Der überschattete Zweifel von Meilenstein ================================================================================ Kapitel 2: Willkommen an der Akademie ------------------------------------- Die große Überraschung, dass der angeblich beste Professor der Akademie gegen einen Studenten so haushoch verlor, sprach sich schnell rum. Crowler wurde nach dieser Schmach nur noch auf diese Niederlage reduziert, zumindest wirkte sein Auftreten nicht mehr so respekteinflößend. Gereizt und mit ständiger mieser Laune überließ der Professor den restlichen Kram seinen Kollegen. Zedway wies alle Studenten an, sich drei Wochen später am Hafen einzufinden. Alle nötigen Unterlagen, die sie per Post erhielten, sollten sie parat haben. Als Jaden zuhause verkündete, dass er aufgenommen wurde, zeigten sich seine Eltern skeptisch. Er solle nicht immer den Tag vor dem Abend loben. Diese Akademie beherberge Spitzenduellanten, die alle eifrig den ganzen Tag lernten und keine Zeit des Lebens verschliefen. So war diese Akademie im Vergleich zu ihren Konkurrenten weit und einsam an der Spitze. Trotz aller Warnungen seiner Eltern träumte Jaden von dem Platz, der dem König der Spiele gehörte. Nicht das Geld, nicht der Ruhm, nicht die vielen Verträge die ein König der Spiele bekam. Jaden wollte einfach nur der beste sein. Der beste Spieler aller Zeiten. Offiziell wurde nach Yugi noch kein neuer König ernannt. Kein Profispieler in den obersten Ligen konnte lange genug eine Siegesserie aufrechterhalten, um diesen Titel zu verdienen. Dies war eine Bedingung von Seto Kaiba. Jaden packte seine Sachen, nachdem er alles Wichtige erledigt hatte. Er fühlte sich hochmotiviert, als er das prachtvolle gigantische Schiff in der Ferne erkannte, welches im Morgenlicht demonstrativ im Hafen erstrahlte. Nach einer kurzen Wartezeit am Hafen durfte er auf seine vorübergehende Kabine. Jaden nahm die Stufen vor ihm, die er nun aufstieg um auf das oberste Deck zu gelangen, bewusst wahr und genoss sie bei jedem Schritt. Der Pfad, der Jaden zum besten Spieler der Welt machen sollte, war zum Greifen nahe. In ihm kribbelte es, als er das Deck betreten hatte. Es war keine Luxuskabine, die er bezog, wie sie mancher Student wohl bekam, denn es wurde schon entschieden wer in welches Haus kam. Er bekam beim Zugang ein Päckchen mit seinem Namen darauf, außerdem einen Pass, den er nie verlieren durfte. Dieser Pass zeichnete ihn als Student der Akademie aus. ʽJaden Yuki, 15 Jahre, Slifer Red, Erstes Jahrʼ war in glänzenden Buchstaben auf seinem Pass zu lesen. Sie hatten einen rotbraunen Glanz, als wären sie aus Bronze. Man konnte den frischen Druck des Passes, vor allem veu den Buchstaben, an den Fingeroberflächen spüren, wenn man darüberfuhr. Für Jaden war es ein magisches Gefühl diesen Pass in den Händen zu halten. Auf dem kalten Deck gab es direkte Zugänge zu den kleinen Kabinen, die sich mittig auf diesem befanden. In jeder Kabine auf dem Oberdeck war Platz für drei Personen, außer in seiner. Sie bot Platz für höchstens zwei Personen, außerdem schien das einzige Kabinenfenster undicht zu sein. Es ließ einen leichten, kühlen Luftzug herein. Der Junge war in der Kabine nicht allein. Zuerst bemerkte Jaden seinen Mitbewohner nicht, denn seine volle Aufmerksamkeit galt dem Päckchen, das man ihm gegeben hatte. „Cool… rot finde ich eine starke Farbe!“, freute er sich, als Jaden rote Klamotten herausholte. Eine Duelldisk befand sich ebenfalls darin, sowie eine Gutschrift von 1000 DP. In der Erklärung stand, dass dies die Währung der Duellakademie war. Wollte man sich auf der Insel etwas erwerben, wie neue Karten, Klamotten, Utensilien oder sogar vielleicht ein besonderes Mittagsgericht, dann kostete dies DP. Die Regeln besagten aber, dass diese DP ausschließlich nur bei Nebenjobs erworben werden konnte. So wurde ausdrücklich verboten, dass man sich nicht um DP duellierte. „Ah…, die Währung… 1000 DP. Ist das viel?“, dachte Jaden laut. „Ist schon vorgekommen… angeblich haben sich einmal zwei um 1.000.000 DP duelliert, und angeblich könnte man damit den kompletten Kartenladen leerkaufen“, erklärte plötzlich die Stimme des Jungen, der schon die ganze Zeit hinter ihm stand. „Was…? Wer…?“, erst jetzt bemerkte Jaden den Jungen, der mit seinem auffälligen, türkisenen Haaren eigentlich nicht zu übersehen war. „Ich bin dein Mitbewohner… zumindest bis wir die Duellakademie erreicht haben…“, fuhr der Junge mit leiser Stimme fort. Ihn schien es nicht zu stören, dass Jaden ihn vorher nicht wahrgenommen hatte. Jaden sah den Jungen an, während er darüber nachdachte, ob er den Jungen schon einmal gesehen hatte. „Syrus Truesdale ist mein Name“, der Junge wartete einen Moment lang ab, als verlangte er eine Reaktion seitens Jaden. „Ich bin Jaden Yuki, schön dich kennenzulernen. Wir können uns gleich duellieren, ich möchte mir noch kurz das hier ansehen“, antwortete Jaden, während er sein Paket weiterhin so durchwühlte, als ob im Inneren ein Schatz vergraben wäre. „Duell… was?