Der rote Faden der Liebe von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 75: 8 Jahre später -------------------------- Aus Tagen wurden Wochen, aus Wochen wurden Monate und aus Monaten wurden Jahre. Gemeinsam lebten sie ihr Leben. Erfüllten ihre Aufgaben und neue Lebensabschnitte begannen. Ehe sich Kagome versehen konnte, war es schon wieder kurz vor Weihnachten. Sie war gerade mit ihrem Mann im Büro und zusammen machten sie noch die letzten Vorbereitungen, bevor sie die Firma bis nach dem Neujahrswechsel schließen. Den Mitarbeitern hatten sie bereits schon bezahlten Urlaub gegeben, so wie sie es jedes Jahr taten. Mittlerweile waren diese auch schon daran gewöhnt und staunten nicht mehr über die wärmere Seite ihres Chefs. Im Gegenteil die älteren unter ihnen wurden immer mehr an Toga erinnert, denn Sesshomaru ähnelte ihm von Jahr zu Jahr immer mehr. Streng, gerecht und doch herzlich. Auch wenn er das nicht gerne hörte, war er dennoch stolz darauf, seinem Vater ähnlicher zu werden. “Willst du dich nicht noch etwas ausruhen, Kätzchen? Heute Abend wird es noch anstrengend genug”, meinte er und streichelte sanft über ihren runden Babybauch. “Ach was... ich hatte doch ein Mittagsschläfchen”, kicherte sie und lächelte ihren Mann verliebt an. Durch die Schwangerschaft war sie oft etwas müder, aber da Sesshomaru mittlerweile ein bequemes Sofa im Büro hatte, war das noch nie ein Problem. “Du bist unverbesserlich”, grinste er und hauchte einen Kuss auf ihren Bauch. “Stimmt’s, Kleines?” Amüsiert kicherte Kagome und lächelte ihren Mann an. “Natürlich, Papa”, antwortete sie ihm anstelle des Ungeborenen. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass er mit der Zeit sich genau an das hier gewöhnt hatte. “So das war es... wir sollten los, sonst wird Rin doch noch anrufen, dass wir zu lange weg sind”, meinte er schmunzelnd. So passte doch ihre älteste Tochter auf die anderen Kinder auf, während sie noch in der Firma beschäftig waren. “Stimmt”, kam es Kagome in den Sinn und sie ließ sich von ihrem Mann in den Mantel helfen. Erst danach zog er seinen Mantel an und sie verließen die Firma. Einzig die Sicherheitsleute mussten hier nach dem Rechten sehen, doch dafür hatte Sesshomaru für einen Ausgleich gesorgt. Mit dem Wagen fuhren sie zu ihrem neuen Haus, welches Sesshomaru vor rund zwei Jahren bauen ließ. Da sie mit drei Kindern geradeso Platz im Haus hatten, wollte er was Größeres haben. Denn ihm gefiel es mittlerweile sehr gut, Vater zu werden. Auch wenn er manchmal noch unsicher war, so lernte er mit jedem Kind dazu. Sein ehemaliges Haus würde jedoch nicht leer stehen. Kagome und er hatten besprochen, dass sie es Rin schenken würde, sobald sie mit ihrer Universität fertig wäre. Zwar würde dies noch ein paar Jahre dauern, doch sie war den beiden wie eine eigene Tochter ans Herz gewachsen. Besonders nach Taros Geburt wurde sie eine große Schwester für ihn und eine Stütze für die frisch gebackenen Eltern. Ihren gemeinsamen Sohn hatte Kagome nach ihrem Vater benannt. Sie entschied sich für die Kurzform, denn diese mochte sie viel mehr. Rina war verdutzt, als sie davon hörte, doch die Freude überwog. Auch ihr Großvater war erfreut über den Namen und auch über seinen Urenkel. Glücklicherweise konnte er diesen noch kennen lernen, bevor er zwei Jahre danach friedlich im Schlaf verstarb. Es war ein schwereres Jahr für Rina, Kagome und Souta, doch gemeinsam hatten sie den Verlust überwunden. Auch dank Sesshomarus Rückhalt konnte sie sich von ihrem Großvater verabschieden, so wie es sich gehörte. Nur ein Jahr danach brachte Kagome eine gesunde Tochter zur Welt. Ihren Namen durfte Sesshomaru aussuchen und er wollte seine verstorbene Mama ehren, weshalb er seine Kleine Izayoi nannte. Dies gefiel seiner Frau sehr und auch Inu Yasha war mehr als gerührt über diese Geste. Bald würde Kagome ihr 3. gemeinsames Kind zur Welt bringen. Glücklicher konnte die Schwarzhaarige nicht mehr sein. Kaum waren sie an ihrem Haus angekommen, schon öffnete Sesshomaru ihr die Wagentür. Kichernd stieg sie aus und dankte ihm. Gemeinsam gingen sie zur Tür und ehe sie diese aufmachen konnte, wurde sie schon geöffnet. “Mama, Papa”, wurden sie bereits