Shiryoku hōan – Sichtwechsel von Inku-to-Chi ([Sesshomaru X Kagome]) ================================================================================ Kapitel 10: Nachbeben --------------------- Soras Sicht: Als ich am Morgen erwachte, schmerzte mein Körper ein wenig, doch war es eigentlich ein ganz schönes Ziehen. Seufzend kuschelte ich mich in die Arme des Hundemannes und rieb meine Oberschenkel ein wenig aneinander. Es war schön gewesen. Hätte ich vorher gewusst, wie gut man sich danach fühlte, hätte ich vielleicht nicht so lange gewartet. Doch was würde mein Vater wohl sagen, wenn er erfahren würde, dass ich nicht mehr Jungfrau war? Aber auch dafür hatte ich ein Plan, wenn ich zurückkehrte, würde ich einfach behaupten, er hätte mich missbraucht und fertig.  Ich schürzte die Lippen und strich sanft über seine Ohren. Vielleicht würde es auch anders gehen, aber abwarten. Erst einmal wollte ich diesen Moment voll auskosten. »Bist du wach?«, seufzte Inu Yasha vor mir und zog mich fest in seine Arme, bevor wir uns küssten. Seine Hände streichelten meine Seiten, während er leise weiterredete: »Ich bereue, dass wir nicht früher…« »Halt die Klappe«, brummte ich und küsste ihn einfach wieder, während er mich noch einmal an sich zog und den Kuss intensivierte. Es fühlte sich wunderbar an. Wer wusste, vielleicht würde er mich mit einer weiteren Runde beglücken. Wie es wohl der Prinzessin erging, die die Nacht mit Sesshoumaru verbracht hatte? Ich grinste ein wenig, die Schadenfreude machte sich in mir breit. Sie hatte bestimmt nicht so viel Glück und Freude dabeigehabt, aber da konnte man nichts machen, wenn sie so doof war und auf alles reinfiel. Naives Ding. Später würde ich meinen Diener benachrichtigen. Ich war neugierig, wie sich dort alles entwickelt hatte. »Kagome…«, hauchte Inu Yasha noch und küsste mich noch mehr, während er meinen Körper streichelte und verwöhnte. Ich grinste. Er war mir verfallen. Und so kamen wir zu meiner ersehnten zweiten Runde und ich empfand sie noch angenehmer als in der Nacht davor. Nun hatte ich einen wirklich hervorragenden Nutzen für den Hundemann. Grinsend gab ich mich ihm hin und ignorierte dabei seine Rufe nach dieser blöden Kuh, die gerade wahrscheinlich heulend auf ihrem Futon kauerte, da der eiskalte Hundedämon sie wahrscheinlich hart rangenommen hatte. Zu gerne würde ich ihr zeigen, was wir hier trieben und wie wir es trieben. Die dumme Kuh würde sich wundern, wie gut ihr Mann im Bett war.   Sesshomarus Sicht:  Nach dem Beischlaf hatte ich die Flucht angetreten. Mir war zuwider, noch mehr Zeit mit ihr zu verbringen, überhaupt musste ich meine Pläne verfolgen, diesen Palast unter meine Kontrolle zu bekommen. Des Weiteren musste ich dieses Glücksgefühl aus meinem Kopf verbannen. Warum hatte es mir so sehr gefallen, eine dumme Sterbliche zu beschlafen? Genervt sah ich an meiner Hose hinunter, presste meine Hand auf den Schritt und stöhnte leicht, als ich die Beule spürte. Was spornte ihn nur an? Mein Körper gehorchte mir nicht, was für ein beschämendes Gefühl. Ob sich die niederen Wesen so fühlten, wenn sie sich ihren Trieben hingaben? Mit Sicherheit. In meinem Kopf konnte ich noch immer hören, wie sie wieder und wieder meinen Namen stöhnte. Verflucht. Aber es war immerhin besser, als dass ich kompletten Ekel gegen sie hatte. Denn das würde die Sache nur noch komplizierter gestalten. ›Also ich fand es sehr gut.