Siren von Alexiel91 (Die Geschichte einer Prinzessin) ================================================================================ Kapitel 5: Alptraum ------------------- „Wollen wir dein Lieblingsspiel spielen?“ sie wurde aus großen freundlichen Augen betrachtet… Nani. „Was hast du vor Liebling?“ hörte sie die Stimme ihrer Mutter, triefend vor Verzweiflung. Als Nani sah was der Familienvater tat und sie begannen lautstark zu streiten, hielt sie dem Mädchen die Ohren zu und schlich leise mit ihr in die anliegende Küche. So verzweifelt und ängstlich hatte sie das Kindermädchen noch nie gesehen. Erschreckende Hitze bildete sich, Nani zückte ihr Mobiltelefon und rief den Notruf an. „Keine Angst, Elina, es kommt Hilfe.“ Sagte sie mit einem Lächeln und doch zitterte ihre Stimme. Im nächsten Moment ergriff sie das Kind, öffnete zittrig das Fenster und warf sie hinaus in den Garten. Schon knallte es und die schlanke Frau wurde durch die Explosion zerfetzt, Blut und Qualm… Hitze diese Hitze. „Nani!!“ … heiße Tränen rannen über das kindliche Gesicht. Nur einen Namen auf den Lippen, schreckliche Bilder vor den Augen. „Nani!!!“ brüllte sie weiter… „Elina wach auf!!“ hörte sie ihren Namen aus der Ferne. „Na….ni…“ Elina schlug die Augen auf, sie weinte… und zitterte am ganzen Leib. Hatte sie im Schlaf geschrien? Ihr Hals tat fruchtbar weh. Mit einem Schlag war sie hell wach und saß aufrecht in ihrem Bett. Sie musste einige Male blinzeln, da die Sonne erbarmungslos das Zimmer erhellte. Sie schaute sich um. Dieses fremde Zimmer. Sie wurde ja adoptiert, erinnerte sie sich. „Elina?“ hörte sie wieder ihren Namen und schaute zu ihrer rechten, direkt in besorgte blaue Augen. „Cedric.“ Dachte sie seinen Namen und öffnete die Lippen, doch kein Laut kam über sie. Schnell schloss sie sie wieder und biss sich auf die Unterlippe. Der junge Mann hob eine seiner schlanken Brauen und griff nach dem Block der sich auf dem Nachttisch befand, mit dazugehörigem Stift. Sanft legte er beides auf ihren Schoss ab. „Du hast im Schlaf geschrien. Hattest du einen Alptraum?“ fragte er. Elina nickte. „Wer ist Nani?“ fragte er zaghaft nach, darauf hoffend sich nicht auf dünnem Eis zu bewegen. Nachdem Elina den Stift aufs Papier setzte, atmete Cedric erleichtert auf. „Sie war mein Kindermädchen.“ Las er. „Oh… sie ist auch…“ begann er und schon nickte sie. „Sie hat mich gerettet.“ Schrieb sie, schon konnte er eins und eins zusammenzählen, aus dem was in der Akte stand und ihrem Zustand. „Träumst du oft von dem Tag?“ traute er sich nach zu haken. „Jede Nacht“ war die kurze geschriebene Antwort. In dem Blonden zog sich das Herz zusammen. Es muss so tief sitzen, dieses Trauma. Warum sie? Hatte es eine tiefere Bedeutung? Er ließ seinen Kopf hängen. Die Schwarzhaarige musterte ihn eingehend. „Elina… ich kann es nicht ungeschehen machen. Das tut mir so leid.“ Sprach er nach einigen Momenten leise und hob seinen Kopf wieder an um ihr in die Augen sehen zu können. „Doch ich will alles versuchen, dich wieder zum Lachen zu bekommen. Bitte lass mich dich glücklich machen.“ In seinen Augen stand eine Entschlossenheit, die sie nicht begreifen konnte. Lange hielt Cedric die grünen Augen mit seinen fest. „Bitte.“ Flehte er noch einmal. Schnell schrieb sie ein Wort. „Warum?“ „Weil du die Eine bist, die wir gesucht haben.“ Wieder schauten die fragenden trüben grünen Augen ihn an. „Heute werden wir dir alles versuchen zu erklären. Vertraust du uns?