Winterurlaub von kikoxd (*Arbeitstitel*) ================================================================================ Kapitel 1: Der erste Tag ------------------------ Der erste Tag Nach einer gefühlten Ewigkeit landeten sie in Salzburg. Eine weite weiße Landschaft erstreckte sich vor ihnen. Warm eingepackt verließen sie die Maschine. Kai stieg genervter aus dem Flugzeug, als er in Tokio eingestiegen war. Nach ihrem Gespräch war vielleicht eine halbe Stunde Ruhe, dann fing es an. Zwei Stunden lang versuchte Kai Yuriy davon abzuhalten ihn zu begrabschen. Leider vergeblich. Nach 15 Minuten auf der Toilette der ersten Klasse, vielsagenden Blicken seiner Teamkollegen und einem entrüsteten Blick von Mr. Dickenson, war zumindest Yuriy für den Rest des Fluges zufrieden gestellt. Doch auch dann war keine Ruhe in Sicht. Tyson wurde das Karten spielen zu langweilig, also versuchte er Max zu einem Beyblade-Match zu überreden. Nach einer halbstündigen Diskussion mit ihm, dass es zu gefährlich wäre in einem Flugzeug zu bladen, verwarf der blauhaarige Japaner die Idee und wand sich dem nächsten Mist zu. Er vertilgte fünf Portionen der Bordmahlzeit, ging den Flugbegleiterinnen auf die Nerven, versuchte den Piloten zu bequatschen und veranstaltete ein Wettrennen mit Max im gesamten Flugzeug. Nachdem der Co-Pilot damit drohte, ihn in den Frachtraum zu sperren, war halbwegs Ruhe. Als Tyson wieder anfangen wollte alle Passagiere gleichzeitig zu unterhalten, reichte es dem Halbrussen und er stauchte den Japaner lautstark zusammen. Als er fertig war und sich wieder setzte, erntete er sogar Applaus von den Passagieren und der Crew. Danach war trotzdem keine Ruhe, denn obwohl Tyson nun schlief, schnarchte er furchtbar laut. Stumm einigten sich alle Fluginsassen, den Japaner schlafen zu lassen, da er schlafend immer noch erträglicher war. Am Flughafen trafen sie die anderen Teams. Mr. Dickenson hatte nicht nur die Bladebreakers und die White Tigers zu diesem Winterurlaub verdonnert, sondern auch die Blitzkriegboys, die Allstars, die Majestics und F-Dynasty. Diese vier Teams warteten bereits auf sie. Nach der Begrüßung, die bei manchen herzlicher war als bei anderen, stiegen sie in die bereitstehenden Shuttlebusse ein und wurden zu ihrem Zielort gefahren. Ihr Ziel war ein, an einem Berghang gelegenes, Winterdorf. Mehrere Holzhütten erstreckten sich den Berg hinauf. Recht weit hinten befanden sich noch zwei größere Gebäude, zudem konnte man unweit vom Dorf die Seile des Skilifts erkennen. Die Busse steuerten ein großes Haus gleich am Anfang des Dorfes an. Kai erhaschte einen Blick auf einen Wegweiser. Laut diesem verfügte das Dorf unter anderem über einen Wellnesstempel, einen Eisdom und eine Theaterhalle. Nachdem alle die Busse verlassen und ihr Gepäck wieder an sich genommen hatten, ging es an die Verteilung auf die Hütten. Es gab drei kleine Hütten für bis zu 4 Personen und drei große Hütten für 6 Personen. In den kleinen Hütten gab es nur einen Schlafraum mit vier Betten, wo hingegen die großen Hütten drei getrennte Doppelzimmer hatten. Mariah, Emily und Julia, bekamen eine kleine Hütte. Da Yuriy und Kai natürlich zusammen bleiben wollten, nahmen sie mit den restlichen Blitzkriegboys eine der großen Hütten. Die restlichen Bladebreakers gingen zusammen mit den White Tigers ebenfalls in eine große Hütte. Sehr zur