld. Er hatte nicht auf den Drachen gehört was den Druidenjungen anging und auch was Morgana anging hatte er nicht auf das Zauberwesen gehört. Er dachte, er könnte sie retten, sie vor dem Bösen bewahren, doch alles, was er zum Guten einsetzen wollte, fügt sich nur dem grausamen Schicksal, was dem Prinzen bevorstehen wird. » Was hast du getan!? «, schrie die Schwarzhaarige den Schwarzhaarigen an, hielt ihre Schwester behütend auf ihrem Schoß, strich ihr die blonden Strähnen aus dem Gesicht. Merlin's Sicht klärte sich langsam wieder, umso schlimmer brannte sich das nun vor ihm erstreckende Bild auf seine Seele ein. Er musste stark bleiben, durfte nicht nachgeben. » Morgana. Es ist vorbei. « Sie funkelte ihn finster mit ihren hellblauen Augen an, durchdrang ihn mit ihrem Zorn. Ihre Zähne pressten sich aufeinander und druch die rot gemalten Lippen strahlten ihre Zähne weiß, wie ihre Haut. Bleich. » Das ist erst der Anfang! «, sagte sie gebrochenen Herzens, wutentbrannt zu ihm, als sie sich ihrer Schwester wieder zuwandt. Eine weitere Träne perlte über ihre Wange hinab und tropfte auf die Wange ihrer Schwester. Ihr Blick wanderte nach oben, an die Decke, als sie plötzlich schrie, konnte Merlin das Aufglühen ihrer Augen kurz sehen, als kurz darauf die bunten großen Fenster zerbarsten, sich Risse in den Wänden bildeten und einige Steine herunterbröckelten. Sie würde das Schloss zum einstürzen bringen. Sie mussten hier heraus. Die Luft wurde stickiger, die Sicht vor lauter Staub eingeschränkter. Gaius eilte zu Merlin um ihn aufzurichten, doch der geschwächte Zauberer machte eine Kopfbewwgung seitwärts, woraufhin die trüben Augen des alten Mannes ihr folgten und den verletzten Lancelot erhaschten. » Bring ihn hier raus. Ich schaffe das schon. «, sagte Merlin so gut es ging, dass es kaum schwächlich klang. Hätte es nämlich so geklungen, dann hätte der alte Mann bestimmt nicht locker gelassen und da drauf bestanden Merlin mit rauszunehmen. Im Gegensatz zu dem verwundeteten Ritter, konnte Merlin mit etwas Magie die herunterbröckelnden Steine von sich ablenken. Er hätte mehr Chancen als Lancelot das zu Überleben. » Pass auf dich auf, Merlin. «, verabschiedete sich Gaius und Merlin beobachtete, wie der Weißhaarige zu dem Verwundeten eilte und ihn stützte so gut er konnte. Nachdem Gaius verschwunden war mit Lancelot, musste er selber versuchen hier herauszukommen. Morganas Schreie waren verstummt, doch ihr Wimmern war noch zu hören. » Ich hätte dich töten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte, als du schlafend ohne Wehr einfach nur rumgelegen hast. «, sagte die schwarzhaarige Hexe hasserfüllt zu dem jungen Zauberer. » Morgana… Es tut mir Leid. Ich hatte damals keine andere Wahl. «, sagte Merlin und spürte wieder diesen Schmerz in seiner Brust. » Keine andere Wahl? Du hast mich vergiftet, Merlin! Du hattest nicht Mal den Mut mir in die Augen zu sehen. Du bist ein Feigling! «, fluchte sie. » Wenn ich gewusst hätte, was es mit dir macht, dann hätte ich dir das niemals angetan. « » Du hast es aber getan und daran wird sich nichts ändern. Du hast mir damals Leid zugefügt und jetzt schon wieder. Ich werde dich töten. Das verspreche ich dir. Lebe in Angst! Dein bester Freund, deine Mutter, der Prinz. Jeder könnte es sein, den ich dazu bringe dich zu töten. Du hättest mich nicht herausfordern sollen. Du hättest ihr nichts antun dürfen. «, sie bedrohte ihn, blickte mit ihren eisblauen Augen in die von Merlin und der Hass der sich in ihrer Iris wieder spiegelte, wurde von Merlins Pupillen absorbiert, zog sich durch seinen Körper. Nachdem sie das gesagt hatte, blickte sie wieder zu ihrer Schwester, strich ihr sanft über die Wange, als sie ein leises röcheln vernahm. Die Miene der Schwarzhaarigen veränderte sich. Hoffnung glänzte in ihren Augen, als Morgause's Augenlieder sich öffneten und sie geschwächt lächelte. Merlin konnte nicht verstehen, was die Blonde zu der Dunkelhaarigen flüsterte, aber die Schwarzhaarige versuchte daraufhin zu zaubern. Sie sprach der Blonden anscheinend nach. Plötzlich wirbelte ein entstehender Wind den feinen Staub auf, der durch die herunter bröckelnden Steine entstanden war. Merlin musste sich den Arm vor die Augen halten, damit sich der Steinstaub nicht auf seiner Netzhaut verteilte und ihm noch mehr Schmerzen zufügen würde. Irgendwann verklang Morgana's Stimme, verschwand der rauschende Wind und Merlin war alleine. Er atmete erleichtert aus, lehnte sich mit seinem Hinterkopf an die Säule, an welcher er noch rücklings gelehnt saß. Seine