Siren von Alexiel91 (Die Geschichte einer Prinzessin) ================================================================================ Kapitel 6: Die Geschichte von Siren ----------------------------------- Es verging etwa eine halbe Stunde in der Elina nicht wusste was sie denken sollte, sie konnte nicht ahnen was sie erwartete. Tausende Gedanken rasten ihr durchs Hirn. Sie spielte mit dem bereits aufgehenden Saum ihres alten T-Shirts. Wieder stellte sie fest, wie schäbig ihre Kleidung wahr, sie hatte niemals wert daraufgelegt. Bis zu ihrem elften Lebensjahr hatte natürlich ihre Mutter, sie immer in teure und hochwertige Kleidung gesteckt. Danach besorgte sie nur das Notwendigste, wenn sie mit ihren Erziehern unterwegs zum Einkaufen war. Es war das erste Mal das sie sich für ihr Äußeres zu schämen begann. Da alles um sie herum neu und edel wirkte. Plötzlich ergriff Cedric ihre Hand. „Es ist so weit.“ Meinte dieser lächelnd und zog sie auf ihre Beine. Vorrausschauend nahm er auch den Block und Stift mit. Gemeinsam marschierten sie Richtung das unteren Studierzimmers welches an die Bibliothek angeschlossen war. Mikael hielt bereits die Tür auf. Als sie eintraten saß ein älterer Mann hinter dem massiven Schreibtisch. Mikael und Cedric platzierten sich rechts und links neben diesen. Der Mann war zwar alt, jedoch strahlte er eine enorme Macht aus, seine Augen hatten einen sehr ausdrucksstarken und wissenden Blick. Als Elina das Zimmer betrat waren sie sofort auf sie fixiert, musternd beschaute er die junge Frau, nach wenigen Sekunden lächelte er sie warm an. „Setz dich bitte Elina.“ Bat der Mann mit einer Handbewegung auf den Ledersessel vor dem Tisch. Etwas steif setzte sie sich und hielt unbewusst die Luft an. Mikael ergriff das Wort. „Darf ich vorstellen, der Bewahrer unserer Geschichte. Sir Edward Hallen. Einer der Ältesten unseres Volkes.“ Stellte er mit einer verneigenden Geste vor. Elinas Anspannung war ihr deutlich anzusehen, sie hatte keine Ahnung was das alles bedeutete, was es für sie bedeuten sollte. „Sei unbesorgt Kind, ich werde dir nichts tun. Ich möchte dir eine, unsere Geschichte erzählen.“ Sanft lächelte er sie an. Elina nickte kurz. Langsam zog er etwas aus einem Buch hervor. „Es geht um diese Dame hier, sieh dir bitte das Bild an.“ Sprach Edward und überreichte ihr die Portraitzeichnung. Elina stockte der Atem. Erschrocken schaute sie auf. Auf dem Bild war eine Frau zu sehen, etwa um die zwanzig, wunderschön und sehr feminin. Rosige Lippen umspielte ein Lächeln. Ihr blondes Haar war zu einer hübschen Hochsteckfrisur frisiert, einige Locken fielen ihr verspielt ins Gesicht, doch ihre stechenden grünen Augen blickten wissend zum Maler. Sie glich dieser Frau bis aufs Haar. Doch wirkten sie so unterschiedlich. „Elina dies ist eine Zeichnung unserer Königin, Siren. Zunächst musst du wissen, in dieser Welt existiert mehr als die Menschen wissen. Unser Volk beschützt die Menschen und ist dazu bestimmt das Gute zu erhalten und sie vor dem Chaos zu bewahren, da leider immer wieder Bösartiges in diese Welt kommt. Unsere Königin ist unser Leitstern, ohne sie können wir nicht lange hier existieren. Sie ist damals vor etlichen hundert Jahren, mit einem Teil unseres Volkes, hinunter auf die Erde gestiegen, da sie sich von den Menschen angezogen fühlte, verbunden. Siren spürte das sie dazu bestimmt sein sollte diese Welt vor jeglicher Bedrohung zu beschützen. Als wir damals also hinab auf die Erde stiegen, verloren wir zwar die Gabe zu fliegen, die Schwingen wurde durchsichtig wie Glas, jedoch für Augen denen die Magie nicht fremd waren, war ihr Licht und Schimmer zu erkennen. Auch verloren wir ihre Macht nicht. Wir gewannen sogar bisher noch unbekannte Fähigkeiten hinzu. So gründete unsere junge Königin kleine Städte, wie diese hier, um ein friedliches Miteinander zu gewährleisten. Sie war der Auffassung das wir von den Menschen lernen sollten. Ihre Emotionen und ihre Stärke kennen lernen. Da sie in ihrem nur sehr kurzen Leben so viel Lebensfreude versprühen können. Natürlich war es uns nicht erlaubt ihnen unser wahres Ich zu offenbaren. Aber dennoch lernten wir vieles, was wir vorher nicht einmal erahnten. Das Lachen, die Lust, die Freude an jedem einzelnen Tag.