Was dich in deinen Träumen hält... von Rasberrystorm (Seto x Yugi // Post DSOD // Rivalshipping) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 "Leibwache" -------------------------------- "Ich muss schon sagen... eure plötzliche Flucht hat mich ganz schön überrascht~" In einem kleinem Raum befanden sich drei Wesen. Eines davon in menschlicher Gestalt - Geformt aus den Erinnerungen eines jungen Duellanten an seinen langjährigen Partner. Die anderen beiden waren schwarze Schatten, die schemenhaft menschenähnliche Form hatten und, wie Diener vor ihrem König, knieten vor der mächtigen Kreatur in Pharaonengestalt. "Obwohl... überrascht ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort... 'in unbändige rage versetzt'... das klingt tatsächlich etwas passender...~" säuselte der Dämon und nutzte die kniende Position der beiden vor sich aus, um seine Hände auf die Hinterköpfe der beiden zu legen und sie mit dem Gesicht voran in den Boden zu rammen. Obwohl die beiden schmerzen durchaus spüren konnten, gab keiner von ihnen ein Wort von sich, als ihr Meister dies ein Paar mal wiederholte und dann gelangweilt von ihren Köpfen abließ. "Also..." fing er an und trat ein Paar Schritte von seinen Untergebenen zurück "Wer von euch will mir erklären, wieso ihr euch wie Feiglinge aus unserer Basis verkrochen habt? Freiwillige?" Einer von den schwarzen Schatten richtete sich minimal auf und hustete einige male auf. "M... Meister...Ist es mir... erlaubt das Wort zu erheben...~?" fragte diese Gestalt in Ehrfurcht und Anbetung des Wesens ihm gegenüber. "Ilèya~ Oh mein treuer Ilèya~" summte der falsche Pharao "Ich bitte darum~" "Ich bitte vielmals um Vergebung Meister...! Es... Es wurde nötig, da Menschen es geschafft haben, in den Verstand des kleinen Kaibas einzudringen..." "Ich hatte angenommen, Noah würde keine Bedrohung mehr darstellen...?" fragte der einzig menschlich wirkende im Raum mit zusammengebissenen Zähnen. "E- Eure Erhabenheit... Sofern ich ebenfalls sprechen darf... Es geht nicht um die Präsenz Noah Kaibas..." meldete sich nun die andere Schattengestalt zu Wort. "Bassìn... Es ist mir egal wer von euch spricht: Erklärt euch zügig." "Bassìn hat Recht! Es waren lebende Menschen! Lebende Menschen, die uns von unserem Nährboden vertreiben wollen Meister!" zischte Ilèya "Es sind der echte Seto Kaiba und der echte Joey Wheeler!" fügte er hinzu, woraufhin der Herr der beiden düsteren Wesen eine Augenbraue hob und die Hände zu Fäusten ballte "Sie haben sich mit Noah Kaiba zusammengetan um uns unserer Existenzgrundlage zu berauben!" "Unmöglich!" sprach der mächtige Dämon laut, wusste jedoch sofort, dass seine Untergebenen ihm die Wahrheit erzählten. Schließlich waren sie alle mit ihm verbunden und auch, wenn es ihn Kraft kostete, so konnte er, wenn er es für wichtig hielt auf alles an Erinnerungen seiner Untergebenen einfach zugreifen "Wie konnten einfache Menschen... so eine Tat vollbringen?!" sprach er fassungslos. "Sie haben eine Gerätschaft Meister, aus den Erinnerungen, die wir von Mokuba Kaiba gesammelt haben erkannten wir sie als ein Produkt Seto Kaibas wieder, welches sich Solid-Vision nennt" fuhr Bassìn fort. "Die Solid-Vision?" fragte sein Meister irritiert. Natürlich waren ihm diese Erinnerungen bekannt, es waren nämlich solche, die er Yugi mit samt seiner Erinnerungen zu Seto Kaiba aus dem Kopf treiben musste "Dieses dämliche Gerät mit dem man Duel Monsters Duelle tätigt soll einen Menschen in die Tiefsten Tiefen eines Menschenverstandes gebracht haben?!" regte er sich auf und Griff Ilèya am Hals "Wieso habt ihr euch dann zurückgezogen