“, fragte Syrus verwundert. „Du willst ein Duell gegen mich? Jetzt? Ich weiß nicht…“, fuhr er vorsichtig fort, als wäre dies eine Straftat. „Warum nicht? Es ist doch nur ein Duell? Wir können doch einfach altmodisch die Karten vor uns hinlegen, denn da habe ich jetzt echt schon Lust drauf“, erklärte Jaden grinsend, während er aufstand. „Nur ein kleines, denn schließlich wollen wir uns doch sowieso erst an dieser Akademie beweisen, nicht wahr?“, Jaden legte sein Deck vor sich auf den Boden, während er sich auf den harten Boden setzte. Einen freien Tisch gab es in der Kabine nicht. Überhaupt waren die Kabinen sehr spärlich eingerichtet. Zum Glück musste er nur eine Nacht in ihr verbringen. So lange würde die Überfahrt nach einer Durchsage des Schiffspersonals nicht dauern. „Du hast… wahrscheinlich viel Talent… und hast sogar Crowler besiegt, aber… ich… ich bin noch lange nicht so weit, daher sollte ich erst einmal klein anfangen und die Regeln richtig lernen…“, stotterte Syrus. „Nur Mut! Die Regeln lernt man am besten, wenn man sie gleich anwenden kann. Ich finde, dass man beim Duellieren direkt das Spiel kapiert und wenn dich das nicht überzeugt, dann machen wir es noch spannender. Nach jedem Duell erzählt jeder etwas von sich. Nichts zu verlieren, nichts zu gewinnen. Duellieren soll Spaß machen! Da ist es völlig uninteressant wie herausragend doch jemand ist. Sieh mich an, ich duelliere mich nur zum Spaß.“, erklärte Jaden zufrieden. Syrus sah ihn zuerst ein wenig skeptisch an, doch dann gab er schließlich nach. „Gut… dann spielen wir. Aber nur ein Duell! Wir sollten uns nicht verausgaben, wer weiß was heute noch alles ansteht.“ Fünf Niederlagen später, letztendlich ist es doch nicht nur bei einem Duell geblieben, hatte Syrus fast alles aus seinem Leben erzählt, was er erzählen wollte. Dass er auf die Akademie ging, um ein guter Duellant zu werden und in die Profiliga aufzusteigen. Von seinem älteren Bruder Zane Truesdale, der angeblich zurzeit der beste Student der Akademie sein soll. Natürlich kündigte Jaden sofort an, dass ein Duell gegen ihn so gut wie reserviert sei. Zum Schluss erzählte Syrus noch etwas über die Akademie, über die Gerüchte von verschwundenen Studenten, acht Stück an der Zahl, und dass die Akademie dazu schwieg, sowie es niemanden zu geben schien der bei dieser Thematik genauer nachbohrte. Es soll außerdem ein verlassendes Anwesen geben, auf dem Geister gesichtet worden sein sollen. Aber die Gerüchte besagen, dass es noch weitere düstere Orte gab, an denen man sich sogar in den Schatten duellierte. Der Preis dafür solle am Ende sogar die eigene Seele sein. Jaden gab nichts darauf, denn so ein Jahrmarktkram interessierte ihn einfach nicht. Gruselgeschichten waren eine großartige Sache, aber so einen Wirbel um Gerüchte zu machen, das war nicht unbedingt etwas was Jaden motivierte. Sollten sich dort gute Duellanten verstecken, dann wäre dies etwas anderes. Grinsend nahm er den Gedanken mit, als er sich für ein paar wenige Stunden schlafen legte, denn kurz vor der Mittagszeit sollte das Schiff endlich an der versprochenen Insel eintreffen. Die legendäre Vulkaninsel, die angeblich eine der besten Akademie beherbergte, offenbarte ihre Größe, als sich das Schiff einem Hafen näherte. Der große, inaktive Vulkan befand sich im nördlichen Teil der länglichen Insel. Dahinter lag nur Brachland, davor befand sich die Akademie umringt von Bäumen. Vom Schiff aus konnte man den Vulkan gut erkennen, vor ihm ging der Hügel leicht hinab zum Hafen. Der Hafen befand sich auf einer kleinen Nebeninsel, die durch eine Brücke mit der Hauptinsel verbunden war. An den Seiten ging der Hügel in Klippen über, sodass der einzige vernünftige Zugang zur Insel die Hafenseite war. Im vorderen Bereich der Hafenseite befand sich ein dichter Wald. Ein schmaler Pfad verlief vom Hafen zum Wald, durch ihn hindurch, bis er einen schließlich einen Hügel hinaufführte, auf dem ein gigantischer Gebäudekomplex stand. Dies war zweifelsohne die Akademie, die Jaden schon im Fernsehen und auf vielen Bildern gesehen hatte. Das Gebäude ragte über den Bäumen hervor und um so näher man dem Komplex kam, um so mehr wurde einem bewusst wie mächtig die Akademie doch wirkte. Man hatte beim Bau sichtlich nicht gespart. Nicht nur gigantische Säulen stützten das meterhohe Gebäude ab, sondern ganze Plateaus, in weiter Höhe, glänzten in einer der drei Hauptfarben der Akademie. Die Hauptfarben waren rot, gelb und blau und wiederspiegelten die Klassenstruktur der Akademie. Deutlich war jetzt schon zu erkennen, wer wo wahrscheinlich unterrichtet wurde. Vom Meer aus hatte man das Gebäude auch schon sehen können, aber durch den