Sunpō no Gādian von Jayle (a distant Dream) ================================================================================ 27. Kapitel ----------- „Findest du es nicht etwas einsam hier oben – so ganz allein?“ Shiro stoppte schmunzelnd neben Kaede, welche gerade auf dem Dach des Anwesens saß und von weitem das Städtchen betrachtete. „Nicht im geringsten. Es ist entspannend….zumindest war es das, bis du aufgetaucht bist.“, seufzte die Jüngere. „Freundlich wie immer also~.“, grinste er und ließ sich neben sie sinken. „Es wundert mich ehrlich gesagt ein bisschen, dass du Moe hast alleine gehen lassen.“   Kaede antwortete nicht sofort, sondern betrachtete weiter die vielen kleinen Lichter von weitem. „Feste sind nicht so mein Ding. Menschenmassen sind anstrengend. Deswegen meide ich sie lieber. Außerdem sind ja auch noch die Anderen bei ihr. Im Gegensatz zu Akaya, vertraue ich Ren.“ Shiro lächelte wissend.   Wie auf Kommando, sahen die Tierdämonen zeitgleich zum Hof herunter. Auf jenem drehte Seitoshi sich fröhlich im Kreis, umgeben von ein paar Glühwürmchen. Im Augenwinkel bemerkte Shiro Kaedes nachdenklichen und tatsächlich besorgt wirkenden Blick. Aus diesem Grund bildete sich ein sanftes Schmunzeln auf seinen Lippen. Jenes wich wenig später einem ernsten funkeln in seinen Augen. „Ich werde nicht zulassen, dass das von damals sich wiederholt. Und wenn ich mir Arme und Beine abhacken lassen muss. Dieser Junge – unser Sohn – wird leben.“   Wegen dieser direkten Worte, bildete sich ein leichter Rotschimmer auf Kaedes Wangen. Sie schielte trotzig zu ihm „Spiel dich mal nicht so auf. Ich bin schließlich auch noch da.“ „Genau das bereitet mir ja Sorgen. Du bist eine Vollblut Wolfsmutter. Du würdest eher sterben, wie zuzulassen, dass ihm etwas passiert.“, hob Shiro verzweifelt eine Augenbraue. Kaede zog ihre Beine an ihren Oberkörper und umschlang diese mit ihren Armen, ehe sie ihr Kinn auf ihre Knie bettete. „Ich werde nicht sterben, bevor Seitoshi geboren wird. Dieses mal nicht. Und wenn ich mich bis aufs äußerste quälen lassen muss. Sterben werde ich nicht.“   Shiro musterte sie überrascht, woraufhin sich Erleichterung in ihm ausbreitete. Das waren die Worte, die er von ihr hören wollte. Er wusste, dass sie zu ihrem Wort stand. Immerhin besaß Kaede ein großes Ehrgefühl, ebenso wie Stolz. Jedoch konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen „Du weist aber schon, dass er dafür gezeugt werden muss~?“ Wenn Blicke töten könnten, wäre Shiro auf einen Schlag tot umgefallen. Kaede strafte ihn mit einem bitterbösen Blick, schaffte es aber nicht, ihre Verlegenheit vollends zu verbergen. Sie grummelte etwas unverständliches vor sich hin – was beinahe wie ein Fluch klang. Letztlich kam ein mürrisches „Halt einfach den Rand.“, über ihre Lippen.   Als Seitoshi die Beiden bemerkte und ihnen fröhlich zuwinkte, konnte Shiro etwas wunderbares in Kaedes Augen erkennen. Glück und unendlich viel Liebe. Sie lächelte und winkte dem Jüngere sogar zurück, was zweiteren noch fröhlicher machte.   Dies verstärkte Shiros Willen noch mehr, seine Familie dieses mal zu beschützen. Komme was wolle.   ~ • ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Hakai kam gerade aus dem Kerker, da er nach den Gefangenen gesehen hatte. Noch immer spuckten sie nicht aus, warum sie damals einfach die Dörfer zerstörten. Allerdings glaube Hakai nicht mehr an bloße Langeweile der Dämonen. Doch wenn sein Verdacht sich bestätigte….ahnte er nichts gutes.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er schloss die Schiebetür hinter sich und bemerkte Luchia, welche im Garten stand und die wenigen Glühwürmchen bestaunte, die sich hier her verirrt hatten.