und sie nicht einfach vernichtet?!" fragte er vollends erbost. "S-sie... konn...ten...käm...pfen...!" stieß Ilèya heiser hervor, woraufhin er wieder losgelassen wurde und tief ein und aus atmete und ein breites Lächeln sein tief dunkles Gesicht zierte. Ilèya ließ sich gerne von seinem Meister so behandeln, weil ihm diese grobe Zuwendung von seinem Gebieter ein Gefühl von Wichtigkeit gab, welches er als einer von mehreren Abspaltungen seines Meisters oft nicht zu genüge erhielt. Es erregte ihn zutiefst vom großen Meister beachtet zu werden, obwohl es generell so wirkte, als wäre er der Teil des Traumdämones, welcher generell angetan von vielem war. "...Sie konnte kämpfen..." wiederholte der Meister der beiden, ehe sich ein ruhiges Lächeln auf seine Lippen schlich "...dieses Gör hat es wirklich geschafft mit diesem technologischen Unsinn etwas so mächtiges zu erschaffen... damit könnte er uns in die Ecke drängen..." er klang vergleichsweise ruhig während er sprach und wendete sich dann zu seinen Untergebenen um sie mit einem irren Grinsen anzusehen "Bravo! Ihr hab die Situation gut erkannt~! Eine wahrlich gute Entscheidung~!" lobte er nun die beiden, welche sich erneut tief vor ihm verbeugten. "Meister... wir geben also den jungen Kaiba auf...?" fragte Bassìn sicherheitshalber, nur um sicherzugehen, dass er den Plan ganz mitverfolgen konnte. Normalerweise wäre es für die Traumdämone auch möglich gewesen einander nonverbal mitzuteilen was sie sich mitteilen wollten, aber die zwei waren noch immer geschwächt von den Attacken der Menschen und dem Übergang, hin zu Yugis Körper. "Sie haben uns überrascht, das muss ich zugeben... Und wenn sie euch wirklich angreifen konnten, dann müssen wir uns vorbereiten... und uns ein Bisschen stärken..." sprach die Kopie vom Pharao, als er zum großen Fenster des Raumes ging um in die von ihm erschaffenen Weiten der Wüste zu sehen "Wir lassen den kleinen Kaiba noch etwas zittern... Ich muss noch ein wenig seiner süßen, puren Angst spüren, bevor ich mit dem kleinen Yugi weitermachen kann~" säuselte er "Ihr beide werdet hier selbstverständlich eine neue Gestalt annehmen~!" sagte er und wendete sich mit einem breiten Lächeln seinen Vasallen zu, die ihn nun neugierig ansahen. "N...Natürlich Meister...~!" sagte Ilèya und musste seine Vorfreude zurückhalten "W...wenn ich einen Vorschlag machen dürfte.........~!" Yugi saß seit er vom Pharao zu seinem Zimmer gebracht worden ist nur auf seinem Bett und sah aus dem Fenster. Die Sonne war dabei wieder aufzugehen und er fragte sich, ob es normal für ihn wäre den Sonnenaufgang über den Wüstendünen zu sehen. Es hatte so einen ungewohnten Anblick... Schnell schüttelte er den Kopf. Der Pharao hat ihm doch schon erzählt, dass er ihn vor seiner schmerzhaften Vergangenheit nur beschützen möchte. Er vertraute dem gebräunten Ägypter natürlich, aber konnte es tatsächlich sein, dass er deshalb angelogen wird? Sollte er das wirklich einfach so hinnehmen? Wenn ja, wieso fühlte es sich dann nicht richtig an...? Yugi war schließlich nicht dumm und es schien so, als ob ein Teil von ihm nach etwas ganz anderem verlangte, als das was er hier vorfand. Er gab zu, es gefiel ihm zwar unglaublich, dass er umsorgt wurde, aber wer sagte ihm, dass nicht auch das nur falsches Spiel war, wenn alles andere um ihn herum nur auf Lügen aufgebaut war...? Mit jedem seiner Zweifel kam in Yugi ein Gefühl von größte Übelkeit auf und er begab sich an das offene Fenster um Luft zu schnappen. Hier gab es doch alles... Freunde, ein schönes Anwesen, welches er mit seinen Liebsten teilen konnte... Der