davorliegenden Wald wirkte die Akademie ein wenig versteckt. Jaden hatte das Gebäude bisher auch nur von Bildern gesehen. Es in der Realität zu sehen ließ ihn noch aufgeregter waren, als er ohnehin schon war. Das Gebäude stand inmitten eines Felshalbkreises, der sich etwas abseits vom Vulkan befand. Es hatte etwas unnatürliches, als sollte dieser Felshalbkreis einen beabsichtigten Thron der Akademie darstellen. Das Schiff hatte angelegt und die Neulinge wanderten über die kleine Insel, über die Brücke, hinauf zur Akademie. Mit purer Begeisterung und Staunen über sein neues Zuhause lief Jaden der Masse hinterher. Syrus lief neben ihm. Die knapp 40 neuen Studenten erreichten die Pforten der Akademie. Die mächtigen und massiven Stützen, die die Frontseite des 30 Meter hohen Gebäude hielten, taten sich links und rechts des Weges vor ihnen auf. Der steinige Pfad führte durch die Stützen zu einer gläsernen Front. In dessen Mitte war der Durchgang zum Eingangsbereich der Akademie. Er ähnelte dem der Schule, die Jaden früher besucht hatte. Am Eingang befanden sich eine Menge Spinde, in denen man sein Zeug lagern konnte, dahinter führte der Eingang zu einem größeren Treppenhaus. Vereinzelt standen Studenten im Eingangsbereich und betrachteten die große Gruppe, die durch den Eingang spazierten. Womöglich ältere Jahrgänge. Ein Team aus Mitarbeitern begleitete die Neuankömmlinge in die Aula, die sich im verwirrenden Aufbau der Akademie am Ende des Gangs offenbarte. Der Raum war halbkreisförmig angeordnet. Im Halbkreis befanden sich auf 5 Meter Höhenunterschied mehrere Sitzreihen und am tiefsten Punkt zur Wand eine Bühne, sowie ein Rednerpult an vorderster Stelle. Eine weiße Leinwand hing an der Wand gegenüber den Sitzreihen. Alle Studenten wurden gebeten ihre Klamotten zu tragen, die sie auf der Schiffsfahrt erhalten hatten, außerdem sollten diese sich in ihren Unterkunftsgruppen zusammenfinden, da dies für spätere organisatorische Angelegenheiten wichtig war. Nach der Aufteilung der neuen Studenten saßen auf der linken Seite des Raumes 20 Obelisk Studenten, in der Mitte 13 Ra Studenten und rechts nur 7 Slifer Studenten. „Wir sind gar nicht mal so viele…“, staunte Syrus. Er blickte zur den Obelisk Studenten, die einen größeren Teil der Sitzplätze einnahmen. „Auf diese Hochschule kommen nur die besten…“, erklärte ein Slifer-Red-Student, der beide Arme auf seinen Tisch vor ihm gelegt hatte und seinen Kopf in diesen versinken ließ. Kurzes, blondes Haar und eine sehr blasse Haut, zudem waren seine Augenringe erstaunlich weit. Von Syrus aus gesehen saß er schräg hinten links. „Ich bin da nur knapp reingekommen… ich weiß nicht einmal wie…“, fügte er demotiviert hinzu. Seine Stimme klang müde. „Ich auch…“, meldete sich ein junger Student zu Wort, der sich auf einen Platz hinter Syrus gesetzt hatte. Schwarzes, längeres Haar mit vereinzelten weißen Strähnen darin. Sein Gesichtsausdruck war müde und seine Mundwinkel zeigten nach unten. Er schien ebenfalls aus irgendeinem Grund deprimiert zu sein. „Ich weiß nicht ob ich das eher als Strafe sehen soll, dass ich nun ein Silfer-Red bin…“, schloss sich ein dritter Student, der zwei Sitzplätze rechts von Syrus saß, dem Gespräch an. Sein Blick war sehr boshaft und eine hässliche Narbe zierte seine obere Stirnhälfte, als hätte er sich irgendwann mal schmerzhaft gestoßen. Mit verschränkten Armen drückte er seine Unzufriedenheit aus. „Oh…“, gab eine Slifer-Red-Studentin zwei Reihen hinter Syrus von sich. Sie hatte längeres, braunes, glattes Haar, stechend grüne Augen- und denselben deprimierten Gesichtsausdruck wie die anderen beiden. Sie sah betrübt zur Seite. „Was ist denn los, Leute? Wir sind doch schließlich an der besten Akademie der Welt. Wir sollten stolz sein und uns freuen, dass wir uns so viel duellieren können“, flötete Jaden. Er hatte im Moment genug Motivation für zehn! Die anderen Silfer-Red-Studenten starrten ihn nur verständnislos an. „Du hast direkt den Prof geschlagen. Er wird uns das sicherlich krummnehmen“, erklärte der Student mit den verschränkten Armen. „Ach was… außerdem können wir alle die besten Duellanten sein, wenn wir nur wollen“, tat Jaden diese Behauptung ab, während er sich jeden einzelnen seiner Kommilitonen ansah. Der einzige, der neben Syrus seine Aussage kommentierte, war ein schwarzhaariger Student mit relativ kurz geschorenen Haaren und einem gleichgültigen Blick, der schräg hinten rechts von Syrus aus entfernt saß. „Ein bisschen Selbstvertrauen schadet nicht, immerhin ist es erst der erste Tag“, fuhr er fort, während der Schwarzhaarige leicht mit seinen Schultern zuckte. Er war neben Jaden und Syrus der Einzige, der nicht unzufrieden wirkte. Eine kurze Zeit später unterbrach jemand das Gemurmel in der Halle und betrat daraufhin die Bühne. Es war ein großer, schwergewichtiger und glatzköpfiger