Der überschattete Zweifel von Meilenstein ================================================================================ Kapitel 17: Letzte Vorbereitungen --------------------------------- Ein paar Tage nach den Ereignissen des Tag-Team-Duells: Nach den Vorlesungen an einem sonnigen Nachmittag, mitten auf einer Lichtung: Airy sortierte ihr Deck, während das Mädchen auf einer schlichten Holzbank ohne Lehne saß. Sie tat dies immer, wenn ihr langweilig wurde. Ihr Deck hatte Airy schon so oft geordnet, dass sie eine Topliste von ihren Karten erstellt hatte, nachdem sie ihr Deck immer ordnete. Auch wenn das Deck vor jedem Duell gemischt werden musste und somit ihre Arbeit zunichtemachte, tat Airy dies immer wieder. Ihr machte es einfach Spaß. Ihre Topliste änderte sie aber mit der Zeit und immer wenn das Mädchen verträumt an die Decke starrte, weil ihr der gähnend langweilige Unterricht von Crowler nicht interessierte oder ihre Kameraden aus der Slifer-Unterkunft wieder mal nur dummes Zeug quatschten, dachte sie sich neue Reihenfolgen aus. Manch ein spöttischer Kommentar ihrer Kameraden hatte gemeint, dass dies doch nur Zeitverschwendung sei, aber Airy ignorierte diese Kommentare. „Hey Airy“ Erklang eine vertraute Stimme. Airys Kopf drehte sich leicht zur Seite und etwas entfernt am Wegesrand, lief in schnellen Schritten Janina herbei. Eine Freundin aus der Ra-Yellow Unterkunft. Die beiden hatten sich erst vor kurzem kennengelernt, als sie zufälligerweise in der Mensa nebeneinander saßen. Airy stand auf und winkte ihrer Freundin entgegen. „Entschuldige die Verspätung, aber die Jungs hörten gar nicht mehr auf mit ihrer Gerüchteküche.“ Janina wirkte ein wenig aus Puste, als sie vor Airy trat. Sie blickte erleichtert zur Bank, auf dem das Mädchen anschließend Platz nahm. Ein wenig verdutzt, aber dennoch interessiert steckte Airy ihr Deck zur Seite. Die erwähnte Gerüchteküche hatte ihr Interesse geweckt: „Welche Gerüchte? Wenn es die sind…, die mit Crowler…, also die, in der er angeblich jeden Morgen mindestens 3 Stunden lang vor dem Spiegel steht und sich seine immer wieder gleich langweilige Frisur macht, dann weiß ich das schon.“ „Nein nicht doch.“ Lächelnd schüttelte Janina ihren Kopf. „Es geht nicht um Crowler, der ist langweilig. Es geht mal wieder um den braunhaarigen Jungen aus deiner Gruppe…, also dieser…“ Janina stoppte, weil ihr wohl der Name entfallen war. „Ah…“, begann Airy entmutigt. Sie wusste schon ganz genau wen Janina meinte. „…, der Typ mit dem Elementarheldendeck. Die Jungs aus dem zweiten Jahr meinten, dass er definitiv im kommenden Turnier für die Slifer antreten wird.“ „Ja…, aber das ist doch kein Gerücht. Die letzten Duelle, die er gegen uns bestreiten musste, gewann er alle so schnell. Würde er dabei nicht so angeben, wäre es viel erträglicher.“ Airy seufzte. Die demütigende Zweifingerpose, die Jaden fast immer am Ende des Duells machte, deprimierte Airy jedes Mal. Nun hatte sie schon zweimal gegen Jaden in kürzester Zeit verloren. „Oh…, aber auch kein Wunder, wenn er gegen alles Mögliche antritt.“ Janina lächelte, dann lehnte sie ihren Oberkörper nach hinten, bis sie noch rechtzeitig merkte, dass es keine Lehne gab. Sie wirkte unzufrieden. „Gegen alles Mögliche? Wie meinst du das?“ „Nun ja…, ein paar Jungs meinten, dass er gegen einen Wilden aus dem Wald, gegen einen Roboaffen, gegen angeblich einen geheimen Schüler aus einem Bunker, gegen ein Duelljacken klauendes Ungeheuer und sogar gegen das Sport-Ass aus dem Tennisclub angetreten ist und alle hat er plattgemacht.“ „Was? Ich dachte die die ganze Zeit die Jungs machen sich nur lustig über ihn, aber das er sich mit Affen duelliert, das passt zu Jaden. Er ist auch ein Affe.“ Janina fing an zu lachen. „Ja… von solchen Leuten haben wir ganz viele. Bei uns… im Ra-Yellow haben wir auch solche, die die ganze Zeit darüber streiten müssen wer nun das bessere Deck hat. Mir gehen die Obelisk-Blue schon damit auf die Nerven, da müssen wir untereinander dies auch nicht noch tun.“ Janina seufzte im Anschluss. „Ja, aber wirklich.“ Airy nickte zustimmend. „Aber ich wäre auch gerne gut, denn dann könnte ich im Turnier anzutreten und ich könnte auch so cool am Ende dastehen und zeigen, dass ich die beste bin. Das übernehmen leider die ganzen guten aus dem zweiten Jahr. Die haben schon unglaubliche Decks zusammenbekommen. Ich habe da glaube ich einfach viel zu wenig Geld, auch wenn mir mein Bruder immer wieder coole Karten zuschickt.