Don´t Die von Araja ================================================================================ Kapitel 38: Kouhaku ------------------- Ich fühlte mich mehr als nur unwohl, immer wieder überprüfte ich ob der Rock auch noch richtig saß. „Keine Sorge mein Schatz… du siehst wunderschön aus!“ kam es neben mir von Judal und er drückte meine Hand sanft. Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht, was man durch das viele Make-Up nicht sah. Trotzdem war es mir Peinlich. Wir liefen zu zweit die Straße hinab, Kouha und Kouen nahmen einen anderen Weg immerhin wäre es zu auffällig wenn sie bei uns wären, da sie nicht zu uns passten in ihren Kostümen. „Weißt du… wenn ich dich so sehe… bekomme ich ja fast schon Lust dich zurück ins Hotel zu schleifen und mich über dich her zu machen!“ riss Judal mich aus meinen Gedanken. „Was?“ verlegen und etwas erschrocken sah ich ihn an. „Magst du jetzt etwa doch Frauen?“ erkundigte ich mich. „Nein… aber ich muss zugeben das es mir gefällt wie viel ich in dem Kleid von deinem Körper sehe!“ grinste er und sah auf meine Beine. „Du Idiot!“ gab ich zurück. Doch gerade als ich ihn weiter schimpfen wollte und um die Ecke bog wo das Wohnhaus war in dem Koumei und Hakuei jetzt wohnten, drückte mich Judal plötzlich an eine Hauswand und küsste mich. Der Kuss war verlangend und ich legte meine Arme um ihn um zu erwidern. Ich wusste wieso er das tat. Ich hatte sie auch gesehen, meine Mutter war gerade aus dem Haus gekommen und um sicher zu gehen das sie uns auch trotz der Verkleidung nicht erkannte hatte er dafür gesorgt das man unsere Gesichter auch ja nicht erkennen konnte. Als sich unsere Lippen wieder trennten sahen wir uns vorsichtig um sahen gerade wie die Limousine meiner Mutter davon fuhr. „Verdammt… das ist alles andere als eine gute Idee.“ Bemerkte der Schwarzhaarige. „Am liebsten würde ich dich sofort wieder ins Hotel zurück bringen, es ist einfach zu gefährlich!“ ich sah ihm an wie besorgt er war. „Judal… bitte… es ist meine Schwester, ich muss sie sehen!“ bat ich und er seufzte und nahm wieder meine Hand. „Na gut… komm!“ Er zog mich zum Eingang und wir betraten das Gebäude. Als wir die Wohnungstür erreicht hatten klopfte ich an die Tür und kurz darauf öffnete Koumei. Er sah etwas verwirrt drein. „Hakuryuu… bist du das?“ fragte er dann überrascht und musterte mich verwundert. „Ja ich bins… starr mich nicht so an… ich fühle mich eh unwohl!“ murmelte ich und trat ein als er uns den Weg frei machte. „Ihr habt Glück Gyokuen ist gerade gegangen!“ sagte er wenig begeistert. „Wissen wir, wir haben sie gesehen!“ sagte Judal und lehnte sich zurück. „Kouen und Kouha müssten auch bald hier sein!“ Gerade als das gesagt wurde klingelte es auch schon und die Beiden wurden reingelassen. Kouha seufzte und lies sich kaum war er drinnen, auf die Couch fallen. Meine Füße bringen mich um.“ Murrte er und sah dann zu Koumei. „Na wie ist es Vater zu sein?“ wollte er wissen. Koumei kratzte sich am Kopf. „Das weiß ich noch gar nicht so genau… ich glaube ich muss das erst mal richtig realisieren, immerhin ist es erst 5 Tage her das die Kleine da ist!“ erklärte er und sofort begannen Kouha´s Augen zu glänzen. „Es ist ein Mädchen?“ fragte er begeistert. „Ja ihr Name ist Kouhaku!“ sagte eine weiche Stimme, ich drehte den Kopf und sah zu meiner Schwester welche mit dem Baby im Arm in der Schlafzimmertür stand und lächelte. Langsam kam sie herüber und setzte sich auf die Couch. Schnell waren wir alle um sie herum um die Kleine zu betrachten. Man konnte jetzt schon Ähnlichkeiten zu den Eltern erkennen und ich stellte fest das sie meiner Schwester sehr ähnlich war. Sie hatte das selbe hübsche Gesicht und die gleichen blauen Augen wie ich und meine Schwester und auch das Muttermal am Kinn war genau wie bei uns. Doch der weiche Haarflaum am Kopf war jetzt schon so rot wie der von Koumei. „Sie ist so süß!