Ame no Naka no shugo tenshi - Schutzengel im Regen [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan ================================================================================ Kapitel 5: Der Detektiv ----------------------- Nachdenklich betrachtete ich ihn, überlegend, was ich ihm bitte antworten sollte. »Nun?«, hakte er nach, doch ich wusste wirklich nicht, welchen Sinn es haben sollte. »Erstens ist es zu spät und zweitens, was bringt es mir noch? Des Weiteren ist niemand zu Schaden gekommen«, antwortete ich dann doch notgedrungen und rieb mit dem Daumen über den Henkel meiner Tasse. Es war einfach sinnlos, wollte er nur Konversation betreiben? Irgendwie leuchtete mir ein, warum er keine Frau abbekam und nie eine zu einem Date ausführte, wenn er anscheinend gezielt Wunden aufriss. »Hn. Nun«, wiederholte er sich, jedoch eher in einem Ton, den ein Professor vor seinen Studenten anschnitt, »erstens ist es nie zu spät, zweitens könnten Sie mit der Situation abschließen und des Weiteren sind Sie zu Schaden gekommen, auch wenn nicht körperlich.« Er nahm sich einer Akte von seinem Turm, wie auch einen Zettel und einen Stift. Leicht verwirrt rückte ich ein wenig näher dran, als ich schon bemerken musst, wie er meinen Namen neben eine Zeile mit der Aufschrift ›Name‹ eintrug. »Higurashi, Kagome war Ihr Name?« »Was tun Sie da?« »Eine reine Vorsichtsmaßname. Alter 18, Geschlecht weiblich, Familienstand…«, murmelte er leicht beim Schreiben und betrachtete mich. »Sie sind Ledig?« »Äh… ja? Was tun Sie da… ich will mich ja nicht wiederholen, doch was wird das?« »Ich notiere mir nur Ihre Daten, falls Sie doch auf meine Hilfe zurückgreifen wollen.« Mir entgleisten die Züge, als er in schönen Druckbuchstaben ›Ledig‹ notierte. Ich biss mir auf die Unterlippe. Dienste? Was war er denn bitte? »Also um Ihre Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen, müsste ich erstmal wissen, was Sie sind, oder? Ich finde wir sollten diesen wichtigen Schritt nicht auslassen.« Er schnaubte kurz, während er noch mehr aufschrieb. »Beinahe Tod durch Autounfall, Starkregen, Fahrerflucht.« Ich packte ihn am Ärmel und endlich gewann ich seine Aufmerksamkeit. Seine Augen fixierten meine, als würde er gar nicht verstehen, worum es hier ging. »Frau Higurashi, ich widme mich Ihnen gleich, seien Sie nicht so ungeduldig.« Mein Blick sprach Bände. Stockwütend stierte ich ihn an, bis er seufzend den Stift und die Akte auf den Tisch legte und sich zu mir drehte: »Meinen Namen kennen Sie ja bereits. Ich bin vom Beruf Detektiv. Privatdetektiv und behandle oft heikle Situationen, die bei der Polizei auf taube Ohren treffen.« Überrascht zwinkerte ich. Detektiv? Mein Blick schweifte noch einmal über die ganzen Akten und dann über meine, bis ich begriff, dass er sich deswegen Notizen machte. »Also… verstehe… aber es ist wirklich gut, mir ist nichts passiert…« »Sie könnten ein Trauma davon haben. Wer weiß, welche Auswirkungen es auf Ihr Leben haben wird.« Ich grinste und winkte ab. In der Vergangenheit gäbe es keine Autos: »Nein, ich glaube das wird schon, es ist nur noch ein klein wenig der Schock, des Weiteren kann ich mir gar nicht ihr Honorar leisten. Ich bin mittellos.« Herr Tanaka lächelte kurz: »Es gibt andere Wege.« »Sie meinen doch nicht!«, fing ich schon an und wurde knallrot. Was dachte er sich? »So eine bin ich nicht!« Jetzt war es an Herrn Tanaka eine Augenbraue zu heben: »Ich wollte Ihnen anbieten, für mich zu jobben oder für das Café. Was haben Sie gedacht?