Sunpō no Gādian von Jayle (a distant Dream) ================================================================================ 44. Kapitel ----------- Sei saß, die Arme locker vorm Oberkörper verschränkt, an einen Baum gelehnt. Drei Tage konnte er jetzt schon nichts machen, außer dumm herum zu sitzen. Dieses Menschenweib hingegen, huschte ständig von einer in die andere Ecke. Allmählich fragte er sich, ob ihr wirklich noch nicht der Gedanke kam, dass sie gerade problemlos vor ihm fliehen konnte? Immerhin mochten seine Schatten zwar schnell sein, aber besaßen eine begrenze Reichweite. Er schloss sein Auge. Andererseits verhielt sich dieses Weib eh merkwürdig. Aber er hörte schon öfter, dass der Frühling eine komische Wirkung auf Menschen besaß.   Er betrachtete seine Wade. Jeden Abend wechselte sie den Verband – ob er wollte oder nicht. Sie schien ein wirklich dummer Mensch zu sein. Warum half sie ihrem Feind? Sie hätte ihn mit der Wunde zurücklassen und verschwinden können. Er musste zugeben, dass sie ihm ein Rätsel war. Gerade beobachtete er sie dabei, wie sie glücklich über die kleine Lichtung zwischen den Bäumen tänzelte und Blumen pflückte. Wieder etwas, dass seiner Meinung nach vollkommen unnötig war. Ihr Gaul stand in der Nähe und erfreute sich an dem frischen Gras.   Jedoch forderte je etwas seine Aufmerksamkeit. Eine Präsenz. Er kannte sie. Sein Auge ruhte in einer dunkleren Ecke des Wäldchens. „Zero, was willst du?“ Als Suzu diese Worte hörte, hielt sie sofort inne und auch Chigo hob seinen Kopf aufmerksam. Eben Genannter, trat langsam auf dem Schatten und stoppte ein paar Meter neben Sei. Mit seinem Schleim formte er eine Nachricht. ‚Okane – San befiehlt, dass Haruko Suzu sterben soll.‘ Sei hob verwirrt eine Augenbraue „Was? Warum sollte ich sie dann die ganze Zeit durch die Gegend schleppen!?“ ‚Keine Ahnung. Ich befolge lediglich meinen Befehl.‘ Er seufzte „Schon klar.“ Danach richtete er sein Auge auf Suzu, die verunsichert und verängstigt zu ihm sah. Er schloss sein Auge „Was soll´s.“   Blut tropfte zu Boden. Zero betrachtete das Geschehen nüchtern. Suzu weitete ihre Augen verwirrt und berührte den Kratzer an ihrer Wange, aus der das Blut quoll. Warum hatte er sie verfehlt? Zero sah zu Sei. ‚Bist du trotz Brille blind auf deinem Auge?‘ Der Angesprochene würdigte den Mann an seiner Seite keines Blickes. Er richtete sein gelbes Auge starr auf Suzu. Was war so plötzlich in ihn gefahren? Weshalb verfehlte er sie? Zero verengte seine Augen. ‚Du verweigerst also deinen Befehl. Das ist dein Tod.‘ Sei schmunzelte „Darum ging es diesem Bastard also die ganze Zeit? Er wollte mich so oder so loswerden?“ Der Blick des Jüngerem genügte als Antwort. Scheinbar waren Okane – San die Schattendämonen ein Dorn im Auge. Weil sie etwas beherrschten, dass niemandem sonst vergönnt war. Außer der Dunkelheitswächterin. „Aber denkst du echt, ich lasse mich einfach so umbringen? Hier ist alles voller Schatten.“   Zero betrachtete ihn monoton. ‚Deine Kräfte sind nicht mehr mit denen des Nichts verbunden. Daher verlierst du sämtliche Kraftreserven.‘ Sei hob skeptisch eine Augenbraue „Und?“ ‚Das bedeutet, ich bin schneller. Zumal du verletzt bist. Deine Schatten werden mich nicht so einfach erreichen. Da du dich nicht rühren kannst, bist du ein leichtes Ziel.‘ Der Angesprochene musste zugeben, dass da etwas dran war.   „Geht man so mit einem alten Kameraden um? Warum müssen sich immer gleich alle umbringen? Gibt es keine friedlicheren Lösungen?“, erhob Suzu zurückhaltend ihre Stimme, woraufhin sie die Aufmerksamkeit beider Männer hatte. Zero fixierte sie mit seinen Augen. ‚Halt dich daraus. Du bist danach dran.