Schöpfer, Bewahrer oder Zerstörer von Keinmitleidsbonus ================================================================================ Prolog: -------- Die Geschichte begann wohl mit einem Tankstellen Besuch. Der Polizeibeamte Yamato betrat mit seinem Partner Asuma das kleine Tankstellenhäuschen nachdem die Zentrale einen Raubüberfall meldete. Das erste was Asuma bemerkte war ein seltsam vertrauter Geruch. Sein Blick schweifte durch den kleinen Laden und blieb an der Kassentheke hängen. Schwarze Augen durchbohrten seine eigenen und schlagartig fühlte er sich unwohl. Der Mann welcher an der Kasse saß hatte schwarzes Haar. Seine Haut bildete ein harten Kontrast zu seinem Haar und seinen Augen. Ein schwarzes T-Shirt spannte sich über seiner Brust. Darunter zeichneten sich harte Muskeln ab. Der Mann sagte kein Wort. Asuma legte seine Hand näher zur Waffe. Er hatte plötzlich eine Unruhe in sich. Der Fremde machte ihn nervös. „Schöne Nacht, was?" sagte der Mann mit den schwarzen Augen. „Die Dunkelheit ist... wie soll ich sagen? Bedrückend, ja das trifft's. Sie hat Gewicht." Asumas Partner Yamato zog eine Braue hoch und ergriff das Wort : „Haben sie den Raubüberfall gemeldet?“ Der Mann schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe einen Mord gemeldet.“ Nun war es Yamato der seine Hand an seine Waffe legte. „Wer wurde ermordet?“ fragte er. Der Mann gab keine Antwort. Und Asuma hätte schwören können gesehen zu haben wie der Fremde sich ein grinsen unterdrückte. Asuma blickte zwischen zwei Regalzeilen und Yamato tat es ihm gleich. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Der Tote am Ende des Ganges war nackt. Überall war Blut. Tiefe Schnittwunden entstellten den Körper, der auf schreckliche weise verstümmelt wurde. Dem Opfer wurden die Augen ausgestochen. Yamato und Asuma zogen ihre Waffen und richteten sie auf den fremden Mann hinter der Kasse. Yamato ging einen Schritt vor. „Hände über den Kopf! Na los!" Der Fremde bewegte sich nicht. Seine Hände blieben unter dem Tisch. Und sein Gesicht zierte ein schiefes süffisantes grinsen. Yamato machte noch einen Schritt nach vorne und wiederholte sich. Und wieder blieben die Hände des fremden Mannes unter dem Tisch. Asuma fand Yamato sei viel zu nah an der Theke. Der Typ hinter der Theke schien im viel zu ruhig und genau das machte Asuma nervös. Gerade als er Yamato zu sich rufen wollte sprach der Fremde mit monotoner und unglaublich ruhiger Stimme: „Gefällt es euch? Das ist meine Version eines Mordes von Andrei Tschikatilo, dem Monster von Rostow. Schon mal von ihm gehört? Nein, eher nicht. Er war Ukrainer und hat über fünfzig Morde begangen. Nun ja, ihr beide habt vom Hokage gelernt, ich von Jack the Ripper, Albert Fish und Ed Gein, um einige meiner Gründerväter zu nennen." Sein Blick huschte von Yamato zu Asuma und wieder zurück. „Ihr kennt mich nicht, was?" Yamato Stimme war etwas zittrig und ließ den fremden um seine Angst wissen : „Nein. Und es ist mir auch scheißegal, wer Sie sind. Hände über den Kopf!" Der Fremde legte den Kopf schief. „Etwas mehr Respekt mein Kumpel. Ich bin nicht ganz unbekannt. Mein Name ist Uchiha.“ Für einen Moment verschlug es Asuma den Atem. Er wusste er hatte diese Augen schon einmal gesehen. Jetzt wusste er, wen er vor sich hatte. Er hatte ihn im Fernsehen in einer Sondersendung gesehen. Asuma erinnerte sich an die Beschreibung des Uchihas : die Taten eines Monsters, wie es allenfalls in Saw passiert. Yamato wiederholte seine Aufforderung. Diesmal jedoch sehr leise, als würde er darum bitten. „Hände über den Kopf! Ich zähle bis drei dann.-“ „An deiner Stelle würde ich nichts übereiltes tun. Wenn du nicht vorsichtig bist, reißt es meiner hübschen Geisel vielleicht das hübsche Gesicht weg." Uchiha grinste. „Die Tussi unter der Theke. Sie hat die Mündung einer abgesägten Schrotflinte an der Schläfe. Ein Schuss und die kleine sieht garnicht mehr gut aus. Ich hab so was schon mal gesehen. Schön ist das nicht. Ah, ich weiß genau was ihr jetzt denkt. Ihr denkt ich bluffe.“ Uchihas Augen fixierten Yamato. „Und du glaubst, dass du mir eine Kugel zwischen die Augen jagen kannst, ehe ich abdrücken kann. Wenn du dich da mal nicht irrst Kumpel. Mein Finger liegt am Abzug. Sobald deine Kugel trifft, verkrampfen sich meine Muskeln, und dann spritzt das Hirn von der Süßen unter der Theke hervor. Tja Leute wie es aussieht haben wir hier eine klassische Pattsituation.“ Uchiha lachte trocken auf und fuhr mit überheblichem Tonfall fort: „Ist das nicht komisch? Ihr habt diesen Tag begonnen wie jeden anderen. Ihr habt eine Tasse Kaffee getrunken, ein bisschen in der Zeitung gelesen und euren Lieben ein Küsschen zum Abschied gegeben. Aber ihr hattet keine Schimmer, dass heute der wichtigste Tag eures Lebens sein wird. Ja, dies ist der Tag, an dem alles auf dem Spiel steht, was ihr je gesagt oder getan habt. Alles, woran ihr glaubt und wofür ihr eingetreten seid. Irgendwann geraten wir alle an einen Punkt, an dem wir uns entscheiden müssen, ob wir der Held sein wollen oder ein Schaf bleiben. Dieser Augenblick ist jetzt für euch gekommen. Ich stelle euch vor die Wahl. Ihr könnt verschwinden und lebt weiter. Vielleicht habe ich eine Geisel unter der Theke, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht bringe ich sie um, sobald ihr zur Tür raus seid, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht könnt ihr mich fassen und werdet berühmt. Vielleicht müsst ihr beim Versuch dran glauben. Sicher wissen könnt ihr es nicht. Aber was können wir schon sicher wissen? Das ist ja das schöne oder? Hinter den ganzen scheiß steckt keine Bedeutung. Das Gute muss nicht unbedingt über das Böse triumphieren. Es gibt nur Zufall und Tod. Ihr seid die Pechvögel die heute im Einsatz sind. Der blutige Klumpen, der da hinten am Ende vom Gang liegt, war der Pechvogel, der heute in dieser Tankstelle gearbeitet hat. Wir Menschen halten uns für die Krone der Schöpfung, für besser und klüger als alle anderen Kreaturen aber soll ich euch mal was sagen?" Uchiha blickte beide Polizisten an als wäre er ein hungriges Raubtier und sie seine Mahlzeit. Er senkte die Stimme. „Am Ende ist es egal, mit wie viel Größenwahn wir uns blenden. Wir sind Jäger oder Gejagte, Raubtier oder Beute, Schöpfer, Bewahrer oder Zerstörer. Der Sieger überlebt, der Verlierer verwest. Unser Schicksal wird allein von unseren Entscheidungen bestimmt. Also, entscheidet euch." Asuma konnte sich nicht bewegen, er war viel zu sehr gebannt von diesem verrückten Mann. Uchiha hatte seine Ansprache monoton gehalten und noch nie hatte Asuma erlebt, wie ein Mann, auf den zwei Pistolen gerichtet waren, so ruhig blieben konnte Uchiha zeigte nicht einmal einen kleinen Hauch von Angst. Sie schien im fremd zu sein. Was Asuma jedoch Angst machte und seine Stirn mit Schweißperlen überflutete war die Tatsache das Uchiha überzeugt schien, die Lage im Griff zu habe. Asuma wusste nicht so recht wie er nun reagieren sollte. „Ach Sie bluffen doch nur! Sie haben keine Geisel!" Yamatos Stimme klang schrill und zittrig. „Sonst würde da draußen ein Wagen stehen. Und jetzt heben sie die Hände, Mann, damit ich sie sehen kann, oder ich jage Ihnen eine Kugel zwischen die Augen!" Asuma dachte über Yamatos Worte nach. Uchiha könnte den Wagen auch ganz einfach hinter dem Gebäude abgestellt haben, damit es so aussah, als wäre er der Tankwart. Asuma hätte seine Gedanken am liebsten seinen Partner mitgeteilt, jedoch war es dafür nun zu spät. Uchiha seufzte und blickte zur Theke. „Tja, mein Schatz“ sagte er mit erhobener Stimme, „offenbar glauben die beiden nicht an dich. Schrei doch mal, damit sie wissen, dass es dich gibt.“ mit einen mal zerbast die Vorderseite der Theke. Holzsplitter flogen in alle Richtungen. Die Schrotladung traf Yamato in die linke Seite. Blut spritzte Asuma ins Gesicht, während Yamato von dem treffer zu Boden geschleudert wurde. Asuma warf sich in den nächsten Gang. Eine Sekunde später schlug eine zweite ladung Schrot in das Regal ein, vor dem er eben noch stand. Asuma feuerte zwei Schüsse blindlings um die Ecke. Er hörte Yamatos Schmerz erfüllten Schrei. Asuma war klar das sein Partner keine Überlebenschance hatte, wenn er nicht sofort Hilfe bekommen würde. Er musste handeln. Was soll ich tun? War sein erster Gedanke. Ein Frontal Angriff würde den sicheren tot bedeuten. Also musste er schleichen. Asuma bewegte sich leise den Gang entlang. Als er das Ende des Ganges erreichte, schaute er um die Ecke. Alles schien frei zu sein. Plötzlich hörte Asuma ein merkwürdigws Geräusch, es war ein leises Plätschern. Er folgte dem Geräusch, dabei wurde Yamatos Gebrüll immer lauter. Asuma sah um die nächste Ecke. Yamato lang nur ein paar Fuß entfernt. Als Asuma immer näher kam bemerkte er das Yamato komplett nass war. Vom Geruch her schien es Feuerzeugbenzin zu sein. Asuma wollte gerade nach Yamato greifen als er hörte wie ein Streichholz angerissen wurde. „Dein Kumpel hat einen schlechten Tag, Officer. Er will bleiben und Kämpfen, aber ich nehme an, dass ich ihm keine große Wahl gelassen habe. Deshalb mache ich dir ein Angebot. Dein Partner hatte recht, ich hatte keine Geisel. Aber jetzt habe ich eine. Ihn. Er wird hier nicht mehr lebend rauskommen. Aber dich lasse ich laufen. Du darfst in deinen Wagen steigen und alles hinter dir lassen, als wäre es nur ein Albtraum gewesen. Klar, vielleicht könntest du mich stoppen und deinen Kumpel retten, aber seien wir doch ehrlich: Ich beherrsche dieses Spiel besser als du. Wenn du bleibst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ihr beide im Leichenwagen endet. Du hast die Wahl.“ Kapitel 1: ----------- „Bei einem Vorfall, der in Konoha für Bestürzen und Entsetzen gesorgt hat, wurden gestern Nacht drei Männer getötet. Ein Tankwart so wie zwei Polizisten ." Naruto schaltete den Fernseher aus. Er wollte sich den Tag von solchen Nachrichten nicht vermiesen lassen. Immerhin hatte er ein Date mit einer unglaublich schönen Frau. Gut er würde sie nur Nach Hause bringen, dennoch zählte es. ..... Natürlich lief das Date nicht wie erwartet für ihn. Statt ein romantisches richtiges Kennenlernen stand nun eine Prügelei für Naruto an. Er hasste es. Naruto machte sich Kampfbereit. Er neigte den Kopf zur Seite und ließ die Nackenwirbel Knacken. „Tut mir echt leid für dich aber ich kann gut verstehen, dass sie lieber mit einem wie mir zusammen ist, der normal mit ihr redet statt grunzlaute auszustoßen, so wie du", sagte er. „Mach hier bloß nicht auf Klugscheißer Freundchen.“ entgegnete der Mann mit den buschigen Augenbrauen. Neben der buschigen Augenbraue, der Lee hieß, postierten sich zwei Männer. Vom anderen Ende der Gasse hörte Naruto weitere Schritte die näher kamen. Er streckte den Arm aus und zog Sakura hinter sich. Die Gasse war lang und schmal, kein fluchtweg in Sicht. Einer der Männer hinter Naruto klatschte irgendetwas rhythmisch in seine Handfläche. Hörte sich ganz nach einem Baseballschläger an. Der Mann rechts von Lewle hielt ein Brecheisen in seiner Hand. Naruto blickte hinter sich. Noch zwei Typen. Also insgesamt fünf. Zwei trugen ihre Waffen offen, die anderen hatten wahrscheinlich Messer bei sich, oder Schlagringe, oder schlimmeres. „Du wichser aus der Großstadt hältst dich für was ganz besonderes was? Ich hab die Schnauze voll davon, dass Typen wie du uns wie Hinterwäldler behandeln die sich nicht mal die Schuhe zubinden können. Aber da liegst du falsch, Sackgesicht. Wir werden dir ein paar Dinge beibringen die du so schnell nicht vergisst.