Pharao... Plötzlich hörte Yugi hinter sich, wie die Tür zu seinem Zimmer geöffnet wurde und er drehte sich schnell um, in der Hoffnung sein Pharao würde ihm jetzt wieder erlauben das Zimmer zu verlassen und tatsächlich, stand der Regent dieses Palastes in der Tür. Nur, dass er nicht alleine war. "Wie ich sehe hast du brav auf mich gehört Yugi~" sprach der Pharao und öffnete seine Arme demonstrativ, woraufhin Yugi ein Lächeln nicht unterdrücken konnte und ihm in die Arme fiel. "Wie schön du bist zurück!" jubelte Yugi und kuschelte sich noch etwas an sein Gegenüber. Er war tatsächlich der einzige Halt, den er im Moment hatte und das Gefühl von ihm getrennt zu sein, hinterließen in ihm nur Sorgen und Zweifel. Es störte ihn sogar nicht einmal, dass diese ewige Kälte von dem anderen ausging, die er zuvor bei noch keinem anderen Menschen zu spüren gehabt glaubte "Hast du... Besuch mitgebracht...?" fragte Yugi etwas schüchterner, als er zu der größeren Gestalt neben dem Pharao aufsah. Diese Person war größtenteils verhüllt. Eine Art von silbernem Helm bedeckte sein Haupt, sodass bloß die blassen eisblauen Augen des anderen sichtbar waren. Er wirkte recht schlank und doch stark und groß neben dem Pharao, welcher Yugi durch die Haare strich und ihn anlächelte. "Gut erkannt... Nur... dass er nicht irgendein Besuch ist... Seth ist von jetzt an deine Leibwache Yugi..." sprach sein Pharao ruhig und sah über seine Schulter zu dem großen Mann "Seth, verbeuge dich und nimm deinen Helm ab, sodass Yugi dich sehen kann. Mit einem stummen Nicken tat der junge Mann, wie ihm gesagt wurde und Yugi konnte seinen Augen kaum trauen... Dieser Seth... wieso sah er... er sah aus wie... Wie wer denn...? Beim besten Willen konnte sich Yugi nicht daran erinnern, wer da vor ihm kniete, doch es war sicher, dass er ihn kannte. Ohne es wirklich zu merken, rann ihm eine Träne die Wange hinunter und er schluckte hart. "Gefällt er dir nicht, Yugi...~?" fragte der Pharao und sah den kleineren erwartungsvoll an "Du scheinst so verwirrt." Yugi sah erneut zu dem Brünetten, dessen kristallklaren Augen ihn genaustens zu analysieren schienen und auf dessen Lippen ein Hauch von einem Lächeln lag. "Äh... Ähm... Also... Leib...wache...? Ich... Ich brauche eine Leibwache...?" fragte Yugi, als ihn die Aussage des Pharaos vollständig mental erreicht hatte "Aber wofür denn...?" "Du bist in großer Gefahr Yugi." Sagte der ägyptische Herrscher in fast schon entsätzlicher Kälte, während er Yugi mit seinem Blick gefangen nahm. Der Atem des jüngeren stockte kurz, ehe er seine Augen weit aufriss. Er war in Gefahr...? "Seth wird dir nicht von der Seite weichen, wenn ich einmal nicht bei dir sein kann Partner... Ich muss unseren Palast vor unseren Feinden verteidigen, doch falls ich sie nicht alle zurückhalten kann, wird Seth dich beschützen." "A-Aber wer sollte mir denn gefährlich werden? Pharao... Du bist doch bei mir...!" fragte Yugi fast panisch, doch der angesprochene zog Yugi einfach in einen Kuss, um den kleineren zum Schweigen zu bringen. "Natürlich bin ich bei dir... mein Yugi~" säuselte der gebräunte Mann in Yugis Haar, als er diesen mit seinen durchtrainierten Armen an seine starke Brust zog "Doch... es gibt Leute, die dir Unheil wollen Yugi... Sie haben dich früher leiden lassen... Du warst ja so traurig und kaputt... Ich habe dich gerettet, verstehst du das...? Ich bin dein Retter Yugi..." Yugi fühlte, wie er sich im Griff des anderen plötzlich wieder schwächer fühlte, so, als könnten seine eigenen Beine ihn nicht aufrecht halten, würde er nicht vom anderen gehalten werden. Instinktiv nickte