‘ „So ist das eben. Wenn man nicht mehr gebraucht wird, wird man entsorgt.“, schmunzelte Sei und wirkte dabei ungewollt bitter. Danach bemerkte er Suzus glasige Augen, die ihn mehr irritierten, als sie sollten. „Das ist ungerecht. Menschen und andere Lebewesen sind doch keine Objekte, die man wegwerfen kann, wenn einem danach ist.“, lächelte sie traurig. Allerdings sah sie erschrocken und besorgt zu den auf einmal Kämpfenden.   Sei war gut damit beschäftigt, sich gegen die Angriffe von Zero zu wehren. Zumal er ja nicht ausweichen konnte. Er war an seinen Platz gefesselt. Jedoch bemerkte er einen Angriff von der Seite zu spät und Blut spritze in sein Gesicht, auf seine Kleidung und an den Baum. Danach gab es einen dumpfen Aufprall. Zero betrachtete all das nüchtern. ‚Auftrag erledigt.‘ Nach dieser Nachricht, verschwand er ohne weiteres einfach wieder im Wäldchen.   Sei hingegen betrachtete den leblosen Körper neben sich. Unter jenem, bildete sich eine Blutlache auf dem Rasen. Sie hatte sich einfach dazwischen geworfen. Warum? Warum verflucht, warf sie sich dazwischen, mit dem Wissen, das nicht zu überstehen? Aber viel schlimmer war, dass ein erbärmlicher Mensch ihm scheinbar das Leben rettete….   Chigo stand indessen völlig perplex auf der kleinen Wiese. „Hey, Gaul! Beweg deine Hufe hier her!“ Seine Ohren zuckten und er ah zu Sei, der sich beschwerlich am Baum hochzog. „Jetzt mach schon! Oder willst du sie verbluten lassen? Sie hat ein Loch im Bauch!“ Sofort eilte Chigo los und löste sich aus seiner Starre. Er stoppte neben Sei, damit dieser sich an ihm festhalten konnte, während er Suzu mit seiner freien Hand hochzog. Es dauerte etwas und Chigo musste mit seiner Schnauze nachschieben, aber Suzus Körper lag auf seinem Rücken. Natürlich spürte er sofort das warme Blut am Fell, das ihn nervös machte. Sei zog sich ebenfalls auf seinen Rücken und setzte – wenn auch beschwerlich – hinter Suzu auf, hielt sie mit einer Hand stabil und nahm mit der Anderen die Zügel in die Hand. „Los! Den Weg ins Dorf findest du doch selbst, oder?“ Chigo nickte und galoppierte sofort im Eiltempo los.   Wenig später bremsten sie scharf vor dem Haus des Arztes, in dem Dorf. „Hey! Hier verblutet jemand!“, gab Sei laut von sich, woraufhin auch schon augenscheinlich der Arzt mit seiner Frau aus dem Haus geeilt kam. Sie wollten wissen, was geschah und er antwortete, ein verrückter Dämon hätte sie angegriffen, wäre aber geflohen. Daraufhin nickte das Ehepaar und nahm Suzu mit sich. Sei sah ihnen einen Moment nach und rutschte danach von dem Pferderücken, hielt sich aber weiter an dem Tier fest.   Als Chigo ihn mit seiner Schnauze anstupste, drückte er diese angewidert weg. „Lass das, ich bin nicht dieser Mensch.“ Der Hengst betrachtete den Dämon kurz, ehe er ihn wieder anstupste. „Ich sagte, du sollst das lassen!“, schielte Sei missmutig zu dem Gaul. Jener schnaufte mürrisch und legte trotzig seinen Kopf auf die Schulter des Dämons. Dieser seufzte genervt. „Du bist echt aufdringlich, weist du das?“ Als Antwort stieß Chigo Luft durch die Schnauze aus. Nun konnten sie nichts anderes tun, als zu warten.   ….. [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ihre Augenlider waren schwer, als sie sie öffnen wollte. Nach einigen Versuchen, gelang es ihr endlich. Jedoch blendete sie das Licht so sehr, dass sie erst einmal blinzeln musste.[/LEFT] [LEFT]Sie brauchte einen Moment, um sich daran zu erinnern, was passiert war. Als es ihr wieder einfiel, riss sie ihre Augen auf und saß dementsprechend schnell senkrecht im Bett. Dafür bekam sie sofort die Quittung. Ihr gesamter Oberkörper wurde von einem stechendem und ziehendem Schmerz durchzogen. Sie seufzte schmerzlich und hielt sich den Bauch. Dadurch fiel ihr erst auf, dass ihr gesamter Oberkörper verbunden war.