Was ist eigentlich Liebe von Fila ================================================================================ Kapitel 5: Jetzt oder nie ------------------------- Hikari verging fast vor Kummer. Hatte sie Yamato endgültig vertrieben? War er ihr so böse, dass er sie nicht mehr sehen wollte? In der Schule nahm sie sich zusammen und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber ihr Herz brach fast bei dem Gedanken an Yamato. Takeru konnte sie nichts vormachen, dafür kannte er sie zu gut, und als er schließlich fragte, hätte sie fast losgeheult. Trotzdem erzählte sie ihm nur, dass Yamato gerade einfach nicht erreichbar war; die Sache im Schwimmbad erwähnte sie nicht. Aber ein kleiner Teil in ihr hoffte, Takeru würde anbieten mit Yamato zu reden. Takeru schaute jedoch nur missmutig drein und schwieg. Innerlich hoffte er, dass sich die Angelegenheit tatsächlich erledigt hatte und sein Bruder vielleicht doch noch zur Vernunft gekommen war, auch wenn es bedeutete, dass Hikari für eine Weile an Liebeskummer litt. Natürlich tat sie ihm trotz allem leid und er versuchte, sie von ihrem Schmerz abzulenken, was ihm auch schließlich gelang, und die nächsten Tage verbrachten die beiden ihre Zeit wieder gemeinsam, in und außerhalb der Schule. Mit Takeru war alles viel leichter und lustiger, und Hikari vergaß beinahe, dass sie Liebeskummer hatte. Bis sie am Freitag unerwartet daran erinnert wurde. Es war Schulschluss und sie hatten gerade das Gelände verlassen, als Hikari keine fünfzig Meter entfernt Yamato entdeckte. Er stand dort und schien auf sie zu warten. Ihr erster Impuls war, sofort zu ihm zu gehen, doch dann besann sie sich und dachte: So leicht mache ich es ihm nicht. Als sie sicher war, dass er ihren Blick aufgefangen hatte, schaute sie demonstrativ in eine andere Richtung. Trotzdem schlug ihr Herz vor Aufregung schneller und als Takeru, der seinen Bruder natürlich auch gesehen hatte, fragte, was sie jetzt machen wollte, antwortete sie mit wenig überzeugender Stimme: „Ihm meine Meinung sagen.“ „Wir könnten auch einfach weggehen“, schlug Takeru matt vor, der mit jedem ihrer Schritte ihre Entschlossenheit schwinden sah. Und tatsächlich bekam Hikari, nun da sie Yamato gegenüber stand, außer „Hallo“, keinen Ton heraus. „Hey“, entgegnete Yamato gewohnt nahezu emotionslos. „Wollen wir gehen?“ Hikari lächelte und wollte schon bejahen, da fragte Takeru schneidend: „Warum hast du dich die letzten Tage nicht bei ihr gemeldet?“ „Ich hatte meine Gründe“, erklärte Yamato knapp. „Und jetzt kommst du einfach her und tust, als wenn nichts gewesen wäre?“, brauste Takeru auf, worauf Yamato ihn böse ansah. „Was geht dich das an?“ „Eine Menge. Du hast nicht gesehen, wie sie gelitten hat.“ Er zeigte auf Hikari. „Du schuldest ihr zumindest eine Erklärung.“ Hikari schaute unsicher zu Yamato und wieder auf Takeru. Sie war ihm dankbar für seinen Einsatz, bezweifelte aber, dass Yamato tatsächlich eine Erklärung abliefern würde. „Halt dich einfach raus, okay?“, sagte dieser mit mahnender Stimme zu seinem Bruder und fügte an Hikari gewandt hinzu: „Lass uns gehen.“ „Hikari“, begann Takeru, „wir sind verabredet. Komm.“ Hikari sah Takeru schmerzlich an. Richtig, sie wollte eigentlich den Nachmittag mit ihm verbringen. Aber das war, bevor Yamato hier aufgetaucht war. „Können wir das verschieben?