Siren von Alexiel91 (Die Geschichte einer Prinzessin) ================================================================================ Kapitel 19: Kindheitsträume und was übrigbleibt ----------------------------------------------- Die Jugendlichen saßen im Garten auf einer Decke, sie schienen angespannt. „Ich wollte niemals in einen Krieg ziehen. Ich dachte immer ich werde eine Ärztin wie meine Mutter.“ Flüsterte Cathrine und wagte es nicht aufzusehen. „Ich wollte ein ganz normales Mädchen sein, mich wie die Menschen mit meinen Freunden treffen, mich verlieben und all das. Natürlich wusste ich das irgendwann der Krieg kommen würde wegen des Gleichgewichts. Aber wenn ich hier mit euch zusammen bin, wünschte ich mir wir wären normale Jugendliche.“ In ihren großen hellblauen Augen sammelten sich Tränen. „Ich verstehe dich, Cath. Mir geht’s genauso. Eure Freundschaft ist mir das wichtigste.“ Meinte Thomas und schaute in die Ferne, hinter seinen Brillengläsern, sah man Trauer. „Wichtiger als deine Bücher?“ fragte Jake zerknirscht. „Ja, dir geht’s doch auch so, Kumpel. Obwohl unterschiedlicher nicht sein könnten.“ Lächelte der Brillenträger doch es war kein fröhliches Lächeln. „Natürlich, so schnell wollte ich niemals erwachsen werden. Dafür das unser Leben angeblich endlos ist, war die Kindheit ziemlich kurz.“ Nuschelte der Rothaarige und fixierte einen unbestimmten Punkt im Garten. „Ach Jake… wenn das hier endet können wir doch immer noch Jugendliche sein und Spaß haben.“ Versuchte Pauline optimistisch zu denken. „Das glaubst du doch nicht wirklich. Wir werden nicht mehr die Gleichen sein.“ Antwortete Jake und wandte sein Gesicht von der Gruppe ab. „Leider muss ich ihm Recht geben, nach der heutigen Nacht werden wir uns verändern.“ Sprach Jake monoton. „Ich will mich aber nicht verändern.“ Protestierte Cathrine lauter als sie vorgehabt hatte und erschrak vor sich selbst. „Ich… ich will danach mit euch allen… zusammenbleiben! Ich will mit euch Partys machen! Spaß haben und einfach ich selbst bleiben!“ Tränen rannen über ihre mit Sommersprossen verzierten Wangen. „Cath…“ hörten alle mit einem Mal die Stimme von Elina die sich zu ihrer Freundin beugte. Saft umfing sie das Gesicht Cathrines und zwang sie sie anzusehen. Ein Lächeln stahl sich auf dem Gesicht der Schwarzhaarigen. „Eli…“ es war eine Frage. „für… immer…“ flüsterte sie und schaute nun auch die anderen an. „Freunde…“ Alle Augen der Anwesenden lagen auf ihrer Prinzessin, eine Bewegung ging durch die Gruppe und sie lagen sich in den Armen. „Natürlich. Für immer. Egal was geschieht wir bleiben Freunde.“ Sprach Cedric in das Haar seiner Geliebten. „Sie sind unsere Zukunft. Ihr Band ist stärker als der Hass und die Schwärze des dunklen Heeres.“ Lizaniel stand am Fenster zum Garten und hatte die Jugendlichen beobachtet. In diesem Augenblick kam Mik mit zwei Tassen Tee in das Zimmer und überreichte der Blonden eine. „Danke.“ Meinte diese. „Da hast du Recht.“ Antwortete Mikael und nahm einen Schluck des Heißgetränks. „Du gehörst auch dazu. Als ihr Ritter.“ Überlegte Liza und schaute den Mann ihr gegenüber forschend an. „Nein, das ist nur ein Titel, auch dich treiben andere Gefühle an.