Gedanken kreisten um die der Morgana und der Morgause, über das was passiert ist und das, was vielleicht noch passieren wird. Er musste unbedingt mit dem Drachen reden. Nachher, wenn es ihm besser gehen würde. Merlin saß eine Weile dort, kam langsam wider zu physichen Kräften. Vorsichtig zog er sich an der Säule hoch, als er rasche Schritte einer größeren Ansammlung hörte. Er war noch zu geschwächt um sich jetzt zu verstecken oder um sich zu wehren. Sein Blick starrte auf die Tür, welche vorhin von Morgause aus der Verankerung geschleudert wurde, sah dort flackernde Schatten. Gebannt wartete Merlin darauf, wer sich nun zeigen würde. Mehrere Personen traten ein. Rote Umhänge, Kettenhemden, Schwerter und das goldene Siegel des Drachen. Es waren die Ritter Camelots. Merlin war erleichtert, ließ sich wieder erschöpft zu Boden fallen, als einer der Ritter, welchen Merlin als Sir Leon erkannte, auf ihn zu eilte. » Sire! Wir haben ihn! «, rief der Mann mit den krausigen lockigen hellen Haaren, als er zu Merlin eilte. Der Ritter griff ihm unter die Arme und hievte ihn hoch, als Merlin sah, wie die anderen Ritter Platz machten und ein, wie Merlin es zumindestens deuten konnte, besorgter Prinz Arthur herein gestürmt kam. Sein Gesicht war wie die der anderen Ritter verschmutzt. Manche hatten noch leichte Schrammen, Schnittwunden oder blaue Flecken, doch die hatte der Blonde nicht. Seine Haare waren nur ein wenig zerzaust, verschwitzt und ebenfalls etwas verdreckt. Die Strähnen klebten seitlich an seiner Stirn. Wahrscheinlich hatte er sie sich im Kampf oder danach mit seiner Hand zur Seite gekämmt, damit der Schweiß nicht über die Spitzen in seine Augen tropfen konnte. Der Prinz ging eilige Schritte auf Sir Leon und Merlin zu, doch anstatt vor ihm Halt zu machen, zog er Merlin in eine grobe Feste Umarmung. » Ich dachte schon ihr hättet versagt als der Alarm ertönte. Was ist passiert? «, fragte Arthur, ließ die feste Umarmung locker und entfernte sich etwas während seine Arme gesteckt mit den Handinnenflächen auf Merlins Schultern ruhten. » Ich habe den Kelch mit dem Blut der Soldaten umgeschmissen, als Morgause kam und mich mit ihrer Magie gegen die Wand geschluedert hat. Lancelot hatte sie mit letzter Kraft noch versucht weg zu schubsen, doch sie ist mit dem Kopf gegen die Säule geknallt und dann kam Morgana. Sie ist ausgerastet, hat versucht hier alles einstürzen zu lassen. Gaius war noch dort um Lancelot retten zu können. Ich dachte ich schaffe das alleine, aber war zu geschwächt. Morgana ist mit Morgause verschwunden. « » Sie hat dich nicht getötet? « Merlin zuckte mit den Schultern. » Sie hat mir gedroht mich zu töten, aber hat es nicht getan. Ich weiß nicht wieso.«, erklärte der Schwarzhaarige und merkte, wie seine Beine wieder an Kraft nachließen. Er brauchte unbedingt Ruhe, Schlaf. Arthur hielt den jungen Zauberer, schaute zu Sir Leon, dann wieder zu Merlin. » Du brauchst jetzt erstmal Ruhe. Wir können später da drüber reden, was genau passiert ist. Sei froh, dass sie dich nicht getötet hat. Sonst müsste ich mir jetzt einen neuen Diener suchen. «, sagte Arthur, verfiel von seinem ernsten besorgten Tonfall in einen sarkastischen, scherzhaften Tonfall. Merlin lächelte leicht, schaute zu wie sich Arthur von ihm abwandte und in Richtung Ausgang lief. » Was ist mit dem König? «, fragte Merlin leise und schaute zu Sir Leon. » Er lebt und ist in Sicherheit. «, lächelte der ihn stützende Ritter an. * Merlin lag den ganzen Tag auf der kleinen Holzpritsche bei Gaius im Nebenzimmer, welches der junge Zauberer als sein Zimmer betrachtete, die Pritsche war sein Bett. Es war gepolstert und mit einem weißen Laken versehen. Es war bequem. Bequemer als der Steinboden im Kerker, in dem der junge Zauberer schon öfter war. Es gab einige Momente da hatte man ihn der Zauberei beschuldigt, obwohl er an Situationen, für die er angeklagt wurde, wirklich keine Beteiligung hatte. Er war zur falschen Zeit am falschen Ort. Einmal hatte Arthur ihn persönlich festgenommen. Der Tag fing damals ganz normal an. Merlin hatte etwas verschlafen, hatte sich in einer rasanten Geschwindigkeit frisch gemacht, seine Kleidung angelegt und sich unterwegs ein Leib Brot reingezwängt. Als er den blonden Prinzen, seinen Herrn, auf den langen hellen Gängen begegnete, machte er aus Gewohnheit seine Scherze über die Verspätung, doch den Prinzen ließ es kalt. Er lächelte nicht, gab keine fiesen Gegenkommentare, über welche Beide im nachhinein gelacht hätten. Seine Mine war ernst. Merlin wusste noch