REQUIEM - 5. Akt: König, Dame, As, Spion von CyberneticNemesi ================================================================================ Kapitel 11: Oh, Feuerwerk! -------------------------- Severus ließ Minervas seltsamen Wutausbruch auf sich beruhen. Sie warf ihm zwar weiterhin finstere Blicke zu, doch er ignorierte es. Er wusste ja schließlich nicht einmal, was genau er falsch gemacht hatte. Manchmal verstand Severus die Frauen so gar nicht. Severus saß wie so oft diese Tage in seinem Büro und korrigierte die Prüfungsvorbereitungsarbeiten der Fünftklässler. Wie so oft, eine Katastrophe. Es klopfte an der Tür. „Herein!“, rief Severus und eine viel zu pinke Dolores Umbridge betrat sein Büro. Wie immer mit ihrem verdammten Klemmbrett unter dem Arm. „Darf ich mit ihnen sprechen?“, fragte sie zuckersüß. „Ich weiß nicht, ob Sie das dürfen.“, kommentierte Severus trocken. „Wie immer, herzallerliebst.“ „Was wollen Sie?“, fragte Severus. „Ich bin hier, um Sie darauf hinzuweisen, dass nur ICH dem Inquisitionskommando Befehle erteilen kann, mein Lieber.“ „Ihr tolles Inquisitionskommando besteht aus Minderjährigen und über die haben immer noch wir Lehrer die Befehlsgewalt, wenn Sie verstehen.“, entgegnete Severus kühl. Umbridge sah ihn mit einem abwägenden Blick an, bevor sie antwortete. „Wir wissen, denke ich, beide, dass Sie hier maximal der Schülerschreck sind.“ „Wir wissen, denke ich, beide, dass Sie, Dolores, sich nur anmaßen diese Schule zu führen, weil sie es einfach nicht zu mehr gebracht haben!“ „Ich bin erste Untersekretärin des Zaubereiministers! Was erlauben Sie sich?“, empörte sich Umbridge. „Ich erlaube mir eine Menge. Fragen Sie Dumbledore.“, entgegnete Severus harsch. „Sie sollten ihre spitze Zunge zügeln, sonst wird das für Sie erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen!“ Umbridge erhob den Zeigefinger mahnend. „Wenn Sie glauben ich lasse mich heulend und kreischend aus dem Schloss werfen wie Professor Trelawney, dann irren Sie sich gewaltig.“, sagte Severus und erhob sich von seinem Platz. Er stellte sich vor Umbridge, so dass der Größenunterschied selbst ihr ins Gesicht springen sollte. „Sie würden es nicht wagen mir zu drohen!“, sagte Umbridge scharf. „Wollen Sie es drauf ankommen lassen?“, fragte Severus. Umbridge wandte sich von ihm ab und stolzierte zur Tür. „Sie werden noch von mir hören!“, sagte sie und verschwand aus dem Raum. ----------------------------------------- „Severus, sind Sie eigentlich komplett wahnsinnig geworden?“, schimpfte Minerva ihn bei der nächstbesten Gelegenheit aus wie einen Erstklässler. Sie saßen im Lehrerzimmer. Umbridge ließ sich hier zum Glück nie blicken und so konnten sie sich frei äußern. „Was will Sie denn tun?“, fragte Severus. „Will Sie Filch und ihr Kinderkommando schicken und mich rausschmeißen? Das soll Sie ruhig versuchen.“ „Warum provozieren Sie sie? Das war doch völlig unnötig!“ „Weil es mir reicht mit der alten Schabracke! Ich lasse mir doch von ihr nicht vorschreiben, was ich mit meinen Schülern zu machen habe! Schon gar nicht aus meinem eigenen Haus!“, sagte Severus. „Da hat er ausnahmsweise Recht, Minerva.“, stimmte ihm der an der anderen Seite des Tisches sitzende Professor Flitwick. „Wenn wir uns von ihr noch mehr gefallen lassen, dann können wir auch gleich alle kündigen.“ „Dumbledore hat uns angewiesen mit Umbridge keinen Streit anzufangen.