Siren von Alexiel91 (Die Geschichte einer Prinzessin) ================================================================================ Kapitel 7: Eine blühende Welt, lass uns den Schatten endlich vertreiben ----------------------------------------------------------------------- „Finde sie wieder in der Vergangenheit und du wirst sie in der Zukunft sehen können!“ Elina traute ihren Ohren nicht. Das war die Stimme von Nani, sie drehte sich um, dort stand ihr liebevolles Kindermädchen. „Na los!“ rief sie und faste die kleine Elina bei der Hand. „Lass sie uns suchen!“ rief auch Elina freudig. Sie waren im Dickicht angekommen, Elinas Lieblingsort lag dahinter, sie hatte ihn fast vergessen, nach dem sie durch die dichte Hecke gekommen waren, befanden sie sich auf einer kleinen Lichtung umringt von Dichten Bäumen die leichtes Zwielicht der Sonnen durchließen, weiße, violette und rosa wilde Blumen wuchsen in aller Pracht darauf. „Es ist so schön hier.“ Flüsterte Elina. „Dies ist der Ort deines Herzens, hier wirst du sie finden.“ Machte Nani ihr Mut. Elina ließ sich nieder. Ehrfürchtig strich sie über das grüne Gras. Es fühlte sich so real an. „Sieh mal Elina.“ Hörte sie die Stimme von Nani neben sich. „Sieh genau hin.“ Bat sie sie und zeigte mit dem Finger ins Dickicht. Elina öffnete ihre grünen Augen, dort waren sie, verspielt blickte sie zu ihr auf. „Feen…“ seufzte das Kind. „Und dort? Was siehst du dort?“ fragte die Ältere und deutete weiter zwischen die Bäume. Lustige durchsichtige Gestalten beobachteten sie scheu und doch neugierig. „Waldgeister!“ lächelte sie und blickte sich um. Sachte kam die Erinnerung. Auch Nani konnte sie sehen, doch als Elinas Augen sie nicht mehr zusehen vermochten, sprach auch Nani nicht mehr davon. Elina war als würde das Grau verschwinden, der schwere düstere Schatten verfliegen. „Warum?“ fragte das Schwarzhaarige Mädchen. „Weil ich wusste das du sie nicht mehr zu sehen vermochtest. Ich wollte dich nicht verunsichern. Ich hatte gehofft, der trübe Schatten auf deinen leuchtenden Augen würde eher verschwinden.“ Tiefe Trauer schwang in ihrer liebevollen Stimme mit. „Dieser Schatten von dem Herr Hallen sprach lag auf meinen Augen?“ Nani nickte. „Aber nun hat Mikael ihn vertrieben und wenn du daran glaubst, wirst du stark genug sein ihm zu wiederstehen. Magie ist in jedem Menschen, der bereit ist die Faszination für die unglaublichen und wundervollen Dinge dieser Welt offen zu bleiben.“ Lächelte das Kindermädchen. „Warum bist du hier?“ fragte sie schüchtern und mit ein wenig Angst. „Weil du dir jemanden gewünscht hast, der dich leitet.“ Antwortete Nani geduldig. „Wirst du wieder verschwinden?“ die Kindliche Seite Elinas kam wieder zum Vorschein. Nani schüttelte den Kopf. „Nein, denn ich bleibe ewig in deinem Herzen, wenn du es wünscht. Weil in deinen Erinnerungen bin ich auch, für immer.“ Sprach sie sanft. „Also hast du mich niemals verlassen?“ Nani lächelte. „Nur körperlich, doch im Geiste bleibe ich bei dir, für immer. Ich habe dir doch damals versprochen immer für dich da zu sein, wenn du mich brauchst, Kleine. Ich werde dich ewig beschützen.“ Elina nickte, „Das stimmt.“ Nun stand das Kindermädchen wieder auf. „Elina, nun da du deinen siebten Sinn zurückgewonnen hast, geh wieder zurück, ich bleibe hier und warte auf dich.“ Entschlossen nickte das Mädchen. „Ja, bis zum nächsten Mal.“ Elina war schon einige Zeit in dem Trance Zustand. „Wie lange dauert es noch?“ fragte Cedric nervös. „So lange es eben dauert.“ Antwortete der Älteste lächelnd. „Du bist noch jung, Cedric. Sowas benötigt Zeit.“ Sofort war es dem Jüngsten peinlich. „Verzeiht, meine Ungeduld.“ Ein leichter Rosaton legte sich auf seine Wangen. „Nicht so schlimm, ich mag diesen Elan, ich war auch mal jung!“ lachte er herzlich und besah Mikael. Dieser war hochkonzentriert, eine leichte Falte zwischen seinen Augenbrauen verriet seine Anspannung. Just in diesem Moment stieg ein leichter Schatten über Elina auf und löste sich von ihrem Körper. „Cedric! Vernichte ihn!“ befahl Edward. „Verstanden.