Along came Kalifa von LamiaDusk (Wie eine Agentin sich verliebte) ================================================================================ Kapitel 1: My little Shadow --------------------------- Kapitel 1 Mein kleiner Schatten Water Seven. Stadt des Wassers, Heimat der Galeera Company. Eine der schönsten Städte auf der Grandline. So viel musste Kalifa zugeben. Nicht, dass sie, bedingt durch ihren Job als Herr Eisbergs Sekretärin, viel Zeit zum Sightseeing hatte. Momentan hatte sie auch ganz andere Sorgen. Etwa zwei Wochen zuvor hatte Herr Eisberg ein neues Dienstmädchen eingestellt, das sein Haus sauberhalten sollte, während er sich um seine täglichen Pflichten kümmerte (oder diese zugunsten seiner Hobbys vollkommen vernachlässigte). Und genau dieses neue Dienstmädchen sorgte bei Kalifa für ordentlich Kopfschmerzen. An dem Mädchen war an und für sich nichts Ungewöhnliches. Kurze, braune Haare, die sie sich mit einer Schmetterlingshaarspange aus dem Gesicht hielt, die übliche Dienstmädchenuniform und eine Statur, die man schlichtweg als „durchschnittlich“ bezeichnen konnte. Kalifa konnte sich nicht recht an ihren Namen erinnern, da sie ihn nur genuschelt hatte, als sie sich vorgestellt hatte. Alles in allem nicht allzu schlimm. Aber in den vergangenen Tagen war Kalifa aufgefallen, dass das Dienstmädchen sie öfter beobachtete. Wann auch immer sie um irgendeine Ecke im Haus bog, konnte sie sich darauf verlassen, dass das Mädchen auf der anderen Seite stand und schnell so tat, als würde sie ein Gemälde abstauben oder eine Vitrine reinigen, als sie in Sichtweite kam. Langsam begann Kalifa, zu befürchten, dass sie eine Spionin war. Jemand, der vermutete, dass sie zur CP9 gehörte. Und damit war dieses eigentlich unscheinbare Mädchen eine nahezu unkalkulierbare Gefahr. Besser, sie jetzt loszuwerden als es am Ende zu bereuen. Sie stand mit dem Rücken zu Kalifa, gerade offenbar damit beschäftigt, einige Bücher im Bücherregal zu sortieren. Der perfekte Moment, um zuzuschlagen. Kalifa musste schnell sein, sonst würde ihr Opfer sie bemerken und um Hilfe schreien. Aber aus einem Grund, den sie selbst nicht ganz kannte, blieb Kalifa einen Moment stehen, um das Mädchen zu beobachten. Was, wenn sie doch unschuldig war? Normalerweise hätte Kalifa keine großen Probleme damit, sich auch nur einer potenziellen Gefahr zu entledigen, aber etwas an dem Mädchen machte sie nachdenklich. So berührte sie stattdessen ihre Schulter und das arme Ding erschrak so sehr, dass die Bücher, die sie gehalten hatte, zu Boden fielen. „Ah! Ich bitte um Verzeihung, Ms. Kalifa.“ Sie beugte sich sofort runter, um die Bücher wieder aufzuheben. Kalifa wartete geduldig, und als das Mädchen ihre Last beiseite gelegt hatte und nun mit gesenktem Blick vor ihr stand, begann sie zu sprechen. „Mach dir keine Gedanken. Es war meine Schuld; ich hab dich erschreckt. Tut mir leid, uh...“ „Darcy“, merkte das Dienstmädchen schüchtern an. „Mein Name ist Darcy.“ „Darcy“, wiederholte Kalifa nachdenklich. Woher kam ihr dieser Name nur so bekannt vor? „Mir ist aufgefallen, dass du mich beobachtest. Recht oft, sogar. Was hat es damit auf sich?“ Nun wurde Darcy scharlachrot und blickte zur Seite. „Es tut mir so, so leid! Ich schwöre, ich wollte Sie nicht belästigen. Ich hab nur selten so eine hübsche Frau gesehen und ich... ich....“ Ihre Schultern sackten ein. „Es tut mir so leid. Ich werde immer wütend darüber, wenn Männer zu aufdringlich werden, dabei bin ich nicht besser.