Der überschattete Zweifel von Meilenstein ================================================================================ Kapitel 6: Unfaire Mittel Teil IV --------------------------------- „Ich habe ihm gesagt er solle sich vorbereiten. Es sieht ganz schlecht für ihn aus, seine Chancen sind wegen Chazz‘ neuen unbekannten Deck sehr gering. Nach meinen Überlegungen ist das Duell schnell vorbei“, versicherte Bastion. Er saß mit verschränkten Armen und dem rechten Bein über das linke geschlagen auf der Tribüne in der dritt obersten Reihe, im östlichen Bereich der großen Halle, vom Haupteingang ausgesehen. Der Student befand sich somit im Tribünenhalbkreis hinter Jaden und konnte so nur seinen Rücken sehen. Die schwenkbaren Kameras, die von der Decke hingen, bewegten sich jedoch keinen Millimeter. Bastion wünschte sich sie würden diese effizienter einsetzen, um auch so allen Zuschauern zu ermöglichen die Duellanten von allen Seiten zu sehen. Zu gern würde der Ra-Yellow jetzt wissen wie Jaden dies verarbeitete oder ob er schon an einer Strategie feilte. Der Rücken gab dazu nicht viel Preis. „Du bist zu pessimistisch!“ ermahnte Syrus lautstark. Ihm passte diese Stimmung gar nicht. „Jaden schafft das schon, denn er befand sich bei jedem seinen Duellen auf der Insel bisher in so eine Lage…, er schaffte das schon irgendwie.“ Syrus klang selbst nicht überzeugt. „Ich hoffe für dich, dass er die richtigen Karten im Deck hat um da wieder rauszukommen…“ „Ja hat er! Ich weiß es!“, fiel Syrus ihm ins Wort: „Jaden hat letztes Mal Fusionstor gespielt. Diese Karte sollte von dem Effekt unberührt bleiben oder er spielt seine…“ „Ach hier bist du Bestien. Du hängst mal wieder mit den Slyfern an, hm?“ Eine laute männliche Stimme erklang, die den Namen auf eine unangenehme herablassende Art betonte, sodass sofort jegliche übrige Zufriedenheit aus Bastions Gesichtsausdruck verstrich. Nachdenklich fuhr sich der Ra-Yellow über seine Stirn. Seine Mundwinkel gingen weit nach unten und mit leicht hochgezogener Augenbraue wandte er sich den zwei erschienenen Studenten zu. Beide waren ebenfalls Mitglieder von Ra-Yellow. „Ein Wunder wie du den Weg hierher gefunden hast, Clown. Du solltest stattdessen hier zu sein, lieber an deine Konzentrationsfähigkeit arbeiten, sonst wirst du es nie schaffen dir Namen richtig merken zu können. Also Clown…“ „Crown! Mein Nachname ist Crown verdammt!“, verärgert strich sich der junge Student durch sein voluminöses blondes Haar. Er ließ kurz seinen Hals knacken, während der Junge versuchte seinen Zorn runterzuschlucken. Als der Ra-Yellow wieder zu Bastion sah und kurz seinen Kopf schüttelte, konnte man auf dem Kopf des blonden Jungen erkennen, dass sich eine Haarspitze dazu entschied in die Luft zu ragen und wie die Spitze einer Clownsmücke von seinem Kopf stand. Es fehlte nur noch die Glocke. „Nein… nicht jetzt… auf dein Niveau begebe ich mich nicht…“, murmelte er mürrisch. „Kai…, Crowler schaut schon hoch.