“ Airy blickte ein wenig neidisch auf Janina. Sie hatte keine Geschwister, die so etwas taten. „Und…“ Unterbrach Janina Airys Gedankengänge: „Was ist bei dir sonst so neues passiert?“ Airy fing an zu Grinsen, als hätte sie nur auf diese Frage gewartet: „Ich habe auch neue Gerüchte gehört und zwar geht es um Professor Banner, möchtest du sie hören?“ Sie schien damit Janinas Interesse geweckt zu haben, denn die Studentin horchte interessiert auf. In der Slifer-Unterkunft: Professor Banner fing an zu niesen und er erschauderte. Ein wenig verunsichert blickte der Mann zur Seite. Er seufzte, dann schob er wieder seinen Block, den er zuvor sicherheitshalber vor dem Niesen zur Seite gestoßen hatte, vor sich. Heute war der fünfte Tag in Folge, seitdem er sich mit den Vorbereitungen zum Turnier beschäftigen musste. Dabei war die Aufgabe ganz einfach, er musste nur vier Silfer auszuwählen, die im Turnier antreten sollen. Professor Banner wollte eigentlich zu Beginn diese Auswahl fair wie möglich gestalten, um unnötige Konflikte untereinander zu vermeiden. Aus diesem Grund entschied er sich damals nicht einfach für den besten, sondern ließ denjenigen die Chance, die es sich wünschten. Insgesamt fünfzehn Slifer aus dem ersten und zweiten Jahr wollten zu diesem Zeitpunkt antreten. Eine unglückliche Zahl, denn so wurde es mehr Aufwand für den Professor. Der Professor entschied sich daraufhin für eine andere Variante, die ebenfalls nicht viel Arbeit für ihn bedeutete. Per Zufall ließ Professor Banner alle Teilnehmer, die antreten wollten, fünfmal gegen einen anderen antreten. Diejenigen, die am meisten siegten, die waren für das Turnier zugelassen. Der vermeintliche einfache Plan, wurde aber dann im Verlauf der fünf Tage aufwendig und komplex. Es drohte in einem Dilemma zu enden, weil im späteren Verlauf zu viele oder zu wenige Studenten vorläufig in der engeren Auswahl standen. Wären fünf Studenten mit der gleichen Anzahl an Siegen in der engeren Auswahl gewesen, müsste Banner sich erneut überlegen, wie er davon nur vier auswählte. Ein weiteres Mal alle duellieren zu lassen, wollte Banner nicht, denn der Zeitdruck von Kanzler Shepard saß ihm im Nacken. Um dem Problem entgegen zu kommen, nahm Banner seit gestern Einfluss darauf, welche Studenten im Verlauf der Auswahlduelle gegeneinander antraten. Dies führte zu dem Ergebnis, dass sich drei Duellanten herauskristallisierten, die mit fünf Siegen in Folge für das Turnier geeignet waren. Ein weiterer Duellant sollte bald entschieden werden. Es waren mit dem heutigen Stand nur noch zwei Duellanten mit vier Siegen in Folge übrig, die noch ein Duell führen mussten. Erleichtert legte Banner den Stift zur Seite. So viele Duelle in kurzer Zeit hatte es bestimmt noch nie in der Slifer-Red-Unterkunft gegeben, aber die Notizen über die Studenten, die teilnahmen, vereinfachten Banner das Bilden einer Jahresendnote. Weniger Zeitaufwand sich dann eine Note überlegen zu müssen. „Immer dieser anstrengende Papierkram.“ Er blickte zu seiner Flasche Sake, die am Ende des Raumes stand. Er vermisste jetzt schon seine entspannenden Abende nach dem Abendessen. Den Bericht über seine Studenten, die im Turnier antreten sollen, musste er bald abgeben. In wenigen Sätze sollte er diese beschreiben und ihre Fähigkeiten einschätzen. Alle Teilnehmer erhielten eine Note, die in ihre Gesamtnote mit einfließen soll. Mit müden Blicken schaute Banner auf seine bisherigen Notizen. Zuerst, ganz oben auf der Anmeldeliste, Jaden Yuki. Er trat hauptsächlich gegen fünf Studenten aus dem ersten Jahr an. Für ihn schien keines davon eine wirkliche Herausforderung gewesen zu sein. Das Glück beim Kartenziehen und der erstaunlich guten Kombinationsfähigkeit seines Decks, holte Jaden immer wieder schnell den Sieg. Es war fast schon unheimlich wie genau er immer die richtige Karte zog. Abseits davon war aber auch Jaden mit seinem Deck sehr gut vertraut. Professor Banner vermutete, dass dieser Junge wohl sich auch schon einige Strategien zu Recht gelegt hatte, selbst wenn es öfters den Anschein erweckte, als würde er nur auf sein Glück allein hoffen. Der Hochmut könnte sich aber irgendwann gegen ihn stellen. ‚Genauer beobachten‘, fügte der Professor hinzu. An zweiter Stelle war Mallius Finsterfrost. Drei Duelle gegen Slifer aus dem zweiten Jahr und zwei Duelle gegen Silfer aus dem ersten Jahr. Das letzte Duell gegen Airy wollte