“, fragte sie schuldbewusst. „Auf morgen vielleicht?“ Takeru seufzte und wusste, dass er sie nicht mehr würde umstimmen können. „Wenns dir lieber ist“, antwortete er widerwillig. Sie lächelte dankbar. „Bis morgen.“ Hikari hatte ihren Ärger schnell vergessen, und auch an Takeru dachte sie bald nicht mehr. Yamato war wieder da und nur das zählte. An diesem Nachmittag war Hikari also wieder bei Yamato zuhause. Sie hatten sich nicht einigen können, was sie tun sollten; sie wollte nicht ins Schwimmbad, er nicht ins Kino, und Schaufensterbummeln schon gar nicht. Da Ishida-san nicht zuhause war, hätten sie eigentlich auch im Wohnzimmer sitzen und fernsehen können, doch Hikari bat ihn stattdessen, ihr etwas auf der Gitarre vorzuspielen. Er tat ihr zwar den Gefallen und hatte sogar ein Stück ausgewählt, von dem er glaubte, es würde ihr Freude machen, aber tatsächlich war er genervt von ihrer Vorstellung von Zweisamkeit. Ihm fiel spontan etwas weitaus Aufregenderes ein, das er gerne mit ihr machen wollte. Hikari hingegen schien selig, wie sie da auf dem Bett saß und ihm zuhörte. Was mochte wohl gerade in ihr vorgehen, fragte er sich. Von Mädchenträumen verstand er nicht viel, in seiner Idee bestanden die von Hikari größtenteils aus rosa Blumen, romantischen Gesten und verliebten Blicken. Als sie einmal vor einem Laden mit Modeschmuck gestanden hatten, hatte sie ihn gefragt, welche Kette seiner Meinung nach zu ihr passen würde, worauf er einen ziemlich bunten, fast hässlichen Vogelanhänger mit Strasssteinaugen wählte. „Warum der?“, hatte sie gefragt und noch gelacht, bis er trocken erklärte: „Der ist kitschig. Genau, wie du es magst.“ Danach war sie einen Moment beleidigt gewesen. Sie passte überhaupt nicht zu Yamato und hätte er kein körperliches Interesse an ihr, würde er sich gar nicht mit ihr abgeben. Es war nur verschwendete Zeit. Yamato stoppte die Saiten mit der flachen Hand. Genug gespielt, genug gewartet. Er sah Hikari durchdringend an, die seinen Blick fragend erwiderte. Seit drei Wochen ließ sie ihn zappeln. Yamato war für seine Verhältnisse überaus geduldig gewesen, doch nun reichte es ihm. Er seufzte und stand auf, um die Gitarre an ihren Platz zurück zu bringen. „Warum spielst du nicht weiter?“, fragte Hikari. „Ich habe keine Lust mehr, zu spielen. Ganz einfach“, antwortete Yamato etwas rüde und blieb im Zimmer stehen, die Hände in den Hosentaschen und abschätzig auf Hikari herabsehend. „Wir spielen seit Wochen. Wie lange soll das noch gehen?“ „Was meinst du?“ „Ich meine, dass ich endlich mehr will.“ Hikari machte „Oh“, dann senkte sie den Blick und zog ihre Arme um den Oberkörper, als wollte sie sich selbst umarmen. Jetzt ist sie wieder beschämt, dachte Yamato beinahe verächtlich. „Was willst du denn?“, fragte er herausfordernd. „Immerhin bist du doch damals zu mir gekommen.“ Sie biss sich nervös auf die Unterlippe, brachte aber anscheinend keine Antwort zustande, also redete Yamato weiter auf sie ein. Der ganze Frust von den letzten Wochen entlud sich nun, und es war ihm egal, dass er damit riskierte, sie zu verjagen. „Warum wolltest du mich treffen? Um Eis zu essen und Gitarre zu spielen? Ich bin doch nicht im Kindergarten. Ich habe genug davon, dass du mich ständig vertröstest und warten lässt.