Nichts bleibt für sie von Telana ================================================================================ Kapitel 1: Nirgendwann ---------------------- Von Träumen durch die Nacht gejagt erwachte sie lange Stunden vor dem Morgen. Die kleine Kammer umfing sie ruhig, die Melodie des nahen Waldrandes drang durch das geöffnete Fenster hinein und erzählte ihr von einem plätschernden Bachlauf, vom Wind im Farn und von ruhelosen Seelen. Auch sie war ohne Frieden. Begraben von schweren Leinenstoffen und der Last der Erinnerung lag die junge Dalish in dem schlichten gezimmerten Bett und starrte leer in das Dunkel, das den Raum ausfüllte. Einen langen Moment über verblieb sie reglos. Dann schließlich – einer Erschöpfung, die nicht aus den schlaflosen Stunden der vergangenen Monde rührte, zum Trotze - richtete sie sich auf. Ihre Silhouette zeichnete sich gegen den Schimmer eines schwindenden Mondes ab: Ein schmaler Leib, schlecht genährt und derart geduckt, als habe er das Aufrichten verlernt. Helles Haar auf blasser Haut, ein blaues Augenpaar und anstelle des linken Armes, den sie als hohen Preis hatte leisten müssen, nur eine Wunde. Eine, die das Bluten aufgehört hatte – im Gegensatz zu einer viel größeren, die zwar tief in ihr lag, aber keinesfalls verborgener Natur war. Der Blick eines aufmerksamen Auges allein erkannte, dass Schmerz in Strömen aus jenen Kerben lief, die ein seltsames Schicksal ihr geschlagen hatte. Lautlos trat er aus der Nacht hervor, eine menschliche Form annehmend, und an ihr Lager heran. Sie sah nicht auf, wusste jedoch um seine Anwesenheit. Die hagere Gestalt neben ihr war einst ein treuer Gefährte gewesen, ein kindliches Wesen von unzählbaren Jahren. Die breite Krempe einer zerschundenden Kopfbedeckung verbarg seine Züge. "Verschwindend." Seine Stimme zerstörte nicht den Frieden dieser frühen Stunde. Vielmehr ergänzte sie diese und erschien als ewig dagewesener Teil von ihr. "Verblassend." Er blickte auf sie herab. Noch immer war ihr Haupt gesenkt, der Blick verlor sich auf der Decke, die ihren Körper umschlungen hielt. "Kaum mehr wirklich hier, doch wirklich nicht anderswo." Er stockte kurz. "Verschwindend." wiederholte er sodann. Langsam nur hob sich ihr Kinn. Heiser klangen ihre Worte, so, als habe sie seit Tagen nicht gesprochen. "Ich bin lange fort." setzte sie an. "Was ist es noch, das mich hier hält?" "Keine Hoffnung – nicht die eigene, nicht die der anderen. Ein altes Gefühl der Schuld?" Erneut hielt er inne. "Schuld und Schmerz. Rastlosigkeit." Endlich sah sie zu ihm auf und ihre Augen begegneten einander. Seine ungerührt und doch verstehend, ihre ein Meer nie vergossener Tränen. Er las in ihnen. "Von der Wurzel gerissen, den Blüten beraubt. Und den Dornen." Überraschung stand in seinen letzten Worten. "Die Magie, das Nichts… die Bindung ist gelöst. Fast vollends verschwunden. Du bist ohne Kräfte." Ein Nicken. Nicht der physische Verlust, den sie erlitt, als der Wolf ihr den Arm nahm, hatte sie sosehr verstümmelt – vielmehr hatte ein finaler Wunsch nach Frieden sie so weit gebracht. Die Magie war stets stark in ihr gewesen, doch sie war weit entfernt von der Ersten der Hüterin, die sie einst gewesen war, weit entfernt von der Inquisitorin, der sogenannten mächtigen Heroldin Andrastes. "Still. Fast… besänftigt." Seine Fingerspitzen legten sich auf ihre Stirn. Kühl und beruhigend. Die sanfte Geste berührte sie und endlich quoll eine Träne aus dem Schatten ihres Lids hervor, rann die Wange hinunter und perlte von ihren gesprungenen Lippen. "Ich kann den Schmerz wegnehmen." Sein Angebot stand unangenommen in der kleinen Kammer. Seine Züge begannen, ihr Leid zu reflektieren. "Es tut dann nicht mehr weh." Barmherzigkeit und Mitgefühl sprachen aus den Worten des Geistes, der in dieser Nacht keinen größeren Schmerz in ganz Thedas verspüren konnte, als den einer alten Gefährtin und Freundin. "Dieser Schmerz ist der Meine. Er ist alles, was geblieben ist." Ein Beben lag in ihrer Stimme. "Es gibt nur eine Barmherzigkeit, die ich von Dir erbitten würde. Doch wie könnte