Nur Mut von Yunikon ================================================================================ Kapitel 1: Gefühle ------------------ Gerade saßen Jens und Sabine noch im Aufenthaltsraum des Rettungszentrums, Sabine hielt den Sohn von Cora und Homann im Arm und schaute sich faszieniert dieses kleine neue Leben an, so winzig, so zerbrechlich und so unglaublich süß. Ganz kurz ist Jens abgeschwiffen in seine kleine Welt, er stellte sich vor das auch er und Sabine dieses Glück haben könnten, so ein kleines Wesen. Eltern sein. Aber Konnte er das wirklich? Konnte er ein Vater sein? War er bereit für so etwas, könnte er das je? Die Antwort auf diese Fragen wusste er noch nicht, aber eines wusste er genau, wenn dann wollte er das alles mit ihr haben. Nur mit ihr. Mit der Frau, die sein Herz im Sturm erobert hatte, die Frau die die Seltsamsten Gefühle in ihm auslöste. Er liebte sie so sehr, es machte ihn bald wahnsinnig, dass er ihr nicht so nah sein konnte wie er es gerne wollte. Warum? Er traute sich schlicht weg nicht, ihr seine Gefühle zu gestehen. Ihr die Drei Worte zu sagen, die er sonst keiner anderen Frau sagen möchte. Ich Liebe Dich. So simple und doch so starke Worte. Immer wieder versuchte er all seinen Mut zusammen zu nehmen und ihr endlich zu sagen, was er für sie fühlte, aber entweder es verlies ihn plötzlich der Mut oder sie wurden gestört. Es war hoffnungslos... Oder nicht? Jetzt gerade war doch der perfekte Moment um ihr alles zu sagen. Keiner war da, sie saßen ganz alleine vor dem Rettungszentrum, auf der Bank. Sollte er es einfach tun? Sollte er es ihr jetzt einfach sagen? Aber was ist wenn er verletzt wird? schon wieder.... beim letzten mal, als er mehr für eine Frau empfunden hatte, ist genau das passiert. Sie hatte ihn verletzt, benutzt, verarscht und hintergangen. Das mit Ilona damals, hatte ihm schwer zugesetzt. So etwas wollte er nicht nochmal erleben. Zuviel hatte es in ihm kaputt gemacht. Dadurch und durch die Sache mit seiner Ex Frau, hatte er angefangen sich zu verschließen. Niemals sollte eine Frau ihn je wieder so verletzten. Lieber blieb er ein einsamer Wolf, der hier und da mal eine kleine Liebelei hatte. Aber Sabine, würde sie so etwas wirklich tun? Er traute ihr das nicht zu, sie arbeiteten jetzt schon eine ganze weile zusammen. Kannten sich in und auswendig, verstanden sich blind und hatten eine ganz besondere Bindung zueinander. Er war für sie da und sie für ihn. Niemand verstand ihn besser als sie. Und er wusste genau wie sie tickte. Das glaubte er jedenfalls. Nein. Das wusste er! Sabine war anders als all die anderen Frauen. Niemals würde sie so mit ihm umspringen. Ihn verletzten. Und dennoch war er sich unsicher ob genau jetzt der richtige Moment war. Er hatte den Kopf nach unten gesenkt. Seine Atmung wurde schwerer, sein Herz schlug schneller. Er musste es jetzt tun. Schon so lange wartete er darauf es ihr zu sagen und wenn er es jetzt nicht fertig brachte, dann brachte er es wahrscheinlich nie fertig. Er wollte aber endlich klare Verhältnisse schaffen. Denn so wie es gerade lief, konnte es nicht weiter gehen. Zögerlich setzte er zu den ersten Worten an. Es war so schwer. Er konnte sie nicht anblicken und redete einfach.  "Sabine...vorhin... als du den kleinen von Homann und Cora im Arm hattest, bevor Wollcke dazwischen kam, da dachte ich...."  kurz schwieg er, er atmete nochmal Tief durch. "Ich dachte das wir..." doch weiter kam er nicht, mehr wollte einfach nicht aus seinem Mund kommen. Vorsichtig und mit unsicherem Blick sah er sie an. Wie schön sie war, wie groß das Verlangen sie einfach zu küssen.  