Whitbeards jüngste Tochter von Runenmagierin (Ein kleines Kind auf der Moby Dick) ================================================================================ Kapitel 9: Black Island ----------------------- „Hört mal, Training ist das eine, aber ihr braucht euch nicht direkt fertig zu machen.“, beschwerte sich Liv, warf ihre dichten blonden Haare über die Schulter und klebte Shatiel ein Pflaster auf die Wange. Nicole und Vista standen angemessen betreten im Hintergrund. „Es tut aber auch gar nicht weh.“, erklärte Shatiel unschuldig. „Ob es dir weh tut oder nicht, ist mir relativ egal so lange es dir schadet.“, entgegnete Liv streng. Sie war von Marco längst über Shatiel Eigentümlichkeit bezogen auf Schmerz unterrichtet. Und sie nahm das ernst. „Du kannst den Schmerz vielleicht nicht so spüren wie andere, aber dein Körper nimmt den Schaden trotzdem auf, und gerade weil du den Schmerz nicht spürst ist das Gefährlich.“ Neugierig sah Shatiel sie an. Liv seufzte. „Jeder Körper hat eine Grenze, wie viel Schläge und Verletzungen er einstecken kann. Diese Grenze wird durch Schmerz signalisiert, je mehr es weh tut, desto näher ist man dieser Grenze, so hat jeder Mensch seinen natürlichen Schutz, sein natürliches Warnsystem.“, Liv sah Shatiel fragend an, „Verstehst du?“ „Ja.“, nickte Shatiel brav. „Um sich an diese Grenze zu halten muss man sie aber kennen und um sie zu kennen muss man sie in diesem Fall spüren, das fällt bei dir weg, du kannst diese Grenze nicht kennen lernen, das macht es so gefährlich.“ „Was passiert wenn man seine Grenze überschreitet?“, fragte Shatiel. „Im schlimmsten Fall stirbst du.“, entgegnete Liv hart. Shatiel erschreckte sich nicht, sie starrte ernst in Leere. „Das ist nicht gut.“, erklärte sie dann schließlich, „Ich hab Paps doch gesagt das mir nichts passieren wird.“ Kurz überlegte sie weiter. „Nun ja, da muss ich noch eine Lösung finden.“, strahlend sah sie Liv an, „Ich werd ab jetzt besser aufpassen.“ Liv unterdrückte ein Seufzen, dann warf sie einen bösen Blick zu den beiden älteren. „Ihr solltet gefälligst besser aufpassen.“, stellte sie kühl fest. „Jawohl.“, antworteten beide im Chor und waren froh das sie scheinbar so glimpflich davon kamen. Liv war nicht Oberschwester auf der Moby Dick und damit nur Marco und Whitbeard unterstellt weil sie medizinische Angelegenheiten auf die leichte Schulter nahm. Ganz im Gegenteil, Liv konnte sehr streng und sehr resolut sein. Vista selbst hatte einmal mit erlebt wie sie einen Roockie aufgemischt hatte der einem ihrer Patienten als Leben wollte. Der Junge hatte danach einen Arzt gebraucht. Man legte sich besser nicht mit ihr an. „Also dann,“, Vista lächelte etwas nervös, „Wir verabschieden uns dann.“ Liv nickte ihm ungnädig zu. „Wir passen besser auf.“, versprach Nicole nervös. „Das will ich hoffen.“, gab Liv zurück und hob Shatiel von der Untersuchungsliege auf der diese brav gewartet hatte. „Du~ Vista,“, setzte diese an, kaum das sie den Mann erreicht hatte und nach seiner Hand greifen konnte, „Kann ich auch lernen mit dem Schwert zu kämpfen?“ Vista zuckte zusammen und schielte vorsichtig über die Schulter. Liv sah ihn mit einem mörderischen Blick an der signalisierte das er jetzt ja nichts falsches sagen durfte. „Wir sollten auf jeden Fall mit einem Holzschwert anfangen.“, begann er vorsichtig. Liv schritt nicht ein, wenngleich ihr Blick noch immer bedrohlich auf dem Kommandanten der fünften Division lag. Vista und Nicole waren in sofern aus dem Schneider das sie mit Shatiel an Deck zurückkehren konnte während Vista ihr die Basics über den Schwertkampf verbal erklärte. Bereits am nächsten Tag erhielt Shatiel ihr eigenes Holzschwert, Blenheim hatte es ihr geschnitzt und sie trug es stolz auf dem Schiff spazieren um es herum zu zeigen. Haruta lachte als er die Kleine so sah. „Dir fehlt noch ein Gürtel.