Die Wand von Schreibfaehe ================================================================================ Kapitel 8: Auf der Flucht ------------------------- Das Licht blendete ihn. Aus Reflex hob er seinen linken Arm um seine Augen zu schützen. "Keine Bewegung!", befahl ihm eine männliche Stimme. Kam sie ihm nicht bekannt vor? Nein es konnte sich nicht um diesen Zauberer handeln. Seine Stimme war heller. Vorsichtig lugte er unter seinem Arm hervor. Soweit er den Ort überblicken konnte, war er von fünf Personen umzingelt. Diese hielten jeweils ihren Zauberstab gegen ihn erhoben. Er zweifelte keine Sekunde, dass sie ihn bei der kleinsten Bewegung angreifen würden. "Darf ich... meinen Arm herunter nehmen?", fragte er und konnte den hohen Ton in seiner Stimme nicht ganz verbergen. Eine Weile herrschte Stille. Dann sagte die ihm bekannte Stimme: "Nein. Beide Arme in die Höhe." Na toll. Langsam hob er seinen rechten Arm. Seinen linken Arm schob er zur Seite, sodass er einen besseren Blick auf seine Angreifer hatte. Diese starrten zurück unter ihren großen Kapuzen und er fühlte sich unwohl. Trotzdem betrachte er zaghaft die Gestalten vor ihm. Alle fünf Personen waren in schwarzen Mäntel eingehüllt. Ihre Gesicht waren größtenteils durch ihre Kapuzen bedeckt. Er versuchte einen Blick auf ihre Gesichter zu erhaschen. Welche dieser Gestalten war Granger? Auf Grund der Mäntel war es schwer einzuschätzen, ob sie überhaupt unter diesen Zauberern war. Der Zauberer vor ihm machte einen Schritt auf ihn zu. Draco schätzte, es war ihr Anführer und wahrscheinlich derjenige, der ihn angesprochen hatte. Der Zauberer nahm seine Kapuze runter. Und plötzlich stand vor ihm niemand anderes als Ron Weasley. Es überraschte Draco teilweise, einen seiner alten Widersacher hier wieder zu finden. Andererseits wenn er vorher mit Hermione Granger gesprochen hatte, dann war es nur eine Frage der Zeit bis er Ron gegenüber gestanden hätte. "Was tust du hier?", fragte Weasley ruhig. Eine weitere Überraschung- Weasely beherrscht! Er hätte spätestens jetzt erwartet mindestens Schnecken kotzen zu müssen. Die anderen schienen die Luft anzuhalten. Weasley beherrschte sich. Die anderen wollten ihm bestimmt gleich an den Kragen. "Ich möchte mich der Rebellion anschließen.", sagte er und bemühte sich weiterhin um einen ruhigen Ton. Es half nichts, er hörte sich an wie ein Küken. Rechts von ihm schnaubte eine der Personen. Draco sah die Personen zu seiner rechten wütend an. Ja verdammt. Er hatte Angst! Es stand schließlich fünf gegen einen. Fünf Zauberstäbe gegen seine Brust! Weasley schaute kurz zu einer der Personen und schaute Draco dann wieder prüfend an. "Und warum sollten wir dir das glauben? Du bist schließlich ein Todesser, Malfoy." "Granger hat..." "Wo ist Hermione?", fragte eine weibliche Stimme drohend und machte einen Schritt auf ihn zu. "Luna! Nicht jetzt!", mahnte Weasley. Draco hob die rechte Augenbraue. Luna? Doch nicht etwa Looney? "Aber...", wollte die Hexe widersprechen. Ein Blick von Weasley genügte jedoch und die Hexen machte einen Schritt zurück. Weasely richtete seinen Blick auf Draco. "Wo hast du mir ihr gesprochen?", fragte er. Verwirrt sah Draco den rothaarigen Zauberer an. Wieso war das wichtig? War das eine Art Test? Und wieso wussten die Rebellen nicht wo Granger sich befand? War sie nicht eine von ihnen? Sollte sie nicht hier sein? Wenn sie es nicht war, wo war sie dann? Und wie... "Beantworte die Frage, Malfoy!", bellte die männliche Stimme rechts von ihm. Er atmete tief durch. Das kriegst du hin, dachte