genau, dass der Prinz damals geschluckt hatte. Er hatte diese Bewegung seines Adamapfels gesehen. Das war der Moment, wo Merlin wusste, dass Arthur irgendwas tun würde, was ihm eigentlich nicht passte, aber seine Pflicht ihn dazu zwang. » Merlin. Ich muss dich festnehmen. Du wurdest der Zauberei angeklagt. «, die Worte klangen hart aus dem Mund des Prinzen. Merlin hatte erst gelacht, dachte dass Arthur ihn veräppeln wollte, doch schnell merkte er das dem nicht so war. Es war purer ernst. » Merlin. Bitte. Mach's mir nicht schwerer, als es jetzt schon ist. Ich gehe nur meiner Pflicht nach und niemand kriegt hier eine Extrabehandlung. « Merlin hatte bis jetzt immer Glück. Entweder hatte Gaius mit Gwen die Wahrheit ans Licht gebracht, oder er konnte sich irgendwie selber rausreißen. Während er damals auf dem kalten steinigen Boden im Kerker saß, gefesselt mit eisernen Reifen um seine Handgelenke, mit kaum Bewegungsfreiheit durch die straff gespannten Ketten, welche in die Wand zu seiner Linken geschlagen wurden, hatte ihn Arthur öfter besucht. Der Prinz hatte ihm einen fairen Prozess organisiert, welcher trotzdem oft schlecht für Merlin ausfiel, da plötzlich Zeugen aus dem Nichts auftauchten, welche angeblich den zaubernden Merlin gesehen hätten. Für einen wahren Zauberer ist er schon so oft dem Tod wegen Zauberei entkommen. Wie viel Glück er wohl noch in der Zukunft haben würde? Er würde es Arthur gerne wissen lassen, aber die Angst ist zu groß, dass er ihn abstoßen würde, ihn hassen würde. Das könnte Merlin nicht ertragen. Zu stark prägten sich diese undefinierbaren Gefühle in ihm, wenn er mit Arthur zusammen war. Merlin hatte die Augen auf dem relativ weichen Untergrund seines Bettes geschlossen. Er konnte spüren, dass es draußen schon hell sein musste, er konnte die Vögel und Pferde draußen schwach hören. Gedämpft nahm er auch ein Stimmen-wirr-warr wahr, konnte aber nicht die genauen Worte verstehen. Es waren männliche Stimmen. Mehr konnte er nicht erahnen. Der im Bett liegende Merlin fühlte sich immer noch geschwächt, ausgelaugt. Sein Verstand war nur halb seinem Zimmer anwesend. Die andere Hälfte war in einer schlafenden leeren dunkeln Trance. Er konnte sich nicht selber aus dieser Dämmerung befreien. Würde eine Stimme oder ein lauteres Geräusch erklingen, könnte er bestimmt seine Augenlider öffnen. Irgendwas knarrte. Holz. Vielleicht die Tür, aber es war zu leise um ihn aus seinem Zustand zu holen. Der junge Zauberer lag immer noch halbschlafend im Bett. Er vernahm Schatten, die er durch das Licht, was durch die Augenlider hindurch schien, dunkel abgesetzt erkennen konnte. Dumpfe leise Schritte. Plötzlich spürte Merlin eine Berührung an seinem Arm und seine Augenlider schnellten auf. Blau traf auf noch blaueres Blau. » Ich wollte dich nicht erschrecken. «, flüsterte Arthur, strich Merlin sanft über den blauen Baumwollstoff, welcher sich locker um dessen Arme legte. » Wie lange hab ich geschlafen? «, fragte Merlin erschrocken. » Alles gut. Einen Tag hast du verpennt. Du willst mein Zimmer nicht sehen. «, ein schelmisches Lächeln legte sich auf Arthur's Lippen. Merlin schüttelte grinsend mit dem Kopf, als sein Blick an der Decke hängen blieb. Sein Grinsen verschwand allmählich. » Wie geht es Eurem Vater? «, die Frage klang ernst, als Merlin langsam seinen Blick von der Decke zu Arthur wandt und auf eine ehrliche Antwort wartete. » Keine Ahnung. Ehrlich. Das alles… Und dann das mit Morgana… Es ist nicht leicht für ihn. «, Arthur hatte seinen Blick von Merlin gelöst um antworten zu können. Es war Beiden klar, dass sie reden mussten, über das was passiert war, was passieren wird. » Erzähl mir von Morgana. «, sagte Arthur schließlich und schaute ernst zu Merlin. Seine hellen Augenbrauen waren angespannt. » Jetzt? «, Merlin klang und schaute verwundert, doch der Prinz nickte. » Ich muss es wissen. Vielleicht hätten wir es früher bemerken können. Vielleicht hätten wir es verhindern können. Vielleicht...