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Na, endlich aufgewacht?“[/LEFT] [LEFT]Suzus Augen wurden größer, als sie diese Stimme hörte und erkannte. Schlagartig sah zu zur Seite und dort saß er, auf einem Stuhl, neben ihrem Krankenbett. Sei. Sein skeptischer und musternder Blick, ließ sie etwas erröten.[/LEFT] [LEFT]„Du solltest dich wieder hinlegen.“[/LEFT] [LEFT]„Wie lange habe ich geschlafen?“[/LEFT] [LEFT]„Anderthalb Wochen.“[/LEFT] [LEFT]Suzu betrachtete Sei fragend. Hatte er etwa so lange neben ihrem Bett gesessen?[/LEFT] [LEFT]Als hätte er ihre Gedanken gehört, antwortete er. „Bilde dir nichts darauf ein. Es war lediglich Zufall, dass ich jetzt ausgerechnet mal hier sitze und du aufwachst. Schließlich habe ich besseres zu tun, als hier meine Zeit zu verschwenden.“, meinte er und bemerkte anschließend ihren merkwürdigen Blick. Weshalb lächelte sie jetzt wieder? Hatte sie vielleicht auch noch was an den Kopf bekommen?[/LEFT] [LEFT]Sie lehnte sich wieder ins Bett zurück, wobei das Lächeln auf ihren Lippen verweilte. „Ich sagte doch, du beschützt uns.“ Nachdem sie das sagte, mied Sei plötzlich ihren Blick und erhob sich.[/LEFT] [LEFT]„Ich wollte dir lediglich nichts schuldig sein müssen.“[/LEFT] [LEFT]Danach verließ er den Raum und Suzu sah ihm fragend nach.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Kurz danach betrat die Frau des Arztes den Raum und lächelte ihr warm entgegen „Schön, dass du wieder aufgewacht bist. Dein Pferd wird sich sicher sehr darüber freuen.“[/LEFT] [LEFT]„Wie geht es Chigo? Ist mit ihm alles in Ordnung?“[/LEFT] [LEFT]Die Frau musste etwas lachen, was die Jüngere sichtlich verwirrte.[/LEFT] [LEFT]„Deinem Pferd geht es blendend. Der Mann eben, hat sich um es gekümmert. Auch wenn er wenig begeistert über dein anhängliches Pferd wirkte.“[/LEFT] [LEFT]Erleichterung zeichnete Suzus Gesicht, gefolgt von einem verlegenen Rotschimmer. Jenen deutete die Frau richtig und betrachtete die Jüngere sanft. „Nachdem wir über acht Stunden um dein Leben gekämpft haben, haben wir den Dämon mit einer Krücke ausgestattet, damit er wieder allein laufen konnte. Er sagte nichts dazu, nickte nur und verschwand. Ohne Pferd, was etwas verwirrt zurück blieb. Ebenso wie wir. Trotz dessen gaben wir deinem Pferd Essen und Trinken, was es allerdings erst anrührte, nachdem wir ihm versicherten, dass du es überstehen würdest. Nach zwei Tagen stand der Dämon dann plötzlich wieder vor unserer Tür. Danach begann er sich immer wieder um dein Pferd zu kümmern und saß häufig hier neben dir und hat dich schweigend und nachdenklich betrachtet. Er wirkte, als trüge er einen innerlichen Kampf aus.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Die Frau blinzelte verdutzt, als sie die Tränen in Suzus Augen bemerkte. Dazu wurden ihre Lippen noch von einem kleinen Lächeln umspielt „Ich bin einfach froh, dass es allen gut geht. Danke, dass sie mir das Leben gerettet haben.“[/LEFT] [LEFT]Die Angesprochene betrachtete sie kurz, ehe auch sie lächelte „Dazu sind wir schließlich da.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] …… [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Eine weitere Woche später, ging es Suzu wieder soweit gut, dass sie aufstehen konnte. Da es Anfang März war, wurde es allmählich wärmer.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Chigo freute sich riesig, dass es Suzu besser ging. Am liebsten hätte er sie umgerannt, aber vergaß natürlich nicht, dass er immer noch ein Pferd war. Also hielt er sich artig zurück.