Das Schwert der Göttinnen von Kittykate ================================================================================ Kapitel 23: Schloss Hyliades ---------------------------- Auf seinem Weg nach Hyliades begegnete Ritter Strongfield einem Feind nach dem anderen. Er erledigte einige Dekuranha, mehrere Raubschleime und einen Knochengänger. Sein Weg führte ihn in ein kleines zerstörtes Dorf. Der Verwesungsgeruch war unerträglich und der Anblick entsetzlich. Die Kadaver von Maden befallen und Fliegen umringt. Die eingestürzten Häuser, Ruinen und verbrannten Dächer zeugten von einer Grausamkeit, die niemand sich vorzustellen wagte. Aiden war vieles gewohnt und hatte im Dienst des Königshauses viel gesehen, aber das war bei Weitem das schrecklichste Szenario, dem er begegnete. Er wollte so schnell es ging dieses Dorf hinter sich bringen. Jedoch in der Dorfmitte wimmelte es von Zombies. Es würde nicht einfach werden, aber er stellte sich dem Kampf und schickte jene Untoten wieder in die Finsternis zurück. Von dem schrecklichen Leichengeruch fast betäubt, schwang er sich wieder auf sein Pferd und beeilte sich voranzukommen. Sein Weg führte zur Grenze, traf auf die vielen gefallenen Soldaten. Entsetzt wanderten seine Augen von einem Hylianer zum nächsten. Jedes Gesicht leichenblass, aschfahl, jene Augen vor Schreck geweitet und jeder Mund, jeder Gesichtszug zum Schreien verzerrt. Dies alles prägte sich tief ein. Auf einem Mann blieb sein Blick schließlich hängen. Er lehnte im Sitzen an den Zinnen. Eine Hand fest um das Seil der Alarmglocke gekrallt. Seine Augen vor Schrecken weit geöffnet und eine tiefe, große Bauchwunde klaffte durch seine Uniform. Erschüttert keuchte Aiden Strongfield auf. Alva Garwin, ein alter Freund und treuer Soldat. Er hatte alle noch gewarnt und dennoch war es zu spät. Alva hatte sich auf seine freien Tage und die gemeinsame Zeit mit seiner Familie gefreut. Wie es seinen Kindern und seiner Frau wohl ergehen mochte? Sobald er seinen Auftrag beendet hatte, würde er Alvas Familie einen Besuch abstatten. Respektvoll senkte Aiden seinen Kopf vor diesem Mann, der selbst im Tode noch alle warnen würde. Dann trieb er sein Ross an und verließ Hyrule. Er ritt eine Weile durch die Nacht und in den Morgen. * * * Sein Schwert klirrte, als es auf die Rüstung des Stalfos traf. Schon setzte das Skelett wieder zur Gegenwehr an. Zweien hatte er bereits ein Ende gesetzt, jedoch der dritte setzte sich eisern zu Wehr. Eldred Winston of Kaine spürte die Kraft schwinden. Er versuchte diesen einen verwundbaren Punkt zu treffen, jedoch schien sein Gegner jeden Treffer vorauszuahnen. Schwer atmend hob Eldred sein Schwert über sich und verhinderte gerade noch einen Treffer. Allerdings entdeckte er eben jene Schwachstelle. Das klopfende blutige Herz unter dem Rippenbogen. Kraftvoll stieß er Stalfos zurück, sammelte seine Energie und begann seinen Angriff. Erst rechts, dass aufeinanderprallende Metall der Schwerter klirrte, dann links. Im nächsten Moment täuschte er einen Angriff an, lenkte die Aufmerksamkeit des Stalfos ab und zog ruckartig das Schwert dann doch durch, mitten zwischen die Rippenknochen. Ein quietschender Kreisch, dann brach das Skelett in sich zusammen. Schwer atmend starrte der Ritter auf den Knochenhaufen und beobachtete wie dieser langsam zu Staub zerfiel. Sein Blick glitt in den Himmel. Der Morgen graute bereits. Er würde sich nun endlich auf den Weg zur Lon-Lon-Farm begeben. Er stieg auf sein Ross und ritt davon. Pünktlich zum Sonnenaufgang erreichte er den Pferdestall und sattelte sein Reittier ab, rubbelte es trocken und fütterte es. Müde rieb er sich über die Augen, während seine Gedanken unablässig im Kreis rotierten. Die Begegnung mit den Stalfos warf so viele Fragen auf. Unbemerkt trat Malon näher. Ihre Augen ruhten besorgt auf dem Ritter von Hyrule. „Eldred“, flüsterte sie. Aus den Gedanken gerissen, drehte sich der müde junge Mann um. Doch ihm trat sofort ein Lächeln auf die Lippen, als er die schöne rothaarige Frau sah: „Guten Morgen, Malon.