- «, Arthur klang aufgebracht, seine blauen Augen, welche normalerweise von reinem weiß zu Geltung gebracht wurden, wurden nun leicht rötlich hervorgehoben. » Stop! Gib dir nicht die Schuld, Arthur. Es war Morgause, welche ihre Güte mit Schwärze tränkte. «, viel ihm Merlin ins Wort. » …und ich, der dachte sie retten zu können… aber nicht du, Arthur... «, dachte Merlin noch ergänzend, doch hätte er das niemals zu Arthur sagen können, ohne seine Fähigkeiten erwähnen zu müssen. » Ich hoffe diese Hexe ist tot. «, knurrte der Prinz mit zusammengebissenen Zähnen vor sich her. » Ich weiß es nicht. «, sagte Merlin erst nur, behielt das Röcheln der Blonden erstmal für sich. » Die Beiden sind in dem Einsturz-Chaos verschwunden. Wenn Morgana die Kraft und vielleicht einen Zauberspruch hat, wer weiß. Vielleicht werden wir sie wiedersehen. Vielleicht auch nicht. «, setzte Merlin schließlich fort. » Sehr hilfreich Merlin. «, Arthur rollte mit den Augen, ehe er sich mit den Handinnenflächen ins Gesicht fasste, seine Augen verdeckte und sie von oben nach unten rieb. » Ich meine, dass du dich jetzt erst Mal um das Königreich und deinen Vater kümmern solltest. Ich denke nicht, dass die Beiden jetzt in kurzer Zeit hier nochmal mit einer Armee auftauchen werden. Sie brauchen auch Zeit um sich zu sammeln. «, vermutete der Schwarzhaarige, richtete sich langsam auf, woraufhin der Prinz seine Hände in den Schoß fallen ließ und wieder zu Merlin schaute. » Du hast Recht. « Die Beiden lächelten sich kurz an, schwiegen eine Weile. » Wie geht's dir eigentlich? «, brach Arthur das Schweigen, klang etwas unsicher bei dieser Frage. » Besser. Wie geht's dem Königreich? Ist viel zerstört worden? «, lenkte Merlin schnell von sich ab. » Das ist unglaublich. Alle helfen mit bei den Aufräumarbeiten. Die Menschen unterstützen sich sogar untereinander. «, Arthur strahlte, dass sie ein solch tolles Königreich hatten. » Das ist schön zu hören. «, lächelte Merlin, schob seine Decke zur Seite, ließ seine Beine an der Kante der Pritsche herunterbaumeln. » Was hast du vor? «, fragte Arthur plötzlich, sichtlich verwirrt. » Helfen. Euer Zimmer räumt sich nicht von alleine auf und ihr wollt Morgen sicherlich nicht in stinkiger Kleidung rumlaufen. «, Merlin schielte grinsend zu ihm. » Idiot! Meinst du, dass du dafür schon fit genug bist? «, bei diesen Worten gab Arthur dem Schwarzhaarigen einen leichten Schubser. » Ich kann auch gerne liegen bleiben, dann könnt Ihr Morgen zusehen, wie Ihr rumlaufen werdet. «, scherzte Merlin als Antwort auf den Schubser. » Was wäre ich nur ohne dich Merlin. «, lachte der Prinz und stand auf. » Wir sehen uns dann später und wehe das Zimmer ist nicht sauber. «, sagte der Prinz noch, als er dem jungen Zauberer zuzwinkerte, ehe er das Zimmer verließ. Merlin hörte das Knacken der Tür, wie es einrastete. Er saß noch eine Weile auf seinem Bett, ließ irgendwann seinen Blick von der Tür und beobachtete seine baumelnden Beine. Vorsichtig schob der junge Mann sich von der Bettkannte auf seine Sohlen, hielt sich aber am Bett fest, bevor er sich hochzog. Es ging ihm wirklich etwas besser. Er ließ vom Bett ab, ging einige Schritte und spürte, wie ihm Übelkeit durch den Körper zog. Es war diese Übelkeit, wenn man lange nichts mehr gegessen hatte. Sie zog sich bis in den Kopf, verbreitete Schmerzen und Schwindel. Merlin schleifte sich zu der Holztür, welche ihn von Gaius trennte. Ob der Weißhaarige da war? Langsam zog Merlin die Tür auf, lugte durch den immer breiter werdenen Spalt und erblickte seinen Lehrmeister, der gerade anscheinend irgendeinen Trank zubereitete. Bei dem Knarren der Tür drehte sich der alte Mann um. » Oh Merlin. Setz dich. Ich mach uns sofort was zu Essen. Ich muss das hier nur eben fertig machen. « * Es vergingen einige Tage, Wochen, als das Reich wieder in altem Glanz erstrahlte. Jeder ging wieder seiner alltäglichen Tätigkeit nach. Arthur's Onkel, der Bruder seiner verstorbenen Mutter, kam als Unterstützung in den Palast. Er agierte als Arthur's Rechte Hand, half ihm bei Entscheidungen, bei denen der junge Prinz noch keine Erfahrung hatte sammeln können. Arthur's Vater ging es immer schlechter. Das Volk sah jetzt schon den Prinzen als ihren neuen König. Merlin fragte sich, wann er seinen rechtmäßigen Platz endlich einnehmen würde, aber der Prinz hatte schon zu den Rittern Camelots gesagt, dass er seinen Vater nicht um den Thron betrügen würde. Der Prinz hoffte immer noch, dass sein Vater wieder zur Vernunft kommen würde und bis dahin würde Arthur alles weitere regeln, ihm den Platz freihalten. Gwen kümmerte sich oft um den König. Sie machte das aus freien Stücken, auch wenn es für sie schwierig war den König so am Boden zu sehen, doch sie vertraute in Arthur und dazu gehört auch dessen Vater. Sie liebte das Königreich, sie liebte es hier sein zu dürfen, auch wenn sie nur eine einfache Dienstmagd war. » Bereust du es manchmal? «, fragte Merlin die dunkelhäutige hübsche junge Frau, welche grade dabei war Wäsche zu falten. » Was meinst du Merlin? «, fragte sie, total auf ihre Arbeit konzentriert. » Du und Morgana. Ihr ward