“ Naruto musste nun schnell handeln. Bis die Kerle sich auf ihn stürzen würden blieben ihm noch wenige Sekunden. Selbst wenn sie ihn nur zusammenschlagen wollten konnte der Streit schnell von einer Prügelei zu einem Kampf um Leben und Tod werden. Außerdem würde Sakura wohl oder übel nicht verschont bleiben. Waren die Typen erst mal auf den Geschmack gekommen, wären sie nicht zu stoppen. Adrenalin durchströmte seinen kompletten Körper. Er packte einen Müllcontainer, warf sich mit seinem gesamten Gewicht dagegen und schleuderte ihn herum. Der Container war fast leer. Er wirbelte ihn den beiden Männern in den Weg, die sich ihm von hinten näherten. Dann schob er Sakura zur Wand und trat auf die andere Seite. Er wollte die Angreifer von Sakura weglocken und sie zugleich vom Kampf Abschirmen. Er wandte sich den beiden Gegnern zu, die von vorne kamen. Lee hielt er für ein Feigling. Er hatte von vornherein gewusst das dieses Großmaul die schmutzige Arbeit seinen Kumpels überlassen würde. Der erste Mann bekam einen Tritt gegen die Brust, der ihn von den Beinen riss und aufs Pflaster schleuderte. Der zweite Angreifer jedoch traf Naruto mit dem Brecheisen in die Seite. Naruto taumelte und wäre beinahe in die Knie gegangen. Der Schmerz schoss ihm das Rückgrat hinauf, aber versuchte es zu ignorieren. Er hatte keine Zeit um schmerzen zu empfinden. Er wirbelte zu dem zweiten Angreifer herum und legte sein ganzes Gewicht hinter einen Schlag mitten in das rund Gesicht. Der Hieb traf den Mann mit einer solchen Wucht, dass er schwer auf den Rücken krachte. Er war K.O. Der erste Angreifer versuchte sich wieder aufzurappeln, doch Naruto beendete den Versuch mit einem Fusstritt. Lee hielt sich immer noch zurück. Er schon sich von einer Seite der Gasse auf die andere. Die Schläger die hinter Naruto standen und von dem Müllcontainer aufgehalten wurden, hatten dieses Problem nun hinter sich gelassen und kamen nun direkt auf ihn zu. Der Glatzkopf, der mit dem Baseballschläger bewaffnet war stürmte auf Naruto los. Naruto packte das Brecheisen, das neben den Bewusstlosen auf dem Boden lag und schleuderte es dem Glatzkopfki entgegen, als dieser dabei war auszuholen. Das Eisen traf sein Ziel, jedoch war Naruto nicht so Treffsicher wie beabsichtigt. Dennoch erfüllte die kurze Ablenkung des Schmerzes ihren Zweck und erlaubte es Naruto an den Glatzkopf heranzukommen. Er packte das dicke Ende des Baseballschlägers mit der linken, riss ihn dem Mann aus der Hand und knallte ihm die rechte ins Gesicht. Der Glatzkopf schlug wütend um sich und traff dabei Naruto an der Schläfe. Naruto wich automatisch zurück entschied sich jedoch in der selben Sekunde dazu auszuholen und den Glatzkopf mit dem Baseballschläger K.O gehen zu lassen. Nur noch ein Angreifer blieb übrig. Der letzte Mann musterte Naruto und suchte nach einer Schwachstelle. Naruto packte den Baseballschläger fester. „Überleg es dir gut." Der Mann zögerte einen Augenblick, dann rannte er zum Ende der Gasse und verschwand um die Ecke. Naruto grinste. Naruto drehte sich zu Lee um und ging lässig auf ihn zu. Den Baseballschläger warf Naruto zur Seite, wusste er doch, dass er ihn nicht brauch. Er wusste das Show alles war. Lee starrte ihn an. Naruto fragte sich wie feige Lee wohl wirklich war. Mit zittriger Stimme sagte Lee: „Dann muss ich dir wohl eigenhändig eine Lektion erteilen.“ Er griff in die Tasche und zückte ein Schnappmesser. Lee griff an und stach zu doch die Klinge zischte ins leere, weil Naruto ihr längst ausgewichen war. Lee stach nochmals mit einen Bogenschnitt zu, der Naruto fast den Bauch aufgeschlitzt hätte, doch er sprang rechtzeitig nach hinten. Lee versuchte noch zwei weitere Blitzattacken die aber beide erfolglos blieben. Beim dritten Stoß packte Naruto sein Handgelenk und zog so fest er konnte. Das Messer fiel zu Boden. Vom eigen Schwung verlor Lee das Gleichgewicht. Das nutze Naruto aus und trat ihm die Beine weg. Lee knallte mit dem Kopf auf das Pflaster. ...... „Alles in Ordnung? Du blutest.“ Sagte Sakura und zog ihr Handy aus der Handtasche. Naruto wischte sich einen Blutfaden von den Lippen. Es tat weh. Es tat höllisch weh. Doch Naruto wusste wie man Frauen beeindruckt und das war sicherlich nicht mit weinen. Er zerrieb das Blut zwischen den Fingern. „Ach das ist nichts. Alles gut.“ Sakura nickte bloß. „Dad? Ich bins.“ während sie mit ihrem Vater sprach beobachtete Naruto ihre Haltung, schaute in ihre Augen und lauschte ihrem Tonfall. Es verriet viel über eine Menschen. Sakuras Stimme war ruhig, ihr Atem ging gleichmäßig und die Körperhaltung ließ Selbstbewusstsein erkennen. Sie erinnerte ihn an einen Cop, der Verstärkungen anforderte. „Lee und ein paar von seinen Kumpels haben mir und meiner Begleitung aufgelauert... Nein, ist nichts passiert, meine Begleitung hat sie erledigt... Ja, Dad, männliche Begleitung... Nein, du kennst ihn nicht. Jetzt ist wohl nicht der richtige Augenblick, meinst du nicht? Komm bitte her. Wir sind in einer Gasse neben der Bar. Okey. Beeil dich.“ Sie klappte das Handy zu und steckte es in die Handtasche. „Meinst du nicht, du hättest lieber den Sheriff rufen sollen als dein Vater?" fragte er. Sakura lächelte. „Mein Vater ist der Sheriff." „Oh." war das einzige was über seine Lippen kam. „Das ist doch kein Problem für dich? Du wärst nicht der Erste, der sich aus dem Staub macht, wenn er hört, dass mein Dad der Sheriff ist. Manche Männer sind leicht einzuschüchtern." „Ich nicht, das hast du doch gesehen. Aber ich habe großen Respekt vor einem vor einem Mann mit Dienstmarke. Ich war selbst Cop, sogar in dritten Generation.“ „Du warst?“ fragte sie. „Ja. Jetzt bin ichs nicht mehr." Zum ersten Mal seit langer Zeit kam Naruto der Gedanke, dass er wieder Polizist werden könnte. Dann bekam er vielleicht einen ruhigen Job als Deputy, saß am Highway im Streifenwagen und stellte ab und zu einem Strafzettel aus. Das wäre Lichtjahre entfernt von der Welt, die er hinter sich gelassen hatte. Ein Problem wäre nur die Leistungsbewertung, die sein früheren Dienstherr ihm ausstellen würde. Sakura ließ das Thema ruhen. Sie seufzte und Strich sich eine rosa Strähne aus der Stirn. Ihre weiße Haut ließ ihr Wesen noch zärtlicher erscheinen. Sie trug kein Make up und brauchte es auch nicht. Auf ihrem roten T-Shirt stand der Schriftzug "The Konoha bar" der Name der Bar, in der sie kellnerte und in der Naruto sie an einem Abend kennenlernte. Er hatte angeboten sie mal nachhause zu bringen. „Die ganze Sache tut mir leid. Ich wusste, dass Lee ein Auge auf mich geworfen hat, aber nicht, dass er so weit gehen würde." sagte Sakura nun. Naruto lächelte. „ Mach dir keine Gedanken. Ich kann auf mich aufpassen.“ „Das habe ich bemerkt. Du hast fünf Mann fertiggemacht. Wo hast du so zu kämpfen gelernt?" Er zuckte mit den Achseln. „Chuck Norris Filme.“ „Nimm mich mal nicht so auf den Arm. Komm sag schon.“ Naruto grinste breit. „Ich hatte ein bisschen Kamofsportausbildung und habe geboxt, als ich noch bei der Polizei war. Aber wenn ich ehrlich sein soll... Was hier passiert ist, war drei Teile Glück und nur ein Teil können." Er hatte wirklich Glück gehabt, wie immer in solchen Situationen. Er schien immer als Sieger hervorzugehen. Wann würde Glück zu Können? Wann würde aus Können Talent? Aber tief im Inneren wusste er es besser und eigentlich wäre es ihn lieber gewesen, wenn er tatsächlich immer nur Glück hätte. Er wusste wozu er fähig war. Mit flackerndem Blaulicht bog ein Streifenwagen um die Ecke und hielt vor ihnen. Ein Mann mit silbrigem Haar und Sptizbart stieg aus. Sakura erzählte ihm, was vorgefallen war. Offenbar war der Mann ihr Vater, der Sheriff. Nachdem er sich Sakuras Gesichte angehört hatte ging der Sheriff zu Lee und half ihm aufzustehen,während einer seiner Deputys sich um die Freunde von Lee kümmerte. „Hast du irgendwas zu sagen Junge?" fragte der Sheriff. Noch immer benommen begann Lee: „Ich hab nichts getan Sheriff, wirklich nicht Ehrenwort. Wir wollten den Neuen bloß in der Stadt willkommen heißen. Zum Dank macht der Typ mich an! Als ich den Penner beruhigen will, schlägt er um sich wie ein Bekloppter.“ Der Sheriff nickte. „Verstehe. Weisst du, Lee, ich war immer schon der Meinung, dass du das städtische Begrüßungskomitee leiten solltest. Wie ich sehe, haben du und deine Jungs sogar Willkommensgeschenke mitgebracht. Einen Baseballschläger, ein Brecheisen... Wie nett. Stil habt ihr, das muss ich euch lassen.“ Er schubste Lee zu seinem Deputy. „Schaff diesen Müllhaufen hier weg.“ Der Sheriff sprach ein paar Worte mit Sakura, dann wandte er sich Naruto zu. „Tut mir leid wegen Lee. Der is so helle wie ein Brikett. Wie auch immer... ich bin zwar nicht dafür, aber Sakura hat mich überredet, Ihnen zu erlauben sie nach Hause zu bringen. Das heisst aber nicht, dass sie schon vom Haken sind. Kommen sie morgen Nachmittag aufs Revier und machen Sie ihre Aussage. Dann können wir uns zusammensetzen und hübsch plaudern.“ Naruto gefiel nicht wie der Sheriff "hübsch plaudern“ aussprach. Das Gespräch würde sich vermutlich um Sakura drehen und die gewaltsame Entfernung seiner Körperteile sollte er ihr gegenüber nicht den nötigen Respekt an den Tag legen. „Ich werde da sein", sagte Naruto. „Das möchte ich Ihnen auch raten." Sakura drückte Ihren Vater noch einmal verlegen, dann ging sie mit Naruto davon. Nach kurzem Schweigen ergriff sie wieder das Wort. „Warum bist du eigentlich kein Cop mehr?" Mit einem Mal blitzen Erinnerung vor sein inneres. Eine dunkle Gasse, ein Schrei, Blut, Tränen... Die Erinnerungen wirbelten Naruto durch den Kopf wie ein Tornado der ein Haus zwar stehen lässt, aber unbewohnbar macht. Aber woher soll Sakura wissen, dass ihre Frage eine schmerzhafte Erinnerung auslöste? Sie versuchte schlicht ihn kennenzulernen. Vielleicht weil sie ihn mochte. Wenn er aber jetzt eine Stunde brauchte um auf eine so schlichte Frage zu antworten hielt sie ihn wahrscheinlich für einen ausgebrannten psycho. „Naja... Ich glaube diese Frage sollten wir bis zu unserem zweiten oder dritten Date aufschieben." „Woher willst du wissen, dass es überhaupt ein zweites oder drittes Date geben wird?" fragte Sakura. „Weil du auf meine Geheimnisse neugierig bist.“ Sie lächelte. Als Naruto ihr in die Augen schaute, verschwanden seine düsteren Erinnerungen aus seinem Bewusstsein und glitten wieder in den Hintergrund. Vorerst hatte der Schmerz sich gelegt. Im Augenblick schliefen seine Dämonen. „Danke, dass du mich begleitet. Du bist wirklich ein netter Kerl." Naruto verzog das Gesicht. „Der Kuss des Todes." Sie sah ihn verwirrt an. „Nette Kerle werden nachts angerufen und um Rat gebeten, wie man mit festen Freunden umgeht, die sich als Dreckskerle erweisen. Nette Kerle fahren dich zum Flughafen und helfen dir beim Umzug. Sie kommen immer als Letztes. Und ich... bin nicht ganz so nett." „Das sehe ich anders. Ich glaube, du bist ein sehr netter Kerl und das gefällt mir. Ich glaube ausserdem, dass du dich bisher nicht mit der richtigen Sorte Frauen abgegeben hast.“ Ihre Blicke trafen sich. Naruto sah eine Wärme in ihren Augen, die sein Herz schneller schlagen ließ. Seine Gedanken überschlugen sich angesichts der wundervollen Möglichkeiten die sich ihm eröffneten. Als Sakuras Wangen sich röteten schaute sie weg. Vor der Tür zu ihrer Wohnung, einem Apartment über einer Bäckerei, blieb Sakura stehen und zog ihren Schlüssel hervor. Sie zögerte. Naruto hatte den Eindruck, sie wartete drauf, dass er den nächsten Schritt machte. Es war lange her, dass er sich in so einer Situation befunden hatte. „Ähm...treffen wir uns morgen zum Abendessen?“, fragte er unbeholfen. Sakura griff in ihre Handtasche, zog einen Notizblock und einen Kugelschreiber hervor, schrieb ihre Nummer auf und gab ihm den Zettel. „Ruf mich morgen an." Naruto nahm den Zettel, faltet ihn zusammen und schob ihn in die Hosentasche. Sie blickten einander an. Er beugte sich vor. Sakura schloss die Augen und schien auf seinen Kuss zu warten. Er berührte sie an der Schulter und flüsterte ihr ins Ohr: ich küsse nicht beim ersten Rendezvous.“ Sie schlug die Augen auf und kniff sie zusammen. „Du bist ein merkwürdiger Kerl." Naruto grinste. „Das nehme ich als Kompliment.“ ........ Tsunade saß in ihrer Küche allein am Tisch und starrte auf den Stuhl, der einst ihrem Mann gehörte. Er würde ihr niemals mehr beim Frühstück gegenüber sitzen. Jedes Mal, wenn Tsunade sich bewusst machte, dass es nie mehr so sein würde, durchfuhr sie ein Schock. Die beiden hatten sich nie etwas gegönnt und das Geld beiseite gelegt. Sie hatten geplant im Alter viel zu reisen und sich die Welt anzuschauen. Tsunade hatte immer nach Paris und Venedig gewollt und ihr Mann wollte immer nach Australien. Das war sein großer Traum gewesen. Sie hatten gehofft gemeinsam in Würde alt zu werden und sich die schlichten, harmlosen Freuden zu gönnen, auf die sie so viele Jahre verzichtet hatten. Und heute? Heute erschienen Tsunade die Jahre des Sparens und Verzichts als verschwendete Zeit. Waren die beiden nur ein einziges Mal in einem schicken Restaurant gewesen? Hatten sie sich auch nur einmal einen schönen Abend gegönnt ohne auf jeden Cent zu achten? Ihr fiel nichts ein. Könnte sie doch nur die Uhr zurückdrehen. Hätten sie doch mehr in der Gegenwart gelebt, als ständig auf die Zukunft hinzuarbeiten. Tränen rannten Tsunade über die Wangen. Sie wünscht sich mehr Zeit mit ihrem Mann genossen zu haben. Sie hatten so getan als würde ihnen die Zeit niemals ausgehen. Sie versuchte sich von der alten Reue zu lösen. Sie sah auf ein altes Familienfoto. Tsunade seufzte und nahm ein Taschenbuch vom Tisch. Sie las ein paar Seiten, doch sie war am Abend zuvor lange aufgeblieben um im Fernsehen einen Film zu schauen. Ihre Lider wurden schwer. Bald fielen ihr die Augen zu. Ihr Kopf sank zur Seite und das Buch fiel zu Boden. Ein Mann mit Kalten schwarzen Augen beobachtete die Frau mit den blonden Haar durch das Küchenfenster. Er überlegte wie sie sterben sollte. Uchiha sah, wie die Frau auf den Stuhl ihr gegenüber blickte. Ihrem Verhalten entnahm er, dass sie ihren Mann erst kürzlich verloren hatte und sich nun niedergeschlagen und Einsam fühlte. Auch wenn sie es nicht ahnte, war sie nicht mehr allein. Sie hatte Gesellschaft. Sie tat ihm leid. Er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, ehe sie ihrem Mann folgte und in Vergessenheit geriet. Nur eine Hand voll Angehörige und Freunde würden ihr Dahinscheiden betrauern. Nach ein paar Jahren würde man nur noch an sie denken, wenn Familienmitglieder in alten fotoalben schauten. Niemand außerhalb ihres kleinen Kreises würden je ihren Namen erfahren. Sie würde verschwinden als hätte sie nie existiert. Vergessen und verloren. Das würde er ändern. Dass er sich ganz in der Nähe ihres Hauses aufhielt, würde dafür sorgen, dass jeder in der Umgebung sich an die freundliche Seniorin erinnern würde, die dem sadistischen Mörder zum Opfer gefallen war. Eines Tages würden unzählige Bücher über ihn und seine Taten verfasst werden. Man würde ihn Psychoanalysieren und sein Tun sezieren, und Konohas faszination für das abseitge idn Abgründige würde die Bücher über ihn auf die Bestsellerliste katapultieren. Die meisten Menschen würden ihn verabscheuen. Einige, die ihm ähnlich waren, würden ihm verehren. Aber alle, alle würden sich an ihn erinnern. In seiner Schändlichkeit wäre er unsterblich. Und durch die Verbindung zu ihm würde man auch diese Frau nicht vergessen. Auch wenn die Frau, wie die unzähligen Opfer vor ihr, sein Geschenk nicht zu schätzen wüsste, würde er ihr durch ihren Tod Unsterblichkeit schenken. ...... Im Schlaf registrierte Tsunade ein Geräusch im Zimmer und erwachte. Sie war nicht vorbereitet auf das, was sie sah. Ein Mann mit stechenden schwarzen Augen saß auf dem Stuhl ihres Mannes. Tsunade fuhr erschrocken zusammen. Wer war der Mann? Was wollte er von ihr? Die Angst wurde mit einem Mal übermächtig. Ihre rechte Hand, die auf der Tischplatte lag, zitterte so heftig, dass die Vase mit den Lilien und Orchideen beinahe umgekippt wäre. Sie wollte etwas sagen, als der Mann ein Messer zückte und die Klinge in die Tischplatte trieb...mitten durch Tsunades zitternde Hand. Tsunades schrie auf. Sie versuchte die Hand wegzuziehen doch sie war an die Tischplatte genagelt. Je verzweifelter sie sich zu befreien versuchte, desto schlimmer wurden die Schmerzen. Gehetzt blickte sie sich um, ob in Reichweite eine Waffe lag, die sie gegen den fremden einsetzten konnte. Aber da lag nur ein Taschenbuch. Der Fremde grinste sie an und fuhr mit seinem Zeigefinger zu seinem Mund „Pssst. Seien Sie leise. Wir haben viel zu besprechen.“ Kapitel 2: ----------- Tsunade verkrampfte sich vor Entsetzen doch sie gehorchte. Ihre kurzen Atemstöße brachte sie allerdings nicht unter Kontrolle. Ebenso wenig ihre Tränen. Mit hörbarer Atemnot fragte sie: „Wer... sind sie? Was wollen sie?“ „Ich bin Sasuke Uchiha und ich möchte ein Spiel mit ihnen spielen." Tsunade stockte der Atem. „Warum tun Sie das?", fragte sie. Sasuke schien die Frage zu verwundern. „Fragen Sie einen Löwen wieso er Fleisch frisst? Warum das Gras grün und der Himmel blau ist? Manche Dinge sind nun mal, wie sie sind. Und ich bin, wie ich bin." Er stand auf ging zur Anrichte und nahm einen Küchenwecker. Sasuke setzte sich wieder an den Tisch. Er stellte den Wecker vor Tsunade ab und drehte ihn mit der Hand als würde er sich so etwas zum ersten Mal bewusst anschauen. „Ich liebe diese Dinger. Ich muss zugeben, dass mich jede Vorrichtung begeistert, die das Verstrichen der Zeit misst. Merkwürdig nicht wahr? Zeit ist etwas so flüchtiges, unfassbares. Dennoch bauen wir Geräte mit denen wir das große Konzept der Zeit mithilfe eines hübschen kleinen Kastens messen und bewerten wollen, als könnten wir sie verstehen. Zeit ist immer im Fluss und verändert sich rings um uns ständig. Sie ist das Gewebe des Universums und wir sind nichts, nur winzige Tröpfchen im weiten Meer der Zeit." Tsunade starrte ihn verständnislos an, am ganzen Körper zitternd während das Blut aus ihrer Hand über den Tisch rann. Sasuke fuhr unbeirrt vor. „Wissen sie was mir gefällt? Dass Zeit unter dem Gesichtspunkt persönlicher Wahrnehmung relativ ist. Während Sie zum Beispiel hier in Angst und Schrecken sitzen, ein Messer in der Hand, kommt es ihnen so vor, als krieche die Zeit quälend langsam dahin. Doch für mich, der hier sitzt und den Anblick genießt, scheint die Zeit mit atemberaubender Geschwindigkeit zu verfliegen. Sie ist relativ aber gerade das macht diesen Wecker so interessant." Er hielt den Küchenwecker hoch. „Ganz egal wie sehr die Zeitwahrnehmung eines Menschen durch die Situation verändert wird, diese ihr hier läuft konstant. Die Geschwindigkeit, mit der sie die Sekunden zählt, wird nicht davon beeinflusst wer sie abliest. Das mag ich an der Zeit so sehr. Sie ist fair. Ganz gleich, wer man ist, was man getan hat oder wie viel man auf den Konto hat, für alle vergeht die Zeit gleich schnell. Und früher oder später holt sie jedes Lebewesen auf diesen Planeten ein. Die Zeit ist der größte Killer von allen." Er stellte die Uhr vor Tsunade auf den Tisch. „Zu Ehren dieses hochinteressanten Gerätes wird unser Spiel für uns beide in einem Kampf gegen die Zeit bestehen. Wir nennen dieses Spiel: Die Theorien der Relativität. Als Erstes stelle ich die Uhr auf sechs Minuten. Dann dürfen Sie sich irgendwo im Haus verstecken. Während Sie sich verstecken, sitze ich hier am Tisch und schaue zu, wie die Küchenuhr drei Minuten herunterzählt. Nachdem diese drei Minuten verstrichen sind, bleiben mir weitere drei Minuten um sie zu finden. Wenn sie innerhalb dieser Zeit von mir gefunden werden, erleiden sie einen Tod, der entsetzlicher ist als alles, was Sie sich vorstellen können. Wenn es Ihnen gelingt mir zu entkommen bis die Küchenuhr bei sechs Minuten klingelt, lasse ich sie in Frieden und sie sehen mich nie wieder." Sasuke stand auf und holte ein Geschirrtuch. Dann ging er zum Küchenschrank und nahm zwei Gläser heraus. Tsunades Blick verfolgte den offensichtlichen Verrückten, während er die Gläser in das Handtuch legte, sie straff einwickelte und dann zerdrückte, sodass er ein Handtuch voller Glasscheiben hatte. Er wandte sich wieder Tsunade zu. „Bevor wir beginnen, legen wir ein paar Spielregeln fest. Erstens müssen Sie im Haus bleiben." Sasuke ging zur Haustür und verstreute ein paar Scherben vor dem Ausgang. Als er damit fertig war, durchquerte er den Flur zur Vordertür. Kaum hatte der Uchiha sie allein gelassen, als Tsunade ihre ganze Entschlossenheit zusammenfasste und das Messer packte, das ihre Hand an den Tisch nagelte. Sie hebelte es langsam vor und zurück, doch jede Bewegung verursachte ihr grauenhafte Schmerzen und drängte sie an den Rand der Bewusstlosigkeit. Sie hörte wie der Uchiha wiederkam. Seine Schritte wurden lauter. Ihr Herz pochte heftig und sie verstärkte ihre Anstrengungen. Wenn sie das Messer herausbekomme, könnte sie diesen Irren niederstechen ehe er merkt, dass sie sich befreit habe. Verzweifelt versuchte sie die Klinge aus der dicken Tischplatte zu ziehen, doch ihre Wunden, sowohl körperlicher als auch seelischer Natur, hatten sie aller Kraft beraubt. Jede Bewegung der Klinge verletzte die Hand mehr und zerschnitt weitere Nervenenden. Sengender Schmerz schoss ihr den Arm hinauf ins Rückgrat. Der Uchiha war jetzt wieder an der Küchentür. Tsunade stählte sich für einen letzten Versuch. Mit aller Kraft die ihr geblieben war, zerrte sie am Messer. Sie spürte wie ihr von der Anstrengung der Schweiß die Stirn hinunter lief und sich Tränen zu einem Rinnsal vermischte, das auf der Haut brannte. Das Messer kam etwas aus dem Holz. Tsunade setzte ihre Anstrengungen fort aber es ließ sich keinem Millimeter weiter bewegen sondern steckte fest. Sasuke kam durch die Küchentür und musterte sie wie ein Vater, der sein Kind mit einer Hand in der Keksdose ertappt. Dann kam er zum Tisch und stellte sich neben sie. „Wissen Sie, meine Liebe, in gewisser Weise ist ein Messer wie ein Heftpflaster. Man muss nur beherzt genug ziehen." Er packte den Messergriff und riss die Klinge in einer fließenden Bewegung aus dem Tisch und aus Tsunades Hand. Kalte Tentakel aus Schmerz zuckten ihren Arm hoch. Ihr wurde schwarz vor Augen. Sie spürte die drohende Bewusstlosigkeit und kämpfte dagegen an. Ihr schauderte bei dem Gedanken, was der Psychopath mit ihr anstellen könnte wenn sie ohnmächtig war. „OK zurück zu den Regeln. Wie schon gesagt dürfen sie das Haus nicht verlassen. Deshalb habe ich die Glassscherben vor den Ausgängen verteilt. Zweite Regel: Sie rufen keine Hilfe herbei. Ich werde die Telefonleitungen nicht durchschneiden aber ich glaube uns beiden ist klar, dass niemand rechtzeitig eintreffen wird, um etwas ausrichten zu können. Ihre einzige Chance zu überleben besteht darin, dass ich Sie innerhalb der vereinbarten Zeit nicht finde. Wenn Sie gegen die Regeln verstoßen, verschaffen Sie mir nur zusätzlich Zeit. Also gut, nach dem wir uns auf die Grundregeln festgelegt haben, wollen wir beginnen." Sasuke setzte sich, stellte die Küchenuhr auf sechs Minuten ein und setzte sie wieder auf der Mahagoniplatte des Tisches ab. Tsunade schaute ihn benommen an. Sasuke zog die Brauen hoch. „Sie sollten jetzt anfangen. Die Uhr tickt.", sagte er. Mit einem Mal sprang Tsunade auf und floh aus der Küche. Im Flur stolperte sie über ein Tischchen und stürzte zu Boden. Sie rappelte sich auf, kam wieder zu Atem und Zwang sich zur Ruhe. Sie musste klar denken können, wenn sie hier lebend rauskommen wollte. Sie riss ein Tuch vom Tisch und wickelte damit ihre blutende Hand ein. Als die Wunde versorgt war, überlegte sie fieberhaft wo sie sich verbergen konnte. Während sie von Zimmer zu Zimmer eilte, erschienen ihr die Räume ihres eigenen Hauses so dunkel und fremd. Wo kann sie sich nur verstecken? Wo kann der Irre sie nicht finden? Sie zermarterte sich das Hirn, aber ihr wollte nichts einfallen. Und dabei tickte die Uhr. Plötzlich kam ihr eine Idee für das ideale Versteck. Eine Stelle, wo sie nicht zu sehen wäre und wo der Killer sie niemals entdecken würde. Tsunade versuchte so leise wie möglich zu sein, als sie die Treppe hinaufstieg. Jedes Mal wenn sie den fuss auf eine Stufe setzte, ächzte das Holz unter ihrem Gewicht. Bis zu diesem Augenblick war ihr nie aufgefallen wie laut die Stufen Knarrten. Aber sie hatte auch noch nie durch ihr eigenes Haus schleichen müssen. Nachdem sie die Treppe zu einem Viertel hinaufgestiegen war, gab sie den Versuch auf, kein Geräusch zu machen und rannte los. Im Obergeschoss versuchte sie, wieder leise zu sein und setzte jeden Schritt mit Bedacht. Die Bodenbretter in der Diele Knarrten zwar auch, aber längst nicht so laut wie die Treppenstufen. Auf Zehenspitzen ging Tsunade zum Schlafzimmer, wobei sie das Gefühl hatte, dass der Psycho noch nicht genau wusste wo sie sich befand. Sie drehte den Knauf, schlich ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Vorsichtig stellte sie sich aufs Bett und griff hinauf zur Decke, wo eine verborgene Falltür heruntergezogen werden konnte. An der Innenseite war eine Faltleiter angeschraubt über die man bequem auf den Dachboden gelangte. Tsunade stieg die Leiter hinauf und zog die Falltür hinter sich zu. Ihr Mann hatte den Dachbodenzugang mit Putz kaschiert: Nur eine schmale Naht und eine dünne Zugkette verieten ihn. Tsunade betete, dass der Verrückte beides übersah. Sie hatte keinen Grund zu glauben, dass er wirklich verschwand und sie in Ruhe ließ, sobald die drei Minuten verstrichen waren, aber ihr blieb keine andere Wahl als ihm zu glauben. Wenn dieser Irre sich nicht an seine eigenen Spielregeln hielt, konnte nur ein Wunder sie noch retten. Tsunade lag reglos auf den Balken des Dachboden. Sie überlegte fieberhaft, ob es hier oben irgendetwas gab, das sie als Waffe verwenden konnte, falls der Killer ihr versteck entdeckte aber der Dachboden war so gut wie leer. Sie fragte sich wie viel Zeit verstrichen war. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. Sie Versuchte langsamer zu atmen und wartete. Nach ein paar sekunden hörte sie einen Lärm. Tsunade wusste woher der Krach kam. Es war der Krach eines Mannes, der in vollem Tempo die Treppe hinaufstürmte und durch den Korridor rannte. Sie hörte wie nur wenige Fuß unter ihr, auf der anderen Seite der Decke, die Schlafzimmertüre mit lauten knall aufgestoßen wurde. Das Herz schlug ihr bis um Hals. Sie bekam kaum Luft. Wie hatte er sie so schnell finden können? Sie biss sich auf den Fingerknöchel damit sie nicht schrie oder schluchzte. Dabei zitterte sie am ganzen Leib und ihr war kälter als jemals zuvor. Tsunade flehte Gott an, sie zu retten oder ihr wenigstens einen schnellen Tod zu schenken. Sie schmeckte eine merkwürdig kupfrige Flüssigkeit im Mund und bemerkte, dass sie sich den Fingerknöchel aufgebissen hatte. Aber das spielte keine Rolle mehr. Sie biss fester zu, versuchte sich im Schmerz zu verlieren. Knarren öffnete sich die Dachbodenluke. „Raus hier, wo auch immer Sie sind.", rief der Irre. Sie hörte wie er die Leiter aufklappte und den Aufstieg zu ihr begann. Heiße Tränen liefen ihr die Wangeen hinunter. Sie wollte noch nicht sterben. Nach dem Tod ihres Mannes hatte sie sich oft gewünscht ihm folgen zu können aber dieser Wunsch war längst verflogen. Sie wollte leben! Dann kam Tsunade ein Gedanke, so unvermittelt wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Sie hatte eine Möglichkeit sich zu retten! Sie sprang auf, packte eine große Truhe mit Erinnerungsstücken ihres verstorbenen Mannes, zerrte sie bis an die Luke und stieß sie dann hinunter und auf den Wahnsinnigen, der zu ihr hinaufgestiegen kam. Tsunade spähte hinunter ins Schlafzimmer und sah ihren Verfolger am Boden liegen. Er hatte die Arme von sich gestreckt und die Augen geschlossen. Neben ihm lag die Truhe auf der Seite, ihr Inhalt war verstreut. Tsunade sah einen kleinen Blutstreifen auf der Stirn des Mannes und hoffte inbrünstig, dass er tot war. Ihr einziger Gedanke galt der Flucht. Wenn der Verrückte nur bewusstlos war, konnte er jeden Moment wieder aufwachen und zu Ende bringen was er begonnen hatte. Sie musste so weit vom Haus wegkommen wie möglich. Mit Vorsichtigen Schritten stieg sie nach unten. Der Verrückte lag schlaff am unteren Ende der Leiter. Tsunade musste an ihm vorbei, um die Tür und die Freiheit zu erreichen. Als sie die unterste Sprosse erreichte, holte sie tief Luft und stieg, ohne auszuatmen, über Sasuke Uchiha hinweg. Sie bewegte sich ganz behutsam, um ihn nicht zu berühren oder das schlafende Ungeheuer zu wecken. Als sie den Uchiha hinter sich hatte, stieß sie den angehaltenen Atem aus, streckte die Hand nach der Tür aus und wollte den Knauf drehen. In diesem Moment traf sie von hinten ein wuchtiger Hieb, der ihr die Luft aus der Lunge drosch. Sasuke riss sie herum, rammte sie gegen die Wand und drückte ihr die Klinge seines Messers mit solcher Kraft an die Kehle, dass die alte Frau merkte, wie die Schneide langsam in die Haut eindrang. Das überwältigende Entsetzen erstickte jedes rationale Denken. Sie wusste nicht einmal mehr, wie sie sich wehren sollte. Sie spürte Sasukes warmen Atem im Gesicht, als er sagte: „Hab dich." Hinter dem Verrückten erklang ein schrilles Geräusch im Schlafzimmer. Der Küchenwecker lag auf den Boden, wo der Irre ihn hatte fallen lassen, und klingelte. Sasuke drehte den Kopf und starrte auf den Wecker, bewegte das Messer jedoch keinen Millimeter von Tsunade Hals weg. Dann wandte er sich wieder der alten Frau zu und sah ihr tief in die Augen, als wollte er in die Seele eindringen, die dahinter wohnte. Und dann sagte er: „Ihre Zeit ist um." Kapitel 3: ----------- Der Traum fing immer gleich an. Mit der Dunkelheit kamen die Bilder, die Trauer, der Schmerz. Jede Nacht fand Naruto Uzumaki sich in einem Gefängnis ohne Mauern wieder. Seine Erinnerungen malten ein dunkles Gemälde, das jedoch nicht in den Tiefen des allmählichen Vergessens blieb, sondern an die Oberfläche drängt. Naruto hatte es mit eigenen Augen gesehen. Die Welt seiner Erinnerungen und die Szenerie seiner Albträume hatten Schmutz auf seiner Seele und Blut an seinen Händen zurückgelassen und beides konnte nie wieder abgewaschen werden. Wie zahllose andere vor ihm hatte er als junger Polizist voller Ideale seine Karriere begonnen. Er hatte geglaubt, dass die Gerechtigkeit letztendlich den Sieg davonträgt und das Gute über das Böse triumphiert. Es dauerte jedoch nicht lange und Naruto musste erkennen, dass das Klischee von der Blindheit der Justiz zutraf und das Böse meist reicher war als das Gute. Er hatte von außerhalb eine Welt betrachtet, die eher von Geld und Macht angetrieben wurde als von Tugenden wie Aufrichtigkeit, Ehre und Güte. Die Uhr zeigte 5:15. Naruto schwang sich aus dem Bett und ging in die Küche, um sich eine heiße Schokolade zu machen. Dann schaltete er im Wohnzimmer den Fernseher ein und zappte durch die Kanäle, während er sich auf einen Klappstuhl niederließ. Noch nicht ausgepackte Umzugskartons standen um ihn herum. Naruto konnte zwischen verschiedenen Dauerwerbungen und einem lokalen Nachrichtensender wählen. Da er noch nicht den Lebensabschnitt erreicht hatte, dass er Bedarf für Rheumadecken, eine CD Box mit den besten Country Songs der Sechzigerjahre und aufsprühbaren Haarersatz aus der Dose hatte, entschied er sich für die Nachrichten. Es erschien ein Bild auf dem Schirm, das sofort seine Aufmerksamkeit weckte. Er war sich zwar so gut wie sicher, dass er das Gesicht auf dem Bildschirm noch nie gesehen hatte, doch in den Zügen des Mannes entdeckte er etwas vertrautes und in den schwarzen Augen spielte sich etwas, das ihm nur zu gut bekannt war: eine unstillbare Begierde die den finstersten Regionen einer verdammten Seele entsprach. Die Zeit schien stillzustehen und Naruto war nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Er konnte gar nichts machen außer zu starren. Er war wie festgefroren und konnte sich diesem Blick einfach nicht entziehen. Der Typ dem die schwarzen Augen gehörten sah unfassbar gut aus. Narutos Herz schlug auf einmal unnatürlich schnell in seiner Brust. Er stand nicht auf Männer. Aber dieser Mann war wunderschön. Er musterte ihn ganz genau denn er wollte jedes Detail in sich aufnehmen. Der Fremde hatte eine ziemlich helle und makellose Haut, die einen schönen Kontrast zu seinem Schwarzen Haar dar stellte. Einige seiner Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Sie schmiegten sich perfekt an seine Wangenknochen an. Er hatte eine gerade Nase und weich aussehende Lippen die ernst zusammen gezogen waren. Schließlich blickte er ihm wieder in die Augen und versank erneut in ihnen. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, in der er den fremden anstarrte. Allerdings wollte er auch gar nicht wegsehen. Er hatte noch nie jemanden gesehen der so eine Anziehungskraft auf ihn ausübte und der ihn so faszinierte. Er stellte den Fernseher lauter. „In jüngster Zeit wird Uchiha die brutale Ermordung dreier Männer angelastet, darunter zwei Polizisten von der State Police in Konoha. Sasuke Uchiha ist bewaffnet und extrem gefährlich. Er wird verdächtigt, seit seinem Ausbruch aus einer geschlossenen Anstalt eine unbekannte Anzahl Männer und Frauen brutal ermordet zu haben. Bei einer Reihe weiterer Verbrechen wird er als Zeuge gesucht. In einem Interview von gestrigen Nachmittag erklärte ein Vertreter des Sheriffbüros von Dimmit County unserem Reporter, dass Uchiha vermutlich als einer der gefährlichsten Serienmörder aller Zeiten in die amerikanische Geschichte eingehen wird." Was konnte diesen Mann dazu bringen, solche Taten zu begehen? Naruto schaute auf die Uhr und erschrak. ..... Der Deputy klopfte an die beschnitten Eichentür des Sherrifbüros. „Ja?" fragte eine Stimme aus dem Inneren. „Ich bin mit Mr. Uzumaki hier." antwortete der Deputy. „Führ ihn rein." sagte die Stimme hinter der Tür. Naruto betrat das Büro und der Deputy schloss hinter ihm die Tür. Der Sheriff saß an einem wuchtigen Mahagonischreibtisch und schaute sich einen Filmclip auf einem Computer an. Er starrte gebannt auf den Monitor. Narutos interesse war geweckt. Er stellte sich so hinter den Sheriff, dass auch er den Monitor sehen konnte. Dabei warf er einen flüchtigen Blick auf den Schreibtisch. Papiere und Akten, ordentlich aufgestellt. Auf einer der Aktenmappen stand sein Name. Na toll war das erste was er dachte. Mein zweiter Tag und schon bin ich Aktenkundig. Er ließ den Blick über die anderen Papiere schweifen. Nichts von Bedeutung. Ein Handzettel, der für die Auktion eines zweistöckigen weißen Hauses warb. Dienst und Einsatzpläne. Das Übliche. Er blickte auf den Computerbildschirm, auf den der Sheriff so angespannt schaute. Ein Mann mit zwei grossen narben war zu sehen, der gelassen und mit ruhiger Stimme sprach. Als Naruto lief es ihm kalt den Rücken runter. „Heute werden wir ein traumatisches Ereignis im Leben von Albert DeSalvo nachstellen, besser bekannt als der Strangler. Ich habe die genaue Prozedur in meinen Aufzeichnungen dokumentiert und werde den gesamten Vorgang festhalten. Ich beabsichtige die Reaktion des Jungen auf das Ergebnis im Laufe der kommenden Woche zu beobachten und verschiedene Verhaltenstests durchzuführen ehe ich zum nächsten Versuch übergehe." Der Mann den Naruto für ein Arzt oder Psychiater hielt jon die Hand und stoppte die Kamera. Das Display blitzte auf und das Bild eines weißen Raumes mit einer Pritsche und einer Toilette ersetzte das des Mannes. Auf der Pritsche saß ein kleiner Junge und starrte mit leeren Blick auf die Wand. Im nächsten Moment öffnete sich die Tür und der Arzt betrat den Raum. „Hallo Sasuke, wir spielen heute wieder, in Ordnung?“ Der Sheriff drückte eine Taste und das Bild auf den Monitor gefroher. Die Miene des Jungen bereitete Naruto eine Gänsehaut. Das grenzenlose Entsetzen das ihm ins Gesicht gebrannt war, erinnerte ihn an die Fotos traumatisierter Kindersoldaten. Mein Gott, dachte er, was hat dieser Junge hinter sich? Er sieht aus, als hätte er in den Abgrund der Hölle geschaut. „Ich glaube, ich muss kotzen", sagte der Sheriff leise. „Was war das für ein Video?“ fragte Naruto. Der Sheriff zuckte zusammen. Er schien erst jetzt zu bemerken, dass sein Besuch ins Büro gekommen war. „Hallo Naruto. Wo sind nur meine Manieren? Seien Sie willkommen. Nehmen Sie Platz, setzten Sie sich." Der Sheriff wies auf einen der Ledersessel vor seinem Schreibtisch. Naruto nahm Platz und wiederholte seine Frage. „Was ist das für ein Video?“ Der Sheriff verzog vor Abscheu das Gesicht. „Das ist eine Aufnahme, die mir kürzlich ein Freund aus der Abteilung für Verhaltensforschung beim FBI geschickt hat. Die haben dort jede Menge dieser Videos, Dutzende Stunden Bildmaterial mit ein und demselben Jungen. Das FBI nennt sie die Uchiha Bänder. Ich weiß nicht, ob Sie davon gehört haben aber dieser Psychopath soll sich hier in der Gegend aufhalten. Wir wissen es natürlich nicht mit Sicherheit, aber ich habe einen alten Freund beim FBI angerufen und ihn gebeten, mir mehr Material zu schicken. Ich will für den Fall der Fälle vorbereitet sein. Es ist wirklich eine faszinierende Geschichte. Aber egal, ich hab sie gebeten vorbeizukommen damit wir... " „Was ist eine faszinierende Geschichte?