“ Erinnerte ihn seinen Begleiter, der hinter dem Studenten stand und zur Mitte der Halle herabschaute. Der schwarzhaarige junge Mann, der wohl schon ein wenig älter war, als seine Kommilitonen, die mit ihm dieses Semester angefangen hatte, griff zu einem der festgeschraubten bläulichen Sitzplätze, bevor der junge Mann sich setzte. Gelangweilt sah er zu seiner neuen vorrübergehenden Sitznachbarin, die ebenfalls aus der Ra-Yellow Unterkunft stammte. Sichtlich hatte sie damit nicht gerechnet, dass sich jemand so plötzlich neben ihr auf den Platz setzte. Verlegen versuchte sie ihre Überraschung zu verstecken. Der schwarzhaarige Student nahm aber keine Notiz davon, denn er gähnte plötzlich unbekümmert und dabei hielt der junge Mann nicht einmal seinen Mund bedeckt. „Hör auf Aaron und setz dich hin Crown! Hier wollen Studenten das Duell beobachten“ mahnte Bastion. Man konnte gut heraushören, dass seine Geduld nun zu Ende war. Kai war kurz davor dagegen zu protestieren, aber als er den fixierten Blick von Crowler bemerkte, der von unterhalb der Halle zu ihm hochstarrte, setzte sich der Junge sofort neben Syrus hin, der dies nur mit einem grummeln kommentierte. Mit verschränkten Armen und heruntergezogenen Mundwinkeln beobachtete der Ra-Yellow ebenfalls das Duell. Währenddessen im Duell: „Nun das war der erste Schritt meiner Vorbereitung für deinen Untergang“ Chazz bemühte sich stark seinem Gegenüber mit seinen ununterbrochenen Drohungen einzuschüchtern. „Und zur Sicherheit spiele ich noch zwei Karten verdeckt.“ Bevor Chazz schließlich seinen Spielzug beendete ermahnte er mit lauter Stimme: „Ich weiß schon welches Monster du verdeckt gespielt hast, aber deine Mauer wird nicht lange halten, außerdem…“, das selbstgefällige Grinsen des Obelisk Blues wurde größer: „…solltest du dennoch deinen Flammenflügelmann auf das Spielfeld bekommen, habe ich schon etwas parat… Jaden.“ Er machte mit einem Fingerzeig auf seine verdeckte Karte deutlich, dass der Obelisk-Blue davonausging, dass Jaden wusste was die verdeckte Karte war.   Handkarten Chazz: 6 -> 2   Spielfeld: X-Kopfkanone in Angriffsposition, Verbot ist aktiv und zwei weitere Karten verdeckt   Lebenspunkte Chazz: 4000   Zuganzahl: Drei   Jaden -> Zweiter Spielzug „Ich ziehe…“, läutete Jaden seinen Spielzug ein. Eine leichte Anspannung hatte sich auf ihn abgelegt und sein hochmotiviertes Lächeln war verschwunden, stattdessen wirkte sein Blick konzentrierter. Er sah sich seine neuste gezogene Karte an. „Es ist…“, murmelte der Junge leise. ‚Eiliger Notruf. Ich hatte eher gehofft Fusionstor zu ziehen, um…´, der Junge blickte auf seine Handkarten. Für einen Moment dachte Jaden, dass der geflügelte Kuriboh ihm zugezwinkert hatte. Ein wenig irritiert hob der Slifer-Red seinen Kopf. Jaden versuchte diesen Geisterkram weiterhin mit seinem mangelhaften Schlafrhythmus zu entschuldigen. ‚Chazz erwartet einen Angriff, aber da wird er sich noch gedulden müssen. Vorerst muss er erst einmal an meiner Verteidigung vorbeikommen.‘ Jaden sah zu der bläulichen Maschine auf dem Spielfeld: ‚Ich sollte Avian noch nicht beschwören.‘ „Ich beende meinen Spielzug, ohne etwas zu tun“, einen Moment lang herrschte Skepsis in Jadens Gesichtsausdruck, jedoch verflog dies im nächsten Augenblick und der Junge grinste wieder.   Handkarten Jaden: 3 -> 3   Spielfeld: Ein Monster verdeckt und zwei weitere Karten verdeckt   Lebenspunkte Jaden: 4000   Zuganzahl: Vier   Chazz -> Zweiter Spielzug „Dann zeig mir mal, Chazz, was du Tolles geplant hast.“ Chazz‘ schadenfreudiges Lachen verstummte und grimmig bellte er: „Du bettelst ja förmlich nach einer qualvollen Niederlage. So wirst du niemals in der Oberliga spielen können.