ich diese verlangen?." Er löste die Berührung und trat einen Schritt zurück von ihr. Fast so als fürchte er, das blanke Metall seiner Klingen, die ungenutzt am Gürtel lagen, zu nah an den zerbrochenen Körper zu führen. Er ergriff das Wort erneut, einer Impression nachgehend, und wirkte, als sähe er weit über die weltlichen Grenzen des kleinen Zimmers hinaus. "Wild. Ein junges Reh, nein, eine Halla." Das Bild, das er beschrieb, musste sich lebhaft aufzeichnen vor seinem inneren Auge, genährt von Erinnerungen, angereichert mit Emotionen, gesammelt über Äonen. "Gerissen und blutend. Sterbend." Sie verblieb still. "Das hat er nicht gewollt. Er… er ist nicht diese Art von Wolf!" Sich eine Reaktion, eine Antwort, ein Verstehen erhoffend starrte er sie an aus nunmehr weit geöffneten Augen heraus. "Das ist er nicht." "Ich weiß." Ein blasses Lächeln voll schier unendlicher Wärme strich über ihre Lippen, ohne dort zu verweilen. "Doch ich bin diese Art von Halla." Ihre Hand streckte sich nach der seinen aus und umfasste sie. "Sterbend." wiederholte er. Kapitel 2: Sommer ----------------- Der Sommer war nun nicht mehr fern. Wenn die Sonne abends am Himmel versank, dann ließ sie ein Farbenspiel entstehen, das die Sinne zu berauschen wusste. Es roch nach frisch geschnittenem Gras und die verspielten Düfte der Frühlingsblüten schwanden zugunsten der schweren Aromen der farbenprächtigen Blumen, die sich so gern in der Wärme der bevorstehenden Monate zeigten. Ihre Reise hatte sie weit fort geführt von den Orten, die ihr bekannt und vertraut waren. Zu ihrem Clan war sie niemals zurückgekehrt. Nach allem, was sie in ihren Jahren als Inquisitorin erlebt hatte – vor allem aber nach dem, was sie während des Erhabenen Rats hatte erfahren müssen – erschien es ihr unmöglich, ihrem alten Leben gegenüberzutreten. Es existierte nicht mehr, wie auch der Teil von ihr, der dieses Leben gelebt hatte, nicht mehr existierte. Einst hatte sie diese Erkenntnis mit Trauer erfüllt, doch sie war gewachsen und hatte sich abgefunden mit dem, was sie war. Sie war eine Dalish ohne Wurzeln, eine Magierin, die ihre Verbindung zum Nichts nicht mehr zu schätzen vermochte, und eine Frau, die ihr Herz verschenkt und verloren hatte. Das alles hatte einst gedroht, sie zu vernichten. Noch immer lauerte der Abgrund in den dunklen Alkoven ihres Verstandes, doch sie hatte gelernt, mit ihren Dämonen zu tanzen, hielt sie im Zaum und zog sogar dann und wann neue Kraft aus ihnen. In der Ferne sah sie Bauern, die ihre Felder bestellten. Sie gruben die Erde um, lockerten diese auf, und legten Samen in sie. In einigen Monaten würden sie die Früchte ihrer Arbeit ernten können. Es war ein Leben, um das die junge Elfe die Männer und Frauen dort auf dem Feld beneidete. Ein hartes Leben, gewiss, doch eines, in dem es ein Leichtes war, seinen Platz zu erkennen und auszufüllen. Etwas, das ihr vollends entfallen war. Sie war platzlos und viel zu klein geworden, als dass sie irgendetwas hätte ausfüllen können. Sie war ein Schatten und für den Moment war dies gut so, denn sie suchte und jagte einen anderen. Einen, der sich zu verstecken wusste. Einen, der eine Gefahr war für alles, was diese Welt beinhaltete. Einen, den sie einst liebte. Etwas, von dem sie sich nicht mehr sicher war, ob sie es noch immer tat. Wann immer sie in ihr Herz zu horchen versuchte, ob da noch ein zartes Gefühl war für den Schreckenswolf, da hörte sie nur Stille. Ihr Herz strafte sie mit Schweigen. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Es war nötig, um ihren Geist zu beschützen, und um Wunden heilen zu lassen. Bedachte sie, dass sie vor gar nicht langer Zeit nicht einmal in der Lage war, das Nachtlager zu verlassen und sich nicht sicher sein konnte, ob sie fähig dazu war, den nächsten Atemzug zu vollziehen, war sie dankbar dafür, dass ihr Herz stark genug gewesen war, sie durch das dunkle Tal ihrer eigenen Gefühle und Zweifel zu führen. "Ja, es ist ein starkes Herz." Er trat zu ihr. Aus dem Nichts kommend trat er an die Elfe heran, die an einer Anhöhe saß, im Schatten einer alten Eiche, und den Wind genoss, der durch ihr Haar fuhr. "Ich wusste nicht, dass es so stark ist." Der jugendliche Geist des Mitgefühls, der gleichzeitig ein enger und guter Freund war für sie, setzte sich ins Gras. Er verschränkte die Beine dabei und unter dem blassblonden Haar stachen seine großen Augen hervor und sahen sie an. Er freute sich. "Es geht Dir besser, geht Dir fast gut." Sie nickte. Ja, es ging ihr besser. Als sie sich das letzte Mal begegneten, war sie versucht gewesen, ihn um Gnade zu bitten. Um die finale Gnade, die er so vielen schon geschenkt hatte, doch er hatte sie verweigert. Heute war sie ihm dankbar dafür. Es schien ihr ewig her. Sie hatte die Monate nicht gezählt, doch die Länge ihres Haares, welches sie nunmehr zu einem langen Zopf flechten musste, damit es sie nicht störte, verriet ihr, dass eine ganze Weile vergangen sein musste. Es war nicht der erste Sommer seit jener Nacht, das wusste sie, doch die anderen Sommer waren kalt gewesen und kurz. Zumindest für sie. "Ein Herz, das nicht mehr blutet. Vernarbt, unvollständig, ungeheilt, doch… es blutet nicht mehr." "Es geht mir gut, Cole." sprach sie sanft und als ihre Blicke sich trafen nickte sie, als wollte sie ihre Worte unterstreichen. "Ja." sagte er. "Gut. Nicht ausgezeichnet, nicht euphorisch und nicht ohne Last. Aber gut. Und gut ist gut, nun. Nach allem ist gut mehr als gut. Es ist… kostbar." Sie atmete tief ein. Die laue Luft fühlte sich gut an in ihren Lungen, brannte nicht so, wie die des kühlen Winters es zu tun pflegte. "Der Wolf, er streift noch immer umher. Ein alter Fehler, eine alte Schuld. Er hat es nicht vergessen. Aber Dich, Dich hat er auch nicht vergessen." Er wirkte ein wenig überrascht. "Hast Du ihn vergessen?" Dann fühlte also nicht nur sie die Leere in ihrem Herzen. Es verwehrte ihr die Wahrheit, doch es verwehrte auch Cole die Wahrheit wie es schien. "Nein." sagte sie schließlich und lehnte sich gegen den Stamm der Eiche. "Wie könnte ich denn. Ich glaube nicht, dass Herzen es können sollten." "Erinnern tut weh." Er wandte den Blick von ihr und ließ ihn über die Felder wandern, besah sich die Bauern, die auf diesen arbeiteten, und ihre Häuser, die nicht fern standen. Rinder und Schafe grasten auf ihren Wiesen und einige Kutschen fuhren die gestampften Straßen entlang, die sich durch das Land zogen wie Adern sich durch einen Körper. "Es ist kostbar", sagte sie und es schien, als widerspräche sie ihm ein wenig, obgleich sie keinerlei Zweifel daran hegte, dass er recht hatte, "Gefühle hinterlassen ihre Spuren" "Du hasst ihn nicht." sprach Cole und seine Augen waren weit geöffnet, waren ein wenig glasig. "Wie könnte ich?" Ein mattes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab, die ein bisschen weniger offen und gesprungen waren als letztes Mal. Sie waren blass und rau, ja, aber sie waren nicht kaputt. "Nach wie vor habe ich viel gelernt. Über die Welt, die Magie und über die Liebe. Das Wissen will ich nicht wieder hergeben. Niemals. Es macht mich aus." "Kein Mädchen vergisst die erste Liebe. Sie ist unbekannt, fremd, neu." Die Worte reihten sich schnell aneinander, während er sie aussprach. "Sie ist schön. Schmetterlinge im Bauch. Angst, Freude, Aufregung. Zitternde Lippen und ein bebendes Herz." Sie nickte mit geschlossenen Augen und erinnerte sich für einen Moment. "Doch es ist nicht mehr." "Nein." Sie öffnete ihre Augen. "Und er und ich wir sind andere nun. Sind nicht mehr die Liebenden, die wir waren. Wir mögen die gleichen Namen und Gesichter tragen, doch unsere Rollen haben sich verschoben und geändert." Sie hielt kurz inne. "Aber das macht die, die wir waren, nicht vergessen oder ungeschehen. Es macht das, was passiert ist, nicht ohne Sinn." Cole starrte sie an und zeigte keine Regung dabei. Es war, als überlegte er, wie er zu reagieren hatte, und ein wenig erinnerte er an ein Kind dabei. Ein Kind, das etwas Neues gelernt hatte, und nun versuchte, dies einzuordnen. Dies war keinesfalls leicht, denn jedes Kind legte sich sein Bild von der Welt zurecht und wenn etwas Neues