Schulfieber III von Karokitty (Fortsetzung aus I und II) ================================================================================ Kapitel 22: Part 5 Endo und Suwa - Abschnitt 10 ----------------------------------------------- Y „Yuichiro... es tut mir leid... Er hat gekündigt und ist weg. Wusstet du das nicht?“ Als Nezumi mir das erzählte war ich wie von einem Erdrutsch erschlagen. Ich verlor in dem Moment den kompletten Halt unter den Füßen. Dabei hatte ich das Gefühl, mein Kopf schien diese Information nicht verarbeiten zu können. Wochen hatte ich im Krankenhaus verbracht und gewartet das Haru vorbei sah. Gehofft das er in der Tür stehen, mich mit einem aufrichtigen Lächeln begrüßen würde. Doch das passierte nicht. Hunderte mal schaute ich am Tag auf mein Telefon. Er reagierte nicht auf Nachrichten oder ging bei Anrufen nicht dran. Schon da hätte es mir klar sein müssen. Ich hätte ahnen müssen in welche Richtung alles ging. „Yui...“, entwich es Nezumi bedrückt und er schien mit sich selbst zu ringen. Legte die Arme um mich und drückte mich an sich. Es fühlte sich hohl an. Ich begriff für mich, das es nun mal so war. Im Leben hat man entweder alles, oder nichts... _-_-_-_-_-_-_ Zwei Jahre später _-_-_-_-_-_-_ „Verlauf dich bloß nicht! Wenn du in sechs Tagen nicht wieder zurück bist, werde ich die Polizei einschalten.“, lachte Kenji, als ich mich von ihm und den beiden anderen der WG verabschiedete. Ich musste lachen und schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht wie ihr, die Semesterferien mit Büchern verbringen. Schließlich kann nicht jeder Industrietechnik oder Wirtschaftswissenschaft studieren.“, schnaufte ich und schwang den großen Rucksack auf den Rücken und fasste nach der Reisetasche. Rai gluckste und gab etwas von sich, was ich nur halb verstand. „Künstler zieht es halt schnell raus in die Welt.“, wiederholte es Akitoda ohne sich umzudrehen. Das stimmte im weitesten Sinne. Ich musste raus um Studien zu machen, um mehr zu lernen. Ich hob die Hand zum Abschied und machte mich vom Acker. Setzte mich in den nächsten Bus und beobachtete wie aus dem städtischen Gewusel, sich zu einer ländlichen Ruhe veränderte. Das vibrieren meine Telefons, lenkte mich kurz ab und mit einem Grinsen sah ich mir das Bild an, welches mir Nezumi geschickt hatte. Es zeigte ein Selfi von ihm und Hideki, mit einem fast schon weißen Strand im Hintergrund. Beide hatten Sonnenbrillen auf. Nezumi mit einem leichten Sonnenbrand auf den Wangen hatte die schulterlangen Haare die er nun hatte zusammengebunden und unter einem Strohhut versteckt. Hide nur in Badeshorts hielt Nezumis Hand und küsste dessen Handrücken. „Sind gut angekommen auf Mindoro. Ich hab mich direkt gestern verbrannt. (T-T )“, als ich das las musste ich schmunzeln. Es würde sich wohl niemals ändern ,das Nezumi blass war wie eine Leiche, auch wenn Hide ihn regelmäßig aus seinem Schneckenhaus zerrte. „Ich hoffe du hast auch schöne Ferien.“ schrieb er danach. Kurz fand ein kleiner Austausch an Nachrichten statt und ich freute mich darüber, hatte ich doch von ihm seit Monaten nichts mehr gehört. Nezumi war mir eine große Stütze gewesen, in der Zeit nachdem Haruma verschwunden war. Vor allem als ich mich dem ,was die Anderen nun dachten, stellen musste. Auch wenn sie zu Anfang recht ruhig waren, wurden die Kommentare und Beleidigungen schnell sehr hart und als es Überhand nahm, sich sogar bis in den Unterricht zog, bekam Honda deswegen sogar eine Abmahnung und einige andere handelten Strafaufgaben ein. Anschließend schnitten mich fast alle, was mir ganz recht war. Ich seufzte leise und schaute aus dem Fenster. Der Bus rauschte an einigen Gemüse- und Reisfeldern vorbei, während vorne leise das Radio spielte. „Hide wird quengelig. Kann jetzt leider nicht mehr schreiben. Wollen jetzt Essen gehen. Wir sehen uns in 10 Tagen, ja?