“ Chazz ließ seine neuste Karte in sein Blatt projizieren. „Dann demonstriere ich was ich meine…“   Ein weiteres Monster erschien auf seiner Seite des Spielfeldes. Es war ein roter mechanischer Drache, der bläuliche Augen besaß. Die Kreatur schwebte leicht über dem Boden und Jaden hatte das Gefühl, dass der Drache ihn anstarrte. Chazz setzte seinen Spielzug fort, ohne seinem Gegenüber Zeit zum Atmen zu geben, denn er spielte eine Zauberkarte. Die Karte erschien auf dem Spielfeld, nachdem Chazz die entsprechende projizierte Karte berührt hatte. Es war die Zauberkarte `Basis an der Front`. „Und jetzt…, damit wäre dein Untergang besiegelt!“, prophezeite er und ein weiteres Monster erschien auf seinem Spielfeld. Diese Zauberkarte ermöglichte ihm ein weiteres Unionsmonster von seiner Hand normal zu beschwören. Dieses Mal war es eine Art mechanische Spinne ohne Kopf, aber stattdessen mit einem gelben hervorstehenden Auge. Die metallische Oberfläche war ebenfalls gelb. „Du brauchst dich nicht anstrengen dir die einzeln zu merken“, spottete Chazz, den zugleich nahm er alle drei Monster vom Spielfeld und beschwor eine neue Kreatur auf das Spielfeld. Es war ein Fusionsmonster, ohne der Verwendung von Polymerisation. Jaden zeigte sich beeindruckt, dass die `Verbot` Zauberkarte mit Kombination einer Fusionsbeschwörung ohne den Gebrauch einer Polymerisation oder ähnliches eine coole Strategie war. So konnte man noch schneller stärkere Kreaturen auf das Spielfeld beschwören. Der Junge übersah dabei, dass als Voraussetzung alle Monster auf dem Spielfeld sein mussten, die fusioniert werden sollten und die Materialien aus dem Spiel entfernt wurden. So sollte man sich diese Hürden immer im Kopf behalten. Speziell das Trio, welches Chazz beschwor, war bekannt für diese Art von Beschwörung und selbst der große Seto Kaiba soll diese Strategie gegen Yugi verwendet haben. Ein unsicheres Gemurmel war von den Rängen hinter Jaden zu hören, als die große mechanische Kreatur vor Jaden auf dem Spielfeld erschien. Die drei Monster hatten sich nicht verschmolzen, wie bei einer normalen Fusion, stattdessen hatten sie sich mechanisch verbunden. Zuerst die mechanische Spinne, darauf nahm der rote Drache Platz und zum Schluss setzte sich der blaue Roboter darauf, dessen Schulterkanonen nun auf Jaden zielten. Als Ergebnis erschien ein meterhoher Koloss. Die Projektion dieses Monsters war gigantisch. Eventuell noch größer als die des antiken Antriebsgolems. „Nicht schlecht…“, lobte Jaden. „Denkst du wirklich, dass ich schon fertig bin?“ Chazz rhetorische Frage beantwortete er schnell selbst: „Mein Monster gehört zu den mächtigsten Maschinen, die es bei Duel Monsters gibt. Der große Chazz wird dich plattmachen, aber eine Überraschung habe ich noch parat. Bald wirst du ein noch viel mächtigeres Ungeheuer kennenlernen.“ Die Obelisk Blue Studenten auf der Tribüne hinter ihm grölten vor Freude und sie stampften mit den Füßen, bis Crowler diese ermahnte leise zu sein. Solche Festivalaktivitäten seien zu unterlassen, denn immerhin sei dies hier ein Prüfungsduell. Nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen schien es ihm zu gefallen, wenn Chazz versuchte Jaden einzuschüchtern. Der Slifer-Red jedoch reagierte auf keinerlei Einschüchterung oder Provokation. Die Blicke des Jungen wirkten zwar konzentrierter und sein Dauergrinsen war verschwunden, dennoch schien der Student völlig immun gegen die ständige Machtdemonstration von Chazz zu sein. „Dein verdecktes Monster wird als Erstes die Laserstrahlen meines Kolosses zu spüren bekommen.