Familienzeit von Shari-InuYoukai ================================================================================ Kapitel 1: Familienzeit ----------------------- Kinderlachen drang aus dem Wald, aus Inuyashas Wald. Das Dorfbekannte Hanyou Mädchen namens Yukiko sprang zwischen den Wurzeln der vielen Bäume umher, hinter ihr sprang ihr treuer Youkai Kater Takara. Yukiko wirbelte herum und späte zwischen zwei Bäumen hindurch. Ein kichern entfloh ihr als sie ihre Eltern entdeckte und rasch versteckte sie sich hinter einem Baum. Takara kam maunzend zu ihr und sah fragend zu der Hellhaarigen auf. „Pst!“, machte sie leise und hielt sich die Hand vor den Mund, als sie erneut leise kicherte. Ihr Herzchen hüpfte begeistert in ihrer Brust, denn an diesem Tag würden sie die Zeit wechseln. Eigentlich nichts neues, denn schließlich kannte Yukiko die Neuzeit und auch ihre Bewohner. Doch diesmal würden sie ihre Tante Yuna und ihr Onkel Sesshomaru begleiten. Vorausgesetzt, der Mann ließ sich überreden. Doch sie war zuversichtlich, dass sie das schaffen würden! Yukiko riss die goldenen Augen auf als ein Ast neben ihr knackte, sie wandte den Kopf und sah direkt in die gleichfarbigen Augen ihres Vaters. Dieser stupste ihr mit der Kralle gehen die Stirn. „Du musst mehr üben“, tadelte er sie. Doch anstatt bedruckt oder geknickt zu sein, grinste Yukiko von einem Ohr zum anderen. „Hai, Chichi-ue!“, rief sie brav aus. Als ihre Mutter um den Baum herumkam, sprang Yukiko auf die Beine und rannte weiter. Schließlich mussten sie weiterkommen, denn der Tag würde nicht ewig dauern. Schon bald kam die Hütte ihres Onkels und ihrer Tante in Sicht. Eines der Fenster war geöffnet, weshalb Yukiko nicht einmal ihre Nase benutzen musste um zu wissen, dass beide Zuhause waren. Kichernd rannte das Mädchen zu der Holztür und öffnete diese auch sogleich. “Onke-!”, rief das silberhaarige Mädchen aus, stockte aber sofort, als ein lautes Knurren erklang. Erschrocken keuchte sie auf als sie am Kragen ihres Kimono gepackt und rausgezogen wurde. “Vater?”, rief sie verwirrt aus. Als Finger gegen ihre kleinen Öhrchen schnippten, winselte sie leise auf. Dies tat ihr weh und sie wusste sofort, dass sie etwas falsch gemacht hatte. Denn dies tat ihr Vater nur, wenn er sie rügen wollte. “Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du anklopfen sollst?”, knurrte ihr Vater wütend. Das Hanyou Mädchen wurde etwas kleiner, sie senkte den Blick. “Gomen, Chichi-ue", nuschelte sie reumütig. Sie linste zu er geschlossenen Tür und schniefte leise. Sie hatte es doch überhaupt nicht böse gemeint! Inuyasha verdrehte leicht die goldenen Augen. Er hatte die lustgetränkte Luft schon von weitem wahrgenommen, doch er hatte seine Tochter nicht zurückgerufen. Sie musste langsam lernen, zuerst ihre Nase zu benutzen. Denn sein Kind hatte die Angewohnheit, einfach überall ungefragt reinzuplatzen. Der Mann ignorierte den traurigen Gesichtsausdruck seiner Tochter. Er wusste, dass sie ihren Onkel fast so sehr liebte wie ihn oder Kagome. Doch es hatte ihn Zeit und viele Nerven gekostet, dies zu akzeptieren. Seine Ohren zuckten kurz auf seinem Kopf als er Geräusche aus der Hütte hörte. Wenige Momente später wurde die Holztür geöffnet und sein Bruder erschien in der Tür. Sesshomaru trug nur eine dünne Hose, die Brust war nackt und schweißbedeckt. “Hn”, machte der Youkai als er sie drei sah. “Was wollt ihr?”, fragte er mit einem leisen Knurren in der Stimme. Yukiko schniefte leise, sie trat an ihren Onkel heran und sah zu ihm auf. “Wir wollten euch doch nur besuchen”, sagte sie leise winselnd. Ein leiser, kaum hörbarer Seufzer entwich dem mächtigen Youkai. Er legte seine klauenbesetzte Hand auf den Kopf seiner Nichte und strich mit dem Daumen über eines ihrer weichen Ohren. “Hn. Gut, kommt rein”, sagte er nach einigen Momenten des überlegens. Er wollte sich gerade wieder umdrehen, um zurück in seine Hütte zu gehen, da schlangen sich zwei dünne Arme um seine Mitte. Leise schnaubte er und überlegte kurz, ehe er zu Yukiko hinabsah. Yukiko schmiegte sich schniefend an ihren Onkel. Nur sie konnte dies tun, mit Ausnahme ihrer Tante natürlich. Sie liebte ihren Onkel einfach so sehr! Fast so sehr, wie ihren Vater! Als sich ihr Onkel plötzlich bückte, zuckte das Mädchen minimal zusammen. Ein kräftiger Arm schob sich unter ihren Hintern und sie wurde hochgehoben. Yukiko blinzelte, während sie sich an der nackten Schulter ihres Onkels festhielt. Dieser sah sie kurz an, ehe er mit ihr im Arm in die Hütte ging. Yukiko lehnte sich leicht an ihren Onkel und ein lächeln erschien auf ihrem Gesicht als sie ihre Tante erblickte. „Tante!“, rief sie erfreut aus, doch sie blieb weiterhin auf dem Arm ihres Onkels. Zu sehr genoss sie einfach diesen Moment. „Hallo kleines“, erwiderte ihre Tante den Gruß sanft. Sie streckte sich als Sesshomaru mit dem Mädchen zu ihr kam und strich mit den Fingern über den nackten Fuß ihrer Nichte. Yukiko kicherte leise und strampelte leicht im Arm ihres Onkels. Als dieser sie dann absetzte zog sie einen leichten Schmollmund, sie wollte noch nicht von ihm weg. Doch dann erinnerte sie sich wieder an ihr Vorhaben und sie fing wieder an zu lächeln. Neugierig drehte Kiki den Kopf und sah zu ihre Eltern, die nun ebenfalls die Hütte betraten. Ihre Mutter kam sogleich zu Yuna und begrüßte diese mit einem Kuss auf die Wange. Schwerfällig ließ sich Kagome neben ihr nieder. Eine Hand legte sie auf ihre gewölbte Körpermitte während sie erleichtert ausatmete. Ihr schmerzten die Füße und die andauernde Hitze tat ihr übriges. Sie lehnte sich leicht zu ihrer Schwägerin. „Hast du schon mit ihm geredet?“, flüsterte sie. Sie war wirklich neugierig. Doch bevor sie Youkai antworten konnte, tat dies schon Sesshomaru für sie. „Ja. Und die Antwort ist Nein“, sagte er kalt. Kagome sah auf und sah zu ihrem Schwager. „Aber warum denn nicht? Möchtest du denn nicht die Heimat deiner Frau sehen?“, fragte sie mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht. “Ja genau! Willst du sie denn etwa nicht kennen lernen?”, fragte Inuyasha, der Hanyou stieß seinen Bruder mit dem Ellbogen in die Rippen. Sesshomaru ließ daraufhin ein Knurren ertönen, seine goldenen Augen fixierten seinen jüngeren Bruder. Kagome ließ sich von seinem Knurren nicht beeindrucken. “Dann gehen wir halt nur zu viert”, sagte sie mit einem gemeinen Grinsen auf den vollen Lippen. Denn sie wusste, dass Sesshomaru es nie zulassen würde, wenn Yuna ohne ihn verreiste. Er hasste schon die Tage, an denen sie für Besorgungen in die Neuzeit musste und so würde er sie gewiss nicht über Nacht weglassen. Wie von der Schwarzhaarigen erwartet, erklang ein erneutes Knurren von dem mächtigen Mann. “Auf gar keinen Fall”, zischte der Youkai, sein Blick huschte zu seiner Gemahlin, als diese aufstand und zu ihm ging. Erst jetzt fiel Kagome auf, wie zerrupft Yuna doch aussah. Die hellen Haare der Frau standen ein wenig von ihrem Kopf ab und der Kimono den sie trug, war ein wenig lose gebunden. Offenbar hatten sie die beiden wirklich bei etwas.... wichtigem gestört. “Aber Liebling... Du weißt doch, wie sehr sich meine Eltern wünschen, meinen Partner kennen zu lernen”, sagte Yuna zärtlich. Sie hob eine Hand und strich dem Mann mit den Fingern über die glatte Wange. “Hn”, schnaubte der Youkai verächtlich. Er war nicht sonderlich erpicht darauf die Erzeuger seiner Gefährtin kennen zu lernen. Wozu diente dies auch? Außer dass sie Welpensitter sein könnten, sah er keinen Sinn dahinter. Sesshomaru betrachtete die kleinere Frau vor sich. Er hätte nie gedacht, dass er eines Tages eine Frau an seiner Seite haben würde und dann auch noch so eine, wie Yuna es war. Sie und sein Onkel waren die einzigen die er kannte, die solch starke Heilkräfte besaßen. Und zusätzlich zu den Genetisch ausreichenden Stimmigkeiten hatte sich noch etwas dazu gemischt... Er hatte mit den Jahren Gefühle für die andere Inu entwickelt. Gefühle, von denen