Shiryoku hōan – Sichtwechsel von Inku-to-Chi ([Sesshomaru X Kagome]) ================================================================================ Kapitel 2: Vertauscht!? ----------------------- Kagomes Sicht: Da stand ich nun und blickte meinem Ebenbild ins Gesicht. Mein Herz setzte aus, als ich meine Hand an mein Haar gleiten ließ und sie es mir nicht nachtat. Diese Frau war echt, sie war ich, nein, war sie nicht, doch wer war sie? Ich schluckte und kam ein wenig aus dem Schilf hervor, während ich auf diese junge Frau fixiert war, die mich voller Staunen begutachtete. Was sie wohl dachte? Ob sie sich auch fragte, wer ich war? „Hallo…“, versuchte ich es, doch sie blieb stumm, legte den Kopf schief und begutachtete mich wie… ein Stück Dreck? Ich schnaubte innerlich, diese Frau hatte das Auftreten von Inu Yashas großen Bruder. Arrogant. Nichts anderes fiel mir dabei ein. Glaubte sie denn wirklich, sie wäre etwas Besseres? „Ich rede mit dir“, sprach ich noch einmal, doch wieder nichts. Langsam platzte mein Geduldsfaden, während ich den Kamm ein wenig anhob. „Ist das zufällig deiner?“ Die Frau mir gegenüber atmete einmal durch, bevor sie den Mund öffnete, doch zum Sprechen kam sie nicht, als Blitz und Donner den Himmel zerteilte. Ich riss erschrocken die Augen auf, starrte in den Himmel und erkannte eine herannahende Kutsche, wie auch Männer auf Pferden, bewaffnet bis an die Zehen. Mist. Wo war ich nur reingeraten? Hilfe… Das konnte doch nicht wahr sein. Hatte sie etwa den Kamm gestohlen? Etwas verunsichert, presste ich den Kamm an meine Brust und starrte immer noch in den Himmel, bevor ich zu meiner Doppelgängerin sah, die ein wenig panisch aussah. Sie schien zu überlegen, abzuwägen, wie sie jetzt handeln sollte, aber da war sie nicht die einzige, auch ich war überwältigt. Geschwind verkroch ich mich ein wenig mehr im Schilf, als die Pferde schon den Boden erreichten. Doch was mein arrogantes Ebenbild tat, erstaunte mich zutiefst. Sie warf sich ohne Umschweife in den Dreck und presste ihr Gesicht auf den Boden, während ich mich im Schilf versteckte. „Du da, wir suchen die Himmelsprinzessin, hast du sie gesehen?“, verlautete einer der Reiter und zügelte sein wieherndes schwarzes Pferd. Es schien wild und ungebändigt, während es auf dem Boden nicht zur Ruhe kam. Auch die anderen Pferde schienen wie auf einer Hetzjagd. Sie machten mir Angst. Dämonen konnte ich jagen, doch diese waren für mich eine Nummer zu groß. Sie suchten also eine Prinzessin, ihre Prinzessin. Das hieß, sie hatte nicht den Kamm gestohlen, doch… es verwirrte sie. „Dort im Schilf ist eine Frau mit einem goldenen Kamm.“, flüsterte die Frau und deutete genau auf mich. Ich riss erschrocken die Augen auf, sah nach links und rechts, bevor ich begriff, dass genau ich gemeint war. Mist! Innerlich fluchend wollte ich mich schon bewegen, als ich den Ruf hörte. „Kommt raus!“ Dieser Mann warf mir den Befehl entgegen, als gäbe es kein Morgen mehr. Schluckend trat ich heraus, blickte dem Mann direkt in die Augen und sah, wie seine Gesichtszüge entgleisten. „Was tragt Ihr da?“ Siezte er mich etwa? Etwas verwirrt hob ich eine Augenbraue, während mein ganzer Körper innerlich zur Flucht riet, doch ich stand im Schilf und würde nicht schnell genug sein. „Miko-Kleidung.“, verlautete ich dann doch und sah ihn schnauben, während er mit Schwung vom Pferd sprang. „Prinzessin! Woher habt Ihr diese schäbige Kleidung?“, fragte er noch mal, doch ich schüttelte nur den Kopf und musste lachen. „Ich?“ „Habt Ihr Euch den Kopf gestoßen?“ „Nein, doch… ich bin nicht die Prinzessin. Bestimmt ist es diese Frau.“, verlautete ich und deutete auf die andere im Dreck. Sie hob darauf leicht den Kopf, das Gesicht mit Schlamm halb bedeckt. Der Mann seufzte. Nach meiner Einschätzung konnte es auch der Hauptmann sein. Er hob seinen goldenen Helm vom Haupt und warf seinen Kopf zur Seite, sodass langes schwarzes Haar zum Vorschein kam. Dieser Mann war sehr jung, zumindest schien es mir so, während er seinen Helm auf seinem Ross ablegte, dass ein wenig zur Ruhe gekommen war. „Prinzessin. Wir wissen beide, Ihr würdet Euch niemals in den Dreck werfen, geschweige denn vor mir niederknien.