“ Der ausgestreckte Zeigefinger der freien Hand zeigte dominierend auf die verdeckte Karte. „Nicht so hastig Chazz, immerhin habe ich auch verdeckte Karten und eine davon ist dieses besondere Exemplar“, erklärte Jaden. Er aktivierte die Fallenkarte ‚Angriff annullieren‘ und beendete damit die Battle Phase seines Gegners. „Das wird dir auch nichts nützen. Du kannst dir so viel Zeit kaufen wie du willst, aber dann, wenn dir die Fallenkarten ausgehen und du dich immer hinter Schilden versteckst, dann bist du erledigt..., dann wirst du vernichtet werden!“ „Chazz…“, kam es plötzlich von Crowler. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass ihn etwas störte. „Nimm dich ein wenig zurück und beachte deine überflüssigen und unreflektierten Drohungen. Wir sind nicht hier um den anderen auszulöschen…“ Jaden empfand es für einen Moment seltsam, dass Crowler so reagierte, denn er hatte nicht einmal zu ihm hingesehen oder seine typische erhobene Haltung eingenommen, immer dann, wenn er jemanden zurechtwies. Dem Obelisk-Blue schien es nicht zu gefallen, dass er ermahnt wurde. Mit einem grimmigen Brummen nahm er das zur Kenntnis und setzte dann sein Duell fort. Seine Laune war wieder einmal im Keller und statt dem selbstgefälligen Grinsen waren heruntergezogene Mundwinkel zu sehen. Chazz beendete seinen Spielzug. Handkarten Chazz: 2 -> 0   Spielfeld: XYZ-Kanonendrache im Angriffsmodus, Verbot ist aktiv und zwei weitere Karten verdeckt   Lebenspunkte Chazz: 4000   Zuganzahl: Fünf   Jaden -> Dritter Spielzug Jaden zog seine neuste Karte. Es war ‚Transzendente Flügel‘, die neuste Zauberkarte in seinem Deck. Begleitet wurde er von dem mystischen Rufen, welches Jaden in letzter Zeit so oft hörte. Diese Karte hing damit im Zusammenhang. Der geflügelte Kuriboh zwinkerte. „Es ist keine Einbildung. In dieser Karte lebt tatsächlich diese Kreatur.“ Das Rufen erklang erneut, als hätte die Kreatur ihm geantwortet. Der Junge betrachtete die Karte genauer und er wurde nachdenklich. „Ich habe das Gefühl, dass ich ihn spielen sollte und…“, Jaden betrachtete die Zauberkarte. „Ich denke ich mache das…, ich vertraue ihm.“ Er spielte eine Karte verdeckt und ein Monster im Verteidigungsmodus. Mit selbstsicheren Blicken und seinem typischen Grinsen sah er Chazz an. „Ich beende meinen Spielzug.“ Jaden verkündete dies mit einem aufrechterhaltenden Blick auf seinen Kontrahenten, sodass jedem klar wurde, dass er sich von der mächtigen Maschine nicht beeindrucken ließ.   Handkarten Jaden: 3 -> 2   Spielfeld: Zwei Monster verdeckt und zwei weitere Karten verdeckt   Lebenspunkte Jaden: 4000   Zuganzahl: Sechs   Chazz -> Dritter Spielzug „Ich habe dich in die Verteidigung gezwungen und du kannst nichts tun, als deine Monster zu opfern...“ Chazz unterbrach seinen Satz und er blickte zu den verdeckten Karten von Jaden. „…du bist dir aber viel zu sicher, dass dich die verdeckten Karten schützen werden.