er nie gewusst hatte, dass sie existierten. Es war etwas anderes, wenn er mit Rin oder seiner Nichte Zeit verbrachte. Aber bei Yuna... Zu Anfangs hatte er gedacht, dein Herz würde in seiner Brust in tausend Teile zerspringen. Angefangen hatte es bei ihrem ersten Aufeinandertreffen. Als sein Bruder diese Frau aus der Neuzeit mitgebracht hatte. Zuerst hatte es ihn fasziniert, dass sie zwar aus der Zukunft zu stammen schien, aber dennoch in der Sengoku Jidai geboren worden war. Seine Gemahlin würde in wenigen Wochen ein halbes Jahrtausend alt werden, während er schon langsam aber sicher sich der dritten Null in seinem Alter zuwandte. Sie war gerade einmal halb so alt wie er. Anfangs hatte er ihre Nähe gesucht, einfach um herauszufinden, was er an ihr so anziehend fand. Dann, nach mehreren Monden, hatten sie unbeabsichtigt gemeinsam gebadet. Keiner der beiden hatte es gemerkt und doch waren sie nur wenige Meter in der Nebelbehangenen Quelle getrennt gewesen. An diesem Tag hatte er sich den ersten von vielen Küssen von der Frau geraubt. Sesshomaru blinzelte leicht und entkam so den Erinnerungen, er sah wieder auf seine Gefährtin hinab. Mit ihrer ersten Vereinigung hatten sie sich vermählt und nun trug sie seinen Sichelmond als Zeichen an ihrer Halsbeuge während an seinem Hals ein einzelner Streifen in einem satten Ozeantürkis zu sehen war. Seine Augenlider flatterten leicht als er die zarte Hand seiner Frau an seinem Kiefer spürte und sein verräterisches Biest fläzte sich in seinem Geist, es genoss die Berührung seiner Partnerin. “Ich würde mich sehr freuen, wenn du... mitkommst”, flüsterte sie leise und ein leiser Seufzer verließ seine Lippen. “Nun gut. In Ordnung”, sagte er und öffnete die Augen, als ein lauter Jubelschrei die Luft der Hütte erfüllte. Seine Nichte sprang begeistert durch die Hütte, ehe sie zu ihm und Yuna kam und sich an seine Beine schmiegte. “Danke! Danke danke danke danke danke Onkel!”, rief sie euphorisch aus und Sesshomaru brummte leise. “Hn”, machte er und strich dem Mädchen mit der Hand über den Kopf. Erneut nahm er eines ihrer abgeknickten Ohren zwischen Daumen und Zeigefinger und strich sanft über die weichen Haare. “Nur, wie kommt er rüber?”, fragte Yuna dann. Sie selbst besaß einen kleinen Juwelensplitter, den sie damals bei ihrer Ankunft von Inuyasha bekommen hatte. Doch Sesshomaru? Sie blinzelte leicht als Kagome in ihren Ausschnitt griff und das Juwel der vier Seelen hervorholte. Es war ein wenig vollständiger geworden und Yuna runzelte leicht die Stirn. “Irre ich, oder ist es....mehr?”, fragte sie leicht irritiert. Kagome schmunzelte, ehe sie nickte. “Koga hat uns vor einigen Tagen besucht und mir seine Splitter gegeben. Er hat sich wohl endlich dazu überwinden können zuzugeben, dass er sie nicht braucht”, erklärte sie und hielt Inuyasha das Juwel hin. Der erwachsene Hanyou zückte die Krallen und strich einige Male mit einer Kralle über die glatte Oberfläche des Steines. Nach einigen Augenblicken löste sich ein einzelner Splitter, den der hellhaarige Mann dann auch seinem Bruder übergab. Sesshomaru nahm das kleine Stück entgegen und betrachtete es in seiner Hand. “Hn”, machte er leise, ehe er es in sein Kimono Oberteil steckte. Yuna fing an zu Lächeln. “Wollen wir dann los?”, fragte sie in die Runde und als die anderen nickten, machten sie sich auch rasch auf den Weg zum Knochenfressenden Brunnen. Yukiko bückte sich zu Takara hinab und strich dem kleinen Kater über den weichen Kopf. “Wir kommen bald wieder... spiel doch ein wenig mit Shippou oder Kirara?”, murmelte das Mädchen leise. Ihr kleiner Freund maunzte leise und schmiegte sich an ihr Bein. Seine zwei Schweife zuckten zustimmend, ehe er sich abwandte und wieder im Wald verschwand. Yukiko sah ihrem kleinen Freund hinterher und wandte sich dann ihren Eltern zu. Sie blinzelte leicht als ihr etwas einfiel. “Wo ist denn Rin?“, fragte sie leicht verwirrt als ihr bewusst wurde, dass sie das andere Mädchen noch gar nicht gesehen hatte. Während ihr Onkel ein Knurren ausstieß, lächelte ihre Tante nachsichtig. “Sie ist im Dorf, sie bleibt lieber hier”, erklärte sie. Yukiko kräuselte leicht die kleine Nase. Hierbleiben? Sie hatte immer gedacht, dass Rin gerne mal die Neuzeit sehen würde. Minimal zuckte sie mit den Schultern ehe sie zu ihrem Onkel ging und seine große Hand nahm. “Das wird lustig!”, versprach sie ihm, als er schon beinahe zweifelnd zum Brunnen sah. “Hn”, machte er leise, er schien nicht überzeugt zu sein. “Wir machen es so, ich gehe mit Yuna vor und du und Inuyasha ihr begleitet Sesshomaru. In Ordnung kleines?”, schlug ihre Mutter dann vor und Yukiko nickte begeistert. “Auja!“, rief sie kichernd und sah zu, wie ihre Tante und ihre Mutter im Brunnen verschwanden. Überrascht stolperte sie nach vorne als ihr Onkel die Distanz zum Brunnen überbrückte und knurrend hinab in die Dunkelheit sah. Inuyasha lachte leise und schüttelte leicht den Kopf. “Beruhige dich, sie sind nur schon auf der anderen Seite”, sagte er lachend und bückte sich, er hob seine Tochter hoch und trat an seinem Bruder vorbei zum Brunnen. Er stieg mit seiner Tochter im Arm auf den Brunnenrand und deutete seinem Bruder, ihm zu folgen. Dann sprang er hinab in die Dunkelheit, wo sie auch schon von dem bekannten, blauen Licht empfangen wurden. Schon bald kamen seine Füße auf dem Brunnenboden auf, neben sich spürte er seinen Bruder. An seiner Seite kam Sesshomaru auf dem Boden zum stehen und während der ältere schnupperte, grinste Inyuasha leicht. "komm, sie warten bestimmt schon am Haus auf uns”, sagte er und sprang mit Yukiko im Arm aus dem Brunnen. Der Hanyou öffnete die alte Holztür und ließ seine Tochter runter. Diese rannte sofort zu dem großen Herrenhaus, an dessen Tür auch schon Kagome und Yuna auf sie warteten. Sesshomaru blinzelte leicht gegen das grelle Sonnenlicht und sah hinab, als seine Nichte wieder seine Hand nahm. “Komm Onkel! Ich will euch meine Oba-chan vorstellen!”, sagte Yukiko aufgeregt und der Taisho folgte ihr bereitwillig. Er konnte dem Mädchen einfach keinen Wunsch abschlagen. Schon zum Tag ihrer Geburt hatte sie ihn fasziniert und auch etwas in ihm berührt, was es sonst nie gegeben hatte. Ein fühlendes Herz. Noch heute war er verwirrt über diesen Umstand, doch seit Yuna an seiner Seite war begann er, diese Gefühle zu akzeptieren und mit ihnen zu Leben. Der Youkai folgte dem kleinen Mädchen zu dem - zugebenermaßen - großen Haus. Stumm betrachtete er das Vorgehen des Kindes als sie an der Tür angekommen waren. Sie hob ihre kleine Hand an und drückte einen Knopf neben der Tür, von dem sofort ein Klingeln ausging. Nur dank seines jahrelangen Trainings gelang es ihm, nicht zusammen zu zucken. Aus den Augenwinkeln heraus sah er, wie sein Bruder die Lippen zu einem Grinsen verzog. Sesshomaru schnaubte leise und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Tür zu, als diese geöffnet wurde. Eine ältere Frau erschien in ihr, als sie Yukiko erblickte bückte sie sich sogleich und nahm das Kind in den Arm. Minimal verdrehte der Taisho die Augen als das Kind ein freudiges Winseln ausstieß. Teilweise erinnerte sie ihn mehr an einen Welpen als an einen Hanyou. „Oba-chan! Das ist mein Onkel!