“, entgegnete Minerva. „Nur Dumbledore ist nicht hier.“, sagte Severus. „Es ist sicher auch nur eine Frage der Zeit bis Umbridge versuchen wird uns alle gegen irgendwelchen ministeriumstreuen Idioten auszutauschen. Dafür reichen ihr doch minimale Vorfälle.“ „Und die müssen Sie dann noch extra provozieren?“, echauffierte sich Minerva. „Es reicht nicht brav zu sein und alle Regeln zu befolgen, Minerva.“, sagte Severus. „Denken Sie etwa was ähnliches wie ich, Professor?“, fragte Flitwick. „Wir können vielleicht keine offene Revolte wagen, aber wir können dieses Miststück so lange nerven bis Sie von selbst verschwindet.“ „Oh ja!“ Flitwick war sofort Feuer und Flamme. „Ich kann sicher auch noch ein paar Schüler auftreiben, die sich auf so was verstehen.“ „Ihr beide habt doch den Verstand verloren!“, ereiferte sich Minerva. „Das nennt man kreatives Arbeiten.“, sagte Severus. „Pfffff!“, machte Minerva nur und verschränkte die Arme vor der Brust. Ohne Vorwarnung flog die Tür des Lehrerzimmers auf und eine sichtlich gehetzte Professor Sprout trat ein. „Umbridge hat Hagrid in der Mangel!“, sagte sie außer Atem. „Was hab ich gesagt?“, meinte Severus zu Minerva und wandte sich gleich an Sprout: „Wo?“ „Hinten bei den Gewächshäusern.“ „Na dann.“, sagte Severus und erhob sich. Ihn verdammend folgte Minerva Severus. Sprout und Flitwick schlossen sich ihnen an. Als sie beim Gewächshaus ankamen entdeckten die Umbridge, die gerade dabei war Hagrid zur Schnecke zu machen. „Sie verstehen sicherlich warum etwas wie Sie nicht einfach hier bleiben kann?“, sagte Umbridge zuckersüß. „Mal davon abgesehen, dass ihre Bewertungen ja ins bodenlose gehen. Ich verstehe wirklich nicht wie Dumbledore etwas derartiges zulassen konnte, aber ich bin ja hier, um das Niveau dieser Schule endlich mal etwas anzuheben.“ „Das können Sie nicht tun!“, sagte Hagrid unsicher. Er sah hoffnungsvoll zu dem Pulk Lehrer, der gerade im Anmarsch war. Umbridge wandte sich zu ihnen um und notierte etwas auf ihr Klemmbrett. Severus trat auf sie zu und verschränkte die Arme vor der Brust. „Snape, was wollen Sie? Haben Sie nicht schon genug Ärger?“, sagte Umbridge. „Denken Sie daran, dass Ihre erneute Bewertung auch noch ansteht!“ Severus schlug ihr mit einer lockeren Bewegung das verdammte Klemmbrett aus der Hand. „Was erlauben Sie sich!?“ „Verschwinden Sie, Dolores, sofort!“, sagte Severus schneidend. „Oder Sie können mich mal kennenlernen.“ „Ihnen ist wohl immer noch nicht klar, wer das Sagen in dieser Schule hat?“, entgegnete Umbridge. „Mir ist völlig klar, dass Sie es nicht sind.“, sagte Severus. „Sie … Sie alle untergraben meine Autorität!“, giftete Umbridge nun in die Runde. „Das wird ein Nachspiel haben! Für Sie alle! Der Minister wird ...“ „Ihr geliebter Minister ist nicht hier!“, fuhr Severus ihr dazwischen. „Trauen Sie sich etwa nicht, wenn Fudge nicht ihr Händchen hält?“ Umbridge blieb der Mund offen stehen. Mit so viel Unverfrorenheit hatte sie ganz offensichtlich nie in ihrem Leben gerechnet. Sie hob ihr Klemmbrett vom Boden auf und stolzierte in Richtung Schloss. „Boah.“, machte Hagrid und atmete aus als habe er die ganze Zeit die Luft angehalten. „Ich schlage vor du verschwindest so schnell wie möglich von hier.“, sagte Severus an Hagrid gewandt. „Wer weiß, wann Sie wieder zu Sinnen kommt.“ „Du hättest dich nicht so mit ihr anlegen dürfen.“, sagte Hagrid. „Wer weiß, was Sie jetzt macht.