“ Sofort stand der Blonde neben seinem Bruder, ergriff den Schatten, seine Hand leuchte kurz auf und verbrannte das kreischende Schattenwesen. „Gut gemacht. Das war es also was das Mädchen beeinflusst hatte. Ich hatte es bereits geahnt.“ seufzte der Älteste resignierend. Elina begann zu wimmern und weinen. „Was hat sie?“ fragte Cedric. „Sie erinnert sich, es muss schön sein, sieh doch, sie lächelt.“ Bedeutete der Mann. „Tatsächlich, es ist ein sehr schönes Lächeln.“ Bemerkte der Blonde. „Wird sie sich auch an ihre Vergangenheit als Königin erinnern?“ fragte er neugierig. „Natürlich nicht. Es wäre zu viel. Das wollte Siren ihrem neuen Ich nicht antun. Und auch wir anderen Engel, die nur durch ein Schwert sterben können und immer wieder geboren werden, tragen unsere Geschichte nur von Angesicht zu Angesicht weiter. Niemand würde diese Bürde tragen können, auch keine Königin.“ Lehrte der weise Mann. „Das wusste ich nicht.“ Meinte Cedric. „Woher auch. So viele Dinge wirst du noch in deinem langen Leben lernen.“ Edward war sichtlich erheitert. Mikael wirkte immer erschöpfter. Der Weise wusste das diese Trance bald beendet sein würde. Entspannt faltete der Älteste seine Hände in einander, stützte sich auf seine Ellenbogen und legte sein Kinn auf die Hände. „Gut nun ist es soweit.“ Bemerkte er. Mikael nahm langsam die Hände von der jungen Frau und stützte sich an dem Sessel, in welchem sie saß. Zwinkernd öffnete Elina ihre grünen Augen, sie waren nicht mehr trüb und verklärt, sie erstrahlten nun einem kräftigen Tannengrün, fast schon stechend. Sie sah zu dem Fenster hinter Herrn Hallen. Langsam erhob sie sich und schritt dorthin. Sie erkannte die farbenfrohe Natur in all ihrer Schönheit, die Vielzahl an fantastischen Lebewesen. Dort waren sie die Feen und Elfen, die Geister, wie konnte sie nur denken das sie nicht existieren? Elina drehte sich um und lächelte. Sie formte ein stilles „Danke“ ihren neuen Freunden entgegen. Mikael hatte sich mittlerweile auf dem Sessel niedergelassen in dem Elina vorher gesessen hatte. Auch konnte das Mädchen nun das Leuchten um diese menschlich wirkenden Wesen sehen. Die zarten Konturen der Schwingen an ihren Rücken. „Engel“ dachte sie wieder, sie nannten ihr Volk Engel. Waren das ihre durchsichtigen Schwingen? Vermutlich, Herr Hallen hatte dies ja erklärt, welch Schönheit. Hatte sie auch solche wunderschönen Flügel? „Du siehst es endlich?“ fragte Edward. Elina nickte schüchtern. Sie war wie berauscht, von dem was sie sah. Sie konnte keine Worte dafür finden. So lange hatte sie alles grau in grau gesehen. Ihre Freude nur in den Büchern gefunden, obwohl die Welt so viel mehr für sie bereithielt. Hatte sie so viel verpasst? Warum war das so? So viele Fragen schwirrten in ihrem Kopf umher. „Da war ein Schattenwesen in dir…“ seufzten Mikael und atmete immer noch schwer. „Ja diesen dunklen Schatten hat Mikael soeben aus dir verbannt und Cedric hat ihn unschädlich machen können. Er musste schon lange in dir sein.“ Elina überlegte. „Weil ich wusste das du sie nicht mehr zu sehen vermochtest. Ich wollte dich nicht verunsichern. Ich hatte gehofft, der trübe Schatten auf deinen leuchtenden Augen würde eher verschwinden.“ Das hatte Nani eben gesagt. Nun kam ein Geistesblitz über sie, schnell nahm sie ihren Block an sich. „War in meinem Vater auch so ein Schatten?“ Edward hob die weißen Brauen in die Höhe. „Kleines, das kann ich nur schwer beantworten. Ich habe gelesen was damals geschah. Es ist möglich das dein werter Vater von dem Chaos beeinflusst war. Leider war er auch schwer erkrankt bevor er das Feuer legte. Jedoch war er ein normaler Mensch und diese Schattenkreaturen tauchen nur in der Nähe von magischen Wesen auf und steigen so in uns. Dann wenn wir zweifeln und ins Taumeln geraten, dann haben sie die meiste Angriffsfläche um sich in uns zu festigen.“ Erklärte der weise Mann, in aller Vorsicht. Wieder begann sie zu schreiben. „Meine letzten Erinnerungen an die beiden ist, wie sie stritten, ich sah zwei schwarze Kreaturen, sie waren nicht mehr meine Eltern.“ Alle drei Männer lasen es. Dieses Mal antwortete Mikael. „Das sind die Erinnerungen eines Kindes, Elina. Du hast es so gesehen wie du es verkraften konntest. Ich weiß es ist schwer zu glauben. Es tut mir so leid.