“ sagte Kouha begeistert und gab nicht eher ruhe bis er das Baby schließlich im Arm hielt. „Awww… ich will auch eins!“ sagte er dann und sein Blick glitt wieder zu Kouen. Der lächelte nur und strich seinem Mann über den Kopf. „Mal sehen…. Aber so wie es jetzt ist… wäre das nicht richtig ein Kind zu adoptieren. Immerhin sind wir auf der Flucht.“ Bestätigte er. Hakuei machte ein ernstes Gesicht. „Wieso seit ihr eigentlich auf der Flucht und verkleidet euch so albern. Wäre es nicht einfacher sich mit Mutter zu versöhnen und auszusprechen? Wie schlimm auch immer euer Streit gewesen ist, ist es wirklich Wert sich so zu verhalten wie ihr es jetzt tut?“ fragend sah sie mich an und ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich wollte nicht das meine Schwester erfuhr was passiert war. Sie dachte vermutlich immer noch das es an der Sache mit dem Knast lag und das wir wütend auf Mutter waren weil sie Kouen hatte einsperren lassen. „Hakuei….“ Begann ich langsam und senkte den Blick. „Ich…. Wir… wir können nicht zurück.“ Sagte ich leise. „Aber wieso denn?“ meine Schwester lies nicht locker. „Es scheint Mutter zu stören… das ich und Judal…“ Sie begann zu lachen und strich mir über den Kopf. „Ach Hakuryuu… ich weiß sie kann schwierig sein, aber sie will doch nur dein bestes und vielleicht würde sie auch nicht böse reagieren wenn du sagst das es nur ein Scherz war und das ihr sie nicht weiter zum Narren halten wollt.“ Ihre Worte verdeutlichten mir, das meine Mutter ihr nicht gesagt hatte was zwischen mir und Judal war. Hakuei dachte wohl immer noch das wir das spielten. Ich räusperte mich. „Hakuei… Judal und ich…wir spielen das nicht… ich liebe ihn wirklich und wir sind wirklich zusammen!“ sagte ich schließlich und sie sah ernsthaft überrascht drein. „Wirklich?“ fragte sie und sah zwischen uns hin und her. „Aber dann sag es ihr doch… sie ist deine Mutter und sie wird es verstehen!“ bat meine Schwester wieder. Kouen schwieg und Kouha sah bedrückt auf das Baby, es war Judal der sich nun einmischte und schützend die Arme um mich legte. „Hakuei… ich weiß du willst das nicht hören… aber deine Mutter ist böse. Sie weiß das mit uns Beiden und… sie akzeptiert es nicht. Sie hat Hakuryuu sehr weh getan. Ich werde nicht zulassen, dass sie das wieder tut. Deswegen gehen wir jetzt auch.“ Er griff meine Hand und zog mich in Richtung Tür. „HAKURYUU… wir sind deine Familie… wir lieben dich… auch Mutter… warum lässt du zu das Judal dich von uns wegzieht.“ Sie war aufgesprungen und hielt mich am Arm fest um zu verhindern das ich mit meinem Freund die Wohnung verlies. Enttäuschung stieg in mir auf. Ich liebte meine Schwester doch sie verschloss die Augen vor der Wahrheit. „Mutter ist schuld an dem Autounfall vor 11 Jahren! Sie hat mich geschlagen, das ich auf den Tisch aufgeschlagen bin, sie hat mich bedroht und zugelassen das ich mit gefoltert wurde.“ Mein Blick war ernst und traurig. „Hakuei… wenn du nicht sehen willst was für ein Monster diese Frau ist… dann tut es mir leid. Dann betrachte es so als wäre auch dein letzter leiblicher Bruder gestorben. Ich werde Judal niemals wieder verlassen.“ Ich schüttelte ihre Hand ab und verlies mit dem Schwarzhaarigen die Wohnung. Bedrückt musterte mich Judal. „Bist du sicher?“ fragte er und nahm die Perücke ab. Auch ich hatte mich meiner Verkleidung entledigt und mir eben die Schminke aus dem Gesicht entfernt. „Wegen was?“ wollte ich wissen. „Na wegen dem was du zu Hakuei gesagt hast!