Short Stories von Yxcyxc ================================================================================ Kapitel 1: Familiengespräche ---------------------------- Wütend feuerte die junge Frau ihre Handtasche in die Ecke und sah nur Sekunden später dabei zu, wie einer der Hausroboter sie vom Boden aufhob und sich damit entfernte. Genervt stierte Bra dem Roboter nach. Gefolgt von der Tasche flogen nun auch ihre Schuhe und ihre Jacke auf den Flurboden. Als sie schließlich die Küche betrat, sah ihre Mutter hoch. "Schon wieder da?" Bra kochte vor Wut. "Dieser..." Es waren Augenblicke wie diese in denen sie sich wünschte ihre Wut ebenso umwandeln zu können wie ihr Bruder und ihr Vater und einfach etwas zu zerstören, nur um sich besser zu fühlen. Lächelnd lehnte Bulma sich auf dem Stuhl nach hinten und besah ihre Tochter. "Es lief wohl nicht gut?" "Spar dir deinen blöden Unterton Mutter." "Immer langsam." Bulma lächelte noch immer. Bra hatte eindeutig ihr gutes Aussehen, aber noch eindeutiger das Temperament ihres Vaters geerbt."Setz dich erstmal." Sie klopfte auf die freie Stuhlfläche neben sich. "Ich will mich nicht setzen." Bra´s Gesicht lief beinah rot an, bei dem Versuch ruhig zu bleiben. "Ich hasse ihn. Dieser..."Aber sie fand nicht die passenden Worte und blieb stumm im Eingang der Küche stehen. "Wenn du mir nicht erzählst was los ist, kann ich dir nicht helfen mein Schatz." "Ich werde Vater sagen, dass er ihn umbringen soll." Bra´s Hände verkrampften sich. Der Gedanke daran, wie ihr Vater dieses Arschloch mit einem einzigen Hieb unter die Erde bringen konnte, verschaffte ihr für einen Augenblick die nötige Genugtuung. Ihr Herz beruhigte sich langsam und sie setzte sich jetzt, wenn auch widerwillig, auf den Stuhl neben ihre Mutter. "Möchtest du einen Kakao?" Bulma lächelte noch immer. "Ich bin 24 Jahre alt Mutter. Ich will keinen Kakao. Ich brauche eher eine Flasche Wodka oder eine Zigarette." Bulma lachte: "Lass das ja nicht deinen Vater hören." "Mir doch egal. Er ist doch Schuld an dem Ganzen." Bra verschränkte jetzt bockig die Arme und erinnerte Bulma nur zu sehr an Vegeta. "Hätte er mir nicht verboten mit Goten auszugehen, wäre ich niemals an diesen..." Sie biss sich auf die Lippe "...diesen..." "Es muss ja schlimm gewesen sein, wenn sich in deinem Schimpfwortvokabular kein Ausdruck mehr für ihn findet." "Du kannst dir nicht vorstellen was er getan hat." Bulma erhob sich wortlos, ergriff zwei Tassen vom Küchenregal und entnahm dem Kühlschrank eine Flasche Weißwein. Still schenkte sie die Flüssigkeit in die Tassen ein, stellte die Flasche dann zurück und stellte sich und Bra jeweils eine Tasse auf den Tisch. "Falls dein Vater kommt." Sie lächelte. "So fällt es ihm jedenfalls nicht sofort auf." "Wieso nur, gerate ich immer an solche Schwachköpfe?" Bra nahm einen Schluck aus der Tasse und schüttelte vielsagend den Kopf. "Ich hätte es wissen müssen." "Du bist jung Bra. Als ich jung war habe ich auch Fehler gemacht." Bulma nahm nun ebenfalls einen Schluck aus der Tasse und sah dann zu ihrer Tochter. "Wenn man jung ist, achtet man nicht unbedingt auf die Warnzeichen." "Warnzeichen hin oder her Mutter. Ich hätte einfach..." Abermals nahm Bra einen Schluck aus der Tasse. "Schon gut. Du musst nicht darüber reden." "Wieso passiert mir das immer wieder? Ich verstehe es wirklich nicht. Jedes Mal wenn ich denke es könnte was werden..." Sie leerte die Tasse jetzt, stellte sie vor sich ab und schüttelte wieder den Kopf. "Naja. Mit uns ist es nicht unbedingt einfach. Ich denke viele Männer sind einfach überfordert, wenn sie dich treffen. Als ich jünger war ging es mir nicht anders." Bulma streckte jetzt die Hand aus und strich ihrer Tochter sanft über das Haar, das dem ihren sosehr glich. "Onkel Yamchu war auch nicht gerade die beste Wahl." "Als ob das vergleichbar wäre Mutter." Bra stierte wütend auf