“ Sprach er aus, Elina sah den dreien deutlich an, wie sie sie bemitleideten. Sie wusste selbst das nichts ihre Eltern zurückbringen konnte. „Sie waren normale Menschen, mit normalen Problemen und am Ende vermutlich durch einen leichten Stoß von dem Schlechtesten beeinflusst, sind sie in ihr eigenes Verderben gelaufen, Elina. Leider können wir sie dir nicht zurückgeben. Doch wir können dir hier ein neues Leben anbieten, eine neue Familie. Wenn du es zulässt.“ Sprach Mikael weiter. „Nun da du weißt wer du warst, hast du sicher schon verstanden, was du bist, oder?“ fragte der Älteste wieder. Elina begann ihre Antwort aufzuschreiben. „Können denn normale Menschen ein magisches Wesen bekommen? Ich meine bin ich so wie ihr?“ Alle drei lächelten ihr entgegen. „Sehr selten meine Liebe, aber ja. Du bist auch ein Engel. Geboren von zwei wunderbaren reinen Menschen. Du bist die Reinkarnation von Siren, eine der mächtigsten Engel zu ihrer Zeit.“ Er atmete noch einmal tief durch. „Du wirst lernen und deine Magie wird erblühen, wenn es an der Zeit ist.“ Elina stockte der Atem. Da fiel ihr noch was ein. „War Nani… mein Kindermädchen, auch ein magisches Wesen? Sie konnte sie auch sehen, die Unsichtbaren.“ Mikael und Cedric schauten fragend zu Edward. Dieser seufzte traurig. „Nani… die gute Nanariel. Ja sie war auch ein Engel, ein sanftes reines Wesen. Sie wollte unter den Menschen leben, nicht hier in einer Engelsstadt. Sie wollte unbedingt direkt bei ihnen sein. Sicherlich ahnte sie nicht einmal wer du bist. Bevor sie damals aus unserer Stadt auszog erklärte sie mir, sie würde bei einem liebreizenden Kind wohnen. Das war vor 16 Jahren. Also sprach sie von dir.“ Der Älteste grinste. Nani war auch ein Engel? Die Schwarzhaarige konnte es alles nicht glauben, sie kannte auch ihren vollen Namen, jedoch war er für ein kleines Kind schwierig auszusprechen gewesen. „Nanariel das war also ihr Name.“ Cedric überlegte, der Spitzname Nani kam sicherlich von Elina als sie kleiner gewesen war. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. „Meine Güte ist das schon spät! Kinder, ich werde nun nach Hause fahren. Wenn ihr mich braucht, ruft einfach an, wie immer. Macht euch noch einen schönen Abend.“ So erhob sich Edward und schritt zur Tür, als hätte er etwas vergessen, drehte er sich noch einmal um. „Liebreizende Elina, ich freue mich auf unser Wiedersehen. Ich spüre das du bis dahin gänzlich erblüht bist und ich dich Prinzessin nennen kann.“ Damit verschwand er um die Ecke und ging pfeifend Richtung Haustür. „Ein bisschen Viel, für einen Tag oder? Wollen wir einen Film gucken?“ fragte Cedric. „Ich nicht, ich werde jetzt ins Bett gehen.“ Erhob sich Mikael und wandte sich auch zum Gehen, doch hielt in eine schlanke Hand an seinem Ärmel zurück. Als er sich umdrehte sah er wieder Elinas Block. „Vielen, vielen Dank. Mik.“ Stand dort in ihrer schönen Handschrift. Mikael musste Lächeln als er seinen Spitznamen las. „Ich habe das wirklich sehr gerne gemacht. Bitteschön.“ Lächelte er warm zu ihr hinunter. Schnell schrieb sie noch etwas und hielt es so dass Beide es lesen konnte. „Ich möchte sehr gerne ein Teil dieser Familie sein.“ Zwei sehr erstaunte Blicke hafteten nun auf das Mädchen, welches errötete. „Darüber freuen wir uns sehr. Gute Nacht Schwesterchen.“ Zärtlich gab Mikael ihr ein Kuss aufs Haar und drückte Elina kurz an seine Brust. Dann wandte er sich zum Gehen. Cedric und Elina hörten nur noch seine Schritte Richtung Treppe. „Herzlich Willkommen in unserer Familie.“ Jubelte Cedric. „Wollen wir noch einen Film gucken?“ fragte er nun zum zweiten Mal. Elina nickte. So gingen sie auch hinauf in sein Zimmer. „Und irgendwann, wirst du auch wieder Sprechen. Daran arbeiten wir noch, okay.“ Zwinkerte der Blonde ihr aufmunternd zu und bekam wieder ein herrliches Lächeln von ihr zu Antwort. Bestimmt irgendwann. Sein Herz klopfte wie wild, bei diesem Anblick. Der Gedanken, dass sie immer weiter Vertrauen schöpfte und ihr Schicksal mit seiner Hilfe verarbeiten könnte, brachte ihm unerwartete Freude. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)