Detroitober: Short Storys von WaldelfLarian ================================================================================ Kapitel 11: Friends ------------------- 15 November 2038 Nach dem jüngsten Ereignissen in Detroit, war eine Waffenruhe zwischen den Menschen und Androiden ausgehandelt worden. Während die Stadt Detroit und das gesamte Land verzweifelt versuchten, die Normalität wiederherzustellen, genossen die Androiden unter Markus Führung die ersten friedlichen Tage seid einer langen Zeit. Ein Frieden, der auch Markus gelegen kam. „Willkommen Markus.“ Ertönte die elektronische Tür als Markus in das Haus von Carl eintrat. Er lächelte, es fühlte sich gut an, wieder hier zu sein auch wenn sein letzter Besuch noch nicht all zu lange her war. „Markus, schön dich wieder zusehen. Wir haben alles in den Nachrichten verfolgt.“ Begrüßte Carls neuer Pfleger, ein AP700, den Heimgekehrten Sohn. „Ich hoffe ich habe ihm keine großen Sorgen bereitet.“ „Das hast du sicher, Markus. Aber bitte, geh hoch zu ihm. Er hat die letzten Tage darauf gewartet, dass du ihn besuchen kommst.“ „Das kann ich mir denken. Ich wäre eher gekommen, aber es ging nicht.“ Markus war die Treppe schon halb oben, als er stehen geblieben war und lächelnd zu dem AP700 blickte. „Danke, das du bei ihm geblieben bist und du dich um ihn kümmerst.“ Der AP700 nickte. „Ich bin froh, dass ich dir so helfen kann, Markus. Und ich bin gerne bei ihm.“ Markus hätte an die Tür des Schlafzimmers geklopft wäre diese nicht von selbst aufgegangen. „Hallo Carl, wie geht es Ihnen?“ Begrüßte Markus seinen Ziehvater. Carl sah besser aus, deutlich besser als bei seinem letzten Besuch. Der Mann hatte ein müdes aber sehr herzliches Lächeln aufgesetzt. „Jetzt wo ich dich sehe, sehr gut.“ Markus setzte sich an die Bettkante des Krankenhausbettes. Behutsam legte er eine seiner Hände auf eine von Carl. „Du und deine Kameraden... was ihr vollbracht habt, wird diese Welt für immer verändern – vielleicht sogar verbessern. Das hast du sehr gut gemacht. Ich bin Stolz auf dich, mein Sohn.“ Es war immer noch ungewohnt für Markus, dass Carl ihn 'Sohn' nannte, und das, obwohl er in Carl ebenfalls einen Vater sah. „Alleine hätte ich das nie geschafft. Für diese Sache sind viel zu viele von uns gestorben. Ich hoffe, dass das Blutvergießen jetzt ein Ende nehmen wird.“ „Wird es sicher. Die Menschen haben hoffentlich begriffen, dass sie Gewalt nicht immer nur vorwärts bringt, im Leben. Ihr habt ihnen gezeigt, wie es anders geht und sie werden euch jetzt zuhören müssen, Markus.“ „Das haben sie bereits. Schneller als ich dachte. Keine 24 Stunden nach dem die Soldaten sich zurück gezogen haben, hat der Bürgermeister von Detroit die ersten Verhandlungen mit uns geführt. Viel ist nicht dabei herum gekommen aber es ist ein Anfang und ich bin Optimistisch.“ „Das ist gut. Bewahre dir deinen Optimismus und deine Geduld. Du wirst vermutlich beides noch brauchen, ehe sich irgendetwas ändert.“ Ein wenig rutschte Carl in seinem Bett rauf. „Genug von Politik und Kämpfen. Erzähl mir doch etwas von deinen Freunden, Markus.“ Forderte der Mann seinen Sohn auf. Markus lächelte. „Also gut. Wie ich schon sagte, ohne sie, hätte ich das nie geschafft. Sie sind sich dessen sicher nicht bewusst, aber sie haben mir alle sehr geholfen.“ Markus machte eine kurze Pause, ehe er weiter sprach. „Als erstes wäre da Simon. Er ist wohl unser Ruhepol und war bevor ich kam wohl so etwas wie ihr Anführer. Er ist das gute Gewissen unter uns und wenn ich nicht weiter wusste, hat er mich mit guten Ratschlägen und seiner Erfahrung unterstützt. Ich glaube ihr würdet einander mögen. Als nächstes wäre da Josh. Trotz all dem, was ihm widerfahren war, hat er nie den Glauben an eine Gemeinsame Zukunft mit den Menschen aufgegeben. Ich fand seine Überzeugung stets inspirierend. Er wurde allerdings ähnlich wie Simon schnell nervös, trotzdem kann ich mich auf die Zwei in jeder Lage verlassen.“ Markus machte eine kurze Pause. „Dann wäre da noch North. Sie hat so ihre Probleme mit den Menschen und wollte immer mit den Kopf durch die Wand. Aber trotz unserer absolut Gegensätzlichen Vorstellungen, konnte ich mich in jeder Situation auf sie verlassen.“ Markus hatte eine erneute Pause gemacht. Lächelnd sprach er weiter. „Dann wäre da noch Connor. Ich kenne ihn noch nicht lange, aber ich glaube von all meinen Freunden hat er mir am meisten geholfen. Gerade bei den jüngsten Verhandlungen. Obwohl er mit gezogener Waffe bei unserer ersten Begegnung vor mir stand und er die Mission hatte, mich zur strecke zu bringen, ist es mir gelungen, ihn von unserer Sache zu überzeugen. Er war es, der tausende von uns aus dem CyberLife-Tower befreit hat. Er ist noch etwas unsicher aber er hat viel Wissen und kann unsere Situation von uns allen am besten einschätzen.“ Interessiert hatte Carl den Erzählungen seines Sohnes gelauscht. „Klingt, nach guten treuen Freunden. Ich bin froh, dass du sie an deiner Seite hast, Markus. Sehr froh sogar.“ Der alte hatte seine beiden Hände auf die von Markus gelegt. Seine alten Augen blickten Markus mit einer väterlichen Sorge an. „Ich bin wirklich wirklich froh, dass du in den letzten Wochen nicht alleine warst. Freunde sind wichtig, Markus. Insbesondere solche, wie du sie mir eben beschrieben hast.“ Der alte lachte kurz auf, was Markus einen Moment verunsicherte. „Ich hoffe du bringst die vier beim nächsten mal mit? Ich würde sie gerne kennen lernen.“ „Wenn dir das nichts ausmacht? Ich werde all meine Redekunst aufbringen müssen, um North zu einem Besuch zu überreden. Aber gerne, ich würde mich freuen, wenn ihr einander Bekanntschaft machen würdet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)