“ Kalifa brauchte einen Moment, um die Information zu verarbeiten. Mit dieser Antwort hatte sie nicht gerechnet. Deshalb war die einzige Antwort, die sie hervorbrachte, ein ungläubiges Lachen. Darcy schien darüber überhaupt nicht erfreut zu sein, und die Röte wich einem resignierten Ausdruck. „Es tut mir leid, Ms. Kalifa. Es wird nicht wieder vorkommen.“ Mit diesen Worten rauschte sie an Kalifa vorbei. In den kommenden drei Wochen ging Darcy Kalifa ganz entschieden aus dem Weg. Kein Hinterherschleichen mehr. Und langsam begann es, Kalifa leidzutun. Sie hatte sich doch nicht über sie lustig gemacht. Sie war es gewohnt, anziehend auf Männer zu wirken, aber das war das erste Mal, dass sie einen ähnlichen Effekt auf eine Frau hatte. Zumindest, sofern sie sich dessen bewusst war. Als sie Darcy dann irgendwann bei ihrer Pause erwischte, sah sie ihre Chance gekommen, sich zu erklären. „Hallo, Darcy. Darf ich mich kurz zu dir setzen?“ Darcy sah auf, und sah dann wieder schüchtern zur Seite. „Sicher.“ Sie setzte sich und sah dabei auf die Lunchbox, die Darcy auf ihrem Schoß hielt. „Oh... hast du die selbst gemacht?“ Die Jüngere nickte langsam. „Ich mache mein Essen immer selbst. Ich hab während meiner Pausen nie genug Zeit, zum Essen in die Stadt zu gehen.“ Sie hielt Kalifa die Box hin. „Hier, Sie können gerne probieren, wenn Sie wollen.“ Es kam Kalifa etwas seltsam vor, dass Darcy sie noch immer Siezte. Sie erwähnte es aber vorerst nicht, griff nach der Gabel, die die jüngere Frau ihr ebenfalls hinhielt und probierte etwas von dem Essen. Es war lockerer Reis, in den sie dem Geruch nach etwas Butter reingemischt hatte, mit Garnelen. Und es schmeckte himmlisch. „Hm... das ist gut.“ „Danke sehr.“ Darcy sah alles an, nur nicht Kalifa. „Uh... wo ist denn Ihr Mittagessen, wenn ich fragen darf?“ „Huh? Oh. Ich esse auf der Arbeit nie etwas. Ich frühstücke ordentlich und warte dann bis ich Feierabend habe.“ „Oh...“ Darcy sah zur Seite. „Uh... Ich muss los. Meine Pause ist gleich vorbei.“ Damit schloss Darcy ihre Lunchbox, stand auf und ging davon. Ohne dass Kalifa eine Möglichkeit gehabt hätte, anständig mit ihr zu reden. Mit einem frustrierten Seufzen stand sie ebenfalls auf, um sich wieder an die Arbeit zu machen. Am nächsten Tag befand Kalifa sich gerade an ihrem Schreibtisch, um einige Dokumente zu ordnen. Eisberg, weil er nunmal Eisberg war, hielt nur selten so strikte Ordnung, wie sie es gerne hätte, deswegen nahm so eine Aktion immer mehr Zeit in Kauf, als nötig. Deshalb bemerkte sie auch nicht, dass es schon längst Zeit für ihre Pause war. Zumindest bis sie plötzlich aufblickte und Darcy mit einer Lunchbox vor dem Schreibtisch stand. „Hallo. Uh.. ich hab heute für Sie auch eine Lunchbox zusammengestellt. Ich hoffe, Sie mögen Hühnerfrikassee. Sie sollten nicht den ganzen Tag arbeiten, ohne zwischendurch etwas zu essen.“ Kalifa nahm die Box entgegen. „Oh...danke, Darcy. Das wäre doch nicht nötig gewesen.“ „Ich hab das gerne gemacht. Ich koche oft, um mich zu entspannen.“ Darcy lächelte leicht. „Gibt es etwas, das Sie besonders gerne mögen?“ „Liebes, ich esse so ziemlich alles. Es gibt nichts, was ich besonders mag oder nicht mag. Aber du musst das wirklich nicht machen. Ich komme schon zurecht.“ Für einen Moment schwieg sie. „Ich... werde dich natürlich nicht aufhalten, wenn du wirklich darauf bestehst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)