BeyBlade in Love von nataschl91 (Staffel 3) ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- „ICH WILL SOFORT MIT DR. HIWATARI SPRECHEN!“, rief Tala wütend die Krankenschwester an, welche ihr Klemmbrett schützend vor ihr Gesicht hielt. „Ich habe Ihnen doch schon drei Mal gesagt, dass der Doktor nicht für die Gynäkologie zuständig ist!“ „Haben Sie ihm schon gesagt, dass Tala Iwanov nach ihm verlangt?“ „Tala“, murmelte Spencer und legte eine Hand auf dessen Schulter, „ich kann mir nicht ansatzweise vorstellen, wie du dich gerade fühlst, doch wir sind hier nicht ganz alleine...“ Andere Patienten schielten ängstlich aus ihren Zimmern, während andere Ärzte und Schwestern fassungslos und kopfschüttelnd auf den Rotschopf starrten. „Komm schon...lass uns wieder zurück ins Zimmer gehen...“, schlug Spencer vor und zog Tala vorsichtig mit sich. „Für Ihre Frau wird bereits gesorgt, Herr Iwanov. Wir können im Moment auch nicht mehr für sie tun, als abwarten...“, entschuldigte sich die Krankenschwester kleinlaut und senkte das Klemmbrett ein bisschen. „Ich will, dass Dr. Daniellé Hiwatari zu mir kommt“, fauchte Tala sie ein letztes Mal an, bevor er sich vom Riesen endgültig ins Krankenzimmer ziehen ließ. „Es bringt dir doch nichts, wenn du die Leute immer gleich anschreist, während sie versuchen ihren Job zu machen“, tadelte Spencer und führte den Teamchef zum Krankenbett, in welchem Luna krampfend lag. Sie war am diverse Geräte angeschlossen worden, sowie einen Tropf für gegen die immer noch anhaltenden Wehen und einen für die Schmerzen. Tala beugte sich zu ihr runter und streichelte ihr eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du wirst hier bei ihr bleiben“, entschied Spencer und blickte entschlossen zu Bryan, welcher gleich neben Lunas Bett saß und ihre Hand hielt, „wir beide mit Kai sind praktisch auch unbesiegbar und werden es noch einmal mit dieser Bladerin aufnehmen!“ Bryan nickte nur zustimmend. Tala hingegen reagierte erst gar nicht darauf, er hatte seinen Blick auf Luna geheftet und war wie in einer anderen Welt. „Tala…?“ „Hm?“ „Bist du damit einverstanden?“ „Mit was?“ „Das Bryan und ich mit Kai antreten.“ „Ich weiß es nicht. Auf der einen Seite will ich auch kämpfen! Ich bin der Teamchef! Was würde das über mich aussagen, wenn ich nicht antreten würde?“ „Du hast im Moment ganz andere Sorgen“, bemerkte Bryan nun endlich, „selbst Kai würde dir da keinen Vorwurf machen.“ „Meinst du?“ „Würdest du es tun, wenn er an deiner Stelle wäre?“ „Nein. Nein das würde ich nicht. Warten wir ab, was heute noch rauskommt. Ich möchte das mit Luna absprechen.“ „Du hast ja noch zwei Tage...“ Tala nickte und ließ sich auf den Stuhl neben dem Bett nieder. Genau in diesem Moment klopfte es an der Tür und ein großgewachsener Mann mit Arztkittel trat ein. „Sieh mal einer an“, grinste er und trat an die Russen heran, „wieso rennen die Krankenschwestern eigentlich jedes mal wie aufgescheute Hühner durch das komplette Krankenhaus, wenn ihr da seid?“ „DANNY!“, riefen die drei Jungs im Chor. „Hallöchen.“ „Warum hat das denn so lange gedauert?“, beschwerte sich Tala und zeigte auf die junge Frau, welche kreidebleich im Bett lag, „die hat immer noch große Schmerzen! Und unser Kind…!“ „Im Moment können wir leider nur abwarten...“ „Wiederholst du jetzt nur, was die anderen uns schon alles gesagt haben?“ „Nein. Ich sage das, weil ich mir gerade eben die Akte von Luna durchgelesen habe.“ Der Rotschopf seufzte niedergeschlagen und ließ die Schultern hängen, während Daniellé eine bestimmte Seite ihrer Krankenakte aufschlug. „Dieser Wert hier beunruhigt mich etwas, also habe ich einige Untersuchungen angeordnet.“ „Wirst du dies durchführen?“ „Da du mit jeden anderen Arzt, der übrigens ebenfalls dafür qualifiziert ist kurzen Prozess. Und da sich das Krankenhaus in so kurzer Zeit so viele neue Ärzte und Spezialisten nicht leisten kann bleibt mir ja keine andere Wahl.“ „Danke, Danny.“ „Keine Ursache“, nickte der Arzt anerkennend und klappte die Akte wieder zu, „wie mir zu Ohren gekommen ist, habt ihr in weniger als 48 Stunden einen wichtigen Kampf?“ „Woher…?