‹ ›War ja klar, du bist nur ein Hund.‹ ›Nur ein Hund? Ich bin der Teil, der dir diese Kräfte schenkt.‹ ›Das sehe ich anders. Ich wurde aus eigener Kraft so stark.‹ ›Einbildung ist auch eine Bildung.‹ ›Ich habe genug gehört, nun schweig still!‹ Ich unterdrückte die nervige Stimme meines Biestes und lief majestätisch den Flur entlang. Sollten sie doch alle sehen und vor allem riechen, dass die letzte Nacht erfolgreich für den Bund der Ehe war. Doch eine Stimme unterbrach meine Gedanken: »Ihr habt die Prinzessin schon verlassen?« Mein Kopf zuckte hoch und erblickte den grauhaarigen Diener. Das war doch der, der Bescheid wusste. Ich irrte mich nicht. Schnell packte ich ihn, zog ihn am Kragen in eine dunkle Ecke und pfefferte ihn mit hoher Gewalt gegen die nächste Wand. »Die Prinzessin ist doch gar nicht hier, das weißt du.« »W…was redet Ihr denn da?« Versuchte er mich gerade wirklich zum Narren zu halten? Sofort schwor ich mir, dass er der Erste wäre, der hier sterben würde, wenn ich die Führung übernahm. »Ich habe die Prinzessin getroffen«, hauchte ich eiskalt in dessen Ohr, während sich meine Krallen ein wenig in dessen Hals bohrten. Ich würde ihn später töten, genüsslich und langsam. »Wenn du jedoch plauderst, bring ich dich um. Keinen Kontakt mehr zu ihr.« »Das hättet ihr wohl gern!«, schnaubte er, doch als ich die Krallen noch tiefer gleiten ließ, wurde er ganz still und sah mich panisch an. Das Gefühl seines jämmerlich weichen Fleisches unter meinen Fingern spornte mich weiter an, dennoch hatte dieser Wicht Glück, dass ich eine angemessene Selbstbeherrschung besaß. ›Töte ihn! Nur noch ein bisschen tiefer und wir hätten ein Problem weniger!‹ ›Misch dich nicht ein, es wäre auffällig, den persönlichen Diener der Prinzessin in der ersten Nacht zu ermorden.‹ ›Glaubst du wirklich, du kannst ihn genug damit einschüchtern? Er wird uns hintergehen!‹ ›Es hat schon seinen Grund, warum ich diesen Körper lenke und nicht du. Soll er es versuchen. Denk daran, die Miko hat einen Spiegel, um die wahre Prinzessin zu sehen. Sie wird bestimmt plaudern.‹ ›Mach, was du nicht lassen kannst, aber vergiss nie, dass ich dich gewarnt habe. Sieh in seine Augen!‹ ›Sei einfach still, ich bin nicht blind, ich sehe sie. Dieser dumme Mann empfindet etwas für die Prinzessin, was ich noch benutzen werde. Jetzt stör nicht weiter!‹ Ich seufzte innerlich, als das Biest sich wieder zur Ruhe legte und mich beobachtete, wie ich meine Aura aufwallen ließ, um dem Mann zu zeigen, wie gefährlich ich war. »Sollte ich dich erwischen, werde ich dich umbringen, dann siehst du deine Prinzessin nie wieder. Wenn ich hier fertig bin, kannst du sie dir gerne wiederholen. Wenn du schlau bist, dann gehorchst du mir«, verlautete ich noch, bevor ich ihn wieder zur Seite schleuderte. »Haben wir uns verstanden?« »J…ja«, keuchte er noch und hielt sich den Hals, der leicht blutete. Niemand würde mir dazwischenfunken. Weder das menschliche Weib oder besser gesagt die falsche Prinzessin, noch der derzeitige Herrscher über diesen Palast. Danach ging ich zielstrebig durch den Garten. Irgendwie war ich noch ein wenig ruhelos, doch nur wieso? Hatte ich etwa Mitleid mit der Frau? Vielleicht, aber sie war selbst schuld, sich austricksen zu lassen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich durch den Garten wanderte, kehrte ich in unser Gemach zurück. Ein wenig Schlaf würde mir guttun. Leise betrat ich den Raum, nur um ein Schluchzen zu vernehmen. Heulte sie wirklich immer noch? Ich atmete tief durch und schritt zu Kagome, blickte auf sie herab und war mir nicht sicher, was ich tun sollte. Menschen konnten wirklich anstrengend sein. Verabscheuungswürdige Wesen. ›Vergiss nicht, sie ist nun deine Braut.