“ Chazz ließ seine neuste Karte vor sich projizieren. Sein selbstgefälliges Grinsen erschien wieder. „Aber dafür schaffe ich Abhilfe, denn nun wirst du mein wirklich mächtigstes Maschinenmonster kennen lernen“, dröhnte er, dabei spielte Chazz eine Zauberkarte. Es war die Karte ‚Törichtes Begräbnis‘. Er konnte nun ein Monster von seinem Deck auf den Friedhof legen. Er legte ‚W-Flügelkatapult‘ ab. Als Folge deckte er eine seiner zwei verdeckten Karten auf. Es war ‚Ruf der Gejagten‘. Chazz beschwor das Monster auf das Spielfeld, während er von seiner Hand eine weitere Beschwörung durchführte. Es war ‚V-Tigerflieger‘. „Seht euch das an, er hat sie alle auf das Spielfeld bekommen und das nur in wenigen Runden!“, rief jemand von den Obelisk-Blue Studenten. „Er ist einfach gut, er wird Zane würdig vertreten“, stimmte ein anderer ihm zu. „Räum den Slifer aus dem Weg!“, befahl ein weiterer. „JAAAA! Chazz! CHAZZ! CHAZZ! CHAZZ!“, riefen nun weitere hinab. „Wollte ihr noch mehr sehen? Der Chazz fährt nun richtig auf!“ Er nahm ‚V-Tigerflieger‘ und ‚W-Flügelkatapult‘ vom Spielfeld, um ‚VW-Tigerkatapult‘ (2000 ATK / 2100 DEF) auf das Spielfeld zu beschwören. Chazz war jedoch nicht fertig mit seinem Spielzug. Er nahm ‚XYZ-Kanonendrache‘ und ‚VW-Tigerkatapult‘ vom Spielfeld, um ein neues Monster aus dem Extra-Deck spezial zu beschwören. Es war ‚VWXYZ-Drachenkatapultkanone‘ (3000 ATK / 2800 DEF), ein neue, noch größere, Kreatur, die ihr Vorgänger in jeglicher Hinsicht übertraf. Dieser Maschinengigant war das größte Monster was Jaden bisher in einem Duell selbst miterleben durfte. „Das ist Stärke, Jaden!“, gab Chazz an. „Gegen diese gewaltige Macht kannst du nichts ausrichten!“ Der Obelisk-Blue zeigte auf eine der beiden verdeckten Karten vor Jaden: „Der Effekt von ‚VWXYZ-Drachenkatapultkanone‘ erlaubt mir einmal pro Spielzug einer deiner Karten zu verbannen und ich wähle die rechte.“ Jaden musste die Karte aus dem Spiel nehmen. Es war die Fallenkarte ´Geburt eines Helden´ gewesen. „Ich dezimiere deine Fallen, sodass du nichts mehr unternehmen kannst!“ Chazz widmete sich den verdeckten Monstern: „Los ‚VWXYZ-Drachenkatapultkanone‘ zerstöre sein linkes Monster!“, der Obelisk-Blue zeigte auf die verdeckte Karte: „Aber davor aktiviere ich noch den zweiten Effekt meines Monsters. Ich darf die Kampfposition deiner Karte verändern und ich drehe sie in den Angriffsmodus!“ Chazz überhebliches Grinsen wurde größer, als das verdeckte Monster erschien und ‚der geflügelte Kuriboh‘ nun im Angriffsmodus war. „Jetzt bringt dir sein Effekt auch nichts mehr“, brüllte Chazz, während das Maschinenmonster mit seinen gewaltigen gelben Armen ausholte und auf das geflügelte Monster einschlagen ließ. „Das war leider großes Pech für dich, Chazz“, erwiderte Jaden, dabei ließ er seine Zauberkarte ‚Transzende Flügel‘ aufdecken. „Mein ‚geflügelter Kuriboh‘ wird nämlich doch seinen Effekt nutzen, um das Duell zu entscheiden…“ Chazz sah Jaden verständnislos an. „…und zwar mit dieser Zauberkarte hier.“ Er legte zwei seiner Handkarten ab und nahm den ‚geflügelten Kuriboh‘ vom Spielfeld. Im Anschluss beschwor er eine neue Kreatur. Sein neustes Monster im Deck. Es war der ‚geflügelte Kuriboh Lv.10‘ (300 ATK / 200 DEF). Der Angriff des Maschinengiganten stoppte und der Kuriboh, der zuvor noch das Ziel war, flog in die Höhe und aus zwei Lichtblitzen, die aus dem Kuriboh schlugen, wuchsen meterlange Flügel, während über ihm selbst eine goldene Rüstung entstand. Ein goldener Drache zierte den neuen Helm, den ‚der geflügelte Kuriboh‘ nun trug. „Dann greife ich eben deinen…“ Jaden unterbrach den Obelisk-Blue Studenten: „Davor aktiviere ich aber den Effekt meines neuen Helfers.