“ „Zufällig ist mein Sohn ebenfalls ein sehr begeisterter Anhänger dieses Sports. Daher weiß ich das.“ „Ich möchte das trotzdem noch mit Luna besprechen...“, murmelte Tala. „Leider kann ich dir zu diesem Zeitpunkt nicht versprechen, dass sie bis dahin anzusprechen ist...ich gebe dir mein Wort, dass ich regelmäßig nach ihr sehen werde.“ „Das würdest du tun?“, rief Bryan begeistert aus und auch Spencers Miene hellte sich sichtlich auf. „Da ihr gute Freunde von Kai seit ist das selbstverständlich. Ich kann nichts versprechen, aber ich kann mein Bestes geben!“ „Wir sind gute Freunde von Kai?“, wiederholte Bryan skeptisch, „echt jetzt?“ „War zumindest seine Aussage.“ „ECHT JETZT?!“ Daniellé nickte bestätigend und bat Spencer und Bryan kurz den Raum zu verlassen, damit er sich kurz mit Tala alleine unterhalten konnte. „Mir dreht sich der Magen um, wenn du alleine mit mir reden willst...“, raunte der Rotschopf und hob seinen Kopf dem Arzt entgegen, „ist es wirklich so schlimm?“ „Wir haben auf dem letzten Ultraschallbild einen auffälligen Fleck entdeckt, den wir leider nicht zuordnen können...“, begann Daniellé und setzte sich neben Tala um ihn besagtes Bild zu zeigen, „unter normalen Umständen würden wir sagen, dass es sich hierbei um einen zweiten Embryo handelt. Doch Aufgrund des bereits so weit fortgeschrittenen Schwangerschaftsverlauf kann dies unmöglich sein.“ „Es...es ist noch...noch ein Baby? Also zwei??“ „Eben nicht. Sämtliche Untersuchungen ergeben dasselbe Ergebnis: es ist knochenloses Gewebe.“ „Was...und was heißt das...für Luna?“ „Wir werden eine Gewebeprobe nehmen. Das mach ich natürlich selber. Dann können wir mehr sagen.“ „Okay.“ „Hat der Arzt euch in Russland nichts darüber gesagt?“ „Da war nie etwas auf den Bildern zu sehen...“, überlegte Tala und blickte noch einmal auf das aktuelle Bild, „nein...so was war da vorher nie zu sehen...“ Daniellé setzte eine besorgte Miene auf. „Dann werde ich die Biopsie vorziehen. Je ehr wir wissen was das ist umso besser können wir reagieren.“ „Das hört sich nicht gut an.“ „Deinem Baby geht es im Moment sehr gut. Es hat einen stabilen Herzschlag und scheint schön kräftig zu sein“, munterte der Arzt den Teamchef der Blitzkrieg Boys auf und klopfte auf seine Schulter, „geh nach Hause und bereite dich auf deinen Kampf vor. Und wehe du gewinnst nicht!“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* „Kai Hiwatari...“, raunte Adrian eingeschüchtert und seine Miene verdunkelte sich. „Du bist es wirklich...und ich musste dich nicht mal suchen.“ „Ich wusste gar nicht, dass du mich so sehr vermisst hast“, belächelte Adrian die Situation traurig, „ich werde jetzt gehen. Geb mir wenigstens noch ein paar Minuten Vorsprung, bevor du die Garde du chevalier rufst.“ Mit diesen Worten wandte sich Adrian zum Gehen ab, nachdem er Mirka und Kai Hiwatari ein letztes Mal ein schelmisches Grinsen geschenkt hatte. „Ich habe dir befohlen, stehen zu bleiben!“, rief Kai erneut, woraufhin Adrian schallend auflachte. „Natürlich! Wer bist du? Meine Mutter?!“, erwiderte er sarkastisch und lief einfach weiter durch den strömenden Regen. Mirka trat neben ihren Mann und blickte dem jungen Franzosen traurig hinterher. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, erkundigte sich Kai nach ihrem Wohlbefinden. „Ja“, nickte sie, „er ist lediglich mit mir zusammengestoßen, als er selber Schutz vor dem Regen gesucht hatte. Das wäre jedem passiert...“ „Nun...das nenn ich Schicksal“, schmunzelte Kai und holte noch einmal tief Luft, „hey Adrian! Ich würde dir gerne ein Angebot machen, welches dich sehr interessieren könnte!“ „Boah nö...ich habe für heute genug von allen. Lass mich in Ruhe!“ „Er klingt wie du vor ein paar Jahren“, schmunzelte Mirka und warf Kai einen belustigten Blick zu, „was wirst du jetzt machen? Lässt du ihn ziehen?“ „Ich tackle ihn einfach“, entschied ihr Mann und zog sein Jackett aus, welches er ihr überreichte, damit er die Ärmel seines Hemdes hochkrempeln konnte, „wenn er unter mir auf dem Boden liegt muss er mich anhören.“ „Schatz du vergisst, dass Adrian gut drei Köpfe größer ist als du...und wahrscheinlich 15 Kilo schwerer.