Auf unserer Reise von SarahSunshine (Sasuke x Sakura) ================================================================================ Kapitel 1: du und ich --------------------- Ein leichtes Klatschen ertönte, als er mit seiner Handfläche ihren Fausthieb abwehrte. Doch die Kraft hinter diesem Schlag, ließ ihn spürbar einige Zentimeter auf dem Sand zurückrutschen. Sich davon nicht beirren lassend, gab er ihre Hand frei und wich mit einem geschickten Sprung ihrem nächsten Schlag aus. Das kampfeslustige Grinsen auf ihrem Gesicht blieb ihm dabei nicht verborgen, es entlockte ihm ein ebenso motiviertes Schmunzeln. Sie war stark, das hatte sie ihm schon unlängst bewiesen und er wusste, dass er sie nicht mit Samthandschuhen anfassen musste. Er schleuderte einen Schwung Wurfmesser auf ihre Position, damit sie einen Satz nach hinten machte, lockte sie damit genau in die Richtung, in der er landen würde. Entgegen seiner Erwartung, sprang sie den Messern jedoch entgegen und schaffte es, sich zwei von ihnen zu greifen. Die hauchfeinen Schnittwunden auf ihren Armen ignorierend, nutzt sie das Überraschungsmoment für einen Gegenschlag. Einer der Kunai flog ihm unmittelbar entgegen und zwang ihn dazu, sich im Flug winden, um auszuweichen. Im nächsten Augenaufschlag befand sie sich jedoch über ihm, holte mit ihrem Bein aus und schleuderte ihn mit einem kraftvollen Tritt zu Boden. Keuchend landete er auf dem Sand, bäumte seinen Rücken und rang nach Luft. Einen Moment später landete sie auf ihm, das Messer siegessicher an seine Kehle drückend. Schweißperlen zierten ihre Stirn, für die sie als Kind immer gehänselt worden war. Ihr rosa Haar, das sie zu einem Zopf gebunden hatte, fiel strähnig in ihr Gesicht. Sie atmete schwer, lächelte jedoch triumphierend. „Gewonnen“, trällerte sie und entlockte ihrem Gegner damit ein weiteres Schmunzeln. Sie war süß, wenn sie sich freute und für ein paar Sekunden genoss er es, das Strahlen eines Sieges in ihren grünen Augen funkeln zu sehen. Unter seiner dunklen Haarsträhne leuchtete in einem hellen Lila sein Rinnegan auf. Ehe sie sich versah, hatten sie ihre Positionen getauscht, sodass sie nun unter ihm auf dem Boden lag und die scharfe Klinge an ihrem Hals spürte. Erst hatte sie ihre grünen Augen aufgerissen, doch dann runzelte sie wütend ihre Stirn – und als sie ihr Gesicht so verzog wackelten ihre Nasenlöcher ganz leicht. „Das ist nicht fair, Sasuke-kun!“, beschwerte sie sich trotzig, um dann ihre Unterlippe schmollend hervorzuschieben. Mit seiner Augenfähigkeit war er vielen Gegnern überlegen und auch seiner Trainingspartnerin und Freundin. „Hn“, machte der Angesprochene und ließ das Kunai in seiner Waffentasche verschwinden. Er stand auf und bot ihr seine Hand, um ihr aufzuhelfen. „Gut gekämpft.“ Diese Worte schienen sie ein wenig zu besänftigen, denn sie griff lächelnd nach seiner Hand und ließ sich aufhelfen. Als die Hitze des Kampfes abklang, drang die Geräuschkulisse ihrer Umgebung wieder zu ihnen durch. Wellen brachen an den Felsen des kleinen Strandes, an dem sie trainierten. Ein sanftes Rauschen ließ die beiden Shinobi überraschend schnell wieder zur Ruhe kommen und brachte ihren aufgeregten Herzschlag wieder in einen gleichmäßigen Rhythmus. Mit geschlossenen Augen streckte Sakura sich der Sonne entgegen, spazierte ein paar Schritte bis zum Wasser, bis die Wellen ihre nackten Füße streiften. Sasuke blickte auf ihren Rücken, beobachtete sie dabei, wie sie ein paar Schritte ins kühle Wasser trat. Die untergehende Sonne strahlte sie an und warf ihren Schatten bis zu seinen nackten Füßen. Ohne ihn zu beachten, löste sie das Gummi, welches ihr rosa Haar zu einem Zopf zusammenhielt, so dass es über ihre Schultern fiel. Mittlerweile reichte es ihr schon fast wieder bis zu den Schulterblättern. Ein eigentlich unbedeutendes Detail, dem Sasuke dennoch seine Aufmerksamkeit schenkte. Es erinnerte ihn an einen einschneidenden Moment ihres gemeinsamen Lebens, der schon sehr weit zurück lag: Die Chuunin-Prüfung im Todeswald. Seitdem hatte sich so vieles geändert, seine Gedanken, seine Gefühle. „Sasuke-kun?