“ Der geflügelte Kuriboh leuchtete auf und eine gigantische Lichtkugel schloss den ‚VWXYZ-Drachenkatapultkanone‘ ein. Beide Kreaturen verschwanden. „Wenn ich meinen ‚geflügelten Kuriboh Lv. 10‘ opfere, darf ich ein Monster von deiner Seite mitnehmen, außerdem werden dir die ATK des Monsters von deinen Lebenspunkten abgezogen.“ „Bitte was?!“, völlig erstarrt linste Chazz langsam auf seine sinkenden Lebenspunkte. (4000 LP -> 1000 LP). „Nein…“, gab er blass von sich. „NEIN!“, wurde er wütender. „DAS KANN NICHT SEIN?!“, er wurde lauter. Chazz wurde unruhig, als er bemerkte, dass er keine Handkarten, keine Monster und somit auch keine Verteidigung mehr hatte. Seine einzige Fallenkarte half ihm auch nicht mehr. „Unmöglich! Das kann nicht sein…“ „Beende deinen Spielzug, wenn du nichts mehr durchführen kannst“, erinnerte Crowler den unruhigen Obelisk-Blue. Der Professor klang zornig. Sein Gesichtsausdruck zeigte Enttäuschung. Ihm schien der Ausgang des Duells nicht zu gefallen. Chazz beendete widerwillig seinen Spielzug. Handkarten Chazz: 0 -> 0   Spielfeld: Keine Monster, Verbot ist aktiv und eine Karte verdeckt   Lebenspunkte Chazz: 1000   Zuganzahl: Sieben   Jaden -> Vierter Spielzug „Alles klar“, begann Jaden und er zog eine Karte. Es war ‚Elementarheld Avian‘. „Ich rufe Avian auf das Spielfeld“, der Held mit dem grünen Gewand erschien. Jaden wartete nicht lange, er schickte seinen Helden gleich zum Angriff. Als Chazz getroffen wurden und seine Lebenspunkte auf null sanken, hörte man nichts mehr von den Rängen. Eine unangenehme stille Atmosphäre herrschte. Duell (Jaden vs. Chazz) beendet   Ergebnis: Jaden gewinnt, da Chazz keine LP mehr hat „Klasse Jaden! Du warst super!“, rief Syrus. Er klatschte wild in die Hände. „Ja Wahnsinn, du hast ihn ohne eine einzige Fusion fertiggemacht!“, unterstützte Bastion. Es dauerte nicht lange, bis ein Teil der anderen Slifer-Red und ein paar wenige Ra-Yellow miteinstiegen. Hinter Chazz hörte man nur lautes Gemurmel und enttäuschte Rufe. „Was für eine Enttäuschung“, meinte ein Obelisk-Blue. „Der ist ja wirklich übel fertiggemacht worden“, stimmte ein anderer zu. „So spielt man“ Jaden zeigte mit zwei ausgestreckten Fingern auf Chazz. „Also gut…“, begann Crowler: „Damit ist das Prüfungsduell offiziell zu Ende und wir haben einen Sieger, also…“, der Professor bemerkte die Unruhe in den Reihen. Der Mann wurde deswegen lauter und rief mit gereizter Stimme: „Ich bitte noch um ein wenig Aufmerksamkeit!“ Es zeigte Wirkung, denn es wurde still. „Jaden Yu…mi ist der Sieger und er hat gezeigt, dass man keine großen mächtigen Maschinen braucht, um ein Duell zu gewinnen…“, der Professor war einen kurzen Blick zu Chazz, der leise fluchend versuchte seine Niederlage zu verarbeiten. „Jaden Yumi bekommt die Erlaubnis Ra-Yellow beinzutreten. Das wäre alles…, ihr dürft nun gehen.