den Tisch. "Dann nimm eben deinen Vater." Bulma lachte jetzt auf. "Glaubst du er hat es mir einfach gemacht?" Bra sah auf. "Einen Saiyajin zu zähmen ist eine Lebensaufgabe." "Goten ist nicht so." Bra schob jetzt die Unterlippe nach vorne. "Aber er ist ja nicht gut genug." Sie rollte genervt die Augen. "Dein Vater wird sich in diesem Punkt schon noch beruhigen." "Beruhigen?! Er hat unsere Auren lokalisiert und ist uns dann verfolgt! Er hat Goten die Seele aus dem Leib geprügelt, weil er meine Hand genommen hat!" Bulma lachte wieder. "Tja. So ist er eben. Du bist seine kleine Tochter. Das ausgerechnet Son Goku`s Sohn ein Interesse an dir bekundet..." sie lachte abermals und vertiefte dann ihre Stimme, verschränkte die Arme und äffte ihren Mann nach: "Ausgerechnet dieser Bengel! Kakarotts verkommener Sohn! Keinen Funken Saiyajinstolz in sich! Stattdessen hausiert er mit diesen ganzen Mädchen! Und jetzt vergeht er sich an meiner Tochter!" Bra stimmte in das schallende Gelächter ihrer Mutter ein und wischte sich dann eine Träne aus dem Gesicht. "Hat er das wirklich so gesagt?" Bulma versuchte sich zu beruhigen und sagte dann noch immer lachend: "Genau so! Ich habe ihn kaum wieder besänftigen können- die Vorstellung von dir und Goten muss sein größter Albtraum sein." "Ich verstehe einfach nicht, was er gegen ihn hat." "Ich denke es gibt da eine ganz logische Erklärung." Bulma wischte sich jetzt ebenfalls eine Lachträne aus dem Auge. "Ich denke, dass er weiß, dass Normalsterbliche keine Gefahr darstellen. Du bist viel zu sehr die Tochter deines Vaters. Er glaubt wohl, dass es auf lange Sicht nur ein Saiyajin mit dir aufnehmen kann. Und deshalb sieht er Son Goten als echte Gefahr an." "Blödsinn. Wie kommt er auf sowas?" "Nun." Bulma seufzte. "Ich gebe zu, dass ich seinen Gedankengang durchaus plausibel finde. Dein Temperament kommt nicht von ungefähr und ein normaler Mann würde wohl früher oder später die weiße Fahne hissen." "Also bin ich Schuld, dass es mit den Männern nicht klappt?!" "Das habe ich nicht gesagt." Beschwichtigend legte Bulma ihre Hand auf den ausgestreckten Arm ihrer Tochter. "Es geht nicht darum, dass die Männer dich verlassen, sondern vielmehr darum, dass dir solche Männer wohl irgendwann langweilig werden würden." "Ich werde wohl eher ihnen langweilig." Die junge Frau erhob sich jetzt, nahm ihre Tasse und öffnete den Kühlschrank. Sie schenkte den Wein bis zum Rand der Tasse ein, balancierte diese dann gekonnt zurück zum Tisch und ließ sich wieder auf den Stuhl fallen. "Er hat eine andere." Bulma´s Augen verengten sich. "Ich habe es in seinem Kommunikator gesehen. Er trifft sich mit einem Mädchen aus seiner Uni. Angeblich seine Laborpartnerin." Bra nahm einen kräftigen Schluck und stellte die Tasse dann geräuschvoll auf den Tisch zurück. "Ich glaube aber kaum, dass die Nachrichten die ich gelesen haben, dem Forschungsprojekt gegolten haben." "Ach Schatz..." Bulma streichelte erneut über den Arm ihrer Tochter. "Dann war er einfach nicht der Richtige." "Meinst du Vater würde ihm für mich den Arm berechen? Oder vielleicht sein Genick?" Bra lächelte gequält. "Wenn du ihn darum bittest, bestimmt. Aber das ist keine Lösung, oder?" "Ich weiß." Abermals wanderte die Tasse an die Lippen der jungen Frau. Der Wein zeigte seine Wirkung und Bra begann langsam sich zu beruhigen. "Ich hätte wissen können, dass er ein Idiot ist. Er prahlt andauernd mit dem Geld seines Vaters und sonderlich klug ist er auch nicht. Ich wette mit dir, dass er sich den Zugang zur Uni nur erkauft hat." Bulma seufzte. "Vergiss ihn einfach. Am Ende wäre er sowieso nur ein Lückenbüßer gewesen, oder?" Bra nickte langsam und verschränkte dann erneut ihre Arme. "Ich kann einfach das Problem nicht verstehen. Ich meine... du bist doch auch mit einem Saiyajin zusammen. Wieso macht Vater bei mir so einen Aufstand?" "Vielleicht