Banner eigentlich lieber nicht dazurechnen. Airy hatte innerhalb von drei Zügen keine ordentliche Verteidigung zustande gebracht, weil sie Pech beim Ziehen hatte. Ihr Deck war aber auch ein wenig inkonstant. Bei Mallius hingegen wirkte das Deck wie ein starker Söldnertrupp, bei dem jeder für sich alleine kämpfen konnte, aber eine wirkliche Einheit bildeten sie nicht. Ein Deck, was auf sich aufbaut, könnte entscheidend stärker sein, aber für die meisten Duelle reichte seine bisherige Beat-Down-Taktik aus. Professor Banner wusste aber, dass dieser Junge noch ein Themendeck führte. Warum er dieses aber nicht benutzte, das verstand er nicht. Und der bisher letzte auf der Liste, war Darius Mudaug. Dito will er genannt werden, zumindest schreibt er dies auf seine Tests. Ein anstrengender junger Mann, der lautstark sein Können preisgab. Zwei Siege gegen Studenten aus dem ersten Jahr und drei Siege gegen Studenten aus dem zweiten Jahr. Vermutlich hat er das komplexeste Deck der Slifer aus dem ersten Jahr. Viele Strategien in der Hinterhand, aber dem jungen Mann fehlte es an Erfahrung. Wäre Darius nicht so resistent gegen Kritik, hätte er großes Potenzial schnell aufzusteigen. Vielleicht wäre er gegen Ende des zweiten Jahres schon in der Obelisk-Blue Fraktion. Seine Noten waren innerhalb der letzten Wochen erstaunlich gut. Wäre er mit diesem Schnitt in der Anmeldeprüfung rausgegangen, hätte er mit Sicherheit in der Ra-Yellow-Unterkunft angefangen. Die vierte Person fehlte noch. Professor Banner hatte sich noch nicht genug Notizen gemacht. Der Sieger des morgigen Duells wird der vierte Teilnehmer für die Slifer im Turnier sein. Die beiden Duellanten, die morgen antraten, waren Syrus Truesdale und Karlstrom Kruxhaven. Ein Duell zwischen einem aufstrebenden Studenten aus dem ersten Jahr und einem sehr vielversprechenden jungen Studenten aus dem zweiten Jahr. Syrus Truesdale hatte seit dem Team-Tag-Duell sein Selbstvertrauen stark aufgebessert. In den vier Duellen, die er bereits für die Qualifikation ausgetragen hatte, hatte der Junge bewiesen, dass mit seinem relativ angriffsschwachen Deck der Sieg konstant sein kann. Mit Karlstrom Kruxhaven hatte er aber nun einen schweren Gegner. Karlstrom ist zurzeit der beste Student aus dem zweiten Jahr. Würde ihn das Leben nicht so peinigen, könnte er womöglich Zane die Stirn bieten. In dieser Rolle sah Professor Banner aber einen anderen Studenten. ‚Hätte ich doch einfach nur vier Studenten ausgewählt, dann könnte ich mir heute einen schönen Abend machen. Die Kollegen aus den anderen Unterkünften tun bestimmt genau das.‘ Erschöpft schob Banner die Unterlagen zur Seite. Dieser Zeitdruck. So etwas mochte er nicht. Mit dem morgigen Duell sollte dieses Thema aber endlich vom Tisch sein. Mit diesem positiven Gedanken entschloss sich der Professor nach der Flasche Sake zu greifen. Am nächsten Tag, im Versammlungsraum der Slifer-Red-Unterkunft: Es regnete in Strömen, deswegen wurde das Duell nach drinnen verlegt. Die Tische und Stühle wurden zur Seite geräumt und die übrigen Duellanten aus dem ersten und zweiten Jahr hatten sich am Rand versammelt. Die Duellanten selbst hatten sich positioniert. Syrus mit dem Rücken zum Ausgang zu den hinteren Räumen und Karlstrom mit dem Rücken zur Tür zum Vorgarten. ‚Heute bin ich konzentriert. Ich muss nur genauso gut spielen wie die letzten Tage. Ich habe es drauf, ich werde genauso gut wie mein Bruder.‘ Die Nervosität ließ ihm Schweißperlen von der Stirn runzeln. ‚Hoffe ich.‘ Hallte ihm eine Stimme durch den Kopf. Es waren seine Zweifel, die ihn verunsichern wollten. Sie häuften sich in den letzten Minuten, weil dieses Duell hier ihm das Ticket zum Turnier ermöglichte. Die letzten vier Siege hatte er mit Schweiß und Tränen erkämpft. Auch wenn er Glück hatte, dass er nicht gegen Jaden antreten musste, so waren seine vier Duelle nicht leicht gewesen. Die ganzen Übungsduelle und Deckbauideen hatten endliche Früchte getragen und dabei musste er nicht einmal seine Lieblingskarten dafür raus tun. Sein heutiger Gegner ist Karlstrom Kruxhaven. Ein ruhiger Student aus dem zweiten Jahr. Beim täglichen Abendessen saß er immer ruhig bei seinen Kommilitonen und fiel nie besonders auf. Sein Name fiel öfters und nach Aussagen von Chumley soll Karlstrom früher wie Jaden gewesen sein, aber eine Krankheit hatte ihn letztes Jahr stark geschwächt. Er musste seitdem auf größeren körperlichen Stress verzichten, nicht desto trotz sollen seine Kompetenzen im Duellieren immer noch außerordentlich hoch sein. In den Vorlesungen Duellstrategien und Deckhistorie ist er zurzeit der Student aus der Slifer-Red-Unterkunft, der die besten Noten seines Jahrgangs hat. ‚Ein harter Brocken.