freudig von Taro erwartet. “Taro, du sollst doch nicht die Tür aufmachen”, schimpfte Rin und blinzelte, als sie ihre Eltern entdeckte. “Aber Mama und Papa sind da”, meinte er und strahlte das Paar an. “Unverbesserlich wie du”, raunte Sesshomaru. “Aber niedlich wie du”, konterte sie ihm und grinste breit. Sie gingen hinein und zogen sich die Schuhe und die Mäntel aus. “Wo ist Iza?”, wollte sie von Rin wissen. “Sie malt oben noch Bilder für alle”, erklärte die mittlerweile 16-jährige. “So könnt ihr euch fertig machen und ich helfe den beiden beim Umziehen.” “Fertig machen?”, fragte Sesshomaru. “Ja, Papa... wir sind doch bei Tante Sayu und Onkel Inu eingeladen”, erklärte Rin gleich und Kagome grinste leicht. Sie machte das echt gut, so musste sie weniger mit ihrem Mann schimpfen. “Stimmt, dann machen wir uns mal fertig”, zwinkerte der Familienvater und half seiner Frau hinauf ins Schlafzimmer. Etwa zur gleichen Zeit herrschte reger Betrieb im Waisenhaus. Alle bereiteten alles für das Weihnachtsfest vor. Jeder half mit, so wie die Jahre zuvor auch. Während Inu Yasha mit den Kindern und Miroku den großen Saal schmückte, kümmerten sich Sayuri und Sango um das Abendessen. Seit dem Weihnachtsfest an dem so einiges schief gelaufen war, feierten alle gemeinsam dieses Fest. Erst mit den Waisenkindern und dann sie als Familien. Denn nicht nur Kagome und Sesshomaru wurden Eltern. Sayuri war überraschender Weise mit Zwillingen schwanger. Dies hatten sie nach der Hochzeit herausgefunden. Es waren zwei Töchter. Sie nannten die Ältere Miyu und die Jüngere hieß Sharina. Sie kamen einen knappen Monat vor Taro zur Welt. Daher wuchsen die drei fast wie Geschwister auf. Deshalb war es auch undenkbar, dass sie Weihnachten nicht zusammen waren. “Mama, wann kommen endlich Rin, Taro und Izayoi”, nörgelte Miyu. Sie war ein aufgewecktes Mädchen und glich nahe zu ihrer Mutter. “Sie kommen sicher gleich, Miyu”, kicherte Sharina, die eigentlich die ruhigere war. Doch auch sie war wie jedes Mal ganz aufgeregt. “Ihr könntet euch doch schon mal umziehen gehen”, schlug Sayuri vor. Dann wären sie etwas beschäftigt. “Oh ja”, riefen beide zeitgleich aus und liefen rüber. Sayuri lachte leise und sah zu ihrer jüngsten Tochter Yuuka. Diese war vor kurzem erst zwei geworden und verstand den Trubel noch gar nicht. “Soll ich Yuuka umziehen?”, schlug Michail vor, der nach seiner Pensionierung vor knapp 5 Jahren nach Japan zu seiner Enkelin und Urenkelinnen gezogen war. “Das wäre toll, Opa. Kannst du auch Inu sagen er soll Toga und sich auch umziehen?”, schmunzelte sie. Sie wusste genau, dass ihr Mann sicher die Zeit vergessen hatte und ihr Sohn war das Ebenbild seines Vaters. Nicht nur äußerlich. “Wird erledigt”, lachte der ältere Mann und verschwand mit der kleinen Maus, die nach seiner verstorbenen Frau benannt wurde. Das machte ihn sehr stolz. “Ich sollte auch die Kleinen fertig machen”, meinte Sango und Sayuri nickte zustimmend. Kaum war Sango auf die Terrasse getreten, um ihre drei Kinder zu rufen, schon liefen sie zu ihr. Sie hatten noch einen Schneemann gebaut und für das Lagerfeuer die Terrasse vorbereitet. “Das habt ihr sehr gut gemacht”, lächelte sie die drei an. Ganz stolz sahen sie zu ihrer Mama auf und kicherten. Zwar war die Aufgabe nicht schwer, doch auch diese musste erledigt werden. “Ist es schon so weit?”, fragte Fuyuko und Sango nickte ihrer Tochter zu. “Wir sollten uns umziehen, damit wir alle zusammen feiern können”, meinte sie. “Urrraaa!”, rief Ryo, ihr dreijähriger Sohn aus. Sie kicherte und hob ihn auf ihre Arme, während die Zwillingsschwestern vorliefen. “Langsam Hanako”, meinte sie noch, als die jüngere der Beiden schon ins Stolpern geriet. Kopfschüttelnd folgte sie ihnen und lächelte Shippo an, der gerade in die Küche ging. “Kann ich noch helfen, Mama?”, fragte er Sayuri und schüttelte den Kopf. “Ich habe alles vorbereitet... wobei, kannst du auf den Kuchen achten, bis ich mir die Hände gewaschen habe?” “Na klar”, meinte er sofort und lächelte. Vor knapp sieben Jahren wurde er von Sayuri und Inu Yasha adoptiert, nachdem er nicht mehr weg wollte von ihnen. Sie hatten es ihm angeboten und nur zu gerne nahm er diese Chance an. Er ging