“ fragte Naruto. „Sasuke Uchiha. Ich bin sicher, Sie kennen diesen Namen." „Allerdings. Ich habe in den Nachrichten von ihm gehört." „Auch sein Bruder war ein ziemlich verkorkster Kerl, ein zweitklassiger Psychologieprofessor. Seine Theorien und Veröffentlichungen wurden von der wissenschaftlichen Gemeinde mehr oder weniger ignoriert. Er verfolgte die Theorie, dass Mörder geschaffen werden, nicht geboren, dass sie die Produkte ihrer Umgebung sind. Er warf der Gesellschaft vor, Ungeheuer in Menschengestalt zu produzieren. Ich bin kein Psychologe aber so viel ich weiß sind die meisten Experten sich einig, dass Gewaltverbrechen und abartiges verhalten durch eine Kombination von beidem verursacht werden. Bestimmte Umwelteinflüsse lösen bei Menschen mit bestimmten Erbfaktoren eine Reaktion aus. Schließlich wachsen die meisten Menschen, die in ihrer Kindheit ein traumatisches Erlebnis hatten nicht zu Serienmördern heran, Gott sei dank. Und nicht alle Mörder hatten eine traumatische Kindheit. Das Verhältnis von Natur zu Umgebung ist ein heißes Eisen bei den Spezialisten für Verhaltens und Persönlichkeitsentwicklung. Beide Seiten können mit überzeugendem Beweismaterial aufwarten. Wahrscheinlich nehmen deshalb alle Experten an, dass eine Kombination vieler Faktoren dahintersteckt. Uchiha Itachi wollte sich mit aller Kraft, beinahe schon verzweifelt einen Namen machen und kam schließlich an einen Punkt, an dem er glaubte seine Theorien nur durch Experimente an einem Kind beweisen zu können. Er nahm seinen eigenen Bruder." „Was?“, stieß Naruto hervor. „Er wollte seinen eigenen Bruder in den Wahnsinn treiben?" „Er wollte zeigen, dass er ein normales Kind zu einem Psychopathen machen kann. Schließen Sie einen Moment die Augen. Stellen Sie sich vor, Sie sind ein kleiner Junge. Dann denken Sie an alles Schlimme, was je im Leben eines schlechten Menschen passiert ist, an die schlimmen Dinge, die sie zu Ungeheuern gemacht haben. Körperliche und seelische Misshandlung. Folter. Tod. Alles, was Ihnen einfällt, das kein Kind je sehen oder am eigenen Leib erfahren sollte. Und jetzt stellen Sie sich vor, dass das alles Ihnen passiert." Naruto schlug langsam die Augen auf." Mein Gott. Aber dabei würde jeder den Verstand verlieren. Das beweist gar nichts." „Das ist das Schlimmste daran. Uchiha Itachi glaubte, dass seine Experimente Einblicke in den Verstand von Mördern bieten würden, sodass man letztendlich Menschenleben damit retten könne. Er glaubte, seine Arbeit würde einen Weg zu einer Therapie für abartiges Verhalten aufzeigen. Er glaubte, man würde ihn als Held verehren. Natürlich war ihm klar, dass seine Versuche Entsetzen und Empörung hervorrufen würden und er wollte nach der Veröffentlichung seiner Ergebnisse nach Europa gehen und dort seine Arbeit fortsetzen. Sein Ziel war, einen Killer heranzuzüchten, um ihn dann zu heilen. Doch als seine Arbeit entdeckt wurde, bewies sie gar nichts, genau wie Sie sagten. Unterm Strich kam nur heraus, dass er ein mieserabler Psychologe war." „Noch viel mehr als das. Wer seinen eigenen Bruder so etwas antut, hat mehr als nur ein paar Schrauben locker."sagte Naruto. „Allerdings. Wie Sie sicher wissen, gibt es zwei grosse Theorieansätze. Bei dem einen geht man davon aus, dass die Umwelt den Menschen mehr formt als seine Anlagen. Bei dem anderen vermutete man, dass die natürlichen Anlagen ausschlaggebender für den Charakter sind als die äußeren Einflüsse. Uchiha Itachi wollte die Theorie von stärkeren Einfluss der Umgebung beweisen, aber letzten Endes untermauerte er die Veranlagungs Theorie ebenso sehr. Viele Psychologen vermuten, dass Uchiha Itachi von vornherein anormal war und seine Psychose an seinen Bruder vererbt hat. Wie dem auch sei, der junge hat völlig sinnlos die Hölle auf Erden durchgemacht." „Was wurde aus Itachi?" „Ihm ist das passiert, was schon so manchem verrückten Wissenschaftler passiert ist. Seine eigene Kreatur hat sich gegen ihn gewandt." „Was eine Gesichte." sagte Naruto leise. „Allerdings. Und das war erst der Anfang. Jetzt dürfen wir uns mit dem Ungeheuer herumschlagen, das Uchiha Itachi geschaffen hat. Der gute Professor wollte beweisen, dass er einen Mörder erschaffen kann und hatte Erfolg. Sein Bruder gilt schon jetzt als einer der schrecklichsten Serienkiller aller Zeiten." Der Sheriff schien auf etwas zu blicken, das nur er sehen konnte. „Uchiha Sasuke ist hochintelligent und verwickelt seine Opfer in Komplizierte Spiele. Er ist völlig skrupellos. Er tötet wahllos zumindest scheint es so. Es ist ihm egal ob er gefasst wird. Er zeigt Wesenszüge sowohl des organisierten als auch des desorganisierten Killers. Wie sie wissen, ist dies die FBI Klassifikation, in die man unbekannte Täter einordnet. Aber selbst wenn wir in Begriffen der Methode nach Holmes und De Burger denken, die den Mörder mehr über das Motiv klassifiziert, ist er eine Mischform, eine Kreuzung zwischen einem Hedonistischen Schlächter, der wegen des Nervenkitzels mordet und aus dem Töten ein sadistisches Vergnügen zieht und einem kontrollsüchtigen Killer, dem es vor allem darum geht, das Opfer zu dominieren und zu demütigen. Vom psychiatrischen Standpunkt aus ist der Mann ebenfalls ein Rätsel. Bevor er fliehen konnte, haben die Ärzte ihn genau studiert. Ist er ein Narziss? Ist er Soziopath? Hat er Gefühle oder ist er empfindungslos? Verspürt er Reue, Gewissensbisse? Einige hielten Uchiha sogar für schizophren. Sämtliche Ärzte, die sich im Rahmen einer persönlichen Sitzung mit Uchiha befassten, kamen auf Grund seiner Reaktionen zu völlig anderen Schlussfolgerungen." Naruto dachte kurz über die worte des Sheriff's nach ehe er zu sprachen begann : „ Hört sich für mich an, als hätte Uchiha sie auf den Arm genommen." „Könnte sein. Aber einer der Psychiater hatte eine andere Theorie. Er hat sich alle Bänder von Uchiha Itachi angesehen. Dabei fiel ihm auf, dass der junge letzten Endes so reagierte, wie sein Bruder es wollte. Wenn Itachi wollte, dass der Junge tötete, dann tötete er. Wenn er wollte, dass er keine Emotionen hatte, unterdrückte der junge seine Empfindungen und versteinerte regelrecht. Bei einer Sitzung mit Uchiha hatte einer der Psychiater den Eindruck, Uchiha wäre programmiert, unbewusst genau so zu werden, wie der Psychiater es von ihm erwartete. Wenn er beispielsweise seine Frage so stellte, dass Uchiha den Eindruck bekam, es sollte bewiesen werden dass er keine Reue zeigte, dann zeigte er auch keine Reue. Deshalb ist er so ein interessanter Fall. Er scheint sich gar nicht selbst zu gehören. Häufig imitiert er andere Serienkiller, nicht nur die aus dem wirklichen Leben, auch die aus der Pop Kultur. Es sieht fast so aus, als würde er nicht für sich töten, sondern weil er der Welt geben will, was sie von einem wahnsinnigen Serienmörder erwartet. Er spielt die Rolle, von der er glaubt, dass sie ihm zugeteilt wurde." „Für einen Sheriff wissen Sie eine Menge über Serienmörder." sagte Naruto. Der Sheriff lachte. „Früher war ich Special Agent des FBI und habe in der Abteilung für Verhaltensanalyse gearbeitet. Der Job hat mir gefallen, aber ich bekam meine Tochter kaum noch zu Gesicht. Kurz nachdem meine Frau starb, wurde diese Stelle frei und ich nahm sie an. Jetzt führe ich ein geregltes Leben und bin fast jeden Abend zu Hause. Es war gut für mich und meine Tochter. Ich bereue meine entscheidung kein bisschen." Der Sheriff hielt inne und blickte Naruto an. „Sie waren auch mal Polizist, nicht wahr?“ Naruto nickte. „Warum sind sie aus dem Dienst ausgeschieden?" „Ich war beim Morddezernat. Die Arbeit bekam mir nicht." „Ein bisschen jung fürs Morddezernat oder?" Naruto zuckte mit den Schultern. „Eine Menge Cops hätten ihnen da zugestimmt." „Na, alle wohl nicht.“ „Wie meinen Sie das?" „Ich habe ein bisschen herumtelefoniert und mit einem Ihrer früheren Vorgesetzten gesprochen." Naruto schnürte sich die Brust zusammen. Der Sheriff wartete einen Augenblick als wollte er Narutos Reaktion einschätzen. Dann fuhr er fort: „Der Gentleman mit dem ich gesprochen habe, sagte mir Sie seien ein guter Polizist und ein brillianter Ermittler gewesen." „Wirklich?“ Naruto versuchte, sich sein Erstaunen nicht anmerken zu lassen, versagte dabei aber völlig. „Der Mann schien sie zu mögen. Meine Tochter übrigens auch. Keine Sorge ich halte Ihnen jetzt keinen Vortrag oder warne Sie davor,meinem kleinen Mädchen das Herz zu brechen. Sie ist nämlich kein kleines Mädchen mehr und kann auf sich selbst aufpassen. Ich wollte mir nur ein Augenblick Zeit nehmen, um Sie besser kennenzulernen und Sie in Konoha willkommen zu heißen. Sie scheinen mir ein netter Kerl zu sein. Dass es zu der Schlägerei vor der Kneipe gekommen ist, war offensichtlich nicht ihre Schuld. Trotzdem, wir sind keine Großstadt. Hier bin ich das Gesetz. Bleiben Sie sauber und wir kommen wunderbar miteinander aus. Haben Sie eine Aussage über den Vorfall vergangener Nacht gemacht?" „Ja Sir, Ihr Deputy hat sie aufgenommen." Der Sheriff erhob sich. „Gut. Wenn ich etwas für Sie tun kann, geben Sie mir Bescheid. Vielleicht können wir uns später weiter unterhalten aber jetzt muss ich wieder an die Arbeit." Der Sheriff reichte ihm die Hand.„Danke fürs vorbeikommen." Naruto stand auf und ging zur Tür. Als er das Büro verlassen wollte, sagte der sheriff :„ Ach ja, noch etwas, Naruto... Brechen Sie meinem kleinen Mädchen ja nicht das Herz, sonst breche ich ihnen das Genick." Kapitel 4: ----------- Es war lange her, seit Naruto seine letzte Verabredung gehabt hatte, bei der es ihm wichtig war was daraus wurde. Mit bedächtigen Schritten stieg er die Stufen hoch. Er hörte Schritte und blickte auf, doch mit dem Gesicht, das er sah, hatte er nicht gerechnet. Es gehörte Shikamaru Nara, dem örtlichen Immobilienmarkler. Er lächelte als er näher kam. „Hallo, Naruto." Naruto hatte Naras Bekanntschaft gemacht als er die Schlüssel zu seiner Wohnung abgeholt hatte. Sie waren gut miteinander ausgekommen aber in den Augen des Mannes lag etwas, das Naruto nicht gefiel. Sein Blick war seltsam stechend. Nara war ein schlanker, sportlicher Bursche mit braunem Haar welches zu einem hohen Zopf gebunden war. Ein gut aussehender Kerl. Naruto verspürte einen Stachel der Eifersucht und des Misstrauens weil Nara ihm auf Sakuras Treppe entgegenkam, doch er schob diese Gedanken beiseite. Es gab keinen Grund für Eifersucht und Misstrauen. „Hallo, Shikamaru." erwiderte er den Gruß. „Ich habe gehört was los war. Machen Sie sich wegen der Schlägerei keine Gedanken. Als ich hier her gezogen bin hatte mich Lee ebenfalls auf dem Kicker." "Sie stammen nicht von hier?“ „Nein, ich lebe erst seit zwei Monaten hier. Man kann hier sehr gut wohnen. Meine Courtage ist zwar nicht so hoch wie in der Stadt aber das Leben ist viel billiger sodass es sich ausgleicht. Tja, dann... Einen schönen Abend wünsche ich." Der Makler drückte sich an ihm vorbei. Naruto nickte ihm zu und stieg weiter die Treppe hinauf. Vor Sakuras Wohnung klopfte er an der Türe. „Wer ist da?" rief sie. „Ich bins Naruto." „Komm rein und setz dich. Ich bin gleich bei dir." Naruto ging zur Couch, nahm Platz und ließ den Blick durchs Wohnzimmer schweifen. Er schämte sich ein wenig wegen seiner Neugier aber seine Cop-Instinkte waren zu stark und irgendetwas stimmte hier nicht. Er brauchte nicht lange bis er wusste was es war: Es lag nicht an dem, was hier zu sehen war, sondern an dem, was fehlte. Nirgendwo gab es Fotos. Keine Familienporträts, keine Erinnerungen an Grillfeste oder Strandpartys. Die Wohnung war Geschmackvoll eingerichtet, hatte aber etwas kühles, Distanziertes. Und nirgends gab es auch nur ein Staubkorn. Wie es aussah würde jeder Winkel von Sakuras Wohnung die Weißer-Handschuh-Probe bestehen. Darüber hinaus waren alle Möbel in perfekter Symmetrie angeordnet. Alles wirkte ausbalanciert. Naruto schloss die Augen und rief sich zur Ordnung. Das hier ist keine Ermittlung. Er war kein Cop mehr. Er musste abschalten. Als er die Augen wieder öffnete zuckte er überrascht zusammen als Sakura plötzlich vor ihm stand. „Deine Augen... sie sind so blau! Wie das Meer." sagte Sakura. „Stimmt. Ich weiß, Ziemlich ungewöhnlich für einen Japaner." „Ich wusste gleich, dass du Macken hast." „Was ist mit dir? Hast du keine?" fragte Naruto. Sakura richtete ihr Besteck aus und faltet die Serviette zu einem makellos symmetrischen Quadrat zusammen. „Nein, ich bin ganz normal." Er grinste. „Niemand ist ganz normal." „Ich schon." „Du leidest nicht unter Zwangsstörungen?" Sie runzelte die Stirn. „Wie kommst du darauf?" „Deine Wohnung ist zwanghaft ordentlich. Alles ist im perfekten Gleichgewicht. Und wenn du isst, schneidest du jeden Bissen gleich gross ab. Du vergewisserst dich, dass das Besteck, das du nicht benutzt ganz gerade liegt. Deine Serviette hast du zu einem Quadrat gefaltet. Und als du dir den Süßstoff in den Tee geschüttet hast, musstest du unbedingt die Markierung beider Tütchen aneinander ausrichten, ehe du sie aufgerissen hast. Du hast sogar ein Tütchen zurückgelegt, weil es länger war als das andere." Sakura kam sich nackt