hat er Angst davor, dass Goten nicht gut für dich ist." "Unsinn. Goten ist höflich und klug. Er geht auf eine der besten Uni des Landes... er wäre genau der Richtige für mich." "Ja schon. Aber genau das mag deinem Vater ein Dorn im Auge sein. Abgesehen davon, dass er dich am liebsten für immer hier behalten will, scheint es ihm auch nicht Recht zu sein, dass Goten einen solchen Weg eingeschlagen hat. Er und dein Bruder haben das Kämpfen aufgegeben und dein Vater sieht das als persönliche Beleidigung an. Vergiss nicht..." Bulma verdunkelte jetzt erneut ihre Stimme, um ihren Mann zu imitieren: "Er ist der Prinz der Saiyajin." Beide Frauen brachen wieder in lautes Gelächter aus. "Jaja, keiner ist ihm würdig. Ich weiß." "Niemand außer dir mein Schatz. Bei dir gelten andere Regeln." Bulma lächelte. "Du bist schließlich seine kleine Prinzessin." Bra nahm erneut einen Schluck Wein rollte dann genervt die Augen: "Manchmal kommt es mir so vor, als wolle Vater einfach nicht erkennen, dass ich erwachsen bin." "Es wird es schon noch erkennen, glaub mir. Bei deinem Vater..." Bulma musste grinsen "...dauert einfach alles ein bisschen länger. Immerhin hat es mich gut sieben Jahre gekostet, bis er verstanden hat, dass er mich nicht mehr los wird und dass das nicht zu seinem Nachteil ist." "Du hast sieben Jahre lang auf Vater gewartet?" Bra betrachtete ihre Mutter jetzt neugierig. "Ja. Es waren sieben Jahre, ehe er sich richtig auf mich eingelassen hat. Davor..." Bulma leerte jetzt ihre Tasse "... davor war es eher schwierig mit ihm." "Bevor ich einem Mann sieben Jahre hinterherrenne, bleibe ich lieber allein." "Es waren andere Umstände Bra. Dein Vater ist kein Erdling. Er ist auch nicht hier aufgewachsen wie Goku. Er ..." Ein lauter Knall durchbrach Bulmas Worte. "...ist der Prinz der Saiyajin... das wolltest du doch sicherlich sagen, oder Bulma?" Vegetas Augen schauten grimmig zu den beiden Frauen am Tisch. "Bei Dende, Vegeta... musst du so einen Auftritt hinlegen?" Genervt blickte Bulma in Richtung des Kücheneingangs, an dessen Decke nun ein riesiges Loch prangte. "Jetzt kann ich wieder die Handwerker anrufen. Kannst du nicht wie jeder normale Mann einfach durch die Tür gehen?" Vegeta verschränkte die Arme, trat dann an den Tisch heran und beäugte die Tassen vor den Frauen argwöhnisch. "Du solltest deiner Tochter keinen Alkohol geben." Bra rollte genervt die Augen und stierte ihren Vater dann böse an: "Ich bin kein kleines Kind mehr. Ich darf trinken. Und ich tue es wann immer mir danach ist." Sie leerte demonstrativ ihren Becher, stelle ihn dann hastig auf den Tisch und erhob sich. "Es wäre auch nicht nötig mich mit Wein zu beruhigen, wenn du mich mein Leben einfach leben lassen würdest!" "Geht es jetzt wieder um Kakarotts Bengel?" Vegeta grinste. "Ich dachte, das hätten wir bereits geklärt." "Nichts ist geklärt! Du bist einfach aufgetaucht und hast ihn wie ein Psychopath von mir gerissen. Er musste danach zu Meister Quitte und um eine magische Bohnen bitten, damit Chichi ihn so nicht sieht!" "Würde er trainieren, wären meine Schläge längst nicht so hart für ihn gewesen." Vegetas Grinsen wurde breiter. "Und würdest du..." Bra stützte sich jetzt auf die Tischplatte. "Ruhe jetzt!" Bulma schüttelte resigniert den Kopf. "Bra setz dich!" Die junge Frau verschränkte die Arme erneut und ließ sich dann murrend auf den Stuhl fallen. "Und du auch!" Bulma starrte wütend zu ihrem Mann. "Aber schnell!" Vegeta atmete einen Moment pikiert ein, zog dann einen Stuhl zu sich und setzte sich ebenfalls mit verschränkten Armen an den Tisch. Bulma musste innerlich über die Ähnlichkeit der beiden lachen, versuchte aber ihre steinerne Miene beizubehalten. Hier war Strenge gefordert. Etwas, dass sie in den Jahren mit drei Saiyajinstämmigen in ihrem Haushalt gelernt hatte. "Also?" Vegeta rümpfte genervt die Nase und schloss dann