Freunde. Du warst an ihrer Seite, aber bist gegangen. «, merkte Merlin an, spielte mit einem silbrigen Krug, der auf einer hölzernen Ablage zierlich vor sich herumstand. » Es war nicht richtig, wie sie versuchte zu regieren. «, sagte die junge Frau und Merlin beobachtete, wie sich ihre Hände in den hellen Stoff krallten, die Knöchel heller hervortraten. » Ich dachte, dass wenn ich bei ihr bleibe, sie vielleicht zur Vernunft kommt, dass meine Anwesenheit sie besänftigen würde, dass unsere Freundschaft ihr was bedeutete, so wie mein Rat. «, ihre Stimme wurde emotionaler, abgehackter, als wenn sie sich versuchte den Tränenüberfluss zu bewahren. » Es war ihr egal, glaube ich. Ich muss hier jetzt weitermachen Merlin. Tut mir Leid. « » Schon in Ordnung. «, sagte Merlin, stellte das silberne Gefäß wieder an seinen Platz, ehe er die fleißige junge Frau zurück ließ. Es war an diesem Morgen noch recht früh und dennoch wimmelte es hier nur von Lebendigkeit. So viele Menschen waren schon so früh auf. Während Merlin sich in Richtung Küche bahnte musste er ständig anderen Bediensteten ausweichen. Manchmal rempelte er ausversehen welche an, bekam böse Blicke zugeworfen, obwohl er sich entschuldigte. Das passierte hier so oft, dass Merlin sich schon gar nicht mehr Gedanken da drüber machte, ob sie es ihm wirklich übel nahmen oder nicht. Merlin erreichte die Küche. Hier herrschte auch ein wilder Trubel. Die korpulente Küchenchefin erblickte den jungen Diener, schaute ihn finster an. » Was willst du in meiner Küche? «, krächzte sie. Ihre Stimme war rau, klang schrecklich in den Ohren. Eine Frau sollte nicht solch eine Stimme haben. Das war eine Strafe für das Leben. Andererseits verschaffte ihr diese Stimme und die Lautstärke ihres Organes den Respekt beziehungsweise die Erfurcht der anderen untergeordneten Küchenhilfen. Jeder hatte eine Bestimmung. Seine war es Arthur zu schützen, ihn zum König zu machen und seinen Diener spielen. Ihrer war es andere Menschen herum zu scheuchen, ihnen Aufgaben zu erteilen, die Küche am Laufen zu halten. » Das Frühstück für den Prinzen holen? «, fragte Merlin die Küchenchefin. » Dann nimm es und verschwinde hier wieder sofort! Du stehst nur im Weg! «, murrte sie, während sie sich mit ihrem Handrücken grade eine Schweißperle, welche seitlich an ihrem Auge vorbei rann, wegwischte. Merlin nickte nur, schnappte sich das silberne Tablet mit dem Frühstück verließ rasch die überfüllte Küche. Unterwegs musste er vorsichtig sein, dass man ihn nicht anrempeln würde. Als er auf die ruhigeren Flure kam, wo weniger Bedienstete, sondern mehr Ritter, Ratsmitglieder und andere Adeligen herumschlichen, konnte der Schwarzhaarige entspannter gehen. Unterwegs zu Arthur, dachte er darüber nach, wie gut sich der Prinz gemacht hatte. Als sie sich trafen war er so niedergeschlagen, so hoffnungslos und jetzt hatte er seinen Vater wieder, das Königreich wieder, seine alte Stärke wieder. Seine Persönlichkeit war nicht mehr die, die er kannte. Er schien sich in den 2 Jahren, in denen Merlin nicht da gewesen war verändert zu haben. Generell wenn er an ihre erste Begegnung dachte, musste er feststellen, dass der Prinz nicht mehr der arrogante Rüpel von damals war, der auf Schwächere nur so aus Spaß los ging und sie ärgerte. Er hatte an Reife zugenommen und das lag wohl nicht nur daran, dass Merlin sein Diender und Freund geworden war, sondern die Schicksalsschläge prägten seine Entwicklung. Der Blonde schien endlich ein Mann geworden zu sein und hat diese jugendlichen Ungestümheiten abgelegt. Zwischendurch scherzten sie immer noch wie alberne Jugendliche, aber wenn es ernst wurde, war es wie als würden sie einen Hebel in ihrem Kopf umlegen. Merlin hatte fast das Zimmer des Prinzen erreicht, als er sich fragte, was der Prinz in den Jahren ohne ihn gemacht hat, was er ohne ihn erlebt hat. Er würde ihn niemals fragen können, aber vielleicht könnte er Gaius oder Gwen fragen. Merlin riss einfach die Tür zu des Prinzen's Gemächer auf. » Guten Morgen Arhtur! «, rief er mit lauter Fröhlichkeit, stellte das gedeckte Tablet auf den Schreibtisch, ging zu den rot mit Mustern versehenen Vorhängen, zog sie zur Seite, damit der dunkle Raum wieder mit Licht geflutet erstrahlen konnte. Eine Drehung zu Arthur's Bett ließ den jungen Zauberer erkennen, dass es leer war. Es war gemacht wie am Vortag, unberührt und kein Prinz weit und breit. Merlin schaute sich um, aber konnte den Blonden niergends sehen. » Arthur? «, fragte er noch einmal, aber bekam keine Antwort. Merlin entschied sich