« Er beugte sich dicht über mein Gesicht, sodass ich sein Aftershave roch. »Nun… ähhh… naja…«, stotterte ich. Der schwarzhaarige Mann setzte sich wieder ordentlich hin und schüttelte nur den Kopf. »Sie haben Ideen. Es gibt immer andere Wege als diesen.« Ich grinste leicht und nahm mir die Tasse Kaffee wieder und trank noch einen Schluck. Er hatte wirklich Recht damit. »Entschuldigung… Aber ich glaube, ich brauche ihre Hilfe nicht.« »Verstehe«, sprach er nur leise und klappte den Ordner zu, nachdem er noch einige Daten angefügt hatte. »Ich werde sie für zwei Wochen aufbewahren, sollte doch noch etwas geschehen.« Ich nickte leicht, doch war ich mir sicher, ich würde es nicht brauchen. Bestimmt nicht, auch wenn es mir ein wenig Sicherheit gab, dass er sich so sehr einsetzte. Ein wenig schielte ich zu seinem Gesicht, was er bemerkte. Sein Blick traf meinen und ließ mich erröten. »Vielen Herzlichen Dank für Ihre Anteilnahme.« »Hn. Das ist meine Arbeit. Geben Sie ab jetzt gut auf sich Acht.« »Werde ich, keine Sorge«, seufzte ich und trank meinen Kaffee aus, bevor ich aufstand und mich verneigte. »Ich werde nun nach Hause gehen, ich habe noch einiges vor. Es hat mich sehr gefreut, dass Sie meine Kekse mögen und… mich so gut behandelt haben.« »Hn. Nicht der Rede wert. Nehmen Sie dies noch«, verlautete er und reichte mir eine Karte in Rot mit weißer Aufschrift ›Detektei Tanaka‹, wie auch einer Adresse in der Stadt und einer Telefonnummer, wie auch Handynummer, »Scheuen Sie sich nicht, anzurufen.« »Danke«, lächelte ich freundlich und zog meine Jacke an, bevor ich die Karte in meine Brusttasche steckte und noch einmal verneigte, nachdem er mich zur Haustür begleitet hatte. »Auf Wiedersehen, Fräulein Higurashi.« »Auf Wiedersehen, Herr Tanaka.« Ich schmunzelte, während ich die Wohnung verließ und er hinter mir die Tür schloss. Er war ein freundlicher Mann, auch wenn er sehr verkorkst schien. Fast tat mir die Frau schon leid, die ihn eines Tages abbekommen würde.   Glucksend schritt ich über den Außenweg an den anderen Wohnungen vorbei, als ich plötzlich gegen jemanden stieß. Unsicher torkelte ich zurück und hielt mich an der Brüstung fest, doch auch wenn nicht, hatte der Mann vor mir schon einen Arm um mich geschlossen. »Miss, es tut mir sehr leid, ich hätte…«, fing er an zu faseln und stockte, starrte mich unverblümt an. Sein Mund klappte auf und zu, wie ein Fisch auf dem Trockenen. Was hatte er? »K…k…ka…« »Wo hast du schon wieder deine Augen?«, fragte eine tiefe Stimme hinter mir. Der Mann vor mir mit seinen stechend grünen Augen und orange roten Haaren, zuckte mit dem Kopf hoch, blickte hinter mich und schluckte. »Sie könnte eine potentielle Kundin werden, jedoch nicht, wenn du sie vom Hochhaus schubst.« »AH…S…K…« »Entschuldigen Sie«, verlautete Herr Tanaka, der mich aus den Armen des rothaarigen Mannes zog. »Er ist mein Assistent und der Mann der Café-Besitzerin. Machen Sie sich nichts draus, es ist nicht das erste Mal, dass er gegen etwas oder irgendwen läuft.« Der rothaarige Mann wurde rot. Er war größer als ich, doch bestimmt nur 1,75m, während Herr Tanaka uns beide überragte. »Das stimmt nicht… ich… hast du…« »Sie lehnt vorerst ab.« Ich schnaubte und sah zu ihm hoch: »Vorerst? Mir geht es wirklich gut.« »Aber…« »Schweig.« Der Mann vor mir, wohl Herr Kago, schwieg sofort und biss sich auf die Lippe, bevor er sich tief vor mir verneigte. »Fräulein, es tut mir sehr leid, ich hätte besser auf meine Umgebung achten sollen.« Fragend sah ich zu Herrn Tanaka auf, der ein wenig die Schultern zuckte: »Sie sehen, ich könnte eine fähige Assistentin gebrauchen. Herr Kago ist jedoch ein hervorragender Zeichner. Meist fertigt er unsere Fahndungsbilder an.