Weihnachtswichteln von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 2: ~Wichteln - Teil 1~ ------------------------------ Sora legte ihr Geschenk unter den Weihnachtsbaum der Familie Tachikawa und bewunderte lächelnd die Geschenke, die schon alle da lagen. Dann sah sie den wundervoll geschmückten Weihnachtsbaum an, die roten und goldenen Kugeln, die im Licht der Lichterkette funkelten. Das Hauptlicht des Wohnzimmers brannte nicht, wodurch der Raum nur durch die Lichterkette am Weihnachtsbaum und ein paar anderen im Raum verteilten Lichtern sanft erhellt wurde. Dazu der Geruch nach Bratäpfeln, die Miyako mitgebracht hatte, Mandarinen, die unter anderem gerade von Takeru und Cody gegessen wurden und nach Mimis heute frisch gebackenen Plätzchen, die in einer großen Dose vor Yamato, Joe und Davis standen und von diesen dezimiert wurde. Koushiro hatte zudem noch Weihnachtslieder auf seinem Laptop eingestellt, die im Hintergrund leise abgespielt wurden. Es fühlte sich einfach nach Weihnachten an. Mimis Eltern waren nach der Familienbescherung noch weggegangen, so dass die Digiritter sich bei ihnen treffen konnten. Und das nutzten sie aus. Zuerst hatten sie alle mit ihren Familien gefeiert, doch nun wollten sie die Zeit gemeinsam verbringen. Das hatte sich die letzten Jahre so ergeben und sie genossen es. Soras Blick fiel nochmal auf ihre Geschenk. Hoffentlich würde es ihrem Wichtel gefallen … Gerade kamen Hikari und Taichi ins Wohnzimmer, als die letzten beiden, die noch gefehlt hatten. “Ihr seid spät dran”, sagte Mimi und sah leicht vorwurfsvoll zu Taichi. Ihr, wie auch allen anderen, war bewusst, dass er der Verursacher der Verspätung war. Hikari stöhnte auf und sah ihren Bruder ebenfalls vorwurfsvoll an, ehe sie ihre Augen verdrehte. “Entschuldigt bitte alle miteinander. Leider ist erst heute vormittag, eigentlich erst nach dem Mittagessen, einem gewissen Jemanden hier aufgefallen, dass ja heute Weihnachten ist. Und dass ihm noch die Geschenke fehlen. Also musste jemand anderer gewisser Jemand”, sie deutete auf sich, “mit ihm in ein Einkaufszentrum fahren um Geschenke zu besorgen. Am 24. Dezember … An Heiligabend!” Fassungslos schüttelte sie ihren Kopf. “Wisst ihr eigentlich, wie voll es an Heiligabend in den Einkaufszentren ist? Wie viele Leute dann erst ihre Geschenke besorgen? Ganz im ernst”, der Blick ging zurück zu Taichi, “ich werde das nie, nie, niemals wieder machen! Verstanden?” Ihrem Bruder gelang es, sie reumütig anzusehen. “Es tut mir leid. Es wird nicht mehr vorkommen. Versprochen.” Damit wand sich Taichi den Plätzchen zu und unterstützte die anderen dabei, die Dose langsam zu leeren. Hikari sah ihrem Bruder seufzend hinterher, ehe sie sich ihren Freundinnen zuwand. Neben ihr tauchte Takeru auf. “Wetten, dass es sehr wohl wieder vorkommen wird?” Hikari sah ihren besten Freund an, ehe sie nickte. “Vermutlich gleich nächstes Jahr wieder.” Sie zuckte mit ihren Schultern. Takeru hob seine ebenfalls hoch und hielt Hikari anschließend eine Mandarine entgegen. Hikari nahm diese lächelnd an, woraufhin er sich wieder zu Cody zurück gesellte. Einige Minuten standen oder saßen sie noch in kleinen Grüppchen herum, bis sie sich schließlich alle zusammen im Wohnzimmer auf und um die beiden Sofas, ein Zwei- und ein Drei-Sitzer, sowie den dabei stehenden Sessel, versammelten. “Ich freue mich wirklich, dass wir heute alle zusammen Weihnachten feiern können. Nach alldem, das wir schon zusammen erlebt haben, nach all der Zeit, in der wir schon befreundet sind, ist es einfach wundervoll, dass wir immer noch Freunde sind und ich wünsche mir sehr, dass das für immer so bleibt”, hielt Sora eine kleine Ansprache und alle stimmten ihren Worten zu. Auch wenn sie vor ihren Abenteuern nichts miteinander zu tun gehabt hatten, viele von ihnen zumindest, so waren sie dankbar, dass sie einander gefunden hatten. “Wir wollen nun unsere Weihnachtsgeschenke verteilen. Ich fange einfach mal an.” Sora griff nach ihrem Geschenk, das sie vorher unter den Weihnachtsbaum gelegt hatte. Sie ging damit