Habt ihr euch immer schon mal gefragt ... von DieLadi ================================================================================ Kapitel 12: ... wie das mit dem Hasen und dem Igel wirklich war? ---------------------------------------------------------------- Hallo, ihr lieben, hier spricht Selene. Ich muss zugeben, das Märchen, was ich euch heute erzähle ist leider nur zu wahr. Und es ist überhaupt nicht lustig. Aber wir haben Advent, die Zeit wo es um Liebe und Mitmenschlichkeit / Mitigelichkeit / Mithasichkeit gehen sollte. Und daher finde ich es wichtig, dass ich euch auch das mal erzähle. Morgen werden wir dann wieder unseren Spaß haben, versprochen. ---------------------------------- Es war an einem Sonntagmorgen zur Herbstzeit, gerade als der Buchweizen blühte: die Sonne war hell am Himmel aufgegangen, der Morgenwind ging warm über die Stoppeln, die Lerchen sangen in der Luft, die Bienen summten im Buchweizen, die Leute gingen in ihrem Sonntagsstaat spazieren, und alle Kreatur war vergnügt, und der Igel auch. Der Igel aber stand vor seiner Tür, hatte die Arme übereinander geschlagen, guckte dabei in den Morgenwind hinaus und summte ein kleines Liedchen vor sich hin, so gut und so schlecht, wie nun eben am lieben Sonntagmorgen ein Igel zu singen pflegt. Indem er nun so vor sich hinsang, fiel ihm auf einmal ein, er könnte doch, während seine Frau die Kinder wüsche und anzöge, ein bißchen ins Feld spazieren und nach seinen Steckrüben sehen. Die Steckrüben waren aber dicht bei seinem Haus, und er pflegte mit seiner Familie davon zu essen. Gesagt, getan. Der Igel machte die Haustür hinter sich zu und schlug den Weg nach dem Felde ein. Er war noch nicht weit vom Hause weg und wollte just um den Schlehenbusch, der dort vor dem Felde steht, nach dem Steckrübenacker abbiegen, als ihm der Hase begegnete, der in ähnlichen Geschäften ausgegangen war, nämlich, um seinen Kohl zu besehen. Als der Igel den Hasen sah, bot er ihm einen freundlichen guten Morgen. Der Hase aber, der auf seine Weise ein vornehmer Herr war, und grausam und hochfahrend dabei, antwortete nicht auf des Igels Gruß, sondern sagte zum Igel, wobei er eine gewaltig höhnische Miene aufsetzte: "Wie kommt es denn, dass du schon so früh am Morgen im Felde herumläufst?" "Ich geh spazieren", sagte der Igel. "Spazieren?", lachte der Hase, "mich deucht, du solltest dir besser einen Job suchen! Und nicht der Solidargemeinschaft auf der Tasche liegen." Diese Antwort verdroß den Igel nicht. Er war gelassener Natur. „Ich hab ja nichts gegen Igel", sagte der Hase. "Aber ihr nehmt uns unsere Jobs weg. Und unsere Hasenfrauen." Die Logik begriff der Igel nicht - („Such dir einen Job!“ „Ihr nehmt uns unsere Jobs weg!“) Aber er sagte nichts. „Ich bin ja offen für alle, und will ja gerne helfen, aber...“ Der Igel hörte nicht mehr zu. Es kam zu keinem Wettlauf. Wozu auch. Der Igel und der Hase … jeder von beiden kann was besonders gut und kann was anderes nicht. Und für beide wuchsen genug Kohl und Rüben auf dem Feld. Wo, zum Fick, lag also das Problem? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)