Schulfieber III von Karokitty (Fortsetzung aus I und II) ================================================================================ Kapitel 21: Part 5 Endo und Suwa - Abschnitt 9 ---------------------------------------------- “Und wie werden Sie den Winter dieses Jahr verbringen?”, fragte mich Frau Aiko und ich lächelte sie matt an. Ich wollte ihr nicht wirklich gestehen, dass ich mich jetzt schon davor fürchtete , betrunken im Sometimes zu sitzen da ich alleine war. “Vielleicht besuche ich meine Mutter”, antwortete ich ehrlich denn der Gedanke nach den ganzen OPs kam immer häufiger auf. “Das klingt sehr familiär”, grinste sie und warf noch ein wenig Holz ins Feuer. “ENDO!!! ENDOOO!!”, schrie eine Stimme die so voller Angst war das ich sie kaum erkannte. Erst als Nezumi ans Feuer heran gelaufen kam und ich die riesen Tränen an seinen Wangen hinunter gleiten sah, wusste ich es musste etwas grausames geschehen sein. Die Lehrerin setzte sich auf, bereit den Jungen zu trösten. “Es ist doch nur eine Nachtwanderung, Sie können auch bei uns bleiben wenn Sie Angst haben!”. Sie berührte Nezumi an der Schulter, der unerwartet die Lehrerin zu Boden stieß, sich gleichzeitig entschuldigte, sich in meine Arme warf und flüsterte : “Er hat Yui!”. „Wer?!“, fragte ich angespannt, da eine schlimme Vorahnung sich begann bei mir breit zu machen. „Der... der Verge...!“, schluchtzte Yui leise und bekam die Worte nicht über die Lippen. Das Adrenalin schoss mir gefühlt aus der Brust! Wenn es wirklich so war, dann mussten wir die Polizei rufen. Aber wir waren drei Stunden von Nagoya entfernt! “Scheiße! Scheiße!”, keifte ich und griff sofort nach meinem Satelitentelefon um Hideki zu erreichen. Doch dieser, machte keinerlei Anstalten den Anruf zu erwidern. “Wo?”, schüttelte ich den jungen Mann, der wie in eine Schockstarre verfallen zu sein schien. Schluchzend, bibbernd hätte ich ihn beinahe geohrfeigt und aus ihm heraus geprügelt wo Yui war! “Im Wald” kam es kaum verständlich über seine Lippen. Ich drückte Nezumi das Telefon in die Hand, hielt seine Wangen fest und zwang ihn somit mich anzusehen. “Hör mir zu! Du rufst Hideki an! Wenn er nicht dran geht, rufst du bei der Polizei an und sagst alles was du mir gesagt hast! Dann werden du und Frau Aiko sich in ihre Hütte einsperren. Ihr kommt nicht raus! Egal was ihr hört! Erst wenn Hideki, Kashima oder ich wieder auftauchen. Verstanden?”, zischte ich und Frau Aiko nickte obwohl sie sichtlich überfordert schien. Wie auch nicht? “Sie geben der Polizei unsere Koordinaten durch. Vielleicht haben wir ja Glück!”, teilte ich ihr mir und sie griff Nezumi und verschwand in ihrer Blockhütte. Wo sollte ich nur anfangen zu suchen? Der Junge war über den Schotterweg zu uns gelangt, also war es nur logisch dass ich ihnen entgegenlaufen würde. Gerade als ich nach meinem Stock griff und mich aufmachen wollte, hörte ich: “Na na na. Wo wollen wir denn hin Herr Lehrer?”. Langsam drehte ich mich herum, sah in das Angsterfüllte Gesicht von Yuichiro und ich das noch widerlichste Grinsen des Verbrechers der mir damals diese Sachen angetan hatte. Blut war unter Yuis Nase zu sehen und er kniff eines der Augen leicht zusammen. “Was wollen Sie von dem Jungen?”, knurrte ich und tat so emotionslos wie nur möglich. Am liebsten wäre ich auf ihn zu gerannt und hätte ihn mit meiner Krücke verprügelt! “Nun, Ihnen liegt doch was an den Bengel. Deswegen machen Sie jetzt schön, was ich Ihnen sage!”, grinste er breit und ich tat als