[/LEFT] [LEFT]Ein Lächeln umspielte seine Lippen und er lehnte sich seitlich an einen Holzpfeiler. Es war einfach ein wundervoller Anblick, sie so zwischen den funkelnden Wesen stehen zu sehen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie streckte ihren Zeigefinger aus, auf welchem ein paar der Glühwürmchen landeten. „Was hältst du von der Sache mit deinem Neffen?“[/LEFT] [LEFT]Hakais Augen verengten sich, ehe er sie auf den Sternenhimmel richtete und erneut lächelte. „Wenn ich ihn ansehe, sehe ich meinen großen Bruder. Obwohl sie sich charakterlich eher weniger ähneln. Arata ist so ruhig wie Papa und ich. Dennoch glaube ich, dass Arata und Akaya wesentliche Dinge gemeinsam haben. Und es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis meinem Bruder das auffallen wird. Sobald er die Sache mit Moe endlich ins reine gebracht hat, denke ich, achtet Akaya wieder mehr auf sein Umfeld.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Luchia ließ ihre Augen auf den Glühwürmchen ruhen, welche es sich auf ihrem Finger bequem machten. „Was mag Moe dazu verleitet haben, niemanden von Arata zu erzählen? Als sie damals auf die Erde ging, musste sie gewusst haben, dass sie schwanger ist. Andererseits….würde der Vater meines Kindes versuchen mich umzubringen, würde ich vermutlich ebenso handeln. Auch wenn Akaya damals von seinen Rachegefühlen beeinflusst war und sich selbst kaum noch unter Kontrolle hatte. Sein Angriff auf Moe brachte ihn ja letztlich wieder zur Besinnung, aber ich verstehe, dass sie gegangen ist. Vermutlich wollte sie das Kind beschützen, das aus ihrer und Akayas Liebe entstanden war.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Hakai beobachtete Luchia, während er ihr aufmerksam zuhörte.[/LEFT] [LEFT]„Sicher hast du recht. Mein Bruder hat damals Fehler gemacht. Viele sogar. Aber seine unerbittliche Liebe zu Moe und das Kind, welches daraus entstand, gehört denke ich nicht dazu. Fraglich ist nur, wie er reagieren wird, wenn er erfährt, wer Arata wirklich ist.“[/LEFT] [LEFT]Ein Schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen. „Unsere Familienverhältnisse werden wirklich immer chaotischer.“[/LEFT] [LEFT]Luchia lächelte belustigt „Wie gut, dass wir das gewohnt sind.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Hakai lachte heißer. Wo sie recht hatte. Allerdings fiel ihm dabei etwas in ihrer Mimik auf, dass ihm nicht gefiel. Aus diesem Grund stieß er sich von dem Holzpfeiler ab und ging auf sie zu.[/LEFT] [LEFT]Sie drehte sich fragend zu ihm um.[/LEFT] [LEFT]Er hingegen lächelte ironisch. „Was ist los?“[/LEFT] [LEFT]Luchias Augen wurden etwas größer. Sie hatte sich doch ganz normal verhalten, warum also…..bemerkte er es trotzdem?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Ich beherrsche zwar die Auffassungsgabe meines Vaters nicht so ausgeprägt wie Akaya, aber wenn in dem Mädchen, das ich liebe, etwas vorgeht, fällt es mir schon auf. Also, was ist es?“, sagte Hakai gerade heraus, was die Angesprochene sichtlich erröten ließ.[/LEFT] [LEFT]Anschließend seufzte sie nüchtern und schielte zur Seite. Sie war sich nicht sicher, ob sie es ihm sagen sollte. Aber welche Wahl hatte sie schon? Er würde nicht nachlassen, bis sie es ihm erzählte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Luchia richtete ihre azurblauen Augen direkt auf die Dunklen von Hakai. Jene spiegelten den Sternenhimmel so klar wieder, dass sie dachte, in seinen Augen zwei kleine Ebenbilder dessen zu erkennen.