hinzukam, musste dies seinen Platz in jenem Bild erst einmal finden. Manchmal verschoben sich andere Dinge dafür. "Du bist gewachsen." stellte er schließlich fest. "Du bist mehr als das, was du warst. Es freut mich. Ich freue mich. Freue mich für Dich, denn Du bist freier von Schmerz, kannst atmen, bist lebendig." Sie berührte seine Hand mit der ihren und er schloss seine Finger um diese. Seine Haut war kühl, ihre waren vom Frühling geküsst. Zwischen ihnen stand mehr als eine enge Freundschaft, denn als der Einzige, der alles wusste, was in ihr vorgegangen war und vorging war Cole fast mehr zu einem Teil ihrer selbst geworden. "Ich muss Dir danken." sprach sie in ihr Lächeln hinein. "Für was?" "Für Deine Hilfe und dafür, dass Du da bist. Dass Du zugehört hast, auch, wenn Du gar nicht da warst." "Das ist, was ich bin. Dafür bin ich. Ich bin ich dafür." antwortete er, doch sie schüttelte den Kopf. "Ich weiß, aber… Du bist auch ein Freund für mich." "Natürlich bin ich das!" sagte er nunmehr, fast ein wenig empört. Sie lachte leise und es klang ein wenig heiser. Klang wie etwas, das sie lange nicht mehr getan hatte. Kapitel 3: Winter ----------------- In schweren Flocken fiel der Schnee zur Erde hinab. Diese war bereits vollständig bedeckt von ihm und auch die kahlen Äste der Bäume bogen sich unter seinem Gewicht. Es war bereits späte Nacht und es war eisig kalt. Die Elfe war eine alte Frau geworden. Das Blond ihres Haars war vergangen und stattdessen zierten nun silberne Strähnen ihr Haupt. Tiefe Falten hatten sich in ihrem einst so glatten und weichen Gesicht gebildet und ihr Leib wirkte stets ein wenig geduckt. Er war in etliche Decken eingehüllt, damit die Kälte nicht allzu sehr an ihm nagte. Mühevoll beugte sich die Elfe hinab, hob einen Holzscheit auf und gab ihn ins Feuer des kleinen Kamins, der die Hütte erwärmte und erleuchtete. Sie wiederholte dies noch einige Male und streckte dann ihre müden und von Gicht geplagten Finger ein paar Male aus, als wollte sie diese geschmeidig halten. Danach wandte sie sich um und erkannte, dass sie nicht länger alleine war. Der jugendliche Geist, ein alter Freund aus Jahren, die Dekaden her waren, besuchte sie ein weiteres Mal. "Es tut gut, Dich zu sehen." sprach sie und ihre Worte waren von Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit beseelt. Sie gebot ihm, sich doch zu setzen und mit einem Nicken folgte er der Aufforderung. Er setzte sich auf einen der grob gezimmerten Stühle, die nahe des Feuers standen. Beide Beine verschränkte er im Schneidersitz ineinander und er nahm seinen großen Hut ab und wischte ein wenig Schnee von diesem. Wo er herkam, wo er lebte, da gab es keinen Schnee, das wusste die Elfe, doch es überraschte sie auch nicht, dass seine niemals endende kindliche Neugier ihn nach draußen getrieben hatte in den Winter hinaus. "Es erinnert mich an unsere Zeit in der Himmelsfeste." sagte sie und nahm nun ebenfalls Platz. Sie zog die Decken fester um sich, was mühevoll war, denn hierfür stand ihr – wie für alles – nur ein Arm zur Verfügung. Ein Umstand, an welchen sie sich niemals so recht hatte gewöhnen können. Aber sie hatte ihn akzeptiert. "Eine weiße Decke. Sie deckt die Erde zu, hält sie aber nicht warm. Nein, sie… hält sie kalt." Die Elfe nickte ob der Worte des Geistes. "Hält sie auch Dich kalt?" fragte er und sah sie mit großen blauen Augen an. Er war hier, weil er sich sorgte, weil er sichergehen wollte, dass es ihr gut ging. "Ich friere, ja." schmunzelte sie. "Aber ich erfriere nicht." "Das ist gut, sehr gut." Er rieb sich seine Hände und wandte seinen Blick den Flammen zu, die gierig nach dem neuen Holz schlugen. "Du stirbst", sagte er, "aber Du hast keine Angst. Du bist auch nicht traurig. Warum?" "Wir alle sterben irgendwann. Nun ja, die meisten von uns. Das ist der Lauf der Dinge." "Aber es ist so viel ungetan, ungesagt, ungemacht. Der Wolf, er heult noch immer. Er plant noch immer. Verändert, im Stillen." Schwermütig nickte sie. "Es war eine Suche, eine Jagd, aus der ich niemals hätte erfolgreich fortgehen