“ Crowler widmete sich nun dem Besiegten zu. „Schwache Vorstellung…, aber darüber sprechen wir später. Ich möchte das du mir die Karten wiedergibst…“, Crowler wollte die Karten zurückbringen, bevor Zedway auftauchte. Dieser Mann hatte bestimmt das Duell angesehen oder er würde davon Wind bekommen, dass Chazz diese Karten gespielt hatte. Widerwillig überreichte Chazz das Deck. Unauffällig durchsuchte der Professor das Deck und er zog die geforderten Karten heraus, dann drückte er Chazz das Deck zurück in die Hand. Crowler war es egal, ob ein Student dies bemerkt hatte, solange es Zedway nicht bemerkte. Während der Professor das Plateau verließ, schaute er zu Jaden: „Du bist noch einmal davongekommen, aber ich erwische dich noch“, murmelte er, bevor er durch den nördlichen Eingang verschwand. Bastion war mittlerweile nach unten geeilt. Er war noch vor Syrus bei Jaden angekommen. Der Junge streckte die rechte Hand aus, während Jaden seine Duelldisk dem Prüfer gegeben hatte: „Lass mich als erstes dir gratulieren. Ich begrüße dich in der Ra-Yellow Unterkunft.“ Jaden sah Bastion einen Moment lang an: „Also eigentlich… wollte ich gar nicht wechseln“, er sah kurz zu Syrus, der mittlerweile auch am Plateau angekommen war: „Ich will meine Freunde nicht im Stich lassen. Ich möchte mit ihnen zusammen zu Ra-Yellow, außerdem gefällt mir die Unterkunft. Ist irgendwie schick.“ „Deine Freunde…“, murmelte Bastion. Er klang enttäuscht. „Du willst wirklich nicht aufsteigen und besser werden?“ „Besser werden auf jeden Fall, aber das kann ich am besten mit meinen Freunden.“ Jaden erklärte dies mit einem großen Grinsen. Es war ersichtlich, dass ihn der Sieg sehr erfreute. Bevor sich Bastion dazu äußern wollte, fügte Jaden hinzu: „Und die Slifer-Unterkunft finde ich toll. Ich mag die rote Uniform“ Der Ra-Yellow lächelte leicht, da er erkannte, dass Jaden kein eiliger Mensch war. „Vielleicht auch besser so…“, murmelte Bastion leise. „Jaden…“, Syrus lenkte durch seinen plötzlichen lauten Ruf die Aufmerksamkeit auf sich: „Wir müssen das feiern! Du hast diesen Angeber fertiggemacht, der wird dich nie wieder nerven. Die Slifer haben es den Obelisken gezeigt.“ „Ja…, aber es war nur ein Duell…“, wollte Chumley beschwichtigen, der zur Gruppe stieß, aber Syrus unterbrach den korpulenten Studenten, ohne auf seine angefangene Aussage einzugehen: „Vielleicht können wir Professor Banner fragen, ob wir heute etwas Besonderes essen können, als das von gestern…“, Syrus schien sich an etwas Widerliches zu erinnern. „Also das hört sich gut an!“, mischte sich Chumley ein. „Ich bin dann mal weg.“ Bastion entfernte sich von der Gruppe, ohne dass jemand reagierte. Die drei Slifer schienen vertieft in ihrer Abendplanung zu sein. Ein paar Stunden später im Einzelzimmer von Chazz Princeton: Mit geballter Faust und angespannter Miene starrte der Junge durch seine Fensterfront hinaus in den dunklen Wald. Die Dunkelheit die zwischen den Bäumen zu vernehmen war, vermittelte dem Betrachter, dass dort etwas lauerte. Zuerst dachte man an Tiere, aber das beunruhigende Gefühl, welches im Betrachter aufkam, schien das nicht zu bestätigen wollen. Man bekam als Folge auf den Gedanken, dass diese Insel eventuell kein so ein sicherer Ort war, wie die Akademie dies versicherte. Irgendetwas schien hier nicht zu stimmen. Aber darüber wollte Chazz nicht länger nachdenken. Zu sehr ärgerte sich der Student über seine Niederlage und die Folge, die es nun für ihn hatten. Nicht nur das Crowler seine Zusicherung zur Nominierung zurücknahm, auch einer seiner älteren Brüder hatte angerufen. Sie hatten schnell davon Wind bekommen und Chazz gedroht, dass wenn er noch einmal den Ruf der Princeton so in den Dreck zog, dann würde er sämtliche Unterstützung seiner Familie verlieren. Sein Bruder drohte ihm sogar damit, dass er den Namen Princeton nicht mehr tragen dürfte. „Verflucht!