‘ Dies setzte Chumley ihm die ganze Zeit in den Kopf. ‚Nur nicht den Kopf verlieren. Ich muss mich einfach konzentrieren. Jaden besiegt auch immer starke Gegner.‘ Syrus machte sich Mut, dann schaute er seinen Gegenüber an. „Auf ein gutes Duell“, rief Syrus, während er seine Duelldisk bereithielt. Das Deck hatte er inzwischen in das entsprechende Fach geschoben. Karlstrom war zwar einen Kopf größer als Syrus, aber durch seine dünne Statur wirkte der Junge nicht allzu standhaft auf seine Beinen. Syrus würde gern wissen was ihn plagte. Karlstrom strich sich den Schweiß von seiner Stirn, während er erfreut durch Syrus’ Zuruf lächelte. Er wirkte motiviert, aber müde. Dies führte dazu, dass Syrus ein wenig Mitleid empfand. Sein Gegenüber erhob seine Duelldisk und entgegnete mit lauterer Stimme: „Auf ein gutes Duell.“ ‚Ich darf mich nicht vom Äußeren täuschen lassen. Ich muss meinen Gegner ernst nehmen.‘ „Seid ihr beide bereit?“ Fragte Professor Banner, der das Duell als Schiedsrichter überwachte. Beide Studenten nickten dem Professor zu, der an der Bar Platz genommen hatte. Ein wenig untypisch für einen Schiedsrichter, aber niemand schien sich daran zu stören. „Gut, damit beginnt das Duell. Startet den Münzwurf.“ Nach der Initialisierung der beiden Duelldisk erfolgte der Münzwurf in digitaler Form. Die Münzwurf ergab Kopf. Syrus wird das Duell beginnen.   Das Ergebnis der digitalen Münze war Kopf.   Syrus beginnt.   Duell: Syrus Truesdale vs. Karlstrom Kruxhaven   Regeln: Offizielle Duellregeln, 4000LP; Fünf Handkarten; Mit ban-list   Zuganzahl: Eins   Syrus -> Erster Spielzug Syrus zog seine fünf Startkarten und die sechste Handkarte hinterher. Im Anschluss betrachtete er sein Blatt. Weil er seit dem Team-Tag-Duell darüber nachgedacht hatte seinen Spielstil ein wenig zu ändern, hatte er seitdem nach neuen Karten Ausschau gehalten. Durch diese Änderung hatte sich seine Starthand häufig aufgebessert. Er war nun nicht mehr nur vom Glück abhängig, weil seine Stärke bei den Fusionsmonstern lag. Seine neusten Karten auf der Starthand zu sehen, machten dem Jungen Mut. In seinen letzten Duellen war dies immer ein gutes Zeichen. ‚Zauber, die unbequeme Feinde entsorgen und Fallen, die Angriffe unterbinden. Das ist der neue Syrus!‘ Er konnte sein Grinsen nur schwer unterdrücken. Momentan waren seine Karten auf der Hand: ‚Spalt‘, ‚Hammerschlag‘, ‚Fallgrube‘, ‚Polymerisation‘, ‚Steamroid‘ und ‚Drillroid‘. ‚Soll ich riskieren meine Falle schon im ersten Spielzug zu legen? Chumley hat mich schon oft darauf hingewiesen was seine möglichen Strategien sein könnten. Womöglich nutzt er sein komisches Untotendeck mit seiner aggressive Taktik gegenüber Zauber und Fallen?‘ Die Zweifel in ihm wurden wieder lauter. Er hätte doch lieber seine Deckstrategie besser überdenken sollen. „Ich spiele ‚Drillroid‘ (1600 ATK und 1600 DEF) und im Angriffsmodus und lege zwei Karten verdeckt, dann beende ich meinen Spielzug.“ ‚Hoffentlich fällt er darauf rein.‘   Handkarten Syrus: 5 -> 3   Spielfeld: 1x ‚Drillroid' in Angriffsposition und zwei Karten verdeckt   Lebenspunkte Syrus: 4000   Zuganzahl: Zwei   Karlstrom -> Erster Spielzug Karlstrom begann seinen Spielzug und er zog seine sechste Handkarte. Ruhig, aber ein wenig angestrengt, schaute er sich seine Handkarten genauer an. Er überlegte eine Weile. Die Ruhe, die der Student dabei ausstrahlte, machte Syrus ein wenig nervös. Karlstrom sah nach wenigen Minuten auf. Mit ruhiger und deutlicher Stimme gab er bekannt: „Ich spiele ‚Gazelle, König der mythischen Bestien‘ (1500 ATK und 1200 DEF) im Angriffsmodus.“ „‘Gazelle`? Hast du nicht ein Untotendeck?“ Fragte Syrus verwundert. Karlstrom schmunzelte. Er verwies mit freier Hand auf sein Monster: „Ich mag diese Karte, sie weckt nostalgische Gefühle, aber bleiben wir doch konzentriert. Ich spiele die Zauberkarte ‚Kraft der Magie‘ und rüste mein Monster damit aus, dann lege ich eine weitere Karte verdeckt und greife dein Monster an.“ Sein Monster erhielt durch die Zauberkarte 1000 ATK für einen Zug. (1500 ATK → 2500 ATK) Syrus Mundwinkel verzogen sich, als sein Monster von ‚Gazelle‘ zerstört wurde. Syrus verlor 900 Lebenspunkte. (Syrus Lebenspunkte: 4000 LP → 3100 LP) „Und nun beende ich meinen Spielzug.