Freude von Lee und Ray, welche sich mit Freude ein Zimmer teilten. Die übrigen drei Allstars bezogen zusammen mit Raul eine kleine Hütte, ebenso die Majestics. Zuletzt nahmen die Erwachsenen, hieß Mr. Dickenson, Taro, Judy und Romero, die letzte große Hütte. Kai schloss die Eingangstür ihrer Hütte auf, stellte seinen Koffer erstmal irgendwo hin und schaute sich um. Nach ihm traten auch die anderen Russen ein. Die Möbel waren größtenteils aus Holz. Rechts neben dem Eingang war eine kleine Kochnische. Direkt angrenzend war eine Eckcouch und dieser gegenüber, und damit der Mittelpunkt im Raum, befand sich ein schöner weißer Kamin. In der hinteren linken Ecke war noch eine Essecke, welche jedoch durch den Kamin verdeckt wurde. Vor dem Kamin ging eine Treppe ins obere Stockwerk, wo sich sicherlich die Schlafzimmer und, hoffentlich, ein Bad befanden „Tja, deine Traumvorstellung kannst du damit vergessen.“ Zufrieden drehte sich Kai zu dem Rothaarigen um. Dieser lächelte jedoch nur, schnappte sich seinen und Kai´s Koffer und ging die Treppe nach oben. Als er an Kai vorbei kam, sagte er nur: „Das würde ich so noch nicht sagen.“ Aufgrund der schon späten Stunde und der Erschöpfung vom Flug, blieb die gesamte Truppe in ihren Häusern und ruhten sich aus oder gingen schlafen. Bevor sich alle auf ihre Häuser aufgeteilt hatten, informierte Mr. Dickenson sie darüber, dass am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, die Einweisung und Besprechung der kommenden Urlaubstage im Haupthaus stattfanden sollte und alle anwesend sein müssen. Nach einer erholsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück hatten sich alle Blader sowie die Erwachsenen im Haupthaus eingefunden. Nur der Leiter der BBA fehlte. Nach einer halben Stunde rumsitzen und Däumchen drehen, kam der Melonenträger endlich. Ein Angestellter des Feriendomizils folgte ihm mit einer Holzkiste auf den Armen, in dessen Deckel ein handgroßes rundes Loch war. Mr. Dickenson platzierte sich so, dass er von allen gut gesehen und gehört werden konnte. „Guten Morgen meine Lieben, ich hoffe ihr hatten eine angenehme Nacht?“ Kurz wartete er und blickte dabei in die Runde. Einige Blader nickten sogar, zur Bestätigung. „Gut,gut. Also dann, ich möchte es kurz halten. Wir haben uns vier Aktivitäten für euch überlegt. Ihr werdet daher per Zufallsprinzip in vier Gruppen aufgeteilt. Dazu wird Mike“, er zeigte auf den Mitarbeiter mit der Kiste, „rum kommen und jeder von euch darf einen Zettel ziehen.“ Mike ging also durch die Reihen und jeder griff in die Box. Als er am Tisch der Russen ankam, zog zuerst Yuriy, welcher gleich seinen Zettel entfaltete und etwas skeptisch las, was da geschrieben stand. „Was hast du?“ wurde er von Kai gefragt, während dieser selbst zog. „Hier steht: Fun on Ice. Keine Ahnung, was steht bei dir?“ Eine Augenbraue des Blaugrauhaarigen wanderte nach oben. „´Hier wird dir nicht kalt: Beweg dich rhythmisch.` Was meinen die denn damit?“ Kai viel auf Anhieb nur Gymnastik mit Musik ein, aber dann würde das doch so dort stehen, oder? „Kann ich dir auch nicht sagen, aber lass dich überraschen und sei froh, dass du nicht meins gezogen hast.“ „Das bin ich, “ antwortet der jüngere Russe leicht grinsend, “ich brauch grad keine blauen Flecken.