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sei hingegen beobachtete all das skeptisch. Er fragte sich, warum er nicht schon lange das Weite gesucht hatte. Andererseits – wo sollte er schon großartig hin? Außerdem würden sie wieder versuchen Suzu zu töten, wenn sie erfuhren, dass sie noch lebte. Dieser Gedanke löste, aus ihm unerfindlichen Gründen, Unbehagen in ihm aus.[/LEFT] [LEFT]Er beobachtete, wie der Gaul seinen Kopf an sie schmiegte und sie ihn wiederum liebevoll streichelte. Vielleicht respektierte Sei sie auch einfach nur dafür, dass sie ihn trotz ihres Menschseins beschützte?[/LEFT] [LEFT]Er schloss sein Auge. Alles Andere wäre auch vollkommen abwegig und unmöglich.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Sag Sei, können wir uns das Meer ansehen gehen?“, stand Suzu plötzlich vor ihm, was ihn doch etwas irritiert drein Blicken ließ.[/LEFT] [LEFT]„Meer? Was willst du da um diese Jahreszeit denn?“[/LEFT] [LEFT]„Ich möchte es einfach sehen~. Schließlich hatte ich es die letzten Jahre immer um mich. Ich vermisse es.“[/LEFT] [LEFT]Sei hob eine Augenbraue. Auf solche irrsinnigen Gedanken konnte auch nur ein Mensch kommen. „Von mir aus. Wir haben eh nichts besseres mehr zu tun.“, entgegnete er schlicht. Somit hätten sie wenigstens ein Ziel.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er kam nicht drum herum, leicht zu schmunzeln. Warum freute sie sich denn jetzt so? Selbst ihr Gaul wieherte heiter.[/LEFT] [LEFT]Sei hingegen fragte sich, auf was er sich da nur eingelassen hatte….[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ • ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Was passierte in den letzten fünf Monaten auf Sola?[/LEFT] [LEFT]Nicht viel.[/LEFT] [LEFT]Die Wächter trainierten gemeinsam mit den beiden Dämonen und wurden hin und wieder von den Gādians, Ichibu und Zero aufgewirbelt. Subarashi ließ sie in der Zeit gar nicht mehr blicken. Und auch Krähe und ihre Familie, sahen den Machthaber über die Insel selten bis gar nicht.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nun hatten sie Mitte März und Ren, Aya, Akaya, Moe und Arata befanden sich am Festland – auch wenn es nicht ganz einfach war von der Insel zu kommen, ohne dass die Gādians es mitbekamen.[/LEFT] [LEFT]Megumi und Red blieben auf Sola zurück, um auf ihr Haus aufzupassen. Wenn die Wasserdämonin auch ungern zurück blieb. Aber Red konnte sie relativ schnell überzeugen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Die Wächter hingegen machten sich auf, weil Kaede, Shiro und Seitoshi ein Gerücht aufschnappten, in dem es um einen angeblichen Wächter ging, der in einem größeren Fischerdorf leben solle. Daher wollte die Gruppe nun heraus finden, was an dieser Sache dran war.[/LEFT] [LEFT]Dafür befanden sie sich auf einem Festlandabschnitt, der oben auf der Landkarte als breit und lang aufgezeichnet war. Er lief spitz zu und war von beiden Seiten vom Meer umgeben – bis auf den Teil, der am Festland anschloss. Ansonsten könnte dieser Landabschnitt beinahe als eigene Insel durchgehen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie konnten ja nicht ahnen, auf welch interessante Konstellation sie da treffen würden.[/LEFT] [LEFT]Arata hingegen, ging sofort zornig einer der Personen an den Kragen.[/LEFT] [LEFT]Sei schmunzelte gelassen „So wie es aussieht, hast du dich wieder erholt.“[/LEFT] [LEFT]Die blutroten Augen des Jüngeren blitzen wütend auf – allerdings wurde er von jemandem abgelenkt, der sich einfach so zwischen sie drängte. Dadurch sah er direkt in zwei hellgrüne Augen, die er einen Moment einfach nur betrachtete.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Suzu!