zu Joe. “Hier, ich habe dich gezogen. Ich hoffe, es gefällt dir.” Sie lächelte den Ältesten an. Joe nahm das Geschenk schüchtern entgegen. “Vielen Dank Sora.” Unter ihrem erwartungsvollen Blick öffnete er das Geschenkpapier und hielt gleich darauf einen Schal aus dunkelblauer Wolle in der Hand. “Den habe ich selber gestrickt. Ich weiß, wir hatten einen Wert ausgemacht und so teuer war die Wolle nicht, aber …”, sie biss sich auf die Unterlippe, “ich hoffe, dass das trotzdem okay ist und …” “Der ist super Sora! Und was du da an Handarbeit reingesteckt hast, die Zeit, in der du den gestrickt hast, das ist doch viel mehr wert als der Betrag, den wir ausgemacht haben”, fiel Joe ihr ins Wort und stand auf, um sie schnell zu umarmen. “Vielen Dank Sora, der ist wirklich toll.” Anschließend setzte er sich wieder und legte den Schal gleich um. Freudestrahlend und mit roten Wangen sah ihn Sora an. “Wenn du da schon stehst, Sora …”, Koushiro stand auf und griff nach einem einem schuhkartongroßen Geschenk, das er ihr reichte, “ich habe dich gezogen.” “Oh, dankeschön, Izzy.” Sie nahm das Geschenk entgegen. “Danke mir erst, wenn es dir gefällt”, winkte dieser ab. “Das wird es sicher”, Sora lächelte ihn an, ehe sie das Geschenk auspackte und gleich darauf einen Karton in der Hand hielt. Sie öffnete diesen und holte einen Stern heraus, der aus einem Baumstamm geschnitten zu sein schien und mit kleinen Löchern übersät war. Etwas verwirrt sah sie diesen an. Der Holzstern war zwar wirklich schön, aber was hatte es mit diesen Löchern auf sich? “Hier, schau mal. Da ist eine LED-Lichterkette eingezogen”, erklärte Izzy ihr in diesem Moment schon und nahm ihr den Stern nochmal aus der Hand. Er betätigte einen kleinen Schalter, der in einer der Ecken fast unsichtbar angebracht war und schon leuchteten die Lichter auf. “Oh, der ist ja schön”, strahlte auch Sora auf und drehte den Stern, um ihn von alles Seiten ansehen zu können. “Der ist so toll, vielen Dank lieber Izzy.” Freudestrahlend sah sie nun diesen an. Der nickte mit ebenfalls roten Wangen über das gelungene Geschenk. Sora setzte sich neben Yamato auf die Sofalehne und stellte den Stern neben sich auf den kleinen Tisch, der dort stand. Die Lichter ließ sie brennen. Es passte perfekt zu der restlichen Weihnachtsbeleuchtung. “Bleib du auch gleich stehen, Izzy”, erklang Codys Stimme und schon sprang der Jüngste ihrer Gruppe auf. Er ging zum Weihnachtsbaum und zog sein Geschenk hervor. “Hier, du warst mein Wichtel.” Er hielt Koushiro einen Briefumschlag entgegen. “Ich wusste nicht genau, was du gebrauchen könntest und da dachte ich, dass das eigentlich das beste ist. Da kannst du dir selbst etwas aussuchen. Tut mir leid, es ist nicht ganz so einfallsreich.” Cody beobachtete Koushiro, wie dieser den Umschlag öffnete und einen Zettel herauszog. Ihn überkam ein schlechtes Gewissen. Vermutlich war es doch dumm gewesen und … “Super!”, rief Koushiro laut und sah ihn strahlend an während er mit dem Zettel wedelte. “Das ist perfekt. Ich muss hier demnächst sowieso etwas bestellen und damit kann ich das dann bezahlen. Danke Cody!” Erleichtert atmete der Jüngste aus, ehe er sich wieder auf seinen Platz fallen ließ. Also war der Gutschein eines Online-Händlers doch keine so dumme Idee gewesen. “Kann ich?”, rief Daisuke aufgeregt. “Kann ich, ja?” “Haben wir nicht eine Verteilordnung?”, fragte Miyako, die gerade hatte aufstehen wollen, um Cody sein Geschenk zu geben, da sie ihn gezogen hatte. “Ich denke nicht”, antwortete Hikari und sah ihre Freundin an. Sie wusste, dass sich Miyako und Daisuke auch an Weihnachten in die Haare bekommen konnten, daher wollte sie lieber gleich dafür sorgen, dass es nicht soweit kam. “Lass ihn doch.” Ken, der neben seiner Freundin saß, legte dieser eine Hand aufs Knie und lächelte sie sanft an. Miyako sah noch kurz zwischen ihm und Hikari hin und her, ehe sie nickte. “In Ordnung.” Daiskue hatte das gar nicht abgewartet sondern stand mit seinem Geschenk bereits vor Taichi. “Hier, für dich!” Er hielt es ihm breit grinsend