Sabine sah ihn an. Hatte sie das gerade richtig verstanden? War Jens tatsächlich endlich dabei, ihr seine Liebe zu gestehen? Ihr Blick war voller Hoffnung und Unsicherheit. Ihr ging es nicht anders als ihm. Seit Monaten schon waren da diese Gefühle für Jens. Die mehr als nur Freundschaftlich waren. Selbst als sie mit Ralf zusammen war, zog es sie immer wieder zu Jens. Er war ihr Beschützer, passte auf sie auf und war immer für sie da. Wie oft hatte er sie schon getröstet. Wie oft hatte er sie einfach nur stumm in den Arm genommen, wenn sie es gerade brauchte. Sie musste nicht mal was sagen, er wusste es einfach, wann sie genau diese Geste brauchte. Erklären konnte sie sich das nicht. Aber es gab keinem dem sie mehr vertraute als ihm. Deswegen lies sie sich immer von ihm trösten wenn sie traurig war. Oder wenn sie einen Rat brauchte. Wenn sie eine portion Mut brauchte.... Da viel ihr der Teddy wieder ein. Sie hatte erst gedacht das ihr damaliger Freund ihr diesen Geschenkt hatte. Zum aufmuntern. An diesem Tag ging es ihr nicht gut. Eine Patientin war gestorben und die Tochter gab ihr die Schuld. Dabei hatte sie alles richtig gemacht. Das bestätigten ihr auch ihre Kollegen und selbst Oberstarzt Kettwig stand hinter ihr. Aber dennoch hatte das sehr an ihr genagt. Da kam dieser Teddy, mit dem Herz auf dem 'Nur Mut' stand genau richtig. Erst später erfuhr sie das Jens es war, der ihr diesen schenkte und ihn sogar selbst bestickt hatte. Eine kleine Geste, aber doch löste es so viel gutes in ihr aus. Jens hatte es ihr nicht gesagt, weil es ihm nur wichtig war, das sie sich freute. Und das tat sie. Noch heute hütet sie ihn wie einen Schatz.  Und jetzt saßen sie hier. Jens war der einzige, bei dem sie sich wirklich sicher und geborgen fühlte. Selbst bei ihrem langjährigen Freund Karsten, hatte sie nie solche Gefühle wie für Jens. Es wurde ihr immer bewusster wie sehr sie ihn Liebte. Aber sie wollte, dass er den ersten Schritt machte. Sie wollte erobert werden. Doch jetzt war so ein Moment, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Sie sah ihn an, ihr wurde ganz warm ums Herz. Sollte sie ihn jetzt vielleicht einfach küssen? Auf ihn zugehen? Ihm helfen? Oder doch warten? Aber wie lange noch? Wann hatte er endlich den Mut, ihr alles zu sagen? "Jens..." sagte sie sanft, mehr bekam sie nicht raus. Er nahm ihr Hand vorsichtig in seine. Das jagte ihr einen angenehmen Schauer über den Körper. Ihr Herz schlug immer schneller, seines auch und langsam kamen sie sich näher. Es ist als ob sie magisch angezogen werden würden. als sich ihre Lippen fast berührten, hielten sie kurz inne. Schauten sich tief in die Augen. Dann wollten sie die letzten Zentimeter überwinden. Sich einfach küssen. Endlich Nägel mit Köpfen machen und sich in einem zarten Kuss verlieren. Einfach alle Gefühle zulassen und auf Risiko gehen. Wenn nicht jetzt, wann denn sonst? Beide wollten nicht mehr länger warten. und dann....ging der Alarm los....ein Einsatz....zum unpassensten Zeitpunkt. Mal wieder! Aber so war es immer, sie kamen sich näher und dann unterbrach sie entweder der Alarm oder einer ihrer Kollegen....Es nützte nichts. Sie mussten jetzt los. Also standen sie auf, schauten sich vielsagend an und beschlossen insgeheim, später nochmal eine Moment der Zweisamkeit zu schaffen. Ein Moment nur für sie. In dem sie reden konnten. Noch heute. Vielleicht nach Feierabend. Wenn alle weg waren. Damit sie niemand mehr unterbrechen konnte!  Alle stiegen in den Heli ein, den sie liebevoll 'Anneliese' nannten, Homann gab ihnen Schnell die Depeche und schon hoben sie ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)