“ „Ich schätze 20. Aber hey! Wo bleibt denn da die Herausforderung für mich?“, grinste Kai und sprintete los. In wenigen Sekunden hatte er Dejaun eingeholt und warf sich mit seinem vollen Gewicht gegen ihn, woraufhin beide Männer zu Boden fielen. Wie eine Katze wandte sich Adrian geschickt unter Kai, so dass er gleich auf dem Rücken lag und nahm eine verteidigende Haltung ein. Mirkas Mann packte jedoch seine Handgelenke und zog sie ächzend auseinander, legte Adrians Gesicht frei und starrte in die hellgrünen Augen unter sich. Mit knurrenden Geräuschen versuchte sich der unten liegende noch ein paar Mal zu befreien, was ihm einmal beinahe gelang, doch Kai lehnte sich mit seinem vollen Gewicht dagegen. „Fuck!“, fluchte Adrian, „du bist ganz schön fett geworden, seit du verheiratet bist!“ „Was soll ich sagen“, grinste Kai ächzenden, „meine Gattin ist eine ausgezeichnete Köchin!“ „Willst du jetzt, dass ich dich ficke, oder warum sitzt du wie eine Frau auf mir?“ „Ich will den Garde du chevalier einen unvergesslichen Anblick liefern“, meinte Kai ziemlich tonlos, doch als er bemerkte wie Adrians Augen sich vor Furcht weiteten lenkte er sofort ein, „ich sagte doch schon, dass ich ein Angebot für dich habe. Nur du wolltest einfach nicht stehen bleiben und somit musste ich Gewalt anwenden...“ „Ihr Hiwataris seit dafür bekannt, dass ihr zur Not Gewalt anwendet um zu bekommen was ihr wollt“, ächzte Adrian unter einem letzten Versuch Kai von sich runter zu rollen, „siehe Beispiel A!“ „Hörst du mir nun zu oder nicht?“ „Gehst du vorher endlich von mir runter?“ „Läufst du wieder weg?“ Adrian und Kai blickten sich noch einmal tief in die Augen, während Mirka inzwischen zu ihnen gelaufen war, das Jackett ihres Mannes über ihren Kopf gespannt. „Nein...nein ich laufe nicht mehr weg...und selbst wen! Du schmeißt dich ja eh wieder an mich...“ „Ich wusste schon immer, dass ich eine umwerfende Wirkung auf dich habe“, lachte Kai, stand auf und half seinem Gegenüber wieder auf die Beine, „lass uns nur wohin gehen, wo es etwas trockener ist als hier...okay?“ Eine halbe Stunde später öffnete sich für Adrian zum ersten Mal die Tür zu Kai und Mirkas Wohnung, was den jungen Franzosen zu einer Salzsäule erstarren ließ. Er starrte die überwiegend weiße Einrichtung an, die hochwertigen Möbel, welche durch indirekte Beleuchtung noch mehr zur Geltung kamen. „Heilige...Scheiße...“, flüsterte er anerkennend, „was für ein Palast...“ „Gefällt es dir?“, erkundigte sich Mirka und stellte ihre Blumen in die Kristallvase. „Für meinen Geschmack etwas zu weiß...oh shit! Ist das Marmorboden?!“ „Ja.“ „Ihr Hiwataris wisst echt mit euren Geld anzugeben!“ „Ich nehme das jetzt als Kompliment“, kicherte Kai und wies Adrian auf eine Tür hin, „da ist das Badezimmer. Ich bezweifle zwar, dass dir Klamotten von mir passen werden...aber ich kann jemanden schnell was für dich besorgen lassen.“ Adrian warf Kai einen kleinen Schlüsselbund zu und nannte ihn seine Adresse. „Wie jetzt? Du hast all die Zeit hier in der Gegend gewohnt?!“ „Ja.“ Das Pärchen warf sich einen vielsagenden Blick zu, bevor Kai auf seinem Handy eine Nummer wählte und den Auftrag aufgab. „Jetzt verstehe ich auch, warum ich die ganze Zeit von dir geträumt habe, wenn du immer in meiner Nähe warst“, gestand Mirka. „Du hast von mir geträumt?“, schielte Adrian zu der Frau, „also das nehm ich jetzt als Kompliment!“ „Bilde dir nichts darauf ein“, kommentierte Kai und zeigte auf seine Nase, „sie ist einmal im Schlaf gewandert und dachte ich sei du. Das ist das Ende der Geschichte.“ Adrian pfiff anerkennend und nickte Mirka bejahend zu. Kai deutete erneut auf die Türe zum Badezimmer, woraufhin Dejeaun breit grinsend seine Schuhe auszog und in das großzügige Bad ging. „HEILIGER BIMBAM! Wie könnt ihr nur hier wohnen?! Ich trau mich ja kaum mir hier die Hände zu waschen!“ Mirka warf ihren Gatten einen zweifelnden Blick zu, welchen dieser sofort abwinkte. „Keine Sorge. Ich denke nicht, dass er irgendeine Dummheit anstellen wird.“ „OH MEIN GOTT!! DIE DUSCHE HAT JA MEGA VIEL WASSERDRUCK! UND SOFORT HEIßES WASSER!!