“, kam seine letzte Nachricht und ich bestätigte mit einem Daumen hoch. Anscheinend ließ ich das Smartphone in meiner Jackentasche verschwinden und schloss ein wenig die Augen. Fühlte das leichte Schaukeln und atmete die leicht verbrauchte Luft ein. „Hey...“ „Junger Mann!“ Etwas zog an mir. „Endstation! Sie müssen aussteigen!“, schnaubte jemand genervt und ich blinzelte vor mich hin. „Was?“, nuschelte ich und der Busfahrer, welcher vom Gang aus mich wachgerüttelt hatte, sah mich mit einem Blick an, der mehr als nur sagte das ich endlich verschwinden sollte. „Endstation! Sie müssen raus!“, knurrte er nun und ich sah mich verwirrt um. „Wo... das ist nicht Owase!?“, stellte ich entsetzt fest und er zischte etwas vor sich hin, zeigte mit dem Finger auf die Tür. Noch einmal sah ich raus, Nakamaro Busbahnhof war an einer Tafel zu lesen. Wo in drei Teufelsnamen war ich?!? Ich packte meine Sachen und stieg rasch aus. Suchte nach meinem Telefon und dem Busfahrplan an der Station. „Scheiße! Wie lange hab ich geschlafen!!!“, fluchte ich ,als ich feststellte das ich ganze zwei Stunden von Owase weg war. Ich hätte umsteigen müssen... Es jedoch verpasst. Der nächste Schock folgte recht schnell. Der Nächste Bus direkt dorthin würde erst morgen fahren und alle anderen, waren Umwege und durch umsteigen deutlich länger unterwegs. Ich hing also hier fest! Genervt strich ich mir durch die Haare, nahm mein Gepäck in die Hand und machte mich auf die Suche nach einer Möglichkeit zum Schlafen. Mit dem Telefon in der Hand stromerte ich durch die Stadt und lief das eine oder andere Hotel, Hostel und zu guter letzt zwei Schlafkabinen ab, mit der Erkenntnis das ich wohl nicht günstig aus der Sache rauskommen würde. Dabei hatte ich gerade dafür das Geld nicht über. „Wenn das Keji, Akitoda und Kazurage mitbekamen ,würden sie mich bestimmt Wochenlang damit aufziehen!“, knurrte ich vor mich hin und lief die Straßen weiter Richtung Zentrum in der Hoffnung etwas günstiges zu finden. Ohne mir nachher ein Läuse- oder Flohmittel verschreiben lassen zu müssen. Ging dabei durch eine kleine Verkaufsstraße und sah mir die einzelnen Geschäfte an. Kleine Imbisse, wechselten sich mit Hauswaren, Lebensmittel und Textil Shops ab. Sogar eine kleine Spielhalle konnte ich entdecken. Vor einem Gebäude blieb ich stehen. Fenster als solches hatte man mit Milchglasfolie angeklebt, wohinter sich der eine oder andere Schatten bewegte, allerdings konnte man über die Eingangstür ins Laden Innere schauen. Seitlich an der Wand hingen ein paar Bilder. Meine Augen blieben an ihnen hängen. Es waren Zeichnungen von Schülern welche Landschaften oder Blüten zeigten, Fotos von ländlichen Panoramen und eins was mich nicht los lies. Ohne es zu merken öffnet ich die Tür und stand so rasch vor dem Bild, das mein Handeln mir erst bewusst wurde ,als mich jemand ansprach. „Also... Wir geben keine Nachhilfe für Studenten ,aber wenn ich Ihnen anders helfen kann.“, hörte ich es und drehte mich ein wenig verschreckt um. Auf der gegenüberliegenden Seite der Wand, war ein kleiner Tresen an dem eine Dame saß. Sie musterte mich mit einem Lächeln und ich schüttelte kurz den Kopf. Stellte anhand des Posters am Tresen fest das es wirklich eine Nachhilfeschule sein musste. Denn auf diesem wurde eine Besserung von mindestens zwei Noten beworben. „Wo haben Sie das hier her?“, fragte ich stattdessen ohne Umschweifen und tippte auf das Glas welches das bestimmte Bild rahmte. Die Farben waren ein wenig verblasst aber ich war mich zu hundert Prozent sicher das... „Oh... also das.. ich meine... hm...“, sie schien wirklich angestrengt nach zu denken. „Ich meine es ist von Herrn Endo.