Teilzeitsklavin von Alaiya (BDSM ♀️|♀️|♂️) ================================================================================ Kapitel 5: Batman, Katzen & Herausforderungen --------------------------------------------- Manchmal war Nadja schon etwas neidisch. Nicht wirklich eifersüchtig, aber neidisch. Sie hatte ihrerseits seit einer gefühlten Ewigkeit keine ernsthafte Beziehung mehr gehabt. Natürlich wünschte sie es sich irgendwie auch. Bisher war es nur immer wieder frustrierend gewesen. Allerdings war es genauso frustrierend nun die Bilder von Anika und ihrer Freundin Tamara zu sehen, die vergangenes Wochenende nach Schweden gefahren waren. Ein niedliches Selfie nach dem anderen landete in ihrer Whatsapp-Gruppe. Hier waren sie gemeinsam essen, da gemeinsam wandern, da gemeinsam auf ihrer Fähre in einem Fjörd. Auf allen Bildern lächelten sie glückselig und ja, Nadja hätte zugerne jemanden gehabt, mit dem sie ebenso glücklich lächeln konnte, mit dem sie Händchenhalten und in den Urlaub fahren konnte. Aber alas, es sollte nicht sein. Sie legte das Handy weg und nahm stattdessen den PS4-Controller um zu zocken. Zu Ferienbeginn hatte sie sich ein paar neue Spiele von Christorph ausgeliehen. Mit dem Spiel in der Konsole lag sie faul gegen einen Kissenberg gelehnt auf ihrem Bett, zockte und schob sich von Zeit zu Zeit ein paar Apfelscheiben in den Mund. Natürlich hätte sie schauen können, ob sie jemanden fand. Die Ratschläge, die sie Stef gab, konnte sie genausogut selbst anwenden. Tinder war sicher eine Möglichkeit gehen. Sie konnte auch in eine Bar gehen oder auch irgendwelche LGBT-Events. Generell: Rausgehen war eine gute Methode Leute kennenzulernen. Aber es war eben kompliziert. Zum einen hätte sie, wenn das Semester einmal wieder begann wenig Zeit und wollte einen etwaigen Freund oder eine etwaige Freundin nicht zwischen Lernerei und anderem Stress sitzen lassen. Zum anderen waren da die Erfahrungen aus den vergangenen Beziehungen gewesen. Ihr letzter Freund, Daniel, war so eine Sache gewesen. Super nett, super lieb, ein wenig nerdig, intelligent und alles. Sie konnte gut mit ihm reden, hatte mit ihm viel Spaß gehabt und alles. Nur leider war er vollkommen Vanilla gewesen. Das beschissenste daran war, dass sie sich dadurch noch beschissener gefühlt hatte, als sie Schluss gemacht hatte, nachdem sie über ein Jahr zusammengewesen waren. „Ja, sorry, du bist superlieb, aber der Sex ist halt nicht, was ich mir erwarte“ war halt immer eine doofe Begründung. Er hatte nicht verstanden und es war ja auch klar. Sex sollte nicht alles sein, in einer Beziehung, oder? Aber hey, sie hatte ihm auch angeboten, dass sie sich jemand anderes für Sex suchte. Also nicht, dass sie keinen Sex mehr mit ihm haben würde, nur, dass sie jemanden suchte, mit dem sie ihre Kinks auslebte, aber dafür war er zu besitzergreifend gewesen. Er hatte es ja nicht einmal probiert. Hatte selbst einfache Sachen nicht ernsthaft ausprobiert. Selbst damit, sie zu fesseln, hatte er sich nicht wohlgefühlt. Sie verdrängte den Gedanken, während sie Batman weiter durch Arkham City schickte, um ein paar generische Thugs zu verprügeln. Das Spiel hatte etwas kathartisches. Bösewichte verprügeln, Batman sein … Sie mümmelte ein weiteres Stück Apfel, als die Tür sich öffnete und Mischka, Stefs Katze ins Zimmer kam. Wie jede Katze sah auch Mischka aus, als würde ihr das Zimmer gehören. Mit erfurchtheischendem Blick saß die beinahe gänzlich weiße Katzendame sich um, ließ ihren langen, flauschen Schwanz einmal nach links, dann nach rechts schwanken und beschloss dann, dass der Kissenberg eindeutig der richtige Platz für ihr nächstes Nickerchen war. Ohne einen Laut sprang sie auf Nadjas Bett, dann auf den Berg und fläzte sich rücklings in die Kissen. Sie gähnte herzhaft. „Dir hat man auch nicht beigebracht, mal zu fragen, hmm?