Mann. Er trug eine auffällig dunkle rote Jacke und hatte eine respekteinflößende Haltung. Die Stille, von der seine Schritte auf der Holzbühne begleitet wurden, war erstaunlich, wenn man die lauten Gespräche der neuen Studenten nur Sekunden zuvor mitbekommen hatte. Der Mann schwieg für einen Moment, bevor er durch das Mikrofon sprach und seine kräftige Stimme durch die Aula hallen ließ. Jedes Wort betonte er deutlich und jeder Satz war verständlich. Es drang sofort ins Ohr und man hatte zugleich das Bedürfnis zuzuhören. Die Stimme war so markant, dass man sich diese schnell einprägte. Sie verschaffte nur mit wenigen Worten schon eine Menge Respekt. „Willkommen, neue Studenten an dieser Akademie. Mein Name ist Sheppard und ich bin Kanzler an dieser Akademie. Nach dem tragischen Verlust des alten Kanzlers und Miterbauer dieser Akademie Kagemaru habe ich diese Position übernommen und leite die Akademie seitdem…“, der Mann erzählte ihnen daraufhin die Historie der Akademie, anschließend ließ er noch einige motivierenden Sätze fallen, wieso die neuen Studenten nun an dieser hochangesehen Akademie waren und was die Zukunft bereithalten würde. Zum Abschluss erklärte er den Ablauf der folgenden Woche. Demnach würden sich im Anschluss an seine Rede die Professoren vorstellen und im Folgenden würde sich jede Gruppe zu ihrer Unterkunft begeben. Vom dortigen Hausprofessor würden sie den Tagesablauf erklärt bekommen und sonstige wichtige Informationen erhalten, außerdem hielt jedes Haus seine eigene Willkommensfeier ab. Schon morgen würde der erste Vorlesungstag beginnen. Er ist für das erste Jahr ausdrücklich verpflichtend. Sheppard beendete seine Rede, indem er noch die wichtigsten Regeln der Akademie wiederholte. Eines war das Verbot von Duellen ab der Abenddämmerung. Die sieben anwesenden Professoren, die sich während Kanzler Sheppards Rede hinter ihm aufgestellt hatten, stellten sich nun der Reihe nach vor. Prof. Sartyr, Heimprofessor für die Ra-Yellow Unterkunft. Prof. Fontaine, Heimprofessorin für die Obelisk-Blue Unterkunft der Frauen/Mädchen. Prof. Dr. Crowler, Heimprofessor für die Obelisk-Blue der Männer/Jungs und Pro-Professor/Vizekanzler der Akademie. Als er sich vorstellte, erntete er jedoch nur hämische Blicke und ein unangenehmes Geflüster unter den Studenten, dadurch wurde Crowler wütend und fing an sich lautstark zu beschweren. Er musste von Sheppard beruhigt werden. Prof. Dr. Variousfaze, Vertretung als Heimprofessor für die Obelisk-Blue der Männer/Jungs. Es war ein kleiner schwergewichtiger Mann mit einem gemütlichen Gesichtsausdruck. Er sprach schnell, jedoch deutlich. Nach seiner Vorstellung sah der Mann so aus, als hätte dieser sich überanstrengt. Er tupfte sich mit einem Tuch die Stirn ab. Prof. Dr. Constious, ausschließlich verantwortlich für die Grundlagenvorlesungen, zum Beispiel Mathematik, Physik und Chemie. Seine Stimme überschlug sich fast beim Reden und seine übertrieben disziplinierte, steife Art ließ bereits einen sehr unangenehmen Vorlesungsstil erahnen, der bestimmt jeden Studenten quälen würde. Prof. Stein, Hauptvorlesungsfach Geschichte, aber auch die Vertretung für Prof. Dr. Constious. Prof. Banner, Heimprofessor für die Slifer-Red Unterkunft. Als er sich vorstellen wollte, rannte plötzlich ein leicht übergewichtiger Kater über die Bühne. Crowler sprang sofort zur Seite und forderte lautstark, dass Professor Banner diese Kreatur aus seiner Reichweite bringen möge. Banner ignorierte ihn und nahm den Kater in seine Arme. Diese seltsame Szene sorgte für ein Murmeln bei den neuen Studenten. Professor Banner stellte sich anschließend mit wenigen Worten vor. Dabei wirkte er, als hätte man ihn gezwungen hier zu sein und als wäre er lieber woanders. Im Anschluss durften alle Studenten die Aula verlassen, um sich direkt zu ihrer Unterkunft zu begeben. Jeder Heimprofessor würde seine Gruppe dorthin leiten, da es draußen schon dunkel war. Da Jaden aber dringend noch entschwinden musste, verpasste er den Anschluss. Der Einzige der auf ihn wartete war Syrus. „Mh… wo sind die lang?“, grübelte Jaden, während er draußen den langen Pfad hinabsah, der nach einer Biegung nach rechts in der Ferne verschwand. „Immer den Pfad hinunter…, wir haben das Gebäude doch vorher von der Brücke aus gesehen. Ist jetzt nicht allzu kompliziert“, meinte Syrus. „Haben wir das?“, fragte Jaden erstaunt. Syrus seufzte. Als er zu einer Antwort ansetzte, erschrak sich der Junge fast zu Tode, als jemand hinter ihm auftauchte, der mindestens einen Kopf größer war als er, was bei ihm zugegeben nicht allzu schwer war, da er nur knapp 137cm maß. Es war jemand mit blauen Klamotten und langem, schwarzen, in verschiedene Richtungen gekämmtem und hochgestelltem Haar. Das voluminöse Haar und der sehr arrogante Blick waren das, was Jaden zuerst ins Auge fiel. „Geh mir aus dem Weg, du halbe Portion!