“, grübelte sie weiter und mir lief es siedenheiß den Nacken hinauf. „Es war das Erste was wir dort hin hängten. Die Eltern und Schüler schauen es sich gerne an. Manchmal zieht es die Leute wie einen Magnet in den Laden.“, lachte sie und meinte damit wohl mich. Eine Tür in dem Gang ging auf und zwei Schüler kamen raus. Sie konnten nicht älter als 14 sein, verabschiedeten sich von einer weiteren Person die im Raum noch war. „Und denkt dran! Morgen um dieselbe Uhrzeit!“, sagte eine Stimme die ich unter vielen wiedererkennen würde in einem sanften Ton. Dann tauchte er in der Tür auf, die beiden Jungs gaben ein lang gezogenes Ja von sich und waren bereits dabei die Schule zu verlassen. Wie angewurzelt stand ich immer noch vor dem Bild. Heiß und kalt wechselte mein Körper im Sekundentakt und ich hatte das Gefühl mir würde schwindelig werden. „Yui? Bist du das?“, gab der Schwarzhaarige von sich und die hellblauen Augen betrachteten mich intensiv. Er hatte sich kaum verändert, vielleicht eine Falte hier und ein helles Haar da, aber ansonsten war an ihm alles gleich geblieben, ich allerdings nicht. Zeitweise erkannte ich mich selbst nicht wieder.. Ich schüttelte sachte den Kopf. Schob die dunkel gefärbten Haare aus dem Gesicht. „Sorry... ich... sollte wieder gehen. Tut mir leid.“, entschuldigte ich mich und fasste meine Reisetasche fester. „Warte, gib mir zehn Minuten, ja?“, fragte er ein wenig eindringlich und ich zuckte mit den Schultern. Er verschwand wieder in den Raum. Hektische Geräusche waren zu hören, während ich auf der Stelle trat, dem neugierigen Blick der Frau an der Theke auswich und am liebsten abgehauen wäre. Schmerzlich kamen die ganzen Erinnerungen wieder hoch, welche ich so vehement versucht hatte zu vergessen. Der ganze verdammte Scheiß und es tat genauso weh, wie kurz danach. Ich suchte nach meinem Telefon, stieß aber nur auf meine Zigaretten und zog sie raus. Sah dabei wie meine Finger zitterten. Etwas legte sich auf meine Schulter und ich zuckte zusammen. „Da bin ich.“, gab Haruma erschöpft von sich und nahm seine Hand wieder weg. „Schließen Sie bitte gleich alles ab Frau Wakura? Ich würde gerne ein paar Sachen mit einem alten Schüler besprechen.“, teilte er der Dame mit und schob mich dabei ein wenig in Richtung des Ausganges. Die Hand welche ich im Rücken spürte. Es war wie ein leichter elektrischer Schlag, welcher erst nachließ als wir draußen waren und Haruma sie weg nahm. „Ich hab dich erst nicht erkannt.“, gab er schmunzelnd von sich und nickte mir in eine Richtung, als Zeichen dass ich ihm folgen sollte. Ich blieb jedoch stehen. Schüttelte den Kopf und erstaunen machte sich auf Harumas Gesicht breit. Tat er gerade so ,als wär alles normal?! Als wär nie was passiert?! Die schrecklichen Minuten in den ich dachte er wäre tot? Die grausame Zeit in der ich hoffte er würde zu mir kommen und mich erleichtert in die Arme schließen? Dieser Kurze Moment in dem ich endlich begriff ,das er verschwunden war und nicht vor hatte wieder zurückzukommen? Als wäre das ganze niemals gewesen?!? Ich wand den Blick ab. Presste die Lippen zusammen. Sollte ich mich nicht eigentlich freuen ihn zu sehen? Glücklich sein und zu wissen das es ihm gut geht. Jetzt gerade hatte ich aber viel mehr Lust ihm all den Frust in Worten an den Kopf zu werfen, welche sich über die Zeit angestaut hatten. „Oh je...“, vernahm ich es und bemerkte eine Hand die sich auf meinen Kopf legte, mir ein wenig darüber ging. „Lass uns bitte irgendwo in Ruhe reden.“, seufzte er in einem beruhigenden Ton und zog die Hand wieder weg. „Guck mal...