“ Stellte sie fest und wandte sich zum Garten, die Jugendlichen unterhielten sich wieder. „Du hast Recht, ich liebe meine Prinzessin wie ein großer Bruder seine Schwester liebt. Sie ist mehr für mich als eine Herrin.“ Sprach Mik und trat neben die blonde Frau. „Du bist sehr ehrlich, ein Charakterzug, der viel zu wenig geschätzt wird.“ Kicherte Liza. Mikael nickte nur zur Antwort. „Sie ist so anders als Siren. Sie beeindruckt mich immer wieder, ihre Art, wie sie andere bewegt, ihre Gefühle. Ihre Liebe. Ich spüre sie so deutlich, sie umgibt sie wie eine schützende Hülle. Neben deinem Bruder wirkt sie frei. Das Band der Beiden wird von Tag zu Tag stärker. Ich wette die Ältesten haben es schon bemerkt. Was meinst du werden sie tun? Nach dem Krieg müssen sie handeln.“ Lizaniel blickte wieder zu Mikael der ihren Blick erwiderte. Er schien gespalten. „Ich wünsche mir das sie es dulden. Das sie gemeinsam mit Elina die Gesetze ändern. Denn sonst werden wir auch wenn wir den Krieg gewinnen untergehen. Denn Siren wollte auch das sich etwas ändert.“ Die Blonde nickte. „Ja das wollte sie und heute verstehe ich was es war das sie antrieb. Sie wollte so sein, wie diese jungen Engel. Jene die in dieser Welt geboren wurden sind reiner und schöner als die alten Engel. Sie sind frei in ihren Gefühlen. Sie lieben, wen sie lieben. Ich wünsche mir noch eine Chance zu bekommen, auch so zu sein. Ich möchte wissen was Liebe ist. Mikael, ich glaube nicht das ich sie verdiene, die Chance die sie mir geschenkt hat.“ Zum ersten Mal seit Ewigkeiten spürte Lizaniel etwas Feuchtes auf ihrem Gesicht. Tränen. Auch Mikael bemerkte dies und überreichte ihr sogleich ein Taschentuch. „Lizaniel, wenn Elina dir eine Chance gegeben hat, solltest du sie annehmen und nutzen.“ Mik musste schmunzeln, die Verwirrtheit in dem Gesicht der Anderen, war irgendwie niedlich. „Meinst du?“ sie schaute wieder in die Augen des Dunkelblonden. Was sie entdeckte war wieder diese Ehrlichkeit. „Aber ja.“ Nickte Mik, was Lizaniel ergeben den Kopf sinken ließ. Sie stellte ihre Tasse auf dem Fensterbrett ab, der junge Mann tat es ihr gleich. Mik trat einen Schritt näher auf sie zu und legte die Arme um sie. Diese plötzliche Nähe ließ sie zusammenzucken. Die Wärme dieses Mannes war sehr angenehm. „Lizaniel du warst niemals böse, habe ich Recht?“ fragte er nun ganz Nahe an ihrem Ohr. „Ich weiß es nicht. Ich wollte einfach nicht nach den Gesetzten leben die mir vorgeschrieben wurden.“ Antwortete sie ehrlich. „Aber auch die andere Seite war Scheiße.“ Mikael musste kichern. „Auch du bist sehr ehrlich.“ Meinte Mikael und drückte sie ein wenig fester, Liza ließ ihren Kopf an seine Schulter sinken und sog seinen Duft ein. Er roch nach Büchern und Tee. Wie sie feststellen musste ein sehr angenehmer beruhigender Geruch. „Ich hoffe das du dich bei uns wohl fühlen wirst.“ Flüsterte der Dunkelblonde nun wieder. Lizaniel befreite sich ein wenig von Mikael um ihm in die Augen sehen zu können, sie waren ebenso warm, wie sein Körper. Vorsichtig und schüchtern stellte sie sich auf ihren Zehenspitzen auf und schloss die Augen. Aus einem Impuls heraus kam Mik ihr entgegen und senkte seine Lippen auf die ihren. Auch wenn er sehr viel jünger war als sie, so schien er ihr seelenverwandt, auch er will etwas ändern. Lizaniel fühlte sich von ihm angezogen. Als sie sich von einander trennten versanken sie abermals tief in den Augen das jeweils anderen. „Lizaniel.