auch von dem Moment an in die Schule und bekam von Rin und Sesshomaru Nachhilfe, bis er den verpassten Stoff nachgeholt hatte. Nun war er ebenfalls in der Oberstufe und nahm sich Inu Yasha zum Vorbild. Shippo träumte nämlich davon Polizist zu werden und dafür würde er hart arbeiten. “Danke dir”, lächelte Sayuri ihren 17-jährigen Adoptivsohn an. “Ist alles dekoriert?”, wollte sie wissen und Shippo nickte. “Jup... Papa ist mit Uropa rauf, Toga umzuziehen.” “Hoffentlich zieht er sich auch um”, schmunzelte sie. “Ich sorge lieber dafür, dass er das nicht vergisst”, lachte Shippo und Sayuri kicherte. So blieb sie alleine in der Küche und holte ihren Kuchen heraus. Ihre Eltern würden erst am nächsten Tag kommen können, sie hatten keinen früheren Flug bekommen, doch das war nicht schlimm. Während die Heimleiterin in Gedanken versunken war, bemerkte sie nicht wie weitere Gäste sich ankündigten. Da Michail mit der kleinen Yuuka schon fertig war, hatte er die Tür geöffnet. “Kommt herein”, meinte er direkt und ließ Koga mit seiner Familie eintreten. Ayame und er hatten vor etwa sieben Jahren ein Haus gefunden und sind dorthin gezogen. Nur einige Monate später hatten auch sie geheiratet und ihr Sohn kam zur Welt. Masaru war nun schon 5 und seine kleine Schwester Hitomi 2. Sie waren genau wie die Kinder von Miroku und Sango kleine Wirbelwinde und brachten sehr viel leben mit ins Haus. Hitomi wollte auch immer mitmischen, obwohl sie noch so klein war. Da kam einfach Ayames Charakterzüge bei ihr durch. Doch das war nicht schlimm. Solange sie sich nicht verletzten konnten sie immer toben und spielen. “Danke, Michail”, lächelte Ayame den älteren Mann an. Man könnte fast meinen, dass die Freunde alle zusammen zu einer großen Familie zusammen gewachsen waren. Auch wenn das für andere unverständlich war, so waren sie alle zusammen und niemand wäre jemals alleine. Diesen Zusammenhalt fand Michail großartig und unterstützte die Paare so gut er konnte. Oftmals erzählte er die Weihnachtsgeschichte, die jeder fast schon auswendig wusste und doch wurde sie jedes Jahr zum Hit. Rina und Souta kamen kurz nach Koga und Ayame zum Waisenhaus und wurden freudig von den Kindern empfangen. Obwohl sie nicht mit ihnen verwandt waren, wurde Rina oft als Oma angesehen und Souta war eben der Onkel, der einiges wusste. Das brachte beide immer zum Lachen. Nur wenige Minuten nach den beiden kamen endlich auch Kagome und Sesshomaru am Anwesen an. “Na endlich”, brummte Taro und sprang aus dem Wagen, nur um zur Tür zu laufen und zu klingen. Rin und Izayoi folgten ihm, während Sesshomaru Kagome half. “Das Brummen kann er schon genauso gut wie du”, lachte Kagome und Sesshomaru grinste leicht. “Er ist auch mein Sohn”, meinte er nur und hauchte seiner Liebsten einen Kuss auf die Lippen, ehe auch sie das Haus betraten. Es war jedes Jahr das gleiche und doch wollte niemand genau darauf verzichten. Sie aßen alle zusammen, spielten gemeinsam und hörten die Weihnachtsgeschichte. Erst danach gab es die Bescherung und erst da durften die Kinder die vielen Geschenke auspacken. Kagome war nach wie vor begeistert, sobald die Kinderaugen strahlten. Sie war vollkommen in ihrem Element und immer mitten drin. “Kaum zu glauben, aber du hast ihr alle Wünsche erfüllt”, grinste Inu Yasha seinen Bruder an. “Hn?”, kam es von dem Älteren. “Ich freue mich so, dass ihr das endlich auf die Reihe bekommen habt”, meinte er und Sesshomaru grinste. “Obwohl ich es selbst kaum glauben kann, aber mit Kagome an meiner Seite, schaffe ich alles”, kam es schließlich über seine Lippen und sein Bruder lachte. Keiner hätte wohl vermutet, dass Sesshomaru irgendwann ein liebender Mann und auch noch ein liebender Vater werden würde. Doch mit Kagome wurde er genau zu dem und das machte jeden froh, den ihn noch als kleines Kind kennen gelernt hatte. Denn nun war er genau der, der er schon immer sein wollte. Der Mann an Kagomes Seite und der Vater ihrer Kinder. “Komm... lass uns die Kinder nicht länger warten”, meinte Sesshomaru und ging zu seiner Frau und seinen Kleinen. Inu Yasha lächelte bei dem Anblick. Das war sein Bruder, wie er ihn am liebsten hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)