würde mich das nicht interessieren. “Und wenn nicht?”, knurrte ich um Zeit zu schinden. Yui verzog plötzlich ein Schmerz verzerrtes Gesicht und erst jetzt erkannte ich das Messer an seiner Kehle. Panik stieg in mir auf, er würde doch nicht wirklich … “Haru!”, schrie es plötzlich hinter mir und Nowak kam mit dem stellvertretenden Direktor angelaufen und einzelnen Schülern. Sie sahen was los war, während Kashima direkt die Schüler hinter sich schob und diese zu verteidigten schien, ging Hideki in Verhandlung mit dem Kriminellen. “Lassen Sie den Jungen gehen! Wir werden die Polizei nicht rufen und Sie gehen einfach Ihrer Wege!”, begann er die Ruhe selbst zu sein um das ich ihn gerade beneidete. Mein Herz raste und mein Blick heftete an Yui wie festgetackert. “Ihr habt damit nix zu tun! Verpisst euch einfach! Das ist eine Sache von dem schwulen Wichser da und mir! Seinetwegen hat man meinem Kumpel im Gefängnis den Hals umgedreht und das wird er mir büßen. In dem ich den Kleinen hier vor seinen Augen in Stücke schneiden!”, gröhlte der Kerl der einfach nur noch fertig aussah. Die lange Flucht war ihm ins Gesicht geschrieben. “Haru!”, wimmerte der Junge der grob angewiesen bekam den Arm auszustrecken. Ich musste doch irgendetwas tun! “Es wird alles gut Yui!”, sprach ich ihm zu und hoffte das der Kerl noch zu überreden war, aber da schnitt sich das Messer schon vom Oberarm bis zur Elle in sein Fleisch. Die Schreie die erhalten, brachten mich fast um und ich wollte zu ihm rennen, als Hide mich zurückhielt. “Haru, wenn du da jetzt hingehst, hast Yui vielleicht sein Leben verloren. Er will dich! Wer weiß ob er Yui nicht vorher absticht!” meinte mein Freund und ich sah wie verzweifelt er war. “Was wollen Sie!”, schrie ich und die Jungs hinter Kashima wurden immer blasser, während der Lehrer rot anlief vor Zorn. Der Kriminelle rieb das Messer an Yuis Jacke ab. “Dich!”, knurrte er und zeigte mit dem Messer zu mir, den Arm fest an Yuis Hals gedrückt. “Ihn gegen mich also?”, wiederholte ich und es wurde durch ein Nicken bestätigt. “Haruma, Nein!”, keifte mich Hideki an und wollte mich erst festhalten. “Würdest du zulassen, dass er das mit Nezumi macht?”, flüsterte ich mit gebrochener Stimme, denn ich konnte meine Tränen kaum zurückhalten. Hideki machte einen Schritt zur Seite und ließ mich an ihn vorbei humpeln. “Dem Jungen passiert nichts und dafür bekommen Sie mich!”, bot ich an doch der Kerl lachte nur finster. “Nachdem ich mit ihm zu Ende gespielt habe! Geht klar!” Was? Zu Ende gespielt? Wie meinte er das? Doch ehe ich nachfragen konnte, rammte er das Messer ins Yuis Oberschenkel der in den Armen dieses Spinners sofort zusammenbrach. Entsetzte laute waren hinter mir zu hören. Scheinbar realisierten alle nun das es kein spiel war. Ich ging ein paar Schritte auf die beiden zu, als der Kerl meinte das er das hier schneller beendet als geplant, wenn ich noch näher kam. Nur würde der Bengel am Boden dann nicht mehr atmen. “Vielleicht sollte ich ihm was in den Arsch schieben? Darauf steht er doch so sehr oder?” Lachend griff er nach der Mütze und den Haaren des Jungen und riss ihn daran wieder auf die Beine. “Was habe ich denn noch hier? Genau! Wie wäre es wenn wir es wie auf der Straße machen?” Er holte aus und rammte seine Faust in Yuis Seite, der sofort zu spucken begann. Ich heulte wie ein kleines Kind, bettelte er solle ihn in Ruhe lassen und das ich alles dafür tat, dass ihm kein Leid mehr geschehen würde. Allerdings hieb er noch zwei