können, alter Freund. Ich habe es dennoch versucht, doch bin gescheitert." Sie zog ihren Stuhl ein wenig näher an die Flammen heran und seufzte. "Es ist bitter, dass am Ende die Zeit mein größter Feind war. Ein weiser Schachzug von ihm." "Er wartet. Will Dir ein Leben schenken, kann Dich nicht… kann nicht sie alle morden." "Es war kein Leben, das mir geblieben ist." sagte sie leise. "Doch ich bin ohne Reue." "Ja. Ich fühle es. Ruhig, still. Vergebend." Sie nickte. "Aber eine kleine Schuld ist da." "Ja, ich… sie sind alle tot." begann die Elfe schließlich. "Die Zeit hat alle geholt. Leliana, Cassandra, Cullen. Ich wollte, sie hätten nicht, alles versucht, alles gegeben. Ich wollte, sie hätten gelebt." "Sie konnten nicht leben, wenn das Leben bedroht ist. Das der anderen vor allem, aber auch ihr eigenes. Thedas, nein, die ganze Welt. Wenn der Schleier fällt, dann fällt er für alle." Nachdenklich umfasste die Elfe eine ihrer langen silbernen Haarsträhnen und begann, diese zu flechten. Ihr Blick verriet, dass sie mit ihren Gedanken weit weg war. Der Schein des Feuers reflektierte sich in ihren Augen. "Einst dachte ich, es gäbe keine Gefahr, keine Bedrohung, die wir nicht abwenden können." Ein bitteres Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. "Wie dumm und naiv wir doch waren. Trunken ob des Sieges über einen zerrissenen Himmel dachten wir, dass jeder weitere Sieg auch der unsere sein musste." Langsam wandte sie den Kopf in Richtung des Geistes und ihre Blicke trafen sich. Einen langen Moment über sahen sie einander an. "Ein Gott. Wie konnten wir nur glauben, dass er sich nicht unserer entziehen kann? Dass er nicht uns täuschen und umgehen kann? Doch dass…" Sie senkte ihr Haupt. "Dass er wartet. Dass er die Zeit tun lässt, wozu er selbst nicht imstande ist, das schmerzt." Ihre Stimme schwächte gegen Ende es Satzes und verlor sich in einem leisen, fast tonlosen, Schluchzen. Dann folgte ein Kopfschütteln und heiße Tränen rannen über die Wangen der alten Frau. "Ich wollte, ich wäre ihm mehr wert gewesen." gab sie schließlich ehrlich zu, ein wenig beschämt. "So sollte ich nicht reden, nicht denken im Angesicht derer, die ihr Leben dem Kampf gegen die Bedrohung gewidmet haben. Und doch…" "Du bist ihm alles wert." sprach der Geist und seine Stimme klang so dabei, als gäbe es keinerlei Zweifel, der daran gehegt werden könnte. "Nein." sagte sie bestimmt. "Nein, bin ich nicht. Ich habe mich abgefunden damit vor langer Zeit. Den Respekt, den ich mir erhofft hätte, erhoffte ich nicht als eine ehemalige Liebschaft. Nicht als die, die ihr Herz verloren hatte. Ich erhoffte ihn mir als Gegner, als Opponent." Sie beendete das Flechten. In feinen, ineinander gewobenen kleineren Strähnen lag der Zopf nun über ihre Brust und rollte sich in ihrem Schoß zusammen. "Zwei Kämpfer im Ring, sie sehen sich doch auch in die Augen, nicht?" "Du bist kein Gegner. Du bist eine Erinnerung. Schmerz. Liebe. Eine Mischung, bittersüß. Eine Klinge, die nie aufgehört hat, zu schneiden. Nie aufhören wird." Er starrte vor sich hin, während der sprach, und es schien so, als sähe sie nicht mehr sie oder den Raum, der sie beide umgab. Er sah einen anderen Ort, weit weg von ihr und sie ließ ihn dort. "Es ist nun gleich." sagte sie und meinte es. "Vergiss, was ich sagte. Ich nehme die Ruhe, den Frieden, gerne an – solange er währt. Für mich wird er allzu bald schon dauerhaft währen." "Du stirbst." wiederholte er. Dann herrschte eine lange Weile über Stille. Noch immer fielen die Flocken in der dunklen Welt vor der Tür des kleinen Verschlags, in welchem der Geist in dieser Nacht die Elfe gefunden hatte. Kein Wind wehte und die Welt, bedeckt vom weißen Schleier des Winters, war friedlich. "Er fühlt noch immer für Dich." "Nicht." bat sie und hob in einer abwehrenden Geste ihre Hand. Das laute Knacken eines Holzscheits, das von den Flammen verschlungen wurde, ließ sie zusammenfahren. Die Nacht kam und als der Geist sich verabschiedet hatte und die süße Umarmung des Schlafes sich um die alte Elfe gelegt hatte, da spürte sie, dass er da