“, sagte Kiki mit einem Stolzen Ton in der Stimme und deutete auf ihn. Die hellen Augen des Youkai fixierten die Dunklen der Frau. Diese verneinte sich leicht vor ihm. „Es ist mir eine Ehre euch kennen zu lernen, Sesshomaru-sama. Mein Name ist Himiko, willkommen in meinem Haus“, sagte sie respektvoll. „Hn“, machte der Youkai nur leise und dann tat er etwas, was er sonst extrem selten tat. Er neigte vor der Frau den Kopf. Einige einzelne Haarsträhnen fielen so über seine breiten Schultern. Yukiko betrachtete ihren Onkel und ihre Oma und kicherte glücklich. Endlich lernten sich die beiden kennen! So hatte sie ihrer Oma doch schon so oft von ihrem tollen Onkel erzählt und nun standen sie sich gegenüber! Das Kind zog leicht an der Hand ihres Onkels und wollte ihn dazu bringen, ins Haus zu gehen. Als dieser sich aber keinen Millimeter bewegte, drückte Inuyasha seine Hände in den Rücken seines Bruders und schob ihn ins Haus. Der Hanyou zuckte zusammen als er den Schrei seines Schwieger-Großvaters hörte. “Youkai!”, rief der alte Mann erschrocken und warf das erstbeste, was er erwischte: Einen Apfel. “Aber Opa!”, rief Kagome aus, doch Sesshomaru fing den Apfel auf, als dieser auf sein Gesicht zugeflogen kam. Er betrachtete die rote Frucht stumm und schnaubte dann leise. “Hn. Mensch”, brummte er leise. Kagome drängte sich an ihrem Schwager vorbei und trat zu ihrem Großvater. “Aber Opa... das ist Sesshomaru! Wir haben euch doch von ihm erzählt”, sagte sie sanft und gab dem alten Mann einen Kuss auf die Wange. “Er ist ein Youkai!”, keuchte der alte Mann fast schon panisch und Sesshomaru stieß ein Knurren aus, als der Menschenmann ein paar Sutras aus seiner Hemdtasche zog. “Aber Vater!”, rief Himiko aus. Das Knurren des Youkai wurde lauter und so hörte man kaum das wimmern, welches Yukiko ausstieß. Inuyasha hörte es als erstes und sah hinab zu seiner Tochter, er hatte sich fast schon automatisch näher zu dem alten Mann bewegt um ihm im Notfall die Sutras abzunehmen. Der Blick seiner goldenen Seelenspiegel glitt hinab zu Yukiko. Das Mädchen stand wimmernd neben Sesshomaru, sie war ein wenig in sich zusammengesunken und wimmerte leise. “Yuki?”, fragte er leise, brachte so auch die anderen dazu, dass sie sich dem Kind zuwandten. Selbst Sesshomaru sah auf das Mädchen hinab. Yukiko schluchzte auf, Tränen perlten über ihre Wangen und Inuyasha kniete sich zu ihr hin. “Schatz was ist los?”, fragte er leise, seine Ohren zuckten verärgert über die Tatsache, dass er es nicht verhindern hatte können, dass seine Tochter weinte. “Ihr sollt nicht streiten”, schluchzte das Mädchen auf. Sie hob ihre Hände und wischte sich vergebens die immer wieder nachkommenden Tränen ab. “Sch...Schatz alles ist gut, Erwachsene streiten ab und zu”, brummte Inuyasha leise, er sah hilfesuchend zu seiner Frau auf. Er war einfach nicht gut in solchen Dingen und wusste nie wie handeln, wenn sein Kind weinte. Kagome trat zu ihnen und ließ sich schwerfällig auf den Boden sinken. Anstatt in der Hocke zu bleiben, setzte sie sich hin, dies tat ihren Beinen auch gut. Sie strich ihrer Tochter einige Tränen weg. “Dein Vater hat recht, Erwachsene streiten ab und zu, aber das ist nichts schlimmes”, sagte sie sanft. “Nichts schlimmes?? Da steht ein Youkai!”, blaffte der alte Higurashi dann, verstummte aber sofort, als Kagome und auch Inuyasha ihn wütend anstarrten. Yukiko schluchzte erneut auf, ihr Blick fand den ihres Uropas. “A-aber Onkel Sessh tut doch nichts”, wimmerte sie auf und hickste, ein Schluckauf mischte sich zu den nicht enden wollenden Tränen. “Er ist doch nett!”, hickste sie und Inuyasha verdrehte innerlich die Augen. Sein Bruder war wahrlich weit weg von der Bezeichnung ‘nett’, aber er sagte nichts. Er würde das Bild, welches Yukiko von ihrem Onkel hatte, nicht zerstören. “Kein Youkai ist nett! Youkai sind Monster! Grässlich und bösartig!”, giftete der alte Mann und starrte dabei wieder Sesshomaru an. Doch dieser blieb still, er kniff nur leicht die Augen zusammen und legte seine große Hand auf den Kopf seiner Nichte. Erneut schluchzte das Mädchen auf als sie sich der Worte ihres Opas bewusst wurde. Youkai waren böse. Youkai waren Monster. Aber sie war doch auch... zum Teil ein Youkai? War sie auch... grässlich? Sie wusste gar nicht wie ihr geschah, da wurde sie schon an die Brust ihres Vaters gedrückt. Schluchzend klammerte sie sich an seinen Suikan während er mit ihr im Arm aufstand und die Treppe hochsprang. Sie spürte die Präsenz ihres Onkels, die ihnen stumm folgte während ihre Mutter und ihre Tante bei ihrer Oma und ihrem Opa zurückblieben. Sein Herz klopfte wild als der erwachsene Hanyou seine Tochter in ihr Zimmer trug. Dieser alte Mann hatte wirklich nerven! Wie konnte er es wagen so von Youkai zu reden, wenn Yukiko anwesend war? Er wusste sehrwohl dass der alte Mensch negativ gegenüber Youkai eingestellt war. Doch er durfte nicht vergessen, dass seine heißgeliebte Enkelin selbst zum Teil ein ‘Monster’ war, wie er es nannte. Inuyasha setzte Kiki auf ihrem rosafarbenen Bett ab und kniete sich davor hin. Er strich mit der Hand einige ihrer Tränen weg und nahm mit der anderen Hand die ihre. “Schh... Er meint es doch nicht so mein Schatz”, flüsterte er leise. Yukiko schluchzte erneut auf und wischte sich zitternd ebenfalls ein paar Tränen weg. “Ich bin ein Monster!”, sagte sie weinend. Ihr ganzer Körper zitterte vor unterdrückten Schluchzern, doch es gelang ihr nicht ganz das Zittern zu unterdrücken. Ein Knurren entwich Inuyasha als sein Bruder sich neben ihm auf dem Boden niederließ. In der Sorge um sein Kind, hatte er gar nicht gemerkt, dass Sesshomaru ihnen gefolgt war. “Blödsinn. Du bist ein Welpe. Kein Monster. Kein Monsutā(Ungetüm).”, sprach der ältere ruhig. Der goldene Blick des Mädchens glitt schniefend zu ihrem Onkel. “Aber Oji sagte...”, wimmerte sie. Sesshomaru schnaubte. “Was er sagt ist nicht wichtig. Wichtig ist, was deine Eltern sagen”, sagte der Youkai bestimmt. Inuyasha nickte, er zog sein Mädchen auf seinen Schoß und neigte den Kopf. Er strich mit seiner Nase über ihr kleines Gesicht, rieb seinen Kiefer an ihrer Stirn und ihrem Kiefer, der Hanyou brummte dabei aus tiefster Kehle. “Er hat recht. Du bist weder ein Monster noch sonst etwas. Du bist meine Tochter, ein wundervoller, kleiner Hanyou”, sprach der Mann stolz. Yukiko schniefte leise und hickste erneut, sie kuschelte sich an die Brust ihres Vaters und vergrub ihre Finger in dem weichen Stoff seines Suikans. Leicht zuckte sie zurück als sie eine Kralle an ihrer Wange spürte und sah zu ihrem Onkel auf. Dieser hatte ihr stumm eine Träne weggewischt und das Mädchen streckte sich leicht, als der Mann mit der Kralle über ihren Unterkiefer strich. “Hab euch lieb...”, nuschelte sie leise. Inuyasha lächelte leicht, in seine inneren beruhigte sich sein Biest wieder. So war es doch aufgrund der Tränen seiner Tochter in seinem Geist herumgestrichen wie ein unruhiger Tiger. “Anata o aishite(Hab dich lieb)”, raunte der Hanyou leise und Sesshomaru schnaubte nur zustimmend. Diese Worte würden seine Lippen niemals verlassen, aber sie beide wussten, dass er es niemals zulassen würde, dass Yukiko etwas geschah. Der Silberhaarige sah auf als die Tür zum Zimmer geöffnet wurde und seine Frau reinkam. Er zuckte leicht mit den Ohren als er sah, dass der alte Higurashi hinter ihr war. Sesshomaru ließ ein warnendes Knurren ertönen als er den Mann ebenfalls bemerkte. Der Alte zuckte zusammen und schluckte sichtlich. Kagome legte eine Hand an seinen Arm und nickte leicht. Vorsichtig trat er näher und bückte sich schwerfällig zu Yukiko hinab, welche immer noch auf Inuyashas Schoß saß. “Gomen Chīsana hana(tut mir leid kleine Blume)”, krächzte er leise. “Ich habe nicht nachgedacht... Du bist kein Monster, genauso wenig wie Ihr, Taisho”, sagte er reumütig und neigte leicht den Kopf vor Sesshomaru. Dieser schnaubte leise. “Hn.”, antwortete er nur, ehe er sich erhob und zu seiner Schwägerin und Gefährtin ging, die beide noch an der Tür standen. Yukiko schniefte leise. “Warum hast du dann sowas gesagt?”, fragte sie leise. Der alte Mann seufzte leise. “Weißt du, oftmals hört man etwas und glaubt es auch, obwohl man dies nicht machen sollte. Man sollte sich zuerst selbst ein Bild machen und sich seine eigene Meinung bilden und das habe ich nun gelernt”, sagte er leise krächzend. “Genau”, stimmte Inuyasha leise zu. Wenn er damals auf die anderen gehört hätte, die immer behauptet hatten, dass Kagome so sei wie Kikyou, dann würde er jetzt nicht hier sitzen. Das Mädchen schniefte leise und rutschte von seinem Schoß, nur um ihren Opa in den Arm zu nehmen. Der Alte erwiderte die Umarmung