[/LEFT] [LEFT]Sie zog ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen „Ich habe sowohl Moes, wie auch Akemis, Kanos und Akayas Träume analysiert. Was sie träumen sind nicht irgendwelche zusammengewürfelten Bilder, sondern tatsächlich ihre schlimmsten Erinnerungen und Ängste. Ich weis nicht, woher sie kommen und warum sie Nacht für Nacht aufs neue gequält werden, aber…..“[/LEFT] [LEFT]„Du denkst, jemand schickt ihnen diese Träume? Warum sollte das jemand machen? Was hätte derjenige davon?“[/LEFT] [LEFT]„Ich weis es nicht. Das ist es ja, was mir so Kopfzerbrechen bereitet. Sie haben ihre Erinnerungen nicht mehr – das hat mir sogar Itoe bestätigt. Sie meinte, der Erinnerungsteil ihrer Seelen würde fehlen. Vermutlich wurde er damals ausgelöscht, als sie das Nichts versiegelten. Dennoch träumen sie von Teilen ihrer ausgelöschten Erinnerung. Wie soll das möglich sein?“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nun verstand Hakai, was Luchia so Kopfzerbrechen bereitete. Das alles war wirklich merkwürdig. Wenn die Erinnerungen ausgelöscht waren, konnten sie ja nicht einfach aus dem Nichts auftauchen.[/LEFT] [LEFT]Hakai stutzte. Moment mal. Könnte es sein…..aber das würde bedeuten….[/LEFT] [LEFT]„Ich schätze, ich kenne die Antwort.“[/LEFT] [LEFT]„Wirklich? Aber woher…?“, wollte Luchia wissen. Bemerkte aber schnell den bedrückten Ausdruck in dem Gesicht des Älteren.[/LEFT] [LEFT]„Ich schätze, als sie damals das Nichts versiegelt haben, sind ihre Erinnerungen auf dieses über gegangen. Deswegen werden sie Nacht für Nacht gequält, seit dem die Shōsan Shinai aktiv auf den Plan getreten ist. Das Nichts quält sie mit diesen Erinnerungen.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Luchia weitete ihre Augen. Wenn das wahr wäre, dann….[/LEFT] [LEFT]„Deswegen wissen alle die mit dem Nichts zu tun haben, so viel über all das. Sie haben es aus den Erinnerungen der Vier gefiltert.“ Sie verkrampfte ihre Hand. „Diese Mistkerle. Diese Erinnerungen gehen sie einen feuchten Dreck an!“[/LEFT] [LEFT]„Das sehe ich genauso wie du. Deswegen werde ich Papa darüber in Kenntnis setzten, sobald sie zurück kommen. Vielleicht können Arata und Red uns ja mehr über all das sagen. Obwohl ich befürchte, dass ihnen diese Informationen vorenthalten wurden. Schließlich kannten sie ja nicht mal die richtige Wahrheit, im Gegensatz zu Sei und Zero.“, lächelte Hakai bitter. Er sah Luchia deutlich an, wie frustrierend sie all das fand. Sie liebte wirklich all die Wächter, mitsamt all ihren Macken. Wie eine große Schwester, ihre jüngeren Geschwister.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er zog sie liebevoll in seine Arme und strich ihr beruhigend über den Rücken. „Wir werden schon auf sie aufpassen. Also mach bitte nicht mehr dieses Gesicht, das ertrage ich nicht.“[/LEFT] [LEFT]Luchia krallte ihre Finger in den Stoff von Hakais Oberteil und presste ihre Wange verlegen an seine Brust. „Ich weis nicht, welches Gesicht du meinst. So gucke ich schließlich immer.“[/LEFT] [LEFT]„Du guckst also immer wie ein Schluck Wasser in der Kurve?“, gab Hakai belustigt von sich.[/LEFT] [LEFT]„Du bist gemein.“[/LEFT] [LEFT]„Ab und zu darf ich das sein~.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ • ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Kano stoppte gefrustet mit Akemi am Rand des Festes. Während sie fröhlich zu den vielen Glühwürmchen sah, seufzte er tief.[/LEFT] [LEFT]Dieses Mädchen machte ihm wirklich nichts als Ärger. Andauernd rempelte sie irgendwelche Leute an und er musste sie wieder aus diesen Situationen heraus boxen.[/LEFT] [LEFT]Zudem stolperte sie alle paar Minuten und er musste aufpassen, nicht mit umzufallen, wenn sie ungünstig weg knickte. Einmal wären sie aus diesem Grund beinahe in einem Wasserbecken gelandet.