der Junge und flüsterte "Ja... ich weiß..." "Natürlich weißt du das... Wir können einander vertrauen Yugi... Doch sie wollen dir irgendwelche Märchengeschichten erzählen... Sie wollen dich mir wegnehmen und dich weiterquälen Yugi..." fuhr der Pharao fort "Ich bitte dich, nur auf mich zu hören und auf Seth zu vertauen... er wird jeden Fremden, der dir zu nahe kommt vernichten..." In Yugi machte sich das Gefühl der Angst und seltsamerweise Trauer breit "...vernichten...?" fragte der jüngere und löste sich vorsichtig aus den Armen des Pharaos, um diesen besorgt anzusehen "...wieso müssen sie vernichtet werden...? Ich will das nicht..." murmelte Yugi und ehe er sich versah, hatte der Ägypter ihn am Kinn gepackt und hielt ihn so fest, dass ungebrochener Augenkontakt bestand. Der Dämon war nun sehr erbost. Yugi war zwar durchaus intelligent, das wusste er, aber er war zugleich so unglaublich naiv und emotionsgesteuert, dass er viel zu einfach zu manipulieren war. Würde sich Yugi ihm widersetzen... oder verhindern, dass Seth, den er grade unter großen Bemühungen aus Ilèya und Bassìn schuf, die Menschen, welche hierherkommen würden auslöschte, dann wäre es aus mit seinem Plan. Yugi durfte auf keinen Fall Erkennen, dass er diese Welt beherrschen konnte. Es wäre alles verloren, wenn er begreifen würde, dass das hier sein eigenes Unterbewusstsein wäre und dass er eigentlich derjenige ist, welcher ihm Macht gab und sie ihm auch genauso gut wieder wegnehmen konnte. "Du wirst Seth nicht davon abhalten dich zu beschützen... haben wir uns vestanden...?" Yugi sah ihn mit angsterfülltem Blick an und verharrte regungslos im starken Griff, den der Pharao auf seinen Unterkiefer ausübte. Er tat ihm weh und flößte ihm grade unheimlich viel Angst ein, doch das konnte er ihm doch nicht sagen... "Alles was ich tue, tue ich aus Liebe zu dir... Yugi... Stelle dich also nicht deinem eigenem Schutz entgegen... Ich sage dir... dass ich der einzige bin, dem du vertrauen musst und dass Seth derjenige sein wird, der dich mit Leib und Seele beschützen wird...!" sagte er und wurde zum ende hin immer lauter. Yugi schossen inzwischen die Tränen in die augen und er nickte, so gut es in dem festen Griff des anderen möglich war "Zeig uns einfach deine Dankbarkeit, indem du uns nicht auch noch im Wege stehst." grummelte der ägyptische Regent und ließ nun vom Gesicht Yugis ab, welcher schluchzte und sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. "E...es t-tut... mir leid!" weinte er "I...ich d...danke dir...euch...!" schluchzte er weiter "Verzeih'... d...das ich selbstsüchtig war...!" entschuldigte sich Yugi und sah seinen Pharao reuevoll an. Dieser wütende Blick, welchen der Pharao grade hatte, hat sich beinahe in Yugis Seele gebrannt und in ihm ein schreckliches Gefühl ausgelöst. So als würde die Angst, vom Pharao verlassen zu werden, wenn er ihm nicht gehorchte ihn vollständig zerstören. "Es ist schon gut Yugi..." fing der Pharao an und sein Standartlächeln legte sich wieder auf seine Lippen. Er kam wieder einen Schritt auf Yugi zu, um seinen Arm um Yugis Taille zu legen und ihn so an der Hüfte zu sich zu ziehen. Auch wenn Yugi überrascht war, sagte er nichts und wehrte sich ebenfalls nicht. Sein eben noch angsblasses Gesicht erhielt durch die Röte wieder etwas Farbe und er versuchte sich mit geschlossenen augen zu beruhigen. "...Ich... bin dir zwar nicht böse... aber... du könntest mich ja auch noch einmal auf andere Weise um vergebung bitten...