“, jauchzte der junge Mann aus dem Badezimmer. „Nope. Er ist erst mal beschäftigt“, grinste Kai und küsste Mirka beruhigend auf die Schläfe. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* Luna blinzelte ein paar Mal, bevor sie ihre Augen richtig öffnete und sah sich verwirrt in ihrem Zimmer um. „Na Prinzessin?“, lächelte Daniellé fürsorglich und legte das Buch beiseite, „gut geschlafen?“ „Bin ich im Krankenhaus?“ „Jupp. An was kannst du dich erinnern?“, erkundigte sich der Doktor und machte einen kurzen Gesundheitscheck mit ihr. „Wir saßen im Wohnzimmer...wir...wir haben uns über das Match unterhalten...“ „...hast du noch Schmerzen?“ In diesem Moment schreckte Luna leichenblass hoch und fasste sich hektisch an den Bauch. „Keine Angst...deinem Baby geht es gut.“ Erleichtert ließ sich das Mädchen wieder ins Kissen sinken und atmete ein paar Mal tief durch. Daniellé überprüfte den Tropf sowie den Wehenschreiber und nickte zustimmend. „Ja. Alles in Ordnung.“ „Was ist passiert?“ „Das kann ich dir im Moment leider nicht sagen. Wir werden in der nächsten Stunde einige Untersuchungen machen um Klarheit zu bekommen.“ „Bist du neuerdings in der Gynäkologie?“, fragte sie und lächelte müde, „ich dachte immer, du wärst Unfallchirurg.“ „Bin ich auch. Bedanke dich bei deinem Mann...der hat genug Unruhe verursacht, bis er mich als deinen Arzt bekommen hat.“ „Tala ist sehr ängstlich, seit wir wissen, dass ich schwanger bin...“, seufzte Luna, „in den ersten Monaten ist er mir nie von der Seite gewichen, weil er Angst hatte, dass ich das Weite suche.“ „Kannst du es ihm verübeln, bei der Vorgeschichte?“ „Nein...nicht wirklich...“ Daniellé klappte den Rahmen des Bettes hoch und rief sich einen Krankenpfleger zur Hilfe, bevor sie gemeinsam Richtung Untersuchungsräume aufbrachen. In der Zwischenzeit unterhielt sich Kais Vater im verwirrenden Fachchargon mit dem Pfleger, welcher immer nur aufmerksam nickte. Als sich die Aufzugtüre wieder öffnete lächelte Daniellé Luna beruhigend an und tätschelte ihre Schulter. „Keine Sorge...wir haben alles im Griff.“ „Welche Chancen hat das Baby, falls es jetzt kommen sollte?“, fragte das Mädchen vorsichtig und krallte sich mit beiden Händen in die Decke. Augenblick stutzte der Arzt und blickte verwundert drein: „Ich sage dir gerade das wir alles im Griff haben und du wirst zum Schwarzmaler?“ „Welche Chancen Danny?“ „Derzeit liegt die Überlebenschance ab der 24. Woche bei 50:50...“ „Das klingt nicht gut...“ „Luna! Was ist los?“, wollte Danny energisch wissen und schickte den Pfleger schon mal vor, „es wird alles gut! Wir sind mit einer der besten Frühchenstation ausgerüstet und haben zwei der top Spezialisten des Landes im Haus. Was genau veranlasst, dass du jetzt plötzlich Zweifel bekommst?“ „Da ist etwas...“, murmelte die Frau und zog die Decke bis an ihr Kinn. Daniellé hielt inne und blickte ihr ins Gesicht, während Luna starr an die Decke sah. „Hab ich nicht Recht? Da ist noch etwas...“ „Seit wann spürt du es?“ „Noch nicht lange. Vielleicht seit 10 Tagen? Jedes Mal wenn sich das Baby bewegt fühlt es sich so an, als würde es von irgendwas gestoppt werden...oder gegen irgendwas treten...das ist doch nicht normal, oder?“ Daniellé atmete tief durch und lehnte sich gegen den Rahmen des Bettes. „Pass auf...wir haben einen Fleck gesehen, wahrscheinlich ist es gutartig. Solange das Baby bis zur 34. Woche ungehindert wachsen und sich entwickeln kann hast du nichts zu befürchten.“ „Noch so lange?“ „Ich biopsiere das Gewebe in deiner Fruchtblase. Dann können wir nach einem Medikament suchen, mit welchem das Wachstum des Fremdkörpers im Zaum gehalten wird, vielleicht sogar wieder zum schrumpfen veranlasst.“ Luna stieß die Luft zittrig aus und zog de Decke noch ein Stückchen höher. Danny biss sich auf die Unterlippe, fuhr das Krankenbett weiter in den Untersuchungsraum und blieb neben Luna stehen. „Weißt du was ich immer mache, wenn ich fürchterliche Angst überwunden habe?“ „Was denn?“ „Ich esse einen riesigen Eisbecher.“ Luna lachte herzhaft auf und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Wenn wir die heutigen Untersuchungen hinter uns haben, dann ruf ich meine Frau an und die soll und zwei Riesenportionen Eis mitbringen! Was hältst du davon?