“ Nachdem alle einen Zettel gezogen hatten, ergriff der BBA-Boss wieder das Wort. „Da nun jeder weiß, zu welcher Gruppe er gehört, sieht der weiter Plan wie folgt aus: Wo die Tätigkeiten stattfinden, könnt ihr am Eingang den Listen entnehmen. Tragt euch bitte auch gleich in die Listen ein. Heute 13.00 Uhr habt ihr dann eure ersten Gruppentreffen. Ihr werdet immer von 9.00 bis 16.00 Uhr in euren Gruppen sein. In dem Zeitraum ist bereits eine einstündige Pause enthalten. Wann und wie ihr diese macht, entscheiden die jeweiligen Gruppenleiter. Danach habt ihr Zeit für euch. Ihr könnt euch frei bewegen und alle Freizeitangebote ausprobieren. Hier im Haupthaus findet ihr einiges an Informationsmaterial dazu.“ Er machte eine kurze Pause und tupfte sich den Schweiß von der Stirn. „Am letzten Tag unseres Urlaubes hier, findet eine Art Vorführung jeder Gruppe statt. Ob nun als Wettkampf, Show oder ähnliches, entscheiden wieder die jeweiligen Gruppenleiter. Somit wünsche ich euch allen viel Spass und eine schöne Zeit.“ Damit beendete er seine Einweisung, lächelte der versammelten Gemeinschaft zu und tupfte sich nebenbei wieder den Schweiß von der Schläfe. Ein kurzer Applaus erklang, dann erhoben sich alle und machten sich auf in Ihre Gruppen Es war fünf vor Eins und Kai wünschte sich jetzt schon das Ende dieses Zwangsurlaubes herbei. Der Trainingsort seiner Gruppe war die Theaterhalle, welche bergauf am Ende des Dorfes lag. Es war eines der größeren Gebäude, die er gestern bei Ankunft bereits von weitem gesehen hatte. Aus der Nähe betrachtet viel ihm auf, dass das Gebäude eine runde Form hatte. Von weitem konnte er das so nicht erkennen. Er trat ein und überrascht bestaunte er das Innere der Theaterhalle. Von Innen erinnerte es ihn an ein historisches Theater, nur halt überdacht. Er stand an der obersten Reihe der Sitze. Die Sitzreihen gingen im Halbkreis steil hinab. Mehrere Treppen führten zwischen den Sitzblöcken sternartig hinab zur Bühne. Langsam ging er runter zur Bühne, wo die Anderen bereits warteten. Außer ihm waren schon Mariah, Emily, Oliver, Enrico und Julia anwesend. „Oh. Hi Kai. Bist du auch hier?“ wurde er verwundert von Oliver gefragt. „Scheint so, oder?“ bekam der Franzose jedoch nur als Antwort. Bevor der Franzose richtig überlegen konnte, ob er nun auf diese Aussage antworten sollte, betraten eine dunkelhäutige Frau und ein Mann, mit starkem Hüftschwung, das Theater. Während der Halbrusse und die anderen Mitglieder vor der Bühne standen, gingen diese Beiden gleich auf die Bühne. Gespannt schauten die Blader zu den Ankömmlingen hinauf. Der Mann räusperte sich kurz und fing dann an zu sprechen. „So… es scheinen alle da zu sein. Dann können wir direkt anfangen. Mein Name ist Lewis Marks und die Dame neben mir ist Ambuley oder auch Ambu genannt. Wir sind eure Trainer.“ Er erhoffte eine jubelnde Reaktion…vergeblich. Also fuhr er einfach fort. „Ihr könnt mich ruhig Lewis nennen. Wisst ihr denn, was euch hier erwartet?“ Synchrones Kopfschütteln. „Ok, also im Grunde wollen wir damit nur sagen, dass wir hier verschiedene Tanzrichtungen von vielen unterschiedlichen Kulturen mischen. Zum Beispiel haben wir hier schon mal Hip Hop mit Kasatschok gemischt.“ „Wir sollen hier TANZEN?“ kam es ganz entgeistert von Kai. Aber auch die anderen Blader guckten leicht entsetzt… naja bis auf Mariah, die fand das jetzt schon super. Diesmal ergriff Ambuley das Wort, „Im Groben? … Ja!“ „Und was hat das jetzt mit `Winterurlaub` zu tun?