“ Der Mann gluckste bei der Erinnerung und wirkte fast wieder Jung. „Nach uns kamen auch andere auf diese Erde und bevölkerten sie, friedliche Kreaturen die Menschen nicht sehen konnten. Unsere Königin hieß alle willkommen die von reinem Herzen waren und machte die Welt zu einem besseren Ort. Weiterhin herrschte ihre Mutter über das alte Reich. Das magische Tor blieb offen. Wir vermehrten uns auf dieser Welt. Liebten das Leben. Doch irgendwann zogen dunkle Zeiten über uns auf. Durch unsere helle Pforte, haben wir den Dämonen die Möglichkeit gegeben, dass ihre, das dunkle Tor zu öffnen. Die Magie des Friedens wurde schwächer, da der Schatten sich über die Menschen gelegt hatte, sie beeinflusste sodass die Menschen nicht mehr an das Gute glaubten. Er trübte ihren Blick und sprühte die Saat des Hasses in die Herzen. Diese Zeit hält noch immer an. Wir sind noch nicht auf dem heiligen Gleichgewicht, das wir ersehnen. Die Dämonen welche die Menschen nun beherrschen, beherrschen auch die Herzen von einigen aus unserem Volk, sodass die Armee des Grauens noch größer wurde, viele mussten in dem furchtbaren Krieg ihr Leben lassen. Die die von uns übrig sind, wurden schwach. Da auch unsere Königin in diesem Krieg fiel, ohne das Chaos, den König des Bösen besiegt zu haben, doch sie schwor wieder zu kehren, in einer neuen Gestalt, stärker und schöner als je zuvor. Wenn sie zurückkehrt, werden auch wir wieder unsere alte Stärke wiedererlangen. Seid da an suchen wir sie. Nach Hunderten von Jahren hoffen wir sie endlich wieder gefunden zu haben und dem Bösen endlich wieder entgegentreten zu können. Wir das Volk der Unsterblichkeit, wir die immer wieder geboren werden, wir die die Beschützer allen Lebens sind, wir die Engel.“ Beendete er den Kurzabriss der Geschichte über sein Volk. Ein Funkeln in seinen Augen verriet seine Hoffnung. „Engel?“ wiederholte Elina im Geiste und versuchte zu verstehen. „Engel? Sie sind Engel?“ immer wieder wiederholte sie in ihrem Inneren diese Worte und dachte über das eben Gesagte nach. „Meinen sie wirklich ich wäre die Wiedergeburt eines Engels? Die einer Königin? Wie soll das möglich sein?“ fragte sie sich selbst und öffnete den Mund. Wieder kam kein Laut hervor. Cedric der das Spiel in ihrem Gesicht beobachtet hatte, legte ihre ermutigend ihren Schreibblock und den Stift auf ihren Schoss. Schon schrieb sie los. Als sie fertig war übergab sie ihn Edward. „Und ihr glaubt ich soll die Reinkarnation von Königin Siren sein?“ war die erste Frage. Edward nickte lächelnd. „Aber ja. Schon als du den Raum betreten hast, hatte ich das Gefühl sie sei wieder unter uns, du bist dir gar nicht über deine Ausstrahlung im Klaren, oder?“ sie schüttelte den Kopf, was meinte dieser Mann den bitte? Er lass ihre nächste Frage. „Es gibt Engel wirklich? Und Magie?“ Er nickte. „Es ist nur natürlich das du das anzweifelst da du nicht unter uns aufgewachsen bist. Doch ich bin mir fast sicher, wenn du wirklich unsere Königin bist, dass du Dinge gesehen hast die andere nicht sehen konnten.“ Angestrengt überlegte die junge Frau, sie schloss ihre Augen und dachte an die hellen Kindheitstage, wo noch kein grau die Übermacht gewonnen hatte. Sie sah diese Fantasiewesen in ihrem Garten, war das wirklich, konnte sie sie sehen? Doch wieso danach nicht mehr? Sie wusste es nicht, konnte sie sie einfach nicht mehr sehen, oder war das damals nur Einbildung? „Ich glaube sie braucht ein wenig Unterstützung. Mikael.“ Lächelte der alte Mann und zeigte dadurch noch mehr Lachfalten. Auch er hatte bereits das trübe, dunkel an ihr gesehen und hatte eine Vermutung was dies sein könnte nur einer in diesem Raum konnte ihr helfen. „Natürlich.“ Nickte der Hochgewachsene Dunkelblonde. Langsam trat er hinter den Sessel und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Bitte fürchte dich nicht. Ich zeige dir meine Gabe.“ Flüsterte Mikael und legte sanft die andere Hand über ihre Augen. Mit einem Mal wurde Elina sehr warm. Vor ihrem inneren Auge sah sie eine Wiese, die dichte Hecke und den riesigen Kirschbaum, der Garten aus ihrer Kindheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)