“, trat es auf einmal erleichtert über Moes Lippen. Sie stoppte bei ihnen und musterte eben Genannte. „Dir geht es gut…. Bin ich froh. Im Anwesen von Subarashi gab es das Gerücht, du seist Tod.“ Jedoch konnte sie sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, da Suzu zwischen Arata und Sei stand, wie eine Presswurst.[/LEFT] [LEFT]Dennoch lächelte die Ältere „F – Freut mich auch. Lang ist es her.“[/LEFT] [LEFT]Arata richtete seine Augen auf Moe „Suzu? Ist das etwa die Suzu, von der du erzählt hast?“[/LEFT] [LEFT]Die Angesprochene nickte lächelnd „Ja. Das ist Natsukis Cousine.“[/LEFT] [LEFT]Arata sah noch einmal zu der jungen Frau, die sich zwischen ihn und Sei drängte, woraufhin er verärgert von ihm abließ.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Akaya stand indessen vor Chigo, der seinen Blick fragend erwiderte.[/LEFT] [LEFT]„Ist das etwa euer Pferd?“[/LEFT] [LEFT]Sei schielte zu ihm „Nein. Der Gaul gehört Suzu.“ Ja, er erbarmte sich inzwischen dazu, sie bei ihrem Namen zu nennen. Wenigstens diesen Respekt wollte er ihr zollen, nachdem sie sich naiverweise vor ihn schmiss.[/LEFT] [LEFT]Der Gaul nickte eifrig.[/LEFT] [LEFT]Suzu belächelte ihr Pferd „Er heißt Chigo und eigentlich mögen er und Sei sich. Aber das beruht eher auf einer Hassliebe.“ Sofort spürte sie die mürrischen Blicke, eben Genannter, auf sich, weshalb ihr Lächeln verunglückt wurde.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Arata beäugte all das skeptisch, ehe er zu Sei sah. Irgendetwas….war anders als zuvor. Das Sei Suzu nach all dieser Zeit noch nicht tötete, grenzte beinahe an ein Wunder.[/LEFT] [LEFT]Er richtete seine Augen auf die junge Frau „Weist du, was er deiner Cousine angetan hat?“[/LEFT] [LEFT]Die Angesprochene hielt inne, woraufhin ihre Augen glasig wurden und sie etwas nickte.[/LEFT] [LEFT]„Warum bist du dann augenscheinlich freiwillig mit diesem Kerl unterwegs?“[/LEFT] [LEFT]Auf diese Frage hin, wurde Suzu etwas rot und wandte ihren Blick verlegen ab. „Jeder hat eine zweite Chance verdient.“[/LEFT] [LEFT]Arata betrachtete sie fassungslos „Er hat geholfen, deine Cousine umzubringen!“[/LEFT] [LEFT]„Das weis ich...“, gab Suzu nun leiser von sich.[/LEFT] [LEFT]Der Gleichaltrige wollte gerade erneut ausholen, als er von Ren unterbrochen wurde, der die Situation die ganze Zeit beobachtete.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Ist gut, Arata. Nur weil Suzu scheinbar das große Herz hat, ihm das zu verzeihen, heißt das nicht, dass einer von uns das tun muss. Dennoch….sind nicht schon genug Menschen gestorben?“, lächelte Ren traurig.[/LEFT] [LEFT]Arata erwiderte seinen Blick nicht, nahm verärgert Abstand von der Gruppe und verschwand im nahegelegenen Wald.[/LEFT] [LEFT]Moe sah ihm besorgt nach. Sie verstand ihn, aber auch Ren. Wenn es nicht sein musste, sollte es keinen unnötigen Tote mehr geben. Egal, wie sehr man den Anderen verachtete. Sie lächelte traurig. Natsuki hätte das auch nicht gewollt. Sie verabscheute die Rache schließlich und alles, was daraus entstand. Und sie wusste, dass Arata das ebenfalls nicht vergessen hatte. Deswegen nahm er vermutlich Abstand.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Moe richtete ihre Augen auf Akaya, der gerade Chigo ärgerte und wenn er nicht bald aufpasste, wohl im nächsten Busch landen würde.[/LEFT] [LEFT]Akayas und ihre Beziehung konnte man momentan wohl als kompliziert bezeichnen. Sie gingen zwar wieder normal miteinander um – aber so, wie vor ihrem Kuss in der Seitenstraße. Sie waren momentan also nicht mehr, als gute Freunde. Mit einem erwachsenen, jungen Mann als Sohn.