und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich langsam von ihr löste. “Ich werde mich hinlegen... Macht euch eine schöne Zeit am *Strand* und macht viele Fotos für deinen alten Opa, ja?”, fragte er leise, woraufhin das Hanyou Mädchen nickte. Sie lächelte zaghaft und wischte sich die letzten Tränen weg. “Ja, ich mache ganz viele Bilder Oji-chan!", versprach sie ihm freudig. Inuyasha brummelte leise, zufrieden. Der Hanyou richtete sich auf und ging zu seiner Frau, leicht neigte er den Kopf um ihr einen Kuss zu geben. “Hast du Klamotten für ihn?”, fragte er leise, dicht an ihren Lippen. Kagome nickte leicht. “Ja... Ich bin gespannt, ob er sie auch anziehen wird”, flüsterte sie. Die Schwarzhaarige löste sich von ihrem Mann als ihre Schwägerin nähertrat. In den Armen hielt sie zwei Kleiderbündel, offenbar war sie kurz in Kagomes Zimmer gewesen und hatte die Klamotten geholt. Ein leichtes Grinsen bildete sich auf den Lippen des Mannes, als er die beiden Kleiderbündel entgegennahm. Die Schwarzhaarige sah an ihm vorbei zu ihrer Tochter. “Kiki? Kommst du? Wir müssen uns doch noch umziehen”, sagte sie, schließlich konnten sie schlecht in ihren Kimonos umherreisen. Obwohl... natürlich ginge dies, doch Kagome wollte wieder eines ihrer luftigen Kleider tragen. “Hai!”, rief das Mädchen aus und kam zu ihrer Mutter, während ihr Onkel stumm eine Augenbraue hochzog. “Umziehen?”, fragte Sesshomaru monoton, als nur noch er und Inuyasha im Raum waren, da auch der alte Higurashi verschwunden war. Der Hanyou fing an zu grinsen, er legte die beiden Kleiderbündel ab und fing an, sich auszuziehen. Zuerst öffnete er seinen Suikan, ehe er die Stoffe zu Boden gleiten ließ. Als sich sein Bruder nicht rührte, brummte der Mann leise. „Ausziehen“, befahl er ihm grinsend. „Vergiss es“, antwortete der ältere ruhig. Doch Inuyasha kümmerte dies nicht. Er legte seinen Suikan beiseite und griff dann nach der Badehose, die seine Frau hergerichtet hatte. Kurz schnupperte er an dem merkwürdigen Stoff, ehe er mit den Schultern zuckte und seinen Lendenschurz öffnete. Der dünne Stoff wurde zu seinem Feuerrattenfell geworfen, ehe der Mann in die Badehose stieg. Er zupfte den ungewohnten Stoff zurecht und sah erneut zu seinem Bruder. “Los jetzt, wir müssen”, meinte er brummend. Sesshomaru allerdings schnaubte nur leise, machte aber keine Anstalten, sich umzuziehen. Da kam dem Hanyou eine Idee. “Wenn du dich nicht umziehst, wirst du Yuna nicht in ihrem Badeanzug sehen”, sagte er grinsend. Grinsend sah der Silberhaarige zu, wie sein Bruder erstarrte. Es erschien ihm, als würde der ältere sich dieser Tatsache erst jetzt bewusst zu werden. Mit einem genervten knurren nahm sich der Taisho das Kleiderbündel und schüttelte es auseinander. Leicht kniff er die Augen zusammen als er die Kleidungsstücke sah und Inuyasha lachte leise. Er trat zu seinem Bruder und faltete Hemd und Hose auseinander. “Zieh’ dich aus”, wies er seinen Bruder an und erntete erneut ein Schnauben. Stumm grinsend sah der Hanyou dabei zu, wie sein Bruder sich auszog. Als dieser schon nach der Hose greifen wollte, deutete Inuyasha stumm auf den Lendenschurz des älteren. Genervt knurrte der Taisho, ehe er auch den Schurz auszog und zu seinen restlichen Kleidungsstücken legte. Inuyasha grinste leicht und reichte seinem Bruder zuerst die Badehose. Diese war in ein sattes Königsblau getaucht und war ebenso wie die von Inuyasha ein wenig länger. “Hn”, machte Sesshomaru, während er den doch ziemlich ungewohnten Stoff betrachtete. Der silberhaarige Hanyou gluckste belustigt und reichte seinem Bruder dann das ärmellose Hemd. “Komm, wir müssen langsam weiter”, meinte er neckend. Er fand es einfach nur lustig, dass sein Bruder sich so sträubte. Wenig später kamen die beiden Männer die Treppe des Hauses runter. Beide Männer waren komplett angezogen und sahen in ihren neuzeitlichen Klamotten sogar richtig zum anbeißen aus. Sie folgten den Stimmen ihrer Frauen ins Wohnzimmer und als Sesshomaru seine Partnerin sah, blieb er stehen. Yuna trug, ebenso wie Kagome, ein knielanges Kleid. Es umspielte sanft ihre wohlgeformte Figur und ließ ihn leise Knurren. Beide Frauen sahen daraufhin auf und Kagome betrachtete ihren Schwager lächelnd. “Sieht sie nicht toll aus?”, fragte sie lächelnd. “Es ist zu kurz!”, blaffte der Herrscher sichtlich wütend, während er auf seine Gefährtin zutrat. Diese stand auf und strich ihm eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr. “Liebster... so kleidet man sich hier”, sagte sie sanft. Yuna hielt still als ihr Mann den Kopf drehte und seine Lippen an ihr Handgelenk presste, sein leises Knurren vibrierte an ihrer Haut und sie lächelte zärtlich. Langsam erstarb das Knurren ihres Mannes und sie löste ein einzelnes Haargummi von ihrem Handgelenk, sie umfasste die langen Haare des Youkai und band sie an seinem Hinterkopf zusammen. Dies würde ihn bei der Hitze ein wenig Linderung verschaffen. Ein leises Brummen verließ die Kehle des Mannes und Yuna sank zurück auf ihre Fersen, da sie sich auf die Zehenspitzen hatte stellen müssen, um seine Haare zu erreichen. Kagome richtete sich leicht auf, sie strich mit der Hand über ihren Bauch und somit auch das Sommerkleid glatt, welches sie trug. Der hellblaue Stoff schmiegte sich an ihren gewölbten Leib. “Yuna? Du hast doch noch was für die drei...”, erinnerte sie ihre Schwägerin vielsagend und lehnte sich wieder zurück. Sie war schon auf die Gesichter der drei gespannt. Yuna klatschte in ihre Hände und nickte begeistert, sie wandte sich von Sesshomaru ab und ging zu ihrer Handtasche. Kurz kramte sie darin und zog dann drei Armbänder hervor, die genauso aussahen wie das, welches sie trug. Augenblicklich erklang das Knurren der Männer im Raum, während Yukiko begeistert quietschte und zu ihrer Tante lief. “Sind die für uns??”, fragte sie aufgeregt und quietschte erneut begeistert auf, als ihre Tante nickte. Sie bekam eines der Armbänder in die Hand gelegt und neugierig schob sie es sich über das Handgelenk. Ein Schauer erfasste ihren kleinen Körper und sie konnte regelrecht spüren, wie ihre Öhrchen verschwanden und sah in den Augenwinkeln, wie ihre hellen Haare schwarz wurden. Lächelnd sah sie zu ihrem Vater hoch, als dieser ergeben seufzte und ebenfalls ein Armband entgegennahm. Yukiko trat kichernd zu ihrem Vater und schmiegte sich an seinen Bauch, als dieser das Armband ebenfalls umlegte und sich veränderte. Aber es war keine große Veränderung, denn so kannte sie ihn schließlich auch. Strahlend schloss sie die nun dunklen Augen als ihr Vater ihr mit der Hand über den Kopf strich. Kiki öffnete ihre Augen wieder als sie das Knurren ihres Onkels hörte und sah zu dem hochgewachsenen Youkai hoch. Ihre Tante stand inzwischen vor ihm und hielt ihm das Armband hin, doch er schien sich zu weigern. Yukiko löste sich von ihrem Vater und trat zu den beiden. “Onkel?”, fragte sie leise und sein goldener Blick schnellte augenblicklich zu ihr. Sesshomaru knurrte aus tiefster Seele. Nie im Leben würde er dieses... Teufelswerk umlegen! Er! Der Taisho! Doch dieser Entschluss geriet ins Wanken, als sich seine Nichte vor ihn stellte. Sie sah so... anders aus mit den schwarzen Haaren. In den ganzen fünf Jahren ihrer Existenz hatte er sie nur zweimal als Mensch gesehen. Einmal als kleines Baby und einmal vor rund einem Jahr. Doch trotzdem... dieser Anblick verstörte ihn. Erschien sie ihm doch so... Menschlich. So weit weg von ihrem Youkai und Hanyou Wesen. Natürlich war sie immer noch dieselbe, aber dennoch. “Hn. Nein”, antwortete er ihr, obwohl sie gar nichts gesagt hatte. Sein Biest schien in seinem inneren zu erstarren, als sich Tränen in den braunen Augen des Mädchens bildeten. Verräterisches Tier! Sesshomaru biss die Zähne zusammen und schnaubte leise, als sie ihn mit ihrem berühmten Welpenblick anstarrte. “Hn. Nun gut”, gab er Zähneknirschend klein bei, als sein Biest anfing zu winseln. Dieses törichte