dafür, dass er das Frühstück dort stehen lassen würde, falls Arthur zurückkehren würde, könnte er sich stärken, wenn nicht, würde Merlin es nachher wieder in die Küche bringen. Er wusste mit seiner Freizeit nichts anzufangen, also entschied er sich den Drachen in den Tiefen der Burg zu besuchen. Er hatte ihn nach seinem 2-Jahres-Schlaf nicht einmal besucht. Ob er davon wusste? Wusste er, dass Merlin in einen todesähnlichen Schlafzustand fallen würde? Wusste er, dass Morgana dem Reich solch schreckliche Dinge antun würde? Er hatte dem jugnen Zauberer immer gesagt, dass er Morgana nicht trauen dürfte und sie ein Teil davon sei, dass Arthur's Tod bedeuten könnte. Langsam, mit einer Fackel bestückt, trat er die Treppen hinab. Das schwache Licht flackerte, warf unruhige Schatten und Lichtspiele an die Wände. Der Wind, der sich durch die unten befindende Höhle, dem Gefängnis des Drachen, hoch zu Merlin zog, zerzauste die Flammen der Fackel, streifte Merlin's Wange. » Hallo Merlin. «, hörte er dunkle tiefe Stimme des Drachen. Es klang so, als wenn er ihn erwartet hätte. Merlin beschleunigte seinen Schritt, als er endlich den groben steinigen Höhlenvorsprung erreichte, von wo aus er direkt auf das schuppige große Wesen vor sich schauen konnte. » 2 Jahre. Merlin. Du hast mir versprochen mich zu befreihen, aber kamst nie her. Was also willst du jetzt? Brauchst du meine Hilfe? Du bist undankbar junger Zauberer! «, der Drache klang wütend. Merlin hatte ihm damals versprochen ihn zu befreihen. Er hatte es ihm des öfteren versprochen, doch damals hatte er sich wirklich vorgenommen, wenn der Schlaf des Königreichs überstanden ist, dass er dem Drachen seine Freiheit schenken würde. Er war der letzte seiner Art, also warum sollte er sein verbittertes einsames Leben in diesem dunklen Loch verbingen? » Ich wurde verzaubert. Ich konnte dich nicht retten. Es tut mir Leid. «, entschuldigte sich Merlin. » Du wurdest verzaubert? «, der Drache fing an zu lachen. » Du hast mir damals gesagt, dass ich Morgana töten müsse. Ich habe sie vor 2 Jahren vergiftet um Camelot zu retten, doch Morgause, Morgana's Schwester, hat einen Zauber auf mich abgefeuert. Gaius und Gwen sagten mir, dass ich 2 Jahre in einem Schlaf lag. Ich wollte damals wirklich kommen und dich befreien, aber ich konnte nicht. «, erklärte der Zauberer. Der Drache hielt inne, stoppte sein grausiges Gelächter und beäugte den jungen Zauberer neugierig. » Wie konntest du dem Zauber entkommen? «, fragte der Drache schließlich, doch Merlin zuckte mit den Schultern. » Ich weiß es nicht. Keiner weiß das. « » Und was hast du nun vor? « » Ich werde meine Versprechen einlösen. Angefangen mit deinem. «, sagte Merlin ernst, gewissenhaft, trat auf den Drachen zu. * Arthur konnte die Nacht über nicht schlafen. Er wandelte durch das Schloss, dachte nach und schwilgte in Erinnerungen. Er blieb vor einem Gemälde stehen, welches eine wunderschöne hübsche Frau mit langen braunen Haaren zeigte. Um ihre Stirn legte sich eine goldene verzierte Krone mit bunten Steinen versetzt. Sie lächelte auf dem Gemälde, hatte ihre Hände locker in den Schoß ihres Kleides Gelegt. Sie war bildhübsch. Igraine Pendragon, die Mutter, die Arthur nie kennenlernen durfte. Sein Vater hatte oft von ihr erzählt, doch er hatte ihm immer verschwiegen, dass Igraine keine Kinder kriegen konnte und er deshalb die Hexe Nimue aufgesucht hatte, welche es dem königlichen Paar ermöglichte ein Kind zu bekommen. Leider wusste Uther damals nicht, dass der Preis für das Leben geben der ist, dass ein anderes genommen werde. Arthur wurde geboren und der Preis war der Tod seiner Mutter. Arthur hatte dieses Geheimnis damals von Morgause erfahren, doch sie hatte ihm Trugbilder seiner Mutter vorgespielt. Eine Igraine, die sagte, dass sie keine Kinder kriegen konnte, doch Uther wollte so sehr einen Erben, dass er über ihren Kopf hinweg entschieden hatte und diese Hexe aufgesucht hatte. Das Trugbild der Igraine sagte, dass Uther ihren Tod zu verschulden hatte. Der junge Prinz ist damals ausgerastet, hätte seinen Vater aufgrund der Geheimnisse und der Lügen fast getötet. Uther hatte damals geweint, hatte seinem Sohn die Wahrheit erzählt und dass er Igraine über alles geliebt hat. Sie wollten Beide ein Kind, doch niemand wusste, dass der Preis ihr Tod war. » Sie war eine tolle Frau. « Arthur drehte sich um und erblickte seinen Onkel, welcher sich das Gemälde seiner Schwester anschaute. » Du hättest sie gemocht, Arthur. « Arthur schaute wieder zu dem Bild und Beide blickten es schweigend