“, bellte er, während er Syrus im Vorbeigehen einfach anrempelte. Zwei weitere Personen folgten ihm. Es war schnell erkennbar, dass es drei Obelisk-Blue-Studenten waren. Die blauen Uniformen waren unverkennbar. „Hey!“, Jaden stellte sich dem Jungen in den Weg. Sie waren ungefähr gleichgroß. Es war für Syrus das erste Mal, dass er Jaden nicht lächeln sah. Innerhalb eines Augenzwinkerns jedoch zeigte sich auf dem Gesicht seines neuen Freundes wieder dessen typisches Grinsen. „Die Nervosität kann ich gut nachvollziehen. All diese starken Duellanten hier, da will man sich gleich duellieren. Aber wir müssen ja noch warten. Ich kann verstehen, wenn man da ein wenig gereizt…“, quatschte Jaden los, aber der Obelisk-Blue-Student unterbrach ihn harsch. „Was machst du da? Warum laberst du mich voll? Geh mir einfach aus dem Weg, Slifer-Niete!“ „Ja genau… du Slifer… Niete“, setzte der vordere seiner beiden Begleiter nach. Der Junge, der zwei Köpfe größer war als Syrus, trug hochgekämmtes, hellbraunes Haar und hatte einen sehr muskulösen Oberkörper. Immer wieder ließ er bedrohlich seine Hände knacken. „Lernt wo euer Platz ist, ihr Slifer-Nichtsnutze. Ihr wisst wohl nicht wem ihr im Weg steht? Macht Platz für Chazz Princeton“, erklärte der hintere der beiden Mitläufer. Er hatte glattes, dunkles Haar und keine sehr massive Statur, dafür aber einen eisigen Blick hinter einer rechteckigen, auffälligen Brille. Chazz persönlich schien dazu nichts hinzufügen zu wollen, er genoss das Ansehen seiner zwei Lakaien. „Dann bist du ein guter Duellant? Klasse!“, freute sich Jaden. „Wie wäre es mit einem Duell?“ Für einen Moment herrschte Stille. Dann lachte Chazz los, und seine zwei Mitläufer stimmten mit ein. „Hier? Jetzt? Willst du direkt am ersten Tag von der Akademie fliegen? Es wäre sicherlich das Beste für dich, du Slifer-Niete. Nur weil du Hochstapler Crowler ausgetrickst hast, bist du noch lange keine Herausforderung für mich. Ich bin hier nur an dieser Akademie, weil es hier die Besten gibt, und nur mit denen messe ich mich auch.“, er setzte sich wieder in Bewegung und lief Jaden vorbei. Wäre Jaden nicht nach hinten ausgewichen, hätte Chazz ihn mit der Schulter gerammt. „Dann morgen? Oder übermorgen? Sag Bescheid! Ich drücke mich nämlich vor keinem Duell“, rief der Junge ihm nach. „Was?“, wütend drehte Chazz sich wieder zu ihm um. „Du kennst wohl deinen Platz nicht? Wenn du es noch einmal wagst zu behaupten, dass sich Chazz Princeton von einem Duell drückt, befördere ich dich persönlich von dieser Insel.“, Chazz trat einen Schritt auf Jaden hinzu. Wahrscheinlich wollte er den Slifer-Red-Studenten damit einschüchtern. „Du willst ein Duell? Du kannst das gerne haben. Ich werde dich in wenigen Zügen so fertig machen, dass du freiwillig diese Insel verlassen wirst. Dann wird jeder sehen, dass du nur ein Typ mit großer Klappe bist. Der Chazz wird dich vernichten“, tönte er großspurig. Dabei zeigte der Obelisk-Student in Richtung Wald. „Wir werden uns aber nicht hier duellieren. Beeil dich, du Slifer-Niete, ich habe noch wichtigeres zu tun“, Jaden setzte sich schon in Bewegung. „Wieso in den Wald und nicht hier?“, fragte er verwundert. „Du Trottel, damit uns keine Lehrkraft sieht… hast du denn nicht bei den Hausregeln zugehört? Aber lass das! Wir sollten lieber direkt zur Unterkunft gehen. Professor Banner wird uns noch eine Menge Ärger bereiten, wenn wir zu spät kommen und wenn er herausfindet, dass wir uns nach Abenddämmerung duelliert haben…“, meinte Syrus unsicher, aber Jaden schien ihm nicht zuzuhören. „…Jaden? Hast du mich gehört?“, hakte Syrus leise nach, aber der Slifer-Red-Student schien sich für seine Einwände nicht zu interessieren und eilte Chazz hinterher. Syrus blieb allein zurück, entschied sich jedoch einen Augenblick später dazu, den anderen zu folgen. Mitten im Wald offenbarte sich eine Lichtung. Wo genau sie sich befanden, das vermochte Jaden nicht mehr zu sagen. Es musste irgendwo zwischen Akademie und Slifer-Red Unterkunft sein. Der Wind, der übers Meer auf die Insel traf, ließ die Bäume rascheln und unterbrach damit die immer wieder einkehrende Stille. Die kühle Seeluft brachte aber auch die Kälte mit, so war es im Schatten nicht mehr so warm. Trotz des späteren Frühlings waren die Nächte dennoch kalt. „In einem Wald habe ich mich noch nie duelliert“, dachte Jaden aufgeregt. „Wie ich sagte, Boss. Die Lichtung schattet uns gut von allem ab“, erklärte der hochgewachsene Obelisk-Student seinem Kommilitonen. Chazz nickte als Antwort. Jaden sah sich für einen Moment um. Dann stellte er sich entschlossen Chazz gegenüber, der bereits seinen Platz eingenommen hatte. Jaden zog seine Duelldisk aus seinem Rucksack und schnallte sie sich um, wunderte sich aber gleichzeitig, warum Chazz nicht dasselbe tat. Der Obelisk-Blue-Student strich über eine silberne Armbanduhr mit Display, die an seinem rechten Arm befestigt war, und eine holografische Duelldisk erschien über diesem. Sie sah täuschend echt aus, ähnelte den realen Modellen. Zudem bewegte sie sich ebenfalls mit dem Arm mit wie eine reale Disk, nur konnte man sie nicht anfassen. Chazz trug kein Deck bei sich. Er tippte auf seiner Disk rum, und ein holografisches Deck generierte sich im entsprechenden Fach. „Beeindruckend, nicht wahr?