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er lehnte sich an die Wand zurück. Auch wenn er es ungern zugab, aber er musste kurz verschnaufen.[/LEFT] [LEFT]„Entschuldige.“, erklang es wenig später neben ihm, weshalb er seine eisblauen Augen auf Akemi richtete, welche seinen Blick traurig lächelnd erwiderte. „Ich mache dir die ganze Zeit nur Probleme. Anstatt dich auf diesem Fest zu entspannen, bist du nur gestresst. Das tut mir leid….“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Akemi drückte den Teddy etwas an sich. Jenen hatte sie bisher gehütet wie einen kleinen Schatz.[/LEFT] [LEFT]Kano musterte sie aus dem Augenwinkel und stieß sich erneut von der Wand ab. „Du machst dir wieder zu viele Gedanken wegen nichts. Denkst du wirklich ich wäre noch hier, wenn deine Anwesenheit mich stören würde?“ Mit diesen Worten, schnappte er sich eine von ihren Händen und zog sie sanft mit sich.[/LEFT] [LEFT]Die Jüngere blinzelte verwundert. War das seine Art ihr zu sagen, dass er trotz allem gerne Zeit mit ihr verbrachte?[/LEFT] [LEFT]Ein glückliches Lächeln umspielte ihre Lippen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Oi~, Akemi und Kano!“, hob Red grinsend eine Hand aus der Menge und kam mit Megumi auf sie zu.[/LEFT] [LEFT]Der Zeitwächter stoppte und richtete genervt seine Aufmerksamkeit auf den Feuerdämon. „Na klasse. Nichtsnutz und Talentfrei haben uns gefunden.“[/LEFT] [LEFT]„Das klingt aber nicht gerade besonders freundlich.“, schmunzelte Red.[/LEFT] [LEFT]„Sollte es auch nicht.“, entgegnete Kano knapp.[/LEFT] [LEFT]„Du kannst uns nicht besonders gut leiden, was?“[/LEFT] [LEFT]„Nicht im geringsten. Du fackelst alles ab, wenn dir danach ist und sie setzt alles mögliche unter Wasser.“[/LEFT] [LEFT]„Naja~. Dem kann ich nicht widersprechen~.“, kratzte sich Red unschuldig an seinem Hinterkopf.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Die jungen Frauen unterhielten sich indessen über den ungewöhnlichen Teddy der Lichtwächterin.[/LEFT] [LEFT]Megumi lachte etwas. „Stimmt, dieser Bär hat etwas von Kano.“[/LEFT] [LEFT]Akemi bekam einen leichten Rotschimmer „Erzähl ihm das bloß nicht.“[/LEFT] [LEFT]„Werde ich nicht, aber unser Zeitwächter ist pfiffig genug, um das selbst zu bemerken~.“[/LEFT] [LEFT]„Meinst du?“[/LEFT] [LEFT]„Jup. Und Sorry.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Akemi sah fragend zu Megumi auf, von der sie kurz darauf zur Seite gestoßen wurde. Ein Wasserwall pufferte Sekunden später einen Schlag ab, welchem Megumi somit knapp ausweichen konnte.[/LEFT] [LEFT]Akemi beobachtete das Geschehen verwirrt, während sie auf dem Boden saß. Was war auf einmal los? Wo kamen diese Lakaien der Shōsan Shinai plötzlich her?… Zumindest vermutete sie, dass sie zu denen gehörten, weil sie deren Mäntel trugen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Sitz da nicht wie angewurzelt herum, verdammt!“, fluchte Kano und zog sie beim vorbeilaufen auf ihre Beine. Anschließend stoppte er mit ihr vor einer Hauswand und stellte sich schützen vor Akemi. Jene betrachtete seinen Rücken verwirrt.[/LEFT] [LEFT]„Was ist hier auf einmal los, Kano?“, presste sie unruhig und besorgt den Teddy an sich.[/LEFT] [LEFT]„Keine Ahnung. Diese Typen sind plötzlich aus der Menge gekommen und auf uns zu gestürmt.“[/LEFT] [LEFT]„Aber hier sind so viele Unschuldige, hier können wir doch nicht….“ „Das weis ich auch selbst, verflucht!“, knurrte Kano verärgert, weshalb Akemi etwas zusammen zuckte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er sah aus dem Augenwinkel zu ihr zurück und seufzte. „Entschuldige. Aber vermutlich wird genau das ihr Plan gewesen sein. Sie wissen, dass wir keine Unschuldigen mit in diesen Kampf hineinziehen würden. Außerdem können wir in der Öffentlichkeit nicht unsere gesamten Kräfte preisgeben. Bedeutet, wenn wir auf Sei oder Zero stoßen, haben wir ein großes Problem.