[/LEFT] [LEFT]Ein Schmunzeln umspielte ihre Lippen. Allein dieser Gedanke war so absurd, dass er perfekt in all dieses Chaos hinein passte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Aya stoppte lächelnd neben ihr und beobachtete den Chaotenhaufen.[/LEFT] [LEFT]Akaya landete nun tatsächlich im Busch und Chigo drehte sich beleidigt weg.[/LEFT] [LEFT]Suzu blinzelte verdutzt, konnte sich aber ein leichtes Lachen nicht verkneifen.[/LEFT] [LEFT]Sei meinte lediglich, dass ihm das recht geschah und er eben doch nur ein dummer und naiver Wächter war.[/LEFT] [LEFT]Ren hingegen schien nicht genau zu wissen, ob er Akaya helfen oder etwas gegen Seis Worte sagen sollte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„So wie es aussieht, werden die Menschen und Beziehungen in unserer Umgebung immer verrückter.“, schmunzelte Aya amüsiert.[/LEFT] [LEFT]Moe sah zu ihr und lächelte leicht „Das Wort Normal existiert in unserem Wortschatz eben nicht.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sekunden später war die Aufmerksamkeit aller auf einen jungen Mann gerichtet, der aus einem Pfad hervortrat und die Gruppe sparsam musterte. Seine schwarzen Haare hatten einen stufigen Kurzhaarschnitt, in dem ein paar Haare sich eigenständig machten. Seine orangegelben Augen ließ er von einem zum Anderen wandern.[/LEFT] [LEFT]Er hob belustigt eine Augenbraue „Ernsthaft? Ihr seid Wächter?“[/LEFT] [LEFT]Die Angesprochenen horchten auf, ehe sie die Ausstrahlung des jungen Mannes bemerkten, der in Aratas Alter sein dürfte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Und da fiel es Ren, wie schuppen von den Augen.[/LEFT] [LEFT]Denn auch Kuraiko verschwand damals einige Zeit auf die Erde. Angeblich, weil sie sich um Moe sorgte und ihre Familie besuchen wollte. Aber dieser junge Mann vor ihnen, war Katsuro wie aus dem Gesicht geschnitten.[/LEFT] [LEFT]„Dann stimmte das Gerücht also~?“, grinste Akaya interessiert und trat dicht an den Unbekannten heran, um ihn zu mustern. Dieser beschmunzelte sein Verhalten „Was wird das, wenn es fertig ist?“[/LEFT] [LEFT]„Ich gehe nur auf Nummer sicher~. Heutzutage muss man als Wächter auf der Hut sein. Und solltest du lügen, wird dich das leider dein Leben kosten.“, grinste Akaya mit einem deutlich unheimlichen Touch.[/LEFT] [LEFT]„Na dann kann ich ja froh sein, das ich nicht gelogen habe. Immerhin habe ich das Gerücht selbst in Umlauf gebracht. Und nichts verbreitet sich schneller, als Gerüchte aus einem Fischerdorf.“, schmunzelte der Unbekannte weiter und richtete seine Augen auf Ren, ehe er ihm anerkennend zunickte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Glaubenswächter erwiderte das Nicken lächelnd und stoppte bei ihnen. „Du bist Kuraikos und Katsuros Sohn, habe ich recht?“[/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene lächelte bitter „Ja. Kazé Kuro. Ich wollte vor einigen Monaten einen anderen Wächter auf der Erde besuchen, von dem meine Großeltern mir erzählten. Allerdings erfuhr ich dann von seinen Großeltern, dass er vor knapp zehn Jahren verschwand. Deshalb bin ich in diese Dimension gekommen.“[/LEFT] [LEFT]„Und wie das bitte so einfach, hm~?“, schmunzelte Akaya – der diesem Kuro immer noch sichtlich nicht zu trauen schien. Jener hob amüsiert eine Augenbraue „Weil ich ein Raumwächter bin, du Spezialist? Zudem beherrsche ich die schwarzen Flammen meiner Mutter.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Wolltest du uns durch dieses Gerücht etwa zu dir führen?“, gesellten sich nun auch Aya und Moe zu ihnen.[/LEFT] [LEFT]Kuro nickte „Ja. Natürlich war ich mir der Gefahren bewusst. Aber so konnte ich euch am schnellsten finden. Oder ihr mich, wie man es nimmt.