war. Der Wolf. Er war oft ein Teil ihrer Träume gewesen in früheren Jahren, doch diese waren nunmehr lange her. Irgendwann hatte sie es nicht mehr ertragen. Sie hatte ihn so oft gefühlt, doch immer dann, wenn sie ihn sehen, ihn heranbitten wollte, war er verschwunden. Es wurde zu viel. Sie verlangte, dass er ging. Machte sich frei von Träumen und wurde fast ein wenig besänftigt dabei. Er ließ ab von ihr, ließ ihr ihren Frieden. Auch, wenn die Einsamkeit sie oft zu zerreißen drohte – die Nähe zu ihm, die keine war, tat es noch mehr. Heute Nacht aber war er wieder da. Der Traum war ein einfacher: Sie war aufgestanden und hatte die kleine Hütte verlassen. Barfuß trat sie durch den Schnee hindurch, doch sie fror nicht dabei und kein Abdruck ihrer Schritte zeichnete sich auf der glatten Oberfläche ab, die die Flocken gebildet hatten. In der Ferne hörte sie andere wie ihn heulen, doch er war still. Sie wusste, dass er still war. Bald schon entdeckte sie Spuren im Schnee. Pfotenabdrücke, die sie führten, und sie folgte ihnen instinktiv. Sie entfernte sich von den sicherer Pfaden und ging alsbald schon verloren zwischen den Bäumen des Waldes, die mit Schnee geschmückt waren. Es war finster um sie herum, doch sie verspürte keine Angst und auch nicht den Drang, sich ein wenig Licht mithilfe ihrer Magie zu schaffen. Nein, sie fühlte sich wohl. Die Spuren verschwanden. Eben noch waren sie im Schnee eingezeichnet, doch sie wurden blasser und blasser und bald waren sie fort. Die Elfe befand sich nunmehr auf einer kleinen Anhöhe, einer Lichtung im Wald. Über ihr funkelten durch die Wolken, die den Schnee brachten, einige Sterne hindurch. Dann waren da Schritte hinter ihr. Sie vernahm das angenehme Geräusch, wenn schwere Stiefel in Schnee einsanken und sie wusste, dass sie nicht alleine war. Auch wusste sie, wer dort war. Sie atmete tief ein und schloss ihre Augen. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass es ohne Sinn war, sich umzuwenden und ihn ansehen zu wollen. "Es ist lange her." sagte sie und ihr Atem bildete nicht die vertrauten Wölkchen der Wärme in der eisigen Winternacht. Er berührte ihre Schulter und fast war ihr, als wäre sie wie Schnee. Als trüge sie von jeder Berührung einen Abdruck davon. Als sei sie weich und unbeständig, kurzlebig und doch von einer seltsamen Schönheit. "Ir abelas, ma vhenan." sprach er. Eine Stimme, die sie sehr unzähligen Jahren nicht mehr gehört hatte. Er war dicht an sie getreten, sie spürte seinen warmen Atem in ihrem Nacken und ohne sich umzuwenden wusste sie, dass sein Antlitz das gleiche war wie damals, unberührt von Zeit und Alter. Sie schämte sich plötzlich für das, was sie war: Die, die verloren hatte in diesem Krieg, die, die von der Zeit erschlagen wurde. Die Tränen, die sie weinte, gefroren auf ihren Wangen. Er küsste ihren Haarschopf und sie ließ ihre Augenlider niedersinken. All die Jahre. All die Jahre und nichts in ihrem Herzen hatte sich geändert. Nicht für ihn. Da war Leid gewesen und Schmerz. Final nur der Wunsch, die Welt zu bewahren vor dem Schleierfall. Doch nun, da sie sich des Scheiterns mehr als bewusst war, konnte sie diesen Wunsch als unerfüllt fallen lassen und konnte sich erinnern an das verliebte Mädchen, das sie einst gewesen war. All die Jahre. Der Geist fand sie am nächsten Morgen. Sie lag im Schnee, der sie zugedeckt hatte, und schien zu schlafen. Doch er wusste, dass es kein Schlaf war, in welchen sie sich hatte sinken lassen. Sie war fort. Wie stille Wächter ragten die Bäume des Waldes um sie herum auf und die Sonne sandte einige Strahlen, hell und ein wenig warm, vom Himmelszelt herab. Ihr erfrorenes Gesicht war von einem Frieden belegt, die dem jugendlichen Bewohner des Nichts das Herz aufgehen ließ. Er legte seine flache Hand auf ihr Gesicht und schloss vorsichtig ihre Augenlider, wohl bedacht darauf, ihre Wimpern nicht abzubrechen. "Frieden. Ohne Wut, ohne Trauer, nicht mehr allein. Sie ist still, sie ist… friedlich." Kapitel 4: Nirgendwann II ------------------------- "Offen, blutend. Niemals heilend. Eine alte