“ „Oh, darauf freue ich mich schon!“, antwortete Severus und steckte die Hände lässig in die Hosentaschen. „Ich habe ihm schon gesagt, dass er völlig wahnsinnig ist!“, ging Minerva ihn von hinten an. „Nein, ich weiß nur wie man Leute nervt.“, sagte Severus und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. ------------------------------------------------------- Am nächsten Morgen saßen sie alle im Lehrerzimmer und bekamen die Quittung. Umbridge hatte in einem Wutanfall alle ihre Lehrer gekündigt und so saßen sie alle hier mit dem selben Stück Pergament in der Hand. Minerva machte ihr berühmtes „Ich habe es Ihnen ja gesagt!“-Gesicht, doch Severus ließ sich davon überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. „Was tun wir jetzt?“, fragte Sprout etwas verunsichert. Severus schnappte jedem seine Kündigung vom Platz, zerriss sie mit einer starken Handbewegung und warf die Schnipsel in das Feuer des Kamins. „Das wird Sie niemals akzeptieren!“, sagte Minerva. „Genau darauf wette ich ja!“, entgegnete Severus. „Filius, jetzt wird es Zeit für Phase Zwei.“ „Phase Zwei?“, fragte Minerva und ihr entglitten sämtliche Gesichtszüge. „Wissen Sie noch? Als Filius meinte er kenne da ein paar Schüler.“ „Was hecken Sie beide da aus?“, fragte Minerva. „Etwas sprichwörtlich bombastisches.“, sagte Flitwick und musste unwillkürlich kichern. „Jetzt wo wir sowieso alle rausgeschmissen wurden können wir das doch auch feiern.“, sagte Severus. Minerva atmete tief und sah zu den anderen Lehrern als hoffe sie jemand würde ihr zur Seite springen, doch niemand tat es. Severus wusste, dass sie alle nun nur etwas gegen Umbridge tun konnten, wenn sie komplett über die Stränge schlugen. Eine Frau wie Umbridge brachte nämlich nichts mehr aus den Konzept als Befehlsverweigerung. Außerdem wollte Severus unbedingt sehen wie die gute Frau Untersekretärin explodierte. Dafür hätte er sogar Geld gezahlt. --------------------------------------------- Es dauerte nicht lang und Umbridge ließ sie alle im Lehrerzimmer zusammenrufen. Sie kam mit einem Auroren namens Dawlish im Schlepptau. Der selbe Dawlish, der schon bei Dumbledores missglückter Verhaftung dabei war. „So, jetzt ist es aus mit den Spielchen! Für Sie alle!“, rief Umbridge sichtlich erregt. „Dawlish, verhaften Sie sie alle! Und entfernen Sie sie!“ Severus erhob sich von seinem Stuhl und trat auf die beiden zu. Er steckte die Hände in Taschen seiner Robe und taxierte Dawlish mit einem schiefen Lächeln. „Kommen Sie, Dawlish, verhaften Sie mich bitte. Das will ich unbedingt sehen.“, sagte Severus. Dawlish sah ihn unsicher an. Sein Blick huschte von Severus zu den anderen Lehrern. „Ihn zuerst!“, rief Umbridge. „Er ist der Rädelsführer!“ Severus hielt ihm die Hände hin als habe er schon Handschellen um den Gelenken. „Ähm … also ...“, stammelte Dawlish. „Das ist ein BEFEHL!“, kreischte Umbridge auf einmal los. „Ich weiß nicht, ob ich mich hier einmischen sollte.“, sagte Dawlish. „Sie … das ist Insubordination! Denken Sie an ihr nächstes Führungszeugnis, Dawlish! Sie werden nie wieder irgendwo als Auror arbeiten, das verspreche ich Ihnen!“ „Verhaften Sie ihn doch selbst!“, schrie Dawlish plötzlich seine Chefin an. „Ich mache bei diesem Irrsinn nicht länger mit!“ Dawlish stürmte an ihr vorbei aus dem Zimmer. „DAWLISH! DAWLISH! SIE SIND EIN FEIGLING! EIN VERRÄTER NOCH DAZU!