“ Yamato schrie weder, noch redete er besonders laut, trotzdem schniefte Hikari und wischte sich über die Augen, ehe sie stockend antwortete: „Ich wollte dich treffen, ja, und ich will auch mit dir zusammen sein. Ich möchte dich auch küssen“ – an dieser Stelle sah sie wieder weg und wurde rot – „Ich hab einfach Angst.“ Nun weinte sie. Yamato fuhr sich ungeduldig durch die Haare. Mit Tränen konnte er schwer umgehen, obwohl er oft der Grund war, weshalb die Mädchen weinten. Aber er musste zugeben, dass ihre Angst ja nicht ganz unbegründet war. Sein Interesse an ihr war schließlich rein sexuell, und Hikari schien keinesfalls ein Mädchen für eine Nacht sein zu wollen. Fast bekam er Gewissensbisse. Vielleicht war es sogar fairer ihr gegenüber, wenn er die Sache tatsächlich jetzt beendete. Doch ehe er etwas sagen konnte, stand Hikari vom Bett auf und verließ wortlos das Zimmer. Yamato dachte, dass sie nach Hause wollte, stattdessen verschwand sie im Badezimmer und ihm blieb nichts anderes übrig, als auf sie zu warten. Es dauerte nicht lange, bis sie wieder herauskam, genauso wortlos wieder ins Zimmer trat und die Tür hinter sich schloss. Ihr Gesicht war nicht mehr von Tränen bedeckt, aber eine leichte Röte zeichnete sich auf ihren Wangen ab. Yamato, der noch an seinem Schreibtisch saß, begriff erst, was Hikari vorhatte, als sie einen Schritt auf ihn zumachte, ihre Hände auf seine Schultern legte und ihn küsste. Etwas zögerlich noch, aber offenbar entschlossen. Yamato war überrascht von ihrer Sinneswandlung, aber natürlich gefiel ihm ihre Meinungsänderung und er zog sie auf seinen Schoß, umschloss ihren schmalen Körper mit seinen Armen, schob seine Zunge in ihren Mund. Sofort spürte er, wie die Lust in ihm aufstieg. Hikari hatte tatsächlich einen Moment daran gedacht, nach Hause zu gehen, aber die Angst, dass Yamato sich dann nicht mehr mit ihr treffen würde, war zu groß. Als sie vorhin im Bad ihr verheultes Gesicht im Spiegel sah, fragte sie sich selbst im Stillen, warum sie hier war. Wollte sie nicht mit Yamato zusammen sein? Hatte nicht sie ihn nach dem ersten Treffen gefragt? Und war ihr nicht klar, dass er früher oder später mehr von ihr wollen würde? Yamato war fast vier Jahre älter als sie, natürlich hatte er andere Erwartungen an diese Beziehung. Und obwohl sie Angst vor diesem Schritt hatte, sah sie darin die einzige Möglichkeit, Yamato zu halten. Sie hoffte nur, es würde nicht wehtun. Hikaris Wissen über Sex bestand aus dem, was in Jugendzeitschriften stand, im Nachmittagsfernsehen lief oder von ihren Freundinnen erzählt wurde. Also alles in allem sehr lückenhaft und eher unschuldig. Trotzdem musste sie sich eingestehen, dass seine Berührungen sie nicht völlig verschreckten, sondern sich auch sehr schön anfühlten. Zumindest an den Stellen, die nicht zu ihren intimsten zählten. Es war ihr unangenehm, als Yamato ihre Brüste streichelte, obwohl der Stoff von Shirt und BH noch darüber lag, und zu spüren, wie seine andere Hand ihren Rücken hinunter zu ihrem Po wanderte, machte sie regelrecht nervös. Sie selbst wusste nicht so recht, was sie mit ihren Händen anstellen sollte, also ließ sie diese vorerst auf seinen Schultern. Hikari hatte ihre Augen geschlossen, seit Yamato sie zu sich herunter gezogen hatte, jetzt öffnete sie diese und war fast überrascht, als sie in seine Augen sah. Hatte er sie die ganze Zeit schon geöffnet? Hikari löste sich von ihm und senkte den Blick. Irgendwie fühlte sie sich ertappt. „Alles okay?