~" Hauchte der größere gegen Yugis Lippen. Vorsichtig lehnte Yugi sich etwas nach vorne und stellte sich auf seine Zehenspitzen um seine warmen Lippen, auf die kalten, seines vermeindlichen Beschützers zu legen. Auch, wenn ein Teil in Yugi sich völlig dagegen sträubte, nahm er an, dass es nur gerecht wäre, wenn er dem Pharao mit dieser Geste entgegenkam. Womit er nicht gerechnet hatte, war die überwältigende intensität, in welcher sein kleiner Kuss erwiedert werden würde. Der größe ließ die Hand, welche nicht um seine Taillie lag, in seinen Nacken fahren und zwang ihn so noch tiefer in den Kuss einzutauchen. Er bekam kaum noch Luft und die Tatsache, dass er an diesen eisig kalten Körper gepresst wurde, ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen. Als sich der forsche Kuss endlich löste, atmete Yugi einige Male erschöpft ein und aus, ehe er in das zufriedene Gesicht des Mannes sah, dem dieser Palast gehörte. "Ich muss nun etwas erledigen, also gewähre ich dir nun etwas Freizeit... Wie wäre es, wenn Seth dich zum Garten begleitet~?" fragte er und noch bevor Yugi fragen konnte, was er nun vorhatte sah er, wie der Brünette seinen Helm wieder überzog, sich aufrichtete und zwei Schritte auf ihn zu kam. Yugi sah mit großen Augen zu ihm hoch und erschrak kurz, als er von seiner neuen Leibwache im Brautstil hochgehoben wurde. Keiner sagte mehr ein Wort, als Seth, mit einem sowohl verängstigten als auch faszinierten Yugi im Arm zum Palastgarten schritt. Als die drei sich auf den Weg zu Mokuba machten, ließ Seto das bisher Gesehene und Gehörte nicht eine Sekunde los. Immer wieder kamen ihm Gedanken an das, was er getan hat, wie er hätte verhindern können was grade geschaht, oder wie viel Wut in ihm steckte, weil sich die zwei wichtigsten Menschen in seinem Leben in der Gewalt eines Dämons befanden. „Seto..." Hörte der Braunhaarige den Grünschopf vor sich sprechen und blieb, wie eben dieser, im Walde stehen. Der Firmenchef sagte einige Sekunden lang nichts, in Erwartung, dass Noah nun irgendetwas sagen würde, was zum Plan der drei beiträgt. „...bevor wir Mokuba erreichen, muss ich dich fragen, ob du es so langsam begriffen hast." Seto war tatsächlich überrascht. Das war eine unerwartete Frage und, um ehrlich zu sein, konnte er sich beim besten Willen einfach nicht vorstellen was jetzt passieren sollte und vor allem, wie er sich seinem Bruder gegenüber verhalten sollte, wenn er ihn jetzt sah. Würde Mokuba sich an irgendetwas erinnern können? Würde er mit ihm reden wollen oder hatte er ihn vielleicht schon vergessen? Was wäre, wenn Mokuba der falschen Version von ihm mehr glauben würde...? „Du schweigst Seto... Wenn wir jetzt zu Mokuba kommen, was wirst du dann tun?" fragte der Grünhaarige nun erbost und schritt auf Seto zu „Ich habe lange genug in Mokubas Verstand gelebt und Mokuba hat mich an viel zu vielen Momenten teilhaben lassen, als dass ich ignorieren könnte, wie du dich bisher verhalten hast! Ich will euch zu ihm führen, aber ich kann dich nicht zu ihm bringen, wenn du mit deinem Verhalten vielleicht alles noch viel viel schlimmer machen könn-!" „SAG SCHON!" schrie Seto Noah ins Gesicht und ballte die Hände zu Fäusten „SAG DOCH WAS DU JETZT VON MIR HÖREN WILLST! ICH HABE KEINE AHNUNG OKAY?! IST ES DAS?! ICH WEIß ES WIRKLICH NICHT!!" ließ Seto seinen Frust raus. Wenn Noah wirklich etwas an Mokuba lag, wieso hielt er Seto dann hier mit diesem Unsinn auf?! Joey sah Seto deutlich die innere Erschütterung an, da die Hände der Brünetten und schwieg einfach. „Ich will, dass du deinen Stolz ablegst Seto." Sagte Noah ruhig und erntete dafür einen Blick von Seto, als würde in seinem Oberstübchen ein Online video nicht richtig laden und das Buffering-Symbol ewig