“ Flüsterte Mikael. „Du darfst mich Liza nennen. Dann fühle ich mich nicht so alt.“ Kicherte die Blonde. „Gerne. Für dich Mik.“ Lachte dieser und wusste nicht wann er das letzte Mal aus voller Seele gelacht hatte. Diese Frau hatte etwas an sich das ihn ihm Freude weckte und ablenkte. „Gut Mik. Dann…“ sie nahm seine Hand in die ihre und zog ihn mit sich. „Ich verrate dir etwas, wenn man so alt ist wie ich, möchte man noch ein bisschen Spaß haben.“ Flüsterte sie und steuerte die Treppen an. „Vor allem wenn man sich vor einem Krieg steht. Wer weiß was noch kommen wird.“ Mik wirkte verwirrt folgte ihr jedoch. „Wir gehen in dein Zimmer.“ Kicherte sie über seinen Gesichtsausdruck. „Aber Liza?“ fragte er als sie die Tür öffnete. „Glaub mir, wenn ich dir jetzt sage, dass ich mich noch nie verliebt habe. Ich kannte das Gefühl bis vor kurzem nicht. Anziehungskraft und Geilheit sind mir durchaus bekannt. Aber dieses Gefühl ist mir fremd.“ Flüsterte Lizaniel und steuerte den Mann vor ihr zum Bett und fixierte seine wallnussbraunen Augen. Mikael stieß gegen die Matratze und fiel rücklings aufs Bett. Die Blonde folgte ihm sofort uns setzte sich auf seine Mitte. „Mikael, ich weiß nicht warum, doch ich fühle mich zu dir hingezogen. Lass uns die letzten Stunden zu zweit verbringen. Ich will mich dir hingeben.“ Lizaniel beugte sich vor um ihm diese Worte ins Ohr zu flüstern. „Aber Lizaniel… ich weiß nicht…“ Mikael stotterte, noch nie war ihm eine Frau so nahe gewesen. „Keine Angst… Mik… ich werde dir nicht weh tun. Das kann ich nicht.“ Lächelnd erhob sie sich wieder um sich zu entkleiden. Mik konnte nicht anders als sie zu betrachten. Leider schmückten ihren Körper viele Kampfnarben, doch dies zerstörte ihre Schönheit nicht. „Zieh dich aus.“ Befahl Lizaniel mit sanfter Stimme. Auch Mikael war wunderschön, leichte Muskeln zeichneten sich auf seiner Brust und Bauch ab. „Küss mich…“ flüsterte die ehemalige Heerführerin als Mik vor ihr stand und sie liebevoll umarmte. „Sie haben das Schild verstärkt.“ Stellte Zafrina fest. „Das wird sie auch nicht mehr retten.“ Brummte Luther. „Erkläre mir wie Lizaniel uns hintergehen konnte. Sie hätte sich deinem Befehl nicht entziehen können.“ Säuselte die Schwarzhaarige und schmiegte sich an dem Mann. Ihre Monster begann zu schnurren. „Du bist genauso ekelhaft wie deine Viecher. Aber du hast Recht. Sie hätte mich nicht verraten dürfen. Das fordert geradezu nach einer Strafe. Elina hat sie gereinigt. Das sie das konnte… Ein Wesen welches über Jahrhunderte verdorben wurde… Ohne es zu Töten. Sie ist gefährlich. Wir müssen sie bekommen.“ Knurrte der Rothaarige und verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. „Wie ihr befiehlt Herr.“ Verneigte sich Zafrina grinsend. „Ich werde euch nicht enttäuschen.“ Schwor sie. „Nichts Anderes erwarte ich von dir, Wollust.“ Grinsend schaute er hochmütig zu seiner Untergebenen hinab. „Die Sonne geht bald unter, dann werden wir sie abschlachten, dieses gefiederte Volk! Macht unsere Heere bereit, alle.“ Befahl der Rothaarige und seine Augen blitzten gespenstisch auf. Die umstehenden Dämonenadmirale verneigten sich tief. „Verstanden, Meister.“ Schon waren diese verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)