Tier war dem Mädchen von dem Tag ihrer Geburt an verfallen und würde ihr jeden Wunsch erfüllen, wenn er ihm nicht stets einen Riegel vorsetzte. Erfreut jubelte das Mädchen auf als ihr Onkel das Armband entgegennahm und es sich umlegte. Fasziniert beobachtete sie, wie zuerst der Sichelmond auf seiner Stirn und die magentafarbenen Streifen an seinen Wangenknochen verschwanden. Als nächstes wichen die spitzen Ohren denen von Menschen und nach und nach verfärbten sich seine silbernen Haare pechschwarz. Als das Gold seiner Augen auch noch einem satten dunkelbraun wich, kicherte Yukiko und umarmte ihren Onkel. Wobei sie ihre dünnen Arme nur bis zur Hälfte um seinen Torso schlingen konnte, während sie ihre Wange an seinen Bauch drückte. “Hn.”, brummte der nun menschliche Mann leise. Er sah von seiner Nichte zu seiner Partnerin auf, welche ihn anlächelte. Leicht neigte er den Kopf als sie sich ihm entgegenstreckte und ihm einen Kuss auf die Lippen gab. “Ich bin stolz auf dich”, flüsterte sie an seinen Lippen. “Ich erwarte eine Wiedergutmachung”, raunte er an ihrem vollen Mund. “Ja, mein Herr”, flüsterte sie an seinen Lippen und löste sich wieder von ihm. Inuyasha verdrehte die Augen und half seiner Frau auf die Beine. “Kommt ihr nun? Wir sollten langsam los, wenn wir vor dem Abend dort sein wollen”, sagte er leicht drängend und hob auch noch die gepackte Tasche von Kagome auf. Während Yuna nickte, brummte sein älterer Bruder leise. Etwas Gutes hatte diese menschliche Seite, der Youkai konnte nicht mehr knurren. Sonst würde wohl jeder die Gruppe anstarren auf ihrer Reise. Die Gruppe verabschiedete sich von der Familie Higurashi und Yuna führte die anderen zu dem gemieteten Wagen. Extra für diesen Ausflug hatte sie einen größeren Familienwagen gemietet, damit sie überhaupt an den Hafen und zum Boot kamen. Sesshomaru beäugte das seltsame Gefährt argwöhnisch und musste von Inuyasha hineingestoßen werden. Was dem Hanyou aber auch nur gelang, da der Youkai ja nun menschlich war. Stumm sah der Taisho zu wie alle einsteigen und seine Nichte neben ihn auf den Sitz kletterte. Er, Yukiko und Inuyasha saßen hinten während die beiden Frauen auf den Vordersitzen saßen. Leicht blinzelte er als sich eine kleine Hand in die seine schob und er sah hinab, seine Nichte sah lächelnd zu ihm auf. „Es wird bestimmt lustig Onkel!“, sagte das Mädchen strahlend und Sesshomaru nickte nur stumm. Spaß? Lustig? Nunja. Er war nicht sonderlich erpicht darauf die Erzeuger seiner Gefährtin kennen zu lernen, aber sie wollte es so. Und entweder er fügte sich oder er müsse womöglich wochenlang ohne Zärtlichkeiten auskommen. Dies hatte er schon früh in ihrer Beziehung gemerkt und dies war das bevorzugte Druckmittel von Yuna. Vorallem sein Biest nahm diese Zeit der Abstinenz stets mit, war dies doch früher nie so gewesen. Aber die Frau an seiner Seite hatte angefangen ihn zu verändern. Erschrocken hielt er sich an dem Griff an der Seite fest, als der Wagen ruckelnd losfuhr. Er biss die Zähne zusammen und stieß ein Zischen aus. Als er ein Kichern neben sich hörte, sah er hinab. Seine Nichte kicherte hinter hervorgehaltener Hand und auch sein Bruder gluckste neben ihm. “Seid still!”, zischte der nun menschliche Mann genervt und nun fingen auch die Frauen an zu lachen. Er verschränkte die Arme vor der Brust und begnügte sich damit, aus dem Fenster zu sehen. Die Fahrt zum Hafen dauerte eine gute Stunde, in der es im Wagen recht ruhig war. Man hörte nur die leise Musik des Radios und das Summen von Kagome, wenn sie eines ihrer Lieblingslieder hörte. Nach einiger Zeit gähnte Yukiko leise, sie schmiegte sich an die Seite ihres Vaters und döste ein wenig ein. Erst, als sie einen Finger an ihrer Wange spürte, öffnete sie blinzelnd die Augen. “Hmm...?”, machte sie leise, als sie sah, dass ihr Vater sie berührte. “Wir sind da”, raunte der Schwarzhaarige leise und Yukiko richtete sich augenblicklich auf. Neugierig streckte sie sich und sah aus dem Fenster. Ihre Augen fingen an zu strahlen, als sie das Meer entdeckte. “Oh!”, rief sie begeistert aus. Ihre Mutter kicherte vom Beifahrersitz aus. “Wenn du das schon toll findest, dann warte auf die Überraschung, die wir für dich haben”, sagte sie sanft. Leicht runzelte das Mädchen die Stirn und sie legte leicht den Kopf schief. “Eine Überraschung?”, fragte sie neugierig. Ihr Vater nickte und deutete zum Fenster. Yukiko streckte sich ein wenig weiter und schrie dann begeistert auf als sie sah, wer dort an der Anlegestelle auf sie wartete. Ihre Freundinnen Miyu, Serena, Amaya und Mio! Kaum als dass das Auto stand, öffnete sie die Tür und rannte stolpernd zu ihren Freundinnen. Begeistert quietschend fielen sich die Mädchen um die Hälse und sie kuschelten sich aneinander. “Was macht ihr denn hier??”, fragte sie überwältigt. Miyu kicherte und gab ihr ein Bussi. “Die Erwachsenen haben das alles gemacht!”, sagte sie strahlend und Amaya nickte. “Meine Mama hat gesagt, wir fahren alle zusammen zu einer Insel!”, kicherte sie. Mio kicherte leise. “Mein Chichi-ue hat gesagt, auf einer der Inseln gibt es morgen ein großes Sommerfest!”, sagte sie lächelnd. Yukikos Blick glitt zu Serena, als diese nickte. Das Mädchen war ein knappes Jahr älter als die restlichen Kinder und auch um einiges klüger. “Auf Hachijó ist das Fest!”, informierte sie ihre Freundinnen. “Kinder? Kommt! Wir müssen weiter!”, rief dann schließlich Kagome, als die Männer ihre Taschen auf das Boot gepackt hatten, mit welchem sie zu der Insel fuhren, auf der Yunas Eltern lebten. Sie hatte mit den Eltern der Mädchen telefoniert und es geschafft, dass sie bis zum morgigen Abend bei ihnen bleiben durften. Die Mädchen trafen sich jedes Mal, wenn sie in der Neuzeit zu Besuch waren und so hatte sich einige innige Freundschaft entwickelt. Als die Mädchen zu ihnen kamen, wurde Inuyasha verwirrt betrachtet. So kannten die Kinder den Hanyou doch nur mit seinen hellen Haaren und nicht als Mensch. Doch sie sagten nichts. So wussten sie doch, was die Familie war. Hatte doch auch Kagome recht rasch gemerkt, dass Serena eine kleine Wolfsyoukai und Amaya eine Inu Hanyou war. Während Mio ebenfalls eine kleine Inu Hanyou und Miyu eine Inu Youkai war. Auch die Familien der Kinder lebten recht abgeschieden und für sich. Sie trugen alle Armbänder oder Halsketten, verzauberte natürlich. Die alle den gleichen Effekt hatten wie die Armbänder von Yuna. Nur Miyu nicht, denn anscheinend hatte diese die Fähigkeit ihre Gestalt zu verdecken von ihrem Vater geerbt, so war dieser doch nach einiger Recherche ein begabter Heiler. So hatte Kagome zum Beispiel herausgefunden, dass Serena von Kogas Blutlinie abstammte, während Amaya entfernt mit Sesshomaru und Inuyasha verwandt war. Die beiden Männer wussten allerdings nichts davon. Zu groß war die Möglichkeit, dass das Mädchen tatsächlich eine Nachfahrin war. Inuyasha half den kleinen auf das Boot und auch Sesshomaru half, als Miyu drohte zu stürzen. Ohne groß darüber nachzudenken packte der ältere das Kind unter den Armen und hob sie in das Boot. Kichernd bedankte sich das Mädchen und ging zu ihren Freundinnen. Kagome bestieg ebenfalls das Boot und ging zu Yuna, diese redete gerade mit dem Mann, der sie zu der Insel bringen würde. Er war ein alter Freund der Familie und hatte sich dazu bereit erklärt, ihnen mit seinem Boot auszuhelfen. Blubbernd erwachte das Boot zum Leben und legte dann auch schon ab, steuerte auf den offenen Ozean zu. Während die Kinder aufgeregt miteinander plapperten, saßen die Erwachsenen am Ende des Bootes auf den Bänken und genossen die Sonne. Sesshomaru sah sich um, er hatte genauso wie sein jüngerer Bruder seinen Arm um seine Frau gelegt und sie an sich gezogen. Schon bald kam die kleine Insel in Sicht und Kagome rief die Kinder zu sich. Während das Boot langsam an die Anlegestelle tuckerte, schmiegten sich die Kinder am Boden des Fahrzeuges aneinander und kicherten unentwegt. Die Schwarzhaarige