“ stellte Cedric seine Frage. Elina wusste immer noch nicht so recht warum, aber doch sie vertraute Cedric und Mikael aus irgendeinem Grund. Deshalb nickte sie. „Gut, lass uns frühstücken. Hier, es ist bereits serviert.“ Lachte der Blonde nun wieder, er schien ein Typ mit einem unerschütterlichen fröhlichen Charakter zu sein. Sie nickte und erhob sich, sie trug nur ein langes Schlafshirt, was ihr bis zur Mitte ihrer Oberschenkel reichte. Kurz weiteten sich die Augen Cedrics, doch er schaffte es seinen Scharm zu überspielen und setzte sich auf einen der zwei Sessel in ihrem Zimmer. Elina setzte sich langsam auf die kleine Couch.   Zum Frühstück wurden Croissants, mit verschiedenen Beilagen serviert, dazu gab es Saft und Kaffee. „Ich hoffe du magst das.“ Sprach Cedric leise. Angesprochene nickte und schenkte sich Kaffee ein. „Milch oder Zucker?“ fragte der Blonde und erhielt ein Kopfschütteln. „Also schwarz.“ Grinste er und schenkte sich ebenfalls Kaffee ohne alles ein. Gemeinsam aßen sie, Cedric erzählte einiges von dem Haus und der kleinen Stadt, dass es eine kleine Schule gab, welche er besuchte und von den kleinen Einkaufsmöglichkeiten dieses Ortes. Das hier jeder jeden kannte. Auch kam er auf die Jugendlichen dieses Ortes zu sprechen. Elina lauschte gespannt seinen Geschichten. Cedric hatte eine angenehme Stimme, auch seine Erzählweise war nicht langweilig und das wichtigste, ihn störte es scheinbar nicht das sie nicht in der Lage war ihm mit ihrer eigenen Stimme zu antworten. „Ich glaube du wirst meine Freunde mögen, sie sind alle sehr freundlich und rücksichtsvoll. Wir werden schon auf dich aufpassen!“ lachte er. Sie errötete und schrieb schnell. „Aber nicht sofort, oder? Ich mag keinen Tumult verursachen.“ Wieder brach er in dieses glockenhelle Lachen aus. „Nein nein, nicht sofort, komm erstmal an und gewöhne dich ein. Ich versteh dich. Ich bin ja auch noch ein völlig Fremder für dich.“ Grinste er und zeigte mit seinem Finger auf sich selbst. „Nein, mir scheint als würde ich dich schon ewig kennen.“ Dachte Elina. Doch schrieb sie diesen Satz nicht auf. Stattdessen schaute sie gebannt auf ihren Teller. „Na satt geworden? Hoffe ich doch! Was möchtest du heute machen? Wollen wir die Stadt erkunden, willst du den Garten sehen? Oder wollen wir was Entspanntes machen? Du entscheidest, aber heute Abend kommt jemand zu Besuch, mit diesem werden wir dir alles versuchen zu erklären.“ Elina überlegte. Sie hatte noch keine Lust, die Stadt oder den Garten zu erkunden. Ihr viel etwas ein. Schnell schrieb sie auf. „Es gibt etwas was ich schon ewig nicht mehr gemacht habe.“ Cedric sah sie fragend an. Sie errötete und schrieb weiter. „Ein Brettspiel was ich immer mit Nani gespielt habe.“ Cedric machte große Augen. „Okay welches ist es?“ Elina lächelte. Wieder schrieb sie auf. „Schach.“ „Na gut, ich bin zwar nicht der beste Schachspieler, aber wenn ich dir damit eine Freude machen kann. Lass uns spielen.“ Elina nickte freudig. Schnell zog sie sich Tageskleidung an.   Gemeinsam gingen sie runter in das riesige Wohnzimmer. Nach nicht mal einer halben Stunde, raufte der Blonde sich die Haare. „Wie machst du das?“ fragte er verwirrt. Elina nahm den Stift zur Hand. „Schach matt.“ „Super das wusste ich jetzt auch!