“ Er war so vertieft in seine Gedanken, dass er gar nicht bemerkte, dass Sakura sich umgedreht hatte. Mit einem Nicken gab er ihr zu verstehen, dass sie sich auf den Weg machen konnten. Schon seit einer Weile reisten die beiden Konohanin gemeinsam durch die Welt, entdeckten Orte wie diesen. Eine Vulkaninsel im Land des Wassers, bekannt für ihre heilsamen, heißen Quellen. Sakura freute sich schon den ganzen Tag wie ein kleines Mädchen auf ihren Besuch in einem der kleinen Onsen dieses wundersamen Ortes. „Ein Doppel- oder zwei Einzelzimmer?“, fragte die ältere kleine Dame am Empfang des kleinen Inns, das zu den Quellen gehörte. „Ein Doppelzimmer“, antwortete Sasuke und spürte leichte Hitze in seinen Wangen. Obwohl sie schon ein paar Monaten unterwegs waren und sich immer ein Zimmer oder eine Schlafgelegenheit teilten, ließ diese Antwort gewisse Gefühle in ihm aufsteigen. Auf dem Weg in ihr Zimmer wurde ihnen direkt der Weg zu den Quellen, die nach Geschlechtern getrennt waren, erklärt. Die beiden bedankten sich knapp bei der alten Dame und verschwanden vorerst in ihrem Zimmer. Sasuke stellte erst seine Tasche ab und legte anschließend seinen Umhang darauf. Mit der Hand löste er den Gurt seiner Weste, um sich aus dieser ebenfalls zu befreien. Dass er nur noch einen Arm aktiv nutzen konnte, war für ihn bereits Normalität geworden. Nach wie vor war er ein großartiger Kämpfer und auch sonst beschwerte er sich nicht – sein verlorener Arm war seine Sühne. Er spürte den Blick von Sakura in seinem Rücken, erwiderte ihn über seine Schulter hinweg. Auf ihren Lippen lag ein hauchfeines Lächeln. Sie hatte es schon lange aufgegeben, ihn von der Armprothese, die Naruto nutzte, überzeugen zu wollen, sie akzeptierte seinen Wunsch. Sakura trat hinter ihn, legte ihre Hand an seinen linken Oberarm und nur kurze Zeit später spürte er, wie sie sich an sein Schulterblatt lehnte. „Ich bin froh hier zu sein, Sasuke-kun, mit dir.“ Ihre Worte waren nur ein Flüstern, doch sie gingen tief, berührten ihn, sein Herz. Er genoss diesen flüchtigen, intimen Moment der Nähe und lächelte zufrieden. „Geh schon in die heißen Quellen“, gab Sasuke schmunzelnd wider und blickte abermals über seine Schulter, „ich weiß, dass du es kaum abwarten kannst.“ Obwohl sie ihr Gesicht ertappt an seinem Schulterblatt zu verstecken versuchte, erkannte er das Grinsen auf ihren Lippen. Leise kichernd wandte sie sich von ihm ab und tänzelte zur Zimmertür, um aus dem Raum herauszuschlüpfen. Im Gegensatz zu Sakura hatte Sasuke kein großes Interesse an den heißen Quellen. Auch wenn er sich längst mit seinem verlorenen Arm arrangiert hatte, so zog er in einem öffentlichen Bad doch ungewollt Aufmerksamkeit auf sich, worauf er gerne verzichten wollte. Deshalb suchte er, im Gegensatz zu seiner Begleitung, lediglich die Duschen des Onsen auf, um sich den Schweiß und den Sand von der Haut zu waschen. In einem dunkelblauen Yukata bekleidet, kehrte er als erster in ihr Zimmer zurück. Mit Sicherheit würde Sakuras Aufenthalt in den Quellen etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. In der Zwischenzeit nahm er Platz auf der Veranda vor