kämpfte sich auf die Beine und verließ dann gemeinsam mit den anderen das Boot. Sie war so darauf konzentriert, nicht hinzufallen, dass sie die beiden Auren, die sich näherten, gar nicht bemerkte. Erst als Yuna aufsah und Sesshomaru so etwas wie ein menschliches Knurren ausstieß, sah Kagome ebenfalls auf. Zwischen den Palmen hervor traten gerade zwei Youkai, die silberweißen Haare der Frau waren hochgesteckt, während die des Mannes gerade einmal seine Schultern berührten. “Vater...”, hauchte Yuna neben ihr. Sie löste sich von Sesshomaru und lief über den Sand, ihren Eltern entgegen. Kagome sah neugierig zu, wie der ältere Youkai seine Tochter in den Arm nahm und ihr einen Kuss auf die Stirn gab. Sie blieben mit einem höflichen Abstand zu der Familie stehen und warteten, dass sie sich begrüßt hatten. Yuna löste sich von ihren Eltern und nahm ihr Armband ab, wie als dass er auf diesen Augenblick gewartet hätte, riss sich Sesshomaru seines schon beinahe vom Handgelenk. Ein Knurren erfüllte die Luft um sie herum als er sich veränderte und die Kinder sogen erstaunt die Luft ein. Vier Augenpaare glitten zu Inuyasha und als dieser ebenfalls sein Armband abnahm sahen es die Kinder als Erlaubnis, es ebenfalls zu tun. Während bei Yukiko, Amaya und Mio wieder die silbernen Haare und kleine Hundeöhrchen erschienen, bekamen Serena und Miyu die typischen, spitzen Youkai Ohren. Während Miyu wie die anderen Inus silberne Haare besaß, waren die von Serena pechschwarz. So war Serena auch die einzige mit Hellblauen Augen, während die anderen Kinder allesamt goldene besaßen. Die Mädchen fingen sogleich an zu Kichern und die beiden Youkai Mädchen machten es sich zur Aufgabe, die Ohren der Hanyous zu knuffen. Mio und Kiki schrien lachend auf und rannten vor ihren Freundinnen davon. So tollten die Kinder auch schon im Sand herum, während die Erwachsenen einander beäugten. Kagome verneigte sich leicht vor ihren Gastgebern. “Es ist mir eine große Freude, Sie kennen zu lernen!”, sagte sie höflich. Auch Inuyasha neigte grüßend den Kopf, nur Sesshomaru blieb aufrecht stehen und musterte die älteren Youkai vor sich. Der Mann musste um die 2000 Jahre alt sein, dies verriet zumindest das Yoki, welches er ausstrahlte. “Vater, Mutter. Das ist mein Partner... Sesshomaru”, stellte Yuna sie schließlich einander vor und man konnte richtig das Erstaunen in den Augen der älteren Youkais sehen. “Der Taisho?”, hauchte die Frau fassungslos. Fast schon beleidigt blies Yuna die Wangen auf. “Natürlich! Ich habe euch doch von ihm erzählt!”, sagte sie gekränkt. Ihr Vater verzog leicht die Lippen, trat aber näher. “Nun ja, es erschien mir mehr sowas wie eine Kindliche Fantasie zu sein”, gab er zu, ehe er sich räusperte und Sesshomaru die Hand hinhielt. “Willkommen auf unserer Insel Herr”, sagte er höflich. Sesshomaru schnaubte leise und betrachtete die Hand, ehe er sie ergriff. “Hn. Danke”, erwiderte der Taisho, ehe er seine Partnerin an sich zog. Kagome blinzelte leicht als Yunas Mutter Shira zu ihr trat, in der Hand hielt sie einen Sonnenhut. “Hier für dich, nicht dass dein Kreislauf schlapp macht”, sagte sie sanft und reichte ihn der Schwangeren. “Oh... Vielen Dank!”, hauchte die Schwarzhaarige begeistert und nahm den Hut an. Sie setzte ihn sich auch sogleich auf und kicherte, als Inuyasha ihr einen Kuss auf die Wange gab. Der Hanyou wandte den Blick zu den beiden Älteren hin. “Ich hoffe es ist in Ordnung, dass die Kinder mitgekommen sind”, sagte er mit einem leichten Grinsen im Gesicht. So hatten sie vorher nicht nachgefragt, ob dies denn in Ordnung ging. Riku runzelte leicht die Stirn, der Blick seiner goldenen Seelenspiegel glitt zu den vier spielenden Mädchen. “Das ist doch kein Problem, dann kommt wieder Leben auf die Insel”, sagte er schmunzelnd. So war es doch ziemlich ruhig geworden, seit Yuna nicht mehr bei ihm und seiner Frau lebte. Kagome lächelte erleichtert und so folgte die Gruppe den beiden Inselherren zu ihrem Haus, welches sich einige hundert Meter vom Strand entfernt befand. Das Holzhaus war zudem auch recht groß, sodass sie wohl alle Platz finden würden. Yukiko schrie begeistert auf und packte die Hand von Amaya, um das Mädchen mit sich in das Haus zu ziehen, die anderen drei Kinder folgten ihnen Lachend und so wurde das Haus auch gleich auf den Kopf gestellt. Egal wo man hinging, überall begegnete man einem der Mädchen. Als Inuyasha dann nach einigem Suchen eines der Badezimmer fand und die Tür öffnete, wurde er sogleich von mehreren empörten Schreien begrüßt. Erschrocken wich er zurück und knallte die Tür zu als er fünf nackte Kinderhintern entdeckte und somit auch den Grund für die Schreie erkannte. Der Hanyou schüttelte sich kurz und ging dann den Gang wieder entlang in Richtung des Zimmers, in dem er und seine Frau schlafen würden. Er öffnete die Tür und erwischte seine Frau gerade dabei, wie sie sich umzog. Doch im Gegensatz zu den Mädchen, schrie die Frau nicht auf. Sie sah nur kurz auf und stieg dann in die Bikinihose. Inuyasha runzelte die Stirn, so war er bei ihr doch nur diese Badeanzüge gewohnt, die fast alles verdeckten. Sein Blick wanderte höher und blieb an ihrer geschwollenen Brust hängen. Ein anerkennendes Knurren entglitt seiner Kehle und ohne es zu merken trat er näher. Er trat hinter seine Frau und schmiegte sich ohne zu fragen an ihren Rücken. “Hmmm... So kannst du nicht rausgehen”, raunte er leise in ihr Ohr als er den Kopf neigte und ihren Hals küsste. Kagome seufzte leise und lehnte sich an ihren Mann. “Ich muss, ich habe sonst nichts zum anziehen”, flüsterte sie. Die großen Hände des Mannes umfassten ihre geschwollene Brust und drückten diese leicht, sodass die Frau in seinen Armen aufwimmerte. “Hm...? Du hast doch deine Badeanzüge”, raunte er an ihrer Haut. Freudlos lachte die Schwarzhaarige unter ihm auf, sie schob seine Hände von ihren Brüsten weg. “Ich passe da nicht mehr rein... dank dem Würmchen”, brummte sie leise und strich mit ihren Händen über ihren geschwollenen Leib. Inuyasha knurrte anerkennend und legte seine großen Hände über die ihren. “Dann sollte ich ihm wohl danken”, knurrte er an ihrem Ohr. Kagome erschauderte leicht, sie schmunzelte. “Ihm?”, flüsterte sie. Der Hanyou nickte bekräftigend. “Ja. Ich weiß... dass es ein Junge wird”, sagte er grinsend. Erneut wanderten seine Hände zu ihren Brüsten, er schob den Stoff der Körbchen beiseite und kniff sanft in ihre Brustwarzen. Ein leises Stöhnen entfuhr der Schwarzhaarigen und sie drückte den Rücken durch, schmiegte ihren Hintern an die Lenden ihres Mannes. Ein anerkennendes Brummen drang aus seiner Brust und er saugte sich an ihrem Hals fest, schabte leicht mit den Reiszähnen über die empfindliche Haut und rieb sein Becken an den ihren. Seine Ohren zuckten leicht auf seinem Kopf und er hätte seine Frau wahrscheinlich direkt an Ort und Stelle genommen, wenn er nicht die vielen kleinen Füße hören würde, die sich dem Raum näherten. Mit einem leisen Seufzen auf den Lippen löste er sich von seiner Frau und hinterließ dort, wo seine Lippen sich an ihrem Hals festgesaugt hatten, einen dunkelroten Fleck. Vor Stolz schwoll seine Brust an, denn er hatte diesen Fleck verursacht und er zeigte jedem, dass sie nur ihm gehörte. Er wandte leicht den Kopf als die Türe geöffnet wurde und die fünf Mädchen hereingesaust kamen. Leise schnaubte er. Er würde wirklich nochmal mit seiner Tochter reden müssen. Immerhin hätte sie ihn und Kagome doch gerade in einer.... heißen Situation erwischen können. Die Mädchen umringten die beiden Erwachsenen wie ein Schwarm Schmetterlinge. “Haha-ue? Wann gehen wir raus??”, fragte Yukiko neugierig und auch die anderen Mädchen fragten dies neugierig. Kagome lächelte zärtlich. “Jetzt mein Schatz, Mama musste sich nur noch umziehen”, sagte sie sanft und nun erkannte auch Inuyasha, dass die Mädchen alle Badeanzüge trugen. Der Hanyou bückte sich und hob die Tasche hoch, die neben seiner Frau