mal zu. Yui hatte nun mehrere Wunden, das Gesicht war dick geschwollen, als hätte er vorher schon die eine Tracht prügel bezogen. “So, genug Zeit vergoldet. Herkommen!”, schrie er und ich kam dieser Aufforderung nach. Er schmiss Yui wie wertlosen Dreck auf den Boden. Der Junge blieb liegen, rührte sich kaum und sah ängstlich zu mir auf. Als ich nah genug dran war, beugte ich mich hinunter und strich ihm kurz über den Kopf. Er weinte, ich sollte nicht mit ihm mitgehen. Doch wie sollte ich Yui sonst schützen? “Es wird alles gut”, flüsterte ich. “Nun verabschiede dich von der kleinen Schwuchtel und wir gehen!”, zischte der Kerl nun genervt und hielt mir eine Knarre ins Gesicht. “Oder willst du doch direkt hier das Zeitliche segnen?”, brummte er und schien damit keine Probleme vor den ganzen Zeugen zu haben. Als ich versuchte aufzustehen, hielt Yui meine Hand fest, schüttelte den Kopf. Erneut flüsterte ich, dass ich ihn liebte und wurde dann auf die Beine gezerrt und vorwärts geschubst. “Wehe einer folgt uns, hier sind noch mehr Kugeln im Lauf! Kapiert?”, zischte er und ich setzte mich in Bewegung. In die Dunkelheit. Hoffentlich, war es schnell zu Ende. Y „Ha ha.. Ah! Schhh...!“, keuchte ich und rollte mich leicht zusammen. Presste zitternd die Hand auf den offenen Arm und fühlte wie dieser Fremdkörper in meinem Bein steckte. „Suwa! Ganz ruhig bleiben!“, wies Nowak mich an und presste seine beiden Hände auf die Wunde am Oberarm. Anschließend schrie er einen der anderen an, einen Verbandskasten zu holen. Kashima forderte den Rest auf sich in ihren Hütten zu verschanzen. „Er wird... Haru...!“, gab ich von mir und fühlte wie mir schon wieder die Tränen heiß das Gesicht runter rollten. Nowak öffnete den Mund und wollte etwas sagen, allerdings hatte er keine Worte parat oder er wusste selber nicht was jetzt passieren würde. „Er bringt ihn um Verdammt! Wir müssten... “, fing ich an zu keifen. „Wir können nichts machen! Der Typ hat eine Waffe! Oder was meinst du warum nicht direkt auf euch zu gestürmt ist!“, zischte Nowak und versuchte sich weiter auf meinem Arm zu konzentrieren. Ito kam dazu wollte Nowak den Koffer reichen, dieser fauchte ihn jedoch an, das Ding zu öffnen und ihm alles zu geben was er verlangte. „Shit... wir dachten erst das ist nen Joke... so viel Blut... ich glaub mir wird schlecht!“, würgte Ito hervor und wurde sehr blass um die Nase. „Leg dich flach hin und halt den Arm hoch!“, knurrte Nowak schroff. Ich konnte fühlen wie seine Finger bebten. „Ich... Buärg...“, würgte Ito und drehte sich weg. Hide Ignorierte ihn und zog an dem Verband und rollte ihn weiter um den Arm. „Was ist mit Amano, Kondo und Nezumi?!“, fragte er ruhig. Ich konnte aber in seinen Augen sehen, welche Angst in ihn steckte. „Sie...“ „Hide!!! Oh mein gott Yui!“, wimmerte es recht laut und in dem schwachen Licht um uns rum tauchte der Aschgrauhaarige auf. Ein entsetztes Geräusch entwich ihm und trat zitternd näher. „So viel Blut...“, gab er schockiert von sich. „Hilf mir bitte, sonst wird es noch mehr!“, knurrte Hide und Nezumi lies sich schnell auf die Knie fallen und faste nach den offenen Kasten. „Die.. Die Polizei ist auf den Weg.“,gab er von sich und reichte Hide noch eine Binde. Ich gab ein lautes stöhnen von mir. Biss die Zähne zusammen um nicht zu schreien. „Er wird ihn umbringe...“, entwich es mir und ich zog den freien Arm über das Gesicht. Verbarg mich in meiner Arm beuge und keuchte nach Luft. Wäre am liebsten aufgesprungen um ihnen nach zu laufen... „Hide.. willst du es nicht raus ziehen?!