“, prahlte er, während er weitertippte. Jaden musste zugeben, dass er begeistert war. „Cool, was ist das?!? Sowas habe ich noch nie gesehen!“, Chazz grinste selbstgefällig. „Nur die Elite bekommt so etwas. Nie wieder eine lästige Duelldisk schleppen oder meine Karten der Witterung aussetzen. Für so ein lahmes Duell wie das hier kann ich auf ein digitales Abbild meiner Karten zurückgreifen, die ich dann mit dieser Duelldisk spiele. Für Überraschungen kann ich es auch jederzeit bearbeiten. Sei froh, dass du das hautnah miterleben darfst, denn es wird dein letztes Mal sein.“ „Tse. Es sieht schon wirklich cool aus, aber ich bin jetzt nicht der absolute Fan von solchem Technikkram. Ich bleibe bei der guten alten Duelldisk und den echten Karten. Nichts geht über das wahre Gefühl echter Karten in der Hand zu spüren“, Jaden grinste stolz. „Ich werde dir schon dein Grinsen aus dem Gesicht wischen!“, Jadens gute Laune war für seinen Rivalen mehr als provokativ. Mit Chazzʼ letztem Satz startete das Duell. Die LP beider Spieler leuchteten auf den Disks auf. Sie spielten nach den offiziellen Akademieregeln. 4000 LP, sechs Handkarten zum Start.   Das Ergebnis war Kopf. Jaden Yuki beginnt. Duell beginnt: Jaden vs. Chazz Regeln: Offizielle Duellregeln; 4000LP; Fünf Handkarten; Mit ban-list Zuganzahl: Eins Jaden -> Erster Spielzug   Zufrieden zog Jaden seine sechs Handkarten. Während er sie sortierte, dachte er nach: „Na, das nenne ich mal ein Blatt…“, flötete er, während er seine zuletzt gezogene Karte begutachtete. Es war ʽElementarheld Sparkmanʼ. Auf der Hand hatte er nun also ʽAvianʼ, ʽBurstinatrixʼ, ʽClaymanʼ, ʽHeldenbarriereʼ und ʽHeißes Herz)ʼ. „So viele Möglichkeiten…, dann fange ich am besten damit an“, er grinste Chazz zufrieden an, was der Obelisk-Blue-Student mit einem bösartigen Brummen erwiderte. Jaden spielte ein Monster in verdeckter Verteidigungsposition und dazu eine weitere Karte verdeckt. Danach beendete er seinen Spielzug.   Handkarten Jaden: 6 -> 4 Spielfeld: 1x gesetztes Monster und eine Karte verdeckt Lebenspunkte Jaden: 4000 Zuganzahl: Zwei Chazz -> Erster Spielzug   „Prima, dann ist das Duell noch schneller vorbei, als ich dachte. Sich hinter Monstern zu verstecken, das machen nur Nieten“, tönte Chazz herablassend, während er seine sechs Handkarten überprüfte. Chazz konnte dies tun, da seine Handkarten vor seiner Duelldisk in Originalgröße projiziert wurden. Sie schwebten immer im gleichen Winkel vor der Disk zum Spieler. Man sparte sich so das Halten der Karten und der Gegner konnte sie dennoch nicht einsehen. Dennoch war es keine gute Idee, die Disk senkrecht nach unten zu halten. Chazz aktivierte eine Karte, indem er sie antippte. Die holografische Karte leuchtete auf. Er blickte dabei zu Jaden. „Ich aktiviere diese mächtige Zauberkarte. Es ist ʽDoppelbeschwörungʼ, und damit ist es mir erlaubt, zwei Normalbeschwörungen durchzuführen. Ich nutze sie um zwei Chthonian- Soldaten aufs Spielfeld im Angriffsmodus zu beschwören, dann spiele ich noch eine Karte verdeckt. Chthonian-Soldat, greif sein verdecktes Monster an!“ Der Soldat setzte sich in Bewegung. Als das verdeckte Monster erschien, baute sich plötzlich ein massiver, menschlicher Felsbrocken auf. Es war Jadens ‚Elementarheld Clayman‘ mit 800 ATK und 2000 DEF, und Chazzʼ Chthonian-Soldat prallte an ihm ab. Da sein Monster dem Elementarhelden nur 1200 ATK entgegenzusetzen hatte, verlor Chazz 800 LP, nicht jedoch seinen Soldaten. Er beendete seinen Spielzug. (Chazz: 4000 LP -> 3200 LP)   Handkarten Chazz: 6 -> 2 Spielfeld: 2x Chthonian-Soldaten Lebenspunkte Chazz: 3200 Zuganzahl: Drei Jaden -> Zweiter Spielzug   „Hinter deiner Mauer wirst du dich nicht verstecken können“, meinte er selbstsicher. „Clayman lässt mich nie im Stich und mit seinen Freunden ist er unschlagbar“, konterte Jaden, während er seine nächste Karte zog. „Also dann wollen wir mal…“, verkündete er laut. „Ich beschwöre ʽElementarheld Sparkmanʼ aufs Spielfeld, aber das ist noch nicht alles. Ich spiele nämlich ´Polymerisation´ und fusioniere ´Avian´ und ´Burstinatrix´. Begrüßt meinen treusten Freund, den `Flammenflügelmann´!“, die drei Elementarhelden standen nun zusammen auf seiner Seite des Spielfeldes. Chazzʼ zorniger Blick war aus seinem Gesicht verschwunden. „Halt, du Slifer-Niete!