er. Du bist ein Malfoy. Du stehst vor Ron Weasley. Du kriegst das hin! "Ich... ", fing er an, stockte dann und antworte schließlich: "Nahe der Tempetegasse." Er konnte sehen, wie Weasley über seine Antwort grübelte. Panik kroch hoch. Glaubte er ihm nicht? Kannte er die Gasse nicht und glaubte er ihm deswegen nicht? Verdammt. "Es ist eine Gasse ist in der Nähe der Nocturngasse.", erklärte er. Seine Stimme hatte immer noch einen hellen Ton, aber das Zittern konnte er unterdrücken. "Merlin Malfoy, für wie dumm hältst du uns?", fragte wieder die Stimme rechts von ihm. Es war die Person, die vorher geschnaubt hatte, da war sich Draco sicher. Er schaute diese Person direkt wütend an. "Dumm genug ein Geschenk, dass sich selbst auf dem Präsentierteller zeigt, nicht anzunehmen.", antwortete er barsch. Merlin. Das hatte er jetzt NICHT laut gesagt! Eine der Gestalten lachte laut auf. Weasley schüttelte mit dem Kopf. "Malfoy, du änderst dich wohl nie.", sagte er seufzend. "Geschenk ist gut. Wohl eher Falle. Aber wir haben die Todesser da draußen schon gesehen.", knurrte die Stimme. Draco spürte wie alles Blut aus einem Gesicht wich. Er hatte es sich nicht eingebildet. Da draußen waren Todesser. Waren sie ihm gefolgt? Bestimmt, sonst würden die Rebellen nicht denken, er hätte sie hierher geführt. "Nein! Das war ich nicht.", sagte er und schüttelte wie wild den Kopf. Weasley sah ihn jetzt deutlich misstrauisch an. "An deiner Stelle Malfoy, würde ich die Wahrheit sagen. Wo hast du mit Hermione gesprochen?", fragte Weasley ihn drohend. Natürlich glaubten sie ihm nicht. Warum sollten sie auch? Er war ein Todesser. Nein, keine Zeit für Selbstzweifel. Er musste sie jetzt davon überzeugen, dass er Granger dort getroffen hatte. "Ich sagte bereits die Wahrheit. Granger war in dieser Gasse nahe der Tempetegasse. Ich habe über eine Wand hinweg mit ihr gesprochen. Als ich nachsah war sie fort.", beharrte er. "Ihr Todesser seid voller Bullshit. Euer Gehirn ist voller Scheiße! Und deins besonders, Malfoy. Wie kann man nur so naiv sein alleine in ein Wespennest zu gehen? Wolltest dir eine besondere Medaille bei deinem Lord verdienen was?", fragte die Person, die anscheinend darauf aus war ihn zu triezen. "Was er verdient, ist der Tod. Lass mich ihn kalt stellen!", erklärte sich nun Looney bereit. Ein kalter Schauer jagte über seinen Rücken. "Weasley. Es ist die Wahrheit! Wieso sollte ich lügen?", fragte er schrill und hätte Gesagtes am liebsten gleich wieder zurückgenommen. Sein Leben stand hier auf dem Spiel! Er sollte überlegter handeln, nicht panisch reagieren. "Lass mich überlegen... vielleicht weil dein Leben auf dem Spiel steht?", fragte eine weibliche Stimme neben Looney keck. "Von wem sollte ich sonst von diesem Ort wissen?", fragte er gereizt. "Oh wir glauben dir, dass du es von Granger weißt, aber nicht den Ort.", erklärte eine andere weibliche Stimme, neben der männlichen Stimme, die vorher geschnaubt hatte. "Letzte Chance Malfoy: Wo. hast. du. mit. ihr. gesprochen?", fragte Weasley und war noch einen Schritte vor gegangen. Ein weiterer Schritt und Weasleys Zauberstab würde seine Brust berühren. Er zog zornig die Luft ein. Was erwarteten diese Rebellen eigentlich von ihm? Nein, er wusste die Antwort. Es war ihnen egal. Selbst wenn er das sagte, was sie hören wollten, würden sie ihn umbringen. Eine verzwickte Situation. Wenn er doch nur den Charme seines Vaters besäße. Dieser hätte sich sicher schon längst heraus geredet. Aber er war nicht sein Vater... "Ich bleibe dabei. Ob ihr es glaubt oder nicht: Es war an