“   Handkarten Karlstrom: 5 -> 3   Spielfeld: 1x ‚Gazelle, König der mythischen Bestien' in offener Angriffsposition und eine Karte verdeckt   Lebenspunkte Karlstrom: 4000   Zuganzahl: Drei   Syrus -> Zweiter Spielzug „Wie was Syrus? Du aktivierst nichts dagegen?“ Entgegnete Chumley, der an der Seite stand und mit besorgter Miene am Kopf kratzte. Syrus versuchte Chumley zu ignorieren. Sein Kommilitone hatte nun leider die Angewohnheit immer gleich das Negative zu sehen. Syrus sparte sich seine Karten nur auf. „Karlstrom, du hättest nicht gleich alles auf eine Karte setzen sollen, denn jetzt…“ Syrus zog seine nächste Karte. Es war wieder ein ‚Steamroid‘, jedoch hatte Syrus mit seiner Aussage eine andere Karte gemeint. Eine Zauberkarte, die momentan auf seiner Hand war. „Ich hatte zwar keine Fallenkarte für dich, aber eine Zauberkarte, die dein Monster gleich erledigen wird. Ich spiele ‚Spalt‘ und schicke deinen ‚Gazelle‘ fort.“ Das Monster wurde im Anschluss zerstört. ‚Das war einfach.‘ Syrus schaute überrascht auf das leere Spielfeld vor ihm. Eine innere Stimme hatte einen Konter erwartet, aber es passierte nichts. ‚Ich bin wirklich froh, dass ich die in mein Deck getan habe.‘ „Dann beschwöre ich ‚Steamroid‘ (1800 ATK und 1800 DEF) mit ihm greife ich dich direkt an.“ Die Lokomotive stürmte auf Karlstrom zu und verursachte durch seinen Effekt 2300 LP Schaden. (Karlstrom Lebenspunkte 4000 LP → 1700 LP). Da es nur ein Hologramm war, stürmte die Lokomotive durch den Spieler durch. Syrus musste immer noch zusammenzucken, wenn er angegriffen wurde. ‚Ich muss nur noch einmal angreifen.‘ „Ich beende meinen Spielzug.“ Syrus’ Herz fing an schneller zu klopfen. Er durfte jetzt nur keinen Fehler machen und weiterhin versuchen seinen Gegenüber ein wenig einzuschüchtern. Karlstrom hatte noch eine verdeckte Karte auf dem Spielfeld, die Syrus nervös machte. Es bestand aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Bluff handelte. War Karlstrom überhaupt so ein Typ? Syrus konnte das nicht einschätzen.   Handkarten Syrus: 3 -> 2   Spielfeld: 1x ‚Steamroid' in Angriffsposition und zwei Karten verdeckt   Lebenspunkte Syrus: 3100   Zuganzahl: Vier   Karlstrom -> Zweiter Spielzug „Ja genau, Syrus! Gib einfach dein Bestes!“ Brüllte Jaden von der Seite. Er hatte die letzten Minuten nichts gesagt, aber davor hatte er pausenlos gemeint, dass er unbedingt wieder ein Duell machen wollte. Wahrscheinlich waren seine letzten fünf Siege für ihn nichts besonderes gewesen. Der Junge konnte auch einfach mal nicht eine Stunde lang stillsitzen bzw. stillstehen. ‚Nicht ablenken lassen.‘ Ging es durch Syrus’ Gedanken. Seine innere Stimme hatte aber Recht. Jetzt ging es um ihn und nicht um Jaden. „Konzentriere dich Syrus, du schaust wieder lange auf den Boden.“ Chumley wirkte nervös. Er schien sich tatsächlich Sorgen zu machen. ‚Ach Chumley, hab‘ doch mehr Vertrauen in mich. Ich brauche das.‘ „Nun gut. Ich beginne meinen Spielzug.“ Langsam zog Karlstrom seine neuste Karte. Ein wenig zitternd hielt er sie in der linken Hand, aber nicht zwingend, weil er nervös wirkte, eher machte sein Körper einen wackeligen Eindruck. Sein Gesichtsausdruck hingegen verwies auf eine erhöhte Konzentration hin. Mit monotoner Miene schaute Karlstrom auf seine Handkarten, bis er sich entschied zwei weitere Karten verdeckt zu legen und eine weitere im Anschluss zu spielen: „Ich beschwöre ‚Phantomungeheuer Kreuzflügel‘ (1300 ATK und 1300 DEF).“ Syrus kannte das Monster nicht, aber er wollte verhindern das Karlstrom irgendeine Kombination durchführte: „Ich aktiviere Fallgrube und zerstöre dein Monster“, rief Syrus ihm lautstark entgegen. „Leider nicht, denn ich aktiviere meine Fallenkarte ‚Sieben Werkzeuge des Banditen‘ und annulliere deine Fallenkarte. Karlstrom verlor dadurch seine Karte jedoch 1000 LP. (Karlstrom Lebenspunkte 1700 LP → 700 LP) ‚Solche Karten hat er also auch in seinem Deck.‘ Unzufrieden betrachtete Syrus seine ‚Fallgrube‘, die er auf den Friedhof legen musste. „Und nun greife ich deinen ‚Steamroid‘ an.“ Syrus schaute überrascht auf. Mit diesem Angriff zerstörte er doch beide Monster. Durch den Effekt von Steamroid, verlor dieser 500 ATK. Nun waren beide Monster gleichstark und wurden nach dem Kampf zerstört. Während Syrus nachdenklich auf das Spielfeld schaute und dann zu Karlstrom, beendete dieser gelassen seinen Spielzug. „Nun, du bist dran.