zusammen an, als würden sie ihr so ihre Ehre erweisen. Sein Onkel hatte ihn irgendwann wieder alleine gelassen und Arthur weilte weiter über die Flure bis er sich fast vor den Gemächern seines Vaters befand. Dessen Tür war einen Spalt breit geöffnet. Das Kerzenlicht schien durch den Spalt der Tür in den schwach beleuchteten dunklen Flur. Der Prinz erblickte Guinevere, welche mit dem König sprach. Sie trug ein helles Kleid, hellblau würde der Prinz es wahrscheinlich nennen, aber durch die warmen Farben der Kerzen war das nicht so einfach zu erkennen. Sie schlich um den König rum, räumte etwas auf. Arthur hörte ihre sanfte Stimme. Sie war gut darin. Der König blieb weiterhin stumm in seinem Stuhl am Fenster sitzen. Für viele war es schwierig mit dem niedergeschlagenen Mann zu reden. Wer führte schon gerne ein einseitiges Gespräch? Doch Gwen lächelte, während sie mit ihm redete. Arthur trat etwas näher heran. Sie sprach von dem Trubel, der hier in der Burg herrschte, wie sich alle dafür einsetzten, dass Camelot wieder in altem Licht erstrahle, wie Arthur sich machte und dass sie den Gedanken in sich trug, dass selbst Uther Stolz auf seinen Sohn wäre. Arthur legte seine Hand an die hölzerne Tür, lauschte Gwen lächelnd. » Ihr wisst sicher, dass er nicht mehr der arrogante Rüpel von damals ist, wenn ich das Frei sagen darf. «, erzählte sie, während sie grade einen silbernen Becher mit Wasser befüllte. Arthur verschluckte sich just diesem Moment, begann zu husten und Gwen schaute zu der offenen Tür. Sie wirkte überrascht. » Sire, ich wusste nicht... «, fing sie an, als Arthur knarrend die Tür aufschob und ihr abwinkte. » Alles in Ordnung Guinevere. «, sagte der Blonde, hustete noch ein paar Mal. » Danke. «, bedankte sich der Prinz schließlich bei der jungen Frau. » Nicht dafür Sire. Ich diene gerne dem Königreich und den Pendragons. Ich bin Stolz hier sein zu dürfen. «, sie machte einen dankenden Knicks, ehe sie Arthur wieder unsicher lächelnd in die blauen Augen schaute. Arthur erwiederte ihr Lächeln. » Möchtet Ihr einen Moment mit Eurem Vater haben? Dann werde ich mich jetzt zurückziehen. «, schlug die Schwarzhaarige vor, stellte den mit Wasser befüllten schmuckhaft verzierten silbrigen Becher an des König's Seite. » Sehr gerne, Gwen. Schlaft gut. Bis Morgen. «, verabschiedete sich der Prinz von der Dienstmagd, als diese sich ebenfalls verabschiedete und an ihm vorbei trat. Sie schloss die hölzerne Tür, so dass Vater und Sohn, König und Prinz, endlich ungestört waren. Es gab so vieles, was Arthur ihm sagen wollte und diesmal würde der alte Mann vor ihm ihn nicht unterbrechen, ihm sagen, er solle solche törichten Worte für sich behalten, oder dass er keine Zeit habe. Doch Morgana's Verrat prägte sie Beide, verband sie mehr denn je. Der König würde diese ehrlichen Worte nun ganz anders aufnehmen. Er würde diese Liebe empfinden, verstehen und nicht mehr als Schwäche abstreiten. Der junge Pendragon setzte sich in den Stuhl neben seinen Vater. Er beugte sich zu ihm vor, stütze sich auf seine Knie. Sein Vater wirkte mit dem ihm unregelmäßig wachsenden Bart und den zerzausten Haaren ungepflegt, gebrochen. Seine blauen Augen starrten einfach in das Nichts. » Vater. Ich bin es. Arthur. «, doch der König schwieg, bloß seine Iris flackerte einmal kurz nach links und dann wieder nach rechts. » Es gibt viele Dinge für die ich dir danken muss, möchte.«, Arthur musste schlucken, eher forfuhr. » Du hast mich so vieles gelehrt. An erster Stelle, was sich für einen Prinzen gehört. Ich hoffe, dass du dieses Mal Stolz auf mich bist. «, die Augen des Prinzen füllten sich mit Tränen, erröteten. Der Prinz schniefte, musste sich zusammenreißen um nicht mit dem Heulen anzufangen. Es tat ihm so weh, seinen Vater so zu sehen. Uther war streng, eine Führungsperson, aussagekräftig, dickköpfig, doch die Person vor ihm nun, wirkte alles andere als das. Arthur wollte seinen Vater, den König, wieder. Immerhin musste er noch so viel lernen, brauchte noch so viel Weisheit von ihm. Sie waren sich nicht immer einig gewesen, haben sich oft lauthals angeschrien, um den jeweils Anderen von ihrer Meinung zu überzeugen. Arthur saß sogar schon Mal im Kerker nur damit er keinen Unfug machte. Doch jetzt vermisste der Prinz all das obwohl, er es sich damals weggewünscht hätte, diese Härte seines Vaters. Arthur presste seine Lippen aufeinander, merkte wie das Wasser in seinen Augen über die Kanten seines unteren Augenlids quoll, die Tränen seine Wange hinab perlten, sich am Kinn trafen, vereinten und schließlich