“ Chazz brüllte aus ganzer Seele, bevor er sich wieder fing. Wutentbrannt fasste der Student sich an den Kopf. Bevor ihn dies verzweifeln ließ, kam der Student jedoch zu einem schnellen Entschluss. Aus seiner Sicht gab es dafür nur einen Schuldigen und das war Jaden. „Er wird dafür bezahlen und ich werde mir wieder Respekt verschaffen!“ Chazz gab sich selbst das Versprechen diesen Schwur einzuhalten. Zeitgleich bei Crowler im Büro: Mit seinem Zeigefinger tippte Crowler unbeholfen auf seiner Tastatur. Immer wieder vertippte sich der Professor und verärgert suchte der Mann die Return-Taste. „Ich brauche ja länger, als wenn ich einen Brief schicken würde.“ Als Crowler fertig war drückte er kräftig auf die Senden-Taste und seine E-Mail wurde ohne weitere Klicks sofort gesendet. Zufrieden lehnte sich der Professor zurück. Er gähnte. Kurz linste der Mann auf die Uhr und sein Seufzen folgte. Ein künstlich klingendes Klingen war plötzlich zu hören und Crowler horchte verwundert auf. Sein noch geöffnetes E-Mail-Konto hatte sich gemeldet. Es war eine neue E-Mail eingetroffen. „Wer will denn so spät noch…“, murrte der Professor sofort los. Er klickte auf die neuste Nachricht, bevor er überhaupt den Absender und den Betreff betrachtete. Seine Augen flogen schon über die Botschaft. ´Herr Crowler, ich habe mitbekommen, dass sie Schwierigkeiten mit jemanden haben, der ihre jetzige Stellung gefährden könnte. Meiner Meinung nach hat ihr Image schon einen schweren Schaden erlitten und viele glauben daran, dass sie nicht mehr lange Vize-Kanzler sind. Ich möchte meine Dienste anbieten mich um dieses Problem zu kümmern. Ich bin zuverlässig und schnell. Das Problem wird gänzlich verschwinden und ich verlange erst danach eine Bezahlung. Bestätigen sie einfach bei annehmen und ich versichere, dass niemand dieses Angebot nachverfolgen kann. Das Auge.` Crowler konnte es nicht fassen: „Was bildet sich der ein? Nicht nur, dass er die Unverschämtheit hat mit mir in diesem Ton zu sprechen, er wagt es auch noch zu behaupten, dass meine Stellung unsicher sei. Das ist…“ Crowler stoppte. Er atmete kurz durch und schaute dann auf die Uhr: „So einen Unfug tu ich mir jetzt nicht mehr an.“ Der Professor nahm sich vor die E-Mail zu löschen, dazu suchte er die Entf-Taste. Ein Einrasten war zu hören und ein kurzer künstlicher Ton als Reaktion folgte. Crowler nickte zufrieden, bis er schockiert feststellte, dass auf seinem Bildschirm die Nachricht `Vorschlag angenommen` stand. Verständnislos sah der Mann auf den Bildschirm: „Ich habe doch…“, aber schnell wandte sich der Professor von seinem PC ab. Er drückte den Bildschirmknopf, sodass die Anzeige schwarz wurde. „Dieser Ärger ist meine kostbare Zeit nicht wert“, der Mann ging murrend fort. Unbekümmert machte sich der Professor zu seinem Schlafgemach auf. Die Zweifel jedoch, dass es angeblich die Gerüchte gab, dass er bald nicht mehr Vize-Kanzler war, ließen den Mann keinen ruhigen Schlaf finden. Gespielte Duelle in diesem Kapitel: Jaden Yuki vs. Chazz Princeton -> Sieg: Jaden Yuki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)