“ „Ich habe mir Sorgen gemacht. Was ist passiert?“ Sie trat näher, zog einen Apfel hervor und verfütterte diesen an das Pferd. „Ich bin auf verschiedene finstere Wesen getroffen und befand mich die gesamte Nacht über in Kämpfen.“ „Finstere Wesen?“ Malon runzelte die Stirn. Außerhalb der Farm sollte es gefährliche Gestalten geben? Eldred drehte sich ihr zu. „Ich habe dies in meiner Ausbildung gelernt. Diese Wesen… Sie sind gefährlich.“ Er legte die Hände auf die Schultern der Rothaarigen. Seine Augen suchten die der Farmerin. „Verlasse nachts niemals das Haus!“ Sie spürte, wie ernst er seine Worte meinte. Malon wollte nicht, dass er sich um sie sorgte. Ein liebevolles Lächeln trat auf ihre Lippen und sie nickte. „Ich verspreche es.“ Der Ritter nickte erleichtert, im nächsten Moment umschlang er die junge Frau und drückte sie an seine Brust, während er sein Gesicht in ihrem roten Haar vergrub. Malon ließ es geschehen und verharrte mit starkem klopfendem Herz in den starken Armen des Ritters. Dieser Moment gehörte nur ihnen beiden. * * * In der Ferne erkannte man bereits die Schlossmauern und die hohen Türme. Je näher sie kamen, desto größer und imposanter wurde es. Das Schloss inmitten flacher Landschaft ließ einen weiten Blick zu und feindliche Angriffe frühzeitig erkennen. Zelda, in ihrer Verkleidung als Shiek, ritt auf eine breite Zugbrücke zu. Link folgte ihr und ließ seine Augen wandern. Ein tiefer und weiter Burggraben sorgte für einen zusätzlichen Schutz und verhinderte, dass jemand die Mauer hinaufkletterte. Das Schloss, so edel es aussah, glich auch einer Festung. Einer unbezwingbaren Burg. Neugierig suchte er nach Schwachpunkten. Auch wenn sie im ersten Moment undurchdringlich aussah, so fand Link einige Stellen, die er locker mit einem Enterhaken umgehen hätte können. Nur den Enterhaken besaß er in diesem Zeitpfad nicht. Sie überquerten die Zugbrücke und trafen auf ein verschlossenes Tor. Zelda stieg ab und trat auf das Tor zu. Fridas Zügel hielt sie fest in ihrer linken Hand. Ein kleines Gitterfenster bot einen winzigen Einblick in den großen Schlosshof. Im nächsten Moment erschien ein Kopf. „Wer seid Ihr und was wollt Ihr?“ Shiek erschrak innerlich, doch dann antwortete sie. „Ich bin Shiek, eine Vertraute der Prinzessin Hyrules. Prinzessin Zelda schickt mich mit einer Botschaft für König Valent.“ Das Gesicht hinter dem Gitterfenster verschwand wieder. Lange Zeit tat sich nichts, doch dann erklang ein metallenes Geräusch und langsam öffneten sich die Tore. Shiek blickte über ihre Schulter zurück und beobachtete Link, der aufmerksam die Mauer und die Brüstung unter Augenschein nahm. Als Bewegung in das Tor kam, stieg auch Link ab und führte Epona am Zügel näher an die verkleidete Prinzessin. Ein Soldat erschien vor ihnen. „König Valent erwartet Euch. Bitte folgt mir.