“, gab er mit einem Grinsen von sich und hielt sein Hand in mein Sichtfeld. Sachte zuckten sie, bebten leicht und er ballte sie zur Faust beim senken. Hatte er Angst, war er so aufgeregt oder versuchte er mich einfach zu beruhigen? Harumas Wohnung war nur zwei Straßen von der Nachhilfeschule weg, in einem kleinen mehrstöckigen Haus. Im vorbeigehen hatte ich 4 Klingelschilder gezählt. Kein Vergleich zu dem riesen Klotz von Gebäude in dem ich mir die kleine Wohnung mit Akitoda, Rai und Kenji teilte. Dort waren 10 Mietparteien und fast nur Studenten. Davon einige welche , die sich die Wohnung alleine leisten konnten. Manche jedoch teilten sie sich aber so wie ich es tat... „Bitte ignoriere das Chaos, ich bekomme eigentlich nie Besuch.“, schmunzelte Haruma und schloss die Wohnungstür auf. Nickte mir zu das ich vorausgehen sollte. „Ich glaub der Letzte ist fast ein Jahr her. Hide hat sich seither nicht mehr blicken lassen.“, seufzte Haruma und schlüpfte aus seinen Schuhen. „Der Spinner wusste wo du warst?“, entwich es mir und Haruma sah mich verwirrt an. „Hat er nicht... oder Nezumi...?“, wollte er ansetzten zum Fragen und ich schüttelte rasch den Kopf und drehte mich weg, um ihn nicht als zu sehr gekränkt an zu sehen. Schaute dabei in das Innere seiner Wohnung und damit zuerst in die Wohnküche. Ein kleiner Sessel auf dem ein Buch lag, ein Regal voll mit eben diesen, eine kleine helle Küchenzeile auf der sauber und ordentlich ein paar Geräte und Kochutensilien standen. An einer der Wände waren ein paar Fotos im Rahmen. Eine Bewegung oder ziehen an meinen Haaren lenkte mich ab und ich drehte mich um. „Tut mir leid. Ich musste es anfassen.. Mit dem Schwarz siehst du ganz anderes aus.“, stellte er noch einmal fest und wirkte dabei ein wenig seltsam. „Kann ich dir was anbieten? Tee, Kaffee oder Wasser? Wobei vergiss den Kaffee... Ich hab gar keinen im Haus.“, lachte er verlegen und presste sich an mir vorbei in seine Wohnzimmer. Zögernd folgte ich ihm. Blieb bei dem Sessel stehen und sah mir von dort aus noch einmal alles genau an, während Haruma anfing den Wasserkocher an zu machen. „Und?“, fragte er noch einmal. „Wasser...“, gab ich dumpf von mir und blieb mit den Augen bei den Fotos an der Wand hängen. Eines zeigte Haruma mit Nowak. Das Bild musste einige Jahre alt sein. Ein anderes Haruma und eine ältere Frau. Das war seine Mutter. Ich kannte es und hatte ihn damals deswegen gefragt. Allerdings verblassten recht schnell alle anderen. Denn eines was recht mittig , fesselte meine Aufmerksamkeit und ich musste schlucken .Ich ging einen Schritt näher darauf zu. Ich erinnerte mich an den Tag, an den Sand unter den Füßen, die Sonne und ihre Wärme im Gesicht, den Geruch von Salz in der Luft und konnte gerade zu den Wind fühlen auf der Haut. Eine Gänsehaut überkam mich. Es war mit Sicherheit im Vergleich zu den anderen das schlechteste Bild. Haru der seitlich neben mir stand und nach vorne lächelte, der Strand im Hintergrund, während ich versuchte grinsend alles mit der Selfi Funktion des Handys festzuhalten. Es war absolut kindisch... „Warum...“, wollte ich fragen, erschreckte mich aber ein wenig da Haruma bereits wieder fast neben mir stand. „Weil ich den Moment nicht vergessen wollte.“, gab er mit einem lächeln von sich und man hörte heraus ,das er ein wenig niedergeschlagen war. Nicht vergessen?! Ich zog die Stirn in Falten. „Klar, als wäre das so einfach!“, fauchte ich ungehalten. „Das macht man mit einem Fingerschnippen!“, zischte ich. „Drei Wochen saß ich im Krankenhaus und hab auf dich gewartet! In der beschissenen Hoffnung du würdest mich besuchen und dann bekommt man raus ,das du einfach abgehauen bist!“, knirschte ich und fühlte wie die Wut in mir aufstieg. „Ich dachte dich hätte der Kerl umgebracht! Als ich erfuhr dass es dir gut geht, hätte ich nicht glücklicher sein können!“, hörte ich mich selbst immer blecherner werden. Versuchte ihn nicht anzusehen. Schaute stattdessen auf das Bild und hätte es am liebsten zerrissen. „Ehrlich gesagt wollte ich dich besuchen. Das eine Mal in dem ich da war, stand Satzuko vor der Tür... es war einfach falsch. Schließlich bist du mit ihm zusammen... Ich wollte dir nicht dazwischen stehen.