dieser Wand dieser Ruinen- nahe der Tempetegasse." Sofort spürte er wie die Spannung sich noch mehr lud. Seine Hände fühlten sich feucht und kalt an. Weasleys Blick drang durch seine Augen. Für einen Moment war ihm als würde dieser seine Gedanken lesen. Beherrschte Weasley Legilimens? Zur Sicherheit konzentrierte er seine ganzen Gedankenkraft auf die Gespräche mit Granger. "Also gut Malfoy.", sagte Weasley nach einer Weile und sofort war die Luft aus dem Raum gewichen. "Was?", fragte die andere männliche Person wütend und riss sich die Kapuze vom Kopf. Zum Vorschein kam ein weiterer rothaariger Schopf. Draco erkannte einen der Weasley-Zwillinge wieder. Er baute sich neben Weasley auf, hielt dabei jedoch weiterhin seinen Zauberstab auf Draco gerichtet. "Er ist ein Todesser!", schrie er schon fast, "Wir dürfen ihm nicht trauen!" "Ich stimme George zu. Wir müssen ihn töten.", stimmte Looney zu und nahm nun ebenfalls ihre Kapuze ab. Zum Vorschein kamen schwarzen Haare. War Looney nicht einmal blond gewesen? Ron gab sich unbeeindruckt bei den zornigen Ausbrüchen seiner Mitstreiter. "Hermione hätte ihm kaum diesen Ort genannt, wenn sie ihm nicht getraut hätte." "Vielleicht hat er Legilimens genutzt oder sie getäuscht! Einem Todesser ist nicht zu trauen. Vor allem keinem Malfoy!", den letzten Satz spuckte der andere Rotschopf regelrecht aus. "Das stimmt. Aber er ist hier. Allein. Und er hat mit Hermione gesprochen. Wahrscheinlich weiß er wo sie ist.", sagte eine andere weibliche Stimme. Auch sie nahm nun ihre Kapuze runter. Diesmal kam ein Schwall blonder Haare zum Vorschein. Blaue Augen schauten erstaunlich ruhig in die Runde. "Er wird es uns sicher nicht verraten.", zischte Looney. "Wir sollten schnell entscheiden, was wir mit ihm tun.", sagte die letzte Person, die ihre Kapuze abnahm. Es war eine Hexe mit schwarz gelockten Haaren. Sie trug eine Brille und hätte Draco es nicht besser gewusst, so hätte er gedacht die weibliche Version von Theodore Nott vor sich zu sehen. "Susan hat gerade gemeldet, dass sie vor dem Eingang stehen. Wahrscheinlich werden sie Fallen aufstellen." "Das ist dein Verdienst, Malfoy! DU hast sie hierher geführt!", schrie George Weasley ihn nun an und rückte näher an ihn. "Das habe ich nicht gewollt! Verdammt, ich habe extra Umwege genommen..." "Ava..." "Expelliarmus!", rief die blondhaarige Hexe und entwaffnete den Weasley-Zwilling zu Dracos Erleichterung. Das war knapp. "Was tust du da, Hannah?", fragte der entwaffnete überrascht und wütend zugleich. "Ich kann für ihn bürgen.", antwortete sie. Was? Der Satz ließ alle überrascht die blondhaarige Hexe anstarren. Kannte er sie irgendwoher? Sie lächelte ihn wissend an. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Sie half ihm, war ihm aber nicht wohlgesonnen. Aber warum half sie ihm dann? "Ich habe ihn bei seiner Reise begleitet. Er wusste noch nicht einmal wo sich der Kopf des Wiesels befand und musste Mrs. Figg fragen. Wenn er Legilimens genutzt hätte, hätte er es sicher gewusst. Außerdem habe ich selbst gesehen, wie er einen Umweg im Wald genommen hat. Er hat sich auf dem Weg hierher mit keinem Todesser getroffen.", erklärte sie ruhig. Weasley schaute sie sichtlich überrascht an. "Wieso hast du das nicht vorhin erzählt?", fragte Weasley. Das fragte sich Draco auch. Sie zuckte mit den Schultern und grinste dann. "Es war ganz lustig ihn schwitzen zu sehen." Weasley stöhnte. Draco schloss die Augen. Diese verdammte... "Das beweist gar nichts! Vielleicht war das ganze eine Farce, da er mit Spionen gerechnet hat.", entgegnete