“, hörte ich Nezumi als Hide sich an meinem Bein zu schaffen machte. „Nowak! Wir sollten den Jungen in eine der Hüten bringen!“, knurrte Kashima und richtete anschließend sein Wort an Ito welcher wohl die ganze zeit zu nichts weiter in der Lange gewesen war als zu zu sehen. „Erst muss ich das hier fixieren, damit es nicht raus rutscht!“, murrte Nowak als ein knall die Stille durchdrang. Alle wurden still und verharrten in ihrer Bewegung. Jedem war klar was es gewesen war und genau das durchzog uns wie schlag. Ich lies den Arm langsam sinken. Bekam mit wie Nowak aschfahl wurde und kurz schmerzverzerrt denn Blick senkte. „Haru...“, entwich es mir blechern... und ich bat darum das es nicht sein konnte. Ich versuchte mich aufzurichten. Schrie dabei vor Schmerz. Allerdings wollte ich mich nicht aufhalten lassen. „Scheiße noch eins, was wird das.“, schnauzte Nowak der versuchte mich fest zu halten. Ich fauchte ihn an, das er mich los lassen solle. Hörte dabei wie Nezumi anfing zu schluchzen. Mir wurde schwindelig, allerdings ignorierte ich das Gefühl. „Haru!!!“, hörte ich mich selber schreien und versuchte mich aus Nowaks griff zu winden. Wurde dann von Nowak und Kashima gemeinsam zu Boden gepresst. Als ich gerade dazu ansetzen wollte mir die Lunge raus zu brüllen... Ein zweiter knall, dem ein dritter folgte. Ich hielt die Luft an. Fühlte wie sich alle Haare an mir aufrichteten. Der Mund ging auf und ich wollte nach Luft schnappen, allerdings passiert nichts. Es war als würde alles seinen Dienst verweigern. Die Lugen aus Trotz, Trauer oder Wut ihren Arbeit bestreiken und sich gegen den Reflex zur wehr setzte. Ich faste nach dem nächst besten was meine Finger fanden und krallte sie in den weichen Ärmelstoff des Sportlehrer. „Bei allen...“, hörte ich noch Hide, als auch schon dunkle Flecken vor meinen Augen aufblitzen. „Er erstickt!“, vernahm ich Kashima, dann wurde alles schwarz. Erschöpft lies ich mich in die Kissen zurück sinken und war einfach nur erleichtert als Ichi und Gen das Zimmer verließen. Ichi hatte für einiges an Unruhe gesorgt und ihm war anzusehen das er einge Fragen auf der Zunge hatte, was dank Gen aber auch nur dabei blieb. Der Mix aus Antibiotika, Schmerzmittel und was auch immer für andere Präparate, machte es mir auch so schon schwer länger als 4 Stunden wach zu bleiben. Die Besuche der anderen machte es nicht besser und sorgte dafür das ich am liebsten nur noch schlafen wollte. So musste ich mich nicht meinen Trüben Gedanken stellen oder mich selbst zu einem Lächeln überwinden. Zumal mir der Blick nicht gefiel welche alle hatten... * Tock tock * Es klopfte und mir schauderte es. Wer würde es nun sein? Vielleicht noch einmal Minami um meine Aussage ein weiteres mal zu hören? Oder vielleicht... Ich musste schlucken. „Uff... endlich erwische ich dich mal im Wachen.“, seufzte Satzuko mit einem verunsicherten Lächeln. Schloß die Tür hinter sich und näherte sich dem Bett. Ich wusste das er bereits zwei mal dagewesen war, denn das eine mal hatte ich wirklich geschlafen, das andere mal so getan als ob. Ich probierte mich an einem lächeln. „Ich bin so unendlich froh das es dir gut geht!“, entwich es ihm erleichtert und er stellte sich neben das Bett. Lies den Blick kurz über mein Bein und den Arm wandern. „Das wird später ziemlich hässlich aussehen...“, gab ich leicht missmutig von mir und er schüttelte den Kopf. „Mach dir über so was keine Gedanken.