“[/LEFT] [LEFT]Akemi nickte verstehend und ließ ihren Blick schweifen. Momentan hielten Megumi und Red so viele Feinde von ihnen fern, wie sie konnten. Auch, wenn sie dabei eher defensiv agierten.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Du wirst genau hier stehen bleiben, hast du mich verstanden?“, fixierte Kano die Jüngere mahnend mit seinem Blick.[/LEFT] [LEFT]Akemi stimmte stumm zu und lächelte leicht.[/LEFT] [LEFT]Anschließend kickte der Wächter einen Angreifer bei Seite. Nun zahlte es sich für ihn aus, sich in seinem Leben niemals nur auf seine Kräfte verlassen zu haben.[/LEFT] [LEFT]Akemi hingegen beobachtete all das besorgt. Sollte jetzt einer ihrer Freunde verletzt werden, könnte sie nichts tun. Sie würde sonst sofort als Lichtwächterin erkannt werden. Immerhin waren diese die Einzigen mit heilenden Kräften.[/LEFT] [LEFT]Und wieder einmal, fühlte sie sich wie ein Klotz am Bein. Nicht in der Lage, irgendetwas für ihre Freunde zu tun….[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ • ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Bei Arata und Natsuki kam die Angriffswelle bisher noch nicht an.[/LEFT] [LEFT]Zweitere beäugte gerade ein paar Dinge, die ein Händler anbot, interessiert. Er hatte ein paar Dinge aus Sola ausgestellt. Und auch, wenn sie an ihre Heimat nicht nur fröhliche Erinnerungen hatte, überwogen die Schönen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Na junge Frau, seid ihr interessiert an dem schönen Schmuck aus Sola? Er ist handgefertigt und aus edelsten Materialien.“, lächelte der Händler übertrieben freundlich.[/LEFT] [LEFT]Natsuki richtete ihre dunkelblauen Augen auf den Herren. Sie hielt seinem Blick stand, was ihn etwas zu verunsichern schien. Letztlich zierte ein Lächeln ihre Lippen. „Es tut mir leid, aber derartigen Schmuck sehe ich hier nicht. Diese Imitate mögen zwar wirklich echt aussehen, jedoch fehlt ihnen der typische Schimmer, die die Schmiede in Sola ihrem Schmuck immer geben. Außerdem zeigt mir ihre Haltung, dass sie mich gerade belogen haben. Ihre Finger sind mit Pflastern übersät und Narben sehe ich auch. Das heißt wohl, sie haben diesen Schmuck selbst erstellt, gehören aber nicht zu den erfahrensten Dämonen – Schmieden.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Mann blinzelte verdattert, ehe seine Mimik zornig wurde. „Was erlaubst du dir?“[/LEFT] [LEFT]„Ihre Solabeeren sind im übrigen auch normale Beeren. Echte Solabeeren sind viel größer und haben einen knalligen Blauton. Und anstatt zu heilen, würden ihre Beeren andere vermutlich vergiften. Scheinbar wissen sie nicht einmal, dass sie giftige Beeren gepflückt haben.“, ging Natsuki gar nicht erst auf den Mann ein. Allerdings wurde dieser immer ungehaltener.[/LEFT] [LEFT]„Du verdammte Göre! Erzähle nicht so einen Mist über meine Sachen! Das grenzt ja schon an Verleumdung!“[/LEFT] [LEFT]„So? Dann essen sie doch eine dieser Beeren.“, lächelte Natsuki und nahm damit dem Älteren den Wind aus den Segeln. Es war deutlich zu sehen, dass er nicht wusste, wie er darauf reagieren sollte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„D – Die sind meine Einnahmequelle! Die kann ich nicht einfach essen!“, meinte er eisern.[/LEFT] [LEFT]„Gut, dann werde ich sie jetzt mit mir nehmen. Ich kann nicht zulassen, dass sie unwissender Dämon, andere vergiften.“, mit diesen Worten griff Natsuki nach dem offenen Beutel mit den Beeren und nahm ihn einfach mit sich.