“, fragte Yamato mit rauer Stimme. „Guck mich an.“ Er hob ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. In ihrem Blick lagen Furcht und Scham, aber auch Verlangen. Er spürte, wie ihre Finger unsicher an seinem Kragen zupften. Und so sanft, wie es ihm möglich war, sagte er: „Hab keine Angst, okay?“ Sie nickte kaum merklich, und Yamato brachte sie dazu, aufzustehen und tat es ihr gleich. „Komm.“ Er führte sie zum Bett und schlug die Decke zurück. Wie auf Befehl wollte sie sich hinlegen, doch er hielt sie auf, griff nach ihren Händen und legte diese auf seine Brust, wo sie wieder nervös an den Aufschlägen der Hemdstaschen fummelte. Yamato verdrehte innerlich die Augen über soviel Unbeholfenheit, und um die Sache ein wenig zu beschleunigen, zog er erst ihr das Top aus und begann dann, die Knöpfe an seinem Hemd zu öffnen. Und die ganze Zeit sah er ihr dabei in die Augen, sofern sie nicht den Blick niederschlug. Sie hatte noch immer ihren sonnengelben BH und sogar die Jeans an, trotzdem schämte sie sich, so vor ihm zu stehen. Er fragte sich, wie das gleich sein würde, wenn sie gar nichts mehr anhaben würden. Er wusste nicht, wie er ihr die Scheu nehmen sollte, also tat er einfach, worauf er Lust hatte und zog sie wieder an sich. Ihre Haut war weich und roch nach irgendeiner Frucht - oder einer Blume, so genau konnte er das nicht unterscheiden. Yamato vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge, streichelte ihren Rücken, drängte ihren Körper an seinen. Als er sich diesmal von ihr löste, baumelte ihr BH nutzlos an ihren Armen, denn er hatte geschickt den Verschluss geöffnet. Reflexartig überkreuzte sie die Arme vor der Brust, und er ließ sie erst einmal in dem Gefühl der Sicherheit und kümmerte sich um ihre Hose. Sie hatte drei Knöpfe statt eines Reißverschlusses und diese ließen sich leicht mit einem sanften Ruck öffnen. Sofort schob er seine Hände hinein und streichelte ihren Po, küsste ihren Hals und presste sie an sich. Sie ließ alles geschehen und sagte kein Wort, keine Reaktion als Antwort auf sein Handeln. Yamato übernahm ja gern die Führung, aber Hikari war so dermaßen zurückhaltend, dass es fast lächerlich war. Er wollte gern, dass sie sich etwas entspannte und auch mal traute, ihn anzufassen. „Leg dich hin“, raunte er, während er sie zum Bett dirigierte. Sie tat auch das wortlos und sah zu ihm hoch. Wie sie da nun vor ihm lag, halbnackt mit offener Hose, wurde sein Verlangen nach ihr noch stärker, doch er kämpfte gegen den Drang, sie sich einfach zu nehmen. Warum? Vielleicht würde sie das nicht zulassen. Und falls doch, wäre sie so verängstigt, dass es ihm wahrscheinlich auch keinen Spaß bringen würde. Hoffentlich konnte er sie bald etwas lockern. Er half ihr nun aus der Hose heraus, setzte sich auf die Bettkante und begann von neuem, sie zu streicheln und zu küssen, ließ seine rechte Hand zwischen ihre Beine gleiten, erst ein Stück hinunter, dann hinauf bis zu ihrer Scham. Sie keuchte leise und presste die Beine zusammen, und er befürchtete schon, dass sie ihn gleich wegstoßen würde. Doch zu seiner Überraschung – und