“, murrte Nadja, wohl wissend, dass niemand einer Katze je etwas beibrachte. Sie zockte weiter, froh, dass Mischka nicht beschlossen hatte, ihre Schultern zum Schlafplatz zu erklären. Der Kopf der Katze schmiegte sich dennoch zwei Minuten später gegen den ihren. Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Katzen! Eigentlich war sie eher der Hundemensch, aber Stef hatte die Katze von daheim geholt, als ihr Vater krank geworden war. Was hatte sie denn sagen sollen? Ab und an war es auch nett eine Katze zu haben. Speziell im Winter war es angenehm eine schnurrende Wärmflasche zu haben – sofern Mischka nicht beschloss, einem nachts den Hintern ins Gesicht reiben zu wollen. Nadjas Handy klingelte. Eine neue Nachricht. Sie hob es, halb damit rechnen, den nächsten Schwung Urlaubsbilder von Anika ansehen zu dürfen, doch die Nachricht war von Andre. „Wie geht es dir, Kleines?“ So begann er immer. Anders als Irene klangen seine Nachrichten immer etwas steif. Und er nannte sie auch in den Nachrichten immer Kleines, wie er es bei ihnen auch im Rollenspiel tat. Sie beschloss ruhiger zu antworten. „Ferien!“ Sie machte ein Selfie von sich inklusive Katze, die Kopfüber vom Kissenberg zu hingen schien. Die nächste Antwort ließ etwas auf sich warten. Lang genug, als dass Nadja ein paar weitere Handlanger des Jockers verprügeln konnte. Dafür war die Nachricht sehr kurz: „Süß„. Dahinter ein Herzchen. Sie verdrehte die Augen. Es hatte fraglos einen Grund, warum Andre sie anschrieb. Sie ging davon aus, dass er ein nächstes Treffen vereinbaren wollte. Seit dem letzten Wochenende hatte sie sich tatsächlich noch gar nicht wieder mit ihm und Irene getroffen. Nicht einmal auf einen Kaffee. Es hatte sich nicht ergeben. Offenbar schob Irene wegen der Ferienzeit gerade auch Doppelschichten. „Irene und ich gehen Donnerstag zum Loro“, schrieb er endlich. „Wir wollten dich einladen, mitzukommen.“ Emoji mit Kussmund dahinter. Also ganz, wie sie es gedacht hatte. Sie ahnte, dass er das L'Oro meinte. Ein italienisches Restaurant, dass Irene gerne mochte. „Sehr gern“, antwortete sie. „Wann?“ „19:00“, kam nach ein paar Minuten die Antwort. Auch sie hielt ihre Antwort kurz, antwortete nur mit einem Daumen nach oben, ehe sie weiterspielte. Mischka rutschte vom Kissenberg auf ihr Bett und ließ es aussehen, als wäre dies vollkommen beabsichtigt gewesen. Sie mauzte, streckte sich und beschloss letzten Endes doch, sich quer über Nadjas Schoß zu legen. Sie seufzte und kraulte den Rücken der Katze, die prompt zu schnurren begann, dabei aber mit aufgestellten Ohren die Bewegung auf dem Fernseher beobachtete. Dann klingelte ihr Handy erneut. Wieder war es eine Nachricht von Andre. „Willst du eine Challenge?“ Sie grinste. „Für heute oder Donnerstag?“ „Sowohl als auch?“ Sie überlegte und sah zur Tür. Aktuell war sie allein in der Wohnung. Kurz leckte sie sich über die Lippen, stand auf, um Mischka rauszuwerfen, schloss ab und nahm wieder das Handy. „Was ist euer Gefühl, Meister?“, schrieb sie dann. Beziehung hin oder her, sie konnte sich aktuell nicht wirklich über ihr Sexleben beschweren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)