Looney. Das war nicht überraschend. Sie wurde damals nicht umsonst Looney genannt. Hinter allem immer eine Verschwörung zu glauben. Sie hatte sich nicht viel geändert. "Das habe ich sicher nicht!", sagte er bestimmt. Die Angst war wie weggeblasen jetzt da er eine Verbündete auf seiner Seite wusste. Die durfte er jetzt nicht verlieren. "Ron. Wir können es uns nicht leisten hier darüber zu diskutieren. In einen Moment kommen wir vielleicht nicht mehr lebend hier raus. Wir müssen jetzt gehen!", drängte die Hexe mit der Brille. Weasley nickte verstehend. "Du hast Recht, Mandy. Ihr kennt alle das nächste Versteck?", fragte er in die Runde. Alle nickten außer Draco. "Ich kenne es nicht." "Wir werden ein Wiesel wie dich auch sicher nicht mitnehmen.", zischte der Weasley-Zwilling und sah ihn dabei hasserfüllt an. Was hatte er nur gegen ihn? Soweit er wusste, hatte er den Weasley-Zwillingen nie etwas getan. Gut er war indirekt an der Situation Schuld, aber das war noch lange kein Grund ihn persönlich so anzugehen! "George! Darüber entscheiden wir in dem anderen Quartier.", ging Weasely nun dazwischen. Sein Bruder sah ihn daraufhin wütend an, nickte jedoch widerstrebend. "Aber wir sagen ihm sicher nicht den Ort des neuen Quartiers! Nicht das er die Todesser auch noch dahin führt.", sagte Looney und sah Draco dabei verächtlich an. "Das war ich..." "Ich nehme ihn mit.", unterbrach Hannah ihn. Weasley nickte. "Das ist vernünftig. Hier noch einmal der Plan: Wir gehen zusammen raus. Sobald ihr draußen seit, attackiert mit Expulso. Das verschafft uns Zeit zur Flucht. Danach lauft in verschiedene Richtungen um sie abzuschütteln. Sobald ihr eine geeignete Stelle findet, appariert.", legte Weasley ihren Fluchtplan offen. Dracos Herz schlug ihm bis zum Hals. Warte, er musste sich jetzt gleich mit Todessern duellieren? Aber wie sollte er ihnen allein entkommen ohne Treffpunkt? Er kannte gar nicht das neue Quartier? Weasley wandte sich zu ihm. "Du, Malfoy, wirst Hannah folgen und mit ihr apparieren.", beantwortete er seine stille Frage. Draco nickte. Plötzlich wurde er am Kragen gepackt. "Aber wehe Malfoy, Hannah kommt nicht im Quartier an!", drohte ihm der Weasley-Zwilling und hob dabei seine rechte Faust. Draco umschloss die Hand am Kragen mit seinen eigenen Händen und versuchte diese von seiner Kleidung zu lösen. Er ließ den Rothaarigen dabei nicht aus den Augen und diesen mindestens genauso wütend an. Was war sein Problem? "Genug George. Ich bin keine Jungfrau in Nöten. Ich kann selbst auf mich aufpassen.", sagte Hannah genervt und nahm George Weasleys Hand von Dracos Kragen. George sah jetzt Hannah an. "Sei vorsichtig. Er ist ein Todesser. Du darfst ihm nicht trauen!", warnte er sie. Draco rollte innerlich die Augen und glättete seine Kleidung. Was für ein Drama. "Verstanden.", sagte Hannah seufzend. Weasley sah alle an. "Hat jemand noch fragen?" Alle schüttelten den Kopf. "Gut, dann los." Ron Weasley ging an ihm vorbei. Die anderen folgten ihm. Dabei gingen sie sicher, Daco mindestens verächtlich anzuschauen. George Weasley nahm sich sogar die Freiheit ihm einen Stoß zu verpassen. Er ballte die Hände zu Fäusten. Ja, er hatte es verdient. Aber trotzdem machte es ihn wütend. "Nimm es dir nicht zu Herzen, Malfoy. Wir haben alle viel mitgemacht.", sagte Hannah und schaute ihn überraschenderweise verständnisvoll an. Er verdrehte innerlich die Augen. Er war sicher kein getretener Welpe, der bemuttert werden musste. "Klar.", sagte er knapp und ging noch Hannah aus dem Raum. Sie gingen hintereinander oder zu zweit durch den Tunnel. Alle waren still. Sie bereiteten sich auf den kommenden Kampf vor. Als sie unter dem Eingang standen, hoben alle ihre Zauberstäbe. Alle außer Draco. "Man kann hier rein apparieren?", fragte er entsetzt. Wealey rollte genervt die Augen. "Merlin Malfoy. Mach dich lieber bereit.", riet er ihm. Draco schüttelte verständnislos den Kopf. Und er dachte die Rebellen wären vorsichtig! Jeder Todesser konnte hierhin apparieren, wenn er den Ort kannte... ja natürlich. Wenn er ihn kannte. Egal. Er hob seinen Zauberstab. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner rechten Schulter. Er drehte sich um. Hannah stand hinter ihm und hielt ihn fest. "Ich halte dich fest.", erklärte sie. Verwirrt sah er sie an. Ohne Vorwarnung bewegte sich plötzlich der Boden unter ihm. Nur dank Hannahs festen Halt, fiel er nicht zu Boden. Als er unter sich sah, konnte er ausmachen wie eine Säule sie nach oben hob- direkt auf die Falltür zu! Bevor ihre Köpfe sich an der Decke stoßen konnten, öffnete sich die Falltür und sie standen draußen. Umzingelt von schwarzen Gestalten. Sofort schoss er einen Expulso aus seinem Zauberstab in deren Richtung. Überall krachte es. Mehrere Explosionen fanden gleichzeitig statt und zu seiner Genugtuung konnte er sehen, wie viele schwarze Gestalten in die Höhe gehoben wurden. Einige hatten wohl ausweichen können, denn schon sauste ein Fluch an seiner rechten Seite vorbei. "Schnell, hier lang.", raunte ihm Hannah zu und nahm ihm am Arm. Er rannte ihr nach. Dabei drehte er sich um und sah zu seiner Erleichterung, dass ihnen niemand folgte. Als er sich wieder umdrehte, war die Erleichterung jedoch verschwunden. Sie rannten über offenes Feld! "Bist du verrückt? Wir müssen Richtung Wald!", rief er außer sich. "Schnauze Malfoy.", fuhr Hannah ihn schroff an und drehte sich plötzlich um. Aus ihrem Zauberstab schossen einpaar Flüche in die Nacht. Verwirrt blickte sich Draco um. Da war keiner! "Was tust du? Da ist niemand!" Hannah schien ihn nicht zu hören, sondern schleuderte weiter Flüche ins Nichts wie ihm schien, während sie rannten. "Verdammte Pussy.", knurrte sie. "Was?", fragte er mit schrillem Ton. "Was erlaubst du dir..." Bevor er sich weiter beklagen konnte, blieb Hannah mitten auf einem dem Feld stehen. Draco war entsetzt. Hatte sie jetzt endgültig den Verstand verloren? Wenn einer der Todesser ihnen aus weiter Entfernung gefolgt war, dann er würde er sie spätestens jetzt aufholen! Sie waren selbst in dieser dunklen Nacht kaum zu übersehen. "Bleib hinter mir.", raunzte Hannah ihm zu und stellte sich vor ihn. Merlin, das wurde ja immer besser. Für wen hielt sie sich ihm Befehle zu erteilen? Seine Mutter? Trotzig stellt er sich neben sie. Hannah sagte nichts, sondern schaute konzentriert auf das Feld. Und da sah er es. Ein kleines, schwarzes Wesen näherte sich ihnen und vor seinen Augen, wurde es während dem Laufen größer. Vor ihnen angekommen hatte es die Gestalt eines Menschen angenommen hatte. Ein Todesser! Ein Todesser, der auch ein Animagus war. Ihm wurde übel. War das der Todesser gewesen, der sich in seinem Mantel versteckt hatte und den er unwissend zum Versteckt geführt hatte? "Sagt man Ratten nicht nach, sie wären klug?", fragte der Todesser höhnisch. Draco erkannte die Stimme sofort. Sewlyn. Seit wann war der ein Animagus? "Sagt man das nicht auch über Todesser? Und hier bist du und stellst zwei Zauberer.", antwortete Draco selbstsicher. Sewlyn lachte. "Eineinhalb, Malfoy. Die Ratte ist ein Halbblut.", sagte er grinsend und griff ohne ein weiteres Wort zu sagen