“ „Klingt echt gut. So machen wir es!“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* Adrian schlüpfte in seine Trainingshose und zog sich sein Shirt über, bevor er aus dem dampfenden Badezimmer schlenderte und sich neben Kai an den langen Esstisch niederließ. „Das war geil!“, stöhnte er zufrieden und nahm dankend das kalte Getränk entgegen, welches der andere Junge ihm entgegen schob, „also...was ist so wichtig, dass du mich zu Boden gerungen hast?“ „Soll ich es dir frei raus sagen oder ehr durch die Blume?“, wollte Kai schmunzelnd wissen, während Adrian einen kräftigen Schluck nahm. Sein gegenüber zuckte während des Trinkens gleichgültig mit den Schultern, somit lehnte sich Kai weit über den Tisch und faltete seine Hände, um dort sein Kinn drauf zu betten. „Ich bin seit neustem ein Mitglied des hohen Rates und habe als erste Amtshandlung veranlasst, dass du unter einer kleinen gewissen Bedingung wieder vollständig und ohne Einschränkungen in den Clan eintreten kannst.“ Augenblicklich verschluckte sich Adrian und hustete etwa die Hälfte des Getränkes wieder aus. Kai konnte gerade noch so in Deckung gehen. „WIE BITTE??“, rief der Rotschopf aufgebracht aus. „Auf was genau bezieht sich das jetzt?“ „AUF ALLES! WIESO BIST DU PLÖTZLICH IM HOHEN RAT?? DU BIST VIEL ZU JUNG DAFÜR!“ „Das ist auf den Mist dieser alten Säcke gewachsen...“, kommentierte Kai und winkte ab, „die haben mir da nicht wirklich eine Wahl gelassen.“ „Ist Voltaire tot?“ „Nein.“ „A...aber ich dachte…!“ „Normalerweise wird erst ein Platz im hohen Rat frei, wenn ein Ältestenmitglied verstorben ist, ja. Mein Großvater ist zwar noch am Leben, scheint aber in letzter Zeit immer kränklicher zu werden. Der Zahn der Zeit, wenn man es so nennen will.“ Adrian saß mit weit offenem Mund vor ihm und starrte Kai fassungslos an, woraufhin sich dieser ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. „Ihr Hiwataris...“, schüttelte Dejeaun schließlich den Kopf. „Ja...wir sind wie eine Plage“, kicherte Kai, „willst du nun den anderen Teil hören?“ „Nein.“ Jetzt war Kai an der Reihe fassungslos zu gucken. Er suchte kurz Mirkas Blick, welche ebenso überrascht aus der offenen Küche blickte wie er. Für einen kurzen Moment ließ ihr Mann die Worte Adrians sacken, bis er sich wieder einigermaßen gefangen hatte. „Wie? Nein??“ „Ich will nicht wieder zurück.“ „WAS?!“ Mirka trat völlig außer sich an den Tisch heran und hielt sich an Kais Stuhllehne fest. Sie blickte Adrian tief in die hellgrünen Augen, welche ihren fast schon irren Blick tadellos erwiderten. Ihr Gast verschränkte seine Finger locker ineinander und schnaufte einmal tief durch, bevor er seine nächsten Worte gut überlegte. „Im Clan...bei Euresgleichen werde ich niemals mehr glücklich werden. Ich habe in diesem beinahe einem Jahr meiner Auszeit so viel Freiheiten gehabt. Ja mir ging es am Anfang echt dreckig, aber das war hauptsächlich wegen meiner Gefühle. Alles war weg, ich musste mir alleine alles neu aufbauen, worauf ich mehr als nur stolz bin. Natürlich vermisse ich meine Familie...meine große Schwester...ist sie mittlerweile verheiratet?“ „Noch nicht. Die Verlobung zwischen Lucielle und Giuseppe wird aber in den nächsten Tagen bekannt gegeben“, erklärte Kai mit ruhiger Stimme. „Ach so...“ „Adrian. Ich kann sehr gut verstehen, was du uns sagen willst. Ja die Freiheit schmeckt wunderbar süß und man möchte sie nie wieder hergeben! Gerade wenn sie zum greifen nah ist. Ich weiß wovon du sprichst“, fuhr Kai fort und machte einige Gesten, um seine Aussage zu unterstreichen, „dennoch bist du noch mehr an Familie gebunden und orientiert, als ich es wahrscheinlich sein werde! Du hast eine Schwester und zwei liebevolle Eltern, die dir mehr als nur einen Fehltritt verziehen haben.“ „Ich weiß.“ „Diese Freiheit, von der du da sprichst...die hattest du doch schon längst! Während ich ins Internat geschickt und gleich anschließend ein Fachgebiet studieren musste, welches mich niemals interessieren würde konntest du mit deinem Vater zusammen quer durch ganz Frankreich reisen! Du durftest feiern, eskalieren und völlig aus der Reihe tanzen und niemand hat hinter vorgehaltener Hand über dich getuschelt. Niemand!