“ Berechtigte Frage von Emily, wie der Halbrusse fand. Er ging davon aus, dass sie hier diese ganzen Wintersportarten machen `durften` und nun soll er tanzen? Er kann gar nicht tanzen, sieht man mal von den Standardtänzen ab, die er gezwungen war zu erlernen. „An sich nichts. Jedoch dachte Mr. Dickenson es wäre gut auch etwas anzubieten, was drinnen stattfindet. Zudem war er der Meinung, dass wir neben den ganzen kalten Sachen auch was ‚Heißes‘ anbieten sollten … wenn ihr versteht.“ Verschmitzt lächelte sie alle der Reihe nach an. „Außerdem soll unser Kurs am Ende auch etwas vorführen. Deswegen finde ich, sollten wir keine Zeit verlieren und einfach anfangen.“ Auch wenn Kai dem Ganzen überhaupt nicht angetan war, musste er da jetzt durch. Abhauen ging nicht, dass würde auffallen und drücken würde ihm keiner abkaufen. Kurz darauf fingen sie auch schon an. Sie erklärten der Gruppe, dass sie einen Mix, der aus Elementen indischer, persischer und orientalischer Tänze bestand, einstudieren werden. Während Lewis für die Choreographie zuständig ist, zeigte Ambu den Bladern die Bewegungen und brachte Rhythmus in die Abfolge. Zu Beginn wurden ihnen einige Grundbewegungen gezeigt. Eine bestand zum Beispiel daraus, mit dem rechten Fuß einen Tippschritt nach vorn zu machen. Der Fuß wurde dabei nicht komplett aufgesetzt, sondern nur mit der Spitze. Gleichzeitig mit Tippen des Fußes wurde die Hüfte rechts nach vorn gestoßen. Die weitere Übung bestand dann darin, den Fuß vorn getippt zu lassen und die Hüfte flüssig vor und zurück zu bewegen „Ok…Stopp Stopp Stopp“ unterbrach ihre Trainerin die Übungen. „Ihr drei“, damit zeigte sie auf Julia, Emily und Kai, „seid zu steif in der Hüfte. Ihr übt jetzt nur die Hüftbewegung.“ Sie machte es vor, schwang elegant und geschmeidig ihre Hüfte von rechts nach links und wieder zurück. Also machten die drei es nach. Während Kai und Julia langsam ein Gefühl dafür bekamen, wirkte es bei Emily eher, als würde der Zeiger einer Uhr im Sekundentakt ticken. Ambu besah sich das kurz und wand sich dann Mariah und Enrique zu. „Du“, damit meinte sie Mariah, „bist zu zappelig. Nicht so viele Bewegungen, langsam und fließend.“ Sie fasste an die Hüfte der Chinesin und führte sie. Als sie der Meinung war, das die Rosahaarige es verstanden hatte, widmete sie sich dem Letzten zu. „Deine Bewegungen sind schon recht flüssig, aber hör auf dir dabei über den Körper zu streichen. Der Tanz soll den Zuschauer verführen. Du darfst dabei nicht so plump wirken, wie in einem billigen Porno. Es ist die Sprache des Körpers, auf die es ankommt. Du musst deine Hüften, Beine und Arme so bewegen, dass das Publikum den Blick nicht abwenden kann. Wenn du dir über den Körper fährst, führst du bewusst den Blick der Zuschauer.“ Dann wand sie sich den anderen zu. Diese hatten in ihren Übungen innegehalten und lauschten gespannt ihrer Erklärung. „Die Kunst besteht aber darin, die Anwesenden nur durch kleine Bewegungen zu leiten und deren Fantasie zu erwecken, sodass sie immer mehr sehen möchten. Aber IHR entscheidet, wieviel sie sehen dürfen, was sie sehen dürfen und wann sie es dürfen. Das steigert die Spannung. Versteht ihr das?“ Sie erhielt ein synchrones Nicken. „Gut“, sie klatschte in die Hände, „weiter geht’s. Wir haben noch viel zu tun.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)