“, hauchte er mit einer tiefen Stimme, die meinen Körper fast schon umschlang, als wäre es ein Zauber. „Wir kehren nun heim. Ich weiß nicht, wer Euch diese Flausen in den Kopf setzte, doch diese Welt ist nichts für Euch. Kommt.“, bat er und stieg zu mir in den Fluss, rückte näher und näher, während ich nur panisch zu der fremden Frau blickte, die kurz lächelte und den Kopf wieder in den Dreck legte. Das war also die Prinzessin? Sie war geflohen, doch wieso? Und weshalb schob sie mich vor? Ein wenig panisch wich ich nach hinten, stolperte und fiel, doch im letzten Moment umgriffen mich Arme, geschmückt von einer goldenen Rüstung. „Prinzessin.“ „Ich bin nicht eure Prinzessin! Ich heiße Kagome, ich bin eine Miko!“, schimpfte ich und spürte, wie er mich viel zu dicht an seine Brust zog. Immer wieder hämmerte ich gegen die Rüstung, doch er blickte mich an, als wäre es nichts. „Ein schöner Name, Prinzessin Sora, doch nicht Eurer. Ihr seht viel zu gepflegt aus für eine Miko, auch wenn ihr ein wenig dreckig wurdet, doch ein Bad kann das richten.“ „Hörst du mir nicht zu? Ich bin nicht die Prinzessin, lass mich los!“, zickte ich los und schlug noch einmal gegen seine Rüstung, fluchte jedoch leise, als ein Schmerz mein Handgelenk durchzuckte. Dieses Miststück! „Aber, aber. Ihr seht aus wie die Prinzessin, ihr seid so temperamentvoll und ihr kennt keinen Anstand.“ Etwas verdutzt hielt ich still, starrte ihn ungläubig an und schielte noch einmal zu der Frau am Boden, die mir so verdammt ähnlich sah. Der Mann folgte meinem Blick, bevor er mich wieder kopfschüttelnd ansah und leicht lächelte. „Daran wollt Ihr doch nicht festhalten. Prinzessin.“, hauchte er noch einmal und beugte sich über mich, strich sanft über meine Schläfe. Natürlich wehrte ich mich, versuchte ihn wegzudrücken, doch es gelang mir nicht  und noch schlimmer, es wurde mir irgendwie egal. Mein Blick haftete an seinem Gesicht, während sein Finger zart von meiner Stirn über meine Schläfe zum Hals verließ. Warum fielen mir die Augen zu? Langsam erschlafften auch meine Arme. War das ein Zauber? „Ich bin Kagome…“, keuchte ich noch leise, als mir die Augen endgültig zu fielen und ich spürte, wie ich nach vorne kippte, mitten in die Arme des Hauptmanns. „Wir bringen sie zurück“, verlautete er und hob meinen schlaffen Körper im nächsten Moment auf seine Arme. Warum konnte ich mich nicht wehren? Nicht einmal meine Miko-Kräfte konnten dagegen etwas ausrichten. Wieso nicht? Mein Herz pulsierte nur noch ganz ruhig und sehr langsam, während ich nur seine Stimme und sein schnelles Herz vernahm. „Du, Mensch, ich danke dir. Nimm dies als Entschädigung.“, sprach er noch und ich hörte, wie er etwas zu ihr warf. „Du warst eine große Hilfe, ohne dich würde unsere arme Prinzessin in dieser dunklen Welt herumirren. Ich wünsche dir noch viel Glück auf deinen Wegen.“ Danach hörte ich Stoff rascheln, spürte, wie ich auf warme, weiche Kissen gebettet wurde. Etwas Seidiges wurde über mich gerafft und dann schien ich komplett abzudriften und in einen tiefen Schlaf zu fallen.   Ich hoffte nur noch, dass diese Begegnung ein schlimmer Traum gewesen war.   