“ „Das ist dann wohl die Bürde, welche man als Hiwatari tragen muss.“ „Allerdings. Das ist es.“ Adrian blickte aus dem Panoramafenster und verschränkte die Arme vor der Brust. Er verzog keine Miene, sein Atem ging flach und er schien wie in Trance zu sein. Kai legte die Hände flach auf den Tisch und seufzte. „Ich kann es dir nur anbieten...es ist auf jeden Fall bereits veranlasst, dass du wieder zurück kommen darfst.“ „Du sagtest unter einer kleinen Bedingung.“ „Ja.“ „Wie klein?“ „Du müsstest deinen Erbentitel als männlicher Nachfahre an deine Schwester abtreten.“ „Das ist alles?!“ „Ja. Reine Formalitäten. Es genügt eine Unterschrift deinerseits.“ „Und wenn ich den Titel behalten möchte?“ „Nein Adrian. Die Bedingung war klar und deutlich, dass du deinen Titel abgeben musst.“ „Könnte ich auch wieder zurück, wenn ich den Titel auf mein eigenes Kind übertrage?“ Kai hielt in seiner Bewegung inne und stoppte seinen Atem. Für einen Augenblick dachte er, dass Adrian gleich laut auflachen und verkünden würde, dass alles nur ein schlechter Scherz war. Doch als dieser immer noch keine Andeutungen dazu machte stutzte Kai und blickte zu seiner Frau. „Du...bist...Vater?“ „Es geht euch doch nur darum, dass ICH kein Erbe mehr weiterführen darf. Also ist es aus meiner Sicht doch völlig egal, ob es meine Schwester oder mein Kind ist!“ „Ähm...“, seit langer Zeit war Kai wieder einmal sprachlos. „Wenn ich auch mal was sagen dürfte“, bat Mirka und nahm neben ihrem Mann Platz, „ich denke ich weiß was Adrian sagen will. Lucielle erhält nach ihrer Hochzeit mit Giuseppe bereits die Ländereien in Italien. Die Zitronenplantagen nehmen eine Menge Zeit und Arbeit in Kauf. Genauso wie die Weinberge in Frankreich, welche sie mit Adrians Zustimmung ebenfalls erben würde. Das wäre einfach zu viel. Viel zu viel.“ „Ist es das, was du sagen wolltest?“, fragte ihr Mann an seinen Gast gerichtet, woraufhin Adrian seinen Blick wieder an Kai wandte, jedoch nichts sagte. „Ich müsste die Unterlagen neu aufsetzen. Und ich denke, dass sie die Bedingungen dann ändern würden. Sie würden verlangen, dass es nur auf einen männlichen Erben übertragbar ist. Und du müsstest die Mutter heiraten, sodass das Kind deinen Namen trägt. Meinst du, dass sie damit einverstanden wäre?“ „Klär du deine Angelegenheit ab, ich mach das mit meinen“, meinte Adrian und klatschte sich mit beiden Händen auf die Oberschenkel, „ich weiß eure Gastfreundschaft wirklich sehr zu schätzen. Aber ich würde jetzt gerne wieder gehen.“ Kai machte eine Handbewegung, dass er von dieser Konversation befreit wäre, woraufhin Adrian mit einem letzten Nicken aufstand und sofort aus der Wohnung verschwand. Mirka wartete einige Sekunden, bis sie sich sicher war, dass Adrian auch wirklich weg war, dann blickte sie fassungslos zu ihrem Mann. „Kannst du dir vorstellen, dass er ein Kind hat?“ „Warum sollte er jetzt noch lügen?“, erkundigte sich Kai und rieb sich mit beiden Handflächen das Gesicht, „das...das kam unerwartet.“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* Daniellé kaute energisch auf dem einen Ende seines Kugelschreibers herum, während sein Kollege im Nebenraum Untersuchungen an Luna und ihrem Baby vornahm, welche er durch eine getönte Glasscheibe hindurch beobachten konnte. „Ich dachte immer, dass deine Schwiegertochter hellblond wäre?“, erkundigte sich der Pfleger, welcher mit ihm zusammen sämtliche Monitore beobachtete. „Sie ist die Freundin des besten Freundes von meinem Sohn. Sie gehört praktisch zur Familie.“ „Ist...ist das hier ein Tumor?“, fragte der Pfleger und tippte mit seinem eigenen Stift auf einen der Bildschirme, „wenn ja, dann müssten wir das Baby sofort holen.“ „Nein...für einen Tumor hat es viel zu wenig Dichte...die Biopsieprobe ist bereits im Labor mit höchster Priorität.“ „Aber wenn die Patientin sagt, dass es erst seit nicht mal zwei Wochen da ist...“ „Warte mal!“, unterbrach ihn Daniellé und drückte das Mikrofon an, „noch einmal zwei Zentimeter zurück!