“ Zelda und Link traten durch das Tor in den Hof und sofort eilte ein Stallbursche herbei, um den Gästen die Pferde abzunehmen und diese im Stall zu versorgen. Die Reisenden hingegen folgten dem Soldaten durch den großen Schlosshof. Beschäftigte und Wachen gingen emsig ihren Tätigkeiten nach. Links Augen sahen sich auch hier aufmerksam um, während er Zelda und dem Soldaten folgte. Als sein Blick gerade zu einem der Türme hinauf glitt, entdeckte er eine Gestalt hinter einem Fenster. Eine junge Frau mit hochgestecktem rotem Haar beobachtete die Fremden. Und in diesem Moment begegneten sich ihre und Links Augen. Gelb-golden schoss es dem Heroen durch den Kopf. Der Weg führte zu einem Seiteneingang. „Hier herein“, sprach der Soldat und riss Links Aufmerksamkeit auf den Weg vor sich. Sie folgten einem Gang und blieben vor einer großen doppelflügeligen Türe stehen. Der Gang war nur spärlich geschmückt und wirkte eher trist. Die Türen wurden geöffnet und der Soldat ließ den Fremden den Vortritt. Shiek und Link traten vor und folgten einem breiten roten Teppich in einen großen Saal. Die Wände aus Marmor, geschmückt mit Stickbildern und Wandteppichen. Alte Rüstungen zierten den Weg des roten Teppichs. Das Wappen Hyliades hing an der Wand gegenüber. Ein roter und ein grüner Drache, ineinander verschlungen und ihren offenen Schlund einander zugedreht. Rechts und links der Wand befand sich eine große Glasfront, die einen wundervollen Blick in die großen Schlossgärten bot. Vor dem Wappen standen vier große Stühle. Auf einem der beiden Mittleren saß ein Mann mit braunem lockigem Haar. Auf seinem Haupt trug er eine goldene Krone. „Majestät, Shiek aus Hyrule“, sprach der Soldat, verbeugte sich und bezog Stellung an der Türe. Link betrachtete den König des Landes. Ein stattlicher Mann mit breiten Schultern. Schlank und kräftig mit einer Ausstrahlung von unfassbarer Stärke. Ein brauner Bart umspielte die Kinnpartie des Königs. Eisblaue Augen musterten die Reisenden aufmerksam, aber auch misstrauisch. Zelda und Link verbeugten sich. „Ich danke Euch, Majestät. Euer Empfang ist von großer Bedeutung.“ Der König runzelte die Stirn. „Ich kenne euch nicht.“ Ein tiefer Bass ertönte und vermittelte Strenge und Härte. „Shiek…“, er verstummte, musterte dann die Fremde erneut und schüttelte den Kopf. „Ich habe noch nie von euch gehört.“ Zelda richtete sich auf. „Ich verstehe das Misstrauen, König Valent. In der Tat habt Ihr noch nie von Shiek gehört. Bitte verzeiht meine Verkleidung, aber sie diente meiner eigenen Sicherheit auf dieser Reise.“ Im nächsten Moment löste Zelda die Tücher von ihrem Gesicht und befreite ihr langes blondes Haar. Die blauen Augen des Königs beobachteten die fallenden Tücher. „Prinzessin Zelda“, murmelte er. „Welch eine Ehre, Euch in meinem Schloss empfangen zu dürfen. Warum hat mir Euer Vater keine Nachricht zukommen lassen?“ „Dafür war leider keine Zeit.“ Neugierig, aber auch misstrauisch wich der königliche Blick hin zu Zeldas Begleiter. „Wer ist der junge Mann an Eurer Seite?“ Zelda lächelte kurz zu Link, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder einzig und allein auf König Valent richtete. „Link ist mein Leibwächter, Majestät.“ Der König betrachtete den blonden Jüngling lange, ehe er nickte. „Link, ich danke euch für eure Dienste, aber bei mir ist Prinzessin Zelda in Sicherheit.“ Überrumpelt blickte Link zum König. Er hatte den Rauswurf vernommen, aber warum wollte der König ihn nicht hier im Saal haben? Zelda, ebenso erschrocken über die unfreundlichen Worte, widersprach sofort. „Majestät, ich habe keine Geheimnisse vor Link. In der Tat ist er auch in all meine Beweggründe eingewiesen und verschwiegen. Ich wünsche das er bleibt.“ König Valent zog die Augenbrauen wütend zusammen. Widerworte hörte er wohl selten und ungerne. Er musterte die Prinzessin vor sich, dann den Leibwächter. „In Ordnung, er kann bleiben.“ Zelda senkte ihren Kopf, um ihre Dankbarkeit über seine Zustimmung auszudrücken, ehe sie sprach. „König Valent, ich erbitte Eure Hilfe. Fremde Wesen überfielen Hyrule und das Schloss. Wir wurden im Schlaf angegriffen und überrannt. Das Schloss fiel in die Hände des Feindes und mein Vater verlor sein Leben im Kampf.