“[/LEFT] [LEFT]„Das ergibt Sinn.“, murmelte Moe und sah aus dem Augenwinkel zu Suzu, Sei und Chigo, die sie beobachteten. Erstere schien sich sogar etwas hinter Zweiterem zu verstecken.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Wir sollten ins Dorf gehen. Von hier aus ist es nicht mehr all zu weit. Dort haben wir jemanden, der sich den Kratzer in deinem Gesicht ansehen kann.“, meinte Kuro.[/LEFT] [LEFT]Akaya blinzelte „Kratzer? Meinst du die kleine Schramme in meinem Gesicht? Das ist doch nicht der Rede wert~.“[/LEFT] [LEFT]Der Ältere seufzte schmunzelnd „Sie wird dich trotzdem behandeln. Ob du willst, oder nicht. Glaub mir, dagegen anzureden bringt nichts.“ Er bemerkte, wie sich die Stimmung um ihn herum plötzlich veränderte. Zudem verlor Moe jegliche Farbe in ihrem Gesicht.[/LEFT] [LEFT]„Stimmt etwas nicht?“[/LEFT] [LEFT]„Sag...wie heißt Sie? Also, von der du gerade erzählt hast?“, schluckte sie schwer. Diese Beschreibung….[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Kuro verstand zwar nicht recht, was los war und wollte antworten, wurde aber unterbrochen.[/LEFT] [LEFT]„In welcher Richtung liegt das Dorf?“, wirkte Akayas Blick plötzlich nicht mehr so entspannt. Nachdem der Ältere ihm antwortete, fluchte der Todeswächter leise und verschwand in genannter Richtung.[/LEFT] [LEFT]Arata ging diesen Weg vor ihm….[/LEFT] [LEFT]Kuro sah ihm nach, ehe er wieder zu den Anderen sah „Was geht denn mit dem ab?“[/LEFT] [LEFT]„Es ist nur, dass deine Umschreibung perfekt auf eine Person passt, die eine sehr enge Freundin von uns war und vor einem halben Jahr starb. Sie stürzte von einem Abhang ins Meer.“, lächelte Moe betroffen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Kuro hörte ihr aufmerksam zu „Dann gehört sie also tatsächlich zu euch. Wegen ihr habe ich euch gerufen. Die kleine Sieben an ihren rechten Schlüsselbein hat mich stutzig gemacht, weshalb ich nachgeforscht habe.“ Er unterbrach, weil er die schockierten Blicke bemerkte. Zudem sah er weiter hinten, wie Suzu schockiert auf ihre Knie zusammen sackte. Er schwieg kurz betroffen.[/LEFT] [LEFT]„Hibiki, der Mann, bei dem und dessen Frau ich gerade lebe, fand vor einem halben Jahr eine junge Frau im Wasser treiben. Sie hatte eine Platzwunde am Kopf und er dachte, sie sei tot. Aber dem war nicht so. Sie atmete noch, war aber eiskalt. Nach einigen Wochen kam sie wieder zu sich, wusste aber nichts mehr, außer ihrem Namen und ihrer Medizinkenntnisse. Zudem scheint sie hervorragende Menschenkenntnisse zu besitzen.“, erneut hielt er inne, da ein lautes Schluchzen von Suzu zu hören war und Sei sich inzwischen seufzend vor sie hockte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Kuro verengte seine Augen verzweifelt. „In diesem halben Jahr ist sie mir wirklich wichtig geworden, weshalb mir die Narbe an ihrer Bauchseite zu denken gab, zusammen mit der Tatsache, dass sie halb Tod im Meer schwamm. Es hat ja jetzt immerhin gut drei Monate gedauert, bis euch das Gerücht erreichte.“ Er kratzte sich am Hinterkopf „Naja und da wäre noch etwas….“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ • ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Akaya fand Arata nach einiger Zeit endlich und wollte ihn ansprechen, bemerkte allerdings sofort, dass der Ältere wie erstarrt war, weshalb er seiner Blickrichtung folgte.[/LEFT] [LEFT]Seine Augen weiteten sich kaum merklich.[/LEFT] [LEFT]Dort stand sie.[/LEFT] [LEFT]Natsuki.[/LEFT] [LEFT]Die sich lachend mit einer Mitte vierziger Frau unterhielt.[/LEFT] [LEFT]Und zudem….[/LEFT] [LEFT]….schwanger zu sein schien.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)