Wunde." Solas wusste, dass der Geist da war, noch ehe dieser das Wort ergriffen hatte. Er hatte seine Präsenz gespürt, zum einen, und zum anderen war dies sein Reich. Das Reich Fen'Harels. Wie also konnte er sich des Besuchers nicht bewusst sein. Für einen langen Moment jedoch vermied er es, den Geist, der ein ehemaliger Gefährte und auch ein Freund seinerseits war, anzusehen. Er ließ seinen Blick weiterhin über die lange von der Zeit unberührten Wiesen und Wälder wandern, die nun eine Heimat für all jene geworden waren, die sich ihm angeschlossen hatte. Elfen aus aller Herren Länder. Einige waren dalish, andere hatten die Fesseln von Sklaverei und Unterdrückung abgeworfen und er hatte sie alle willkommen geheißen. Der einstige Glanz, der seinem Volk abhanden gekommen war, er wollte diesen zurückerobern. Wollte einen alten Fehler, der all dieses Unglück über seine Brüder und Schwestern gebracht hatte, ausradieren. "Cole." sagte er schließlich und mit einem matten Lächeln auf den Lippen wandte er sich endlich um. Der, den er sah, erinnerte fast an ein Kind. Vielleicht eher an einen jugendlichen Mann, der seine kindliche Neugier niemals abgestreift hatte. Im Schneidersitz saß der Geist in einer Ecke der Schreibstube und besah sich all die Bücher und Schriften, die in dieser untergebracht waren. "Wir haben lange nicht gesprochen." stellte Solas fest und nickte dabei. Dann trafen sich ihre Blicke und beide wussten, weshalb der Geist hier war. "Sie ist fort. Gealtert, gestorben." Der Elf nickte erneut, dieses Mal langsamer. "Du hast Dich verabschiedet. Hast sie ziehen lassen. Hast ihr geholfen, gehen zu können. Losgelöst." "Sie ist nun frei." sprach Solas und trat auf den Jungen zu. Dass der Elf sich nunmehr anders kleidete, anders sich verhielt, das merkte er fast gar nicht, hatte er ihn doch stets für das gesehen, was er war. Als jemand, der nicht die physische Maske oder die oberflächlichen Charakterzüge einer Person wahrnahm, sondern viel mehr alles identifizierte, was dahinter lag, war es für Cole niemals schwer gewesen, Solas als das zu erkennen, was er war: Der Schreckenswolf. Er hatte nichts Falsches darin erkannt. Jeder war nun einmal das, was er oder sie war – entscheidend war doch, was man daraus machte, Mochte sie, die Geliebte des Wolfes, erschrocken gewesen sein darüber, dass Cole wusste aber nicht darüber sprach, so war er derjenige gewesen, der keine Relevanz darin gesehen hatte. "Sie wäre Dir gefolgt. Wäre mitgekommen, hätte geholfen, mehr als das. Hätte gestützt, hätte getragen – Dich und wofür Du kämpfst." "Ich weiß." antwortete der Elf und ein wenig Schwermut zeichnete sich in seinen Zügen ab. "Doch wie hätte ich es verlangen können? Von ihr, die die Welt wie sie heute ist, rettete?" Es war ein Schmunzeln, das nunmehr seine Züge streifte. "Es wäre eine bittere Ironie gewesen, nicht?" Er wandte sich wieder ab und trat den Raum entlang. Hierbei passierte er viele Bücherregale, die aufragten bis zur Zimmerdecke. Einige lose Pergamente raschelten, als er an ihnen vorbeitrat und somit einen kleinen Luftzug entstehen ließ. "Sie erst alles retten zu lassen, um dann… die Vernichtung davon einzufordern. Nein. Wie hätte ich das verlangen können?" Cole legte seine Hände an seine Füße, die wegen des Schneidersitzes nah an seinem Schoß ruhten, und wippte ein wenig vor und zurück. Er dachte nach und versuchte, zu verstehen. Hierfür ergründete er, was er über Gefühle wusste, was er gelernt hatte und auch das, was er nunmehr spürte in dem Schreckenswolf, der so ruhig mit ihm sprach. "Hast nicht auch Du geholfen, gerettet, geschützt?" Er sprach leise und schnell. Seine Worte schienen kurz davor sein, übereinander zu stolpern und zu stürzen. Der Elf blieb stehen. "Taten, die meinem Ziel dienten." erklärte er. "Nicht alle. Nein, nicht alle. Du hast geholfen. Du bist… ein Helfer, ein Schützer." Der Elf senkte das Haupt kaum merklich. "Es ist einerlei nun. Was ich in Gang gesetzt habe, will und werde ich nicht mehr zum Ruhen bringen. Ich tue, was ich tun muss." "Keine Zweifel, Gewissheit. Das Richtige