“ Judal setzte sich neben mich und sah mich mit einem Traurigen Blick an. Ich nickte. „Judal… ich kann so nicht weiter machen. Bis auf Kouha und Kouen kann ich in meiner Familie keinem mehr Vertrauen. Ich senkte den Blick und rutschte dann auf seinen Schoß. „Ich will… das du meine Familie bist.“ Wisperte ich und küsste ihn. Ich wusste das dies die Richtige Entscheidung war und das ich ihn mehr an meiner Seite brauchte als Jemals zuvor. „Hakuryuu… geht es dir gut?“ Kouha kam zur Tür herein und musterte mich besorgt. „Bist du sicher das du so gehen solltest? Hakuei wirkte so verzweifelt. Ich glaube sie macht sich vorwürfe und…“ mit einer Handbewegung brachte ich ihn zum Schweigen. „Schon gut. Ich will nicht mehr darüber reden.“ Sagte ich. „Judal und ich werden weggehen und wenn ihr wollt könnt ihr mitkommen. Aber ich werde nicht zurück kehren. Deswegen überlasse ich die Entscheidung Euch. Immerhin hängt ihr Beide noch an Koumei oder?“ Ich sah die Beiden abwartend an. „Wohin wollt ihr?“ erkundigte sich Kouha betroffen. „So weit wie möglich weg. Ich werde jetzt bald 17 und sobald ich 18 bin werde ich Judal heiraten können. Dann kann sie mich nicht mehr angreifen und solange tauchen wir irgendwo unter!“ Ich spürte wie Judals Blick um mich fester wurde. Ich wusste das er über meine Worte glücklich war und ich wusste auch das wenn Kouen und Kouha uns nicht begleiteten ich sie vielleicht nie wieder sehen würde. Vor allem bei Kouha würde mir das weh tun da er mein Lieblingsbruder und bester Freund war. Auch ihm standen die Tränen in den Augen. Er warf Kouen einen fragenden Blick zu und der nickte nur. Im nächsten Augenblick fiel mir Kouha um den Hals. „Dummer kleiner Bruder… glaubst du ich lasse dich alleine. Wer soll denn auf dich aufpassen wenn nicht ich. Judal kriegt das doch alleine niemals gebacken!“ schniefte er. So war es entschieden, wir würden zu viert von hier verschwinden und alles was gewesen war hinter uns lassen. Zumindest dachten wir uns das so, doch das Schicksal war hart und aus irgendeinem Grund, schien es mich nicht leiden zu können. Wobei es vielleicht Falsch ausgedrückt war, es schien so weit zu gehen das ich sagen würde. Das Schicksal hasste mich. Wir wollten gerade umziehen und das Hotel verlassen um uns auf den Weg quer durchs Land in eine andere weiter entfernte Stadt zu machen und vielleicht dort ein neues Leben beginnen zu können. Ich war aufgeregt und trug gerade einige der Taschen nach unten und lud sie ins Auto als ich hinter mir ein merkwürdiges Geräusch aus einer der Gassen hörte. Es war unangenehm und alles in mir sagte mir, ich solle bloß nicht nachsehen gehen und ich entschied mich auch auf dieses Gefühl zu hören, doch ich war ganz allein und traute mich auch nicht an der Gasse vorbei zurück ins Hotel zu laufen. Sollte ich einfach hier warten bis einer von den anderen herunter kam? Zögernd blieb ich stehen, den Blick auf den Dunklen Gassen Eingang gerichtet. Dann hörte ich es wieder. Es waren schwere Schritte und eine große Gestalt erschien im Eingang. Ich konnte nichts genau erkennen doch ich wusste das mich der Riesige Kerl ansah und dann lachte. „Dummer Junge… armer dummer Junge… als ob Judal dich jemals ernsthaft lieben könnte. Du glaubst ihm und bist doch nur ein schönes Spielzeug für ihn.“ Ich erschrak über diese Worte. Vermutlich war es eine Falle. Seine Worte sollten mich wohl zu ihm locken um ihn zu fragen was er meinte, doch den Gefallen würd ich ihm nicht tun. Ich wich gegen das Auto zurück bis ich das kühle Metall des Wagens in meinem Rücken spüren konnte. „Was?“ fragte ich leise. „Du hast mich richtig verstanden. Judal ist nicht in der Lage wirklich zu lieben und du bist auch nicht der Erste, der darauf hereinfällt. Frag ihn doch einfach… und frag ihn doch auch gleich was mit dem letzten passiert ist dem er seine Liebe vorgegaukelt hat. Frag ihn wo das Grab ist!