“, meinte er belustigt und half dem Problem gleich ab. Irgendwo fand er einen dünnen Schal den er Shatiel so um den Bauch band das sie das Schwert hinein stecken konnte. Shatiel war begeistert. „Jetzt muss ich nur noch so gut werden das ich mit einem echten Schwert kämpfen kann.“, stellte sie zufrieden fest und begab sich zum Training. Obwohl sie noch ein Kind war nahm sie ihr Training und das Versprechen das sie Whitebeard gegeben hatte sehr ernst. Sie verfügte auch über eine erstaunliche Ausdauer, so konnte Shatiel zwar nicht so lange mit am Training teil nehmen wie die Erwachsenen, aber doch wesentlich länger als es ein sechsjähriges Mädchen können sollte. „Und entweder ist sie besonders talentiert, oder sie hat vorher schon einmal die Grundlagen des Schwertkampfes gezeigt bekommen.“, erklärte Vista am Abend als Shatiel sich damit befasste Thatch und den anderen Köchen in der Kombüse zu helfen. „Wie alt war sie noch mal als sie verkauft wurde?“, fragte Jouzo nach. „Vier.“, entgegnete Marco ernst. „Mir will nicht in den Kopf das sie mit vier schon mal ein Schwert in der Hand gehabt haben soll.“, murmelte Jouzo. „Und trainiert wurde.“, warf Vista ein. „Irgendwie verstörend.“, murmelte Haruta. Verstört wirkte Shatiel aber keines Wegs als die Kommandanten später mit allen anderen zum Essen beisammen saßen. Je nach dem was man als verstörend bezeichnen wollte. Sie hatte einen verbrühten Finger und diverse Soßenflecken auf dem neuen grünen Kleid, aber sie strahlte in die Runde als sie stolz erklärte das sie geholfen hatte den Pudding den es zum Nachtisch geben würde, zu zubereiten. Nicht einmal Liv konnte ihr wegen des verbrühten Fingers böse sein und der betreffende Koch entging einer Bestrafung, wenn auch vor allem weil Shatiel die Krankenschwester mit Fragen zu ihrer Verbrühung ablenkte. Über Nacht erreichten sie die Insel Black Island. Eine Winterinsel auf der sechs Monate lang Winter herrschte. „Die Wintermonate fangen hier bald an, wir haben Glück das wir jetzt hier sind.“, stellte Marco mit einem prüfenden Blick auf die Insel fest. „Warum?“, stellte Shatiel die obligatorische, neugierige Frage. Marco schmunzelte. „Wenn es Winter wird gefriert das Meer um Black Island herum, wir können dann nicht so einfach auf die Insel kommen.“, erklärte er und ließ gleich noch eine knappe Erklärung folgen was er mit gefrieren meinte. Mit einem weniger kinderfreundlichen, aber nerven-schonenden, „das ist eben so“ am Ende. Shatiel fand sich auch tatsächlich damit ab. Es war noch früh am Morgen als der Kommandant der ersten Division und das inoffizielle Maskottchen an Deck standen. Im Ort selber waren gerade erst die ersten Leute unterwegs. Misstrauische Blicke trafen die Moby Dick, aber niemand sagte etwas oder schien sich besonders an den Piraten zu stören. Bis schließlich ein junger Mann in den Hafen trat. Marco und Shatiel waren längst nicht mehr die einzigen an Bord und Marco hatte gerade zugestimmt das Shatiel mit Thatch, Charlie und Nicole zum einkaufen gehen durfte als der junge Mann auf das Schiff zukam. „Ich werd nicht mehr.“, murmelte Thatch. „Was?“, fragte Marco mit gehobenen Augenbrauen. „Pyrros.“, erklärte Thatch und nickte zum Quai in Marcos Rücken. „Wer?“, fragte Nicole und streckte sich ein bisschen um von ihrem Platz aus über die Reling gucken zu können. Der junge Mann hielt sich nicht lange am Quai auf, ohne Schwung zu hohlen sprang er hoch und landete gelassen an Deck. „Du warst nicht eingeladen.