“, murmelte er und beugte sich zu mir rüber. Allerdings blockte ich den versuch mich zu Küssen mit der Unverletzten Hand ab. „Satzuko...“ Verwirrung war in seinem Gesicht zu lesen. „Ist es dir unangenehm weil wir im Krankenhaus sind? Wird schon keiner mitbekommen.“, schmunzelte er und wollte sich wieder nähern. „Satzuko! Ich...“, versuchte ich es ein wenig energischer und hatte dabei das Gefühl das ich mehr verzweifelt dabei war als alles andere. „Was Aki?“, hielt er inne. Ich versuchte meine Gedanken zu sammeln... Rang mit mir selbst und je länger ich zögerte desto mehr fühlte ich mich schlecht. „Ich... bin echt ziemlich scheiße... ich mach die selben Fehler echt immer wieder...“,gab ich deprimiert zu. „Wovon redest du?“, wollte der Student wissen und zog die Stirn kraus. Ich führ mir mit der Hand durch das Gesicht, strich danach durch die Haare. „Ich hab dich angelogen.. eigentlich fast alle.. Das war so scheiße von mir. Aber...“, fing ich nervös an. „Weil du eigentlich erst 17 bist und Schüler?“, fragte Satzuko und ich zuckte leicht nervös zusammen. Woher wusste er... „In der Nacht als ich dich betrunken zu mir gebracht hab, Spielte ich erst mit dem Gedanken dich zu deinem Studentenwohnheim zu fahren.“, sagte er sehr ruhig und legte seine Finger auf die Hand mit Bandagierten Arm. Warm stieg mir die Hitze ins Gesicht. „Allerdings fand ich nur deinen Personalausweis und einen Ausweis der dich als Schüler auswies. Auf dem ein anderer Name war. Yuichiro Suwa.“, erzählte er. „Ich konnte nur schwer einen Alkoholisierten Schüler wieder zu seinem Internat bringen. Also hab ich dich mitgenommen zu mir.“ „Satzuko.“ „Ich hatte eigentlich gehofft das du viel früher damit raus rückst.“, seufzte er und die Worte trafen mich wie ein Messer in den Rücken. Frass sich knirschend zwischen die Knochen. Ich schluckte schwer. Fühlte wie seine Finger beruhigend über meine strichen. „Hattest du angst davor wie ich reagieren könnte? Das ich dich ablehnen würde oder wütend auf dich wäre? Ist das der Grund warum es mit Endo nicht geklappt hat?“, fragte er und schaute mich dabei intensiv an. Ich wich seinem Blick aus. „...“ „Oder ist es was anderes?“, setzte er nach. Die Bohrenden Fragen. Der Analysierende Blick. Mir drehte sich alles und ich konnte nicht weg, das kotzte mich so an! „Es wäre viel einfacher, wenn du mich deswegen hassen würdest.“, seufzte ich und konnte fühlen wie mir die Augen leicht brannten. „So bin ich aber nicht.“, sagte er ruhig. „Ich aber... Ich bin ein Zorniges, Egoistisches Kind, was anderen nur Schwierigkeiten bereitet.“, murrte ich und merkte wie die Nase anfing zu laufen. „Und trotzdem hab ich mich in dich verliebt.“, seufzte er und ich fühlte mich wie das letzte Stück Dreck. Ich mochte ihn, allerdings würden meine Gefühle niemals so Tief sein, das es mich zerriss so wie bei Haru... so hatte es keinen Sinn... „Es tut mir leid.“, gab ich mit belegter Stimme von mir und fühlte mich schrecklich. Zog meine Hand unter schmerzen weg. Er beobachtete diese Geste, nickte verstehend und setzte zu einem erneuten versuch an mich zu küssen, was ich diesmal einfach geschehen lies. „Danke für die Zeit.