‹ ›Aber nur äußerlich.‹ ›Vollidiot, was glaubst du, wird ihr Vater tun, wenn er bemerkt, dass die Prinzessin in unseren Armen unglücklich ist? Er würde die Ehe annullieren!‹ ›Hn… möglich, er scheint an seiner dummen Tochter zu hängen, sonst hätte er sie längst rausgeworfen.‹ ›Siehst du. Jetzt unternimm etwas gegen das Heulen, sonst fliegen wir auf. Mir egal, wie du es tust, doch sie wird uns verraten! Die zickige Prinzessin die in ihrer ersten Nacht heult?‹ ›Ich habe da schon eine Idee. Sie wird aufhören zu heulen. Sonst bekomme ich sowieso kein Auge zu, bei diesen abartigen Geräuschen.‹ Kagomes Sicht: Ich konnte nicht aufhören zu weinen, der Blick in den Spiegel machte es auch nicht besser. Was sollte ich nur tun? Warum musste ich nur wieder hineinschauen? Noch dazu hatte mich Sesshomaru entjungfert und war danach einfach abgehauen. Grausam. Etwas anderes fiel mir nicht dazu ein. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in die Kissen, als ich plötzlich hörte, wie jemand die Tür zum Gemach öffnete. Erschrocken verharrte ich, doch war es kaum möglich, das Weinen zu unterbinden, als sich plötzlich jemand neben mir niederließ und ich überrascht aufsah, direkt in golden leuchtende Augen.  »Sesshomaru…« Meine Stimme klang brüchig und verheult.  Er seufzte ein wenig, bevor er sich neben mich legte und mich eingehend betrachtete. »Hör auf zu heulen.« Bitte was? Verwundert und ein wenig böse sah ich ihn an. »Was?« Sesshoumaru verzog keine Miene. Nur ganz kurz huschte sein Blick zum Spiegel, danach fixierte er wieder mein Gesicht. »Verstehst du unsere Sprache nicht?«, fragte er ironisch. Ich verzog das Gesicht. Dieser Vollidiot! Ich richtete mich auf und setzte mich neben ihm auf meine Knie. Obwohl mich ein leichtes Ziehen im Unterleib erfasste, wollte ich nicht mehr so nah neben ihm liegen. »Natürlich verstehe ich sie und ob du es glaubst oder nicht, ich kann sogar mehrere Sprachen sprechen und verstehen«, fauchte ich wütend. Meine Tränen waren schon längst versiegelt, dank dieses doofen Trottels. Sesshoumaru zog seine Augenbrauen nach oben, die Skepsis war ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben. »Ach?« Ich schnaubte. Wie brachte er mich nur dazu, so wütend zu werden? Gerade wollte ich mich unter der Decke verstecken und mir die Seele aus dem Leib weinen und jetzt? Würde ich ihm am liebsten an die Kehle springen! »Englisch und etwas Chinesisch«, antwortete ich trotzig. Sesshoumaru schien diese Sprachen nicht zu kennen. »Weib, woher kommst du?«, hakte er nach. Wusste er etwa nicht, dass ich normalerweise aus der Zukunft kam? »Aus der Zukunft.« Und plötzlich ging alles ganz schnell. Ich wurde an den Schultern gepackt, in nur einer halben Sekunde herumgewirbelt und auf einmal lag ich auf dem Rücken, Sesshoumaru über mich gebeugt. Erst im nächsten Moment bemerkte ich, dass sich seine Krallen um meinen Hals legten und mir die Luft abschnürten. Er beugte sich hinab, nur wenige Zentimeter trennten unsere Gesichter voneinander. »Lüg mich nie wieder an, du Stück Dreck«, knurrte er. Sein Atem traf direkt auf mich, sein Geruch vernebelte meine Sinne und erinnerte mich an die letzte Nacht. »Was?