“   Handkarten Karlstrom: 3 -> 1 Spielfeld: Kein Monster auf dem Spielfeld und zwei Karten verdeckt Lebenspunkte Karlstrom: 700   Zuganzahl: Fünf Syrus -> Dritter Spielzug Syrus begann seinen nächsten Spielzug mit einem flauen Gefühl im Magen. Unsicher betrachtete er seine neuste Karte. Diese Karte war eine Hilfe, aber nicht unbedingt spielstark. Es war die Zauberkarte ‚Maschinenumwandlungsfabrik‘ und im Moment nur eine kleine Stütze. ‚Ich könnte ihn direkt angreifen, aber ist es so einfach? Mit ‚Steamroid‘ könnte ich das Duell beenden, aber er hat noch diese zwei verdeckten Karten. Was ist, wenn er damit meinen Angriff aufhält oder noch schlimmer…‘ Syrus blickte hoch zu seinem Gegenüber. ‚Aber ich muss mir auch Gedanken machen, dass es ein Bluff sein könnte. Meine verdeckte ‚Polymerisation‘ ist ja schließlich auch eine.‘ „Worauf wartest du? Dein Feld ist offen.“ Sein Gegenüber klang nicht herablassend oder provozierend. Er formulierte dies eher wie eine Forderung. In einem ähnlichen Ton wie sein älterer Bruder dies immer tat. „Der folgt noch, wenn du darum bittest. Ich bin nämlich noch nicht fertig, denn ich spiele einen weiteren ‚Steamroid‘ und ihn rüste ich mit ‚Maschinenumwandlungsfabrik‘ aus. Damit erhöhe ich seine Angriffskraft um 300 Punkte (1800 ATK → 2100 ATK). Jetzt greife ich dich direkt an und beende damit das Duell.“ Sein Herz klopfte wie wild. Er hoffte so sehr, dass es keine Fallen waren. Das alles nur ein Bluff war. Im Gegensatz zu dem was Syrus von seinem Gegner erwartete, stimmte Karlstrom ihm sogar zu: „Du hast Recht. Ich habe ‚Polymerisation’ als Bluff verdeckt gelegt.“ Karlstrom schmunzelte. ‚Jetzt wirklich?‘ Syrus war perplex. Er hatte also richtiggelegen, dennoch fühlte es sich nicht gut an, denn Karlstrom machte den Eindruck, als wäre dies noch nicht alles gewesen. „Dann…“, begann Syrus zögerlich, jedoch bemerkte er, dass sein Spielzug beendet wurde. „Ich muss dich aber leider auch unterbrechen, denn ich habe zwei verdeckte Karten und meine zweite Karte ist ‚Angsteinjagendes Gebrüll‘. In diesem Spielzug wirst du keinen Angriff mehr durchführen können. ‚Ach verflucht, er hatte doch noch eine Falle.‘ Syrus war dennoch erleichtert, dass nur sein Angriff aufgehalten und nicht sein Monster zerstört wurde. Es gab ihm ein wenig Hoffnung auf den Sieg. „Dann beende ich meinen Spielzug.“       Handkarten Syrus: 3 -> 0   Spielfeld: 1x ‚Steamroid' in Angriffsposition ausgerüstet mit „Maschinenumwandlungsfabrik“ und eine Karte verdeckt   Lebenspunkte Syrus: 3100   Zuganzahl: Sechs   Karlstrom → Dritter Spielzug „‘Gazelle’, das ist eine Karte, die Yugi in seinen Duellen oft verwendet hat. Das erweckt Erinnerungen.“ Jaden grinste. „Er hat ihn gerne fusioniert mit ‚Berfomet‘ um ‚Schimäre‘ zu beschwören. Das war immer besonders cool.“ Syrus hätte gern geantwortet, dass das wohl vielen so erging, der aktiv die Duelle von Yugi verfolgt hatte, aber der Junge ließ Jadens Aussage unkommentiert. Im Moment war keine Zeit für so etwas. Im Moment musste er aufpassen nicht das Duell zu verlieren, auch wenn es zurzeit gut für ihn stand. Gelassen zog Karlstrom seine neuste Karte. Daraufhin fing der Student an zu schmunzeln. „Ich stelle dir jetzt eine wirklich wertvolle Karte vor ‚Wiedergeburt‘. Ich schätze, die müsste dir bekannt sein. Mit dieser Karte rufe ich mein „Gazelle, König der mythischen Bestien’ wieder auf das Spielfeld. Im Anschluss aktiviere ich meine verdeckte Karte ‚Polymerisation‘ und fusioniere ‚Gazelle‘ und ‚Berfomet‘ (1400 ATK und 1800 DEF) von meiner Hand. Ich beschwöre damit ‚Schimäre das fliegende Sagenungeheuer‘ (2100 ATK und 1800 DEF).“ „Das ist ja der Hammer. Coole Fusion. Ein Spielzug wie vom König der Spiele.“ Jadens Augen spiegelten seine Begeisterung deutlich wieder. „Hey! Für wen bist du eigentlich?“ Beschwerte sich Syrus lautstark. „Natürlich für dich, Syrus, aber… ich möchte mich auch mit Karlstrom im kommenden Turnier duellieren! Tut mir Leid Syrus… ihr macht es mir nicht leicht.“ „Jaden! Das ist nicht eine wirkliche Motivation für mich, wenn du das so sagst.“ Syrus sah betrübt zu Boden. Waren seine Freunde nun für ihn oder gegen ihn. Er bemerkte, dass auch die anderen Studenten im Raum anfingen zu murmeln, bis Banner ein paar mahnende Worte rief, dass sie sich bitte doch ruhig verhalten sollten, denn immerhin war das Duell noch nicht vorbei und die beiden Duellanten sollten sich konzentrieren können. „Meine ‚Schimäre‘ erhält durch den Effekt von ‚Phantomungeheuer Kreuzflügel‘ auf dem Friedhof 300 extra Angriffspunkte. Jetzt zerstöre ich mit ihm deinen ‚Steamroid‘.