Detroitober: Short Storys von WaldelfLarian ================================================================================ Kapitel 15: Animal ------------------ ahr 2038 Das schlagen hunderter Flügelpaare erfüllte den Raum. Es grenze an ein Wunder, dass Rupert den beiden Polizisten entkommen war. Es war pures Glück gewesen, dass der Mann beinahe über die Brüstung gefallen ist. Absicht war dies keine gewesen und Rupert war froh, dass der Androidenpartner des Mannes ihm sofort zur Hilfe geeilt war. So konnte er entkommen. Leider konnte er nicht mehr bleiben. Zu groß war die Gefahr, dass sie zurück kämen und Rupert mitnehmen würden. Er würde wohl dieses 'Jericho' suchen gehen, von dem er erst vor kurzem gehört hatte. Vorher musste er aber noch eine Kleinigkeit erledigen. Seine gefiederten Freunde nach Draußen schicken, da er sich jetzt nicht mehr um sie kümmern konnte. Schweigend stand Rupert nur da, während die Tauben alle nach und nach aus den geöffneten Fenstern flogen. Auf den Dächern hatte Rupert das meiste an Futter ausgekippt, was er noch da hatte. Buchstäblich Säckeweise. Auf einmal war es still in dem Apartment geworden. Nur ein seufzen des Androiden durchbrach die Stille. Wie leer und einsam es auf einmal hier war. So ganz alleine fühlte Rupert sich ein wenig verloren. Es war anfänglich nie seine Absicht gewesen, sich um die Tauben zu kümmern. Es fing mit ein paar Vögeln an, schließlich hatten sie sich diese verlassene Wohnung geteilt. Jetzt war diese Zeit vorbei. Seine Freunde brauchten ihn nicht mehr und er konnte nicht mehr bleiben. Nachdenklich blickte Rupert aus einem der Fenster. Ein letztes mal beobachtete er seine Freunde dabei, wie sie begierig die Körner vom Boden aufpickten. Rupert begann leicht zu lächeln. „Macht es gut, meine Freunde. Mh?“ Hatte er nicht das gurren einer Taube im Apartment gehört? Tatsächlich. Eines der Tiere hockte noch auf dem Boden. Scheinbar war etwas mit einem der Flügel nicht in Ordnung. „Na so was. Dich kann ich ja schlecht hier alleine zurück lassen, was?“ Rupert lächelte traurig. „Dann komm.“ Er griff die letzte Packung Vogelfutter, streute sich etwas davon auf die Hand und reichte diese der letzten Taube. Ohne zu zögern war das Tier auf seine Hand gehüpft. Das Gefühl des Schnabels auf seiner künstlichen Haut mochte Rupert. Er lächelte. „Wir sollten gehen. Nicht wahr?“ Liebevoll hob er das Tier an. Die Packung mit dem Vogelfutter stopfte er in seine Jackentasche. „Suchen wir dieses Jericho.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)