auf dem Boden stand. Dort drin hatte sie wahrscheinlich alles, was sie für einen Tag am Strand benötigten. “Dann kommt”, sagte der Hellhaarige und führte die Kinder aus dem Haus hinaus. Die doch recht große Gruppe ging den gleichen Weg zurück zum Strand und der Mann verlangsamte seine Schritte als seine Frau aufholte und die Tasche öffnete. Er hielt sie leicht hoch und sah zu, wie sie eine Sonnenbrille herausholte und sich diese aufsetzte. Der Hanyou neigte leicht den Kopf als die Kinder an ihm vorbeiliefen und sah ihnen nach. Sie steuerten direkt einen einzelnen Sonnenschirm an und der Hanyou fing an zu Schmunzeln als er sah, dass sein Bruder unter eben diesem Schirm saß. Leicht legte er den Kopf schief als er sah, dass sein Bruder eine weiße Jacke trug, auf der das gleiche Blumenmuster aufgedruckt war, welches auch seinen Kimono zierte. Doch dies war nicht das, was ihn so verwirrte. Es war die Haltung, in der sein älterer Bruder dasaß. Der Hanyou ging mit seiner Frau an seiner Seite um den Schirm herum und fing dann an zu prusten als er sah, warum der Youkai so komisch dasaß. Zwischen den angewinkelten Beinen des Mannes saß Yuna, sie hatte sich an die Brust des Youkai gelehnt, welcher seine Arme und somit auch seine Jacke um sie geschlungen hatte. Der Blick mit dem Sesshomaru ihn bedachte sagte Inuyasha auch, warum er so da saß. Dem Taisho gefiel es offenbar nicht, dass Yuna einen Bikini trug und wollte sie wohl so vor den Blicken anderer schützen. Kagome runzelte leicht die Stirn. “Macht dir die Hitze nichts aus, Sesshomaru?”, fragte sie verwirrt. Sie würde bei solch einer Hitze keine Jacke tragen. “Hn”, machte der Taisho nur und zog Yuna enger an sich. Die andere Frau kicherte und lehnte sich an ihren Partner, während sie Kinder lachend ins Wasser rannten. Inuyasha stellte die Tasche ab und stiefelte den Mädchen sofort hinterher. Durch das zwar erfreute Kreischen von Yukiko war sein Beschützerinstinkt erwacht, weshalb er zu den Mädchen ins Wasser ging und aufpasste, dass auch alles in Ordnung war. Kagome ließ sich leise ächzend bei ihrem Schwager und ihrer Schwägerin nieder und sah zu ihrem Mann und den Kindern. Yuna richtete sich leicht in den Armen ihres Partners auf und strich mit den Fingern sanft über seinen sehnigen Unterarm. „Geh doch zu ihnen… Ein wenig Entspannung tut dir auch gut“, sagte sie sanft. Der Youkai schnaubte leise, sah aber zu den Kindern und seinem Bruder. In diesem Moment sah Yukiko auf, die hellen Haare des Mädchens waren komplett nass und so sahen ihre kleinen Öhrchen ein wenig größer aus. „Onkel! Spiel mit uns!“, rief sie kichernd. Sein Blick glitt von seiner Nichte weiter zu seinem Bruder, der gerade das Youkai Mädchen Miyu auf die Schultern hob und sie so über alle anderen Blicken konnte. Das Mädchen hielt sich lachend an seinen Haaren fest, die blauen Doppelstreifen an ihren Wangen strahlten mit ihren goldenen Augen um die Wette. Er hatte von der Nähe aus gesehen, dass diese Streifen wie bei Yuna bei den Ohren aufhörten, nur um dann am Nacken erneut zu beginnen und bis zum Steißbein hinab zu wandern. Mit einem leisen Seufzen auf den Lippen stand er schließlich auf und wollte schon zum Wasser gehen, als seine Gefährtin ihn aufhielt. Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah er sie an, doch sie deutete nur Stumm auf die Jacke. Mit einem leisen, genervten Knurren, zog er die Jacke aus und reichte sie ihr. Augenblicklich traf die unbarmherzige Kraft der Sonne auf seinen nackten Oberkörper und er verspannte sich kurz. So lief er normalerweise – und dann auch nur höchst selten – in seiner Hütte rum. Erfreutes Kinderjubeln erklang als er schließlich ins Wasser watete und schneller als er hätte sehen können, waren auch schon zwei der Mädchen bei ihm. Die beiden anderen Hanyou Mädchen standen mit leuchtenden Augen vor ihn und er sah fragend zu seinem Bruder. Dieser hatte nun auch seine Tochter auf dem Arm, hielt nun zwei der fünf Mädchen auf den Armen. Erneut seufzte er leise, ehe er in die Knie ging und die beiden Mädchen hochhob. Er spürte das geringe Gewicht der Kinder kaum, doch gerade als er sich aufrichten wollte, spürte er eine kleine Hand an seinem Rücken. Ein leises Knurren entfloh ihm, doch er blieb unten, solange, bis auch das dritte Mädchen bei ihm war. Dann richtete er sich langsam auf und ignorierte das schmerzhafte Ziehen an seinen Haaren, als die drei Mädchen sich an ihm festhielten. So trug er auf seinem linken Oberarm Mio, auf dem rechten Amaya und auf seinen Schultern saß Serena. Das Youkai Mädchen besaß nicht wie üblich Markierungen im Gesicht, sondern im Hals und Brustbereich, blaue Streifen begannen zwischen ihren Schulterblättern, zogen sich über ihre Schultern und die Schlüsselbeine und endeten knapp oberhalb ihrer Brust. Doch als wenn die Art der Muster noch nicht genug wäre, war auch die Farbe etwas, was er noch nie gesehen hatte. So war das Blau zwischen ihren Schulterblättern so gemischt, dass es schon beinahe lila war, an ihren Schultern dunkelblau, an den Schlüsselbeinen Himmelblau und schließlich gen Ende hin strahlend Türkis. Begeistert jubelten die fünf Kinder und als der Youkai eine Art klicken hinter sich hörte, drehte er sich mit den Kindern auf den Schultern um. Kagome war so entzückt von diesem Bild, dass sie in ihrer Strandtasche gekramt und ihre Kamera hervorgeholt hatte. Diese hatte sie in weiser Voraussicht eingepackt und nun war ein perfekter Moment. Sie richtete sich beinahe schwerfällig auf und schoss einige Fotos von den beiden Männern und den Kindern. Sie lehnte sich schließlich wieder zurück und sah genauso wie Yuna den anderen beim Spielen zu. Als die Kinder dann für einige Momente müde wurden, trugen die beiden Männer sie wieder an Land und setzten sie auf der Decke ab. Kagome nutzte diesen Augenblick auch sogleich aus und cremte die Kinder ordentlich ein, schließlich waren sie doch oft in der Sonne. Als sie sich dann mit der Sonnencreme in der Hand zu ihrem Mann beugen wollte, rutschte dieser weg. „Ich brauch sowas nicht!“, grummelte er. Kagome seufzte leise. „Du bekommst sonst einen Sonnenbrand“, sagte sie sanft. Der Hanyou schüttelte aber den Kopf. „Ich doch nicht!“, schnaubte er. Die Schwarzhaarige verdrehte leicht die Augen. „Von mir aus, jammre danach aber nicht“, sagte sie schmunzelnd und lehnte sich wieder zurück. Den restlichen Tag verbrachte die Gruppe weiterhin am Strand, nach einiger Zeit stießen auch Yunas Eltern zu ihnen und gen Abend hin machten sie sich wieder auf den Weg zurück zum Haus. Da die Kinder so müde waren, trugen die Männer sie das Stück zum Haus und legten sie auch rasch in das große Bett, welches sich die Mädchen teilten. Die Erwachsenen entschieden sich dann schließlich, die Kinder schlafen zu lassen und ließen den Abend dann gemeinsam auf der Terrasse ausklingen. Am nächsten Morgen tollten die Kinder auch wieder durch das große Haus, doch nicht jedem war zum Lachen zumute. Während Yuna traurig war, dass sie schon wieder abreisen mussten, lag Inuyasha jammernd in dem Bett, in dem er und Kagome geschlafen hatten. Wie von seiner Frau prophezeit, prangte ein Sonnenbrand auf seinen breiten Schultern. Die sonst so helle Haut des Mannes war Krebsrot und sie spannte auch. Kagome saß neben ihm auf dem Bett und tauchte ihre Finger in das Aloe Vera Gel, welches sie von Shira bekommen hatte und tupfte damit behutsam seine gereizte Haut ein. Inuyasha knurrte schmerzerfüllt auf und verkrampfte sich, seine Ohren legten sich an und er bleckte die Zähne. „Hör auf! Ich habe dich gewarnt!“, brummte Kagome leise, wobei sie nur mühsam ein Lachen unterdrücken konnte. Es stimmte ja schließlich, sie hatte ihn gewarnt, doch er wollte wie so üblich nicht hören. Kagome beugte sich gerade erneut über ihren Mann um ihn weiter einzucremen, da klopfte es an der Tür. Sie sah auf, als Yuna und Sesshomaru hereintraten und erneut knurrte Inuyasha schmerzerfüllt auf. Der Taisho zog stumm eine Augenbraue hoch und schnaubte leise. „Hanyou“, meinte er nur leise. Yuna hingegen sah den Hellhaarigen mitleidig an. „Ist er fit für das Sommerfest?