“, er enthüllte seine verdeckte Karte, die Fallenkarte ʽChthonian Polymerʼ. „Dein tolles Fusionsmonster gehört jetzt mir, wenn ich dafür ein Monster auf meiner Seite opfere“, er zeigte auf einen seiner ´Chthonian-Soldaten´, der daraufhin verschwand. Der 'Flammenflügelmann' wechselte die Seiten. „Oh… ein wirklich starker Zug“, gab Jaden perplex zu. Das hatte er nicht kommen sehen. Seinen Kampfgeist konnte sowas jedoch nicht brechen. Er streckte seine freie Hand aus. „Du hast mich kalt erwischt, aber ich bin noch nicht fertig! Ich aktiviere die Zauberkarte ʽHeißes Herzʼ und verstärke damit meinen ´Sparkman´!“, das Monster hatte nun 2100 ATK. „Mein ´Sparkman´ kann gut austeilen“, merkte Jaden an, während sein Monster Chazzʼ ´Chthonian-Soldaten´ zerstörte ihm damit weitere 900 LP nahm. (Chazz: 3200 LP -> 2300 LP). Zum Abschluss spielte Jaden noch eine Karte verdeckt. (Jaden: 4 -> 0) „Wie nicht anders zu erwarten war, hast du etwas Wichtiges nicht kapiert. Du musst nämlich nun denselben Schaden erleiden“, erklärte Chazz vor Genugtuung boshaft lächelnd. Und tatsächlich schrumpften Jadens Punkte auf der Diskanzeige, er verlor ebenfalls 900 LP. (Jaden: 4000 LP -> 3100 LP). „Warum denn das?“, wollte Jaden ehrlich überrascht wissen. „Achte auf den Effekt seiner Monster, Jaden!“, rief Syrus, der sich hinter den Bäumen versteckt hatte, weil ihn die beiden anderen Obelisk-Blue-Studenten böse anstarrten. „Chazz‘ Monster hatte den Effekt, dass der Kampfschaden, die der Beschwörer erhält, ebenfalls auch dem Gegner zugefügt wird!“   Handkarten Jaden: 4 -> 0 Spielfeld: 1x Elementarheld Sparkman und eine Karte verdeckt Lebenspunkte Jaden: 3100 Zuganzahl: Vier Chazz -> Zweiter Spielzug   „Nun beenden wir die Sache!“ Chazz begann seine Draw-Phase. Eine weitere holografische Karte erschien neben den anderen Handkarten. „Zeit, dass ich dich in Grund und Boden stampfe. Danke, dass du mir so eine starke Vorlage geliefert hast! Ich beschwöre einen weiteren ´Chthonian-Soldaten´, aber ich bin noch nicht fertig. Ich aktiviere noch die Zauberkarte ʽschwarzer Anhängerʼ. Damit erhält mein Monster weitere 500 ATK.“ Damit hatte sein 'Chthonian-Soldat' 1700 ATK. „Jetzt zerstöre seinen ´Sparkman´!“, gnadenlos besiegte der Soldat Jadens Monster. Seine LP fielen damit um 100. (Jaden: 3100 LP -> 3000 LP). „Und du, mein ´Flammenflügelmann´, zerstöre seinen Felshaufen!“ Chazz wollte zu einer weiteren Attacke übergehen, wurde aber unerwartet von Jaden unterbrochen. „Ich aktiviere Heldenbarriere und Flammenflügelmann wird sich nicht rühren!“, verkündete er. „Dann mache ich dich im nächsten Zug platt!“, gab Chazz sich unbeeindruckt. Dann beendete der Obelisk-Blue-Student seinen Spielzug.   Handkarten Chazz: 2 -> 1 Spielfeld: 1x 'Chthonian-Soldaten' mit 1x 'Schwarzer Anhänger' Lebenspunkte Chazz: 2300 Zuganzahl: Fünf Jaden -> Dritter Spielzug   „Wieder einmal wird es spannend…“, merkte Jaden selbstsicher an, als er seine freie Hand auf sein Deck legte. Er zog seine nächste Karte. Eine Weile schaute der Student die Karte an, bis sich schließlich ein Grinsen auf sein Gesicht schlich. „Erneut hält sich das Glück an seine Versprechen“, Chazz jedoch verlor langsam aber sicher seine Geduld. „Hör auf zu labern und ergib dich deiner Niederlage. Es ist vorbei!“ „Das Spiel endet erst, wenn die letzte Karte gespielt ist, denn ich werde nun diese Zauberkarte aktivieren. Es ist…“, setzte Jaden an, wurde aber unterbrochen. Jemand kletterte in diesem Moment durch die Büsche. „Dachte ich es mir doch…“, ein großer, durchtrainierter Junge mit gelben Klamotten richtete sich auf. Er hatte langes, dunkles, nach hinten gekämmtes Haar. Er war offensichtlich ein wenig außer Puste, aber seine Brust war vor Stolz geschwelt und er trug sein Haupt erhoben. „Euch hört man bis auf die Straße hinaus. Selbst von unserer Unterkunft hört man euch, und die ist schon ein Stück weg von hier. Der Wachdienst hat Wind davon bekommen. Wenn ihr keinen Stress wollt, verschwindet lieber! Sie sind schon auf dem Weg hierher“, während er sprach war er immer leiser geworden, als wollte er horchen, ob sie bereits in der Nähe waren. „Ärgerlich…“, brummte Chazz zögerlich. Kurz schaute er zu Jaden, dann forderte er mit einem digitalen Befehl einen Draw. Jaden starrte Chazz verwundert an. „Nimm an, du Slifer-Niete!“, drängte Chazz forsch. „Aber…“, meinte Jaden enttäuscht, akzeptierte jedoch schließlich und beendete das Duell. Im gleichen Moment rannten die anderen beiden Obelisk-Blue-Studenten und Chazz davon. Sie rannten in die Richtung, in die der aufgetauchte Student zeigte.   Duell (Jaden vs. Chazz) beendet Ergebnis: Unentschieden, da das Duell unterbrochen wurde   „Los weg hier, aber in die andere Richtung! Die drei Deppen laufen dem Personal direkt in die Arme!