“, kreischte Umbridge völlig außer Rand und Band dem Auror hinterher. Sie blickte mit wutverzerrtem Gesicht in die Lehrerrunde, bevor sie Dawlish nachsetzte. Sie hörten Umbridges Gekeife noch einige Minuten durch die Flure hallen. Severus musste laut Lachen und klatschte in die Hände. „Habt ihr Ihr Gesicht gesehen?“, prustete Severus. Minerva und die anderen sahen ihn jedoch nur ernst an. „Sie rauben einen wirklich den letzten Nerv, Severus!“, sagte Minerva schließlich. „Aber es hat funktioniert.“, warf Flitwick ein. „Sie wird es sich bestimmt überlegen, ob Sie uns nochmal verhaften lassen will.“, sagte Severus jetzt wieder mit allem gebotenen Ernst. „Das nächste Mal kommt Sie vermutlich mit einem Großaufgebot.“, entgegnete Minerva. „Je mehr desto besser.“, antwortete Severus. „Hören Sie auf wütend auf mich zu sein.“ „Ich bin nicht wütend. Ich könnte sie nur manchmal wie einen Erstklässler an den Ohren ziehen!“, sagte Minerva. „Sie ziehen Erstklässler an den Ohren? Wirklich?“, meinte Severus. Minerva antwortete nur mit einem tiefen Grummeln. -------------------------------------------- Zugegeben, so gute Laune hatte Severus schon lange nicht mehr. Es bereite ihn eine diebische Freude Umbridge auf die Palme zu bringen. Andererseits war das auch nicht besonders schwierig. Diese Frau hasste nichts mehr als wenn niemand ihre Befehle befolgte. Ohne Dummköpfe, die auf sie hörten, war sie nichts weiter als eine lautstark quakende Kröte. Flitwick arrangierte derweil ein Treffen mit den Schülern von denen er gesprochen hatte. Sie trafen sich nach dem Unterricht im Zauberkunstzimmer und Severus tat so als würde er noch etwas mit seinem Kollegen besprechen wollen. Die Schüler waren zu Severus' großer Überraschung zwei Gryffindors. „Professor Snape, darf ich vorstellen Fred und George Weasley.“, sagte Flitwick ganz stolz. Natürlich kannte Severus die beiden. Sie waren berühmt für ihre schlechten Scherze und eine Fülle an verzauberten Süßigkeiten, die dafür sorgten, dass man den Unterricht schwänzen konnte, weil sie einen Erbrechen ließen oder man überall gelbe Eiterpusteln bekam. Umbridge hatte ohne Erfolg versucht die beiden dingfest zu machen. Fred und George wechselten fragende Blicke als Flitwick ihnen ausgerechnet mit Severus um die Ecke kam. Welcher Gryffindor konnte schon dem unbeliebten Hauslehrer von Slytherin trauen? „Also dann, ohne großes drumherum Gerede; ich und Professor Flitwick möchten euch beide gern engagieren. Inoffiziell versteht sich. Keine Sorge, Umbridge hat uns Lehrer grade erst alle gefeuert. Wir können euch deshalb für alles, was ihr anrichtet leider gar keine Hauspunkte abziehen.“ „Bitte was?“, fragten die Weasley-Zwillinge synchron. „Ich weiß, es ist schwer zu glauben, weil ausgerechnet ich es bin, aber ich möchte, dass ihr richtig viel Krach macht. Umbridge soll einen Riesenschrecken bekommen, den sie so leicht nicht mehr vergisst. Ihr dürft auch was kaputt machen. Ich habe mir sagen lassen, ihr beide hättet eh vor gehabt zu verduften. Also, seht das als Abschiedsgeschenk.“ „Sag mal, Fred, hab ich was an den Ohren? Hat Professor Snape gerade gesagt wir sollen was kaputt machen?“, fragte George Weasley. „Ihr habt nichts an den Ohren.“, bestätigte Flitwick den beiden. „Ich habe es immer bedauert, dass ihr beiden euer Talent in Zauberkunst nur für alberne Scherze einsetzt, aber wenn ich es recht bedenke, dann brauchen wir das gerade.