“, wisperte er mir zu. Ich verfolgte mit meinem Blick wie er das Zimmer verließ und damit sich auch von mir verabschiedete. Wie betäubt starrte ich einige Zeit auf die Türe, begann schlussendlich zu weinen und versank erschöpft in einen unruhigen schlaf. H “Schneller!”, schrie der Kerl mich an und drückte mir den Lauf der Waffe gegen den Hinterkopf. “Würde ich ja! Aber ohne Stock und mit einem kaputten Bein, ist das nicht so einfach!”, zischte ich, als er hinter mir gluckste das ich schon bald erlöst sein würde. Nach wenigen Metern, trat er mir in die Kniekehle des kaputten Beines und ich sackte schmerzerfüllt zusammen. “Noch ein Gebet zum Abschluss?” “Nur das Sie elend in irgendeiner Gosse verrotten werden und die Ratten sie auffressen!”, knurrte ich was ein lautes Lachen aus dem gefährlich Mann entlockte. “Na immerhin, sterbe in dann nicht in irgendeinem Wald. Mal schauen ob ich gleich zurück gehe und mir deinen Lover nochmal vornehme. Oder wen anderes. Genügen zur Auswahl gibt es ja!”. Ich war so wütend. Wenn er mich doch einfach nur erschießen würde, anstatt mir vor meinem Tod auch noch ein schlechtes Gewissen einzureden. “Bring es endlich hinter dich”, brummte ich nun genauso vulgär wie er es war und wartete auf mein Ende. “So macht das keinen Spaß. Du musst schon ein bisschen jammern, um dein Leben betteln oder zumindest um das deines kleinen Jungen. Sonst habe ich doch keine Story die ich meinen Enkeln erzählen kann!”. Schön, der Kerl mit der Waffe, der mir mein Leben ruiniert , mich vergewaltigt und fertig gemacht hat machte sich nun auch noch über mich lustig. “Ich bettel nicht um mein Leben. Wenn du es beim ersten Mal richtig angestellt hättest, müssten wir uns jetzt hier nicht miteinander herum plagen!”, begann nun auch ich zu lachen. “Wie dämlich muss man eigentlich sein? Ihr habt mich überfallen, mich verfolgt, mich Krankenhausreif geschlagen, ich hatte einen Autounfall den ich nicht hätte überleben sollen und jetzt das! Ihr habt so ziemlich versagt”. Tränen liefen mir über die Wange, was versuchte ich hier? Erhoffte ich mir einen schnelleren Tod wenn ich ihn provozierte. Es war jedenfalls gelungen, denn schließlich schlug er mir das Metal ins Gesicht was mich zu Boden stürzen ließ. Nun lag ich da, sah in den Lauf der Waffe, im Hintergrund der sternenklare Himmel und egal wie schrecklich dieses Szenario gerade war - es war genauso wunderschön. “Mich würde es nicht wundern, wenn dieses Ding nicht mal echt oder nicht geladen wär”, lachte ich und ein Schuss ging in den Himmel. Zornig knurrte er und hatte gerade demonstriert das sie es sehr wohl tat. Ich schloss meine Augen, hoffte das er wenigstens ein wichtiges Organ traf was mich nicht all zu lange leiden ließ. Am besten den Kopf! Dann würde ich ein letztes mal mit Yui vor meinem inneren Auge einschlafen. “Wichser!”, hörte ich noch seine Verabschiedung als ein Schuss fiel. “Nehmen Sie die Waffe herunter!”, schrie eine bekannte Stimme und für einen kurzen Moment glaube ich es mir ein zu bilden. Inspektor Minami stand neben einem Baum angelehnt, seine Dienstwaffe auf den Kerl gerichtet, bereit jede Sekunde abzufeuern. Doch stattdessen machte der Kriminelle eine unerwartete Bewegung nach vorne und fing sich somit die entscheidende Kugel ein. Der letzte Griff an die Brust, ließ den Verbrecher nach vorne stolpern und direkt neben mir , röchelnd zu Boden kommen. Erschrocken, riss ich ihm die Waffe aus der Hand, rutschte von ihm weg und hoffte das nun nichts mehr passieren konnte. Das Blut floss über die Blätter und als der Inspektor bei mir ankam , folgten auch schon einige Taschenlampen und Ersthelfer. Er legte mir eine Hand auf die Schulter, bat mich die Waffe los zulassen und ich konnte ihn einfach nur noch anstarren. Mein Blick fühlte sich so leer an, mein Körper so schwer und irgendwie wollte ich das gerade alles nicht verstehen. “Wir haben es geschafft Endo. Sie sind frei!”, seine Finger drückten sich in meine Schulter. “Aber wie…?”