“, meinte der fremde, aber gerissene Student und zeigte in eine andere Richtung, tiefer in den Wald. Ohne große Diskussion folgte Syrus dem Studenten. Jaden aber eilte den beiden nur widerwillig hinterher. Er hätte das Duell gerne noch zu Ende geführt. In der Nähe der Silfer-Red-Unterkunft, also am Ende des Berges, nahe der Brücke, ruhten sich die drei kurz aus, bis der Fremde sich wiederaufrichtete. Er streckte Jaden seine Hand entgegen. „Mein Name ist Bastion Misawa, wie du sehen kannst ein Mitglied von Ra-Yellow. Ich bin aktuell der beste Student auf dieser Insel, zumindest was den Notendurchschnitt angeht. Die Akademie hat mich aber trotzdem nicht zu den Obelisk-Blue-Studenten gesteckt, weil ich keine Privatakademie besucht habe... aber das Thema mal beiseite.“, Bastion machte eine kurze Pause, bevor er weitersprach. „Ich habe dich bei der Prüfung gesehen und ich bin beindruckt von deinem Duellstil. Ich erkenne Talent, wenn ich es sehe. Gerne würde ich mich bald mal mit dir duellieren.“, Bastion fand lobende Worte für den Akademieneuling. Jaden erwiderte perplex den Händedruck, dann stellte er sich selbst vor. „Mein Name ist Jaden Yuki und ich bin der zukünftige König der Spiele.“ „Interessant“, schmunzelte Bastion. Syrus hingegen wirkte überrascht, als hätte Jaden ihm sein Ziel noch nicht verraten. „Der Student, der Crowler besiegt hat und trotzdem im Slifer Red gelandet ist. Diese Akademie hat ganz klar keine Vorstellung davon wer gut ist. Sie bewerten dich hier nur nach deinem Stand“, erklärte Bastion. Er klang deutlich unzufrieden über diesen Umstand. „Ach… ist das so?“, meinte Jaden mit den Schultern zuckend. Er kratzte sich am Hinterkopf und sah Bastion ausdruckslos an. Die Beschwerden von Jadens Gegenüber schienen den Slifer-Red Studenten nicht besonders zu interessieren. „Nun ja… was solls. Ich bin dann mal wieder weg. Ich finde es aber gut, wenn man diesen Obelisk-Affen die Meinung geigt. Konflikte löst man am besten mit dem Verstand“, meinte Bastion, während er auf seinen Kopf deutete. Dann eilte er in schnellem Sprint davon. „Cool, den Typen möchte ich auch so bald wie möglich herausfordern. Wenn er der schlauste Student der Akademie ist, dann hat der Typ bestimmt ein starkes Deck“, Jaden war bereits Feuer und Flamme. „Also, wenn er wirklich so gut ist, dann frage ich mich schon, warum er nur in Ra Yellow ist. Mein Bruder ist auch in Obelisk Blue, und er stammt sicherlich aus keiner königlichen Familie“, warf Syrus ein, aber Jaden reagierte nicht darauf. Stattdessen rief er: „Auf zur Feier, wenn wir schon mal da sind!“, dabei betrachtete er das große Gebäude vor sich. Es war zweistöckig und hatte acht rötliche Türen in der Frontseite. Eine Außentreppe führte in den ersten Stock. Hinter dem Haus war das Meer in wenigen Metern Entfernung zu sehen. Nur eine kleine Felsklippe trennte das Gebäude vom Strand. Die Wellen schlugen monoton über den Strand gegen die Felsen. Eigentlich wirkte das Gebäude nicht besonders hochwertig. Die Fassade war gelblich, aber schon leicht ausgebleicht, außerdem sah man Schmutz am unteren Ende des Gebäudes. All das war jedoch nichts, was Jaden irgendwie störte. Er lief stattdessen zu der Türe, die sich geradeaus vor ihm befand und die hervorstach. Sie befand sich rechts in einem kleinen Anbau zum Hauptteil des Gebäudes. Dort war ein Blatt Papier aufgehängt worden, welches darauf hinwies, dass sich dort alle neuen Slifer-Red-Studenten einfinden sollten. Außerdem hing darüber ein Holzschild mit der Aufschrift „Slifer-Red-Unterkunft“. Es war ein wenig lieblos gestaltet worden. Hastig öffnete Jaden die Tür, und ein länglicher Aufenthaltsraum weit in das Gebäude hinein offenbarte sich ihm. Er bot Platz für mindestens 40 Personen, die sich auf Vierertische verteilen konnten. Es saßen schon einige Studenten dort und sie starrten Syrus und Jaden kurz an, bevor sie sich wieder ihren Gesprächen widmeten. Ein großer, dürrer Mann mit langen schwarzen Haaren und einem weißen Laborkittel stand auf. Sein Platz war nahe der Tür und nahe der Bar, die sich rechts vom Eingang befand. Es war Professor Banner, den Jaden zuvor bei der großen Aufnahmefeier auf der Bühne gesehen hatte. „Ihr seid spät, das Essen ist leider schon vorbei, aber schön, dass ihr heute noch hierher gefunden habt. Es ist ja schon spät“, erklärte er mit sanfter Stimme, als wäre alles im Reinen. Er setzte sich anschließend wieder, und Syrus flüsterte zu Jaden: „Ein Glück… er scheint nicht auf Ärger aus zu sein. Wir kommen wohl doch ungeschoren davon.“ „OH NEEEEEIN!“, Jaden heulte verzweifelt auf. Syrus glotzte verwirrt. „DAS ESSEN IST AUS, SYRUS, DAS ESSEN! Das ist das Ende…, dass ist definitiv das Ende!“, erklärte Jaden dramatisch demotiviert mit deprimierter Miene. Das war für ihn definitiv schlimmer als das abgerochene Duell.   Gespielte Duelle in diesem Kapitel: Jaden Yuki vs. Chazz -> Unentschieden durch Duellabbruch   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)