vor. Sie setzte zu einer Antwort an, schwieg dann aber und starrte auf den Tisch. Naruto streckte die Hand aus und legte sie auf ihre Finger, die nervös mit einem Salzstreuer spielten. „Der Wunsch nach einer sinnvollen Welt ist nicht verkehrt." „Aber mein Ordnungsfimmel ist nicht sinnvoll. Es gibt keinen triftigen Grund dafür. Den meisten Leuten fällt es gar nicht auf und ich versuche es zu verbergen. Dabei komme ich mir vor wie eine Verrückte." „Ist es für dich denn sinnvoll, was du tust?" „Wie meinst du das?" fragte sie. „Wir alle haben unsere kleinen Ticks. Ich zum Beispiel sitze immer mit dem Gesicht zum Eingang. Ich möchte immer wissen, was sich hinter meinem Rücken abspielt. Wenn ich ein Zimmer betrete, achte ich als Erstes auf die Eingänge und Ausgänge. Ich überlege, was in dem Raum als Waffe benutzt werden könnte. Ich frage mich, was ich tun würde, wenn jemand mit einer Waffe in der Hand zur Tür hereinkäme. Wo könnte ich am besten Deckung finden? Was sehe ich an ungewöhnlichen Dingen? Was fehlt? Das alles geht mir jedes Mal durch den Kopf, wenn ich einen Raum betrete. Manche Leute nennen es Cop-Instinkt. Ich nenne es Paranoia." Naruto drückte Sakuras Hand und sie begegnete seinem Blick. „Ich habe auch keinen triftigen Grund dafür. Niemand ist hinter mir her. Ich habe keine Feinde... jedenfalls keine, von denen ich weiß. Vielleicht wird mir diese Gewohnheit eines Tages das Leben retten aber sehr wahrscheinlich ist das nicht. Die Chancen stehen gut, dass ich nie in eine entsprechende Situation komme. Ich kann aber nicht anders, ich muss mein inneres Programm ablaufen lassen. Es liegt mir im Blut. Genau wie dir der Ordnungsfimmel." Sie lächelte ihn an. „Vielen Dank." „Wofür?" „Dafür, dass du noch seltsamer bist als ich." Nach dem Essen fragte Sakura : „Wie wärs wenn ich dich deiner Nachbarin vorstelle?" „Die alte Frau?" „Tsunade! Sie ist eine nette Dame." „Sollten wir nicht vorher anrufen?“ fragte er. „Sie hat alle Zeit der Welt und freut sich jedes Mal wenn jemand bei ihr vorbeischaut." „Okay. Dann los." sagte Naruto. Sakura saß am Steuer. Nachdem sie ein paar Minuten unterwegs waren fragte Naruto : „Wo arbeitest du eigentlich? In der Bar, wo wir uns kennengelernt haben, hilfst du nur aus, oder?“ Sakura nickte. „Ich arbeite in Naras Maklerbüro." „Verstehe." Sakura hörte irgendeinen Unterton in seiner Stimme. Erleichterung? Sie wunderte sich über die Reaktion fuhr jedoch fort :„Aber auch das ist nur ein Job, bis ich meinen Abschluss in Psychologie habe. Ob du's glaubst oder nicht, ich war sogar mal Deputy meines Vaters, aber... Na ja, das hat dann doch nicht geklappt. Ich hatte mir damals aber ernsthaft überlegt weiter bei der Polizei zu arbeiten." Sie lachte leise. „Wer weiß, vielleicht bewerbe ich mich beim FBI." „Ich möchte ja nicht die Regeln für das zweite Date übertreten aber das Verhältnis zwischen dir und deinem Vater scheint mir ein bisschen angespannt zu sein." sagte Naruto. „Ja, stimmt. Mein Vater ist ein netter Kerl aber er hat seine Eigenheiten." Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. „Wie sind deine Eltern denn so?" In Narutos Gesicht erschien ein schmerzlicher Ausdruck und Sakura bereute ihre Frage sofort. „Meine Eltern sind gestorben als ich ein kleiner Junge war. Aber ich habe viele schöne Erinnerungen an sie." antwortete er. „Tut mir leid." sagte Sakura. „Schon gut." Sakura richtete ihren Blick wieder nach vorne. „So, da wären wir." sagte sie, bog in Tsunades Einfahrt und stellte den Motor ab. „Bist du bereit für deine Nachbarin?“ Als Naruto das zweistöckige Haus von Tsunade zum ersten Mal sah, erschien es ihm irgendwie vertraut doch er kam nicht darauf, woher diese Erinnerungen rührte. Wahrscheinlich lag es daran, dass er im Laufe seines Lebens schon Hunderte solcher Häuser gesehen hatte. Er blickte Sakura an. Das schwindende Sonnenlicht schien durch ihr rosa Haar, umgab sie mit einer leuchtenden Aureole und ließ sie wie ein ätherisches Wesen erscheinen, das aus einem Reich des Lichts zur Erde gestiegen war. „Warte mal." sagte er, als sie aus den Wagen steigen wollte. „Was ist denn?“ „Komm mal näher. Du hast da was im Haar." Er streckte die Hand aus und Strich eine rosa Strähne beiseite. Dann fuhr er ihr mit den Fingerspitzen an der Wange entlang bis zum Kinn und führte ihren Mund sanft zu seinem. Ihre Lippen berührten sich. Narutos Kuss war anfangs zurückhaltend und forschend, wurde aber intensiver, als er spürte wie Sakura seine Zärtlichkeiten erwiderte. Seine Hand bewegte sich in ihren Nacken. Ihre Hände Strichen ihm über die Brust. Schließlich lösten sie sich voneinander. „Ich hatte gar nichts im Haar, stimmts?“ fragte Sakura. „Ich fürchte, nein." flüsterte er. „Versuchst du es mit solchen kleinen Tricks bei allen Frauen?" „Schon lange nicht mehr." Sakura lächelte. „Schön, dass du wieder im Geschäft bist." Dann räusperte sie sich und schaute ein wenig verlegen zum Haus. Tsunade beobachtet uns wahrscheinlich durchs Fenster. Meine Güte, sie muss den Eindruck haben, als wären die Figuren aus einem ihrer Liebesromane soeben dem Buch entstiegen." Naruto lachte leise. „Ich glaube nicht, dass ich dem Helden aus einem Liebesroman das Wasser reichen kann." Sakura tätschelte seine Schulter. „Mit ein bisschen Anleitung bekommen wir dich schon noch so weit." Sie stiegen aus dem Wagen und gingen zu einer Treppe, die hinauf zu Tsunades Veranda führte. Naruto wusste, dass die alte Dame seit dem Tod ihres Mannes Alleine Lebte aber gelegentlich Besuch von ihren Kindern und Enkeln bekam. Er war gespannt auf die Begegnung. Sakura hatte Tsunade als humorvoll und warmherzig geschildert. Sakura läutete an der Tür. Sie warteten, aber niemand öffnete. Noch einmal drückte sie auf den Klingelknopf. Nichts. „Merkwürdig. Sie verlässt so gut wie nie das Haus. Wenn sie ihre Kinder sieht, kommen sie normalerweise zu ihr, nicht umgekehrt." „Vielleicht musste sie einkaufen." „Sakura schüttelte den Kopf. „Nein, bestimmt nicht. Sie bezahlt einen jungen aus der Stadt, der ihr alles bringt, was sie brauch. Ich hab ihr sogar gesagt, dass wir heute möglicherweise vorbeikommen. Deshalb kann ich mir unmöglich vorstellen, dass sie weg ist. Sie war gespannt darauf dich kennenzulernen. Schließlich bist du ihr Nachbar." Naruto sah wie ein Ausdruck der Angst in Sakuras Augen erschien. Er wusste, dass es wahrscheinlich nur an seiner Paranoia lag, musste aber sofort an Sasuke Uchiha denken. Er klopfte doch niemand reagierte. Er streckte die Hand nach dem Türknauf aus und drehte ihn. Die Tür schwang unter ihrem eigenen Gewicht nach innen. „Hallo?“ rief Sakura ins Haus, erhielt aber keine Antwort. „Okay, wir machen Folgendes. Du setzt dich wieder ins Auto und behältst die Landstraße im Auge, ob aus irgendeiner Richtung jemand kommt. Schließ die Türen ab und halt die Augen offen. Ich Schau mich im Haus um. Wahrscheinlich ist die Frau oben und macht ein Nickerchen aber Vorsicht kann nicht schaden. Wenn ich in fünf Minuten nicht wieder da bin oder du irgendetwas Ungewöhnliches siehst, fährst du los und rufst von unterwegs deinen Vater an." „Warum verständigen wir ihn nicht sofort?“ „Ich will nicht gleich die Polizei rufen Nur weil jemand nicht an die Tür kommt, wenn ich klingle. Ich sehe mich hier um. Wenn etwas nicht stimmt, können wir immer noch überlegen, was wir tun." entgegnete Naruto. „Aber was, wenn..." „Ich bin ein grosser Junge. Sakura." „Wenn etwas nicht stimmt, brauchst du Verstärkung." „Eben. Deshalb musst du dich bereithalten, deinen Vater zu rufen." Sakura seufzte. „Okay. Aber sei Vorsichtig. Mir ist das alles hier irgendwie unheimlich." Naruto brachte sie zurück zum Wagen, dann stieg er wieder zur Veranda hinauf und betrat das Haus. Wachsam ließ er den Blick schweifen. Der Parkettboden war makellos sauber, kein Stäubchen zu sehen. Er blickte auf seine Schuhe. Die Sohlen hatten eine Kruste aus getrockneter Erde. Einen Augenblick lauschte er, hörte aber nicht das leiseste Geräusch. Wie ein schwarzes Loch, das alles verschlingt, verbreitete das Haus eine lastende, bedrohliche Atmosphäre. Noch vor wenigen Augenblicken war es Naruto als Ort des häuslichen Glücks und der Fröhlichkeit erschienen, wo Kinder im Garten spielten und frisch gebackener Apfelkuchen auf der Fensterbank abkühlt. Nun war alles finster, stumm und tot. Eine Stimme in seinem Hinterkopf raunte Naruto zu, dass ihn etwas Furchtbares erwartete, doch eine kräftigere, überzeugendere Stimme trieb ihn an, weiterzugehen. Möglicherweise brauchte hier jemand Hilfe, noch dazu eine alte Dame, seine Nachbarin. „Hallo?" Keine Antwort. Nur Totenstille. Er rief noch einmal, lauter diesmal: „Hallo, ist da jemand?“ Nichts. Kapitel 5: ----------- Das zweistöckige Gebäude war weiß mit schwarzen Fensterläden und wurde zur Hälfte von der Veranda umschlossen. Der Flur führte in ein geräumiges Wohnzimmer mit einem grossen Panoramafenster. Vitrinen und offene Regale voller antiker Töpferwaren und Glas säumten die Wände. Links war ein halb offenes Treppenhaus, rechts schloss sich ein offenes Esszimmer wie der kurze Schenkel eines L an das Wohnzimmer an. Naruto ging ins Esszimmer und bemerkte einen Stapel Post auf dem Tisch. Einige Sendungen waren geöffnet, zum Teil noch ungelesen. Er schaute zur Treppe zurück und beschloss, sich im Obergeschoss umzusehen. Langsam stieg er die Holzstufen hinauf. Oben angekommen, sah er auf der linken Seite eine geöffnete Badezimmertür. Er warf einen Blick hinein. Der Duschvorhang war zur Seite gezogen. Hier war niemand. Naruto schaute über den Flur. Am anderen Ende sah er eine geschlossene Tür, dazwischen befanden sich zwei weitere Türen. Während er sich an das Halbdunkel im Korridor gewöhnte, schien die dunkle Maserung auf der geschlossenen Tür zu wimmeln und sich zu ringeln wie Würmer in einem offenen Grab. Die Stille war gespenstisch und Schmerzen ihm in den Ohren, als er sich leise voranbewegte, wobei er sich an der rechten Wand hielt, über die immer wieder Schatten huschten, die ihn zusammenzucken ließen. Eine düstere Vorahnung überkam ihn. Hier stimmte etwas nicht, ganz eindeutig nicht. Die alte Tsunade hätte sich längst bemerkbar gemacht wenn sie im Haus wäre. War sie vielleicht doch in die Stadt gefahren? Aber Sakura hatte gesagt, das sei völlig unüblich für sie. Obwohl er dagegen ankämpfte stieg Furcht in ihm auf. Er ballte die Fäuste, bereit, zuzuschlagen, falls jemand aus einem Zimmer gestürzt kam. Die Tür links war geschlossen, das Zimmer rechts dagegen stand offen. Licht schien heraus und warf eigentümliche Schatten an die Wand. Angespannt spähte Naruto um die Ecke. Als er keine unmittelbare Gefahr entdeckte, betrat er den Raum. Er sah ein Trimmrad, eine Rudermaschine, einen kleinen Fernseher und ein paar Geräte, die er nicht erkannte. Alles war von einer feinen Staubschicht bedeckt. Er sah, dass die Schatten im Flur von einem alten Baum vor dem Fenster herrührten, der sich sanft im Wind wiegte. Naruto schaute in den Schrank und wandte sich der ersten geschlossenen Tür zu. Er drehte den Knauf und schob die Tür langsam nach innen. Auf dem sorgfältig gemachten Bett lagen dekorative Kissen. Ein Berg aus Stofftieren türmte sich in einer Zimmerecke. Darüber hing ein Regal voller Sammelpuppen. Naruto durchsuchte das Zimmer, fand aber nichts, was auf ein Verbrechen hindeutete. Langsam ging er zum nächsten Zimmer. Vielleicht spielt meine Fantasie mir einen streich, sagte er sich. Er blieb wie angewurzelt stehen. Zweifel und Wunschdenken gehören plötzlich nicht mehr ins Reich des Möglichen. Am Türknauf zum letzten Zimmer klebte Blut. Naruto schlug das Herz bis zum Hals. Der puls pochte ihm in den Schläfen. Er streckte die Hand aus, packte den Knauf und erschauderte, als er klebriges Blut an den Fingern spürte. Widerwillig drehte er den Knauf und drückte die Tür vorsichtig nach innen. Überall war Blut. Verwesungsgestank stand in dem kleinen Raum. Fliegenschwärme summten. Die Luft kam ihm feucht und klebrig vor und schien sich wie ein fettiger Film auf die Haut zu legen. Er würgte und ihm wurde schwindelig. Der Mageninhalt stieg ihm in die Kehle. Ein Mensch konnte so etwas unmöglich getan haben. Das war ein brutaler Schlächter gewesen. Nein brutal reicht nicht aus, um ein solches Gemetzel zu beschreiben. Das Wort war viel zu schwach. Es gab kein Wort, das eine solch wahnsinnige Gewalt beschreiben konnte. Naruto brach der Schweiß