Erleichterung – wurde sie nun endlich selbst aktiv und legte ihre Hände in seinen Nacken, um ihn näher an sich heranzuziehen. Dieser Kuss kam von ihr aus. Noch immer etwas unsicher, bewegten sich ihre Hände über seinen Rücken, streichelten scheu die Muskeln auf Brust und Bauch und wanderten weiter zu seiner Hose. Sie nestelte ein paar Sekunden vergeblich am Verschluss und er wollte schon nachhelfen, da schaffte sie es schließlich doch. Mit fast grimmiger Zufriedenheit zog er sich rasch die Hose aus und stieg zu ihr ins Bett. Absicht oder nicht, aber als er sich auf sie schob, winkelte sie ein Bein dabei so an, dass es genau zwischen seine Beine glitt und ihm beinahe ein erregtes Keuchen entfuhr. Hikari entspannte sich nun spürbar; vielleicht wurde ihr allmählich bewusst, dass sie eine gewisse Macht über ihn hatte und gewann dadurch etwas Selbstvertrauen. Die Lust tat gewiss ihr Übriges. Yamato war neugierig, wie es tatsächlich um ihr Verlangen stand, und während er sie nun fast hart küsste, schob er seine linke Hand in ihren Slip. Sie keuchte leise vor Schreck, aber sie war feucht. Eilig riss er ihr förmlich das letzte Stück Stoff vom Körper und zog sich selbst seine Shorts aus, da überraschte sie ihn wieder mit ihrer Frage: „Du hast doch etwas zum Verhüten hier, oder?“ „Natürlich“, antwortete er heiser und holte aus einer Schublade im Nachttisch ein Kondom hervor und packte es aus. Fast schon amüsiert nahm er wahr, dass Hikari angestrengt wegsah, während er es überstreifte. Doch als er sich endlich über sie schob, spreizte sie fast von selbst ihre Beine etwas. Fast dankbar drang er in sie ein, worauf sie sich sofort verkrampfte. Er verharrte einige Sekunden, um ihr Zeit zu geben, sich an dieses Gefühl zu gewöhnen. Das erste Mal konnte für Mädchen sehr schmerzhaft sein, das wusste er, und er fragte sich tatsächlich, wie groß ihre Schmerzen sein mochten. Mit den Unterarmen sich jeweils rechts und links neben ihr auf der Matratze abstützend, musterte er sie kurz. Ihre Körpersprache jedenfalls war eindeutig: Hikaris Augen waren geschlossen, beinahe zugekniffen, um ihren Mund lag ein schmerzlicher Zug, ihre Fingernägel bohrten sich tief in seine Haut am Rücken und sie schien wie erstarrt. Ratlos und beinahe enttäuscht begann er, ihr Gesicht zu küssen, sein Becken langsam zu bewegen, und dabei beobachtete er sie. „Guck mich an“, sagte er, und sie öffnete ihre Augen und sah ihn fast flehend an. Das Gefühl war einfach unbeschreiblich. Ihr war, als brannte ihr Unterleib, als lastete sein gesamtes Gewicht auf ihr. Sein Gesicht war ihrem so nah, dass sie seinen Atem spürte. Hikari hatte keine Vorstellung von den Schmerzen gehabt, und hätte sie es geahnt, hätte sie diesen Schritt vielleicht nicht gewagt. Tränen stiegen in ihre Augen, und sie versuchte, Yamato ganz fest an sich zu pressen, damit er sich nicht so stark bewegte. „Entspann dich“, sagte er eine Spur ungeduldig. Hikari konnte gar nichts sagen, ihr schoss nur ein „Wie?!