“, stellte Marco kühl fest. „Ich wollte nur Hallo sagen.“, entgegnete der andere gelassen, „Das nennt man dann höflich, so weit ich weiß.“ Er grinste frech, seine halblangen schwarzen Haare wehten im leichten Wind, seine rote Jacke war aus festem Stoff, genauso wie die schwarze Hose. „Serena wird Whitebeard sicherlich gerne ihre Aufwartung machen.“, fügte er noch gelassen hinzu. Marcos Gelassenheit erhielt dadurch einen deutlichen Dämpfer. „Serena?“, fragte er nach und sah Pyrros ungläubig an. „Natürlich, dachtest du ich würde ohne meinen Käpt´n hier sein?“, fragte Pyrros belustigt zurück. Kurz lies er seinen Blick über die anderen Anwesenden schweifen. Als Shatiel den Kopf schief legte grinste er belustigt, und zwinkerte Nicole zu als sich ihre Blicke trafen. Das Mädchen errötete schlagartig. „Hey!“, Charlie stieß sie ungläubig und empört an. „Sonst noch was?“, fragte Marco scharf dem nichts davon entgangen war. „nein, nein, nicht wirklich.“, Pyrros wandte sich unbefangen wieder an Marco, „Ich denke Seren kommt gegen Nachmittag vorbei, ihr werdet´s schon merken.“ „Großartig.“, knurrte Marco. Pyrros, der immer noch auf der Reling stand, grinste noch einmal in die Runde und sprang mit einem Rückwärtssalto wieder auf den Quai. „Wer war das?“, fragte Shatiel direkt. „Frag nicht.“, Marco ließ die vier stehen, wahrscheinlich um Whitebeard zu informieren. „Ein alter Bekannter.“, erklärte Thatch, zwischen milde und unangenehm berührt, lächelnd. „Aha, und wer ist Serena?“, stieg Charlie jetzt in die Fragerei ein, „Und sag jetzt nicht seine Kapitänin, so viel ist klar.“ Thatch lachte während er sich über die Reling schwang. Die drei anderen folgten ihm. „Sie ist Piratin, oder war es, man hat seit einem Jahr nichts mehr von ihr gehört.“, erklärte Thatch. „Warum?“, fragte Shatiel, hängte sich an seine Hand und wandte sich dabei neugierig in alle Richtungen. „Keine Ahnung, wir sind nicht direkt mit Serena und ihren DemonWing-Piraten verfeindet gewesen, aber wir waren auch keine Verbündeten.“ „Die Kapitänin von dem Kerl ist Dämonen-Schwinge Serena?“, fragte Charlie ungläubig. „Die ist doch total bekannt gewesen.“, entfuhr es auch Nicole. „Sie war in Gold Rogers Crew als Mädchen.“, fuhr Charlie fort, „Sie war berühmt in der Neuen Welt, was macht so jemand, auf einer unscheinbaren Insel auf der Grande Line?“ Thatch runzelte die Stirn. „Ich finde es ja lobenswert das ihr zwei so gut informiert seid, aber wo her soll einer von uns das Wissen?“ fragte er, „Wie gesagt, wir haben drüber in der Neuen Welt hin und wieder mit ihr gezoft, wir waren nicht verbündet und sind nicht in ihre Pläne eingeweiht, fragt sie wenn sie nachher vorbei kommt.“ Im ersten Moment wusste keiner von beiden etwas darauf zu antworten. „Dürfen wir denn dabei sein?“, fragte Shatiel fröhlich. „Ich bin sicher Paps hat nichts dagegen, es ist eher die Frage ob ihr das Aushaltet.“, erwiderte Thatch. „Was aushalten?“, fragte Shatiel direkt weiter. „Ihr Königshaki.“, erklärte Thatch, „Sie ist so stark wie unsere Kommandanten, es ist nicht einfach ihr gegenüber zu treten, und das gleiche gilt für ihre Crew.“ Dabei sah er die beiden Jüngeren an. „Am besten wir machen hier keinen Ärger und niemand wandert hier alleine herum bis Serena bei Paps war und wir wissen wo wir heute stehen.“ Nicole nickte etwas eingeschüchtert. „Alles Klar.“, gab auch Charlie seine Zustimmung kund, „Am besten machen wir die Besorgungen und gehen zurück zur Moby Dick. 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