aus. Ruhig bleiben, ermahnte er sich. Woher kam der Gestank? Wo war die Leiche? Als er sich langsam umschaute, sah er im Spiegel des Toilettentisches etwas Seltsames. Er schaute genauer hin und der Schock traf ihn mit voller Wucht. Das Spiegelbild zeigte ein blutiges Händepaar, das über die Tür ragte, die er gerade geöffnet hatte. Oh Gott. Naruto drehte sich um und ging mit langsamen Schritten zu der angelehnten Tür. Er wusste, dass der Anblick für den Rest seines Lebens in sein Gedächtnis gebrannt sein würde, als er die Tür nach innen zog. Er starrte auf die entstellte Leiche einer zierlichen Frau. Zwei lange Stacheln durchbohrten ihre Hände und nagelten sie an die Wand. Sie war nackt. Lange schnittwunden überzogen ihren Körper. Naruto sah, dass es weder Hiebe noch Stiche waren, stattdessen hatte der Mörder die Schneide gerade so tief ins Fleisch gedrückt, dass die Haut aufgetrennt wurde und war dann mit der Klinge den gesamten Körper entlanggefahren. Naruto betete, dass die Frau vom Schock rasch die Besinung verloren hatte, doch eine Bestie wie Uchiha wusste garantiert wie man die Bewusstlosigkeit verhinderte und die Qual verlängerte. Wahrscheinlich war die Frau erst nach schrecklichem Leiden verblutet. Er wollte sich abwenden aber der Polizist in ihm behielt die Oberhand. Er trat näher an die Tote heran und entdeckte Anzeichen der Verwesung. Das verbliebene Blut hatte sich in den unteren Körperpatien gesammelt und ein milchiger Film bedeckte die Augen. Fliegen umschwirrten die Leiche. Irgendetwas stimmte hier nicht aber was? Naruto vermochte es nicht zu sagen. Es hatte mit den Händen und dem Blut zu tun, doch es viel ihm schwer, sich zu konzentrieren. Die Emotionen waren stärker als die Vernunft. Er stellte sich die letzten Augenblicke der alten Tsunade vor, sah sie vor sich, wie der Mörder sie folterte während sie vor Schmerz schrie. Ein Schmerz den kein lebendes Wesen erdulden sollte. Er sah, wie ihr Peiniger mit dem gleichen Stolz lächelte wie ein Maler oder Bildhauer nachdem er ein Meisterstück vollendet hat. Die Toten Augen waren in unvorstellbarem Grauen aufgerissen. Sie blickten Naruto starr an, flehten stumm um Hilfe. Er schauderte, wandte sich aber nicht ab. Naruto kannte den Ausdruck dieser Augen. Er sah ihn beinahe jede Nacht in seinen Träumen. Er konnte sich nicht von der Stelle rühren, zitterte am ganzen Körper. Wut kochte in ihm hoch, eine unbändige Wut wie der Zorn eines Vaters wenn er dem Mörder seines Kindes ins Gesicht Blickt. Wie der Hass einer Mutter, die entdeckt, dass ihr Mann die gemeinsame Tochter missbraucht hat. Naruto schwor sich, alles zu tun damit dieser geschundenen Frau wenigstens ein bisschen Gerechtigkeit widerfuhr, indem er ihren Mörder jagte und zur Strecke brachte. Die Polizei... Die Polizei. Plötzlich fiel ihm Sakura ein. Er rannte über den Flur zu Front des Hauses und schaute aus dem Fenster. Das Auto war verschwunden. Gott sein dank dachte er. Er blickte auf die Uhr und sah zu seinem Erstaunen, dass erst sieben Minuten vergangen waren. Der Sheriff musste bereits hierher unterwegs sein aber darauf zählen konnte er nicht. Das Mobilfunknetz in einer dünn besiedelten Gegend wie dieser war lückenhaft. Naruto kehrte ins Schlafzimmer zurück, ließ den Blick schweifen und suchte nach verräterischen Spuren. Er entdeckte eine Blutspur, die zu einer Tür links von ihm führte. Hinter dieser Tür befand sich eine Treppe, die zur Küche führte. Er stieg die Stufen hinunter als er plötzlich ein Geräusch aus dem Erdgeschoss hörte. Er verharrte, lauschte. War der Killer noch im Haus? Mit einem Mal schenkte Naruto der Blutspur keine Beachtung mehr. Der Vulkan in seinem Innern brach aus und ein roter Vorhang legte sich wie ein Schleier über seine Augen. Er vergaß jede Vorsicht und stürmte in die Küche. Leer. Wieder hörte er das Knarren und entdeckte die Quelle des Geräusches: Ein Fensterladen hatte sich geöffnet und schwang im Wind. Rasch ließ Naruto den Blick schweifen. Links war eine weitere Tür, sie war nur abgelehnt. In seiner Wut öffnete Naruto sie mit solcher Kraft, dass sie beinahe aus den Angeln flog. Dahinter befand sich ein kleines Büro. Es gab nur einen Schreibtisch und einen Wandschrank. Naruto riss die Tür des Schranks auf, die Faust zum schlag erhoben, den Atem angehalten in der Erwartung, dass der Killer ihm aus dem Dunkel entgegensprang. Der Schrank war leer. Naruto eilte zurück in die Küche und von dort in den Flur. Rechts war eine weitere Tür. Er riss sie auf. Das Badezimmer. Der Duschvorhang war zugezogen. Anders als vorhin, als er den Vorhang zur Seite gerissen und gehofft hätte, niemanden zu finden wäre es ihm jetzt am liebsten gewesen, dass der Killer sich hinter dem Vorhang versteckte. Er würde ihm jeden Knochen einzeln brechen. Ein kräftiger ruck und Naruto blickte in die Duschkabine. Sie war leer. Er fluchte lautlos. Wenigstens konnte er jetzt so gut wie sicher sein, dass sich im Haus niemand versteckte. Er nahm die Suche nach der Blutspur wieder auf. Sie führte durch die Küche. Naruto folgte der Spur bis zur Hintertür und drehte den Knauf. Die Tür war mit einem Zusatzschloss abgesperrt. Er entriegelte das Sicherheitsschloss, ließ das Horror Haus hinter sich und trat hinaus auf die Veranda. Dort endete die Blutspur. Von hier aus konnte der Mörder sich in sämtliche Himmelsrichtungen abgesetzt haben. Der Killer war verschwunden. Naruto atmete tief durch. Sein Adrenalinspiegel fiel. Hier an der frischen Luft, schien sich eine Zentnerlast von seinen Schultern zu heben. Endlich war er wieder vom tiefblauen Abendhimmel und der unermesslichen Weite der Landschaft umgeben. Doch die Welt erschien ihm nicht mehr so hell wie vor dem Betreten des Hauses. Er hatte geglaubt in seiner neuen Heimat vor dem Bösen geschützt zu sein. Nun musste er erkennen, dass Dunkelheit und Hässlichkeit auch im strahlendsten Licht und makelloser Schönheit gedeihen konnten. Er musste wieder an den Mann im Fernsehen denken. Naruto sah sich um. Hinter dem Haus standen zwei Schuppen aber er verzichtete darauf sie zu durchsuchen. Er hätte es vorgezogen nie wieder einen Fuß in das Haus zu setzen, beschloss dann aber den Sheriff vorsichtshalber über das Festnetz anzurufen. Er ging ins Haus zurück, nahm im Vorbeigehen einen ungeöffneten Brief vom Poststapel auf dem Esstisch und wählte die Notrufnummer. ..... Der Sheriff betrachtete die Leiche Tsunades und blickte in ihre leeren, starren Augen. Die Qual, die sich noch immer darin spiegelte, war ihm nur allzu vertraut. Er hatte diesen Ausdruck gesehen als er damals seiner Frau in die Augen geschaut hatte. Er kämpfte gegen die Tränen an als die schmerzlichen Erinnerungen an jenen schrecklichen Tag auf ihn einstürmten. Er war nach Hause gekommen und hatte im Wohnzimmer ihren verstümmelten Leichnam gefunden. Seine Frau war schon zwei Tage tot gewesen. Zwei volle Tage und ihm war nicht einmal aufgefallen, dass sie nicht mehr angerufen hatte. Der Verlust warf den Sheriff für längere Zeit aus der Bahn. Nun schilderte Naruto ihm in allen Einzelheiten, was geschehen war. Der Sheriff hörte ihm zu, unterbrach ihn nur hin und wieder mit einer kurzen Frage. Der Chief Deputy Inuzuka Kiba hörte ebenfalls zu und machte sich auf einem kleinen Schreibblock Notizen. Inuzuka war ein junger Mann. Er trug eine gut sitzende sandbraune Uniform und man sah ihm an, dass er viel Zeit im Fitnessstudio verbrachte. „Was für eine Geschichte." murmelte Inuzuka als Naruto geendet hatte. „Ja eine Tragödie. Also haben Sie im Haus oder auf dem Grundstück niemanden gesehen Naruto?“ fragte der Sheriff. „Nein. Wer immer das getan hat, er war schon lange verschwunden als ich hier her kam." „Oder ist nie weggegangen." sagte Inuzuka. Naruto musterte den Chief Deputy mit zusammengekniffenen Augen. „Was soll das heißen?" „Nun mir kommt es nur merkwürdig vor, dass jemand in unser schönes Konoha zieht und bereits zwei Tage später hat er ein paar Männer krankenhausreif geschlagen und seinen ersten Mord entdeckt. Sie sind schon ein Pechvogel was?“ „Ja. Schließlich muss ich mich momentan jeden Tag mit einem Trottel abgeben. Sie haben recht. Es könnte besser laufen." „Wenn es nach mir ginge, würden wir nicht bloß reden." drohte Inuzuka. „Tut mir leid Süßer. Beim ersten Rendezvous küsse ich nie." sagte Naruto und grinste ihn an. Inuzuka trat näher an Naruto heran. „Beim nächsten Mal bist du allein mit mir in einem dunklen Raum freundchen. Dann kommst du mir nicht so komisch." Naruto drehte den Kopf zur Seite und ließ die Nackenwirbel knacken. Als er antwortete sprach er ruhig. „Wenn Sie das mit mir versuchen trägt man sie auf einer Bahre aus dem Raum." „Drohen Sie mir?“ „Nein. Ich drohe nie. Ich sage Ihnen nur wie es ist." Inuzuka wollte noch einen Schritt näher treten, doch der Sheriff hielt ihn fest. „Geh nach oben und hilf den Jungs." Inuzuka bedachte Naruto mit einem hasserfüllten Blick ehe er gehorchte. Der Sheriff wandte sich wieder Naruto zu. „Sie finden nicht leicht Freunde was? Sie waren mal Polizist also sollte man annehmen, dass Sie in der Lage sind die Dinge auch aus Inuzukas Warte zu betrachten." „Das könnte ich versuchen Sir aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ich meinen Kopf so weit in meinen Hintern bekomme." Der Sheriff sah ihn ausdruckslos an und kratzte sich den Bart. „Hören Sie Naruto ich glaube nicht, dass Sie etwas mit dem Mord zu tun hatten aber Ihr erster Eindruck hier in Konoha ließ ziemlich zu wünschen übrig. Und die Umstände sind durchaus verdächtig. Also denken Sie lieber nach bevor Sie etwas sagen. Wenn Sie länger in Konoha leben wollen sollten Sie Ihr Mundwerk besser im Zaum halten." Naruto zuckte die Schultern. „Ich werde es versuchen." „Gut. Jetzt fahren Sie nach Hause, ruhen sich aus und vergessen die Sache. Ich weiß das ist leichter gesagt als getan aber versuchen Sie es trotzdem. Wir sind jetzt für den Mordfall verantwortlich. Falls Ihnen noch etwas einfällt, hier ist meine Karte. Die Handynummer steht ganz unten." Naruto nahm die Karte entgegen und steckte sie ein. „Wenn Sie sich diesen Fall ansehen sollten Sie eines nicht vergessen Sheriff. Ein berüchtigter Serienkiller treibt sich in der Gegend herum. Für jemanden der einen Mord plante, war es der ideale Zeitpunkt um zuzuschlagen. Überlegen Sie doch mal. Als ich die Leiche gesehen habe musste ich sofort an Uchiha denken. Jemand der einen Mord begehen wollte hätte die perfekte Gelegenheit und einen absolut glaubwürdigen Sündenbock gehabt. Alle denken ständig nur daran, dass Uchiha in dieser Gegend sein soll. Sie sollten ihre Ermittlungen auf Tatsachen aufbauen Sheriff, nicht auf Annahmen und wenn sie noch so naheliegend sind." Der Sheriff schien einen Augenblick über Narutos Worte nachzudenken. „Danke aber wir kennen unseren Job. Denken Sie nicht mehr an die Sache. Wir brauchen Ihre Hilfe nicht. Und solange der Fall nicht geklärt ist halten Sie sich von meiner Tochter fern, verstanden?" .... Naruto saß im Dunkeln und ging noch einmal durch was er im Haus der alten Frau erlebt hatte. Er wünschte er könnte vergessen. Er betete um die Fähigkeit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues Leben anzufangen. Er ging jedes Detail des Tages durch und suchte nach Hinweisen die er in der Hitze des Augenblicks übersehen haben könnte, wobei ihm sein Fotografisches Gedächtnis zugute kam. Und irgendetwas hatte er übersehen. Das spürte er. Während er in Gedanken jede Einzelheit Durchging wurde ihm bewusst, dass ihm einen ganze Reihe von Dingen zunächst nicht aufgefallen war. Doch er konnte den Finger nicht drauf legen. Er wusste nicht was genau ihm keine Ruhe ließ. Narutos Gedanken schweiften ab. Er musste an Sakura denken. Der Sheriff hatte sie von einem Deputy nach Hause bringen lassen nachdem er ihre Aussage aufgenommen hatte. Naruto beschloss sie anzurufen. Er wählte Sakuras Nummer. Sie nahm nicht ab. Mit jedem Klingeln wuchs seine Enttäuschung. Insgeheim hatte er gehofft, dass Sakura auf seinen Anruf wartete. „Ja? "meldete sie sich schließlich, als er schon nicht mehr daran glaubte. „Hallo Sakura. Naruto hier. Ich dachte schon du wärst noch nicht zu Hause." „Ich war unter der Dusche. Ich bin nicht mal in diesem schrecklichen Haus gewesen aber ich fühle mich furchtbar...besudelt. Ich weiß wie ich es nennen soll." „Ich weiß was du meinst." „Die arme Tsunade. Sie war eine wunderbare Frau. Ein solches Ende hat sie nicht verdient." „Ein solches Ende hat niemand verdient." sagte Naruto. „Hast du so etwas Grausames schon einmal gesehen? Ich meine als du noch Cop warst." „Ich habe Dinge gesehen die ich lieber vergessen würde aber so etwas... Nein, ich glaube nicht. Aber ich sollte dir lieber nicht davon erzählen, es jagt dir bloß angst ein." „Es jagt mir keine Angst ein. Erzähl es mir." Er berichtete es ihr so schonend wie er konnte. „Und dann schaute ich ihr in die Augen. Es war als würde sie mich um Hilfe anflehen. Ich habe mich so machtlos gefühlt wie noch nie. Ich wurde wütend, verlor die Beherrschung. Ich bin durchs Haus bis zur Hintertür gerannt, habe sie entriegelt und...." Er stockte als ihm mit einem Mal klar wurde was er bis jetzt übersehen hatte. Er hatte das Zusatzschloss an der Hintertür öffnen müssen aber dieses Schloss konnte nur von innen per Hand oder von außen mit einem Schlüssel verriegelt worden sein. Und der Mörder war verschwunden. Wenn er nicht aus irgendeinem Grund zurückgekehrt war bedeutete dies, dass jemand nach dem Mörder und vor ihm, Naruto, im Haus sein musste. Jemand anderes als der Mörder. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Hammerschlag. „Tut mir leid Sakura ich muss auflegen." „Was ist denn los?" „Ich melde mich später bei dir." Naruto legte auf, eilte an den Tisch und holte die Visitenkarte des Sheriffs. Auf einmal hatte er es schrecklich eilig. Er wusste das die ersten achtundvierzig Stunden bei jeder Mordermittlung die wichtigsten waren. Er wollte sich mit seiner neuen Information im Hinterkopf noch einmal den Tatort anschauen. Vielleicht hatte er ein weiteres Detail übersehen das man nur erkennen konnte wenn man wusste, dass ein unbekannter Dritter im Haus gewesen war. Was hatte dieser Unbekannte dort gewollt? Wieso hatte er Tsunades Leiche nicht entdeckt? Hatte er vor dem Killer die Flucht ergriffen? Naruto stand vor einem Rätsel. Er wählte die Handynummer des Sheriffs. „Ja?" hörte er die inzwischen vertraute Stimme kurz und knapp fragen. „Naruto hier, Sheriff. Wo sind Sie?" „Ich habe gerade den Tatort verlassen und bin unterwegs in mein Büro. Habe alles eingepackt und Feierabend gemacht. Wieso? Was ist passiert?" „Sie müssen sich am Haus der Ermordung mit mir treffen so schnell wie möglich. Mir ist etwas eingefallen. Und es kann nicht warten." „Also gut. Ich kann mir zwar nicht Vorstellen was so schrecklich wichtig sein sollte aber ich komme so schnell ich kann." ..... Naruto wartete in der Zufahrt von Tsunades Haus. Aus der Ferne näherten sich Scheinwerfer. Kurz darauf fuhr der Wagen in die Einfahrt und hielt. Der Sheriff stieg aus. „Na mein Junge? Was ist wichtig genug um mich von meinem Feierabendbierchen abzuhalten?" „Ich habe viel nachgedacht Sheriff. Über das was hier passiert ist. Ich hatte etwas übersehen. Jetzt Weiss ich was es war." „Und was?“ „Ich zeig es Ihnen. Kommen Sie.“ Er führte den Sheriff durch das Haus in die Küche. „Als ich oben vor Tsunades Leiche stand wurde ich so wütend, dass ich wie ein Verrückter durchs Haus gerannt bin. Deshalb ist mir nicht aufgefallen, dass die Hintertür von innen abgeschlossen war, obwohl blutige Fußabdrücke dorthin führten. Das könnte bedeuten... " „Dass jemand anderes vor Ihnen im Haus gewesen ist und die Tür abgeschlossen hat. Oder es bedeutet überhaupt nichts. Nehmen wir es war tatsächlich noch jemand im Haus. Wer außer dem Täter hätte nicht auf der Stelle den Mord gemeldet? Ein Komplize? Wer immer es war, er muss sehr darauf geachtet haben, nicht in das Blut zu treten, das der Killer überall hinterlassen hatte. Wir haben keine anderen Spuren gefunden, nur die des Mörders und Ihre." Naruto blickte nachdenklich aus dem Küchenfenster auf den Hof hinter dem Gebäude. Dabei bemerkte er etwas Merkwürdiges. Er ging zur Hintertür, entriegelte sie und trat hinaus. Der Sheriff folgte ihm. „Haben Sie sich den Schuppen hinter dem Haus angesehen Sheriff?" „Ja natürlich. Aber da haben wir auch nichts gefunden." „Kennen Sie das Klischee von dem Mörder, den es wieder an den Ort seiner Tat zieht? Diesmal stimmt es vielleicht." „Wie kommen Sie darauf?“ „In dem Schuppen brennt Licht. Wenn Sie es nicht angemacht haben... Und sonst wohnt hier weit und breit niemand." „Verdammt, Sie haben recht." ...... Naruto und der Sheriff nutzen jede Deckung als sie sich den Schuppen näherten. Der Sheriff bedeutetete Naruto mit einer Handbewegung welche der beiden Türen er benutzen sollte. Naruto nickte und bewegte sich auf die Tür zu, wobei er sich innerlich wappnete auf das was ihm bevorstand. Sein Puls raste. Er glaubte zu spüren, dass ihn auf der anderen Seite der Tür eine mordlüsterne Bestie erwartete. Und nun lag es an ihm und dem Sheriff diese Kreatur in die Finsternis zurückzujagen. Er hatte sich geirrt. Hier war niemand. Der Schuppen war größer als man glauben mochte. Das Innere bestand aus einen offenen Raum mit mehreren Reihen hoher Regale. Wer sich vor Entdeckung schützen wollte fand hier geeignete Verstecke. Eine Unheimliche Stille lag über den Schuppen. Es roch nach Öl und Staub. Vorsichtig prüfte Naruto jede Regalreihe. Mitten im Schuppen stand eine Werkbank. Naruto blickte um die Ecke eines Regals und sah weitere Tische und Werkzeuge. Langsam bog er um die Ecke. Und sah, dass sein Instinkt ihn doch nicht betrogen hatte. Ein Mann mit kalten schwarzen Augen saß neben einen der Tische. Das Gesicht des Mannes hatte Naruto erst vor kurzem im Fernsehen gesehen. Es gehörte Sasuke Uchiha, dem Serienkiller. Kapitel 6: ----------- Der Mörder war tatsächlich an den Schauplatz des Verbrechens zurückgekehrt. Allerdings anderes, als er es sich vorgestellt hatte. Wunderschöne kalte schwarze Augen starrten ihn an. Als seihen diese Augen der Wolf und er selbst das Scharf. Naruto stand da wie erstarrt, gebannt vom hypnotischen Blick des Psychopathen. Uchiha war mit einer Fußkette den Stuhl gefesselt. Ein alter Lappen war ihm mit Klebeband vor dem Mund befestigt worden und verhinderte, dass er um Hilfe rief. In seinem geschwollenen Gesicht klebte getrocknetes Blut. Naruto kam der Begriff "Südstaatengerechtigkeit" in den Sinn. Und nachdem er das Werk dieses Psychopathen gesehen hatte, fiel ihm kaum ein überzeugendes Argument ein, das dagegen sprach. Auge um Auge. Legte man diesen Spruch aus der Bibel zugrunde, hatte der Mann auf dem Stuhl verdient, was man ihm angetan hatte. Andererseits...Naruto sah sich das Profil des Psychopathen an und es war atemberaubend. Eine gerade Nase, ein markanter Kiefer und wirklich schön geformte Lippen. Das Haar viel ihm locker ins Gesicht. Die schwarze Pracht umrahmte das blasse Gesicht und verlieh ihm eine geheimnisvolle Ausstrahlung. Naruto rechnete damit, dass der Sheriff genauso erstaunt reagieren würde wie er, doch als sich der Sheriff näherte, schien ihn der Anblick des Gefesselten keineswegs zu überraschen. Er hielt seine Waffe locker in der linken Hand. Seine Haltung passte so gar nicht zu einem Mann, der einen Raum vordringt, in dem sich ein Mordverdächtiger aufhalten könnte, geschweige denn ein berüchtigter Serienkiller. Es sei denn, der Sheriff hatte gewusst, was er vorfinden würde. Naruto blickte ihn an. "Anscheinend haben Sie hier einen dicken Fisch an der Angel. Behalten Sie ihn, oder werfen Sie ihn zurück?" "Ich glaube, diesen Fisch behalte ich." erwiderte der Sheriff. "Würden Sie mir erklären, was hier los ist?" Ihre Blicke trafen sich. In diesem Moment erkannte Naruto die Wahrheit. "Ich wette, Sie waren ein guter Cop, Naruto. Sich sein Geld als Polizist zu verdienen, ist nicht leicht, habe ich recht? Natürlich habe ich recht. Es ist einer der schwierigsten und beschissensten Jobs der Welt. Die Leute zählen darauf, dass man für Sicherheit sorgt. Aber manchmal ist die Welt ein Ort voller Boshaftigkeit. In der Dunkelheit gibt es Wölfe, die nur darauf warten, dass sich einer von der Herde absondert. Dann fallen sie über ihn her und zerfleischen ihn. Und zu wem kommen die Leute gerannt? Zu uns. Zur Polizei. Zu ganz normalen Männern und Frauen, die den Eid geleistet haben, andere Menschen zu schützen und ihnen zu dienen." Während der Sheriff sprach, trat er näher an Naruto heran. "Wir sind aber keine Ritter in funkelnder Rüstung. Wir können nicht einfach losreiten und die Bestien erschlagen. Wissen Sie, Naruto, ich betrachte mich nicht als Hüter des Gesetzes. Für mich ist ein Cop mehr wie ein Hirte, der die Herde beschützt. Wie vertreiben die Wölfe von dieser Herde." "Tun Sie das auch hier? Die Wölfe vertreiben?" "Ich erwarte nicht, dass Sie das verstehen. Aber in gewisser Weise stimmt es. Ich habe schon viele Verbecher festgenommen, die glaubten, sich der Gerechtigkeit entziehen zu können. Aber wahre Gerechtigkeit ist nicht blind, Naruto. Sie findet einen, egal wohin man auch flieht. Und manchmal liegt der Fall so eindeutig, dass es keine Geschworenen, keine Verhandlung und kein Urteilsverkündung braucht." "Sondern?" fragte Naruto "Die Bestrafung. Wir haben alle Formalitäten weggelassen und sind direkt zur Bestrafung übergegangen." antwortete der Sheriff. Naruto konnte nicht fassen, was er da hörte. "Diese Entscheidung liegt nicht bei Ihnen. Sie können doch nicht einfach...-" "Doch, kann ich. Was wissen Sie denn schon." fiel ihm der Sheriff ins Wort. "Sie können das Gesetzt nicht selbst in die Hand nehmen. Sie..-" "Halten Sie die Schnauze! Ich habe einen Wagen gefunden, den dieser Verrückte gestohlen und stehen gelassen hatte. Ich wusste, dass er zu Fuß unterwegs war, also setzte ich die Hunde auf seine Spur und verfolgte ihn bis hierher. Ich habe ihn dabei erwischt, wie er das Messer schärfte, mit dem er Tsunade abgeschlachtet hatte. Offenbar wollte er, dass es hübsch scharf ist für das nächste Opfer, dem er seine Aufwartung machen wollte. Ich habe den Mistkerl überrascht, bewusstlos geprügelt und gefesselt. Als ich dann wieder ins Haus ging, muss ich die Hintertür abgeschlossen haben. Die Macht der Gewohnheit, nehme ich an." Naruto wusste nicht, wie er moralisch bewerten sollte, was der Sheriff tat, aber das spielte keine Rolle. Denn eines wusste er ganz sicher: Der Sheriff hatte nicht die Absicht, ihn lebend von hier wegkommen zu lassen. "Kommen Sie nicht näher" Der Sheriff beachtete ihn nicht :"Ich woltte den Tod an Tsunade vertuschen und ihren Tod wie ein Unfall aussehen lassen. Und für unseren freund Uchiha hatte ich große Pläne. Ihre Theorie traf voll ins Schwarze." "Welche Theorie?" "Was Sie darüber gesagt haben, dass er der ideale Moment sei, jemanden zu töten. Ganz wie Sie sagten, haben wir hier den perfekten Sündenbock. Einen gesuchten Serienkiller. Absolut glaubhaft. Aber Sie mussten ja in den Schlamassel reinmarschieren und meine Pläne über den Haufen werfen. Da habe ich mir wohl zu viel Zeit gelassen. Manchmal sind die Wölfe nicht die einzige Bedrohung für die Herde, Manchmal erkrankt ein Tier und bringt alle anderen in Gefahr. Dann muss man dieses eine Tier opfern, um Schlimmeres abzuwenden. Manchmal müssen die Menschen vor sich selbst geschützt werden, und das tut mir aufrichtig leid." "Sie sind wahnsinnig" sagte Naruto und musterte den Sheriff fassungslos. "Im Gegenteil. Ich bin absolut zurechnungsfähig. Ich wünschte, wir hätten unter anderen Umständen kennengelernt. Tja, tut mir leid, aber ich fürchte, das Schicksal hat Ihnen beschissene Karten in die Hand gegeben." "Das wird sich noch zeigen." entgegnete Naruto. "Mein lieber Junge, seien wir doch ehrlich. Tief im Inneren wissen Sie, dass ich das Richtige tue. Schauen Sie sich dieses... Tier an. Wahrscheinlich denkt er jetzt gerade über die Möglichkeiten nach, uns zu Tode zu foltern, und malt sich genüsslich unsere Qualen aus. Diese Bestie ist der kleine junge in dem Video. Dieser Junge tut mir leid, aber er ist seit langer Zeit tot. Was Sie da sehen, ist ein Monstrum. Ich darf nicht zulassen, dass noch jemand von diesen Ungeheuer gefoltert und getötet wird. Ich werde es verhindern .Das ist kein Mensch.Das ist ein Dämon, der es nicht verdient hat, zu leben." Voller Abscheu sah er auf Uchiha. "Wer gibt Ihnen das Recht zu entscheiden, wer leben darf und wer sterben muss? Sie spielen Gott, Sheriff, und ich glaube kaum, dass Gott auf erbärmliche Nachahmer wie Sie gut zu sprechen ist." Ihre Blicke trafen sich. Nach ein paar Sekunden angespannter Stille sagte der Sheriff :"Tut mir leid, Junge." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)