“ Die ‚Schimäre‘ zerstörte mit einem Sprungangriff problemlos ‚Steamroid‘ und verursachte dadurch 800 LP Schaden bei Syrus. (Syrus Lebenspunkte 3100 LP → 2300 LP) „Dann beende ich meinen Spielzug.“     Handkarten Karlstrom: 3 -> 0   Spielfeld: 1x ‚Schimäre das fliegende Sagenungeheuer' in offener Angriffsposition (verstärkt durch Phantomungeheuer Kreuzflügel aus dem Friedhof) und keine Karte verdeckt   Lebenspunkte Karlstrom: 700   Zuganzahl: Sieben   Syrus -> Vierter Spielzug Syrus Herz klopfte immer wilder. Seine Finger zitterten. Die Spannung hielt er fast nicht mehr aus. Nun war seine nächste Karte entscheidend. Langsam zog der er die oberste Karte von seinem Deck und schaute sich diese vorsichtig an. „Verdammt…“ Syrus’ Entsetzen manifestierte sich zu Worte, die er nicht laut aussprechen wollte. Er schämte sich ein wenig dafür geflucht zu haben. Er hatte „Rescueroid“ gezogen. Ein Monster, dass ihm im Moment nicht viel half, denn er konnte es wegen seinen sechs Sternen nicht beschwören. Er hätte nur ein Monster niedrigerer Stufe ziehen müssen, dann wäre er dem nächsten Angriff nicht so schutzlos ausgeliefert. Ein wenig deprimiert wandte er sich seinem Gegner zu und erklärte mit kräftiger Stimme: „Ich aktiviere ‚Hammerschlag‘ und zerstöre deine ‚Schimäre‘.“ Das Monster wurde im Anschluss von einem gigantischen orangefarbenen Hammer zerschlagen. „Starke Karten hast du in deinem Deck, das sieht man nicht oft. Der Effekt von ‚Schimäre‘ erlaubt es mir aber eines der verwendeten Monster wieder auf das Spielfeld beschwören und ich wähle ‚Gazelle‘.“ Kurz schmunzelte, als sich wieder vermehrt Schweißtropfen auf seinem Gesicht abbildeten. Eingeschüchtert und demütig gab Syrus im Anschluss bekannt den Zug zu beenden. Er sah wie Karlstrom erleichtert aufatmete. Das Gemurmel der Studenten im Raum wurde lauter und Syrus dadurch unruhiger.     Handkarten Syrus: 0 -> 1   Spielfeld: Keine Karte auf dem Spielfeld   Lebenspunkte Syrus: 2300   Zuganzahl: Acht   Karlstrom → Vierter Spielzug „Ich schätze du hattest nicht so viel Glück beim Ziehen, aber das kommt vor. Immerhin hast du mein Monster zerstört.“ Karlstrom zog seine nächste Karte vom Deck. Konzentriert begutachtete er seine neuste Karte. Er beschloss keine weitere Karte zu spielen. „Ich greife dich mit Gazelle direkt an und dann beende ich meinen Spielzug.“ Karlstrom versuchte angestrengt sein Lächeln beizubehalten, aber es war ihm anzusehen, dass dieses Duell Kräftezehrend war. ‚Gazelle‘ verursachte mit dem ATK-Bonus 1800 Lebenspunkte Schaden bei Syrus. (Syrus Lebenspunkte 2300 LP → 500 LP)     Handkarten Karlstrom: 0 -> 1   Spielfeld: 1x ‚Gazelle, König der mythischen Bestien‘ in offener Angriffsposition und keine weiteren Karten verdeckt   Lebenspunkte Karlstrom: 700   Zuganzahl: Neun   Syrus -> Fünfter Spielzug Syrus legte seine zwei Finger, die er zum Ziehen benötigte, auf sein Deck. Er zitterte stark. Der Junge atmete kurz ein, dann aus. Er erinnerte sich wie Jaden dies öfters tat und zog dann immer Erfolg hatte beim Ziehen. Im nächsten Moment hatte er seine neuste Karte vor sich in der Hand. Syrus lächelte zufrieden. Es hatte tatsächlich geklappt. Seine neuste Karte war ‚Jetroid‘ (1200 ATK und 1800 DEF). ‚Ich spiele ihn im Verteidigungsmodus, dann wird sein ‚Gazelle‘ mich nicht direkt angreifen können. Ich muss nur irgendwie die nächste Runde überstehen.‘ „Ich spiele ein Monster verdeckt und ich beende meinen Spielzug.“     Handkarten Syrus: 1 -> 1   Spielfeld: 1x ‚Jetroid‘ in verdeckter Verteidigungsposition und keine weiteren Karten verdeckt auf dem Spielfeld   Lebenspunkte Syrus: 500   Zuganzahl: Zehn   Karlstrom → Fünfter Spielzug Karlstrom fing wieder an einen Moment lang zu überlegen, während er seine neuste Karte anschaute. Plötzlich sah er aber auf und mit einem Schmunzeln erklärte er stolz: „Gut damit beende ich das Duell, außer deine Handkarte macht mir noch ein Strich durch die Rechnung.“ „Was?“ Syrus wurde sprachlos und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Der Junge hoffte, dass er nicht ein zweites Monster beschwor, das mehr als 1800 ATK besaß. „Ich beschwöre ‚Phantomungeheuer Felseidechse‘, indem ich mein jetziges Monster als Tribut anbiete. Mein Monster kann mit einem Tribut beschworen werden, wenn das Tribut ein Phantomungeheuer ist.