“ durch den Kopf, während ihr durch zu flaches Atmen nun auch die Luft ausging. Mit jedem erneuten Stoß, den er machte, hatte sie das Gefühl, ihr Becken würde zerspringen und die Luft aus ihren Lungen gepresst. Noch einmal versuchte er, sie zu küssen, doch sie drehte den Kopf weg, teils aus Atemnot, teils aus Unwille, was ihn jedoch nicht zu stören schien, da er sein Gesicht stattdessen in ihre Halsbeuge legte und sein Tempo verschärfte. Er atmete nun auch schwerer, der Druck seiner Hände, mit denen er ihre Schultern festhielt, wurde ebenfalls stärker. Immer tiefer, dachte sie, drang er in sie ein, immer schneller, bis es sie zerreißen würde, und sie hörte sich selber „Stopp!“, sagen - oder vielmehr keuchen. Stopp!, wiederholte sie in Gedanken und versuchte, ihn wegzudrängen. Yamato hatte anfangs versucht, sie etwas zu lockern, damit die Schmerzen nicht zu stark würden, aber es hatte ja nicht geholfen. Hikari war zu unentspannt und nervös, als dass sie heute auch nur annährend etwas Schönes dabei fühlen würde. Also hatte er nur noch auf sein eigenes Empfinden geachtet und stand nun kurz vor seinem Höhepunkt, als sie tatsächlich 8i]Stopp gesagt hatte. Dass er sich nicht verhört hatte, zeigte sie ihm gleich darauf, indem sie versuchte, ihn von sich zu schieben. Von wegen, dachte er beinahe grimmig und umschloss ihren Oberkörper fester. Er dachte nicht im Traum daran, jetzt aufzuhören. Sie machte ein Geräusch, das entweder Wut oder Angst ausdrücken konnte, und er raunte ihr ins Ohr: „Halt durch.“ Und dann spürte er die Welle der Erregung durch seinen Körper fahren, presste sich fest an ihren Körper und verharrte einige Sekunden in dieser Position. Sie lag fast teilnahmslos unter ihm und schniefte leise, aber jetzt, da er sich nicht mehr bewegte, entspannte sie sich nun doch endlich ein wenig. Er hob den Kopf und sah sie an. Sie sagte nichts, und als er sie küssen wollte, ließ sie es geschehen. Als er sich schließlich zurückzog, um das Kondom zu beseitigen, raffte sie eilig ihre Klamotten und floh ins Badezimmer. Er selbst zog sich erstmal nur sein Hemd und die Jeans wieder an und wartete. Es dauerte fast zehn Minuten, ehe sie wieder aus dem Bad kam. Sie ließ sich nichts anmerken, aber es kostete sie einiges an Überwindung, Yamato anzusehen. Irgendwie fühlte sie sich beinahe betrogen. Keine Angst{/i], hatte er gesagt. Hatte er überhaupt eine Vorstellung, was sie gerade durchgemacht hatte? Dieses Gefühl des Ausgeliefert sein, nur um diese Schmerzen zu erleben? Was war mit den Mädchen los? „Ist alles okay?“, fragte er scheinbar besorgt, worauf sie langsam nickte. Und wie sie ihm so gegenüberstand, ihn ansah mit seinem halbzugeknöpften Hemd und den leicht zerzausten Haaren, da verschwand dieses Gefühl der Erniedrigung ein wenig, und sie spürte eine erneute Welle der Zuneigung in sich aufsteigen. Hikari ging auf ihn zu und legte beide Arme um ihn und ihren Kopf an seine Brust. Vielleicht war sie nicht direkt froh, es getan zu haben, denn in ihren Augen war es doch eine reichlich peinliche und zudem schmerzliche Angelegenheit, aber nun stand es wenigstens nicht mehr zwischen ihnen und das würde möglicherweise dazu beitragen, dass er nicht mehr so leicht reizbar war. Yamato erwiderte ihre Umarmung und küsste sie auf die Haare. Hikari hatte ihm in den letzten Tagen einiges an Selbstbeherrschung abverlangt. Nicht selten hatte er sich über sie geärgert oder sie sogar beinahe verachtet. Sich an ihrer Seite gelangweilt und sie für ein naives Mädchen befunden. Auch der heutige Abend war eher ernüchternd gewesen und er war erleichtert, als sie ihm erklärte, sie