ihrem Zimmer, beobachtete, wie die Sonne am Horizont versank und die ersten Sterne am Himmel zu funkeln begannen. Als Sakura die Türen zu ihrem Zimmer öffnete, war es von Dunkelheit erfüllt. Etwas irritiert trat sie ein und sah sich nach ihrer Begleitung um. Die Tür zur Veranda wurde minimal aufgeschoben und ein hauchfeiner, vom Mond ausgehender, Lichtstrahl deutete ihr den Weg. Sie öffnete die Tür und entdeckte Sasuke, wie er mit dem Rücken an der Wand lehnte, ein Bein angewinkelt und den Blick in den Himmel gerichtet. Sie schloss die Tür hinter sich und setzte sich kommentarlos neben ihn. So wie er auch, trug sie den dunkelblauen Yukata des Onsen und hatte ihr Haar abermals hochgesteckt. Obwohl sie hier waren um zu entspannen, erweckte Sasuke eher den gegenteiligen Anschein. Ihn schien etwas zu beschäftigen. Als sie ihn von der Seite musterte, bemerkte sie, dass er eine Schriftrolle in der Hand hielt. „Was ist das?“, fragte sie leise und neugierig, suchte dabei seinen Blick. Anstatt sie anzuschauen, sah er jedoch einen langen Moment selbst auf die Rolle in seiner Hand. Er hielt sie hoch, sodass sie sich unmittelbar auf ihrer gemeinsamen Augenhöhe befand. „Das ist die Schriftrolle meiner Familie“, erklärte er, mit kaum merklichem Zittern in der Stimme. Er öffnete sie und offenbarte die ersten paar Zentimeter des Dokumentes, welches auf seinem Oberschenkel landete. Auf dem Papier zeichnete sich das Symbol des Uchiha-Clans ab: Der geteilte Fächer in Rot und Weiß. „Darin ist mein Stammbaum dokumentiert“, sprach er weiter, mit sturem Blick auf das Symbol, das er schon seit seiner Kindheit mit Stolz auf seinem Rücken trug. Damit erklärte sich Sakura die Unruhe ihres Begleiters, er schwelgte in den Erinnerungen an seine Familie. Sie griff über die Schriftrolle hinweg nach Sasukes Hand, um diese zu drücken. Er war nicht alleine, musste es nicht mehr sein. Sie war da. Immer. Sasuke fing ihren Blick auf, spannte seine Hand leicht unter ihrer zarten Berührung an. „Sakura …“ Mittlerweile sprach er ihren Namen mit einer vollkommen anderen, einer sanften Tonlage aus. Sie schüttelte ihren Kopf. „Ist schon gut. Du musst nicht darüber reden. Ich will nur, dass du weißt, dass ich da bin, und immer da sein werde.“ Er wusste es, hatte er es noch vor wenigen Sekunden selbst gedacht. „Sakura, ich …“ Sasuke stockte einen Moment, spürte dass seine Kehle urplötzlich trocken wurde, doch davon ließ er sich nicht abhalten. „Ich möchte, dass du das Symbol des Uchiha-Clans auf dem Rücken trägst.“ Er wusste, dass sie schon lang mehr als Freundschaft für ihn empfand und er hatte lange gebraucht, um zu realisieren, dass er auch so fühlte. Sie war da, immer. Aber er war nicht gut darin, die richtigen Worte für das Gefühl zu erfassen, das sie in ihm auslöste. Nicht nach seinem Verlust, nicht nach all dem Schmerz. Obwohl er nicht so direkt ausdrückte, was er empfand, bemühte er sich darum, es ihr anders zu zeigen – wie mit dieser Bitte. Während sie seine Worte verinnerlichte, blickte Sasuke in ihre Augen, in denen sich das Mondlicht leicht spiegelte. Erst wurden sie nach und nach größer, bis sie sich schließlich mit glitzernden Tränen füllten – Freudentränen. Sie drückte seine Hand, fester noch als zuvor, dann wischte sie mit der anderen erst über die rechte, dann über die linke Wange. „Das möchte ich auch, Sasuke-kun“, flüsterte sie leise, ließ die Anspannung innerhalb weniger Sekunden von Sasuke abfallen. Obwohl sie schon längst seine Familie war, wollte er es der ganzen Welt präsentieren und sie wollte es auch. ______________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)