. Keine Ahnung wie oft der Inspektor es mir erklärt hatte, war es doch Glück gewesen, dass er dieser Spur nachgegangen war. “Unser Profiler Team hatte damit gerechnet. Also sollten Sie sich demnächst bei Mura bedanken”, grinste Minami nur und entließ mich an die Helfer. Auf einer Trage wurde ich zurück zum Camp gebracht. Schüler , sowie die Lehrer atmeten erleichtert auf als sie mich sahen und Hideki fiel mir in die Arme. “Gott, es hat dich nicht erwischt!”, weinte er und tastete gefühlt hundert mal mein Gesicht ab. Ich griff seine Finger, wollte mich nach Yui erkundigen und mein Freund verstand ohne das ich es aussprechen musste. “Er wird wieder. Sein Transport ins Krankenhaus ist schon gestartet. Aber brauchst du etwas? Bist du verletzt?”, doch das alles waren nur Kleinigkeiten gegen das was Yuichiro mitmachen musste. *** “Sind Sie sich sicher Herr Endo?”, fragte mich der Direktor als ich meine Kündigung unterschrieb und ihm diese herüber schob. “Ja das bin ich. Die Schüler und auch die Lehrkräfte mussten soviel mit mir mitmachen. Ich kann nicht mehr hier bleiben. Ich muss mich meinen Problemen stellen und werde wohl eine kleine Pause einlegen. Vielleicht mache ich auch etwas ganz anderes in meinem nächsten Kapitel!”. Ich verbeugte mich dankend für all die Chancen die ich erhalten hatte. Doch stand mein Ziel fest. Soweit wie möglich weg, von den Menschen die ich liebte. Yui hatte ich im Krankenhaus weder besucht, noch eine Nachricht zukommen lassen. Über Hideki wusste ich das es ihm gut ging und das genügte meinem Herz. “Der letzte Koffer?”, fragte Soba der Chef des Sometimes und sah in meinen Kleintransporter. “Jawohl. Vielen Dank für Ihre Gastfreundlichkeit als Vermieter”, lächelte ich und reichte dem Schrank von einem Mann die Hand. “Danke das Sie so ein toller Mieter waren! Wie wäre es? Auf einen letzten Drink?”, zwinkerte der Chef und machte eine Kopfbewegung zu seiner Bar. Kopfschüttelnd winkte ich ab, schließlich hatte ich noch einen langen Weg vor mir. Hideki stand neben dem Auto und zog ein Gesicht, wie sieben Tage Regenwetter. “Da mache ich mir die Mühe, dich hier her zuholen, dir einen Job zu besorgen und dann haust du ab!”, knurrte er und trat etwas beleidigt gegen den Reifen des Wagens. Ich zog ihn an mich heran in eine Umarmung, musste mich wirklich zusammenreißen und bedankte mich noch einmal vom tiefsten Herzen. “Du hast mir so viel gegeben mein Freund. Wenn du etwas brauchst, lass es mich wissen. Ansonsten ist meine Tür immer für dich offen!”, lächelte ich und er nickte. “Spätestens bei meiner Hochzeit hast du den Trauzeugen zu machen! Verstanden?!”, brummte er und schenkte mir ein Lächeln. Das klang doch nach einem Deal. Satzuko kam gerade an der Bar an, als ich dem Vermieter die Schlüssel reichte. “Was? Sie ziehen aus? Jetzt? Das geht nicht!”, schrie er mich an doch ich ignorierte den Kerl so gut es ging. “Hey! Ich rede mit Ihnen!” Der Kellner holte sich sofort einen Anschiss von seinem Chef ab. Was sollte mich denn jetzt noch hier halten? “Passen Sie gut auf Aki auf, lächelte ich nur matt und stieg dann in den Wagen. Hideki ich melde mich sobald ich in Tanabe abgekommen bin!”. Das starten des Motors ließ es endlich wirklich wahr werden, ich würde das hier alles hinter mir lassen und dazu gehörte auch mein Herz. Leb wohl Yui! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)