Hannah an. Sofort werte Draco den ersten Fluch ab, während Hannah gleich einen zu ihrem Angreifer abschickte. Wie eine Katze wich er den Flüchen, die Hannah abfeuerte. Dabei bombadierte er sie selbst ebenfalls mit Flüche, die Draco abwehrte. Mit der Zeit merkte er seine Langsamkeit deutlich. Wäre er doch nicht so erschöpft verdammte Scheiße! In einem Moment der Unachtsamkeit traf ihn ein Fluch am linken Arm. Ein scharfer Schmerz durchfuhr ihn. "Scheiße.", fluchte er und schickte gleichzeitig ein Crucio seinerseits. Als Sewlyn auswich und seinerseits wieder einen Fluch schickte, traf ihn ein grünes Licht und er flog nach hinten. Überrascht und erschrocken zu gleich, sah er Hannah von der Seite an. Diese griff jedoch seinen rechten Arm und zog ihn mit sich. "Was...", setzte Draco an, doch sie hielt ihm mit der anderen Hand den Mund zu. "Kein Wort mehr. Ich erkläre dir alles später.", flüsterte sie eindringlich. Er schaute mit immer noch mit ungläubigen Augen in ihre klaren, blauen Augen. Er nickte gehorsam. Später. Sie waren noch nicht in Sicherheit. "Gut.", sagte Hannah leise und nahm ihre Hand von seinem Mund. Danach schaute sie sich auf dem Feld um. Er tat es ihr nach, konnte weit und breit niemanden sehen. Dem Anschein nach, waren wohl alle außer ihnen und Sewlyn in den Wald gerannt. Plötzlich hörte er ein leises Knacken und alles um ihn herum verschwamm. Das nächste was er sah war eine hellblaue Wand mit einem schönen Landschaftsbild auf dem ein Wald mit Feldern abgebildet war. Unter dem Bild war eine große, schwere Kommode aus braunem Holz. Vor ihm selbst befand sich ein einladendes, cremefarbenes Sofa. Sein linkes Bein berührte einen kleinen, dunkelbraunen Tisch, in dessen Mitte eine Marmorplatte eingelassen worden war. Hinter diesem konnte er sein und Hannahs Spiegelbild in einem schwarzen Kasten sehen. Dieser wiederum befand sich selbst in einem Regal, welcher fast eine ganze Wand bedeckte. Sein Blick blieb bei dem Kasten hängen. Was war das? War das ein magischer Gegenstand den er nicht kannte? Vorsichtig ging er um den kleinen Tisch herum um den Kasten zu betrachten. "Das ist das Haus meiner Oma. Das Haus einer Muggle.", erklärte ihm Hannah hinter ihm. Sofort zog er seine Hand zurück mit welcher er den Kasten hatte anfassen wollen. Ein Mugglegerät! Entsetzt sah er sie an. "Das neue Versteck der Rebellen ist in ein Muggle-Haus?", fragte er mit lauterer Stimme als gewöhnlich. Hannah sah ihm nicht in die Augen. Sie schien seinem Blick auszuweichen. Etwas stimmte nicht. Er schloss die Augen. Am liebsten hätte er sich nur noch auf das Sofa gelegt und geschlafen. Er war müde. "Das ist nicht das Versteck der Rebellen.", antwortete Hannah. Natürlich. Warum hatte er nur ein schlechtes Gefühl? "Was machen wir also hier?", fragte er misstrauisch. Würde sie ihn jetzt genauso umbringen wie den Todesser? Nein, nicht wie den Todesser. Klamm und heimlich würde sie ihn ermorden. Hannah sah ihn entschlossen direkt an. "Einen Deal.", antwortete sie. Er hob eine Augenbraue. Einen Deal? "Wenn du Gold haben willst: Ich habe nur noch 10 Galleonen. Der Schlüssel zum Verlies der Malfoy besitzt jemand anderes.", sagte er zerknirscht. Hannah schnaubte. "Ich will nicht dein Geld.", sagte sie verächtlich, "Ich will deine Kooperation." "Was?" "Du hast richtig gehört. Ich brauche deine Kooperation um jemanden zu retten." Sie hielt ihn mit ihren blauen Augen gefangen. "Wer?", fragte er und spürte wie sein Mund ungewohnt trocken geworden war. "Neville Longbottom." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)