[/LEFT] [LEFT]Arata beobachtete all das schmunzelnd. Allerdings schwand dieser Blick, als der Mann Natsuki gegenüber handgreiflich werden wollte. Er ging dazwischen und packte das Handgelenk des Mannes, woraufhin seine blutroten Augen in die des Älteren starrten.[/LEFT] [LEFT]Jener schluckte schwer und entschloss daraufhin lieber zu verschwinden.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Arata sah dem Mann nach, ehe er vielsagend zu Natsuki schielte, die ihm unschuldig entgegen lächelte.[/LEFT] [LEFT]„Du wirst es nicht lernen, oder? Als normaler Mensch solltest du dich nicht derartig gegen andere Wesen auflehnen.“[/LEFT] [LEFT]„Schon möglich, aber mit seinem Leichtsinn und seiner Unwissenheit hätte er Leben in Gefahr bringen können. Solabeeren sind nicht nur unfassbar teuer, sondern werden meist auch Schwerverletzten und Kranken gegeben – weil sie besonders starke Heilkräfte besitzen. Hätte er aber diese Beeren als Solabeeren verkauft und sie wären einem derartigen Wesen gegeben worden, hätte es das vermutlich nicht überlebt. Für ein gesundes Wesen mögen diese Beeren nicht so gefährlich sein, aber für Geschwächte schon.“, erklärte Natsuki sich und zerdrückte den Bund des Beutels etwas in ihren Händen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Arata hörte ihr schweigend zu. Anschließend streckte er ihr seine linke Hand entgegen „Gib mir den Beutel.“[/LEFT] [LEFT]Die Gleichaltrige blinzelte verwirrt, tat aber, was er sagte.[/LEFT] [LEFT]Indessen zog Arata sich den Handschuh seiner anderen Hand mit dem Mund aus und legte letztlich den Beutel in dessen Handfläche. Als er diesen danach öffnete und auskippte, fielen lauter verdorrte Beeren zu Boden.[/LEFT] [LEFT]„Zufrieden?“, meinte er knapp, während er sich seinen Handschuh wieder über zog.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Natsuki beobachtete all das verwundert, ehe sie ihm dankbar zulächelte „Ja, danke Arata.“ Sekunden später bemerkte sie das leichte Schmunzeln auf seinen Lippen, weshalb sie ihn fragend ansah.[/LEFT] [LEFT]Er erwiderte ihren Blick „Das ist das erste mal, dass sich jemand für taten meiner tödlichen Hand bedankt.“[/LEFT] [LEFT]Das Lächeln auf Natsukis Lippen breitete sich aus „Wie ich schon einmal zu dir sagte, empfinde ich diese Hand als tödlichen Schutz der Unschuldigen.“[/LEFT] [LEFT]Arata hob skeptisch eine Augenbraue, schmunzelte aber „Das ist eine ziemlich merkwürdige Denkweise. Etwas derart tödliches, ist bestimmt nicht dazu geschaffen, Andere zu beschützen.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er sah überrascht zu Natsuki, als sie einfach nach seiner behandschuhten, rechten Hand griff und weiterhin zu ihm auf lächelte.[/LEFT] [LEFT]„Dein Vater hat es getan. Er hat seine finster klingenden Kräfte, in etwas positives verwandelt.“[/LEFT] [LEFT]„Möglich. Dennoch verachten die Menschen gerade ihn für seine Taten. Von allen Wächtern, wird der Todeswächter am meisten verachtet. Und ich bin ein Teil von Leben und Tod. Nichts Ganzes, nur etwas Halbes.“, wollte Arata sich seine Hand wieder zu eigen machen, stieß allerdings auf Widerstand. Aus diesem Grund sah er zu der Gleichaltrigen herunter, deren Augen immer noch auf den seinen ruhten.[/LEFT] [LEFT]„Ich sehe das nicht so. Du bist der Beweis dafür, dass Leben und Tod sehr wohl harmonieren können und sich nicht voneinander abstoßen.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Aratas Herz setzte für einen Moment aus.[/LEFT] [LEFT]Einen solch warmen und liebevollen Blick erhielt er das letzte Mal vor vielen Jahren. Er spürte, wie sich eine kribbelnde Wärme in seiner Brust ausbreitete, weshalb er seinen Blick von Natsuki abwandte.