vor sich hin rotieren. Nun verdrehte Noah seine Augen und ließ seinen Blick senken. „Kaiba." Sagte nun Joey und ließ den Blick der Beiden Jungen, die beide den Namen Kaiba trugen auf sich huschen „I-Ich meine Seto!" stellte er klar und fand es seltsam sonderbar den Vornamen seines Rivalen zu benutzen "Wir haben zwar nicht viel gemeinsam, aber ich weiß eines: Wir sind beide sture Idioten." „Ein Idiot ist von uns nur einer und der bin ich nicht." Fauchte Seto Joey an. „Mag sein, dass ich nicht grade eine Leuchte bin aber dafür bist du emotional zurückgeblieben!" meinte Joey und sah Seto ernsthaft an, welcher darauf nichts zu antworten wusste. „Ich habe Yugi früher gemobbt Kaiba. Ich hatte total fragwürdige Ansichten und hätte mir nie vorstellen können, dass es mal anders sein wird, als es damals war. Ich war ein noch viel größerer Trottel als heute und jetzt ist er mein bester Freund, willst du wissen wieso?" fragte Joey, obwohl er kaum wartete ehe er fortfuhr „Weil ich erkannt habe, dass ich im Unrecht war. Dass Yugi überhaupt kein Loser war, sondern ich, der ihn fertig gemacht hat. Ich habe meine Fehler erkannt Seto. Nicht nur das: Ich habe sie erkannt, akzeptiert, dass ich sie nicht rückgängig machen kann, und mich offen und ehrlich bei Yugi entschuldigt. Weil er gesehen hat, dass ich bereit war mich zu ändern, konnte er mir vergeben! Er war nie nachtragend oder stur, er war lediglich immer schon eine gute Seele und leider zu leicht verletzlich... Mokuba mag zwar ein wenig sturer sein aber er ist eine genau so reine Seele wie Yugi... Und was er braucht... Ist ein Bruder, der sich vor ihm nicht auch noch hinter seiner Sturheit verbirgt. Noah hat Recht Seto. Leg gottverdammt nochmal deinen Stolz ab! Zeig deinem Bruder, sofern du ihn wirklich liebst, dass du bereit bist für ihn deine Fehler zu erkennen und dich als Person zu entwickeln!" Nachdem Joey das gesagt hatte, war Noah etwas baff, von der tatsächlich überzeugend klingenden Ansprache des Blonden. Dieser selbst war sich zwar sicher, dass der Kaiba, den er kannte ihn gleich wieder als Idioten beschimpfen würde oder mit der „du weißt gar nichts über mein Leben" ausrede die Hilfe Joeys abblocken würde, aber zu seiner Überraschung schwieg Seto, wirkte tatsächlich nachdenklich und... nickte einfach. Wortlos stimmte der Brünette, mit dieser Geste, dem von Joey und Noah Gesagten zu und wand sich dann wieder dem Grünhaarigen zu. „Ich bin soweit. Ich habe verstanden. Lasst uns endlich weiter." Noah nichte stumm und machte sich nun daran, mit den beiden zu Mokuba zu laufen und ihn entgültig aus diesem Elend zu befreien. Mokuba ließ seine Hände in seinen Schoß sinken, welcher voller kleiner Blumen war, die er grade entspannt zusammenknüpfen wollte. Um die Feuerstelle herum ist es inzwischen unangenehm ruhig geworden, bis Mokuba wieder seine Stimme erhob und damit die Blicke der zwei verbliebenen Mitglieder seiner Gruppe, bestehend aus seinem ruhig dasitzendem Bruder, welcher ihm gegenüber saß und Joey, welcher zu seiner rechten saß und einen scheinbar endlosen Vorrat an Marshmallows rösten wollte, auf sich zog. "...Ich... Ich glaube wirklich, dass da irgendwas nicht stimmt..." meinte der schwarzhaarige schüchtern "Die anderen sind jetzt wirklich lange weg... Das muss euch doch auch auffallen...!" Er hatte wirklich nicht vor gehabt, die beiden zu nerven, aber ein kurzer Blick zu seinem Bruder ließ ihn spüren, dass er genau dies geschafft hatte. Der Brünette, welcher gegenüber der Feuerstelle vor ihm saß, sodass der Blick durch die Flammen ein wenig dazu führte, dass die Erscheining Setos verzerrt