« »Oh…« Herr Kago schnaubte und trat an meine Seite, bevor er an Herrn Tanakas Ärmel zupfte, als wäre er ein Kind. »Warum ist sie übrigens bei dir daheim? Unsere Detektei ist in der Stadt!« Warum klang das nur so anklagend? »Deine Frau hat ihr meine Adresse gegeben, anstatt die der Detektei. Fräulein Higurashi wollte nur ihre Jacke abholen. Somit habe ich das Geschäftliche vorgezogen.« Die Männer stierten einander an. Herr Tanaka schien jedoch zu gewinnen. Eiskalt sah er den grünäugigen Mann an, der eher wütend war. War Herr Tanaka etwa doch nicht so nett? Ich musste nicht weiterraten, als dieser schon anfing: »Wenn du die Geschäfte führst, geht das immer in die Hose. Einfühlungsvermögen braucht man hier und nicht einen gewitzten Geist.« »Hn. Sie hat unsere Karte, dabei sollten wir es belassen.« Ich schluckte und kratzte mich an der Wange. Ob sie wenig Klienten hatten? Herr Tanaka war natürlich nicht unbedingt der beste, aber er hatte es für mich auf den Punkt gebracht, nach tausend Fragen. »Ich sollte jetzt gehen…« »Tun Sie das. Ich entschuldige mich für meinen unachtsamen Assistenten.« »Was tust du?«, schnaubte sein Kollege, während der schwarzhaarige ihn etwas nach hinten schob und sich leicht verneigte. Auch ich wiederholte es und war dann auf und davon. Was für eine Begegnung. Fast schon stürmte ich von dem Mietsgebäude, jedoch darauf achtend, stark befahrene Straßen zu meiden. Was war das denn gewesen? Wieso hatte er ständig K gesagt und S? Ob das wohl Geheimcodes waren? Oder stotterte er, wenn er unsicher war?   Nach einiger Zeit kam ich dann daheim an und ließ mich seufzend auf das Bett fallen. Was für ein Tag. »Kagome, wo warst du?« Überrascht schreckte ich hoch und sah mich um, als ich Inu Yasha in der Ecke des Raumes entdeckte, wie er mal wieder in meinen Sachen rumkramte. »Inu Yasha!«, freute ich mich, krabbelte vom Bett und sprang ihn von hinten an. »Schön, dass du da bist!« »Mhm… Kagome, lass das, das ist peinlich!«, muckte er auf und schüttelte sich, während ich mich noch etwas fester an ihn presste. »Warum bist du so anhänglich?« »Ach, es war viel los. Bist du da, um mich abzuholen?« »Klar, was denkst du denn? Du bist gestern nicht heimgekommen! Ich habe mir… Sorgen gemacht.« Wir liefen beide rot an, bevor ich ihn losließ, aufstand und meine Sachen zusammensuchte. »Warte kurz, ich hab gleich alles…«, murmelte ich und suchte schnell alles raus, was ich für die andere Zeit brauchte, doch… »Ich habe leider keine Chips und so bekommen, doch dafür was anderes!« Ich rannte schnell runter und nahm mir noch etwas von den Keksen, bevor ich wieder zu Inu Yasha hochrannte und sie ihm reichte. »Bitte. Die anderen teilen wir untereinander auf.« »Wieso hast du denn keine Chips bekommen?« Ich stockte leicht und überlegte, bevor ich entschied, darüber zu schweigen. »Ach, ich hab sie dummer Weise beim Regen verloren… Dumme Sache und ich kam noch nicht zum erneuten Einkaufen, aber dafür ja die Kekse.« Inu Yasha nickte, während ich ihn herzerwärmend anlächelte. Ob ihm meine Kleidung zusagte? Ich wusste es nicht, er sagte es nicht, was ich schon schade fand. »Dann lass uns gehen, die anderen warten bestimmt schon.« »Gut, gut!« Geschwind war alles zusammen und dann ging es schon los. Es würde mir guttun, auf die andere Seite zu gehen. Keine Autos und ein wenig Ruhe. Das würde mir jetzt bestimmt guttun. Herr Tanaka, der Detektiv, würde lange warten müssen, damit ich ihn um Hilfe bat, auch wenn mir sein Kollege nicht aus dem Kopf ging. Bei beiden hatte ich dieses merkwürdige Gefühl, sie schon einmal in meinem Leben getroffen zu haben, doch nur wo? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)