“ Fred und George sahen sich mit einem riesigen Grinsen an. „Abgemacht!“, sagten die Zwillinge mal wieder synchron. Severus fragte sich ja schon immer wie sie das machten. Oder wenn sie gegenseitig ihre Sätze beendeten. Kein normaler Mensch sprach so. Gut, die beiden waren ja auch nicht normal. „Und kein Wort zu irgendjemanden.“, ermahnte Severus die beiden. „Natürlich nicht, werte Herren Professoren.“, sagte Fred Weasley und tat so als würde er knicksen. George tat es ihm gleich. Severus verdrehte die Augen. Wenigstens war bei den beiden ziemlich sicher, dass sie Umbridge in den Wahnsinn treiben würden. ---------------------------------------- In den nächsten Tagen ging Umbridge den übrigen Lehrern erstaunlicher Weise komplett aus dem Weg. Das gescheiterte Kräftemessen nahm sie offenbar sehr schlecht auf. Severus war deshalb für seine Verhältnisse extrem gut gelaunt im Unterricht. Er vergaß sogar Potter oder Longbottm zusammenzustauchen und ihnen Punkte abzuziehen. Trotz ihrer formalen Kündigung blieben alle Lehrer. Den Schülern verschwiegen sie einfach, dass Umbridge sie eigentlich alle gefeuert hatte. Severus war gerade bei vollem Klassenzimmer im Zaubertrankkabinett und schrieb etwas an de Tafel als es im Flur laut krachte. Die Schüler sahen verwirrt auf, doch er schrieb zunächst seelenruhig seinen Satz zu Ende. Wieder knallte es. „Ähm … Professor …“, meinte ein Schüler zögerlich. Severus, der unter normalen Umständen komplett aus der Haut gefahren wäre, legte seine Kreide hin und ging in aller Ruhe zur Tür. Er öffnete sie und sah wie im Flur dutzende Feuerwerkskörper explodierten. Schüler aus benachbarten Klassen liefen aufgeregt auf den Fluren umher. „Professor! Professor!“ reif Filch völlig außer Atem. Er trug seinen Wischmob bei sich als sei er eine Waffe. Was wollte der alte Narr eigentlich damit? Schüler verprügeln? „Ich sehe es.“, sagte Severus in dessen Rücken sich nun inzwischen die gesamte Klasse versammelt hatte, um auch einen Blick auf den Flur zu erhaschen. „Es sind die Weasley-Zwillinge!“ „Tatsächlich?“, sagte Severus ungerührt. „Wir sollten unverzüglich die Direktorin informieren!“, sagte Filch. „Sie können ja gerne schon mal los humpeln.“, entgegnete Severus und Filch fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Aber wollen Sie denn gar nichts unternehmen?“, fragte Filch völlig entsetzt. „Nein. Warum denn? Ist doch alles wie immer.“, sagte Severus. Hinter seinem Rücken tuschelten die Schüler. Vermutlich waren sie völlig fassungslos, weil er Filch und die explodierenden Geschosse so geflissentlich ignorierte. Zugegeben, der Beschuss erinnerte ihn an die letzten Zaubertrank-UTZ-Prüfungen. Aber Feuerbällen auszuweichen war er ja gewohnt. Severus wandte sich zu seinen Schülern um, die ihn alle ganz verunsichert ansahen. „Tja, ich glaube, der Unterricht fällt heute aus.“, sagte er. Die Schüler sahen sich gegenseitig an als hätten sie sich verhört. „Ich werde das ganz bestimmt nicht zweimal sagen.“ Ohne weitere Worte zu verschwenden ging Severus davon in Richtung Kerkertreppe. Weiter oben wurde das Feuerwerk schlimmer. In der Großen Halle herrschte das reinste Chaos. Es war das reinste Bombardement aus Feuerwerken, verzauberten, explodierenden Drachen und allerhand anderen magischen Dingen aus Feuer, die knallten und explodierten. Die Wand an der Umbridges Ausbildungserlasse hingen stand fröhlich in Flammen und niemand machte sich die Mühe sie zu löschen. Die Weasleys flogen auf Besen durch das Treppenhaus und warfen ganze Bombenpakete in die Flure. Rüstungen und Statuen explodierten in tausend Stücke. Filch versuchte mit seinem Mob gegen das Feuerwerk zu kämpfen. Nur Umbridge war nirgends zu entdecken. „Das ist mal ein Feuerwerk.