wurde, sah für einige Augenblicke äußerst konzentriert aus, so, als wäre er geistig nicht wirklich anwesend. Es war wirklich furchterregend, weshalbt Mokuba schnell den Blick abwendete und zu Joey neben ihm sehen wollte, was aber auch keine grandiose Idee zu sein schien, da dieser ihn nur mit ähnlich strenger und doch aparter Miene zu mustern schien. "Mokuba... Du musst dich doch einfach nur entspannen..." sagte der Brünette mit kalter Stimme und erhob sich von seinem Sitzplatz, ohne dabei von Mokuba wegzusehen, oder zu blinzeln. "Seto..." flüsterte Mokuba und weitete seine Augen, als er sah, dass Seto langsam und Schritt für Schritt auf ihn zu kam, ohne dabei einen umweg, um das Feuer herum machen zu wollen zog er verwirrt die Augenbrauen zusammen. Wollte er etwa-? Noch bevor Mokuba es denken konnte, trat der brünette Kaiba einfach über den Rand der Feuerstelle in diese hinein. "SETO NICHT!" Geschockt sprang Mokuba auf die Beine, ließ dabei all die Blumen fallen und betrachtete mit großen Augen was sich vor ihm abspielte. An den Stellen, an denen sein großer Bruder die Feuerstelle betrat, erlosch jede Flamme und kaum einige Sekunden später, zogen sich alle Flammenzum Boden der Waldes zurück, wo sie sich verkleinerten, zu einem Punkt ballten und schließlich verpufften. "W...was...?" fragte der jüngste Kaiba und sah aus, als wäre soeben jedes Verständnis von der Welt und ihren Gesetzen aus seinem Verstand gewichen. Wie hat Seto das denn bite gemacht? Und aus welchem Grund?! Plötzlich standen die drei in der Dunkelheit. Zuvor ist Mokuba noch gar nicht aufgefallen, wie sehr das Feuer zur Stimmung des Ortes beigetragen hatte, aber jetzt da es fehlte, fehlte jedes Fünkchen Wärme, welches Mokuba sich nur zu gerne zu fühlen eingebildet hätte. Jetzt blieb nur der Mondes, welcher in der Dunkelheit der Nacht nur wenig Licht auf die ausgebrannte Feuerstelle warf. Tatsächlich ließ das kaltweiße Licht den Anblick Setos vor ihm entsätzlich angsteinflößend wirken. Sein Gesicht lag fast nur in Schatten gehüllt und doch reflektierten seine kristallblauen Augen das Licht der Mondes. Ein schwarz verhülltes Gesicht mit stechend klaren und fixierenden Augen sah auf ihn herab und drohten ihn vor Panik fast in den Wahnsinn zu treiben. Schnell versuchte Mokuba seine Angst runterzuschlucken und drehte sich zu Joey, welcher... nicht mehr da war...? "J...Joey...?!" stieß er geschockt hervor und drehte seinen Blick in alle Richtungen, nur um festzustellen, dass er tatsächlich alleine mit Seto war. Dies ließ in ihm ein ungutes Gefühl der Hilflosigkeit aufkommen und instiktiv wich er ein Paar Schritte zurück, so als könnte ihn das in Sicherheit bringen, vor diesem tödlich stechendem Blick. "S...Seto...! Wo ist Joey...?" "..." "Wieso hast du das Feuer ausgemacht...?!" "..." "WIE hast du das Feuer ausgemacht?!" Fragte er und wartete noch kurz, doch erhielt er erneut keine Antwort. Daraufhin biss er fest die Zähne zusammen und sah seinen Bruder ernst an "H-Hör auf mir Angst zu machen! Seto wo sind alle hin?!" "Angst...?" fragte der ältere Kaiba und verharrte für einige Sekunden still. Er schien seinen Oberkörper nach vorne sacken zu lassen, so wie es ein Sportler nach einem anstrengenden Sprint tat. Damit konnte Mokuba sein Gesicht zunächst gar nicht sehen, doch zu hören war nun ein sachtes amüsiertes Lachen. Zumindest wirkte es zunächst so. Jedoch folgte darauf ein Lachen, wie Mokuba es noch nie von irgendwem gehört hatte. Plötzlich richtete er sich wieder auf, sodass das wenige an Licht, was der Himmel hergab seine krankhaft lachende Gestalt preisgab. Sofort zog sich in Mokuba alles zusammen. Selbst im schwachen Mondlicht konnte Mokuba nur zu deutlich erkennen, wie ein unnatürlich breites Grinsen, welches für einen Menschen eigentlich schon schmerzhaft sein müsste, das Gesicht seines Bruders einnahm und er ihn dabei nachwievor mit seinem Blick fixierte. "Du... hast also Angst... Moki~?" fragte eine, seltsam verzerrte Stimme, die gewiss nicht die seines Bruders sein konnte, und doch aus seiner Kehle zu kommen scheint "Würde etwas Licht dir vielleicht helfen...