tun, das Falsche ungeschehen machen." Noch immer wippte die kinderartige Gestalt vor und zurück. "Die Bürde tragend. Allein." "Das… ist richtig, ja." gestand Solas ein. "Mein Herz, mein Geist mögen im Konflikt gelegen haben. Ich wollte nicht, dass auch sie diesen durchlebt. Wollte nicht, dass sie leidet." "Wie Du leidest." fügte Cole hinzu. Der Elf widersprach ihm nicht, stimmte ihm allerdings auch nicht zu. Es war, als wägte er die Worte des Geistes ab. Seine Fingerspitzen wanderten über die Rücken einiger schier riesiger Folianten, die im Regal neben ihm standen. Ob er ihre Titel las oder nicht war seinen Zügen nicht zu entnehmen; es wäre ebenso möglich, dass er allzu tief in seine Gedanken eingesunken war und lediglich eine Beschäftigung für seinen Leib zu finden versuchte. "Ich bin ihr ein grausamer Liebhaber gewesen." Das Eingeständnis an sich selbst kam für Cole keinesfalls überraschend, doch die Aufrichtigkeit, mit welcher Solas diese Worte sprach, ließ ihn aufhorchen. "Das bereue ich. Es war egoistisch und-" "Sie hat es nicht bereut." Obgleich er flüsterte, schnitten die Worte des Geistes in den Satz des Wolfes ein und brachten diesen zum Erliegen. "Schmerz, Trauer, ein Gefühl des Verlorenseins. Aber keine Reue. Nie Reue.« Seine Züge erhellten sich. "Oft Liebe." Dass sie ihn stets geliebt hatte, auch noch als viele Winter vergangen waren und ihr Leben sich dem Ende neigte, das wusste der Elf. Oft hatte er sie besucht im Traum, wortlos und ohne Berührung. Und doch hatte er es gespürt. Ein Gefühl, für das zu finden er sich hasste. Doch gleichzeitig war die Erinnerung an ihre Umarmung und das Wissen, dass sie noch immer nicht verloren war, für seine gequälte Seele ein Trost, den diese zu missen nicht imstande war. Auch dies war egoistisch, das wusste er. Nun jedoch waren diese Arme nicht mehr. Geblieben war in ihm eine Leere, die nicht einmal Trauer gestattete. Es war, als stünde er im leeren Raum, und müsste sich noch bewusst werden, welche Gefühle er mit ihrem Tod verband. Im Moment waren es gar keine. "Weshalb, mein alter Freund, erzählst Du mir dies?" fragte er schließlich. Er fragte ohne einen Vorwurf in seiner Stimme, fragte aus dem Wunsch heraus, zu verstehen. "Ich…" Cole schloss seine Lippen wieder, kaum, dass er zum Sprechen angesetzt hatte. Er ging in sich selbst und für einen langen Augenblick war er still. "Sie wollte, dass Du weißt. Dass Du fühlst, Liebe und Geliebtwerden. Das Zweite mehr als das Erste." Er senkte den Blick und starrte seine Füße an, die er noch immer mit seinen Fingern umklammert hielt. "Und ich wollte, dass Du weißt, was sie Dich wissen lassen wollte." "Sie war Dir eine Freundin." Schon damals hatten die Elfe und der Geist eine freundschaftliche Verbindung miteinander gehabt. Eine, die im Laufe der Jahre nicht abgebrochen war und die bis zum Ende gehalten hatte. Sogar noch darüber hinaus, bedachte man, wie sehr ihr Dahinscheiden und ihre Geschichte Cole beschäftigten. "Ja." sagte er. "Es tut Dir noch immer weh, nicht wahr? Ihr Leid?" Als Geist des Mitgefühls war es Cole möglich, die Emotionen aller lebenden Wesen zu spüren. Wenn sie litten, so war es ihm mehr als ein Bedürfnis, dieses Leiden zu lindern oder sogar vollends zu beenden. Sie hatte dies niemals zugelassen, nicht in dem Sinne, wie er es sonst tat. Sie hatte ihn zuhören lassen und die Nähe eines Freundes genossen. Doch sie hatte nicht vergessen wollen. Als der Schmerz am stärksten, ihr Leid am lautesten durch das Nichts zu ihm schrie, hatte sie mit dem Gedanken an Erlösung gespielt. Etwas, das dann wiederum er ihr verweigert hatte. Danach hatte sie zu heilen begonnen. Heilung. "Sie war wieder ganz." Er nickte, wollte seine eigenen Worte bestätigen – vor sich selbst und vor dem Elfen. "Anders als Du es bist." Erneut trafen sich ihre Blicke. Solas sprach nicht und der Geist spürte einen alten Schmerz in ihm. Mit jedem Schlag seines Herzens zog er mit dem Blut durch alle Adern seines Leibes. "Offen, blutend. Niemals heilend. Eine alte Wunde." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)