“, kommentierte Flitwick, der an Severus' Seite aufgetaucht war, fröhlich. „Sie sollten vielleicht weniger Dinge mit Feuer im Unterricht dran nehmen.“, bemerkte Severus. Flitwick hingegen schwoll regelrecht die Brust. Die Weasleys beendeten ihre Zerstörungsorgie im Treppenhaus und flogen nach draußen. Einige Dutzend jubelnder Schüler folgten ihnen. Auf dem Hof entzündeten sie ein riesiges Feuerwerkspaket, was sich zu einem überdimensionalen W formte und flogen jubelnd noch einige Runden über den Schulhof. Umbridge war immer noch verschollen. Wer weiß, vielleicht versteckte sich sich gerade unter irgendeinem Tisch. Es dauerte Stunden bis die Feuerwerke der Weasleys aufhörten zu brennen und zu explodieren. Fast genauso lange dauerte es bis eine völlig von Ruß beschmierte Dolores Umbridge wieder auf der Bildfläche erschien. Ihr Kleid war zerrissen und schmutzig und ihre pinke Schleife hing ihr an einem Fetzen vom Kopf. Zudem hätte Severus schwören können, dass ihre Haare dampften und versenkt rochen. Sie ließ sich völlig erschöpft auf die Stufen der großen Treppe fallen. „Tut Sie Ihnen nicht wenigstens ein bisschen leid?“, fragte Minerva Severus als sie sie so sahen. „Mein Mitleid hält sich gerade äußerst in Grenzen. Davon abgesehen; der Job eines Schulleiters ist kein Zuckerschlecken. Da hätte sie vorher dran denken müssen.“ Plötzlich durchschnitt ein greller, hysterischer Schrei die Luft. Severus und Minerva sahen zu Umbridge, die wie ein kleines Kind auf der Treppe saß und mit den Füßen trampelte. „Sie! Kommen Sie her!“, rief Umbridge ihnen entgegen. Severus und Minerva nährten sich ihr betont langsam. „Was können wir für Sie tun, Frau Direktor?“, fragte Severus in einem zuckersüßen Ton. „Na schön, Sie haben gewonnen! Machen Sie nur, dass es aufhört!“, flehte Umbridge sie an. „Ist schon ein Knochenjob, diese Pädagogik. Das ist nicht für jeden.“, kommentierte Severus kühl. „Ich tue alles, was Sie wollen!“, flehte Umbridge weiter. „Alles? Wirklich alles?“, fragte Severus. „Ja!“ „Wir sind alle wieder eingestellt. Es gibt keine Klemmbrett-Tests mehr. Sie überlassen uns die Bestrafung von Schülern und vor allem mischen Sie sich nicht ein. Sie können Ihre Ausbildungserlasse und dummen Jungs von ihrem Inquisitionskommando – oder was davon übrig ist – behalten damit Sie sich nicht so einsam fühlen!“ „Ja gut, Snape. Ich tue was Sie wollen. Ich werde Ihnen keine Probleme mehr machen.“, sagte Umbridge. Sie hielt sich die Ohren zu als ein Feuerwerk direkt über ihrem Kopf explodierte. Severus zog seinen Zauberstab und richtete ihn senkrecht nach oben. „Finite Incantatem Maxima!“, rief er und auf dem ganzen Gelände verstummten die fröhlich knallenden Feuerwerkskörper. Severus ließ den Arm sinken. „Und wären Sie wirklich eine Lehrerin, dann hätten Sie den gewusst.“, fügte Severus an Umbridge gewandt hinzu. Er steckte den Zauberstab in die Innenseite der Robe und ging mit Minerva an der Seite davon. „Jetzt grinsen Sie nicht so selbstgefällig.“, ermahnte Minerva ihn. „Dabei hat es gerade angefangen mir Spaß zu machen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)