“, fragte sie nachdenklich und Kagome nickte sogleich. „Sicher… Er heilt schnell, keine Sorge“, sagte sie sanft und tippte ihrem Mann mit den Fingerspitzen leicht gegen die Schulter. Dieser zischte auf, richtete sich dann aber auf und griff mit verkniffener Miene nach einem Hemd. „Natürlich“, brummte er leise. Er würde sicherlich nicht seine Frau und seine Tochter alleine auf eine andere Insel lassen. Denn soweit er mitbekommen hatte, war dieses fest auf der nächst größeren Insel. Er stand dann vollends auf und zog sich an, während die anderen auf ihn warteten. Danach machte sich die Gruppe mit ihren Taschen wieder auf zurück zum Boot. Diesmal würden sie das von Yunas Vater nehmen, da die beiden älteren Youkai sie zum Fest begleiteten. Bevor sie allerdings das Boot bestiegen, mussten sie alle wieder ihre Armbänder umlegen. Eine Zeit lang hörte man nur das aufgeregte Plappern der Kinder, welches dann zu stummen Staunen wurde, als die Insel Hachijó in Sicht kam. Auch Inuyasha blinzelte als er die zugegebenermaßen große Insel sah. Und auch von weitem konnten seine sensiblen Ohren die Geräusche des Festes wahrnehmen. Gemeinsam mit Sesshomaru half er, das Boot anzubinden während die Frauen mit den Kindern schon mal vor gingen. Sie holten allerdings rasch auf und der nun menschliche Hanyou ergriff die Hand seiner Frau, als sie das Fest erreichten. Fahrgeschäfte, Spielzeugstände aber auch Essensbuden waren vorhanden. Kurz nieste er, als er allerhand Blumen roch und er zog seine Frau enger an sich. Besorgt sah er, wie die fünf Mädchen voranliefen und drohten, aus seinem Blickfeld zu verschwinden. „Hiergeblieben!“, blaffte plötzlich Sesshomaru neben ihm und augenblicklich hielten die Kinder inne. Ein vielstimmiges ‚Gomen‘ ertönte und so blieben die Mädchen brav bei ihnen. Die große Gruppe spazierte über das Areal des Festes, wobei sie an unzähligen Buden und Ständen vorbei kamen und auch an vielen Halt machten. Allein schon wegen der Kinder. So bekamen die kleinen auch schon nach einigen Minuten Eistüten mit den unterschiedlichsten Sorten. Und so wie es sich wohl gehörte, probierten die Kinder untereinander die Sorten. Selbst Sesshomaru nahm eine kleine Kostprobe von einer Schokoladensorte, was Inuyasha verwunderte. Denn schließlich hätte er nie gedacht, dass sein Bruder sich dazu herabließ, so etwas wie ein Eis von einem Kind zu probieren. Die kleine Mio kicherte begeistert als der Taisho befand, dass ihre Sorte gut schmeckte und schmiegte sich an Amaya. Auch das Mädchen strahlte bis über beide Ohren und so hielt auch sie Sesshomaru ihr Eis hin. Inuyasha konnte nicht weiter zusehen, wie Sesshomaru erneut probierte, da zupften auch schon mehrere kleine Hände an seiner Hose. Er sah hinab und erkannte Yukiko, Miyu und Serena vor sich und auch diese drei Mädchen hielten ihm strahlend ihre Eistüten hin. Kurz sah er zu seiner Frau, diese nickte bekräftigend und zog erneut ihre Kamera aus ihrer Tasche, als der Mann in die Hocke ging. Er probierte abwechselnd bei Yukiko Minze, bei Miyu Stracciatella und bei Serena weiße Schokolade. Inuyasha leckte sich die Lippen ab während er das Klicken der Kamera hörte. „Hmm… Sehr gut“, lobte er die Mädchen, welche anfingen zu Kichern. Nachdem sie das Eis probiert hatten, ging die Gruppe weiter. Zuerst hatte Inuyasha gedacht dass sie nun eine Zeit lang ihre Ruhe hatten, doch die Kinder waren da anderer Meinung. Seine Tochter nahm plötzlich seine Hand und zog ihn hinter sich her zu einem Blumenstand. Auch Sesshomaru wurde von den Mädchen zu dem Stand gedrängt und als der Hanyou leicht genervt fragte was denn nun sei, kicherten die Mädchen wieder. „Chichi-ue! Mama will bestimmt eine Blume!“, sagte seine Tochter strahlend und der Blick des Mannes glitt zu den unzähligen Blumen. Auch Sesshomaru neben ihm schien nachzudenken, weshalb Inuyasha einige Münzen aus seiner Hosentasche zog und nach einer Sonnenblume griff, welche er dann auch sogleich zahlte. Sein Blick glitt zu seinem Bruder und ohne zu fragen nahm er dem Youkai die Blume, welche er in der Hand hatte, weg und zahlte auch diese. „Hn. Danke“, brummte der ältere leise. „Nichts zu danken“, flüsterte der Jüngere und gemeinsam gingen sie zurück zu ihren Frauen. Diese waren einige Meter weiter weg stehen geblieben und betrachteten sie fragend. Inuyasha hielt seine Blume hinter dem Rücken versteckt, während er vor seine Frau trat. „Eine Blume für meine Blume“, raunte er leise, als er ihr die Sonnenblume übergab. „Oh… Inu… Danke!“, hauchte Kagome überwältigt, als sie die Blume entgegen nahm. Während Inuyasha die Blume versteckt hatte, ging Sesshomaru damit offen auf Yuna zu. Er sagte auch kein Wort, als er sie seiner Partnerin ins Haar steckte. Doch dies brauchte er auch nicht. Tränen der Rührung traten in die Augen der kleineren Frau und sie streckte sich, um ihrem Mann einen Kuss zu geben. Diesen erwiderte er nur zu gerne, er zog sie kurz an sich, ehe er den Griff schließlich wieder lockerte. Shira und Riku betrachteten das Paar zufrieden, anfangs waren sie noch skeptisch gewesen als ihre Tochter ihnen erzählt hatte, sie wolle in der Sengoku Jidai leben. Doch nun hatten sie den Mann kennen gelernt, für den ihre Tochter sich entschieden hatte und sie mussten zugeben, dass es keine bessere Wahl hätte geben können. Doch auch die schönste Zeit nahm einmal ein Ende und so hieß es am Ende des Tages Abschied nehmen von den beiden. Am Festland von Japan war es soweit. Während Inuyasha und Kagome die Kinder zurück zu ihren Eltern, die am Hafen warteten, brachten, blieben Yuna und Sesshomaru noch bei den Eltern der Frau. „Vater… Mutter…“, sagte Yuna leise, traurig. Sie liebte ihren Mann, doch sie vermisste auch ihre Eltern. Die junge Youkai schniefte leise als ihre Eltern sie in den Arm nahmen und sie von ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange bekam. „Besucht uns wieder, ja? Wir haben genug Platz“, sagte ihr Vater leise, er strich ihr eine Träne aus dem Augenwinkel. Yuna nickte fest, auch wenn sie wusste, dass sie Sesshomaru noch davon überzeugen musste. Sie löste sich aus der Umarmung ihrer Eltern und sah zu, wie ihre Mutter auf ihren Partner zutrat. Zu ihrem Erstaunen nahm die ältere Frau den Taisho in die Arme. Dieser hielt zuerst für einige Herzschläge inne, ehe er einen Arm um die Frau legte und sie kurz drückte. „Mach meine Tochter glücklich… Und schenk uns ein paar Enkel!“, sagte sie mit einem Grinsen auf den Lippen. Yuna wurde rot als Sesshomaru brummte und knapp nickte. Enkel? Kinder… ? Sie hatten bis jetzt noch nicht über Nachwuchs geredet… doch… sie wollte Kinder. Seine Kinder. Mit Tränen in den Augen winkte sie ihren Eltern, als diese sich dann schließlich wieder auf den Heimweg machten. Sie lehnte sich leicht an Sesshomaru, als dieser sie an sich zog. Die junge Frau sah auf als Inuyasha und Kagome zu ihnen traten und sie nahm bereitwillig die Hand ihrer Schwägerin und guten Freundin, als diese sie ihr anbot. „Wir können wieder gemeinsam Urlaub machen“, sagte sie sanft. „Ja, das tut gut“, stimmte Inuyasha zu. Yuna nickte leicht und sah hinab, als sich ihre Nichte an sie schmiegte. „Es war so toll! Vielen vielen Dank!“, sagte sie strahlend, was sie und Kagome zum Kichern brachte. „Ja… es war wirklich schön“, sprach die Hochschwangere, während sie sich an ihren Mann lehnte. Dieser zog sie an sich und neigte leicht den Kopf, drückte seine Lippen dabei an ihre Stirn. „Ich liebe dich“, raunte der Mann leise. „Ich dich auch“, hauchte Kagome leise. Die Gruppe stand noch einige Momente so da, ehe sie sich zurück zum Wagen begaben und nach Hause fuhren. Es stimmte, diese zwei Tage empfand jeder von ihnen als schön und entspannend und sie würden sicherlich wieder gemeinsam Urlaub machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)