müsse sich jetzt auf den Heimweg machen. An der Tür verabschiedete er sich von ihr in dem grimmigen Wissen, sie morgen oder übermorgen abzuservieren. Hikari ahnte davon nichts. Und als sie um zen Uhr Abends die Tür aufschloss, fand sie die Wohnung leer und dunkel vor. Hikari war irgendwie erleichtert; sie hätte jetzt sehr ungern mit ihren Eltern über den heutigen Abend geredet. Taichi war offensichtlich auch nicht zuhause, wahrscheinlich war er selbst mit seinen Freunden losgezogen. Hikari ging in ihr Zimmer. Sie war noch immer etwas aufgewühlt durch die vergangenen Stunden, und noch immer beschämte sie der Gedanke daran, mit Yamato so intim gewesen zu sein. Trotzdem glaubte sie, dass es fortan einfacher zwischen ihnen werden würde - schließlich hatte sie ihm nun gegeben, was er so unbedingt wollte. „Wo warst du?“ Hikari machte beinahe einen Satz und rief: „Taichi!“ Ihr Bruder kam in dem Moment aus seinem Zimmer, als sie in ihres gehen wollte, und weil sie mit niemandem gerechnet hatte, erschrak sie. Er machte Licht im Flur und sah sie auffordernd an. Hikari fühlte sich ertappt und wurde rot. „Wo sind Mama und Papa?“ „Bei Mizuki-san zum Geburtstag“, erklärte er einsilbig. Sie war eine ältere Dame aus der Nachbarschaft, für die Mutter manchmal Dinge erledigte und im Haushalt half. „Und du warst bis eben bei Yamato, nehme ich an“, fuhr Taichi finster fort. Seine vorwurfsvolle Art machte sie stachelig. „Ja, war ich. Zufrieden?“ „Bestimmt nicht. Was denkst du dir dabei?“ Hikari fuhr ärgerlich auf: „Das geht dich nichts an, du bist nicht mein Vater.“ „Aber ich könnt’s ihm sagen.“ „Oh, das würdest du nicht tun“, höhnte sie, worauf er mit fremder Stimme antwortete: „Täusch dich da nur nicht, kleine Schwester. Ich sag’s nicht gern, aber du bist erst fünfzehn und auch, wenn ich bisher nichts gesagt habe, heißt das nicht, dass ich es nicht doch werde.“ Sie sah in sein Gesicht und erkannte die Entschlossenheit darin. Seine Liebe zu ihr würde ihn tatsächlich dazu bringen, sie zu verraten. Und in diesem Moment verlor sie ihren Widerstand und verlegte sich aufs Betteln. „Taichi, bitte, sag Papa nichts. Er wird mir verbieten, Yamato wieder zu sehen.“ Sie war verzweifelt. Taichi spürte ihre Not, aber auch, dass da noch mehr war. Dieses Mädchen kannte er seit seiner Geburt, von dem Tage, da es das Licht der Welt erblickte. Heute Abend war sie nicht nur einfach so länger bei Yamato geblieben. Er seufzte und fragte fast resigniert: „Und wie weit seid ihr gegangen?“ Hikari reckte das Kinn. „Geht dich zwar noch weniger an, aber wir haben’s getan.“ Sie spürte sofort die Hitze in ihr Gesicht steigen. Taichi sagte nichts, aber es sah eine Weile schweigend in das Gesicht seiner kleinen Schwester, die ihm plötzlich so fremd erschien. Dann wand er sich zum Gehen, blieb jedoch noch kurz in der Tür stehen und sagte: „Ich sage nichts. Nun ist es eh zu spät. Hoffentlich bereust du es nicht.“ Hikari blieb allein zurück. Natürlich hatte sie keinen Applaus erwartet, aber etwas weniger Trübsal wäre nett gewesen. Immerhin hatte sie gerade einen gewaltigen Schritt in Richtung Erwachsenwerden gemacht und verdiente es nicht, wie ein Kind behandelt zu werden, schon gar nicht von ihrem gerade mal vier Jahre älterem Bruder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)