“, gab er von sich. „Dazwischen stehen? Haru ich dachte nach dem was alles auf der verfickten Klassenfahrt passiert ist, wäre klar was mit uns ist. Ich hab mit ihm Schluss gemacht!“, gab ich ärgerlich von mir. „Und dann war ich mit der ganzen scheiße plötzlich ganz alleine...“, murmelte ich und hatte wieder die Beleidigungen im Kopf. Ich konnte nun verstehen welche Angst Nezumi hatte, als es darum ging, das er und Nowak aufflogen. Ich konnte ansatzweise verstehen welche Probleme ich Haru bereitet hätte. Aber viel schlimmer war es gewesen fast ohne Rückhalt, dem ganzen gegenüber stehen zu müssen. „Yui...“ „Du wolltest mir nicht einmal eine Chance geben ,das mit ihm zu erklären! Ich bin selber nicht stolz darauf, weil ich nun weiß das ich ihm was vorgemacht habe. Aber vor allem mir selbst habe ich was eingeredet!“, knirschte ich. „Yui...“ „Er war wirklich verliebt in mich und ich hab mich in meiner Feigheit vor deinen Problemen da hinein geflüchtet. Ich hätte mich am liebsten selbst dafür geschlagen. Weißt du wie weh es tat ihn weg zu schicken?!“, sagte ich sehr leise. „Yuichiro.“, sagte Haruma nun etwas lauter und ich fühlte seine Hand feste an meiner Schulter. Diese zog mich in seine Richtung. Aber ich versuchte ihn weiterhin nicht anzusehen. Seine Arme legten sich um mich und er presste mich an sich, ich konnte seine Wärme spüren welche sich sachte durch meinen Stoff vorbahnte. Sein Kopf legte sich sanft gegen meinen und ich fühlte seinen warmen Atem an meinem Nacken. Hatte dabei seinen Geruch in der Nase und wusste nicht was ich tun sollte. Ich wollte es erwidern genauso wie ich ihn am liebsten von mir stießen würde.. „Es tut mir leid.“, hörte ich ihn wispern und mir setzte der Herzschlag für eine Sekunde aus. Hatte einen brennen im Hals und den Augen. Nicht Heulen! Meine Hand rutschte zwischen uns beide, legte sich auf seine Brust. Wenn ich jetzt... „Ich wollte dir nicht weh tun... Wenn du mir die Chance gibst werde ich versuchen es nicht mehr zu tun.“, hörte ich ihn ganz leise an meinem Ohr. Das war zu viel. Ich sog schwer die Luft ein. Schnappte regelrecht danach und machte genau das was ich versuchte die ganze Zeit zu verhindern. Wasser sammelte sich und lief mir die Wangen runter. Meine Hände glitten an seinen Seiten vorbei und legten sich zitternd auf seinen Rücken. Er drückte mich ein wenig fester. Fing an beruhigend auf mich ein zu reden. Er setzte einen Kuss auf meine Stirn. Es fühlte sich warm an. Kribbelte. Und vor allem fühlte es sich richtig an. H Ihn in meinen Armen zu halten, hätte nicht schöner sein können. Wiedereinmal hatte das Schicksal uns in die Arme des jeweils anderen getrieben. Es musste doch einfach irgendwann ein Happy End für uns gehen, oder? “Haru, ich kann das nicht mehr!”, flüsterte der mittlerweile Erwachsene und ich verstand was er meinte. “Lass uns einfach von vorne anfangen! Alles hinter uns lassen und genau das machen, was wir wollten. Ein Paar sein! Ein ganz normales Paar!”, lächelte ich ihn an und er sah verlegen zu mir hoch. Meine Lippen legten sich zögerlich auf seine und es war genauso schön, wie ich es in Erinnerung hatte. Die Knie von ihm wurden weich und ich stützte ihn ein wenig. “Wenn du reden möchtest, werden wir es! Aber bitte, sag mir dass ich mir nicht falsche Hoffnungen mache!”, bettelte ich förmlich weil es zu schön war um wahr zu sein. Yui zog mich näher an sich, legte seine Arme um meinen Hals und begann mich innig mit Zunge zu küssen. “Brauchst du mehr Antworten, Herr Endo?”, gluckste er und ich wusste dass ich ihn nie wieder loslassen würde. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)