“ Der durchführende Arzt hielt erschrocken inne und auch Luna krampfte zusammen. Vorsichtig fuhr der Doktor mit seinem Gerät an die Stelle zurück, wie es ihm sein Kollege gesagt hatte und verweilte auf dem Punkt. „Sehen Sie etwas ungewöhnliches, Dr. Hiwatari?“, wollte der Pfleger wissen und rollte mit seinem Stuhl zu diesem rüber. „Nö. Wollte mich nur vergewissern, dass ich das Geschlecht richtig gesehen habe“, grinste Kais Vater spitzbübisch. „Hören Sie gefälligst auf, mir ständig solche Schrecken einzujagen!“, beschwerte sich der Pfleger und rollte wieder zurück, währenddessen drückte Daniellé erneut den Knopf des Mikrofons und gab den Befehl zum weitermachen. „Ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich Luna mit zittriger Stimme. „Alles gut, Prinzessin. Wollte nur auf Nummer sicher gehen.“ „Okay...“ Daniellé lehnte sich mit einem zufriedenen Seufzer zurück in seinen Stuhl und nahm den Kugelschreiber wieder in die Mangel. „Werden Sie es ihr sagen?“, fragte der Pfleger vorsichtig nach, „das Geschlecht des Babys?“ „Nö“, grinste Danny noch breiter, „ich lass es den beiden als Geschenk zukommen, wenn es da ist.“ In diesem Moment ging die Tür zum Raum langsam auf und Trudie, Daniellé Exfrau trat in den Raum. Die beiden Männer begrüßten sie herzlich, bevor sie Kais Vater zwei große weiße Becher in die Hand drückte. „Cool! Du hast es wirklich gemacht! Danke dir!“ „Wenn ich Zeit habe, dann tu ich dir ab und zu auch mal einen Gefallen. Vor allem wenn es eigentlich mehr um eine befreundete Patientin geht.“ „Da wird sie sich freuen.“ „Ist alles gut bei ihr?“ „Überwiegend ja. Wir warten aber noch die Probe aus dem Labor ab, um ganz sicher zu gehen.“ „Das hört man doch gerne...ist sonst noch etwas, was ich für sie tun kann?“ „Jetzt wo du es sagst...“, grinste Daniellé und reichte Trudie eine Liste mit Dingen, „wenn du das in den nächsten sieben Wochen besorgen könntest wäre traumhaft.“ „Du spendierst den beiden eine komplette Erstausstattung?“, bemerkte Kais Mutter gerührt und fasste sich ans Herz, „sie werden außer sich sein!“ „Bitte hauptsächlich in den Farben titanweiß und eisblau.“ Trudie nickte ein letztes Mal und verabschiedete sich von den beiden Männern, in der Zwischenzeit hatte der andere Arzt die Untersuchung abgeschlossen. „Und? Wie fühlst du dich?“, fragte Danny und reichte dem Mädchen den Eisbecher. „Erschöpft. Wie geht es dem Baby?“ „Alles bestens. Sobald die Laborergebnisse vorliegen sage ich dir Bescheid.“ Die junge Frau lächelte anerkennend und ließ sich wieder auf ihr Zimmer fahren. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* Tala hatte in der letzten Nacht ziemlich schlecht geschlafen. Wie in Trance ging er in die Küche, wo er erst einmal Kaffee aufsetzte und sich anschließend mit einer dampfenden Tasse auf den Balkon niederließ. Er blickte der aufgehenden Sonne entgegen und nippte zwei Mal kurz an seinem Gebräu. „Guten Morgen“, grüßte Spencer ihn, als er wenige Minuten später ebenfalls mit Kaffee auf den Balkon stieg, „du rauchst ja gar nicht mehr?“ „Luna und dem Kind zuliebe...habe ich aufgehört.“ „Das freut mich.“ Der Riese ließ sich sich neben dem Rotschopf nieder und blickte ebenfalls in den goldenen Sonnenaufgang. „Meinst du, dass das ein Zeichen ist?“ „Was denn?“ „Dieser Sonnenaufgang...er ist wunderschön. Wird er uns zum Sieg verhelfen?“ „Dessen bin ich mir sicher. Und falls nicht: wir haben Kai noch als Trumpf.“ „Er wird auftauchen. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer!“ „Wieso so dramatisch? Kai würde sich ein Match wie dieses niemals entgehen lassen“, kicherte Tala und nippte erneut am Kaffee. „Bist du aufgeregt?“ „Ich bin heiß auf den Kampf!“ „Wenn du immer noch lieber bei Luna bleiben möchtest...“, begann Spencer, wurde jedoch von seinem Teamchef abgewunken. „Daniellé hat mir sein Wort gegeben bei ihr zu bleiben.“ „Aber auch der muss irgendwann mal schlafen.“ „Ich habe mich eben beruhigt! Musst du mir jetzt diesen Wurm ins Ohr setzen?“ „Das war nicht meine Absicht...entschuldige.“ „Treibst du unseren Chef schon wieder in den Wahnsinn?“, kicherte Bryan aus Richtung Küche und streckte kurz darauf seinen Kopf ins Freie, „was geht aaaaab?!