“ grinste der Blonde. Elina war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Neben Cedric schien alles so leicht und warm zu sein. Sie kannte den Jugendlichen erst seit ein paar Stunden, doch schon jetzt fühlte sie sich viel lebendiger als die letzten fünf Jahre. Er gab ihr wieder das Gefühl mit all ihren Eigenschaften zu einer Familie zu gehören. Familie, was für ein schweres Wort. Ihr viel eine Frage ein. „Bist du mit Mikael verwandt?“ grinsend lass er diese. „Ja er ist mein älterer Bruder.“ Antwortete Cedric. „Wo sind eure Eltern?“ schrieb sie die nächste auf, vergessen war das Spiel. „Sie leben in einem weit entfernten Land.“ Gedankenverloren spielte er mit einer Schachfigur. „Wie kommt ihr dazu mich zu adoptieren?“ „Nun ja…“ Cedric wurde bei dieser Frage ein wenig unruhig. „Das ist schwierig zu erklären. Wir waren auf der Suche. Der Älteste hat uns geschickt. Er wird es dir heute Abend erklären.“ Elina hob eine ihrer Brauen verwirrt an, der Älteste was bedeutet das? „Weißt du ich kann es schlecht vorwegnehmen, so gerne ich dir alles sagen wollen würde.“ Lachte er etwas beschämt und kratzte sich den Kopf. Elina begann wieder zu notieren. „Dann erzähl mir was von Mikael und dir!“ ermunterte die Grünäugige. „Mik sorgt schon sehr lange für mich, da unsere Eltern ja woanders leben, sie sind im Dienst der Ältesten, wie auch wir in ihrem Auftrag hier arbeiten. Mik ist immer sehr beschäftigt da er sich um diese Kleinstadt kümmern muss. Dann noch die Suche nach dir, meine Güte, das hat ihn ganz schön vereinnahmt. Doch als ich endlich meine Fähigkeiten entdeckt hatte, konnte er mich mitnehmen und dann haben wir dich gefunden. Mik hängt eigentlich den ganzen Tag in seinem Büro, ich gehe ganz normal hier zur Schule und verbringe Zeit mit meinen Freunden.“ Elina hatte aufmerksam zu gehört. „Was für Fähigkeiten?“ stellte sie die nächste Frage und drehte den Block sodass er lesen konnte. „Fähigkeiten… wie soll ich das erklären, jeder hier besitzt sie. Mik zum Beispiel kann Menschen positiv beeinflussen, die gute Seite einen Menschen zum Vorschein bringen und er ist für den Schutz der Stadt verantwortlich. Dies sind seine Gaben. Mein Talent ist die Auren zu spüren, ob es ein Duft ist, oder ein Licht, manchmal kann ich es gar nicht beschreiben.“ Verlegen kratzte er sich wieder am Kopf, „Ganz schön kompliziert nicht wahr?“ Elina nickte, in ihrem Kopf ratterte es, sprach er etwa von Magie? So wie in ihren Büchern? Sollte so etwas wirklich existieren? „Na los, lass uns doch ein bisschen in den Garten gehen.“ Überlegte der Blonde, Elina nickte, warum auch nicht. So gingen sie in den riesigen freundlichen Garten, er war umgeben von einem weißen hohen Zaun. In der Mitte befand sich ein kleiner Teich mit Fischen, überall standen Bäume, von den Elina ja gestern Abend schon etwas sehen konnten, viele hübsche Blumenbeete waren zu sehen und auch Büsche die sich am Zaun entlang zogen und von einem herrlichen Grün waren. Vögel zwitscherten von den hohen Bäumen hinab. „Lass uns ein wenig hier auf der Terrasse setzen und die Luft genießen.“ Schlug Cedric vor. So unterhielten sie sich bis zum Abend. Zwischen durch hatten sie zu Mittag gegessen, die geschäftige etwas pummlige Köchin war sehr freundlich gewesen. Elina mochte sie vom ersten Moment an. Bald dämmerte es. Cedric lauschte auf. Ein Auto fuhr auf die Auffahrt. „Er ist da.“ Schon stand auch Mikael in der Tür. Er hatte sich den ganzen Tag nicht blicken lassen. „Ihr wartet bitte hier im Wohnzimmer, ich hole euch dann.“ Informierte er die beiden auf der Couch mit freundlichem Lächeln und verschwand sogleich wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)