“ der Mann verschwand lachend in der Gasse und ich spürte wie sich die Panik in mir festbiss. Wovon redete er? Judal war mein Freund und er liebte mich. Kein Wort von dem was der Mann gesagt hatte konnte war sein oder? Ich schlang meine Arme um mich und versuchte meine wirren Gedanken und Gefühle zu beruhigen. „Hakuryuu? Alles in Ordnung?“ als ich seine Stimme hörte zuckte ich zusammen und sofort lies Judal die Tasche fallen und lief zu mir. Sorge stand in sein Gesicht geschrieben, sanft legte er mir eine Hand auf die Schulter und eine auf die Wange. Ich sah in seine Roten Augen. „Da… da war ein Mann… er sagte… er sagte seltsame Sachen.“ Stammelte ich und klammerte mich an den Schwarzhaarigen. „Judal… er hat Sachen über dich gesagt, die nicht Stimmen können oder?“ Hoffnungsvoll sah ich ihn an und mein Freund wirkte nur verwirrt. „Er sagte du liebst mich nicht!“ sagte ich leise und ein schnauben kam von meinem Freund und er lächelte Kopfschüttelnd. „Wie oft soll ich dir noch sagen… das ich dich wirklich liebe… ich dachte das hättest du inzwischen verstanden.“ Ich zögerte doch ich vertraute Judal und beschloss ihn zu Fragen. „Er sagte vor mir wäre Jemand gewesen und… ich soll dich nach seinem Grab fragen!“ erklärte ich ihm und kaum hatte ich das gesagt veränderten sich Judals Gesichtszüge. Das Lächeln verschwand und sein Blick wurde finster und gequält. „Wo ist der Mann hin? Hat er noch etwas gesagt, Hakuryuu?“ er packte mich an den Schulten, mit festem griff und es tat sogar weh wie er mich hielt. „Du tust mir weh Judal!“ presste ich hervor. Er machte mir Angst, so hatte ich ihn noch nie erlebt. „Hör mir zu…“ sein Griff verfestigte sich noch anstatt lockerer zu werden und ich verzog das Gesicht vor Schmerz. „Hakuryuu… hör mir zu. Wenn dieser Kerl noch einmal auftaucht, dann will ich das du so schnell du kannst zu mir rennst. Was er gesagt hat… war eine Drohung. Es gab vor dir nie Jemanden und ich fürchte… das er von deinem Grab redet… verstehst du!“ seine Stimme war eindringlich und es klang Plausibel was er sagte, doch ich wurde das Gefühl nicht los das es nicht ganz der Wahrheit entsprach. Doch auch das nicht alles gelogen war. Ich schluckte schwer. „Judal… wieso soll ich sterben?“ hauchte ich die nächste Frage kraftlos heraus. Selbst Aladdin hatte es dem Schwarzhaarigen damals an den Kopf geworfen. Judal schien über meine Frage erschrocken, doch auch nicht überrascht. „Weil… weil… du in mich verliebt bist!“ flüsterte er und meine Augen weiteten sich erschrocken. Auf einmal jagte es mir Angst ein. Ich sollte sterben weil ich ihn liebte? Wieso? Ich wollte das nicht! Ich wollte nicht für etwas betraft werden das sich gut anfühlte und den Grund verstand ich auch nicht. Ich riss mich los uns lief Rückwärts. „Hakuryuu… was… nein… bleib hier!“ rief er doch ich hatte mich schon umgedreht und war davon gerannt. Ich wollte Atmen mir blieb die Luft weg weil es mir die Kehle zuschnürte. Dieses Gefühl. Ich wollte Judal. Ich liebte ihn. Mehr als alles andere. Aber ich wollte nicht sterben. Tränen liefen über meine Wangen während ich die Straße hinab rannte. Doch es war ein Fehler. Ich hatte dem Mann geglaubt, ich hatte nicht auf den vertraut den ich liebte und so war ich dem Fremden der die Zweifel gesät hatte in die Arme gelaufen. Er stand vor mir und versperrte mir den Weg. Ich wollte zurück weichen doch wurde ich von hinten gepackt und festgehalten. „Armer Judal… ich bin gespannt was er sagen wird… wenn er deinen Toten Körper findet.“ Sagte der Mann vor mir. „Es ist Herzzerreißend Jemandem das liebste wegzunehmen, ich denke es wird ihn in die Verzweiflung stürzen!“ Das nächste was ich spürte war ein Stich am Hals, dann wurde alles Dunkel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)