auf den roten Stoff seines Umhangs hinab tropften. Ein dunkelroter kreisförmier tropfen setzte sich auf dem roten Gewebe ab. Es gesellten sich noch mehr dunkle Absetzungen hinzu. Der Prinze schniefte, seine Nase lief und er musste sich mit seiner Handrückenfläche die Tränen und den Schnodder wegwischen. Der Blonde hatte sich geschworen nicht zu weinen, doch er konnte sich der Emotionen nicht mehr gefangen fühlen. Er wischte seinen nassen Handrücken am Umhang ab. Es war eh egal, dass er ihn einsaute. Merlin würde ihn Morgen zur Wäsche bringen und ihm den Ersatzumhang bringen. Jetzt zählte nur sein Vater. Der junge Prinz erhob sich aus dem Stuhl, beugte sich zu seinem Vater vor. Er legte seine Handfläche an die stoppelige raue Wange des Königs, hob seinen Kopf etwas an und setzte seine Lippen sanft auf die Stirn seines Vaters. Dabei setzten sich so viele Emotionen in Arthur's Inneren frei, dass er schmerzlich seine Augen zusammenkniff und die Tränen nur so liefen. Einige tropften auf die Kopfhaut des Königs, der Druck der haltenden Hand wurde käftiger. Die Lippen lösten sich von der Stirn, als Arthur seine Stirnan die des Königs presste und weinte. Er sank dabei langsam auf die Knie, rutschte weg und saß nun bitterlich am Weinen vor seinem Vater mit gesenktem Haupt. Schmerzliche Laute gaben seiner Trauer Ausdruck. Als er plötzlich die Hand seines Vater auf seiner Schulter spürte. Abrupt hörte der Prinz auf zu weinen, schaute auf in die grünen Augen seines Vaters. » Verlass mich nicht. «, flüsterte der König mit seiner rauen Stimme. » Bitte nicht du auch noch. «, ergänzte der Geschwächte, griff nach Arthur's Hand. » Niemals. «, sagte der Prinz so ernst und ehrlich er nur konnte. Arthur konnte sehen, wie sein Vater leicht nickte. Er hielt die Hand seines Sohnes und schloss die Augen, als hätte er ein bisschen Frieden gefunden. Arthur schloss irgendwann auch die Augen, merkte nicht, wie sein Kopf sank und er in des König's Schoß liegend in den Schlaf fand. Wahrscheinlich schliefen Beide. Der Prinz träumte von früher, als er noch kleiner war, als er noch nicht so viel Verantwortung tragen musste. Morgana kam damals zu ihnen und war anfangs verschüchtert, doch die Beiden wurden beste Freunde, sie waren wie Geschwister. Sie wurde immer wie eine Prinzessin behandelt, doch tief in ihrem Innern steckte eine Abenteurerin, eine starke unabhängige Persönlichkeit. Sie schlichen sich oft heimlich aus dem Schloss, spielten mit Stöcken Schwertkämpfe und oft ließ Arthur die Schwarzhaarige gewinnen, inszenierte einen gespielten dramatische Tod, worauf hin sie immer sehr viel lachte. Leider bekam Arthur immer Ärger, denn Morgana's Kleider waren nach ihren Kämpfen und Abenteuern immer verschmutzt oder kaputt. Heute weiß Arthur, dass die Strenge seines Vaters Sorgen waren. Er hatte Angst, dass seinen beiden geliebten Kindern etwas passierte. Die kindliche Morgana und der kindliche Arthur standen in ihrem Traum wieder voreinander in dieser Waldlichtung, in der sie immer spielten. Beide hielten einen Stock mit beiden Händen umschlossen voreinander, gingen im Kreis ohne den Anderen aus den Augen zu lassen, abwartend, wer den ersten Angriff wagte. Morgana's liebes freundliches Lächeln verwandelte sich plötzlich in ein fieses Grinsen. Sie stellte sich grade hin, ließ eine Hand vom Stock. Die Hand, welche den Stock umschlungen hielt, zog sie langsam zur Seite, schaute mit ihren blauen Augen zu dem Stück Holz, ehe sie wieder in die Augen Arthur's schaute. Ihr fieses Grinsen ließ nicht locker, stattdessen ließ sie plötzlich den Stock neben sich auf den Boden fallen. Sie schaute wie eine Besessene, wie eine Verrückte aus. Angst machte sich in den kindlichen Pendragon-Jungen breit. Er beobachtete sie, schlang seine Finger kräftiger um seinen Stock, wobei seine Knöchel weiß hervortraten. » Lyfte ic die in balwen ac forhienan de wideor! «, schrie das kleine Mädchen, richtete die Hand auf Arthur, als ihre AUgen aufglühten und ein Inferno auf ihn zueilte. Vor lauter Angst, ließ der kleine Arthur den Stock fallen, nahm schützend seine Hände vor sein Gesicht, als er schrie und Schreie Anderer vernahm. Geschockt riss der Prinz seine Augen auf, erblickte seinen aufgebrachten Vater, welcher seine Hand in Arthur's Schulter krallte. Überall vernahm Arthur Schreie, sah durch die gläsernen Fensterscheiben Feuer. Er schaute zu seinem Vater, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Sir Leon mit Percival eintrat. » SIRE! EIN DRACHE! « Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)