“ Je weiter sie sprach, desto leiser wurde Zeldas Stimme. Der Verlust ihres Vaters traf sie immer noch schwer. „Ich bitte Euch mir Schutz zu geben und die Erlaubnis zu erteilen Eure Bibliothek aufsuchen zu dürfen. Ich erhoffe mir, etwas über diese fremden Wesen in euren Schriftrollen zu finden. Es muss doch eine Möglichkeit geben diese Wesen zu besiegen.“ König Valent stand die Sorge über das Ausmaß der Erzählung ins Gesicht geschrieben. „Selbstverständlich dürft Ihr bleiben, Prinzessin“, stimmte er zu und gab einen Fingerzeig. Sofort verschwand der Soldat an der Türe hinaus und trat mit einem Diener wieder ein. „Bereitet zwei Zimmer für unsere Gäste vor.“ Der Diener verbeugte sich und verschwand. König Valent lehnte sich im Thron zurück und sah Zelda aufmerksam an. „Berichtet mir von den feindlichen Wesen.“ „Schattenartige Wesen. Keine Körper, keine Gliedmaßen, keine Knochen. Einzig drei leuchtende rote Punkte erscheinen in dieser wabernden Masse. Jeder Schwerthieb geht hindurch. Sie scheinen keine sichtbare verwundbare Stelle zu haben.“ Zelda erinnerte sich plötzlich an die Begegnung mit dem Schatten, der ihren Vater getötet hatte. Nayrus Schutzzauber hatte sie bewahrt und Aiden Strongfield kam ihr zu Hilfe und schlug auf dieses schattenhafte Wesen mehrfach ein. „Obwohl! Einer meiner Leibgardisten hat einen Schatten vernichtet.“ Die Sorge in König Valents Gesicht verringerte sich dadurch nicht. Sie fügte hinzu: „Dennoch unterlagen wir ihnen machtlos.“ Der König fuhr sich über das Gesicht, ehe er seine Hände an sein Kinn legte und grübelnd an seinem Bart zupfte. Erst schien es, als würde er etwas sagen wollen, schwieg aber weiter. Irritiert sprach Zelda weiter. „Mein Gelehrter forscht bereits nach Schwachstellen aber bisher ohne Erfolg.“ König Valent schwieg immer noch. Er stand auf und ging zu einem der Fenster. Sein Blick schweifte durch die königlichen Gärten, während er in Gedanken versunken schien. Zelda sah kurz zu Link, der seine blauen Augen aufmerksam auf den König hielt. „Das kann nicht sein“, murmelte dieser plötzlich und drehte sich zu Zelda. Er verschränkte seine Arme hinter dem Rücken und begann im Saal auf und abzulaufen. Er wirkte plötzlich wie ein eingesperrter Tiger, der aus seinem Käfig nicht ausbrechen konnte. Schon drehte er sich wieder den königlichen Gärten zu. Die Türe wurde geöffnet und der Soldat sprach. „Majestät! Ihre Hoheit, Prinzessin Viona, wünscht die Gäste zu begrüßen.“ Ohne seinen Blick abzuwenden, nickte der König. Zelda drehte sich neugierig um, ebenso Link. Überrascht musterte er die schlanke junge Frau mit sonnengebräunter Haut, die in einem hochgeschlossenen, dunkelgrünen Kleid gekleidet war. Die roten Haare waren kunstvoll hochgesteckt und ausdrucksstarke gelb-goldene Augen musterten die Fremden aufmerksam. Neugierig näherte sich die Prinzessin von Hyliades und musterte Link intensiv, bevor sie die verkleidete Prinzessin musterte. „Prinzessin Viona, es ist mir eine Ehre“, Zelda knickste vor der Prinzessin des Landes und musterte sie ebenso neugierig wie die junge Frau sie. „Wir haben uns zuletzt als Kinder gesehen“, stellte Viona fest. Ihre Stimme klang fest und eisern, als wäre sie es gewohnt ständig Befehle zu erteilen. Link, der sich vor der Prinzessin verbeugt hatte, wagte einen neugierigen Blick und begegnete prompt diesen seltsamen Augen, die ihn aufmerksam und interessiert musterten. Diese Augenfarbe war so selten und er kannte nur ein Volk in Hyrule, das ebenso ausdrucksstarke Augen hatte. Zeldas Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Ja, das ist sehr lange her“, stimmte Zelda zu. Auch Viona löste den Blickkontakt zu dem jungen Mann und musterte Prinzessin Zeldas Erscheinung. „Aber es freut mich Euch vor der Hochzeit doch noch kennen zu lernen.