“ „Sag du es mir, Brecher aller Frauenherzen“, lachte Tala. „Ich dachte, wir sind endlich durch mit diesem Thema?!“, stöhnte Bryan genervt und lehnte sich gegen die Brüstung. „Mit DIESEM Thema werden wir erst dann durch sein, wenn du mit zwei Kindern und einer Ehefrau in einem Häuschen in der Taiga lebst!“, lachte Spencer noch lauter und klatschte anschließend in seine riesigen Hände. „SPINNST DU?? Willst du mich umbringen?“, rief der Russe erschrocken aus. „Ach...Bryan als liebevoller Vater und Ehemann hört sich doch nicht schlecht an“, unterstützte Tala Spencers Vorschlag. „NIEMALS!“ „Was spricht denn dagegen?“, fragte der Riese. „Er hat Angst, dass seine Kinder mal aussehen werden wie einer von uns beiden“, kicherte Tala schadenfroh. „Jemand wie ich sollte keine Kinder haben“, murmelte Bryan niedergeschlagen, „ich selbst hatte keine erfüllte Kindheit. Woher sollte ich also wissen, wie man Kinder richtig erzieht?“ „Woher soll ich das denn wissen?“, fragte Tala und leerte seine Tasse, „oder Spencer? Wir hatten alle keine schöne Kindheit. Aber wie du siehst haben zwei von uns eine intakte und erfüllte Beziehung. Ich werde bald Vater. Geb die Hoffnung nicht auf!“ „Hast du keine Angst?“ „Natürlich habe ich Angst! Aber ich habe Luna an meiner Seite. Zusammen schaffen wir das schon irgendwie.“ „Das nenn ich mal Mutivation!“, rief Spencer plötzlich dem Sonnenaufgang entgegen, „hast du gehört? ZUSAMMEN SCHAFFEN WIR DAS!!“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* Eine schwere Eiserne Tür wurde unter ächzenden Lauten und schweren Quietschenden Geräuschen aufgeschoben, von innen drang nur spärlich Licht entgegen. Ihre leichten Schritte hallten durch den Raum, als wären sie von einer viel stämmigeren Person. „Bist du das...Anastasia?“, raunte eine kränkliche Männerstimme durch den gesamten Raum. „Ja Meister.“ „Heute ist der große Tag...bist du bereit?“ „Bin ich Meister.“ „Du kennst deinen Auftrag. Erfülle ihn mit Stolz!“ „Das werde ich Meister...“, versprach sie mit fester Stimme, „braucht ihr noch etwas, bevor ich gehe?“ „Mach das Licht an...werfe ein letztes Mal einen Blick auf mein zerfallendes Ich bevor ich wieder zu neuer Kraft gelange...“, ächzte die Männerstimme. Anastasia nickte gehorsam und betätigte einen kleinen Lichtschalter, der mit einem kaum hörbaren „Klick“ den kompletten Raum mit grellem Licht durchflutete. Ihre Augen wanderten zu dem Mann, welcher flach auf einem OP Tisch lag, dutzende Schläuche gingen von seinem Körper aus in diverse Maschinen, die das Mädchen noch nie gesehen hatte. Hinter diesem OP Tisch stand ein riesiger Glascontainer, welcher mit einer klaren aber dennoch dickflüssigen Masse gefüllt worden war. Anastasia trat näher als je zuvor an den Mann heran und blickte auf die Schläuche, welche tief in den Körper gesteckt wurden, ihr Anblick erinnerte sie schwer an einen düsteren Sience ficiton Film. „Wie fühlt ihr euch Meister?“, erkundigte sie sich. „Meine Kraft...sie schwindet langsam...jede Stunde die wir jetzt noch trödeln könnte mein Ende bedeuten!“ „Ich werde euch nicht enttäuschen!“, gab sie siegessicher von sich und ballte eine Hand zur Faust. „Geh mein Kind! Erledige, wofür ich dich all die Jahre ausgebildet habe. Erfülle deinen Zweck.“ „Ich werde siegreich sein Meister“, bestätigte Anastasia ein letztes Mal und verließ wieder den Raum und schloss hinter sich die schwere Türe. Mit verbissener Miene zog sie ihre Kapuze tiefer ins Gesicht, bevor sie sich wieder auf die Straße begab. Ich werde euch bringen, wonach ihr verlangt mein Meister… Nach einem kurzen Fußweg kam sie am vereinbarten Treffpunkt an und blickte ihrem Gegenüber entschlossen in die Augen. „Du bist spät dran“, bemerkte dieser kampflustig und begab sich in Position, während sie völlig wie in Trance an ihrem Punkt stehen blieb und ihn einfach nur mit ihren Augen fixierte. Ich werde euch bringen, wonach ihr verlangt mein Meister… „Können wir anfangen?“, rief ihr Kontrahent ungeduldig, während sich ihre Pupillen gefährlich eng zusammenzogen. ...ich bringe euch Tala Iwanov! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)