« »Du hast mich schon verstanden, Miko«, knurrte er erneut. »Ich lüge nicht«, verteidigte ich mich. Sesshoumaru fixierte mich mit seinen goldenen Seen, schien zu überprüfen, ob ich wirklich die Wahrheit sprach. Kurz danach löste er seine Kralle von meinem Hals, jedoch wich er nicht von mir weg. »Sprich«, forderte er meine Erklärung. Ich drehte meinen Kopf weg, wollte ihn nicht direkt ansehen, aber mit einem bestimmenden Griff um mein Kinn, drehte er mein Gesicht wieder zu sich. Er hatte mich in seiner Gewalt. Schon wieder. Wie ich es doch hasste! »Meine Zeit, in der ich geboren wurde, liegt 500 Jahre in der Zukunft. Ich kam durch den Brunnen in diese Welt, wo ich Inu Yasha…« Als ich seinen Namen nannte, strömten die Bilder, die ich kurz vor Sesshoumarus Ankunft im Spiegel sehen konnte, wieder auf mich ein. Schrecklich. Wie konnte er mir das nur antun? Eng umschlungen mit der Prinzessin, wieder und wieder presste er seine Lippen auf ihre und dann verbanden sie sich erneut… Ohne, dass ich es kontrollieren konnte, bildeten sich wieder Tränen in meinen Augen. Ich sah zur Seite, an die Zimmerdecke. Mit mir wollte er nicht schlafen, er hatte jede Nähe gemieden, nicht einmal ein Kuss bekam ich von ihm und mit ihr… schlief er sogar gleich zwei Mal. Sesshoumaru nahm den Spiegel in seine Hand und sah hinein, als er den Grund sah, weshalb ich so traurig war, warf er den Gegenstand auf die Kissen neben uns und stützte sich wieder rechts von meinem Kopf ab. »Warum stimmt dich das so traurig?«, fragte er. Ich schwieg, wollte ihm gar nicht antworten. Er presste seinen Oberkörper auf meinen. Ich reagierte immer noch nicht. »Du wusstest doch, was für ein Idiot dieses Halbblut ist«, knurrte er leise. Er schien wohl die Geduld zu verlieren. Mit seiner Kralle fuhr er die Linie meiner Halsschlagader nach. Mir war es gleich. Sollte er mich doch töten, dann müsste ich wenigstens nicht mehr leiden. »Wo ist die kämpferische Miko, die sich nichts gefallen lässt?« Ich zwinkerte etwas und biss mir auf die Unterlippe. Konnte er nicht einfach still sein? Wie weit wollte er es denn noch treiben? »Du verstehst das nicht«, murmelte ich, während mein zerbrochenes Herz mich zerriss. »Nein, ich verstehe nicht, wieso die todesmutige Miko wegen so etwas sterben will«, knurrte er und betrachtete sie. Da fiel es mir auch wieder ein. Stimmt ja, der Youkai tötete ja keine Leute, die den Tod suchten, er quälte sie lieber. »Ich habe ihn geliebt! Er hat mich betrogen«, murrte ich schon ein wenig lauter und schluckte. Er sollte weggehen! Ich drückte ein wenig gegen seine Brust, doch er bewegte sich keinen Millimeter. »Besser«, knurrte er leicht und beugte sich über meinen Hals und leckte über meine Halsschlagader. Im nächsten Moment erstarrte ich. »Oder geht es dir darum, dass er sie zwei Mal beschlafen hat?« »Fick dich!«, schimpfte ich und fluchte innerlich, als er sich auf einmal von mir löste. »Dann schlaf jetzt. Du bist meine Frau, wage nie wieder über das Halbblut in meiner Nähe zu sprechen.« Geschockt sah ich zu ihm. Er machte mich so wütend, doch eines hatte er vollbracht. Der Gedanke an Inu Yasha war fot, ich wollte Sesshomaru nur noch eine Knallen. Wie sollte ich es nur schaffen, eine gute Frau für ihn zu sein, wenn er mich so auf die Palme brachte?   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)