[/LEFT] [LEFT]Er konnte es nicht fassen. Hatte sie ihn etwa gerade in Verlegenheit gebracht? Als ob. Ihn durchströmten doch nicht derartige Gefühle, wegen einer jungen Frau, die immer mit dem Kopf durch die Wand wollte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er seufzte. Doch, genau das schien der Fall zu sein.[/LEFT] [LEFT]Gerade hatte sie ihn etwas in eine Ecke gedrängt und sein Herz schien ein Tänzchen in seiner Brust aufzuführen. Obwohl er diese Geste nicht einmal bewusst wahrgenommen hatte.[/LEFT] [LEFT]Arata stutzte. Genau. Warum hatte sie das eigentlich getan?[/LEFT] [LEFT]Er sah zu ihrem Schopf herunter und folgte danach ihrem Blick mit dem seinen. Was mochte sie in der Menge gesehen haben, dass sie ihn zwischen zwei Buden drängte und sich quasi an ihn presste.[/LEFT] [LEFT]Ein Gedanke, der wieder dieses Gefühl in ihm auslöste, weshalb er kurz tief durchatmete und erneut auf die Menschenmengen konzentrierte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Allerdings musste er nicht lange suchen. Seine Augen weiteten sich etwas.[/LEFT] [LEFT]Sei stand inmitten der Menge und starrte mit seinem einen Auge genau in ihre Richtung. Das Andere wurde inzwischen von einer Augenklappe verdeckt.[/LEFT] [LEFT]Arata presste seinen Kiefer zusammen, als er feststellte, das sein alter Kamerad in verhöhnte und es eindeutig auf Natsuki abgesehen hatte.[/LEFT] [LEFT]Er ließ seinen Blick schweifen. Sollte hier ein Kampf ausbrechen, hätten sie schlechte Karten. Sei mochten die Unschuldigen gleichgültig sein und ihn selbst interessierten sie eigentlich auch nicht wirklich – aber Natsuki würde nur wieder unvernünftig werden.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Arata fixierte Sei zornig mit seinem Blick, als dieser Natsuki von der Seite, mit seinem Schatten angreifen wollte – jedoch prallte dieser an seinem Schild ab.[/LEFT] [LEFT]Allerdings lächelte Sei höhnisch weiter.[/LEFT] [LEFT]Ohne zu zögern, nahm Arata Natsuki auf seine Arme und rannte hinter den Buden entlang, sowie zwischen diesen durch. Er musste Sei von den Massen weglocken.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Vorsicht, von rechts!“, gab Natsuki besorgt von sich und Arata wich daraufhin knapp einer verhärteten Schleimspitze aus.[/LEFT] [LEFT]Er bemerkte Zero neben einem Baum stehend. Also verfolgten Beide sie?[/LEFT] [LEFT]Er stutzte. Nein. Sie waren umzingelt. Er war unwissend genau in ihre Falle gelaufen. Er knirschte mit den Zähnen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Ich habe geahnt, dass du so handeln würdest. Immerhin kennen wir unseren verräterischen Anführer. Er sagt zwar immer, Unschuldige seien ihm egal und dennoch tut er alles, um sie nicht mit in seine Machenschaften mit hineinzuziehen. So leicht zu durchschauen~.“, grinste Sei zynisch. „Also, was willst du jetzt machen? Die anderen Wächter sind alle samt mit Lakaien von uns beschäftigt. Und wir haben einen neuen Kameraden, der eine wundervolle Waffe gegen dein Schild besitzt~. Eine magieschneidende Klinge~.“ Noch während er das sagte, trat ein junger, schwarzhaariger Mann, mit ebenso dunklen Augen hinter den Lakaien hervor. Seine kurzen Haare, standen in alle Himmelsrichtungen ab.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Arata beäugte den Kerl.[/LEFT] [LEFT]Er erinnerte sich. Es war schon länger die Rede davon, dass dieser Typ den Köpfen der Shōsan Shinai betritt. Seine Waffe zerteilte jegliche Magie.[/LEFT] [LEFT]„Ichibu. Burēdo Ichibu.“[/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene lächelte herablassend.[/LEFT] [LEFT]„Freut mich genauso wenig dich kennen zu lernen, Shinkô Arata.“[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)