die Augen, um abzuwarten, was seine Frau zu sagen hatte. "So geht das jedenfalls nicht weiter. Ihr seid wie zwei wild gewordene Affen!" Bulma seufzte. "Ich verstehe ja, dass dir Goten ein Dorn im Auge ist Vegeta, aber du kannst Bra nicht vorschreiben mit wem sie sich trifft." "Ich sage ihr nicht mit wem sie sich trifft, ich sage ihr nur mit wem sie sich nicht trifft, weil dieser jemand nicht angemessen für sie ist." "Und wer ist bitte angemessen für mich, Vater?!" Vegeta öffnete die Augen und lehnte sich zornig auf den Tisch: "Jedenfalls nicht der Sohn von diesem Schwachkopf!" "Ruhe ihr zwei!" Bulma funkelte ihren Mann vielsagend an, der seine Arme erneut an seine Brust zog und sich wieder an die Lehne des Stuhles zurückfallen ließ. "Wir finden jedenfalls keine Lösung, wenn ihr euch hier anschreit." "Und was schlägst du vor, meine allwissende Frau?" "Wir sollten Bra mit Goten ausgehen lassen." "Kommt nicht in Frage!" "Du hast mir nichts zu sagen Vater!" "Und ob ich das..." "Ruhe!!!" Bulma erhob sich jetzt von ihrem Stuhl und stützte die Arme auf den Tisch. Abwechselnd stierte sie wütend zu ihrer Tochter und dann zu ihrem Mann. "Ihr haltet jetzt beide mal den Mund. Ich habe langsam keine Lust mehr auf das Ganze." "Dann mach einen Vorschlag, der am Ende nicht beinhaltet, dass dieser Bengel meine Tochter bedrängt." "Er hat mich nicht..." Bra verstummte, als sie dem Blick ihrer Mutter begegnete. "Du musst Bra ihre eignen Erfahrungen machen lassen Vegeta." Bulma atmete jetzt hörbar aus. "Wenn du ihr verbietest mit Goten auszugehen, wird sie es nur umso mehr wollen. Sie hat deine Gene, vergiss das nicht." "Was soll das heißen "sie hat meine Gene"?" "Sie hat deinen Dickkopf geerbt! Was sonst? Sie macht genau das Gegenteil von dem, was man ihr sagt! Das solltest du in den letzten 24 Jahren doch gemerkt haben!" "Das hat sie nicht von mir, sondern von dir! Du tust nie was man dir sagt!" "Hätte ich immer getan, was du gesagt hast, wärst du jetzt vermutlich nicht mehr hier!" "Dann hätte ich wenigstens nicht diese Probleme..." Vegeta grinste kurz, ließ dann aber unter dem wütenden Blick seiner Frau die Mundwinkel sinken und schwieg. "Du wirst Bra nicht mehr verfolgen, hast du verstanden? Und du wirst vor allem keine Löcher mehr in unser Haus sprengen! Die Handwerker lachen schon über uns." Vegeta schwieg weiterhin. Bulma drehte sich jetzt zur ihrer Tochter: "Und du wirst aufhören, deinen Vater bei jeder Gelegenheit zu provozieren! Du wirst uns sagen, wenn du dich mit Goten triffst und nicht heimlich nachts abhauen, weil du glaubst wir würden es nicht merken." "Beschissenes KI." Nuschelte Bra zwischen ihrem zusammengepressten Lippen heraus. "Bei Dende, ihr beide müsst wirklich lernen, ein Gespräch zu führen, bei dem am Ende niemand eine magische Bohne oder einen Handwerker benötigt." Resigniert ließ Bulma sich wieder auf ihren Stuhl fallen und stimmte dann in das Schweigen der Anwesenden ein. -- Als Trunks am Abend nach Hause kam, war das Haus verlassen. Auf dem Weg zur Küche bemerkte er bereits die kühle Abendluft, die den Flur erfüllte und schüttelte dann grinsend den Kopf als er das Loch in der Decke zum Kücheneingang entdeckte, durch das er den sternenklaren Abendhimmel sehen konnte. Aus seiner Tasche zog er seinen Kommunikator, wählte dann zwei Ziffern und wartete bis am andere Ende der Leitung abgenommen wurde. "Ich denke, sie haben es jetzt geklärt. Besorg dir lieber schon mal ein paar magische Bohnen. Du könntest sie demnächst brauchen." Trunks musste Lachen als er am Ende nur einen erstickten Laut hörte und stellte sich in Gedanken vor, dass Goten seine Worte zum Anlass genommen hatte die Aura seines Vater zu lokalisieren und ihn sicherlich bereits in seiner Nähe ausmachen konnte. "Viel Glück alter Freund!" Trunks lachte und legte dann auf. -- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)