entgegen. Ihm war klar, dass es Taichi gefallen würde. “Für mich? Cool”, erwiderte Taichi und riss ihm das Geschenk fast aus der Hand. Schnell riss er das Zeitungspapier ab, mit dem es eingepackt gewesen war. “Wow! Biergläser von meinem Lieblingsverein!”, brüllte er und hielt sie hoch. “Schau Matt, da können wir das nächste Mal unser Bier raus trinken!” “Ich bin dabei!”, antwortete dieser sofort. “Ich interessiere mich zwar nicht für den Fußballverein, aber das Bier schmeckt daraus sicher auch gut.” “Ach quatsch, schmeckt noch viel besser!”, tönte Taichi. “Also ich …”, gab Daisuke von sich und wollte sagen, dass auch er gerne mittrinken würde. So würde er bei Taichi und damit in der Nähe von Hikari sein. Sein großes Idol und seine große Liebe. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Hah! Perfektes Geschenk. “Du?” Taichi sah ihn verständnislos an. “Tai!” Hikari, die direkt neben ihm saß, stieß ihrem Bruder ihren Ellenbogen in die Rippen. “Was?”, fragte Taichi verständnislos und sah sie an. “Hast du nicht etwas vergessen?” Sie deutete auf Daisuke. Dessen Haltung wurde sofort gerader. Natürlich wollte Hikari, dass er mit ihrem Bruder Bier trank und er dadurch mehr in ihrer Nähe war und sie Zeit miteinander verbringen konnten und … “Du solltest noch Dankeschön sagen”, erklang ihre Stimme und Daisuke erstarrte. Was? Das war doch nicht das, das sie eigentlich hätte sagen sollen und … “Stimmt, dankeschön Davis. Coole Sache”, richtete Taichi da schon an ihn. “Gerne”, murmelte dieser und kratzte sich am Hinterkopf. “Naja, dann mache ich gleich weiter”, gab Hikari von sich und sprang auf. Daisuke sah sie an und sein Herz begann schnell zu schlagen. Sie hatte doch sicher ihn gezogen! Und jetzt würde sie ihm ihre Liebe gestehen. Vor allen anderen! Sein Herz schlug noch schneller. Sie drehte sich vom Weihnachtsbaum um, in den Händen ein länglicher Umschlag. Sie sah tatsächlich in seine Richtung! “Das war mal wieder ein Zufall.” Sie lächelte. “Ich habe tatsächlich dich gezogen. Und ich habe das perfekte Geschenk, da bin ich mir sicher.” Hikari lief in seine Richtung und Daisukes Augen weiteten sich. Mit rotem Kopf hob er seine Hände und wollte schon etwas sagen, wie froh er darüber war und wie sehr er sich freute und … … da lief sie an ihm vorbei. Entsetzt drehte sich Daisuke um und erkannte, dass er direkt vor Takeru gestanden war, zu dem Hikari gegangen war. ZU TAKERU! Was sollte das denn? Takeru nahm den Umschlag von Hikari entgegen und grinste breit. “Das nennst du Zufall? Ich verrate dir mal etwas”, er grinste noch breiter und beugte sich ihr entgegen, “ich habe dich gezogen.” Er sprang auf und ging zum Weihnachtsbaum. Gleich darauf drehte er sich herum, in seinen Händen ebenfalls ein länglicher Umschlag. “Hier, für dich. Frohe Weihnachten.” Nicht nur Hikari musste lachen, als sie den Umschlag entgegen nahm. Auch die anderen amüsierten sich über diesen Zufall. Alle anderen … außer Daisuke. Der konnte es nicht glauben. Warum ausgerechnet wieder Takeru? Der hatte doch erst nach ihm aus dem Beutel mit den Namenszetteln gezogen! Warum hatte er Hikari gezogen? Und warum mussten er und Hikari sich immer so nahe sein und … Seine Augen weiteten sich, als Hikari laut lachen mussten. “Wirklich? Mensch Keru”, rief Hikari begeistert und wedelte mit der Karte, die sie aus dem Umschlag gezogen hatte. “Natürlich! Du wolltest doch gerne zu dem Konzert.” “Nicht nur ich”, sie zwinkerte ihm zu, “mach deinen Umschlag auf.” Takeru tat wie sie ihm sagte und lachte laut auf, als er ebenfalls eine Konzertkarte hervor zog. “Mensch Hika, das ist ja cool. Das bedeutet wohl, dass wir gemeinsam auf das Konzert gehen.” Nun zwinkerte er ihr zu. “Oh ja, das heißt es”, antwortete sie ihm begeistert. Daisuke ließ sich auf seinen Platz sinken, auf dem er bereits vorher gesessen hatte und verschränkte seine Arme vor seinem Oberkörper um beleidigt zum Weihnachtsbaum zu sehen. Alle hatten sich gegen ihn verschworen, da war er sich sicher. Hosted by Animexx e.V. 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