Soras Sicht: Da war ich nun. Auf der Erde und starrte einem Geschöpf in die Augen, dass meine Seelenspiegel und meine Haare besaß, aber auch meine Gesichtszüge. Wie war das möglich? Mein Kopf rauchte schon fast, als ich auf einmal die Reiter vernahm. Erschrocken blickte ich kurz auf, erkannte den Hauptmann und sein Gefolge. Warum hatten sie nur schon meine Flucht bemerkt? Schnell überlegte ich, wägte ab. Sie sollten mich nicht bekommen. Ein Rascheln ließ mich zum Schilf blicken. Diese Frau, sie sah mir zum Verwechseln ähnlich. Genau, das war es. Ich musste nur zuwider meiner Natur handeln, dann würden sie sie nehmen, denn sie schien keine Ahnung zu haben, wen sie hier vor sich hatte. Mein Glück. Die Chance nutzend, warf ich mich in den Dreck, fluchte jedoch im selben Moment innerlich, als ich den Matsch im Gesicht spürte, doch dann dachte ich an die Schlammkuren und beruhigte mich. Man hatte mich damals kaum von meinen Schwestern unterscheiden können, also… Mit etwas Frust im Inneren, schmierte ich mir Schlamm ins Gesicht, während der Hauptmann mit seinen Pferden den Boden erreichte. Natürlich fragte der Hauptmann, wo die Prinzessin sei, ahnte nicht, dass das Häufchen Elend vor ihm ich, die Prinzessin, war. Mein Blick wanderte automatisch zum Schilf. Diese Frau hatte noch meinen Kamm, stand dort und überlegte nicht einmal, sich auf den Boden zu werfen. Gedacht, getan. Ich sagte ihm, dass im Schilf eine Frau mit einem goldenen Kamm sei und er schluckte es. Schon immer hatte ich gut lügen können und jetzt würde ich dadurch meine Freiheit gewinnen. Diese Frau zeterte, schimpfte und behauptete, ich sei es. Doch ein Blick in mein Gesicht verriet ihm, dass ich nie so aussehen würde. Dieser Hauptmann glaubte mich zu kennen. Einer der vielen hübschen Männer, die meiner Schönheit verfallen waren. Ich wusste schon immer sie um den Finger zu wickeln, doch dass man mir so einen grässlichen Mann zu teil werden ließ, hatte ich nicht geahnt. Sollte sie sich mit ihm rumschlagen. Sie könnte ihn ruhig haben, diesen Abschaum von Dämon. Ein wenig seufzend beobachtete ich, wie er sie in Schlaf versetzte, nachdem sie den Namen Kagome ausgesprochen hatte. Hieß das Mädchen so? Ich sollte mir den Namen vielleicht merken. Der Hauptmann trug sie an mir vorbei, warf mir sogar noch Geld hin, wünschte mir Glück. Ich hob ein wenig das Gesicht und begutachtete die Kutsche, die sich langsam in den Himmel erhob. Ein siegessicheres Lächeln zierte meine Lippen, während sie zwischen den Wolken verschwanden.   Kaum hatte sich die Wolkendecke wieder geschlossen, sprang ich auf, stöhnte und schleuderte ein wenig Schlamm zur Seite, bevor ich in das Wasser blickte. Ich schüttelte mich, ekelte mich vor meinem eigenen Antlitz. Grässlich. Kurz sah ich zu allen Seiten, bevor ich den Knoten löste und ins Wasser stieg. „Ihkks“, fluchte ich und erzitterte. Es war kalt, obwohl es draußen warm war. Natürlich war das keine Badewanne, doch es musste reichen. Ich wollte nicht dreckig sein, nein, nein, nein. Schnell schrubbte ich meinen Oberkörper und reinigte ihn vom Schlamm. Nach und nach tat das kalte Wasser sogar ganz gut und ich blickte lächelnd in den Himmel. „Geschafft.“ Wenn ich wieder in den Himmel ging, würde ich den Diener fürstlich entlohnen, das wusste ich jetzt schon. Genüsslich schloss ich die Augen, ließ die Sonne auf mich strahlen und blickte mich um. Es war wirklich schön hier, das musste ich zugeben, doch… wo ich wohl hin musste? „uhhk uhhhk.“, hörte ich es auf einmal. Schnell sprang ich auf, drehte mich um, konnte am Ende aber nur sehen, wie Affen mit meiner Kleidung von Dannen eilten. „HIER GEBLIEBEN!“, schrie ich. Ich wollte aus dem Wasser, doch meine Beine stolperten und somit klatschte ich wieder ins kalte Nass, während die kleinen Affen von Dannen eilten. Zumindest lag das Geld noch da, aber meine Kleidung. „Nein!“, jaulte ich und blickte an meinem nackten Körper herab. Verzweifelt fragte ich mich, was ich tun sollte. Es war kalt und ich brauchte doch was, aber woher? „KAGOME! KAGOME? KAGOOOOOMMMMEEEEE!“, hörte ich eine Stimme rufen. Verwirrt blickte ich zum Schilf, als ein Mann herausgesprungen kam und vor mir im Wasser landete. Halb kreischend landete ich auf meinen Hintern und tauchte leicht rot ab, während dort ein weißhaariger Mann mit weißen Hundeohren stand, bekleidet mit einem roten Kampfanzug. Ich schluckte, beruhigte mein Herz, da ich erst schon meinen Verlobten erwartet hatte, doch was hatte dieser Mann gerufen? Kagome? So hieß doch das fremde Mädchen, oder? „Wer bist du?