“ Die Projektion des Monsters wurde an die Raumhöhe angepasst, aber es füllte die Höhe komplett aus. Es war größer als die ‚Schimäre‘ und seine Fratze wirkte furchteinflößender. Es hatte einen steinernen Rücken und es erinnerte an einen Langhalsdinosaurier. Sein zweiter Meter langer Schweif fegte über das Spielfeld. Der holografische Schweif fegte durch die Zuschauer, die dadurch alle nur ein wenig zusammenzuckten und Abstand gewannen. (2200 ATK und 2000 DEF) Das Monster erhielt zudem durch den Effekt von ‚Phantomungeheuer Kreuzflügel‘ auf dem Friedhof 300 zusätzliche Angriffspunkte. (2200 ATK → 2500 ATK) „Und nun folgt der Angriff.“ Die riesige Eidechse zerstörte mit ihrem Schweif Jetroid. Syrus wischte sich den Schweiß von der Stirn. Zum Glück konnte Karlstorm in diesem Zug nicht ein weiteres Mal angreifen. Syrus setzte alles in die nächste Karte, die er ziehen wird. „Das ist noch nicht alles!“, unterbrach Karlstrom. Er wirkte ernster und Syrus schluckte nervös. „Wenn mein ‚Phantomungeheuer‘ eines deiner Monster zerstört, dann verlierst du zusätzlich 500 Lebenspunkte, damit wäre das Duell dann wohl vorbei.“ Die Lebenspunkte von Syrus sanken auf null.       Duell (Syrus vs. Karlstrom) beendet   Ergebnis: Karlstrom gewinnt, da Syrus keine LP mehr hat Betrübt schaute Syrus zu Boden. ‚Was habe ich auch geglaubt. In diesem Turnier werden sicherlich nur die besten antreten.‘ „Mach’ dir kein Kopf. Du hast ein starkes Deck. Du hattest Pech beim Ziehen.“ Karlstrom wischte sich den Schweiß von seiner Stirn, während er seinem Kontrahenten Mut machte. „Du warst kurz davor zu gewinnen.“ Karlstrom konnte nicht weiterreden, denn sofort eilten jubelnd seine Kommilitonen zu ihm. Ein Junge stützte ihn und sie fingen an auf ihn einzureden. ‚Es war so knapp.‘ Syrus seufzte erneut. „Hey Syrus! Bisher hast du stark gespielt. Die letzten Duelle waren der hammer. Du bist eindeutig besser geworden.“ Jaden stand vor ihm und mit seinem ansteckenden Lächeln versuchte er seinen Freund aufzumuntern. „Ja… du hast Recht…, aber ich wollte auch ins Turnier kommen.“ „Dann spielst du das nächstes Mal einfach mit.“ Auf Jadens Versuch der Aufmunterung konnte Syrus nur seufzen. „Er ist immerhin der beste Student der Slifer. Du hast dich besser geschlagen, als ich zuerst befürchtet hatte.“ Chumley kratzte sich am Kopf, während er nachdenklich zu Karlstrom schaute. „Hey Chumley! Jetzt bin ich bei den Slifer! Wenn er der beste Student ist, dann werde ich ihn herausfordern und zeigen wer der beste ist!“ Erklärte Jaden, während er fordernd in Richtung Karlstrom zeigte, der sich inzwischen auf einen Stuhl gesetzt hatte und umringt ist von seinen Kommilitonen. Er schien viele Freunde im zweiten Jahr zu haben. „Also gut, liebe Studenten!“ Begann Banner und er trat in die Mitte des Raumes. Die Studenten schenkten ihm die Aufmerksamkeit. „Ich verkünde hiermit, dass Karlstrom Kruxhaven das Duell gewinnt und als vierter Teilnehmer aus der Slifer-Red Unterkunft für das kommende Turnier antritt.“ Er schaute sich kurz um, dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck und zufrieden gab er bekannt: „Dann ist es Zeit für das Abendessen. Also kommt! Wir bereiten den Raum jetzt vor. Es ist mittlerweile schon ziemlich spät geworden.“ Sofort sprang Jaden auf und rief erfreut: „Ja! Darauf habe ich die ganze Zeit gewartet!“ „Ach wirklich?“ Syrus verstand zwar, dass sein Kommilitone nie viel darüber nachdachte was er sagte, jedoch fühlte sich der Junge davon ein wenig betroffen. Schulternzuckend nahm er die Aussage jedoch hin und nachdem er seine Duelldisk weggepackt hatte, half er seinen Freunden bei der Vorbereitung. Er dachte zwar den ganzen Abend darüber nach, dass er verloren hatte, aber Syrus akzeptierte im Verlauf des Abends den Umstand, dass er wohl für das Rest des Turniers nur zuschauen konnte. Es beruhigte ihn zumindest, dass er mehr Duelle gewonnen hatte, als alle anderen Erstsemester aus der Slifer-Red Unterkunft, die nicht im Turnier auftreten werden. Mit diesem Gedanken ging er auch zufrieden schlafen und er träumte davon, dass Banner sich geirrt hatte und Syrus doch im Turnier antreten durfte. Leider, bevor er das Duell gegen Jaden beendete, kündigte sein Wecker den nächsten Morgen an.   Gespielte Duelle in diesem Kapitel: Syrus Truesdale vs. Karlstrom Kruxhaven -> Sieg: Karlstrom Kruxhaven Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)