“ Link stutzte. Zelda schluckte. Die Hochzeit hatte ihr Vater damals auch erwähnt, allerdings vertrat die Prinzessin Hyrules einen anderen Standpunkt. Für sie stand fest, dass diese Hochzeit nie stattfinden würde. „Ich denke nicht, dass“, begann Zelda, brach aber ab als der Soldat erneut die Türe öffnete. „Prinz Vadin, Sire.“ Alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf die Türe. Sofort versteifte sich Link, was auch Zelda unmerklich spürte. Sie konnte ihrem Begleiter jedoch keine weitere Beachtung schenken, denn der Prinz Hyliades trat direkt auf sie zu. Das jungenhafte Gesicht mit kantigen Gesichtszügen, der rote Haarschopf und eisblaue Augen musterten sie. Er überragte sie um einen Kopf. Der schlanke Körper steckte in einer dunkelblauen Uniform. Sie konnte es nicht glauben. Innerlich erstarrte sie, musterte ihr Gegenüber, dem sie bereits mehrfach gegenüberstand. „Prinzessin Zelda“, sprach er freundlich, während ein süffisantes Lächeln auf seine Lippen trat. Er beugte sich vor, nahm Zeldas Hand in seine und führte diese in einen Handkuss. „Welch Ehre Euch in Hyliades begrüßen zu dürfen.“ Er löste sich wieder von ihr, ließ sie allerdings nicht aus den Augen. „Hätte ich gewusst, dass Ihr es seid, so hätte ich Euch letzte Nacht bereits aufs Schloss geleitet, statt in dieser überteuerten und schäbigen Unterkunft nächtigen zu lassen.“ Zelda spürte wie Links Anspannung immer größer wurde. Auch er hatte diesen jungen Mann sofort wieder erkannt. Sie entzog ihre Hand dem Prinzen und sprach: „Ich habe in dem Gasthaus sehr gut geschlafen.“ Ihre Augen wichen kurz zu Link und erneut überkam sie das schlechte Gewissen, dass er so viel Geld für dieses kleine einfache Zimmer bezahlen musste, und selbst im Pferdestall genächtigt hatte. Vadin folgte dem Blick und grinste überlegen. „Euer Begleiter.“ „Mein Leibwächter“, widersprach die Prinzessin sofort. Der Prinz nickte kaum merklich, schenkte dem Blonden allerdings keine weitere Aufmerksamkeit und ließ stattdessen seine Augen über die Kleidung der Prinzessin Hyrules wandern. „Eine geschickte Verkleidung. Wollt Ihr Euch nicht umziehen? Ich bin mir sicher, meine Schwester wird Euch mit Kleidern aushelfen.“ Viona nickte zustimmend. Da sprach König Valent: „Wir besprechen nachher alles weitere. Die Gemächer sind fertig. Viona, begleite die Prinzessin und veranlasse das ihr Kleidung gebracht wird.“ Der König musterte seinen Sohn streng und auch verärgert. „Vadin, du bleibst! Es gibt etwas zu besprechen!“ Alle leisteten den Befehlen von König Valent folge. Ein Diener und der Soldat begleiteten die Prinzessinnen wie auch Link in einen anderen Trakt des Schlosses. Er führte sie zu zwei nebeneinander gelegenen Zimmer. Viona schickte nach Kleidern, während sie in Zeldas Zimmer eintrat. „Meine Kammerdienerin wird Euch beim Umziehen helfen. Solltet Ihr etwas benötigen, mein Gemach ist den Gang entlang. Schickt nach mir und ich komme zu Euch.“ Die Prinzessin von Hyliades drehte sich um. Link stand im Türrahmen, schweigsam und aufmerksam. Wie ein Leibwächter, der alles dafür tat, dass es seiner Herrin an nichts mangelte. Viona lächelte ihn an. „Folgt mir, Sir Link, ich zeige Euch euer Gemach.“ „Ich bin kein Ritter“, entgegnete Link, während er zur Seite trat, um die Prinzessin vorbeizulassen. Viona stutzte, betrachtete ihn aufmerksam, dann verließ sie das Gästezimmer. Link warf noch einen Blick zu Zelda, die ihm aufmunternd zu lächelte. Sie waren in Hyliades und in Sicherheit. Hier würde ihr nichts mehr geschehen. Und dennoch breitete sich in ihr das Gefühl der absoluten Leere aus, sobald Link sich umdrehte und das Zimmer verließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)