“ „Kagome?“, fragte der junge Mann mit dem kantigen Gesicht, während er ein wenig zur Seite blickte. Zumindest etwas Anstand besaß er. Ich stierte ihn an, während er nur leise seufzte. „Kagome, tust du jetzt so, als würdest du mich nicht kennen? Nur wegen des Streits? Komm schon…“, grummelte er und sah mich mit einem Hundeblick an. Wer war der Mann? Aber eins musste ich ihm lassen, die goldene Farbe in seinen Augen hatte was. „Ich erinnere mich nicht.“, sagte ich. Ich hoffte dass es klappte und anscheinend tat es auch. „Du erinnerst dich nicht? Ist etwas passiert?“, fluchte er und ich hob nur die Schultern, während ich schluckte. „Also hast du mich vergessen?“ Ich nickte und er blickte mich traurig an, bevor er wieder ansetzte. „Dann lass uns heimgehen. Du erinnerst dich bestimmt bald wieder…“ „Meine Kleidung wurde gestohlen.“, antwortete ich wahrheitsgemäß und beobachtete ihn immer noch, als er schon anfing, sein Oberteil auszuziehen. „Dann zieh das so lange an, komm, ich helfe dir. Hab keine Angst vor mir, in Ordnung, Kagome?“ Ein wenig unsicher stand ich auf, verlor den Halt und krachte an seine nackte Brust. Er zuckte ein wenig zurück, wurde knallrot, wie auch ich. Geschwind schnappte ich sein Oberteil und zog es mir notdürftig an. Seine Hände wanderten um mich, knoteten und schienen alles nötige zu unternehmen, damit es funktionierte, doch er war mir definitiv zu nah. „Finger weg!“, fluchte ich dann und sah ihn schon einen Meter zurück weichen. Geschickt machte ich die Kleidung ausgehtauglich, auch wenn sie definitiv zu kurz war, aber bestimmt hatte diese ‚Kagome‘ noch andere Kleidung daheim. „Bring mich heim.“ Der Mann schnaubte, dessen Namen ich immer noch nicht wusste. „Sogar ohne dein Gedächtnis bist du zickig.“ Ich verzog die Lippen: „Dafür sagst du mir nicht mal deinen Namen.“ „Inu Yasha.“ „Hunde Dämon? Witzig. Deinen Namen, nicht was du bist.“, keifte ich genervt und zupfte am Saum des roten Oberteils. „So heiße ich. Inu Yasha. Ich bin ein Hanyou. Halb Hundedämon, halb Mensch.“ „Dein Vater war ja ein ganz Witziger.“, murrte ich und starrte seine Ohren an. Waren die Echt? Meine Neugier siegte, ich trat vor und grapschte nach seinen Hundeohren. Knallrot sah er weg und schien eine Gänsehaut zu bekommen. „Kagome, lass das!“, fluchte er und blickte mir nicht einmal ins Gesicht. Was sie wohl an dem Kerl fand? Seine Ohren waren zumindest ganz interessant. Das war aber auch zusammen mit den Augen das Einzigste. „Also echt.“, hauchte ich und ließ los, bevor ich ein wenig lächelte. „Bring mich heim.“ Er hob eine Braue. „Wie immer nur am Befehle ausspucken? Anscheinend kann nicht mal ein Gedächtnisverlust deinen Charakter heilen.“ „WIE BITTE?“ Inu Yasha oder wie er hieß, zuckte zurück und griff an seine Kette. Er schien fast panisch, während ich nur schnaubte. „Schon gut Kagome, alles gut, wirklich! Ich bin schon brav!“ Meine Schultern sanken entspannt runter, während ich noch einmal eine Augenbraue hob. Was war dass denn? Naja, zumindest gehorchte er, wie ein braver Hund, besser als dieser Mann, der mich eher fressen würde, als auf mich zu hören. „Können wir jetzt?“ „Klar, Kagome.“, sprach er wieder und beugte sich herab. „Was soll das?“ „Huckepack, sitz auf.“ „vergiss es. Trag mich auf den Armen, ich sitze nicht breitbeinig mit dieser Kleidung auf. Abartig!“ Inu Yasha wurde hochrot, als er seinen nackten Körper und meine nackten Beine anstarrte. Begriff er es? Ich hob zuckend eine Augenbraue und schon war er da, hob mich auf seine Arme und presste mich an seine nackte Brust. Er war warm und gut gebaut. Ich würde ihn mir gut erziehen, er konnte bestimmt nützlich sein. „Braves Hündchen.“ „Hey!“, fluchte er noch, doch dann machte er sich schon auf den Weg. Wo sie wohl wohnten? Abwarten. Das würde bestimmt interessant werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)