~?" Mokuba war nicht mehr in der Lage sich zu bewegen - Geschweige denn zu antworten. Die Angst ließ ihn wie versteinert verharren. Was auch immer für ein kranker Mist hier los war, er war machtlos und gezwungen diese Groteske über sich ergehen zu lassen. Er wollte nur noch weg! Seto sollte wieder normal werden und alle seine freunde sollten wieder bei ihm sein! "Keine Sorge Moki~ Ich mach es schon wieder hell~!" sprach die nun extatisch klingende Stimme und Mokuba hatte das Gefühl, dass ihm der Atem im Halse stecken blieb. Mit einem Fingerschnipsen Setos, stand der Brünette selbst plötzlich in Flammen. Das Herz des Schwarzhaarigen blieb einen Moment stehen, ehe er realisierte, dass sein Bruder grade vor seinen eigenen Augen verbrannte. "SETOOOOOOOOOOOOOOO!" Dieser entsetzte Schrei, war das letzte, was er hervorbringen konnte, ehe er spürte wie seine Beine versagten und er sich mit zittrigen Händen den Mund zu hielt. Er war wie paralysiert und alles was er grade dachte war, dass das nicht wahr sein durfte. Dass das ein schlimmer Traum sein musste! Er winselte etwas, als er zusah, wie die hellen lodernden Flammen vor ihm sich, so schnell wie sie aufgetaucht waren, wieder auflösten und nichts weiter als einen Haufen Asche übrig ließen. "Habt ihr das auch gehört?!" fragte Joey außer Atem. Seto antwortete nicht, wurde aber demonstrativ schneller und überholte Noah und Joey mit einem Satz. Sein Bruder hatte nach ihm gerufen und er würde keine Sekunde länger zögern um zu ihm zu gelangen! Nun waren die drei nah genug, um zwischen den hohen Bäumen des Waldes die Lichtung zu sehen, auf welcher Mokuba einsam vor einer ausgebrannten Feuerstelle kauerte und sein Gesicht hinter seinen händen versteckte. "MOKUBA!" rief Seto als ehr seinem Bruder immer näher kam. Der schwarzhaarige zuckte erschreckt auf, als Seto nach ihm rief und entfernte zögerlich die Hände von seinen verweinten Augen, ehe er nur verschwommen drei Personen auf sich zulaufen sah. "Mokuba! Gott sei Dank!" rief nun auch Joey und beeilte sich, dicht hinter Seto, zu seinem freund zu gelangen. Seto konnte das Gefühl der erleichterung in sich kaum begreifen. Endlich würde er seinen kleinen Bruder wieder bei sich haben können und- "VORSICHT!" hörte Seto Noah noch rufen, ehe er lautes Grollen vernam. Was war das...?! Abrupt blieb er stehen, als er merkte, dass sich der Boden unter ihm auftat. Nein...! Nicht jetzt...!! "Was zur hölle?!" flüsterte Joey als er sah, wie die Bäume des Waldes, aus welchem sie grade gekommen waren, nach und nach in Reihen im Erdboden versanken, als würden sie vom Untergrund verschluckt werden. Seto wendete sich schnell zu Mokuba, welcher nur einige Meter von ihm entfernt auf dem rissigen Boden saß und ihn mit großen Augen ansah. "S...Seto...?!" konnte er noch flüstern, ehe unter ihm die erde wegbrach und er in ein endloses Schwarz gezogen wurde. "MOKUBA!" riefen die drei jungen Männer simultan, doch schon einen Augenblick später, zerfiel auch der Grund unter ihren Füßen und auch sie tauchten in die Dunkelheit ein... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)